© 2019 Florian Fink

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt.

Coverbild: Florian Fink

ISBN: 9783749488469

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

Florians Zeitreise

Nachdem Florian seine Hausaufgaben gemacht hatte, nahm er sich ein Geschichtsbuch vor, dass er sich von seinem besten Freund Timo ausgeliehen hatte. Er hatte es sich geliehen, weil er beweisen will, dass er genauso viel über Geschichte lernen kann, wie sein bester Freund. Dazu nahm er sich eines der spannendsten Kapitel im Buch vor und zwar über die Kreuzzüge. „Also, am 27. November 1095 hat Papst Urban II. zum ersten Kreuzzug aufgerufen“, las Florian und blätterte dann weiter und sah ein Bild vom Lager der Kreuzfahrer vor Jerusalem. „Oh Mann, was sind das da viele Menschen in einem einzigen riesigen Lager. Echt heftig. Da war das persische Kriegerlager im Jahr 330 noch relativ klein“, stellte Florian fest. Er schaute anschließend zu seiner Zeitreiseuhr und überlegte, ob er sich das Lager der Kreuzfahrer mal aus nächster Nähe anschauen sollte. Dann sagte er aber: „Nö, das lassen wir lieber mal. Das ist, wenn man im Alleingang ist, doch ein bisschen zu gefährlich. Na ja, Timo hat sich Wikingern gestellt und gegen einen Wikingerkönig gekämpft, aber er war in Begleitung von Eduard den Älteren. Nur der war zu diesem Zeitpunkt noch ein neunjähriges Kind. Aber hier haben wir es mit Kreuzrittern zu tun. Und zwar eine ganze Menge Ritter. Und dann kommen ja auch noch diese anderen Banditen aus dem anderen Reich dazu. Nein, alleine werde ich mir dieses Lager auf gar keinen Fall angucken. Außerdem wäre das bestimmt meinem besten Freund Timo nicht recht und der wäre dann bestimmt sauer auf mich.“ „Florian, was machst du denn so lange in deinem Zimmer?“, rief die Mutter hoch. „Ähm, Hausaufgaben. Heute haben wir besonders viel auf, hauptsächlich in Mathematik und das Thema ist nicht gerade so leicht“, rief Florian runter und log dabei ein wenig.

Er blätterte anschließend im Geschichtsbuch wieder zurück und schaute sich das Bild an, auf dem Papst Urban II. zum ersten Kreuzzug aufrief. „Aber das könnte ich mir mal anhören, diese Rede vom Papst. Da passiert mir mit Sicherheit nichts. Aber da drinnen ist es bestimmt ungemütlich und verdammt eng“, redete Florian mit sich selbst. Er schnappte sich dann seine Zeitreiseuhr und zog diese an. Danach tippte er als Ziel Frankreich, Clermont, Papst Urban II, 27. November 1095 ein. Als er den grünen Knopf auf seiner Uhr drückte, verschwamm sein modernes Zimmer und mit einem Blitz war er in der Vergangenheit verschwunden.

Das hochmittelalterliche Clermont

Er tauchte dann mitten auf der Straße im hochmittelalterlichen Clermont auf. Glücklicherweise bemerkte ihn da aber keine der Personen, die sich auf der Straße befanden, ansonsten wäre er mit Sicherheit als Ketzer auf dem Scheiterhaufen gelandet. Was er aber wieder vergessen hatte war, sich umzuziehen. Und so befand er sich mitten auf der Straße im 11. Jahrhundert mit modernen Klamotten aus dem 21. Jahrhundert, umgeben von mittelalterlichen Bauern, Personen und Fachwerkhäusern. Als die Menschen ihn passierten, drehten sie sich um und blieben kurz stehen; dabei starrten sie ihn dann eine längere Zeit an. „Ähm, Spezialanfertigungen. Habe ich mir selber geknüpft.“ Aber die Leute verstanden kein einziges Wort von dem, was Florian gesagt hatte, schüttelten den Kopf und verschwanden wieder. „Oh Shit! Ich habe meinen Übersetzer vergessen“, ärgerte er sich. Er ging anschließend wachsam den Weg entlang, um später in eine Gasse zu entschwinden. Dabei ritten ihn fünf Ritter fast über den Haufen. „Aus dem Weg, Bauer!“, kam es von ihnen in fränkischer Sprache, aber er verstand nicht das, was die Ritter zu ihm gesagt hatten. „Verdammt noch mal!“, fluchte Florian, der nun am Boden lag und in Pferdemist gefallen war. „Igitt! Die Straßen im Mittelalter waren einfach nur ekelhaft!“

Anschließend sichtete er eine enge Gasse, in die er einbog. Diese war richtig dreckig und stank nach Fäkalien. Er sah sogar zwei Ratten weghuschen, vor denen er sich sofort in Acht nahm. „Ich muss meinen Übersetzer schnell holen, sonst verstehe ich hier kein einziges Wort und dann muss ich mir irgendwie noch Klamotten überziehen, die mittelalterlich wirken, sonst werde ich hier nur ausgelacht“, redete Florian mit sich selber. Er änderte dann in seiner Zeitreiseuhr wieder das Datum und beförderte sich in sein Zimmer zurück. Dort lag der Übersetzer noch auf seinem Schreibtisch. Diesen nahm er, stellte ihn auf die richtigen Sprachen ein und steckte ihn sich gleich in das Ohr. Danach durchsuchte er seine Schränke nach den kaputtesten Klamotten, die er besaß. Als er welche fand, zog er sich diese über und benutzte sein altes Bettlaken als eine Art Umhang. „Mann, das sieht wirklich lächerlich aus“, dachte er.

So zog er sich den Laken wieder aus und schmiss ihn zusammengeknäult aufs Bett. „Was ich anhabe dürfte eigentlich gar nicht so auffallen. Jeder Mensch besitzt andere Kleidung“, sagte er zu sich selbst. Er änderte dann wieder das Datum auf seiner Zeitreiseuhr und beförderte sich zurück in das Jahr 1095.

Papst Urban II.