© Zweite Auflage: 2019 by Horst Hanisch, Bonn
© Erste Auflage: 2017 by Horst Hanisch, Bonn
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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird auf das geschlechtsneutrale Differenzieren, zum Beispiel Mitarbeiter/Mitarbeiterin weitestgehend verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.
Idee und Entwurf: Horst Hanisch, Bonn
Lektorat: Alfred Hanisch, Bonn; Annelie Möskes, Bornheim
Buchsatz: Guido Lokietek, Aachen; Horst Hanisch, Bonn
Umschlag: Christian Spatz, engine-productions, Köln; Horst Hanisch, Bonn
Fotos: Sofern nicht anders angegeben: Horst Hanisch, Bonn
Zeichnungen: Horst Hanisch, Bonn
Herstellung und Verlag: BOD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7494-2655-3
Drücken wir das Abbild der Ewigkeit auf unser Leben!
Friedrich Wilhelm Nietzsche, dt. Philosoph
(1844 - 1900)
Liebe Leserin, lieber Leser,
Größe, Spaß und Einigkeit heißen die drei Schwerpunkte in diesem Buch.
Unter Größe ist körperliche wie geistige Größe gemeint. Welche Taten, Erfindungen oder Handlungen schaffen es, das Leben der Gesellschaft nachhaltig zu ändern? Das Alter scheint hierbei übrigens egal zu sein, wie beispielsweise im Interview mit Jeanne d‘Arc zu lesen ist. Ein junges Bauernmädchen, das unglaubliche Kraft entwickelte, Soldaten in einer Schlacht anführte und sogar den Gegner besiegte. Grenzt solch ein Verhalten an Fanatismus oder an Überzeugung? Ist solch ein zielstrebiges Vorgehen übertragbar auf jedermann?
Dass Spaß, der von unseren Interview-Partnern ganz unterschiedlich gedeutet wird und unbedingt ausschlaggebend ist, hören wir vom Räuberhauptmann Schinderhannes, der seinen Spaß ganz deutlich zulasten der Gesellschaft hatte. Der weltbekannte Clown Popow hingegen wollte, dass die Menschen aufgrund seiner Darstellungen Spaß haben und Entspannung genießen können – mit einer Flucht aus der realen Welt in die farbenprächtige Zirkuswelt. In vielen Interviews wird deutlich betont, wie wichtig es ist, Spaß am Leben zu haben.
Sodann taucht – getreu dem Titel des Buches – immer wieder die Überlegung rund um das Thema Tod auf. Hier kommt die Erkenntnis, dass manches Leben nur weitergeführt werden kann, wenn ein anderer sein eigenes Leben dafür hergibt. Das erklärt Professor Barnard in seinem Interview, dem die erste Herz-Transplantation.
Ebenso sah sich Brutus genötigt – allerdings aus anderen Gründen – seinen ehemaligen Freund Caesar vom Leben in den Tod zu befördern, damit sich die römische Gesellschaft demokratisch weiterentwickeln konnte. In einigen Interviews zeigt sich, dass aus Freunden tödliche Feinde werden können: Das macht betroffen.
Es bleibt nicht aus, dass die Ewigkeit immer wieder erwähnt wird, allerdings aus ganz verschiedenen Perspektiven betrachtet. Seien Sie gespannt, wie Tutanchamun die Ewigkeit einschätzt. Peter Henlein fängt die Ewigkeit der Zeit mit der Erfindung seines tragbaren Zeitmessers ein. Graf Dracula sieht wenig Herausforderung mit der Ewigkeit, da er seiner Meinung nach – sofern er das Sonnenlicht meidet – sowieso ewig existiert.
Sie haben ein Buch vor sich, in dem Sie durch mehrere Interviews zu den Themenbereichen Leben, Tod und Überlegungen zu Freundschaft, Selbstbewusstsein, Größe, Spaß, Ewigkeit und anderen Themen geführt werden. Es soll sich eher locker mit diesen Gedanken auseinandergesetzt werden.
Hierzu gestellte Fragen werden von Berühmtheiten wie Marilyn Monroe, Juri Gagarin, Robinson Crusoe, Nero beantwortet, aber auch von Menschen, die mit Berühmtheiten zu tun hatten, wie dem fiktiven William, dem Henker Maria Stuarts. Und Sie treffen auf Charon, den unbestechlichen Fährmann zur Unterwelt.
Nun mögen Sie fragen, wie es möglich ist, ein Interview mit Kaspar Hauser oder gar Graf Dracula zu führen? Hier ist Ihre Fantasie gefragt. Denn – es ist klar – die Interviews entsprechen lediglich der Vorstellungskraft des Autors, also meiner eigenen.
Die Auswahl der fiktiven Gesprächspartner ist natürlich willkürlich und auch als subjektiv zu betrachten. In jeder Epoche gibt es berühmte und geeignete Persönlichkeiten. Die Wahl fiel auf 21 Charaktere, die sich durch verschiedene Eigenschaften als Individuum auszeichnen.
Hin und wieder werden echte Zitate eingestreut oder solche von Personen, die im sozialen Umfeld lebten beziehungsweise aus der entsprechenden Literatur stammten (wie zum Beispiel bei Winnetou). Diese Zitate finden Sie bei den Antworten der Interviewten; sie sind dann in Anführungszeichen gesetzt.
Lassen Sie sich auf dieses ‚Spiel‘ ein, erhalten Sie einen kleinen Einblick in die große Gedankenwelt der fiktiven Gesprächspartner. Es geht darum, was für das Leben dieser Persönlichkeit wichtig, bedeutend und ausschlaggebend war und wie sie sich selbst in ihrem Leben einordnen beziehungsweise einordneten.
Die Interviews werden meist zu ‚Lebzeiten‘ der Interviewten geführt. In die Interviews werden echte Begebenheiten beziehungsweise Tatsachen eingeflochten.
Jeder Interviewte wird gebeten, der Leserschaft einen Lebenstipp zu geben. Der eine oder andere Tipp wird aufrütteln oder zum Überlegen anregen, den Leser über sein eigenes Leben nachdenken zu lassen. So kann zum Beispiel die Erkenntnis, dass jemand sterben MUSS, damit ein anderer weiterleben kann, tatsächlich zur nachdenklichen Überlegung anregen.
Wenn es Ihnen gelingt, aus den Gesprächen eine Erkenntnis zu ziehen oder wiederzubeleben, dann war es wert, die Interviews zu lesen. Und schließlich ist ein Ziel, Ihnen eine gewisse Kurzweil zu vermitteln und – hoffentlich – hin und wieder ein Lächeln auf Ihre Lippen zu zaubern.
Liebe Leserin, lieber Leser, viel Vergnügen bei den folgenden Gedankenaustauschen. Ich danke Ihnen, dass Sie sich auf das Thema einlassen. Lehnen Sie sich zurück und freuen sich über das spannende Thema.
In diesem Sinne – mit Wilhelm Buschs Worten: „Kinder, wie alle, die der Natur noch näherstehen, glauben ans Weiterleben, es komme, was da wolle, und sie werden schon Recht haben.“
Soviel zur Ewigkeit. Und zum Spaß? Vielleicht sollten wir es tatsächlich so halten, wie wir es Pippi Langstrumpf in ihrem Interview in den Mund legen: „Bleibt immer wie ein lustiges Kind. Zumindest in eurem Verhalten und Gedanken.“
Den Leserinnen und Lesern dieses Ratgebers wünsche ich gute Ergänzungen zu ihrem Wissen.
Horst Hanisch
Liebe Leserin, lieber Leser,
bevor wir uns nun unseren Interview-Partnern zuwenden, zeigen wir bereits einige Tipps und sogenannte Lebensweisheiten unserer verehrten Gesprächspartner, die zum Nachdenken anregen sollen.
Die fiktiven 21 Interviews mit den ausgewählten Persönlichkeiten haben unterschiedliche Schwerpunkte beziehungsweise Ausrichtungen. Diese münden sozusagen in die erbetenen Tipps der Gesprächspartner, die diese am Ende des Austauschs geben. Ein Tipp bildet die Überschrift zum jeweiligen Interview.
Damit ergeben sich vier Themenbereiche, in die die Interviews geordnet werden. Diese sind überschrieben mit:
Am Ende eines jeden Interviews sind in einem kleinen ‚Informations-Kasten’ tatsächliche Daten und Hinweise zur ‚Berühmtheit‘ ergänzt.
Im Innenhof einer Villa durften wir es uns bequem machen. Herr Brutus kommt flotten Schrittes auf uns zu.
Frage: Senator, wie fühlt es sich an, ein Mörder zu sein?
Brutus: Das ist eine sehr unfaire Frage.
Frage: Aber Sie sind doch ein Mörder?
Brutus: Der römische Senat, also die meisten Senatoren jedenfalls, waren mit mir der Überzeugung, etwas tun zu müssen. Wir mussten Rom retten. Also bin ich kein Mörder – sondern ein Retter.
Frage: Es entspricht aber sehr wohl der Tatsache, dass Sie den Kaiser getötet haben?
Brutus: Also, um es klarzustellen: Mit mir haben etwa 80 Senatoren auf Caesar eingestochen.
Frage: Aufgrund der Stiche verstarb Caesar?
Brutus: Zusammen waren es 23 Dolchstiche. Ob mein Stich tödlich verlief, lässt sich nicht nachweisen. Das soll auch nicht möglich sein, wurde die Aktion doch von allen begangen.
Frage: Caesar war doch ein Freund von Ihnen, oder?
Brutus: Ja, ich kann und will ihn als Freund bezeichnen. Ich habe ihn geachtet und hoch geschätzt.
Frage: Wie kam es zum Zerwürfnis?
Brutus: Julius hat unglaublich viel erreicht und er hat viel dafür getan, dass es der Bevölkerung seines römischen Imperiums gut ging.
Frage: Weshalb dann die ‚tödliche‘ Entscheidung?
Brutus: Nicht nur mir fiel auf, dass Julius im Laufe der Zeit, sagen wir mal, abgehoben ist.
Frage: Woran haben Sie das erkannt?
Brutus: Nun, an den verschiedenen Verhaltensweisen. Er wurde immer eigensinniger. So wollte sich Julius zum Beispiel zum lebenslangen Alleinherrscher wählen lassen. Dann hätten wir eine Diktatur gehabt. Julius entwickelte sich regelrecht zu einem Tyrannen.
Er wurde mehrmals gewarnt, sich auf einen Irrweg zu begeben. Caesar hatte viele Freunde, allerdings auch sehr viele Feinde; von Tag zu Tag mehr.
Frage: Wie sind Sie vorgegangen?
Brutus: Wir haben uns zusammengesetzt.
Frage: Wen verstehen Sie unter ‚wir‘?
Brutus: Zuerst mein Freund und Schwager Gaius Cassius Longinus. Mit ihm habe ich mich zuerst ausgetauscht. Sehr schnell wuchsen wir zu einer Gruppe von ca. 80 Personen an. Überwiegend anerkannte Senatoren und ursprünglich Bewunderer Caesars. Es war deutlich zu erkennen, dass uns Caesar mit seinem Verhalten ins Unglück bringen würde.
Caesar wurde täglich eigensinniger. Immer aggressiver, immer diktatorischer. Nur sein Wort galt. Um sich herum nahm er nur Neider und Verschwörer war.
Frage: Nachdem Ihre Entscheidung getroffen war; wie sind Sie vorgegangen?
Brutus: Für den 15. März war eine Senatssitzung im Theater des Pompeius anberaumt. Es war die letzte Möglichkeit, da Caesar auf Geschäftsreise gehen wollte. Gerüchteweise war uns zu Ohren gekommen, dass Julius sich an diesem Tage schon zum König ausrufen lassen wollte. Das mussten wir unbedingt verhindern.
So haben wir uns alle darauf geeinigt, bereits vor dem Kaiser vor Ort zu sein. Daran hatten sich auch alle gehalten. Die Spannung lag greifbar in der Luft. Es würde etwas Einmaliges, Unheimliches geschehen.
Als Caesar dann eintraf, stachen wir auf ein geheimes Zeichen zu.
Frage: Wie reagierte Caesar?
Brutus: Julius sah verwundert auf. Ich denke, er war gar nicht richtig überrascht. Er stand einfach nur da und schaute uns an.
Frage: Sie traten von vorn auf Caesar zu?
Brutus: Ja, ich wollte ihm in die Augen schauen. Es war ein furchtbarer Augenblick – ich träume heute noch davon.
Frage: Caesar hat Sie erkannt?
Brutus: Ja, er war überrascht, dass auch ich mitmachte. Seine letzten Worte richtete er mit ungläubigen und fragenden Worten an mich: „Auch du mein Sohn Brutus?“
Frage: