Gehzeit 1.30 h
8C7
Rundgang durch die Seidenstadt am See
Como, 201 m, keine Frage, muss man sich vom See her nähern. Da zeigt die »Città della Seta«, die Seidenstadt, ihr charmantes Antlitz: großzügige Uferanlagen, dahinter das römische Geviert der von der Barockkuppel des Doms überragten Altstadt, inzwischen autofrei, und deshalb für einen gemütlich-gefahrlosen Bummel bestens geeignet. Kulturgenuss, norditalienisches Ambiente, Shopping und ein gutes Essen ergeben zusammen einen garantiert ausgefüllten Tag – auch ohne Gipfelwanderung. Die Geschichte Comos hat ihre Wurzeln in prähistorischer Zeit und war im Mittelalter von der Konkurrenz zum benachbarten Mailand geprägt. Bekannt machten den Namen der Stadt die »Maestri Comacini«: Baumeister, Maler und Steinmetze aus der Region, die durch halb Europa zogen. Später war es die Seide, die den wirtschaftlichen Pulsschlag bestimmte. Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts gründete Pietro Boldoni die erste Seidenmanufaktur; heute wird in Como fast ein Viertel der Weltproduktion an Seide verarbeitet.
Ausgangspunkt: Gebührenpflichtiger Parkplatz beim Fußballstadion Sinigaglia, knapp 10 Min. vom Stadtzentrum entfernt. Höhenunterschied: Unwesentlich. Anforderungen: Spazierwege, Straßen. Einkehr: In der Altstadt gibt es zahlreiche gute Ristoranti; für den kleinen Imbiss eignen sich die zum Teil recht pfiffig gestalteten Paninotheken. Tipp: Nach dem Stadtrundgang empfiehlt sich ein Abstecher per Standseilbahn hinauf nach Brunate, 715 m, das einen stimmungsvollen Tiefblick auf die Stadt und ihre Seebucht bietet. Doch noch ein kleines »Bergerlebnis«.
Vom Parkplatz am Stadion (1) spaziert man auf der Uferpromenade (Lungo Lario) zur Piazza Cavour. Durch die Via Caio Plinio Secondo gelangt man rasch zum Domplatz (2), dem Mittelpunkt der Altstadt. Er wird dominiert von Dom, Broletto (altes Rathaus) und Torre del Comune als geschlossenem Bauensemble. Der Stadtturm und das Rathaus mit seinem offenen Erdgeschoss stammen im Kern aus spätromanischer Zeit, der Bau des Doms zog sich über mehrere Jahrhunderte hinweg. Als ein Meisterwerk der Frührenaissance gilt die Fassade aus dem 15. Jahrhundert mit reichem plastischen Schmuck und großem Radfenster. Besonderes Augenmerk verdienen dabei die beiden sitzenden Gestalten links und rechts des Hauptportals: Plinius der Ältere (23–79 n. Chr.) und sein Neffe Plinius der Jüngere, aus Como stammende Literaten und Naturkundler. Vom Domplatz ist es nicht weit zur Kirche San Fedele (3), einem romanischen Bau (12. Jh.) mit originell gestalteter Apsis. In der Verlängerung der Via Vittorio Emmanuele stößt man auf zwei Museen, das Museo Archeologico mit Funden aus der Frühgeschichte der Region und das Museo storico »Garibaldi«. Den Südrand der Altstadt markiert die Torre di Porta Vittoria (4), in deren Nähe ein Rest des römischen Stadttores freigelegt wurde. Liebhaber alter historischer Gotteshäuser sollten den Abstecher nach rechts in den viel befahrenen Viale Cattaneo zur Kirche Sant’Abbondio nicht versäumen. Schade nur, dass die schönste romanische Kirche Comos, eine fünfschiffige Basilika mit Zwillingstürmen und bedeutendem plastischem Schmuck (1095 geweiht), mitten in einem wenig ansprechenden Industrierevier steht. Wer sich für den Stoff interessiert, der Como berühmt gemacht hat, wird das moderne Museo della Seta (5, Museo didattico della Seta) an der Via Castelnuovo 9 aufsuchen (geöffnet Di–So 10–18 Uhr). Durch die Via Dante Alighieri wandert man zum Seeufer; die Città Vecchia bleibt dabei links. Entlang der Uferpromenade geht es zurück zum nahen Parkplatz am Stadion (1) – zuvor machen wir noch einem kleinen Schlenker zum nahen Tempio Voltiano (6). Das neoklassizistische Bauwerk erinnert an den berühmten Sohn der Stadt, den Physiker Allessandro Volta (1745–1827, Museum).
Gehzeit 4.15 h
C7
Ein Höhenspaziergang zur Einstimmung
Natürlich kann man die Höhen über Cernobbio, Moltrasio und Carate direkt vom Seeufer aus erwandern, doch ein Anstieg von mindestens 1000 Höhenmetern ist nicht jedermanns Sache, vor allem nicht im Sommer. Da wird das dreistündige Bergauf trotz schattiger Kastanienwäldern zu einer sehr schweißtreibenden Angelegenheit. Also: einmal oben »einsteigen«, am Monte Bisbino, diesem Aussichts- und Grenzberg, und die Seen- und Berglandschaft auf einer wenig beschwerlichen Höhenwanderung genießen.
Talort: Cernobbio, 201 m, Nachbargemeinde von Como, 5 km. Ausgangspunkt: Monte Bisbino, 1325 m, erreichbar auf kurvenreicher Serpentinenstraße über Rovenna, 442 m, 17 km von Cernobbio. Kleiner Parkplatz am Straßenende, ca. 1305 m, knapp unter dem Gipfel. Höhenunterschied: Knapp 600 m. Anforderungen: Höhenwanderung auf überwiegend bequemen Wegen. Einkehr: Rifugio Bugone, 1119 m, Anfang Juli bis Mitte September durchgehend, die übrige Zeit nur an den Wochenenden bewirtschaftet; Tel. 0039/031/ 0350027. Rifugio Murelli, 1200 m, im Sommer durchgehend bewirtschaftet; sonst an den Wochenenden, Tel. 0039/ 335/8434493. Agriturismo Roccolo San Bernardo, 1289 m, Restaurant und Übernachtungsmöglichkeit, Öffnungszeiten auf Anfrage, Tel. 0039/339/3150561, www.roccolosanbernardo.it. Einkehrmöglichkeit am Monte Bisbino.
Vom Parkplatz auf dem Monte Bisbino (1) kurz aufwärts zum (verbauten) Gipfel, 1325 m, dann, einem rot-weiß markierten Weglein folgend, über den Ostgrat hinab zur Senke von Cà Bossi, 1188 m (Instituto dei Padri Somaschi). Hier stößt man auf die rot-weiß-rote Bezeichnung der »Via dei Monti Lariani« (Nr. 1). Sie umgeht eine erste Graterhebung nordseitig und führt weiter abwärts in den Colmine del Bugone (2), 1119 m, mit der gleichnamigen Hütte. Weiter auf breitem Güterweg durch prächtigen Buchenwald um den Poncione della Costa, 1251 m, herum, dann am Kamm entlang über die Colma del Crinco (3), 1204 m, zum wieder aufgebauten Rifugio Murelli (4), 1200 m. Auf breitem Schotterweg schräg aufwärts zum Agriturismo Roccolo, 1289 m. Zum Gipfel des Colmegnone (5, auch Poncione di Laglio), 1383 m, hat man dann gerade noch einen viertelstündigen, recht steilen Anstieg (Steinmännchen). Von der Kuppe bieten sich packende Tiefblicke auf den Südwestarm des Comer Sees; an (seltenen!) ganz klaren Tagen ist das Panorama über 200 Kilometer weit und reicht bis zum Monviso in den Cottischen Alpen und zum Monte Cimone im Apennin. Beim Rückweg kann man – nach der Einkehr im Agriturismo – noch einen Abstecher zur Kapelle San Bernardo, 1348 m, unternehmen, gut eine Viertelstunde hin und zurück. Auf selbem Weg wie beim Hinweg zurück zum Parkplatz am Monte Bisbino (1).
Gehzeit 4.00 h
8C
Der »Kulturgipfel«
Beim ersten Augenschein fällt nichts Ungewöhnliches auf: ein schmuckes Tal, zum See hin eng, fast schluchtartig eingeschnitten, in höheren Lagen sich weit öffnend; ins Grün getupfte Haufendörfer, darüber ein paar Gipfel. Erst der Blick zurück, in die Geschichte, verrät es: Das Valle d’Intelvi ist ein Tal der Kunst; von hier aus zogen über Jahrhunderte hinweg die »maestri antelami« (nach dem alten Talnamen) in die Welt, als Architekten, Steinmetze, Maler und Bauleute. Welche Fülle von Talenten diese arme Bergregion hervorgebracht hat! Darunter sind so berühmte Namen und große Künstler wie etwa Lorenzo de Spiazzi, der im 13. Jahrhundert Baumeister an den Domen von Mailand und Como war, oder Carlo Carlone, der in Einsiedeln und Wien grandiose Barockfresken schuf. Viele Talbewohner finden auch heute noch ihre Arbeit auswärts, in Como oder in der benachbarten Schweiz; im Gegensatz zu früheren Zeiten kommen aber auch zunehmend Fremde ins Valle d’Intelvi. Es locken die Gipfel, durchwegs herrliche Aussichtswarten mit See- und Alpenblick. Wie der Sasso Gordona, der das Tal der Künstler markant gegen Süden abschließt – ein »Kulturgipfel«.
Talort: Argegno, 210 m, am Südwestarm des Comer Sees, 20 km nördlich von Como, 15 km ab Menaggio. Ausgangspunkt: Ortsteil Occagno, 600 m, der Gemeinde Schignano, 6 km von Argegno (Busverbindung). Parkmöglichkeit am Ortseingang. Höhenunterschied: 810 m. Anforderungen: Am Gipfel des Sasso Gordona Schrofen und leichte Felsen (Kettensicherungen); Trittsicherheit unerlässlich! Bei Nässe im Gipfelbereich gefährlich rutschige Wege. Einkehr: Rifugio Prabello, 1201 m, Mitte Juni bis Mitte Sept. durchgehend, die übrige Zeit an den Wochenenden bewirtschaftet, Tel. 0039/031/5476862, www.rifugioprabello.it.
Von Occagno (1) folgt man zunächst der Straße, die südwärts nach Posa, 840 m, ansteigt. Sie wird oberhalb der Häusergruppe zur bequemen Mulattiera (Saumpfad), schneidet, teilweise gepflastert, die Hänge im Talschluss. Man passiert die Monti di Treviglio, 1075 m, und erreicht dann die flache Senke der Colma di Schignano (2, 1135 m, großes Kreuz). Etwa 15 Minuten lang folgt man der alten Militärstraße, die den Bergstock des Sasso Gordona nordseitig quert. Bei den restaurierten Anlagen der »Linea Cadorna« (große Infotafel) beginnt der eigentliche Gipfelaufstieg: erst mit den Stellungen aus dem ersten Weltkrieg bergan, dann auf einem steilen Pfad am felsigen Grat (Kettensicherungen) zum großen Kreuz und kurz weiter zum höchsten Punkt des Sasso Gordona (3). Der Abstieg folgt dem Westgrat, er ist ebenfalls mit Kettensicherungen versehen und läuft direkt am Rifugio Prabello (4), 1201 m, aus (Infotafel). Bei der ehemaligen Grenzerkaserne stößt man auf die alte Militärstraße; sie führt in bequemen Serpentinen im Wald bergab, biegt dann in das Valle del Bisurco ein und läuft schließlich in Ovrascio (5), 607 m, aus. Auf der Straße zurück nach Occagno (1).
Gehzeit 3.30 h
8C7
Klöster und Kastanien an der Tremezzina
Kunst und Kultur, Geschichte und Geschichten: Von all dem gibt es rund um Ossuccio reichlich: Kirchen und Klöster, verwunschene Plätze, Legenden. Da sind die Kirchen San Giacomo und Santa Maria Maddalena, beide direkt an der vielbefahrenen Uferstraße, beide aus romanischer Zeit (12. Jh.), archaisch wirkende Saalbauten, San Giacomo mit hübscher Glockenwand, Santa Maria Maddalena mit einem Campanile, dem in gotischer Zeit eine »Haube« aufgesetzt wurde – ohne Gegenstück in der Lombardei. Und dann die Isola Comacina, die einzige Insel des Lario, einst sagenhaft reich und deshalb Crisopoli genannt – goldene Stadt. Das schreckliche Ende kam nach dem Krieg zwischen Como und Mailand (1118–1127); die Comasken brandschatzten und plünderten das Eiland, das sich mit Mailand verbündet hatte. Einen prächtigen Blick auf den bewaldeten Rücken und die Isola Comacini genießt man von der Wallfahrtskirche Madonna del Soccorso, die sich auf einer felsigen Anhöhe unmittelbar über dem Eingang zur Valle Perlana erhebt. Man erreicht sie zu Fuß über eine Via crucis, einen Kapellenweg, ähnlich, wenn auch nicht so aufwendig gestaltet wie jene in Varese und Orta San Giulio. Und ganz hinten im Tal, dem belebten, sonnigen Uferstreifen der Tremezzina weit entrückt, liegt San Benedetto, eine Gründung der Cluniazenser.
Ausgangspunkt: Ossuccio, aus mehreren Teilen bestehender Ort der Tremezzina, 24 km von Como, 9 km von Menaggio. Bei der Kirche Santa Maria Maddalena beschilderte Abzweigung (»Ossuccio, Madonna del Soccorso«) hinauf zum alten Siedlungskern der Gemeinde, 1 km. Gute Busverbindungen; Schiffsanlegestelle. Kleiner Parkplatz bei der (geschlossenen) Bar Riposo, ca. 295 m; alternativ Parkmöglichkeiten im Bereich der Uferstraße. Höhenunterschied: Knapp 600 m. Anforderungen: Halbtageswanderung für Kunstliebhaber. Spärlich markiert, gute Wege. Einkehr: Trattoria del Santuario (Madonna del Soccorso).
Vom Parkplatz bei der Bar Riposo in Ossuccio (1) spaziert man auf dem gepflasterten Kapellenweg hinauf zur Wallfahrtskirche Madonna del Soccorso (2), 419 m, mit Osteria und hübschem Blick auf den See, seine einzige Insel und den bewaldeten Rücken des Dosso di Lavedo. Kapellenweg und Kirche gehören als Sacro Monte bereits seit 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hinter dem Baukomplex auf breitem Weg, der zunächst steil ansteigt, in die Valle Perlana. Man passiert die Häuser von Preda, 520 m, und wandert dann durch prächtige Kastanienhaine talein (mehrere Quellen). Der zuletzt wieder stärker ansteigende Pfad führt direkt nach San Benedetto (3), 810 m. Hinter der Kirche vorbei und kurz hinab zum Talbach, den man auf solider Brücke überquert. An der gegenüberliegenden, östlichen Talflanke abwärts und hinaus zur Tremezzina. Aus dem Wanderweg wird bald ein schmales Sträßchen, das sich zuletzt etwas stärker zur Abbazia dell’Acquafredda (4), 329 m, hinabsenkt. Hier kann man zwar nicht einkehren, aber zumindest seinen Durst stillen; das kalte Wasser der Quelle (acqua fredda) schmeckt und gilt bei den Einheimischen als heilkräftig. Über eine Straßenschleife abwärts (keine Markierungen), dann rechts in einen kleinen Weg einbiegen. Oberhalb eines Wasserfalls auf einer Brücke über den Bach und hinein nach Ossuccio (1) und zurück zum Parkplatz.
Gehzeit 2.15 h
8C7
Kulturspaziergang an der Tremezzina
Azaleen-Riviera: Das klingt etwas hochtrabend, hat aber schon seine Berechtigung, denn im Frühling ist sie buchstäblich zu riechen, die Azaleen- und Rhododendrenblüte an der Tremezzina. Im Sommer, zur Hauptreisezeit, duftet es oft weniger vornehm zwischen Sala Comacina und Cadenabbia, dann ist die schmale Strada Statale No. 340, die sich durch die Dörfer zwängt, ein veritables Nadelöhr, hoffnungslos überlastet. Doch von der Straße aus kann man die Tremezzina ohnehin nicht kennenlernen: das unvergleichliche Ambiente, durch die Herrschaftsarchitektur des letzten Jahrhunderts geprägt, die mediterran-üppige Parkflora, den stimmungsvollen Landschaftsrahmen. Berühmtestes Anwesen am See ist die Villa Carlotta, Pflichtziel für jeden kulturell Interessierten, ein im Kern barocker Bau, der nach 1801 klassizistisch umgebaut wurde und damals auch sein kostbares Interieur erhielt. Schönster Schmuck ist allerdings der großzügig angelegte Park. Der Weg von Lenno über die Dörfer nach Cadenabbia ist Landschaftserlebnis und Kulturgenuss in einem; der Blick geht über den See zur Landzunge von Bellagio und zu den Grigne. Bei der Rückfahrt hat man die Azaleen-Riviera vor sich, überragt von dem massig-breiten Bergstock des Monte di Tremezzo, 1700 m.
Ausgangspunkt: Lenno, 209 m, malerisches Dorf an der kleinen Bucht nördlich des Dosso di Lavedo, 332 m, 27 km von Como, 8 km von Menaggio, Parkplatz unterhalb der Hauptstraße. Schiffsanlegestelle, Busverbindung mit Argegno–Como und Menaggio. Endpunkt: Cadenabbia. Bushalt »Villa Carlotta« (Rückfahrt nach Lenno). Höhenunterschied: Etwa 120 m. Anforderungen: Spaziergang. Einkehr: An der Uferstraße Bars und Restaurants. Hinweis: Die Villa Carlotta ist von April bis Sept. täglich 9–18 Uhr, im März u. Nov. 9–11.30 Uhr u.14–16.30 Uhr geöffnet.
In Lenno (1) bei der Busstation entdeckt man an der Hauptstraße ein Hinweisschild: »Antica via del Soccorso«. Man folgt dem Sträßchen kurz aufwärts, biegt dann rechts in die Via Pola ein. Sie leitet zwischen Mauern zum Siedlungsrand, dann hinab zur Pola und über den Bach. Auf gepflastertem Weg bergan zu den Häusern von Pola, dann der Straße entlang bis zur Abzweigung der »Via Pola vecchia«. Sie führt ansteigend nach Mezzegra (2), 268 m. Nun hinüber zu der großen, weithin sichtbaren Pfarrkirche, von deren Terrasse man freie Sicht auf die gesamte Tremezzina hat. Kurz abwärts nach Bonzanigo (3), 262 m, das durch sein malerisch-verwinkeltes Ortsbild beeindruckt. Der Palazzo Brentano, heute Rathaus, bewahrt sehenswerte Renaissancefresken von Fiamminghino. Beim kleinen Parkplatz hinter dem Ort links aufwärts und auf dem alten Weg leicht bergan zum Graben des Belvedro-Bachs. Man quert ihn auf einer steinernen Bogenbrücke und kommt dann rasch nach Viano (4), 312 m. Durch den Ort, dann mit hübscher Aussicht auf der Straße hinab zum Ufer (hier rechts Parco Publico mit schönem Baumbestand). Nun am See entlang, durch das Straßendorf Tremezzo (5) zur Villa Carlotta (6) in Cadenabbia. Mit dem Bus zurück nach Lenno (1).
Gehzeit 3.30 h
87
Kleiner Berg – große Bilder
Eigentlich – so lässt ein Blick auf die Landkarte vermuten – ist der Dossone bloß Vorbau oder Sockelfels des Crocione, 1641 m, der, dem Namen alle Ehre machend, sein riesiges Kreuz eineinhalb Kilometer über dem See in den Himmel streckt. Doch wer den Weg von Griante zum Wallfahrtskirchlein San Martino und weiter hinauf zu dem abgeflachten Hügel (Dossone) geht, wird eines Besseren belehrt: Einen schöneren Weg gibt es an der Tremezzina kaum. See und Bergkulisse verbinden sich zu richtigen Bilderbuchsujets, das weiße Kirchlein unter mächtigen Felswänden liefert den pittoresken Vordergrund. Faszinierend auch der Blick auf die lang gestreckte Landzunge von Bellagio. Und jenseits des Sees stehen die Kalkmauern der Grigne, links dahinter dann die aus dunklerem Eruptivgestein bestehenden Berge der Valle Varrone, im Spätherbst bereits fotogen überzuckert.
Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Kirche San Rocco in Griante, 244 m, 3 km südlich von Menaggio. Zufahrt von der Uferstraße (Abzweigung beim nördlichen Ortsschild von Griante, Bushalt) über die Via Indipendenza und die Via A. Diaz. Busverbindungen mit den Westuferorten; Haltestellen in Cadenabbia und bei der Villa Roncoroni. Schiffsanlegestellen in Maiolica und Cadenabbia für Autofähren. Höhenunterschied: 730 m. Anforderungen: Leichte Halbtageswanderung, gute Wege; Orientierung trotz spärlicher Markierungen leicht.