Judas Aries (Pseudonym für Hubert Berghaus) wurde am 15. April 1960 im Münsterland, Norddeutschland, geboren. Der gelernte Diplom-Verwaltungswirt war seit Mitte der 90er Jahren über einen Zeitraum von sechzehn Jahren zuletzt als Kriminalhauptkommissar im Bereich Polizeilicher Staatsschutz tätig. Hierbei befasste er sich hauptsächlich mit politisch motivierten Straftaten, Extremismus und Terrorismus. Die polizeiliche Kommissionsarbeit und sein unerschütterlicher Glaube an eine wahre Schöpfungskraft brachten ihn auf die Idee zu einer literarischen Abhandlung über Gott und dessen Missbrauch. Hinter der Entstehung seiner Werke stehen Optimismus, Idealismus, aber vor allem auch das Bedürfnis eines globalen polizeilichen Staatsschutzes für die Freiheitsrechte der Bevölkerung.
Judas Aries lebt im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen.
ja@judas-aries.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Walter-Jörg Langbein – Hat die Bibel doch recht?
Einleitung
Kapitel 1:
Spurensuche im Alten Testament – Gottes persönliche Anbindung an den Pharaonenstaat
Abraham – der Aufhänger für die Gemeinschaft der Glaubenden
Hagar
Der falsche Eidgenosse
Saras Begräbnis
Die Anfänge der Globalisierung
Ägypten
Gottes Basislager am Nil
Die Entsprechungen
Kapitel 2:
Spurensuche mit Hilfe der Ägyptologie
Vom Wüstengrab zur Pyramide
Kapitel 3:
Spurensuche in den Apokryphen
Ein Mann Gottes als Bauleiter der Großen Pyramide
Nachwort
Schlusswort
1955 erschien Werner Kellers Werk »Und die Bibel hat doch recht«. Vollmundig verspricht der Untertitel sensationelle Erkenntnisse: »Forscher beweisen die historische Wahrheit«. Mich hat, offen gesagt, Werner Kellers Megabestseller bitter enttäuscht. Beweist Keller doch kaum »die historische Wahrheit« der Bibel. Wohlwollend kann man Keller konstatieren, dass er archäologische Hinweise anführt, die dafür sprechen, dass es bestimmte, in der Bibel erwähnte Stätten tatsächlich gegeben hat. Mag sein, dass es bestimmte, in der Bibel beschriebene Persönlichkeiten wirklich gegeben hat.
1978 wurde Kellers Erfolgsbuch mit einem Nachwort versehen, das seinen Titel eigentlich wieder ad absurdum führte. Endete es doch mit folgendem Satz: »Und die Bibel hat doch recht – mit den Augen ihrer Zeit gesehen!« Versuchte das Buch ursprünglich, die Wahrheit der Bibel zu beweisen, so war das Nachwort deutlich relativierend. Lässt es doch verlautbaren, dass die Bibel nur aus Sicht der einstigen Zeit recht hatte, nicht aber nach heutigem Verständnis.
Für meinen Geschmack bleibt die populäre Suche nach biblischen Wahrheiten zu oberflächlich. Da diskutieren Experten über die Frage, ob David und Salomo über ein glanzvolles Königreich oder über ein armseliges Dorf herrschten. Streit herrscht unter Experten in Sachen Datierungen. Da wird debattiert, ob ein Mauerrest, der im Heiligen Land entdeckt wurde, einhundert Jahre älter oder jünger ist.
Meiner Meinung nach gibt es sehr viel spannendere Fragen zur Bibel! Wer sich wirklich gründlich mit der Heiligen Schrift auseinandersetzt, um ihre wichtigen Aussagen zu ergründen, der darf keine Angst vor »heißen Eisen« haben. Judas Aries scheut nicht davor zurück, auch – aus konservativ-theologischer Sicht – ketzerische Fragen zu stellen. Er tut dies direkt und kommt direkt auf den Punkt. Das unterscheidet sein Werk von oftmals unerträglich verklausulierten theologischen Fachbüchern.
Jigael Jadin (1917–1984), der berühmte Bibel-Archäologe, sah das Alte Testament als unangreifbar an. Für ihn mussten die »Tore Salomos« in Hazor aus dem 10. vorchristlichen Jahrhundert stammen, weil das so im 1. Buch der Könige steht. Israel Finkelstein (geboren 1949), Direktor des Archäologischen Instituts der Universität von Tel Aviv, nimmt eine vollkommen konträre Haltung ein. Er bezweifelt so gut wie alle Angaben der Bibel zur frühen Geschichte Israels.
Hat die Bibel nun recht oder nicht? Judas Aries hat ein Werk verfasst, dessen Aussagen hoffentlich die Diskussionen um die Bibel beleben.
Die Bibel ist das wohl am häufigsten aufgelegte und gedruckte, am meisten übersetzte, aber nur selten wirklich gelesene Buch. Was berichtet die Bibel? Judas Aries versucht zu belegen, dass die Bibel eine wahre Geschichte erzählt, vom Heiligen Land und von Ägypten. Er eröffnet seinen Leserinnen und Lesern eine faszinierende Welt. Er erzählt, berichtet, begründet – sachlich, flüssig, manchmal durchaus humorvoll und, immer im besten Sinne des Wortes, originell! Er bietet eine aus theologischer Sicht geradezu revolutionär neue Bibelinterpretation.
Es ist zu erwarten, dass konservative Theologen sich mit Aries’ Erkenntnissen nicht so recht werden anfreunden können. Seine erfrischend kühn anmutenden Thesen werden manchem Bibelfreund missfallen. Ich hingegen habe die Ausführungen von Judas Aries mit Genuss und Gewinn gelesen. Sollte es tatsächlich eine geradezu kosmische Wahrheit der Bibel geben, die über die Versuche Werner Kellers weit hinausgeht? Sollte die Bibel so etwas wie ein von einer hohen Intelligenz vorangetriebenes »Projekt Menschheit« wiedergeben? Judas Aries versucht, genau das zu beweisen. Sein Konzept ist brillant und revolutionär. Und es ist für mich sehr viel überzeugender als »Und die Bibel hat doch recht«!
Mancher Zeitgenosse mag Judas Aries’ Überlegungen als schockierend empfinden. Ich empfehle dringend, sein wohltuend provokatives Werk so unvoreingenommen wie nur möglich zu lesen, Seite für Seite, vom Anfang bis zum Schluss. Angst vor kühnen Gedanken sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht haben. Ich empfehle Ihnen, Aries’ Argumentation zu überdenken, nicht voreilig abzulehnen. Dann wird die Bibel in einem ganz neuen Licht erscheinen. Dann wird der biblische Jahwe, alias Jehova, vom märchenhaften »lieben Gott« zur eiskalt kalkulierenden Macht.
Und dann erkennen wir die legendäre Cheops-Pyramide, im englischen Sprachraum gern als »Great Pyramid« bezeichnet, als ein ganz erstaunliches Artefakt. Judas Aries führt uns durch eine fantastische Welt, von der Urzeit bis in biblische Epochen, vom Heiligen Land nach Ägypten. Beeindruckend ist seine Führung durch die Geschichte des Pyramidenbaus. Faszinierend sind seine neuen Gedanken zu den ältesten Bauwerken der Welt.
»Das Unternehmen Gott« versucht mit Elan, eine kühn anmutende These zu beweisen: Demnach ist die biblische, ja die Geschichte der Menschheit keine Abfolge von Zufällen, sondern das Ergebnis intelligenter, ja epochaler Planung einer höheren Intelligenz. Die kosmischen Vordenker und Lenker, sie werden in den Religionen gern mit »Gott« umschrieben. Diese Intelligenz kam, so Judas Aries, aus den Tiefen des Kosmos, nicht aus einem nebulös-diffusen »Himmel«, wo Engelein zur Erbauung eines greisen Gottvaters frohlocken.
Ich für meinen Teil habe bei der Lektüre immer wieder »frohlockt«, weil es ein echter Genuss ist, Judas Aries auf manch spannender Spurensuche zu folgen! Machen Sie, liebe Leserinnen und Leser, doch mit! Akzeptieren Sie Judas Aries als kundigen Reiseführer auf einer spannenden Tour – zur legendären Arche, zu mysteriösen Pyramiden, zu rätselhaften Artefakten, zu allmächtigen Göttern! Sie werden viel Neues entdecken!
Walter-Jörg Langbein
Ein Flachländer kennt in seiner Welt grundsätzlich nur Längen und Breiten, keine Höhen. So könnte es geschehen, dass der Flachländer aus seiner Sicht für die Beschreitung eines geraden, scheinbar kurzen Weges von A nach B mehr Zeit benötigt als für den halbkreisförmigen, scheinbar längeren Weg zwischen denselben Punkten. Der Grund wäre eine tiefe Delle auf dem geraden Weg von A nach B, die für einen längeren Weg sorgt als der Halbkreisweg drum herum. Dem Flachländer erschließt sich die Vertiefung im Boden nicht. Manche Flachländer sagen sich, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, und so ignorieren sie das Problem. Andere wiederum ersinnen Gedankenexperimente für die Existenz einer weiteren Dimension. Letztlich sind sie sogar in der Lage, die Präsenz der Höhe und deren relativen Einfluss auf Längen und Breiten rechnerisch zu beweisen.
Aus der Sicht des Universums sind wir dreidimensional denkenden Erdenbürger wiederum eine Art „Flachländer“, denn das Weltall ist vierdimensional gestrickt. Im Kosmos werden Längen gestaucht und Zeiten gedehnt, dass es nur so biegt und zerrt. Darin stellen wir mit unserer Erde lediglich ein Bezugssystem neben vielen anderen dar. Kaum jemand mag noch abstreiten, dass es im All wimmelt vor Leben und dass es etliche „Erden“ mit allerhand Intelligenzen im Universum gab, gibt und weiterhin geben wird. Dabei ist die Annahme normal, dass die eine oder andere Intelligenz bereits die Kurve für den kürzeren Weg erkannt hat und die Abkürzung sogar praktisch nutzt. Das Weltall hält hierfür viele Möglichkeiten bereit.
Es gibt Flachländer unter uns, die mitleidvoll und kopfschüttelnd auf den physikalischen Fakt hinweisen, dass nichts schneller sein kann als das Licht und dass somit eine körperliche oder auch nur datentechnische Reise zu einem 500 Lichtjahre entfernten Sternensystem tausend Jahre Hin- und Rückweg bedeuten. Würde man das Alter der Erde mit einem 24-Stunden-Tag gleichsetzen, dann existierte die Menschheit erst seit den letzten fünf Minuten. Da sollen sich andere Intelligenzen zeitlich passend so weit entwickelt haben, dass deren Jahrtausende dauernde Reise ausgerechnet in unsere fünf Minuten fällt? Von wiederkehrenden Begegnungen ganz zu schweigen! Und überhaupt: Außerirdische? Na ja …
Lassen wir den sturen Flachländern ihren Tunnelblick und ihr gradliniges Denken. Für namhafte Physiker sind die Vorstellungen von der Biegung des Raumes und dem Austricksen der konstanten Lichtgeschwindigkeit theoretisch umsetzbar. Auch ist die Frage nach der möglichen Existenz außerirdischer Intelligenzen schon lange kein Thema mehr. Regierungen und selbst der Klerus erstellen Szenarien über die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und weltanschaulichen Auswirkungen des ersten öffentlichen Kontakts. Eine NASA-Truppe aus hochkarätigen Wissenschaftlern sucht seit Jahren nach Indizien für außerirdisches Leben … Unbekannt war bisher, dass sich auch die Kirchen auf ein solches Ereignis vorbereiten. 1 Diesen Aufwand würde man sich sparen, wenn die physikalisch gradlinig denkenden Kritiker recht hätten, wenn also ein Meter und eine Sekunde auf der Erde verzerrungsfrei zwischen allen Bezugssystemen im Universum gelten würden oder wenn man annehmen möchte, dass die Lichtgeschwindigkeit als das Tempolimit im Universum nicht umgangen werden kann.
Am Anfang dieser Trilogie kam mir noch nicht in den Sinn, wie real und gegenwärtig die subtile Macht „Gott“ unserer Erde ihren Stempel aufdrückt. Ehrlich gesagt hat das Unternehmen Gott überraschend beängstigende Formen angenommen. Gott scheint den Bogen rauszuhaben. Die Kurve für den kurzen Weg zwischen den Planeten scheint für ihn Alltagsroutine zu sein. Das alte Spiel um Macht und Besitznahme zur Festigung wirtschaftlicher und strategischer Vorteile findet offenbar auch im Kosmos mit dem Blick auf unsere Erde statt.
Die Finesse für die Überlistung der Lichtgeschwindigkeit erfordert eine Transportmöglichkeit durch den interstellaren Raum sowie Fluggeräte für den Einsatz innerhalb unserer Planetenatmosphäre. Genau das finden wir sowohl in der Bibel und den dazugehörigen außerbiblischen Schriften als auch in den heiligen Schriften anderer Religionen. Das sind Hinweise auf Fluggeräte aus Metall, teils mit Andeutungen auf verglaste Elemente oder sogar mit futuristischer Waffentechnik ausgestattet; untermauert von den überlieferten Flugerfahrungen diverser biblischer Protagonisten, die sogar in der Ich-Form über Flüge innerhalb und außerhalb der Erdatmosphäre berichten. Der Wink mit dem Zaunpfahl erzeugt schon Beulen auf unseren Schädeln, aber viele gehen so sehr in Deckung vor der Knute Gottes, dass sie es ausblenden oder stoisch zu Visionen erklären.
Dabei unterstreicht die Persönlichkeitsstruktur Gottes die Banalität der Vorgänge. Gott ist ein Täter im heutigen strafrechtlichen Sinne. Jeder kann sich diesen Fakt mit der Bibel in der Hand erschließen. Filtern Sie die Schrift zum Beispiel nach den Worten „Gott schlug“, „Jehova schlug“, „Jehova tötete“, „Jehova vernichtet“, „gewißlich sterben“, „gewißlich getötet“, „vertilgen“, „vernichten“ und Ähnliches. Sie finden Gott und Engel in konkreter Männergestalt bei der Arbeit, das heißt bei Völkermorden, bei der Ermordung Einzelner, bei Nötigungen, Anstiftungen zu Tötungshandlungen und bei der Volksverhetzung. Kurzum: Die ganze harte Vorbereitungsarbeit bis zum Programmteil der scheinbaren Liebe und Zuwendung.
Hören Sie auch die Einsprüche? – „Um Himmels willen, Gott kam doch erst mit Jesus so richtig auf unsere Erde. Vorher wurde er nur fehlverstanden, und wenn ihm mal die Hand ausglitt, wie sollte er es den Sündern denn sonst beibringen?“
Das erinnert an das Verhalten der von ihren Eltern misshandelten Kinder. Die bleiben verständlicherweise auch bei ihren Eltern und suchen für die Rechtfertigung der Peinigungen sogar die Schuld bei sich. Manch Gläubiger klammert – unglaublich, aber wahr – das Alte Testament einfach aus. Dabei ist das Alte Testament kein „finsteres Mittelalter“ in der Antike. Es ist in Einheit mit dem Neuen Testament ein komplexer und komplizierter Handlungsfluss, der sich nicht auseinanderdividieren lässt. Ich kann Papst Benedikt XVI. nur beipflichten, der da sagt:
Die Bibel ist ein langer Brief Gottes … Zunächst gilt es, den Brief Gottes wirklich zu lesen, d. h. nicht Einzelheiten herauszupicken und das Ganze außer Acht zu lassen … Im Alten Testament fängt eine große Lerngeschichte an … Ohne das Alte Testament kann man Jesus nicht verstehen. 2
Ich möchte keine unnötigen Grabenkämpfe eröffnen. Das Unternehmen Gott nimmt nicht Klerus, Religionen und Kulturen aufs Korn. Gott ist unsere Zielperson. Trotzdem wäre es interessant zu wissen, was der Papst zu den Vernichtungsfeldzügen und Zornesausbrüchen Gottes sagen würde. Die Antwort könnte lauten:
Gott will nicht, dass Menschen leiden und sterben. Die ursprüngliche Idee Gottes war … Frieden zwischen Gott (und) den Menschen … 3
Die ursprüngliche Idee, das muss eine schwache Sekunde vor den Anfängen der Zeit gewesen sein. Stellen wir Benedikt XVI. fiktiv noch eine Frage: Was sagt er zu den Auftritten des „lieben Gottes“ und der „Engel“ in der Gestalt ganz normal handelnder Männer? Eine mögliche Antwort wäre:
Gott musste sich uns nicht offenbaren. Weil aber Gott gerne erkannt werden möchte, hat er sich geoffenbart. Die Engel hingegen … sind rein geistige Geschöpfe, die Verstand und Willen haben. Sie sind nicht körperlich, nicht sterblich … 4
Das ist laut Bibel eine unwahre Aussage, denn ausweislich der Schrift werden Gott und Engel in ihrer Interaktion mit den Menschen unmissverständlich als Personen in Männergestalt beschrieben. Kommen wir für uns noch einmal auf den oben genannten Brief Gottes zurück, vornehmlich auf die Einleitung, das heißt die Bücher Mose. Für die Kirche steht fest: Mose war nicht der Verfasser der nach ihm benannten Bücher, dem so genannten Pentateuch. Das hört sich doch irgendwie aufgeklärt und vernünftig an. Interessanterweise kann ich ausgerechnet diese Ansicht nicht teilen.
Bereits bei der Erstellung des Kapitels „Mose“ im ersten Teil dieser Trilogie beschlich mich das vage Gefühl, dass Gott zu einem erheblichen Grad an der Erstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift beteiligt gewesen sein muss. Diese Annahme ist nur konsequent. Der Gehorsam des Menschen gegenüber dem Unternehmen Gott wurde mit langem Atem erreicht. Die erzeugte Abhängigkeit soll irgendwann Profit bringen. Grundsätzlich ist hier alles auf eine Wiederkehr des Unternehmens Gott bzw. eine Zusammenkunft mit dem Unternehmen Gott ausgerichtet. Bis dahin müssen die gesäten Früchte reifen und die ehrlichste Zuwendung ist die scheinbar selbst erarbeitete Ergebenheit. Wenn sich das Unternehmen Gott zurückzog, um dieser beabsichtigten Entwicklung ihren Lauf zu lassen, dann musste es sich sicher sein, dass der enorme Aufwand nicht vergebens war. Der Mensch vergisst schnell. Zudem bestand das Risiko, dass sich keine geeigneten Autoren für die Niederschrift der bedeutsamen anfänglichen Ereignisse finden würden. Sollten die enormen Bemühungen des Unternehmens Gott nicht wirkungslos verpuffen, musste es die aus seiner Sicht wesentlichen Aspekte in der Schaffung des Abhängigkeitsverhältnisses selbst in Umlauf bringen. Hiermit wäre die nicht mehr nachzuvollziehende Urheberschaft der initiativen Bücher Mose zu erklären. Wir kommen um den dringenden Verdacht nicht umhin, dass die Heilige Schrift ein Tatmittel Gottes ist. Die vom Heiligen Geist inspirierte Schrift dürfte eine vom Unternehmen Gott geschaffene Fassung zur Manipulation des Menschen sein. Die Bibelkritiker haben womöglich mehr recht, als sie ahnen mögen, wenn sie den Vorwurf äußern, es sei doch alles manipuliert. So verstehen wir auch, dass Gott uns weder historische Präzision noch naturwissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt und dass die Schrift gleichwohl tauglich ist, der halben Menschheit die Erlösung durch Gott vorzugaukeln.
Das stört meine Untersuchungen keineswegs, ganz im Gegenteil. Eine Manipulation ist die planvolle Verfälschung von Ereignissen im Sinne der Beeinflussenden. Auch dann oder gerade dann geben die Indoktrinierenden, also das Unternehmen Gott, Beweggründe und Absichten preis. Wir dürfen nicht den Fehler begehen und das Tatmittel „Heilige Schrift“ zerreden. Das würde geschehen, wenn wir den biblischen Orten, Zeiten und Protagonisten in verzweifelten Erklärungsansätzen andere Positionen zuschrieben, zum Beispiel Mose sei in Wirklichkeit ein Pharao seiner Zeit gewesen und Ähnliches. Seien wir nicht ignorant, sondern elegant. Beantworten wir Druck nicht mit Gegendruck und Zug nicht mit Gegenzug. Nehmen wir den von Gott gesetzten Schwung auf und lenken wir ihn auf Gott zurück. So bringen wir ihn mit seinem eigenen Tatmittel zu Fall.
Unbeschadet des von Gott gesetzten Tatmittels mögen verschiedene Autoren sich mit unterstützenden Ansichten, zeitgenössischen Berichten und Zusammenfassungen eingereiht haben. Darunter können sich sehr wohl Propheten befinden, die von Gott nicht als Einsatzmittel zur Steuerung der Weltanschauung benutzt wurden. Einfache Prediger, die, mit einer sozialkritischen Ader ausgestattet, damalige Herrschaftsverhältnisse anprangerten und dankbar die positiven Versprechungen aus dem Programm Gottes aufnahmen, um für gute und gerechte Systeme zu werben. Diesen Gedanken sprach ich bereits im ersten Buch dieser Trilogie aus.
Zudem deutete ich den dringenden Verdacht an, dass Mose kein irdischer Prophet und Prediger war. Der große Führer dürfte ebenso ein Mitarbeiter des Unternehmens Gott sein wie der „Religionspolizist“ Elias und der „Erste Offizier“ Gabriel. Im zweiten Teil dieser Trilogie erfuhren wir sogar weitere Namen und Arbeitsplatzbeschreibungen. Der biblische Prophet Henoch übermittelte uns die Daten. Mit diesem Buch soll sich der Handlungsrahmen schließen. Ich befasse mich hier mit den Anfängen der abrahamitischen Religion. Ich sage ausdrücklich nicht Religionen, weil – wie jeder weiß – Judentum, Christentum und Islam von ein und demselben Gott stammen. Erst jetzt, zu Beginn des dritten Teiles, ist das Kapitel an der Reihe, das ich zu Beginn des ersten Teiles rund um Abraham bis Mose ausgelassen habe: Gottes Bühnenstück von Abraham bis Joseph.
An dieser Stelle sollten wir uns die folgenden Fragen stellen: Sind die Handlungen von Abraham bis Joseph eine Manipulation ohne realen Hintergrund? Oder bewegte das Unternehmen Gott auf dem Schachbrett Erde wirklich, aber eben manipulativ, Bauern und Könige rund um pyramidenförmige Türme?
Meines Erachtens beruht die Geschichte Abrahams auf tatsächlichen Begebenheiten. In den ersten beiden Teilen dieser Trilogie haben wir von Henoch bis Fatima reichlich reale Handlungen erkannt. Welchen praktischen Nutzen hätte es gehabt, wenn das Unternehmen Gott ausgerechnet bei der Stammvaterinszenierung lediglich ein Es-wareinmal-Märchenbuch aufgelegt und unter das Volk gebracht hätte?
„Warum nicht?“, mögen einige Leser einwenden. Selbst existente Begebenheiten wären doch irgendwann zur Historie geworden und die nachfolgenden Generationen hätten dann auch nicht mehr als das Geschichtsbuch in der Hand gehalten.
Nein! Diese einfache Annahme hat einen gewaltigen Haken. Es hätte am geistigen Virus gemangelt, dem so genannten Mem. Das ist wichtig und es darf nicht unterschätzt werden. Was steckt dahinter? Selbst die vermeintlich größte menschliche Errungenschaft, die Kultur, beruht nicht ausschließlich auf dem Einfallsreichtum unserer schöpferischen Kraft. Die so genannten Meme sind die Grundbausteine der Kultur. So wie die Gene sich durch Fortpflanzung replizieren, so verbreiten sich die Meme durch Imitation. Die Entwicklung der Sprache ist wohl das wichtigste Produkt der Meme. Meme springen von Gehirn zu Gehirn über. Dabei gilt auch unter den Memen der evolutionäre Ausleseprozess. Nur das erfolgreiche Verhalten wird imitiert.
Vor Urzeiten dienten die Meme den Genen. Das Nachahmen erfolgreicher Praktiken in Sachen Nahrungsbeschaffung, Werkzeugherstellung, Erkennen von Gefahren usw. brachte einen Überlebensvorteil. Aber je größer und moderner die Gesellschaft wird, desto mehr dient der Mensch seinen Memen. Wir kopieren zum Beispiel Modetrends, obwohl sie nicht unserer Existenzsicherung dienen, und vieles mehr.
Das größte geistige Virus auf der Welt heißt Religion. Das soll nichts Schlechtes bedeuten. Schließlich gibt es einen rätselhaften Geist im Quant. Wir wissen von der Existenz einer nicht greifbaren kosmischen Intelligenz und wir glauben zu Recht an die positive Funktion des Gebets. Es wird nur dann gefährlich, wenn jemand das natürliche GOTT-Mem für sich reklamiert, das heißt, wenn er sich als Gott ausgibt und sich wie ein Computervirus in den Hirnen der Menschen festsetzt und die Menschen dazu bringt, fortan dem falschen Gott-Mem zu dienen.
Dieses Mem konnte sich nur dann manifestieren, wenn es auf persönlichen Erfahrungen beruhte. Ohne die öffentliche Aufmerksamkeit setzt sich kein Mem in unseren Gehirnen fest. Somit hätte ein erfundenes Buch Mose für die Globalisierung des falschen Gott-Mems nicht genügt!
Zurück zum Bühnenstück von Abraham bis Joseph. Betrachten wir das Theater in bewährter Manier. Es ist unglaublich, mit welch banalen Inszenierungen das Unternehmen Gott der halben Erdbevölkerung erfolgreich den Kopf gewaschen hat. Ägypten ist dabei der Dreh- und Angelpunkt des göttlichen Handelns. Wir werden zu einem maßgeblichen Arbeitsplatz der Gottestruppe geführt, und zwar zu dem durchaus denkbaren antiken Stammsitz Gottes auf unserer Erde: Gizeh!
Erst zum Ende des zweiten Buches wurde ich zu der Annahme geführt, dass Gott der Erbauer der Cheops-Pyramide sein könnte. Mein Bauchgefühl ging sogar noch einen Schritt weiter: Dieses Weltwunder der Antike stellt womöglich nichts Geringeres dar als die Arche Noah!
Wenn meine Annahmen zutreffen sollten, dann benötigen wir zureichende, tatsächliche Anhaltspunkte für Gottes persönliche Bezüge zum Pharaonenstaat und für die Objektunion Arche – Große Pyramide.
Also: Auf zu alten Ufern! Kein Landstrich wird in der Bibel so häufig erwähnt wie Ägypten. Selbst das so genannte Gelobte (oder auch das versprochene) Land, Kanaan, ist weit abgeschlagen:
Bezeichnetes Land | Anzahl der Verse, in denen das jeweilige Land genannt wird |
Ägypten | 560 |
Syrien | 178 |
Kanaan | 156 |
Assyrien | 116 |
Galiläa | 68 |
Persien | 21 |
Äthiopien | 20 |
Mesopotamien | 7 |
Arabien | 7 |
Griechenland | 5 |
Italien | 4 |
Libyen | 2 |
560 Erwähnungen werfen mehr als dreimal so viel Licht auf Ägypten wie auf Kanaan. Woher rührt Gottes Faible für Ägypten?
Wenn an den Ufern des Nils der Schwerpunkt seines Handelns lag, hat er dort für uns sichtbare Spuren hinterlassen und lassen sich diese Spuren dem Unternehmen Gott zuordnen? Die Beantwortung dieser Frage möchte ich vorerst hintanstellen. Zunächst steht meine ureigene Arbeit an: die Spurensuche in der Bibel. Sie werden erstaunt sein, welche Fakten in den Erzählungen über Abraham und Joseph die wesentliche Quelle der jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubenslehre ganz offenbar in Ägypten ansiedelt! Einziges Problem: Ein solches Ergebnis darf nicht sein. Es muss aus religionspolitischen und weltpolitischen Gründen ignoriert werden. Die Fronten sind noch zu verhärtet. Stehen Sie darüber und lassen Sie sich von diesem Geplänkel nicht auf falsche Fährten setzen.
Bevor wir Gottes Bezüge zum Pharaonenstaat untersuchen, möchte ich erklären, mit welcher Zugangsart wir uns die biblischen Vorgänge von Abraham bis Joseph erschließen werden. In diesem Zusammenhang müssen wir uns die folgende Frage stellen:
Wenn das Tatmittel Heilige Schrift mehr oder weniger eine Fassung aus Gottes Lektorat sein soll, warum ließ er dann technologische und interaktive Begebenheiten einfließen, mit denen wir ihn in den ersten beiden Teilen dieser Trilogie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als eine gewöhnliche außerirdische Instanz aus Fleisch und Blut entlarven konnten?
Meine Antwort auf diese Frage lautet: Die Schrift dürfte zwei Funktionen haben. Grundsätzlich ist der Zweck beider Funktionen die geistige Vorbereitung auf Gottes Wiederkehr. Gott könnte aber zwei Zielgruppen im Auge haben (im Folgenden ZG I und ZG II). Dabei bestimmt nicht Gott den Zeitpunkt seiner Wiederkehr, sondern die technologische und geistige Reife der erheblich kleineren, dafür aber umso wichtigeren Personengruppe.
1.
Die erste Funktion stellt grundsätzlich die emotionale Bindung zwischen Gott und Mensch her. Das betrifft die breite Masse der Bevölkerung und spiegelt sich in dem Fakt wider, dass der Monotheismus mit steigender Tendenz mehr als die halbe Menschheit ergriffen hat, auch wenn es häufig genug nur in der Steuererklärung steht. Die letztgenannten Fälle sollen den Erfolg Gottes nicht schmälern. Wäre Gott ohne Einfluss, dann gäbe es diese Papiertiger nicht.
Die emotionale Bindung bedeutet: Gott machte sich während der Gründerjahre des Unternehmens GottUnternehmen Gott