Dieses Buch ist noch einmal meiner bezaubernden Noom gewidmet, die mir nicht nur drei ganz phantastische, besondere Kinder geschenkt hat, sondern auch mit ihrer ganzen Natürlichkeit zeigte, dass man auch mit Wenig glücklich sein kann und vor allem klar gemacht hat, dass jeder Tag, an dem man nicht glücklich ist, ein verlorener Tag ist. Das Leben ist viel zu kurz, um einen Tag im Unglück zu verlieren.
In ewiger Liebe
Michael
Die Geschichte von Noom und mir scheint ja ziemlich viele Menschen echt bewegt zu haben, was ich aus vielen Zuschriften, E-Mails und Bewertungen bei Thalia und Amazon entnehmen konnte.
Des Öfteren wurde ich gefragt: „Wann gibt es denn endlich eine Fortsetzung?“
Nach dem das Leben ja an Niemanden spurlos vorübergeht, gibt es bei einer Familie mit 4 Kindern tatsächlich eine ganze Menge an Episoden, über die man entweder aus vollem Herzen richtig lachen kann, oder wo einem vor Entsetzen fast das Herz stehen bleibt. Gott sei Dank überwiegen die positiven Erlebnisse deutlich, so dass es eine Freude ist, die von meinen Lesern gewünschte Fortsetzung zu Papier zu bringen.
Allerdings habe ich die Form des Romanes umgewandelt und bringe statt dessen eine lose Folge von Episoden, welche auch nicht unbedingt in der richtigen Reihenfolge sind, sondern ganz einfach so, wie sie mir eingefallen sind. Manchmal sind die Geschichten sehr kurz, manchmal etwas länger, eben ganz einfach Geschichten, so wie sie nur das richtige Leben schreiben kann, was mich spontan einen der größten Deutschen Kabarettisten erinnert, nämlich Gerhardt Polt und seine damals schon fast legendäre Fernsehsendung: „Fast wie im richtigen Leben“, womit dieser Titel leider schon belegt ist und von mir nicht mehr verwendet werden kann.
Alle Fotos wurden entweder von mir oder meiner Frau geschossen, so dass keinerlei Urheberrechte verletzt werden können.
Ich hoffe, verehrte Leserinnen und Leser, dass Sie beim Lesen dieser Erzählungen eben so viel Freude haben, wie bei meinem Roman: Willkommen Daheim, mir hat es ebenfalls eine gute Portion Freude bereitet, die ganzen Ereignisse zu Papier zu bringen um sie für meine Familie und meine Leser zu erhalten.
Ihr
Michael Ritter
alias
Khun Miken
Zuerst muss ich einmal zu meiner großen Schande gestehen, dass ich mich anfänglich in Thailand sehr wenig um Politik gekümmert habe, da mir ja als Ausländer kein Wahlrecht zusteht und man auch sonst einer ganzen Menge von Willkürlichkeiten ausgesetzt ist, an denen man alleine nichts ändern kann.
Eines Tages, es war noch in Hua Hin, im Cafe de Paris, zu Zeiten wo ich noch mit Hans das Restaurant führte. Damals war es für das thailändische Kabinett üblich, wenn der König in seiner Sommerresidenz Hua Hin weilte, einmal in der Woche, meist am Freitag, nach Hua Hin zu reisen um den König über das politische Tagesgeschehen zu informieren.
Es war am Abend eines schönes Herbsttages. Unser Restaurant lag in der Dechanuchet Road, das ist die Verbindungsstraße vom weltberühmten Nachtmarkt in Hua Hin zum Hafen.
Plötzlich tauchten in unserer Straße Unmengen von uniformierten und bis an die Zähne bewaffneten Polizisten auf.
Am Rande ganz interessant, in der thailändischen Umgangssprache Ist das Wort für den Polizist Polyp. Der Thai ist also tatsächlich der einzige Mensch auf der Welt, der zu einem Polizisten ungestraft Polyp sagen darf. Unser Restaurant lag zwischen einem Schneiderladen und einem chinesischen Elektrogroßhandel. Die dominierende Farbe, innen und außen war ein warmer Grünton, der Schriftzug Cafe de Paris prangte in Gelb darüber.
Links und rechts von unserem Lokal stellten sich plötzlich jeweils zwei bewaffnete Polizisten in Position und ich bekam Angst, was diese Armada mit unserem Laden wohl vorhatte, denn ich war mir keinerlei Schuld bewusst, dass ich irgendetwas ungesetzliches getan hätte.
Das Restaurant war an diesem Tag nicht sonderlich gut besucht, es war sogenannte: low season, da die Saison in Hua Hin erst Mitte November, nach Hloy Khratong beginnt, wenn die Regenzeit in den meisten Teilen Thailands zu Ende ist und die sogenannte Trockenzeit beginnt.
Ein offensichtlich sehr hochrangiger Polizist betrat das Lokal. An seiner khakifarbenen Uniformjacke prangten mindestens fünf Reihen an Ordensspangen, eine goldene Schnur am rechten Schultergelenk sowie jede Menge weiterer Abzeichen. Seine Mütze saß korrekt, so als ob er zum Aufsetzen ein Lineal und einen Zirkel benutzt hatte. Die schwarzen Lackschuhe blitzten so sauber, man konnte fast glauben, dass diese frisch aus dem Regal des Schuhladens kamen, denn man konnte sich in ihnen regelrecht wie in einem Spiegel sehen. Aber selbst die Schuhe gewöhnlicher Straßenpolizisten blitzen in Thailand in einem so perfekten Polishglanz, dass man sich schon manchmal fragt, wie die das machen, denn schließlich sind sie ja den ganzen Tag unterwegs und die Straßen Thailands sind sicherlich staubig.