Hallo lieber Leser,
Sie halten gerade dieses Teebuch in den Händen und fragen sich vielleicht "Warum ausgerechnet das Buch der Frau Huber? Was macht die gute Frau Huber denn zur ultimativen Tee-Expertin?"
Eine berechtigte Frage, und deswegen sei es mir gestattet, an dieser Stelle einfach ein paar kurze Worte zu meiner Person zu erzählen. Damit Sie wissen, wer Ihnen etwas über den Tee zu erzählen hat. Und um zu wissen, dass das, was Sie lesen, Informationen aus erster, fachlich kompetenter Hand sind, die über lange Jahre sorgfältig zusammengetragen -und erlebt- wurden.
Alles begann im Jahre 1967, als ich im schönen München geboren wurde. Und ich durfte - wie es sich für ein waschechtes, bayrisches Mädel gehörtauf dem Land aufwachsen. Nach der Schule erlernte ich meinen ersten Wunschberuf, das Friseurhandwerk. Die Jahre gingen ins Land, und 1993 wurde meine Tochter geboren - das Glück war vollkommen. Aber nur fast: Eine neue unbestimmte innere Unruhe war immer da, und lies einfach nicht locker. Eine neue Richtung – etwas Aufregendes, etwas absolut Neues, Unbekanntes fehlte. Aber was? Was war es?
Gehen wir mit großen Schritten ins Jahr 2003 – ein schöner Tag in Landshut, man bummelt in der Altstadt und auf einmal – ein Duft, der mich innehalten lässt.
Dann wird mein Blick wird von der markanten Aufschrift auf einem Schild eingefangen: „Teesorte – Tee & Kaffeeladen“.
Ich betrete den Laden und ich fühle mich, als hätte ich etwas lang Vermisstes endlich gefunden. Mein Blick wandert über die schier fassungslose Vielfalt der Teesorten- und da macht es KLICK in meinem Kopf. Das ist es – es liegt einfach auf der Hand – dieser Wohlgeruch hat mich verzaubert, für immer in seinen Bann gezogen! Ich wollte sofort alles wissen über Tee – und ich sog das Thema in mich auf wie ein Schwamm.
Für mich war klar - ich musste einfach hier arbeiten, fühlte mich wie Alice im Wunderland. Ich liebte es, die verzückten, entspannten und auch oft neugierigen Gesichtsausdrücke der Kunden zu beobachten, wenn ich ihnen eine bestimmte Teesorte vorstellte.
Die Zeit ging ins Land, und bald fand ich mich am Ziel meiner Glückseligkeit wieder - als Besitzerin eines eigenen Teeladens, der jede erdenkliche Vielfalt an Sorten für jeden noch so extravaganten Geschmack bot. Über 550 Teesorten, wie Zinnsoldaten aneinandergereiht, in goldenen Dosen, die bereits beim Betreten des Ladens für eine Flut an Gefühlen sorgten. Egal ob Orangenkandis oder Trinkbecher für Mate, Teesiebe, Gebäck als auch bestes und feinstes Porzellan – es gab nichts, was nicht auf diesen wohl sortierten 200qm zu finden gewesen wäre.
Tee trinken? Bitte sehr – gehen Sie in den ersten Stock. Sie können aus ALLEN Teesorten wählen!
Die Kunden kamen und die Jahre gingen ins Land. Irgendetwas fehlte noch immer und bald darauf wusste ich was es war. Ich war wieder offen für Veränderungen!
Ich schloss die Pforten meines Teeladens, sprang in den Flieger und zog mit Sack und Pack vom schönen Bayernland nach
Südamerika - Paraguay!
Auf ins große Unbekannte!
Und als ich angekommen war, wusste ich, spürte ich, dass ich die richtige und beste Entscheidung getroffen hatte. In der Abgeschiedenheit dieses wunderbaren Landes wurde ich inspiriert, meine Kenntnisse über Tee zusammenzutragen – ich wollte etwas Einmaliges schaffen – das größte Teelexikon über Teesorten.
Im Land der Mate und des Lapachos fand ich die Ruhe, um all das Wissen, das ich in den Jahren sammeln durfte, endlich zu Papier zu bringen.
Meine Inspiration ist es, die vielen Teesorten die es gibt, in einer großen Wissensdatenbank, einer Enzyklopädie zusammenzufassen, damit Sie, der Leser, alle wichtigen und geprüften Informationen über dieses wundervolle Geschenk der Natur in einem Nachschlagewerk haben. Und so entstand:
Teesorte – das Teelexikon!
Viel Spaß beim Lesen des ersten Buches.
Wasser ist Natur, das kostbarste Gut des Landes. Der Name Paraguay bedeutet „Wasser, das zum Wasser geht“, abgeleitet von der Sprache der Ureinwohner, der Guaraní pará („Ozean“), gua („zu/von“) und y („Wasser).
Was ist das Wichtigste beim Zubereiten von Tee?
Korrekt - das Wasser – in diesem fruchtbaren Land habe ich mein neues Domizil gefunden, und eine bessere Auswahl hätte ich nicht treffen können. In der Abgeschiedenheit habe ich genügend Zeit gefunden, mich meinem Lieblingsthema zu widmen – dem Tee.
Ich habe so viele Teebücher gelesen - überall kann man über Blattgrade, Ziehzeiten und die Entstehung des Tees nachschlagen.
Aber - ist das wirklich alles, was man über Tee wissen sollte?
Ist Tee nicht etwas mehr? Ist Tee nicht auch Leidenschaft, pure Lebensfreude, ein Genuss für den Gaumen? Ist nicht jede Teesorte für sich ein Wunder, ein Erlebnis, ein Getränk der besonderen Art? Faszinierend durch seine Schlichtheit, Natürlichkeit und die gehaltvolle Tiefe.
Verdient dieses kleine Blättchen nicht wesentlich mehr Aufmerksamkeit?
Tee stimuliert uns, regt uns an, lässt uns hoffen! Tee ist eine Symphonie der Sinne – mit ihm kann man Neues erleben. Wir können uns mit einem Tässchen Tee in ein Abenteuer stürzen. Wenn er unsere Lippen berührt ist er wie ein zarter Kuss - eine süße Versuchung, bei der der Mund entscheidet, ob uns der Tee schmeckt oder nicht.
Er ist unser Freund, denn er erwärmt uns an kalten Tagen, hilft uns bei Krankheit und Kummer. Tee ist viel mehr als nur ein Getränk, Tee ist ein züngelndes Feuer, er verzehrt unser Innerstes, das von Herzen kommende Verlangen und die Begierde!
Tee soll klar sein wie eine wunderbare Freundschaft. Er verzaubert die Menschen, bringt Gemeinsamkeit, Freude und Freunde, er unterstützt gleichwohl die Gesundheit.
Somit sei erwähnt: Tee wärmt nicht nur, er bewirkt auch wahre Wunder:
Er gibt dem Körper Vitamine und Antioxidantien - warum also Wasser trinken, wenn Tee so gesundheitsfördernd ist und auch noch lecker schmeckt?
Aber trotz aller Abenteuerlust, wollen wir nicht schon vorab ein wenig wissen, was uns erwartet, wenn wir eine neue Teesorte ausprobieren? Oder stürzen wir uns lieber blind ins Vergnügen?
In den vielen Jahren, in denen ich mich mit Tee befasst habe, egal ob im Einkauf, in der Verkostung, oder auch dem Verkauf - ich habe so vielen Menschen Tee empfohlen… Teesorten, die Sie als Teeneuling vielleicht nie probiert hätten.
Teesorten, die Sie als „alter Teehase“ niemals degustiert hätten, weil Sie sich auf eine Sorte „eingetrunken“ haben.
Zum einen schrecken hohe Preise für Unbekanntes ab, zum anderen ist man oft nicht mutig, um Neues an seinen Gaumen zu lassen.
Wie schmeckt denn eine Teesorte, die sich „Fürstenhochzeit Tee“ nennt? Fruchtig – süß oder vielleicht eher säuerlich?
Wer weiß das schon im Voraus? Hier beginnen die Probleme schon, denn nicht immer ist eine exakte Beschreibung auf den Tee-Etiketten zu finden.
Meine Liebe zum Tee hat mich veranlasst, ein umfangreiches Teelexikon zu erschaffen – eine Enzyklopädie über diese Wunder-Droge.
Dieses kleine Blatt hat es verdient, in aller Munde zu sein.
Nicht nur die Teetrinker werden vielfältiger – die Zeiten in denen es „den klassischen“ Teetrinker gab sind vorbei. In kaum einem Haushalt ist Tee wegzudenken.
Egal ob der „Hippie“ seinen Dilltee „schlürft“, die Hausfrau sich eine ruhige Teestunde mit „Stress weg Tee“ gönnt, der junge Mann sein Schätzelein über einen Grüntee „Herzensbrecher“ erobern will oder die kleine, kranke Tochter einen Kamillentee trinkt - Tee IST in aller Munde!
Egal ob jung oder alt, Musiker oder Bankangestellter, Opa oder Enkel – Tee ist einfach mehr als nur ein Getränk.
So vielfältig wie die Teetrinker sind auch die Sorten, unter denen man wählen kann:
Klassischen schwarzen Tee, gesunder grüner Tee, koffeinfreien Rotbusch Tee (auch oft Rooibosh Tea genannt), blauen halb fermentierten Oolong Tee, leckeren Früchtetee, Honeybush Tea, oder auch die beliebten Kräutertees.
Aromatisiert? Pur? Mit Blüten?
Wer kann da noch den Überblick bewahren?
Wünscht sich nicht jeder Teefreund ein Büchlein, wo er eben genau dies nachschlagen kann?
Tee hat so viele Eigenschaften, man kann ihn mischen und mixen, mit ihm kochen und backen – als Badezusatz ist er zu verwenden oder als Kompresse. Tee ist jede Silbe wert, die über ihn geschrieben wird.
Lassen Sie sich verzaubern von der Welt des Tees, tauchen Sie ein in die Geheimnisse, die ihn umgeben. Tee trinken ist wie ein großes Abenteuer im Kopf.
Etwas Wichtiges ist noch zu erwähnen, den Zeigefinger hoch erhoben, um einen weitverbreiteten Irrglauben aufklären.
Oft wird der Name Tee für Kräutertee und Früchtetee verwendet. Diese sollten richtigerweise als Aufgussgetränk oder teeähnliche Getränke bezeichnet werden. Zu diesen Getränken gehören beispielsweise auch Apoyar Té, Chai, Catuaba, Honeybush, Lapacho, Mate und nicht zuletzt Rotbusch.
Die Bezeichnung TEE verdienen nur Getränke, die aus der Teepflanze
Camellia sinensis
aufgegossen werden!
Wer kennt das nicht? Man hat einen wunderbaren Tee gekauft, freut sich über den ausgezeichneten Genuss, gießt Tasse um Tasse auf, um festzustellen:
Der Geschmack wird immer fader und der Tee schmeckt so lecker wie altes, lauwarmes Abspülwasser.
Darum sollte man einige Tipps bei der Lagerung beachten.
Man hat lange Freude an seinem Tee, wenn man ihn trocken, dunkel und kühl lagert.
Vermeiden Sie die Nähe von stark riechenden Lebensmitteln bzw. Substanzen, da das Naturprodukt Tee diesen Geruch und Geschmack sehr schnell annimmt.
Die beste Methode den empfindlichen Tee zu lagern sind gut verschließbare Blech-, Holz-, oder Porzellandosen, denn Tee ist sehr lichtempfindlich.
Die Dosen immer sofort nach dem Öffnen wieder verschließen, damit so wenig Aroma wie möglich aus der Dose entweichen kann.
Haben Sie große Mengen an Tee gekauft (das ist meist kostengünstiger) – auch kein Problem.
Füllen Sie den Tee immer in eine kleine Dose um, so haben Sie den besten Aromaschutz - würden Sie jeden Tag die große Tüte öffnen, lassen Sie auch jeden Tag ein bisschen Aroma heraus.
Einen entscheidenden Einfluss auf den Geschmack des Tees hat die Wasserqualität.
Hartes Wasser (= mineralreich mit Kalk und Magnesium angereichert) ist vor allem für Tees mit hohem Gerbstoffgehalt ideal, da das harte Wasser die Gerbstoffe neutralisiert.
Weiches Wasser (= mineralarm) ist für leichte Hochland Tees hervorragend geeignet.
Generell sollte man beachten, dass das Wasser nicht zu lange kocht, da der Sauerstoffgehalt im Wasser so abnimmt, dieser aber als Geschmacksträger benötigt wird.
Falls Ihnen der Tee zu schwach oder gar zu stark erscheint, verändern Sie bitte erstmals nur die Ziehzeit, wenn der Geschmack dann noch immer nicht nach Ihren Wünschen ist, die Teemenge.
Sie werden sehen, ein paar Mal probiert und Sie haben die optimale Zubereitung für sich gefunden.
Seien Sie neugierig und experimentieren ein wenig herum, bis Sie den perfekten Geschmack erreicht haben!
Sie müssen sich nach dem Tee richten, der Tee richtet sich nicht nach uns.
Die Angaben für die Dosierung sind hier nur Richtwerte, denn ein jeder Gaumen hat einen anderen Geschmack und verlangt nach einer individuellen Zubereitung.
Ich habe erlebt, dass eine Kundin den Tee erst gewaschen hat um den vollen Genuss zu erzielen.
Sie erklärte mir: