Charles W. Leadbeater
Gedankenformen
C. W. Leadbeater
Annie Besant
Gedankenformen
Alle Tage, alle Nächte
Rühm ich so des Menschen Los.
Denkt er ewig sich ins Rechte,
Ist er ewig schön und groß.
Goethe
1. eBook Auflage, basierend auf der 10. völlig neu bearbeiteten Auflage 2009
© Aquamarin Verlag GmbH
Voglherd 1 • D-85567 Grafing
ISBN 978-3-96861-230-0
INHALT
Vorwort
Begleitwort zur deutschen Ausgabe von Dr. Franz Hartmann
Vorwort zur zweiten deutschen Auflage
Einführung
I.Die Schwierigkeit der Darstellung
II.Die beiden Wirkungen des Gedankens
III.Die Wirkung der Schwingungen
IVDie Form und ihre Wirkung
VDie Bedeutung der Farben
VI.Drei Klassen von Gedankenformen
VII.Erläuternde Gedankenformen
Liebe
Andacht
Selbstverleugnung
Intellekt
Ehrgeiz
Zorn
Sympathie
Furcht
Begierde
Verschiedene Gemütsbewegungen: Bei einem Schiffbruch
Bei einer Erstaufführung
Die Spieler
Bei einem Autounfall
Bei einem Begräbnis
Bei der Begegnung eines Freundes
Die beifällige Aufnahme eines Gemäldes
Formen, die im Zustand der Meditation wahrgenommen wurden: Allumfassende Liebe und Sympathie
Der Wunsch, im Ganzen aufzugehen
In den sechs Richtungen
Eine intellektuelle Auffassung der kosmischen Ordnung
Der im Menschen geoffenbarte LOGOS
Der alles durchdringende LOGOS
Eine andere Auffassung
Die dreifache Offenbarung
Die siebenfache Offenbarung
Intellektuelles Streben
Hilfreiche Gedanken
VIII.Durch Musik gebildete Formen
Mendelssohn
Gounod
Wagner
Ergänzender Nachtrag des Herausgebers der II. deutschen Auflage
VORWORT
Der Text dieses kleinen Buches ist von Leadbeater und mir gemeinsam verfasst worden; ein Teil ist bereits im »Lucifer« (jetzt »Theosophical Review«) erschienen, aber der größte Teil ist neu. Die Gedankenformen, die Leadbeater, ich oder wir beide zusammen beobachtet haben, wurden von unseren drei Freunden Varley, Prince und Macfarlane gezeichnet und gemalt. Ihnen sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus. Es ist eine mühsame und undankbare Aufgabe, die in das lebendige Licht höherer Welten gehüllten Formen mit den trüben irdischen Farben zu malen; umso größere Dankbarkeit schulden wir denen, die diesen Versucht gemacht haben. Sie mussten feuriges, lebendiges Leuchten darstellen, wo sie nur irdische Farben hatten. Wir danken auch Herrn Bond für seine Erlaubnis, seinen Aufsatz über »Vibration Figures« und einige seiner vorzüglichen Zeichnungen zu benutzen. Ein anderer Freund, der uns einige seiner Notizen und Zeichnungen schickte, besteht darauf, anonym zu bleiben, daher können wir ihm nur danken und müssen seinen Namen ungenannt lassen.
Es ist unsere große Hoffnung – wie es auch unser fester Glaube ist – dass dieses Büchlein jeden Leser ernstlich fördern wird. Es soll ihm die wahre Natur und die Macht seiner Gedanken klar machen, es soll die ernsthaften Sucher begeistern und die Unreifen warnen. In dieser Hoffnung übergeben wir dieses Werk der Öffentlichkeit.
Annie Besant
BEGLEITWORT
»Gedankenformen« ist ein für jeden Gebildeten sehr interessantes, besonders aber für Esoteriker, Metaphysiker und Christliche Wissenschaftler sehr nützliches Werk.
Es ist eine heutzutage bereits allgemein anerkannte Tatsache, dass Gedanken Kräfte sind, deren Schwingungen, ähnlich wie die drahtlose Telegraphie, in die Ferne wirken und von empfänglichen Gemütern empfangen und wahrgenommen werden können. Das vorliegende Buch beschreibt die Art dieser Schwingungen.
Wer dieses Buch zum ersten Mal in die Hand nimmt, der wundert sich darüber, wie man es macht, solche Gedankenformen zu sehen, und dennoch ist es für jeden, der ein feineres Gefühlsleben hat, nicht schwer, die in ihm enthaltenen Beschreibungen auf ihre Richtungen nachzuprüfen. Aus dem Gefühl entspringen die Vorstellungen, und wer sein eigenes Gefühlsleben erforscht, der wird auch bald die daraus entspringenden Ätherschwingungen mit ihren Formen und Farben erkennen. Die beschriebenen »Gedankenformen« können somit vielleicht besser als Formen betrachtet werden, die dem Gefühlsleben oder Willen entspringen, anstatt als Gedankenformen, die durch objektives Denken oder Vorstellungen gebildet sind; denn bei letzteren nimmt der Gedankenstoff (citta) die Form des Gegenstandes an, den man sich vorstellt.
Wie es auch sein mag, die praktische Anwendung der in diesem Buch enthaltenen Lehren besteht in dem Streben des Menschen, die Herrschaft über sein Fühlen und Denken zu erlangen und seinen Mitmenschen nur gute und heilsame Gedanken zuzusenden, die diese wie schützende Engel umschweben und für ihn »unsichtbare Helfer« sind.
Dr. Franz Hartmann
Vorwort zur zweiten deutschen Auflage
Der II. deutschen Auflage fügen wir wieder die Vorworte von Franz Hartmann und Annie Besant bei, welche die I. Auflage einführten.
Nach der Herausgabe der II. Auflage von »Der sichtbare und der unsichtbare Mensch« wurde die Nachfrage nach den »Gedankenformen«, die ja die unbedingt erforderliche Ergänzung jenes Werkes bilden, so drängend, dass die Herausgabe beschleunigt werden musste. Seit dem erstmaligen Erscheinen des Buches ist viel neues Material durch die theosophische Forschung gewonnen worden, auch von Seiten der modernen Rosenkreuzer–Bewegung. Franz Hartmann, Max Heindel und Rudolf Steiner haben diese Bewegung, die in Deutschland große Verbreitung gefunden hat, begründet. Sie alle forschten über die Psychologie des Menschen, die Ursprünge der Erde, der Menschheit und des Universums, ein Gebiet, das seit der Veröffentlichung der »Geheimlehre« unter dem Namen »Uralte Weisheit« oder »Theosophie« bekannt geworden ist. Die theosophische Forschung wird natürlich nicht vom Fanatismus einzelner Schulen berührt, von denen die eine die andere am liebsten ausschließen möchte. Sie hat auch nichts mit dem Schicksal der einzelnen Lehrer zu tun. Sie prüft immer wieder ganz objektiv die in ihren Werken niedergelegten Erkenntnisse und Erfahrungen, wie weit sie mit der Vernunft- und Gewissens-Grundlage der auf Selbsterkenntnis beruhenden theosophischen Forschung übereinstimmt, und fügt das in den Forschungs-Aufbau ein, was diesen Grundlagen standzuhalten vermag und ihnen gemäß ist.
Der II. Auflage der »Gedankenformen« sind daher in Form von Anmerkungen, einem Nachtrag und Einfügungen einige Hinweise zur Erweiterung der Forschung beigefügt worden. Diese Erweiterungen sollen keine erschöpfende Ergänzung darstellen, sondern sind nur einige kurze, aber eventuell hilfreiche Winke und Richtlinien.
Die theosophische Forschung bedient sich nicht nur der Vernunft des wissenschaftlich geschulten Verstehens, sondern auch paranormalen Erkenntnisvermögens. Stellen wir uns das gesamte Erkenntnisvermögen des Menschen als einen Kreis vor, so bildet das rationale Denken nur einen Sektor darin, der übrige Teil des Kreises ist der transrationale Bereich, den man auch als Intuition oder, mit Goethe, als »anschauende Urteilskraft« bezeichnen kann.
Der Wissenschaftler, in erster Linie der Akademiker, wendet nur das rationale Denken an, der Mystiker fußt auf seiner Intuition. Der theosophische Forscher bringt beide Erkenntnisarten des menschlichen Wesens in Harmonie und zur höchsten Vollendung. Dieser harmonische Einklang der Erkenntnisorgane ergibt sich, wenn der Organismus des wirklichen Wahrnehmens und Erkennens im theosophischen Sinne geleitet und von dem souveränen Ich, das durch die Selbsterkenntnis die Verbindung mit dem LOGOS, dem allgegenwärtigen ICH BIN unseres Sonnensystems, erhalten hat, kontrolliert wird.
Die theosophische Forschung geht, wie der Taoismus, wie später der deutsche Philosoph Nikolaus Cusanus, dann Spinoza, Goethe und Schelling, von der Einheit aus, die zu ihrer Offenbarung einen Dualismus braucht. Der Mensch verliert sich an diese Zweiheit und muss sie nun wieder in seinem Wesen überwinden und die sie überhöhende Einheit finden.
Die beiden großen Kraftbewegungen des Dualismus, die Zentrifugal- und die Zentripetalkraft, beeinflussen die Wahrnehmung des Forschers. Der Weg von innen nach außen wird in der theosophischen Forschung als die Extraversion bezeichnet, und der Weg von außen nach innen als die Introversion. Aber die auf beiden Wegen gewonnene Erkenntnis muss verglichen werden und sich zu einem gemeinsamen Resultat vereinigen. Die dualistischen Systeme, für die Kraft und Stoff, Geist und Materie, Glauben und Wissen, Metaphysik und Wissenschaft, Erde und Sonne, Verneinung und Bejahung unvereinbare Gegensätze sind und in denen das Eine Höchste keinen Platz hat, finden im theosophischen System ihre Versöhnung.
Im Taoismus geht aus dem absoluten Tao das »gesprochene« Tao, die Mutter aller Dinge, hervor. Die Einheit erzeugt eine Zweiheit – Yin und Yang. (Die Urpole Licht–Finsternis, hart–weich, Männlich–Weiblich, Aktivität– Passivität, Extraversion–Introversion.) Daraus geht die Welt der Erscheinungen hervor. Diese Philosophie ist charakteristisch für die indische und europäische Philosophie.
»Die Eins erzeugt die Zwei,
Die Zwei erzeugt die Drei,
Die Drei erzeugt alle Dinge.«
Der Tao-Begriff ist bei Spinoza die Substanz, bei Schelling das Urwesen, das älteste Wesen der Welt (natura naturans), bei Goethe die Gott-Natur. Der deutsche Idealismus verbindet mit diesem Urwesen den Begriff der höchsten Freiheit. Dieses Ziel ist in der theosophischen Weltanschauung das Große Mysterium (ATMA). Der einzige innere Führer ist ATMA-BUDDHI (Der LOGOS, das WORT, das bei GOTT war). Die theosophische Lehre geht von drei Bewusstseinsstufen aus:
1. Die Erkenntnisstufe
2. Die Erlebnisstufe
3.Die Stufe des Mysteriums
Auf der ersten Stufe treten die Dinge in das Wahrnehmen ein, und Subjekt und Objekt werden eins in der Erkenntnis. Auf der zweiten Stufe schreitet das Erkennen fort zum Erlebnis der Seele, zu einem Innewohnen, und hier entscheidet es sich, wie weit das Erkannte objektiv in den Strom des Lebens aufgenommen werden kann. Diese Stufe erreichte Goethe. Er fühlte die Welt, in der die Urbilder der Dinge lebendig sind:
»Ein Blick, der mich an jenes Meer entrückt,
Das flutend strömt gesteigerte Gestalten.«
Aber er wusste, dass er diesen Erkenntnisweg nur beschreiten konnte durch andächtige Ehrfurcht.
»Und in der freien Luft zu freien Sinnen
Zum Sonnenlicht andächtig hin mich wendend.«
Auf der dritten Stufe wird das Erlebnis aus der Sphäre des Menschlichen zum allgemein gültigen kosmischen Erleben erhoben. Die esoterischen Christen würden sagen: »Das Licht der Menschen wird nun erhöht durch das Licht der Welt«, und was diesem Licht standhält, das ist absolut gut für die ganze Menschheit. Es wirkt befreiend und erlösend auf jeder Stufe der Entwicklung.
Auch das wusste Goethe:
»Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen,
Als dass sich Gott-Natur ihm offenbare?
Wie sie das Feste lässt zu Geist verrinnen,
Wie sie das Geisterzeugte fest bewahre.«
Goethe hat in wunderbarer Weise die theosophische Forschung dichterisch vorbereitet.
Der MEISTER, der esoterische Christ sagt CHRISTUS, ist der LOGOS, und nur was unter SEINER Führung und Durchlichtung erarbeitet und erforscht wird, das kann die Menschenseele wirklich frei machen.
Deshalb muss sich die theosophische Forschung von Sündenangst und Todesfurcht befreien. In dieser Freiheit betrachtet sie die Dinge und sieht so in ihnen, im unendlich Kleinen und im unendlich Großen, das Gesetz des Seins, des unsterblichen Lebens, als dessen bewussten Träger sie den Menschen bezeichnet. Wesen, die diese Bezeichnung verdienen, sprechen aus voller Erkenntnis heraus: »Alles, was ich habe, habe ich vom VATER.« Er ist das Urwesen (Tao) unseres Sonnensystems. ES ist innerhalb des ganzen Sonnensystems allwissend und allmächtig. Und damit hat es auch das GESETZ in sich, das bis in die kleinsten Teilchen der sichtbaren Materie hinein am Verlauf der Entwicklung arbeitet. Dieses Urwesen wirkt im theosophischen Forscher in erster Linie durch das gereinigte Herz, worin das permamente Atom seine Behausung findet. Herz, Zirbeldrüse und der durch eine geistige Reifung hindurchgegangene Astral-, Äther- und physische Körper bilden die äußere Grundlage der Erkenntnisorgane des theosophischen Forschers.
Lücken und Fehler in der theosophischen Forschung lassen sich immer auf unentfaltete Erkenntnis-Organe und Erkenntnis-Kräfte des betreffenden Forschers zurückführen. Mancher Fehler und manche Einseitigkeit lassen sich auch darauf zurückführen, dass der Forscher nicht immer die Assistenz des LOGOS, des Göttlichen ICH BIN, gehabt hat. Menschliche Begrenzungen treten dann ein und färben und begrenzen das Resultat.
Der theosophische Forscher entzieht sich keiner Diskussion, die sich auf geschultes Denken gründet, weil er weiß, dass sich auf dieser Basis mit jedem Menschen Resultate erreichen lassen, bei denen letzten Endes jeder zu dem Eingeständnis kommen muss: »Ja, so ist es.«
Die WAHRHEIT ist absolut. Aber nur geschultes Denken, Fühlen und Wollen finden den Weg zu ihren Grundlagen. Deshalb ist dem Grundgesetz, auf dem die europäische Kultur beruht, noch nie widersprochen worden.
»Nur DIE WAHRHEIT kann uns frei machen«.
Leipzig, Dezember 1926.
Die literarische Abteilung des Theosophischen Verlagshauses.
EINFÜHRUNG
In dem Maße, wie die Erkenntnis fortschreitet, wechselt die Stellung der Wissenschaft gegenüber den Dingen der unsichtbaren Welt beständig. Ihre Aufmerksamkeit ist nicht mehr allein auf die Dinge der Erde gerichtet oder auf die sie umgebenden physischen Welten, sondern sie fühlt sich gezwungen, weiter zu schauen und Hypothesen aufzustellen, die sich auf die Natur des Stoffes und der Kraft beziehen, die jenseits des Bereiches ihrer Instrumente liegen. Der Äther beginnt jetzt, im Reich der Wissenschaft festen Fuß zu fassen und wird allmählich mehr als nur Hypothese sein. Der Mesmerismus ist unter seinem neuen Namen »Hypnotismus« wissenschaftlich wieder zeitgemäß geworden. Reichenbachs Experimente werden zwar noch mit einem gewissen Misstrauen betrachtet, aber nicht mehr ganz verurteilt. Die Röntgenstrahlen haben einige der älteren Ideen über den Stoff wieder zu Ehren gebracht, während das Radium sie über den Haufen geworfen hat und jetzt die Wissenschaft über das Grenzland des Äthers hinaus in die Astralwelt hineinführt. Die Grenzen zwischen belebtem und unbelebtem Stoff sind niedergerissen. Man hat gefunden, dass in Magneten recht unheimliche Kräfte wohnen, die bestimmte Krankheitsformen auf einem noch nicht erklärten Weg übertragen. Obgleich die Telepathie, das Hellsehen und die Levitation noch nicht am grünen Tisch der Wissenschaft anerkannt werden, so erscheinen sie bereits in den Forschungen der Parapsychologen der Jahrmärkte. Die Wissenschaft hat ihre Instrumente schon überallhin ausgestreckt; sie hat bei der Erforschung der äußeren Natur einen so seltenen Scharfsinn gezeigt und eine so unermüdliche Geduld in ihren Untersuchungen bewiesen, dass sie jetzt die Belohnung dafür empfängt. Die Kräfte und Wesen des nächsthöheren Planes beginnen, sich an der äußeren Grenze der physischen Welt zu zeigen. »Die Natur macht keine Sprünge«, und in dem Maße, wie der Physiker sich den Grenzen seines Reiches nähert, wird er in Erstaunen versetzt durch Berührungen und Lichtblitze, die einem anderen Reich angehören, welches das seinige durchdringt. Er fühlt sich veranlasst, über unsichtbare Wesenheiten nachzusinnen, und wäre es auch nur, um eine vernünftige Erklärung für unzweifelhafte physische Erscheinungen zu finden. So kommt es, dass er unmerklich über die Grenzen der physischen Welt hinweggleitet und in Berührung mit dem Astralplan kommt, wenn er sich auch dessen nicht bewusst wird.
Einer der interessantesten Wege, der aus dem Physischen ins Astrale führt, ist das Studium der Gedankenwelt. Der Gelehrte des Westens, der mit der Anatomie und der Physiologie des Gehirns beginnt, bemüht sich, diese zur Grundlage einer gesunden Psychologie zu machen. Er schreitet dann fort in die Region der Träume, Täuschungen und Wahnvorstellungen, und sobald er sich bemüht, eine Experimentalwissenschaft auszuarbeiten, die sie klassifizieren und in das System einreihen soll, taucht er plötzlich in der Astralwelt unter. Der französische Forscher Dr. Baraduc hat nahezu die Grenzen, die uns von der übersinnlichen Welt trennen, überschritten und beginnt jetzt, astral-mentale Gebilde zu fotografieren, um Bilder von dem zu gewinnen, was man vom materialistischen Standpunkt aus die Resultate der Schwingungen in der grauen Gehirnmasse nennen würde.
Es ist allen denen, die sich mit dieser Frage beschäftigt haben, schon lange bekannt, dass man unsichtbare Gegenstände durch die Brechung ultravioletter Strahlen nachweisen kann, deren Vorhandensein bei Benutzung der sichtbaren Strahlen des Spektrums nicht wahrzunehmen ist. Hellsehende wurden gelegentlich durch den Umstand gerechtfertigt, dass Figuren, die sie neben dem zu Fotografierenden gesehen und beschrieben hatten, auf empfindlichen fotografischen Platten erschienen, während sie mit dem physischen Auge nicht wahrgenommen werden konnten. Einem vorurteilslosen Beurteiler ist es unmöglich, die Wahrheit dieser Begebenheiten, die durch die Macht ihrer eigenen, oft wiederholten Experimente dargetan worden ist, völlig abzuleugnen. Jetzt gibt es Forscher, deren wissenschaftliche Objektivität über jeden Zweifel erhaben ist, die darauf hinarbeiten, Bilder von feinen Formen zu erlangen, und sie erfinden besondere Methoden, um diese wiederzugeben. Dr. Baraduc scheint einer der erfolgreichsten Forscher auf diesem Gebiete gewesen zu sein. Er hat ein Werk herausgegeben, das seine Untersuchungen behandelt