O Hermes, dreifach Erhabener,
dir sei Dank, dass du uns Menschen an deiner erleuchteten Weisheit
teilhaben lässt, dreifach gekrönt sei dein Haupt!
Dir sei Dank, dass du für uns Menschen geöffnet hast die Tore zu den
heiligen Hallen von Amenti, zu den wohlbehüteten Bibliotheken des
geweihten Wissens, dreifach gesalbt seist du!
Dir sei Dank, dass du uns Menschen gegeben hast das Buch des
Thoth, die 78 Schlüssel göttlicher Weisheit, dreifach gesegnet seist du!
Wir preisen deine Gnade, wir huldigen deiner Grösse und geloben
feierlich, dieses dein uns anvertrautes Wissen immer zum Wohle des
Ganzen und zu deiner Ehre, mit Ehrfurcht und Respekt vor der
gesamten Schöpfung, zu verwenden. Wir neigen unser Haupt vor
deinem Glanze.
Gesegnet seist du, Erleuchteter, gepriesen und gelobt. Wir danken
dir, Hermes, dreifach Erhabener, dreifach Gekrönter, dreifach
Gesalbter, dreifach Gesegneter!
Amen!
André Pasteur kam schon früh in Kontakt mit der Metaphysik. Seine Studien umfassen östliche und westliche Weisheitslehren wie Daoismus, Wu Shu, Feng Shui, chinesische Astrologie, innere Alchemie, die Lehren der Rosenkreuzer, die Magie des Golden Dawn, die Hermetik, die Kabbala und natürlich den Tarot mit all seinen Bezügen zu Astrologie, Kabbala, Numerologie und Magie. Er gründete 2013 die erste deutschsprachige Schule des kabbalistischen Tarots.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2015 André Pasteur
2. Auflage 2017
Herstellung und Verlag:
BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7386-9153-5
Im Tarot finden wir nicht nur ein komplexes und umfassendes Orakelsystem, sondern auch eine Numerologie. Das Interessante dabei ist, dass hier 22 Charaktertypen beschrieben werden, während die klassische Numerologie nur mit 11 Typen arbeitet. Dies ermöglicht bereits sehr detaillierte Aussagen. Obwohl die Möglichkeiten der Interpretation kleiner sind als in der Astrologie, finden wir doch erstaunlich genaue Beschreibungen, die uns helfen können, uns selber besser zu verstehen. Dazu kommt, dass jeder Person nicht nur eine Karte, sondern zwei und manchen sogar drei zugeordnet werden. Das erweitert die Informationen nochmals erheblich. So erkennen Sie durch die Numerologie des Tarots Ihre Stärken und Schwächen. Mit einem zusätzlichen Legemuster erfahren Sie, was auf Ihrem Lebensweg wichtig ist, und wie Sie immer mehr zu sich selber finden. Das letzte Ziel dieser Reise ist es, alle diese Charaktereigenschaften, auch die negativen, in einer Gesamtpersönlichkeit zu integrieren. Mit den Karten finden Sie Informationen und Unterstützung auf dem Weg zu diesem grossen Ziel.
Mit der Berechnung der Jahreskarten erhalten Sie einen Überblick über das aktuell herrschende Lebensthema, dessen Botschaft sie wieder durch ein Legemuster vertiefen können. Was sind die Blockaden und Hindernisse auf dem Weg, die Sie daran hindern, Ihr volles Potential zu leben? Was können Sie tun, um diese Hindernisse zu beseitigen? Welche Strategien fördern Sie auf Ihrem Weg, welche behindern Sie eher? Alles dies können Sie durch die Numerologie des Tarots erfahren. Machen Sie sich bereit für eine spannende Reise zu sich selbst.
Die Persönlichkeitskarte (auch bewusste Karte genannt) gibt uns ein Bild von unserem individuellen Entwicklungsweg und einen Ausblick, wohin uns dieser Weg führen will. Sie zeigt auch die persönlichen Anlagen und die Möglichkeiten des Lebens. Sie steht für die Erfahrungen, Kräfte und Denkweisen, die uns bewusst sind. Dabei können hier lichte Themen, gute Seiten und positive Eigenschaften vertreten sein, aber auch negative Charakterzüge, die uns sehr bewusst und bekannt sind. Wenn jemand zum Beispiel einer anderen Person absichtlich Schaden zufügen will, oder ganz gezielt Intrigen spinnt, um gewisse egoistische Ziele zu erreichen, dann gehören diese Themen zur bewussten Karte.
Um wahrhaft glücklich zu werden, sollten Sie in Übereinstimmung mit Ihrer Persönlichkeitskarte leben. Bringen Sie die Eigenschaften dieser Karte zum Ausdruck.
Um die Persönlichkeitskarte zu finden, werden die Ziffern des Geburtsdatums im Format Tag, Monat, Jahr addiert. Danach erst wird die Quersumme gebildet. Sobald die Summe zwischen 1 und 22 liegt, ist die Persönlichkeitskarte gefunden. Der 22 entspricht der Karte 0 Der Narr. Die Persönlichkeitskarte wird nicht weiter reduziert.
Ein Beispiel: Eine Person, geboren am 3. Februar 1960 möchte ihre Persönlichkeitskarte berechnen. Also 3 + 2 + 1960 = 1965 = 21. Das grosse Arkanum 21 Die Welt ist die Persönlichkeitskarte.
Ein weiteres Beispiel: Eine Person, die am 24. Mai 1972 geboren ist. 24 + 5 + 1972 = 2001. Die Persönlichkeitskarte ist 3 Die Herrscherin.
Wichtig ist hier wieder, keine Quersummen zu bilden, bevor die vollständige Summe erreicht wurde. Die Jahreszahlen müssen immer ausgeschrieben werden. So muss das Geburtsdatum 11.3.68 umgeschrieben werden zu 11.3.1968.
Bitte beachten Sie, dass in der Numerologie eine andere Methode verwendet wird. Meist wird dort direkt aus dem Geburtsdatum die Quersumme gebildet und nicht erst addiert. Das kann zu falschen Resultaten führen. Nehmen wir das obige Beispiel: 11 + 3 + 1968 = 1982. Die Quersumme lautet 20. Die Karte ist demnach 20 Das Gericht. Rechnen wir aber 1 + 1 + 3 + 1 + 9 + 6 + 8 = 29, dann 2 + 9 = 11 erhalten wir ein anderes Resultat. Hier wäre die Karte 11 Die Gerechtigkeit. Wenn wir dann bis zur einstelligen Zahl weiter addieren, erhalten wir immer dasselbe Resultat. Aber im Tarot ist es wichtig, ob jemand eine 20 oder eine 11 ist, das ist hier nicht dasselbe!
Die Wesenskarte (auch unbewusste oder Schattenkarte genannt) zeigt den ergänzenden Gegenpol, der im Laufe des Lebens erkannt, angenommen und integriert werden sollte. Meist ist uns dieser Gegenpol nicht bewusst, und wir projizieren ihn auf andere Personen. Wir finden diese Themen also sehr oft bei uns nahestehenden Menschen. Die Wesenskarte wird auch im Laufe des Lebens deutlicher und erkennbarer. Die Persönlichkeit füllt sie immer mehr aus. Die Wesenskarte steht für unseren Schatten und die verdrängten oder verlorenen Seelenanteile. Sie zeigt Themen, Eigenschaften, Talente, Schattenbereiche, Potentiale und Kräfte, deren wir uns nicht bewusst sind. Sie liegen im Dunkeln und beeinflussen uns ohne unser Wissen. Um diese Themen bewusst zu machen, projizieren wir sie nach aussen und erleben sie als Lebenssituationen, Umstände und zwischenmenschliche Interaktionen. Die dunklen, verdrängten und abgelehnten Themen erleben wir dabei negativ. Alle belastenden Situationen, jede Konfrontation mit anderen Menschen, alles, was uns stresst, nervt, ängstigt oder wütend macht, ist eine Spiegelung unserer unbewussten Anteile. Nur so haben wir eine Chance, an diese Energien und Themen heranzukommen. Das Leben muss sie uns zeigen, damit wir sie durch das Licht unserer Bewusstheit auflösen können. Doch im Unbewussten ruhen nicht nur dunkle Themen. Wie oben erwähnt, können es auch Talente und positive Charaktereigenschaften sein. Das Problematische an diesen unbewussten Eigenschaften ist, dass wir sie nur in extremer Form wahrnehmen können. Die dunklen Themen äussern sich als belastende Situationen, und als Dinge, Menschen, Nationen, Systeme und Denkweisen, die wir zutiefst ablehnen und verurteilen. Die lichten Themen erleben wir in einer Überhöhung und Verklärung von Methoden, Idealen, Gruppen oder Personen. Alle Schwärmereien, alle Illusionen, denen wir vergeblich nachrennen, die blinde Verliebtheit, oder die übertriebene Anbetung und Bewunderung eines anderen Menschen, stammen aus dem Unbewussten. In unserer Schattenseite finden wir sowohl die beglückendsten als auch die erschreckendsten Erfahrungen. Wenn ein sonst nüchterner Akademiker plötzlich von einem halbseidenen Guru schwärmt, ist es seinem Umfeld wahrscheinlich unbegreiflich, wie ein so intelligenter Mensch auf einen Plattitüden von sich gebenden Dummschwätzer hereinfallen kann. Doch der Guru hat ihn an seiner schwachen, das heisst unbewussten, Stelle erwischt. Das, was eigentlich in diesem Akademiker als Intuition und Spiritualität im Unbewussten vorhanden ist, hat er lange Jahre unterdrückt und aufgrund von Erziehung und Bildung nicht zugelassen. Nun ruhen diese Talente und Charaktereigenschaften im Dunkeln. Sie können nur noch über eine Projektion auf andere erkannt werden. Und genau das tut er nun. Für die anderen völlig unverständlich, für den Psychologen völlig klar. Die Aufgabe ist es natürlich, diese unbewussten Eigenschaften in sich selber zu entdecken, und nicht andere dafür anzuhimmeln. Alles, wofür wir übermässig schwärmen, oder in Grund und Boden verdammen, ist ein unbewusster Aspekt von uns selber. Die Eigenschaften der Schattenkarte werden uns im Laufe des Lebens immer bewusster, das heisst, wir integrieren immer mehr Aspekte davon in unseren Charakter.
Ist die Persönlichkeitskarte eine Zahl zwischen 10 und 22, kann durch das Bilden der erneuten Quersumme die Wesenskarte gefunden werden. Die Persönlichkeitskarte 14 erhält die Wesenskarte 5, die Persönlichkeitskarte 22 erhält die Wesenskarte 4, die Persönlichkeitskarte 10 erhält die Wesenskarte 1, die Persönlichkeitskarte 19 erhält die Wesenskarte 10, usw. Liegt die Persönlichkeitskarte zwischen 1 und 9, so kann durch das Addieren von 9 die Wesenskarte gefunden werden. Die Persönlichkeitskarte 4 erhält die Wesenskarte 13, die Persönlichkeitskarte 5 erhält die Wesenskarte 14, die Persönlichkeitskarte 6 erhält die Wesenskarte 15, usw.
Bei gewissen Kartenkombinationen gibt es eine zweite Wesenskarte. Dies sind Menschen, die sich besonders viele Themen für dieses Leben vorgenommen haben, und mit einem doppelten Schatten auf die Erde gekommen sind. Der Schatten ist nur solange bedrohlich und negativ besetzt, wie die dort liegenden Themen nicht bearbeitet werden. Wenn die Themen durchlichtet und integriert werden, dann verwandeln sich die früheren Dämonen zu Engeln. Aus den alten Schwächen werden echte Stärken. Deshalb sind die Menschen mit zwei unbewussten Karten grösseren Gefahren ausgesetzt, haben aber auch ein grösseres Potential.
Persönlichkeitskarte | Wesenskarte | Zweite Wesenskarte |
1 Der Magier | 10 Rad des Schicksals | 19 Die Sonne |
2 Die Hohepriesterin | 11 Die Gerechtigkeit | 20 Das Gericht |
3 Die Herrscherin | 12 Der Gehängte | 21 Die Welt |
4 Der Herrscher | 13 Der Tod | 22 Der Narr |
5 Der Hierophant | 14 Die Mässigkeit | - |
6 Die Liebenden | 15 Der Teufel | - |
7 Der Wagen | 16 Der Turm | - |
8 Die Kraft | 17 Der Stern | - |
9 Der Eremit | 18 Der Mond | - |
10 Rad des Schicksals | 1 Der Magier | 19 Die Sonne |
11 Die Gerechtigkeit | 2 Die Hohepriesterin | 20 Das Gericht |
12 Der Gehängte | 3 Die Herrscherin | 21 Die Welt |
13 Der Tod | 4 Der Herrscher | 22 Der Narr |
14 Die Mässigkeit | 5 Der Hierophant | - |
15 Der Teufel | 6 Die Liebenden | - |
16 Der Turm | 7 Der Wagen | - |
17 Der Stern | 8 Die Kraft | - |
18 Der Mond | 9 Der Eremit | - |
19 Die Sonne | 10 Rad des Schicksals | 1 Der Magier |
20 Das Gericht | 2 Die Hohepriesterin | 11 Die Gerechtigkeit |
21 Die Welt | 3 Die Herrscherin | 12 Der Gehängte |
22 Der Narr | 4 Der Herrscher | 13 Der Tod |
Da die zweite unbewusste Karte relativ häufig vorkommt (in 12 von 22 Fällen), darf das Thema natürlich nicht überbewertet werden. Der zweite Schatten erschafft keine Übermenschen. Interpretieren Sie immer zuerst die Persönlichkeitskarte und die erste Wesenskarte. Die zweite Wesenskarte liefert dann nur noch einige Aspekte dazu. Die Hauptinterpretation liegt auf den ersten zwei Karten.
Die grossen Arkana werden in einen Tages- und in einen Nachtbogen eingeteilt wie folgt:
Die Reise beginnt mit dem Narren, der den völlig unschuldigen Eintritt in das Leben darstellt. Sie endet mit 21, der Einheit, in die der nun gereifte Mensch zurückkehrt. So gehören die Karten 0 und 21 weder zum Tages- noch zum Nachtbogen.
Der Tagesbogen (das Sonnenprinzip, Karten 1 - 10) zeigt die Ebene des Bewusstseins. Der Nachtbogen (das Mondprinzip, Karten 11 - 20) gehört zur Ebene des Unterbewusstseins.
Die Persönlichkeitskarte kann sowohl aus dem Tages- als auch aus dem Nachtbogen stammen. Wenn es eine Tageskarte ist, dann bedeutet dies, dass von Natur aus bewusste Themen auf dieser Ebene erfahren werden. Die dazugehörende Nachtkarte zeigt die von Natur aus im Unbewussten liegenden Einflüsse. Diese Verteilung entspricht der „natürlichen“ und gilt als „normal“. Ein Beispiel dafür ist die Persönlichkeitskarte 3 Die Herrscherin und die Wesenskarte 12 Der Gehängte. Dabei ist zu beachten, dass die bewusste Karte nicht nur positive Einflüsse zeigt. Uns können durchaus auch dunkle Seiten bewusst sein.
Liegen die Verhältnisse aber umgekehrt, dass also die Persönlichkeitskarte aus dem Nachtbogen stammt, dann heisst dies, dass die Person die Fähigkeit hat, Schattenthemen ans Licht zu bringen. Sie ist in der Lage, sehr tiefgründig in sich und in andere Personen zu blicken, sie wird im Leben auch oft mit Schattenthemen konfrontiert. Sie kann mit dieser Erfahrung zu einer sehr guten Heilerin, Schamanin, Therapeutin oder Seelenbegleiterin werden. Sie steigt manchmal in die Tiefen der Seele ab, wird mit Dämonen und dunklen Hütern konfrontiert, und riskiert damit, selber in den finsteren Schluchten des Unbewussten verloren zu gehen. Die Wesenskarte ist dann eine aus dem Tagesbogen, die normalerweise die bewusste Ebene darstellt. Das heisst, dass der Schatten, der in dieser Karte liegt, relativ leicht erkannt und erlöst werden kann. Diese Verteilung entspricht einer „unnatürlichen“ und gilt als „besonders“. Ein Beispiel dafür ist die Persönlichkeitskarte 14 Die Mässigkeit und die Wesenskarte 5 Der Hierophant. Dabei ist zu beachten, dass auch die Wesenskarte nicht nur Schattenthemen zeigt, sondern durchaus auch ruhende, nicht erkannte Talente, Potentiale und Kräfte.
Bei einem Kartenpaar stammen beide Karten aus dem Tagesbogen. Dies betrifft die Persönlichkeitskarte 1 Der Magier und die dazu gehörende Wesenskarte 10 Das Rad des Schicksals. Dies gilt auch im umgekehrten Fall, wenn die Karte 10 Rad des Schicksals die Persönlichkeitskarte darstellt, und 1 Der Magier die Wesenskarte. Dieses Kartenpaar weist auf eine sehr starke Bewusstheit und ausgeprägte mentale Kräfte. Oft haben diese Menschen schon grosse Teile des Schattens erlöst, oder es fällt ihnen zumindest leicht, sobald sie mit entsprechenden Methoden in Berührung kommen. Da der Schatten hier in der Regel geringer ausfällt, bezeichnen wir auch diese Kombination als „normal“.
Die Karten 19, 20, 21 und 22 sind immer Persönlichkeitskarten, sie erscheinen nie als Wesenskarten. Das ist deshalb so, weil sie schon ziemlich hohe Bewusstseinszustände darstellen, die kaum in das Unbewusste absinken. Diese Verteilung gilt immer als normal. Allerdings ist es möglich, dass sie als zweite unbewusste Karte erscheinen. Dann zeigen sie ein grosses Entwicklungspotential.
Persönlichkeitskarte Bewusste Karte | Wesenskarte Unbewusste Karte | Normale oder besondere Kombination |
1 Der Magier (Tagesbogen) | 10 Das Rad (Tagesbogen) | Normal |
2 Die Hohepriesterin (Tagesb.) | 11 Die Gerechtigkeit (Nachtbogen) | Normal |
3 Die Herrscherin (Tagesbogen) | 12 Der Gehängte (Nachtbogen) | Normal |
4 Der Herrscher (Tagesbogen) | 13 Der Tod (Nachtbogen) | Normal |
5 Der Hierophant (Tagesbogen) | 14 Die Mässigkeit (Nachtbogen) | Normal |
6 Die Liebenden (Tagesbogen) | 15 Der Teufel (Nachtbogen) | Normal |
7 Der Wagen (Tagesbogen) | 16 Der Turm (Nachtbogen) | Normal |
8 Die Kraft (Tagesbogen) | 17 Der Stern (Nachtbogen) | Normal |
9 Der Eremit (Tagesbogen) | 18 Der Mond (Nachtbogen) | Normal |
10 Das Rad (Tagesbogen) | 1 Der Magier (Tagesbogen) | Normal |
11 Die Gerechtigkeit (Nachtb.) | 2 Die Hohepriesterin (Tagesbogen) | Besonders |
12 Der Gehängte (Nachtbogen) | 3 Die Herrscherin (Tagesbogen) | Besonders |
13 Der Tod (Nachtbogen) | 4 Der Herrscher (Tagesbogen) | Besonders |
14 Die Mässigkeit (Nachtbogen) | 5 Der Hierophant (Tagesbogen) | Besonders |
15 Der Teufel (Nachtbogen) | 6 Die Liebenden (Tagesbogen) | Besonders |
16 Der Turm (Nachtbogen) | 7 Der Wagen (Tagesbogen) | Besonders |
17 Der Stern (Nachtbogen) | 8 Die Kraft (Tagesbogen) | Besonders |
18 Der Mond (Nachtbogen) | 9 Der Eremit (Tagesbogen) | Besonders |
19 Die Sonne (Nachtbogen) | 10 Das Rad (Tagesbogen) | Normal |
20 Das Gericht (Nachtbogen) | 2 Die Hohepriesterin (Tagesbogen) | Normal |
21 Die Welt (-) | 3 Die Herrscherin (Tagesbogen) | Normal |
22 Der Narr (-) | 4 Der Herrscher (Tagesbogen) | Normal |
Wichtig: Verwechseln Sie nicht die Begriffe Tagesbogen und Nachtbogen mit bewussten und unbewussten Karten. Hier nochmals die Definition zur Verdeutlichung:
Der Tagesbogen umfasst die Karten 1 - 10. Er zeigt die Erfahrungen und Situationen, die zu unserem solaren Bewusstsein gehören. Damit ist die männlich-solare Energie gemeint, die mit Denken, Analysieren, Werten und Einordnen verbunden ist. Man könnte hier auch den gesunden Menschenverstand zuordnen und das übliche, der jeweiligen Gesellschaft angepasste Handeln. Diese Denkweise dominiert im Abendland heute in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Militär, sie prägt unsere Gesellschaft seit den Tagen der Aufklärung sehr stark.
Der Nachtbogen umfasst die Karten von 11 - 20. Er zeigt die Erfahrungen und Situationen, die zu unserem lunaren Bewusstsein gehören. Damit ist die weibliche Energie gemeint, die mit Fühlen, Intuition, Träumen, Hingabe und Loslassen verbunden ist. Man könnte hier auch Magie, Spiritualität und Mystik zuordnen. Diese Denkweise ist in unserer Gesellschaft massiv untervertreten und wird daher oft als bedrohlich empfunden.
Die Karten 21 und 22 gehören weder dem Tages- noch dem Nachtbogen an. Sie stehen ausserhalb dieser Einteilung.
Die Persönlichkeitskarte wird aus den Geburtsdaten einer Person berechnet. Sie kann dem Tages- oder dem Nachtbogen entstammen. Gehört sie zum Tagesbogen, oder entspricht sie den Karten 19, 20, 21 oder 22, bezeichnen wir sie als „normal“. Gehört sie zum Nachtbogen, dann bezeichnen wir sie als „besonders“. Sie zeigt uns die Erfahrungen, Kräfte, Denkweisen, Charaktereigenschaften, Talente, Lernaufgaben und Lebensthemen, die uns bewusst sind. Dabei können hier lichte Themen, gute Seiten und positive Eigenschaften vertreten sein, aber auch negative Charakterzüge, die uns sehr bewusst und bekannt sind.
Die Wesenskarte wird von der Persönlichkeitskarte abgeleitet. Ist die Persönlichkeitskarte einstellig (1 - 9), finden wir die Wesenskarte durch die Addition von 9. Ist die Persönlichkeitskarte zweistellig (10 - 22), finden wir die Wesenskarte durch die Bildung der Quersumme. Die Wesenskarte kann dem Tages- oder dem Nachtbogen entstammen. Gehört sie zum Nachtbogen, oder entspricht den Karten 1 Der Magier oder 10 Rad des Schicksals, dann nennen wir sie „normal“. Entspricht sie dem Tagesbogen, nennen wir sie „besonders“. Ist die Persönlichkeitskarte eine der folgenden Karten 19 Die Sonne, 20 Das Gericht, 21 Die Welt oder 22 Der Narr, dann ist die zugehörige Wesenskarte ebenfalls „normal“.
Die Wesenskarte zeigt Themen, Charaktereigenschaften, Talente, Schattenbereiche, Lernaufgaben, Lebensthemen, Potentiale und Kräfte, deren wir uns nicht oder noch nicht bewusst sind. Sie liegen im Dunkeln und beeinflussen uns ohne unser Wissen. Um diese Themen bewusst zu machen, projizieren wir sie nach aussen und erleben sie als Lebenssituationen, Umstände und zwischenmenschliche Interaktionen. Die dunklen, verdrängten und abgelehnten Themen erleben wir dabei negativ. Doch im Unbewussten ruhen nicht nur dunkle Themen. Wie oben erwähnt, können es auch Talente und positive Charaktereigenschaften sein. In unserer Schattenseite finden wir sowohl die beglückendsten als auch die erschreckendsten Erfahrungen. Achten Sie auf Projektionen jeder Art. Bewundern Sie bestimmte Schauspieler oder Menschen in Ihrer Umgebung? Schauen Sie regelmässig bestimmte Soap-Operas oder Fernsehserien, die Sie auf keinen Fall verpassen möchten? Auf diese Weise projizieren Sie Ihre ganze Energie auf andere Menschen oder Institutionen. Und was bleibt dann noch für Sie? Recht wenig. Manche Menschen nehmen den Fernseher als Lebensersatz, sie erfahren Gefühle aus der Kiste, sie werden mit leeren Emotionskonserven gefüttert und verlieren dabei mehr und mehr von ihrer Lebenskraft. Nehmen Sie diese Energien wieder zu sich. Werden Sie zum Meister Ihres Lebens! Sorgen Sie dafür, dass Ihr Leben wieder spannend, abwechslungsreich und voller intensiver Gefühle ist. Dann brauchen Sie keinen technischen Ersatz mehr dafür.
Die Wesenskarte oder Wesenskarten werden manchmal auch als Lehrerkarten bezeichnet. Denn die Schattenthemen möchten erlöst werden. Sie lehren uns, mit schwierigen Situationen umzugehen und uns weiterzuentwickeln.
In vielen Legungen verwenden wir einen Signifikator, der die Person darstellt, die die Frage stellt. Dieser Signifikator wird nicht als Karte interpretiert, sondern sie bildet den zentralen Fokus der Legung. Alles, was die Karten aufzeigen, gilt für diese Person. Es gibt einige verschiedene Methoden, um den Signifikator für eine Person zu bestimmen. Im Folgenden ist eine der gebräuchlichsten Methoden beschrieben.
Als Signifikator wird eine Hofkarte verwendet. Für Kinder beiderlei Geschlechts und Frauen bis 40 werden Buben (Prinzessinnen) verwendet. Männer zwischen 16 und 40 werden durch die Ritter dargestellt. Frauen ab 40 sind Königinnen und Männer ab 40 sind Könige. Wobei hier das Alter nur als ungefähre Richtlinie gilt. Eine jugendlich wirkende 45 Jahre alte Frau kann durchaus noch durch einen Buben dargestellt werden und ein reifer Jugendlicher von 15 Jahren als ein König. Entscheiden Sie sich intuitiv für die richtige Karte. Für das Element wird meist das Sonnenzeichen verwendet. Dabei entsprechen Widder, Löwe und Schütze dem Feuer (Stäbe), Krebs, Skorpion und Fische sind Wasser (Kelche), Waage, Wassermann und Zwillinge sind Luft (Schwerter) und Steinbock, Stier und Jungfrau sind Erde (Münzen). So ist demnach die Hofkarte für eine 30-jährige Frau, die im Zeichen des Skorpions geboren ist, die Prinzessin (Bube) der Kelche. Ein 50-jähriger Mann, der im Zeichen Löwe geboren ist, ist der König der Stäbe.
Dies ist eine Legung, die Ihnen sehr viele Informationen über sich selbst geben kann. Legen Sie dazu Ihre Persönlichkeitskarte, Wesenskarte und eventuell zweite Wesenskarte senkrecht im oberen Bereich der zur Verfügung stehenden Fläche aus. In den unteren Bereich legen Sie Ihren Signifikator.
Dann ziehen Sie sechs Karten, deren Bedeutung im Folgenden erläutert wird. Denken Sie daran, dass dieses Legemuster immer nur die aktuelle Situation wiedergibt. Im Moment sind diese Handlungsweisen, Gefühle und Denkmuster förderlich oder hemmend. Ein paar Wochen oder Monate später gilt dies ziemlich sicher nicht mehr. Natürlich ist es nicht sinnvoll, dieses Muster jeden Tag neu zu legen. Die vielen Informationen würden zu nichts führen und der Wert der Legung wäre stark reduziert. So könnte z.B. diese Legung einmal im Jahr (immer an Ihrem Geburtstag, immer zu Neujahr, usw.) durchgeführt werden. Wenn Sie zwischendurch in eine schwierige Lage kommen, oder einfach dringend Informationen zu Ihrem Lebensweg benötigen, können Sie die Legung natürlich auch in kürzeren Abständen verwenden. Folgen Sie Ihrem Gespür, wann es wieder Zeit ist, die Karten zu befragen.
Karte 1:
Was fördert mich auf der Handlungsebene, was kann ich tun, um mein wahres Ich zu leben? Was kann ich tun, um meinen Schatten zu integrieren? Was kann ich tun, um mein volles Potential zu entfalten?
Karte 2:
Was hindert mich auf der Handlungsebene? Welche Taten blockieren mein Potential? Welche Handlungen sind meiner Entwicklung nicht förderlich?
Karte 3:
Was fördert mich auf der emotionalen Ebene? Welche Gefühle und Emotionen sollte ich vermehrt ausdrücken? Welche Gefühle fördern meine Entwicklung und lassen mein Potential erblühen?
Karte 4:
Was hemmt mich auf der emotionalen Ebene? Auf welche Gefühle sollte ich vermehrt achten? Welche negativen Gefühle sollten vermehrt ausgedrückt und ins Bewusstsein gebracht werden? Welche Gefühle bedürfen der Erlösung, damit ich meinen Weg zur Ganzheit gehen kann?
Karte 5:
Welche Denkweisen fördern mich auf der mentalen Ebene? Welche Denkmuster fördern meinen persönlichen Entwicklungsweg? Welche Denkmuster sollte ich vermehrt pflegen?
Karte 6:
Was hemmt mich auf der mentalen Ebene? Welche Denkmuster sollte ich genauer betrachten? Welche Einstellungen und Gedanken sollte ich überprüfen? Welche Gedanken bringen mich von meinem Weg ab? Welche Denkmuster behindern die Entfaltung meines vollen Potentials?
Ein Beispiel:
Eine Person ist am 2. Oktober 1955 geboren. Es ist ein Mann, der im Zeichen der Waage geboren wurde. Der Signifikator ist demnach der König der Schwerter.
Die Persönlichkeitskarte wird wie folgt berechnet: 2 + 10 + 1955 = 1967. Die Quersumme davon: 1 + 9 + 6 + 7 = 23. Nochmals die Quersumme: 2 + 3 = 5. Seine Persönlichkeitskarte ist 5 Der Hierophant, die Wesenskarte ist 14 Die Mässigkeit. Eine zweite Wesenskarte gibt es nicht.
Er zieht die unten eingetragenen Karten.
Lesen Sie den gesamten Text zur Persönlichkeitskarte 5 Der Hierophant. Konzentrieren Sie sich hier besonders auf die positiven Seiten. Dann lesen Sie den Text zur Wesenskarte, die hier die Nr. 14 Die Mässigkeit ist. Lesen Sie den gesamten Text, aber konzentrieren Sie sich hier mehr auf die negativen Seiten. Die Wesenskarte zeigt oft unbewusste und noch nicht erlöste Themen an.
Danach interpretieren Sie die gezogenen Karten von 1 - 6.
Karte 1: Was fördert mich auf der Handlungsebene, was kann ich tun? Königin der Stäbe
Hofkarten können vielfältig interpretiert werden. Sie können eine andere Person darstellen, eine Charaktereigenschaft der fragenden Person, oder sie können sinnbildlich verstanden werden. Die Königin der Stäbe könnte also eine andere Person darstellen. Tatsächlich ist die Ehefrau des Fragers im Schützen geboren, was ein Feuerzeichen ist. Seine Ehefrau fördert ihn. Er sollte sich mehr mit ihr austauschen und ihre Nähe suchen. Doch können wir die Königin auch als Charaktereigenschaft des Fragers verstehen. Dann ist es förderlich, wenn er mehr die Eigenschaften dieser Königin lebt. Königinnen sind bewahrend, nährend und beschützend. Das Feuer der Stäbe bringt einen starken Willensimpuls hinein. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Frager seinen Willen stärker einsetzen sollte, dass er sich mit Motivation und Begeisterung für seine Ideen einsetzen soll. Er soll aber nicht wie der Ritter der Stäbe einfach losstürmen, sondern liebevoll, aufmerksam und bedacht vorgehen. Sinnbildlich steht die Königin für Mütterlichkeit und Zuneigung. Es ist also wichtig, dass der Frager seine Projekte weiterverfolgt und sie nährt und betreut wie eine Mutter ihr Kind.
Karte 2: Was hemmt mich auf der Handlungsebene, was sollte ich ändern? Zehn der Kelche
Dies ist die hemmende Karte auf der Handlungsebene. Das erste, was wir auf dieser Karte sehen, ist, dass die Personen gar nichts tun. Sie bewundern einfach den Regenbogen. Da die Karte auf einer negativen Position erschienen ist, müssen wir auch die negative Bedeutung berücksichtigen. Das heisst, dass auf der Handlungsebene Passivität nicht gut ist. Da die Kelche für Emotionen stehen, blockieren offenbar die Gefühle die Handlungen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Frager sich nicht in einer Idealvorstellung seiner Welt verschanzen darf. Es geht hier darum, seine Pläne aktiv und liebevoll zu verfolgen (Königin der Stäbe) und nicht passiv in seinen Emotionen und den Vorstellungen einer heilen Welt zu verharren. Der Frager soll sich seine ideale Welt erschaffen und nicht davon träumen.
Karte 3: Was fördert mich auf der emotionalen Ebene?
Sechs der Kelche