In diesem Buch ist eine Vielzahl unterschiedlichster Begegnungen mit den Seelen Verstorbener in Auszügen beschrieben, die real stattfanden. Angaben zu lebenden Personen wurden anonymisiert. Bei den im Buch verwendeten Bezeichnungen »der Verstorbene«, »der Geist des Verstorbenen« und »die Seele des Verstorbenen« handelt es sich immer um die Seele eines Verstorbenen.
Ute Friedericke Schönborn ist eine der bekanntesten Medien, Seherinnen und Heilerinnen der heutigen Zeit, ihre Klientel kommt aus der ganzen Welt.
Seit ihrer frühesten Kindheit suchen die Seelen Verstorbener den Kontakt zu der Autorin, um ihre wertvollen Botschaften an das Diesseits weiterzugeben. Dass dies nicht selbstverständlich ist, erkannte sie erst in späteren Lebensjahren. Ein Mensch kann sehr reich beschenkt werden und tief greifende Unterstützung auf seinem Lebensweg erfahren, wenn er bereit ist, sich diesen Ebenen zu öffnen.
Die Autorin hält Vorträge, vermittelt ihr Synergie-Wissen länderübergreifend in Ausbildungen und Seminaren und schreibt Bücher zu verschiedenen Themen.
Weitere Titel sind in Vorbereitung.
Bibliografische Information der
Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese
Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
www.dnb.de abrufbar
© 2020 by Ute Friedericke Schönborn, St. Gallen (CH)
Satz und Umschlag
DigiBuchService, Hannover (D)
www.digibuchservice.de
Herstellung und Verlag
Books on Demand GmbH, Norderstedt (D)
ISBN 978-3-7526-3445-7
Viele Menschen wünschen sich gerade in Vorbereitung einer Sitzung für den Kontakt mit einem Verstorbenen mehr Informationen. Sie möchten darauf vertrauen, dass mit dem Ableben eines Menschen nicht alles vorbei ist. Dass es etwas gibt, wofür sich der eigene Lebensweg mit allen Höhen und Tiefen gelohnt hat.
Mein Wunsch ist es, Ihnen, liebe Leser, den Zugang zu weiteren Ebenen unserer universellen Heimat näherzubringen. Ich möchte Sie ermutigen, eigenen Wahrnehmungen und Erlebnissen mit den Seelen Verstorbener zu vertrauen. Ihnen vielleicht auch Ängste und Zweifel vor dem Unbekannten nehmen.
Um Ihnen einen umfassenderen Eindruck in das Zusammenwirken von Diesseits und Jenseits zu vermitteln, möchte ich Ihnen die jenseitige Welt in ihrem Facettenreichtum näher bringen, wie sie sich mir seit meiner frühesten Kindheit auf ganz natürliche Art und Weise zeigt und vertraut ist. Dabei greife ich auf das Wissen zurück, das die Seelen Verstorbener mit mir teilen, ich von ihnen lernen durfte sowie langjährige Erfahrungen im Kontakt mit dem Jenseits.
Seien Sie überrascht von den zahlreichen Möglichkeiten der Seelen Verstorbener, welche die Angehörigen in unterschiedlichsten Lebenssituationen liebevoll und unterstützend begleiten. Von ihrer Weitsicht und ihrem Hintergrundwissen zu deren Leben im Diesseits.
Was diese im vergangenen Leben hätten anders machen können, was sie über vergangene Krankheiten zu sagen haben. Vor allem, wie wichtig es ihnen ist, mit Hinterbliebenen ihre Erkenntnisse zu teilen.
Erfahren Sie, warum Seelen Verstorbener eines Tages nicht mehr zu einem Kontakt erscheinen und wie sie sich gegenüber dem Diesseits abgrenzen, wenn alles gesagt ist.
Lassen Sie sich mitnehmen auf eine spannende Reise, überwinden für einen Moment Zeit und Raum, um (scheinbar) unmögliches möglich werden zu lassen.
Herzlichst
Ihre Ute Friedericke Schönborn
Alte Gemäuer und ihre Geheimnisse zogen schon seit jeher die Menschen in ihren Bann. Die Geschichten über Erscheinungen und Phänomene auf alten Landsitzen und Gutshöfen, welche über Familientradition am Leben erhalten werden. Im Laufe der Zeit kosmetisch etwas aufgebessert, aber dennoch den tiefen Glauben an die Überlieferungen beibehalten.
Dabei muss der eine oder andere gar nicht so weit entfernt reisen, um paranormale Phänomene zu erleben, wohnt er selbst in einem alten Haus.
Menschen reisen an geschichtsträchtige Orte mit dem Wunsch, wenigstens einen kleinen Blick in die Geheimnisse alter Gemäuer zu erhaschen. In der Hoffnung, Ihnen etwas von diesen zu entlocken. Was liegt da näher, als sich an ein Medium für solch eine spannende Reise zu wenden. Über Empfehlung wurde ich für eine weitere Dokumentation als Expertin für paranormale Phänomene zu einem neuen Abenteuer eingeladen.
Bei dem gemeinsamen Projekt handelte es sich darum, paranormale Phänomene in einem jahrhundertealten Rittergut zu erforschen. Die Erscheinung einer »weißen Lichtgestalt« war in dieser Gegend seit jeher in aller Munde und bei den Einheimischen mittlerweile Bestandteil ihrer Gemeinde geworden.
Als Medium sollte es meine Aufgabe sein, Kontakt zu der geistigen Welt aufzunehmen, um Informationen zu den Beweggründen des sich wiederholenden Erscheinens dieser »weißen Lichtgestalt« zu erhalten. Unser gemeinsames Ziel war, den Geheimnissen des Ortes und seinen paranormalen Phänomenen auf die Spur zu kommen.
Das öffentliche Interesse der Medien war ebenfalls geweckt worden. Gespannt und neugierig darauf, was uns vor Ort erwarten würde, reisten alle Beteiligten nach und nach auf dem alten Gut an. Wir hofften, dass auch die »Geister« Interesse an einem Kontakt zu uns haben würden.
Ein unvorhergesehenes Ereignis geschah bereits in der Nacht zuvor: Von einem unerwarteten jenseitigen Kontakt überrascht, sah ich im »Traum« ein kleines Mädchen. Leise eine Melodie summend, spielte es unter einem großen Torbogen, den kleine Figuren zierten. Sie trug ein helles Sommerkleid und weiße Strümpfe. Das halblange dunkle Haar war mit einer farbigen Schleife hochgebunden, wärmende Sonnenstrahlen schienen ihr ins Gesicht. Unweit sah ich mich ihr gegenüber stehend. Das Mädchen schien die Welt um sich herum vergessen zu haben.
Fasziniert von dem Anblick des wunderschönen Anwesens, wie es sich in seiner sommerlichen Blumenpracht zeigte, sah ich mich um. Mir fielen ein Turmbau und Gebäude aus verschiedenen Zeitepochen auf. Still und stolz ragten die Flügelgebäude in den vom Sonnenlicht leuchtenden Himmel, als wüssten sie um ihre einzigartige Geschichte und wären nur bereit, diese nur von ihnen auserwählten Menschen zu erzählen.
Wunderschöne mit Liebe gepflegte verschieden farbige Blumenbeete und Pflanzen schmückten den Innenbereich sowie die Außenbereiche. Weit herunterfließende ineinander verflochtene grüne Ranken zierten die stolzen Bauten. Mit viel Liebe und Sorgfalt wurde das Anwesen einem Besucher zur Schau gestellt. Es herrschte eine friedliche Atmosphäre, die Luft flirrte im lauen Sommerwind. Sie fühlte sich warm und weich an und der Duft der Blumenblüten wehte lieblich zu mir herüber. Verschiedene Sonnenuhren begleiteten die Menschen des Anwesens bereits über viele Generationen.
Angetan von dieser Pracht sah ich wieder zu dem Mädchen, wie sie gedankenversunken unter dem majestätischen Torbogen spielte. Ich fragte mich gerade, wo ihre Spielgefährten und Eltern wohl wären. Es war niemand weiter auf dem Anwesen zu sehen. In dem Moment hielt sie inne, als würde sie meine Gedanken erraten und schaute auf.
Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie mich ansprach: »Wenn Du morgen zu ihnen fährst, sage ihnen, es war ein Unfall, einfach ein Unfall. Niemand hatte Schuld.«
Sah mir dabei lange und direkt in die Augen. Ich versprach, ihre Mitteilung morgen weiterzugeben. Sie bedankte sich, drehte sich um und wandte sich mit einem zufrieden wirkenden Gesichtsausdruck wieder ihrem Spiel zu.
Nach dem Aufwachen am frühen Morgen erinnerte ich mich an den nächtlichen Traum, er erschien mir sehr real. Wie ich es dem Geist des Mädchens versprochen hatte, wollte ich nach meiner Ankunft dem Gutsherrn ihre Botschaft übermitteln.
Am Mittag auf dem Rittergut angekommen, wurde ich von dem bereits eingetroffenen Produktionsteam und den Hausherren empfangen. Die Hausherrin lud uns zu einem Kaffee ein. Nachdem alle Beteiligten auf dem Gut wohl angekommen waren, besprachen wir bei einer Tasse Kaffee die Einzelheiten der Dokumentation.
Die Hausherren berichteten über eine Vielzahl an paranormalen Ereignissen, die die alten Gemäuer des Gutes in den vergangenen Jahrhunderten bereits sahen. Von unerklärlichen Phänomenen, die bis in die heutige Zeit beobachtet wurden. So beschlossen wir, mit der Dokumentation zu beginnen und widmeten uns zuerst dem Außenbereich.
Wir begaben uns auf einen gemeinsamen Rundgang über das Gut, um Eindrücke aus der Wahrnehmung eines Mediums festzuhalten. In einigen Räumen spürte ich die Anwesenheit von Geistern Verstorbener. Ganz besonders in einem Raum nahm ich deren Präsenz äußerst stark wahr und verweilte für einen Moment.
Während ich mich im Raum umsah, zeigten sich mehrere männliche Geister von Verstorbenen in Uniform. Stolz standen sie im Raum, als wüssten sie ihr Revier zu verteidigen, und beobachteten uns. Jederzeit bereit einzugreifen, sollte in ihrem Revier etwas verändert werden. Die stolzen »uniformierten Herren« sahen mich an, sagten aber kein Wort. Ich wusste, wir würden noch einmal aufeinandertreffen. Es war wohl noch nicht der richtige Zeitpunkt.
Ich beschrieb den Hausherren die Geister in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Sie bestätigten meine Beschreibung und ordneten deren Existenz in die Ahnengeschichte ein. Erleichtert berichteten sie über oft nicht nachvollziehbare Geräusche in dem Raum wie Schritte und Verrücken des Mobiliars. Geräusche, die sie nicht nur in den Abendstunden hörten, als würde sich jemand durchgehend im Raum aufhalten. Dieses Phänomen erläuterte ich allen Beteiligten im Anschluss unseres Rundganges.
Der Vormittag und frühe Nachmittag vergingen wie im Flug. Wir machten verschiedene Dokumentationen auf und in dem Rittergut. Wiederholt stellte ich fest, dass nichts von dem über Jahrhunderte Erlebtem in alten Gemäuern verloren geht. Diese herrlichen alten Gebäude haben so viel gesehen und erlebt, schönes und trauriges. Sie hatten viel zu berichten und waren bereit, einige von ihren Geheimnissen mit uns zu teilen.
Für eine kurze Pause ließen wir uns gemeinsam in einem der zahlreichen Räume nieder. Der Hausherr stellte mir viele Fragen zu meinem Werdegang und wollte wissen, was ich alles schon erlebt hätte. Der Bereich des Übersinnlichen interessierte ihn sehr, trug er doch selbst eine sensitive Ader in sich. Im Gespräch über meine Erfahrungen als Medium verwies ich darauf, dass Verstorbene oft noch nicht ihren Frieden fänden, wenn es an die Hinterbliebenen noch Botschaften zu übermitteln gäbe. Wir sollten uns am heutigen Tag überraschen lassen, welche Geister den Kontakt zu uns suchen würden.
Mitten im Gespräch fiel mir mein »Traum« der vorherigen Nacht wieder ein und das Versprechen, das ich dem kleinen Mädchen gab. Und so erzählte ich der Familie des Hausherrn von meinem »Traum« und dem Geist des Mädchens. Alle Anwesenden waren nun gespannt, was es mit der Seele der Verstorbenen auf dem Gut auf sich hatte. Fragend sahen wir zum Hausherrn. Der hörte interessiert zu, wusste jedoch nichts von einem kleinen Mädchen, welches auf dem Gut zu Schaden gekommen war.
Nach einem kurzen Moment des Überlegens meinte er, vielleicht wüsste seine Mutter mehr und bat um einen kurzen Moment. Er ging, um seine Mutter telefonisch zu befragen. Gespannt warteten wir auf seine Rückkehr. Ganz aufgeregt kehrte der Hausherr zurück, ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er berichtete, wie erstaunt seine Mutter über meine Aussage wäre.
Verwundert fragte sie ihn, wie er darauf käme. Schließlich war er zu jener Zeit noch gar nicht geboren und könne das kleine Mädchen gar nicht kennen. Das war doch schon so lange her. Daraufhin erzählte er ihr von unserer Dokumentation und von meiner Begegnung mit dem Geist des Mädchens. Viele Jahrzehnte, um die 80 Jahre waren seitdem vergangen, da ist auf dem Gut ein kleines Mädchen gestorben. Niemand wusste damals, was passiert war. Ihr Tod wurde nie aufgeklärt und später auf dem Gut verschwiegen. Daher kannte der Hausherr die Geschichte über ihren Tod nicht. Meine Beschreibung passte genau auf das Mädchen von damals.
Ihr Geist stand plötzlich vor mir. Mit großen Augen sah mich das kleine Mädchen an und ich sagte: »Nun wissen es alle, dass es ein Unfall war. Du wirst jetzt deinen Frieden finden.« Woraufhin sie sich bei mir bedankte, sich langsam von uns abwandte und ging.
Eine weiträumige kristallweiße Lichtsäule tat sich auf, in die sie eintauchte und kurz darauf mit dem kristallweißen Licht verschmolz. Viele Jahrzehnte wartete ihre Seele auf diesen Moment, um sich dem Diesseits mitzuteilen. Nun trat sie ihren Weg auf die jenseitige Ebene an.
Bereits zu diesem Zeitpunkt war es für uns ein sehr interessanter und spannender Tag. Voll mit sehr vielen wunderbaren Eindrücken und spannenden Erlebnissen. Der Hausherr tauchte immer tiefer in die Zusammenhänge zwischen den von mir wahrgenommenen Ereignissen als Medium, den bereits am Nachmittag aufgezeichneten Teilen der Dokumentation und selbst erlebten paranormalen Phänomenen auf dem Anwesen ein. Und fühlte sich darin bestätigt, dass viele seiner Erlebnisse nicht seiner Fantasie entsprangen. Mittlerweile neigte sich der Tag dem Abend zu. Wir nahmen gern die Einladung der Hausherren zu einem kleinen Imbiss an.
Anschließend liefen die Vorbereitungen des Redaktionsteams für weitere Aufnahmen auf dem Gut. Die Vorbereitungen für technische Aufnahmen über Stimmaufnahmen von Verstorbenen wurden in dem Raum vorbereitet, in dem die Geister der »uniformierten Herren« am Nachmittag anwesend waren. Vielleicht waren diese bereit, zu später Stunde zu allen Anwesenden zu sprechen.
Da ich sehr früh am Morgen aufgestanden war, hoffte ich nach diesem sehr langen Tag, dass ich mich als Medium etwas zurücknehmen können würde. Meine Fähigkeiten hatten heute ihren Dienst getan. Für jeden von uns war es mittlerweile ein sehr langer Tag geworden, der ein oder andere kämpfte zwischendurch mit der Müdigkeit. Aber es sollte anders kommen. Zwischenzeitlich waren die technischen Vorbereitungen in dem vorgesehenen Raum abgeschlossen. Alle Beteiligten nahmen ihre Plätze ein.
Ich freute mich, dass meine Präsenz als Medium nicht mehr gefordert war. Lehnte mich in meinem Stuhl zurück und überlegte gerade, etwas Augenpflege vorzunehmen. Als mir fünf Seelen von Verstorbenen an der gegenüberliegenden Raumseite gegenübertraten. Es waren die vier »uniformierten Herren«, vom Nachmittag und eine »Dame«. Sie blieben stehen, sahen zu mir herüber und sprachen mich nacheinander an. Da es sich bei der Dokumentation um die akustische Aufnahme des Kontaktes mit Geistern handelte, reagierte ich nicht. Ich tat, als würde ich sie nicht bemerken. Die anderen bekamen es sowieso nicht mit. Für eine Weile verharrten die Geister auf ihren Plätzen. Sich langsam abwendend verließen die »Herren« etwas gekränkt die Bildfläche.
Die »Dame« blieb jedoch stehen. Ich spürte förmlich ihren eindringlichen Blick, als sie sagte: »Ich bitte dich, sprich mit mir. Vorher werde ich nicht gehen.«
Daraufhin fragte ich sie, wer sie denn wäre. Sie erzählte mir ihre Geschichte und, dass ihre Informationen für den Hausherrn von großer Wichtigkeit wären. Ihrer Bitte wollte ich nachkommen.
Um akustische Signale wahrzunehmen, wurden wir gebeten, absolute Stille zu wahren. In diese Stille hinein bat ich darum, mich kurz mitzuteilen. Erzählte von den Geistern der Verstorbenen, und dass der weibliche Geist unbedingt zu dem Hausherrn sprechen möchte. Die Seele hatte nicht vor, wieder zu gehen, bevor ihre Botschaften an den Hausherrn übermittelt worden waren. Ich wiederholte, dass sie betone, ihre Botschaft wäre sehr wichtig für den Hausherrn. Daraufhin unterbrachen wir die technischen Aufnahmen.
Die Haltung der weiblichen Seele entspannte sich, sie wirkte nun sehr zufrieden. Bevor sie weitersprechen würde, bat ich, vorher mit dem Hausherrn zu sprechen. Um ihm die bereits erhaltenen Informationen mitzuteilen. Diese überraschten den Hausherrn. Auch ihm sah man inzwischen den langen Tag an. Dennoch hörte er mir genauestens zu. Aufgrund meiner Beschreibung zu ihrem Aussehen und Kleidung sowie weiteren Details, die sie mir bereits gegeben hatte, wusste er, von welcher Verstorbenen ich sprach.
Interessiert und aufmerksam geworden, nun wieder hellwach, bat er um weitere Details von der Verstorbenen. Der weibliche Geist wirkte nun gelassen, antwortete auf seine Fragen und gab mir sehr persönliche familieninterne Botschaften, die nur sie und der Hausherr kannten. Diese waren niemals in die Außenwelt gedrungen. Alle ihre Aussagen bestätigte der Hausherr, er war überrascht und beeindruckt über die allerkleinsten Details der Botschaften. Und frage mich interessiert, wie es sein kann, dass so ein Kontakt so klar ist und übereinstimmend mit den internen Familiengeheimnissen, soweit sie ihm bekannt waren.
Ich antwortete: »Wenn ein Verstorbener erscheint, will er wiedererkannt werden und erzählt sehr persönliche Dinge von sich zu Lebzeiten. Ihm ist es wichtig, dass Hinterbliebene seinen Aussagen vertrauen. Weil er weiß, dass seine Botschaften für diese sehr wichtig sind.«
Nun wollte er gern wissen, ob er etwas für sie tun könne. Worauf die Seele antwortete: »Es gibt einen Grund, warum ich heute hier bin.«
Versicherte sich meiner Aufmerksamkeit und fuhr fort: »Teile ihm bitte mit, dass er die seit langem vermisste Familienchronik zurückbekommt. Sie gehört in dieses Haus. Er weiß, worüber ich spreche. Bitte teile ihm meine Informationen mit. Sie sind für ihn sehr wichtig.«
Die Botschaften gab ich an den Hausherrn weiter. Fügte hinzu, dass sie sich mir gegenüber nicht weiter zu der Familienchronik äußern möchte, er würde ihre Aussage verstehen. Über die Nachricht war dieser mehr als erfreut. Wurde dann nachdenklich und sagte, dass er sich nicht vorstellen kann, die Familienchronik zurückzuerhalten. Bedrückt fuhr er fort. Dass diese zwar auf das Anwesen gehöre, denn der Platz der Familienchronik ist dieses Gut. Jedoch gibt es unter weiteren Angehörigen innerhalb seiner Verwandtschaft bereits über sehr viele Jahrzehnte Unstimmigkeiten zu deren Verbleib. Er glaubte nicht mehr daran, dass die Chronik jemals wieder zurück auf das Gut gelangte.
Ich sah den Geist an, der umgehend betonte: »Sage ihm, er soll sich an die betreffende Person wenden, sie wird ihm die Chronik aushändigen. Da ihr klar geworden wäre, dass sie zum Anwesen seines Gutes gehört. Er weiß, wo sich die Familienchronik befindet. Er darf mir vertrauen.«
Die höchst erfreuliche Botschaft gab ich umgehend weiter. Ich weiß aus Erfahrung, wenn Verstorbene etwas zusichern, wird es auch so eintreten. Der Hausherr glaubte es noch immer nicht. Der Gedanke, die Familienchronik nach sehr vielen Jahren der Abwesenheit wieder zurückzuerhalten, machte ihn sehr glücklich. Mit diesem wunderbaren und wichtigen Ereignis zum Abschluss des langen Tages hatte niemand gerechnet.
Zwischenzeitlich war es weit nach Mitternacht. So wurde einstimmig beschlossen, den beeindruckenden Tag gemeinsam im Salon zu beenden. Für den Hausherrn war die Botschaft von der weiblichen Seele eine Botschaft mit dem größten ideellen Wert für ihn und seine Familie.
Es verging nicht viel Zeit nach unserer Dokumentation, als ich erfuhr, dass die Familie die Familienchronik, wie von der »verstorbenen Dame« zugesichert, wieder zurückerhielt. Genau über den Weg, wie die Seele es mitgeteilt hatte.
Heute ist die Familienchronik wieder Bestandteil des Familiengutes und hat ihren Platz dort, wo sie seit Jahrhunderten hingehört. Dieser äußerst spannende und ereignisreiche Tag wird mit Sicherheit für uns alle für eine sehr lange Zeit unvergessen bleiben. Vor allem immer wieder beeindruckend, wie einfallsreich die Geister für die Übermittlung ihrer Botschaften vorgehen.
Die seit vielen Jahren von den Einheimischen gesichtete »weiße Lichtgestalt« behielt ihr Geheimnis für sich. Durch ihr wiederholtes Erscheinen führte sie uns zu wertvollen Begegnungen mit der geistigen Welt. Möge sie durch ihr weiteres Erscheinen den Kontakt zwischen Menschen und den Geistern von Verstorbenen möglich machen. So, wie sie einen wichtigen Beitrag für den Seelenfrieden im Diesseits und Jenseits für die Bewohner und die Verstorbenen des alten Rittergutes leistete.
Freuen Sie sich auf aufschlussreiche in diesem Buch niedergeschriebene Begegnungen mit den Seelen Verstorbener, die mit Weitsicht, Weisheit, Liebe und Fürsorge Menschen im Diesseits auf deren Lebensweg begleiten.
Die Geister von Verstorbenen finden zur rechten Zeit die richtigen Worte und benötigen lediglich einen Übersetzer und Vermittler ihrer Botschaften an das Diesseits.
Ein Medium ist ein Mensch mit einer mediumistischen Begabung, um Kontakt zu den Seelen von Verstorbenen herzustellen. Diese Begabung ist angeboren und kann nicht erlernt werden. Entweder wird die paranormale Begabung bereits von Kindheit an bewusst oder unbewusst angewandt oder der Umgang damit wird bei späterem Durchbruch im Leben erlernt.
Die Kommunikation mit den Seelen von Verstorbenen findet über verschiedene Wege statt: das verbale Gespräch, das visuelle Sehen, die Symbolsprache, Bilder, Gefühle und Gerüche. Im Kontakt mit der Seele eines Verstorbenen kommen diese entweder einzeln oder kombiniert zur Anwendung.
Manche Medien verfügen über mehrere Arten von übersinnlichen Fähigkeiten: Das Hellsehen und Wahrsagen, Aura sehen und lesen, mediales Schreiben und Malen sowie heilerische Begabung.
Ein Medium benötigt im Vorfeld des Gespräches mit dem Geist des Verstorbenen keine Informationen über diesen. Alle wichtigen Botschaften erhält es von dem Geist zur Weitergabe an das Diesseits. Genauso wenig muss es Hinterbliebene persönlich kennen, um den Kontakt zu dem Geist aufzunehmen.
In der geistigen Welt gibt es keine Zeitvorgaben, wie der Mensch sie kennt und sein Leben danach ausrichtet.
Es gibt Menschen mit einer Hochbegabung (auch multiple Begabung oder Vielfachbegabung genannt) auf verschiedenen Gebieten.
Was für Mitmenschen den Anschein erweckt von zu viel des Guten, ist für sie sehr oft ein Lebensweg mit großen Herausforderungen. Von ihren Mitmenschen erfahren sie einerseits Bewunderung, andererseits nicht selten Neid und Missgunst.
Bei einer vorliegenden Hochbegabung sind bestimmte von Geburt an vorhandene Fähigkeiten meist in unterschiedlicher Ausprägung über Generationen in der Familie des Hochbegabten vorhanden. Ein Mensch, der mit einer Hochbegabung geboren wird, beherrscht diese ohne jeglichen Aufwand oder Mühe und wendet sie im Alltag ganz selbstverständlich an.
Eltern erkennen eine Hochbegabung ihres Kindes immer, erst recht, wenn diese über Generationen vorhanden ist. Inwieweit sie ihr Kind im Umgang mit diesen unterstützen (können), hängt von vielen Faktoren des Lebensumfeldes ab.
Viele Menschen mit einer Hochbegabung oder Vielfachbegabung erkennen sehr lange gar nicht, dass sie über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, weil diese für sie selber so normal und selbstverständlich sind. Im Elternhaus wahrscheinlich gar nicht thematisiert wurden. Denn wie kann etwas, was so leicht und ohne Mühe zu handhaben ist, etwas Besonderes sein? Für gewöhnlich müssen besondere Fertigkeiten durch hartes Lernen, Disziplin und Fleiß erworben werden. So entwickeln sich Kinder mit einer Hochbegabung häufig zu Einzelgängern. Nicht ganz zu Unrecht, da ihr Umfeld sie letztlich als »anders« wahrnimmt. Nicht selten entsteht durch das Anderssein in der Kindheit eine Abneigung gegenüber angeborenen Begabungen im späteren Leben. Diese Erkenntnis bestätigen auch meine Erfahrungen in der Arbeit mit hochbegabten Kindern und Erwachsenen.
Die Herausforderung für Hochbegabte ist, dass sie im Laufe ihres Lebens erkennen müssen, bereits über herausragende angeborene Begabungen zu verfügen. Diesen einen gebührenden Platz in ihrem Leben einräumen und einen geeigneten Weg im Umgang damit finden.
Vom Umfeld werden angeborene Begabungen oftmals als ein großes Geschenk angesehen. Jedoch sind sie ebenso große Herausforderungen für den Begabten. Angeborene Begabungen erfordern Disziplin, um sie im Laufe des Lebens einem Feinschliff zu unterziehen, damit sie nicht Segen und Fluch zugleich werden. Obwohl angeborene Begabungen in manchen Lebensphasen für einen gewissen Zeitraum in den Hintergrund rücken, bleiben sie vorhanden. Unbewusst greift der begabte Mensch trotzdem zu jeder Zeit ohne Anstrengung darauf zurück.
Viele Menschen mit starken angeborenen spirituellen Begabungen werden oftmals sehr früh im Leben nicht nur mit ihrem eigenen Schicksal, sondern auch mit dem anderer Menschen konfrontiert. Es ist, als würde die geistige Welt sie bereits in jungen Jahren auf ihre große Verantwortung und die an sie herangetragenen Aufgaben gegenüber ihren Mitmenschen vorbereiten wollen. Sie durch ihre schicksalhaften Erfahrungen früher als andere emotional und geistig reifen lassen. Eine große Verantwortung, die ein Mensch mit ausgeprägten paranormalen Fähigkeiten gegenüber seinem Umfeld einmal mehr hat, um letztendlich die frühen Prüfungen durch das Schicksal zu einem späteren Zeitpunkt schätzen zu lernen.
Egal wie sich der eigene Lebensweg entwickelt, unbemerkt bleibt er seinem Umfeld nicht. Kein Mensch bringt eine angeborene paranormale Hochbegabung ohne Grund mit. Was bedeutet, sich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben dafür zu entscheiden, einen vorbestimmten Weg zu gehen, damit er der ihm übertragenen Verantwortung sich selbst und der Gesellschaft gegenüber gerecht werden kann.
Je mehr sich der Hochbegabte seiner angeborenen paranormalen Begabungen zu entledigen versucht, desto stärker drängen sie danach, zur Geltung zu kommen. Es ist reine Lebensenergie. Energie löst sich bekanntlich nicht auf, nimmt nur eine andere Form an. Hält der Mensch Lebensenergie zurück, ließe ihn die auf Dauer zurückgehaltene Lebenskraft krank werden.
Angeborene Begabungen lösen sich nicht von allein auf. Diese anzunehmen, sich weiterzuentwickeln, um sie wertschätzend in der Verantwortung sich selbst und der Gesellschaft gegenüber einzusetzen, ist der sinnvollste Weg. Ein Weg, auf dem Innen und Außen zur Einheit werden.
Empfehlenswert für Eltern von Kindern mit einer Hochbegabung: Räumen Sie diesen einen geeigneten Platz im Leben ihres Kindes ein. Dadurch bekommt es Zeit, sich auf deren Handhabung vorzubereiten und sie zu entfalten. Das gilt für alle angeborenen Hochbegabungen.
Meiner paranormalen angeborenen Hochbegabung in meinem Leben einen gebührenden Platz einräumen zu müssen, wurde mir im Laufe meines Lebens bewusst. Als würde ich einem vorgegebenen Weg folgen, fügten sich die Dinge, so wie in diesem Kapitel unter »Wie alles begann – mein Weg als Medium« beschrieben.
Ich verfeinerte meine angeborenen Fähigkeiten, lernte stetig dazu und erweiterte so mein inneres Wissen. Durch die Verknüpfung einzelner Tätigkeitsschwerpunkte und Disziplinen entstanden nachhaltig wirkende und fruchtbare Synergieeffekte. Die mir ermöglichen, innerhalb einer Sitzung wie aus einer Schatztruhe das passende Handwerkszeug hervorzuholen, um den größtmöglichen Erfolg für die Themen der Klienten zu erzielen.
Die Synergieanwendung meiner zahlreichen und breit gefächerten angeborenen paranormalen Begabungen der Medialität und Hellsicht, Aura sehen und lesen, zuverlässiger Intuition, multidimensionaler Wahrnehmung und hochfrequenten Heilkräften läßt mich in meiner Arbeit zügig auf den Punkt kommen. Dabei immer im Blick behaltend, an welchem Punkt der Mensch gerade in seinem Leben steht. Um ihn genau dort abzuholen für den weiteren Entwicklungsschritt und / oder seiner Heilung.
Ob bewusst oder unbewusst lebt der Mensch im Matrix-Bewusstsein, seine Seele weiß um diese Prozesse. Nachhaltige Veränderungen geschehen auf seelisch-geistig-physischer und auch auf metaphysischer Bewusstseinsebene. So sehe ich meine Arbeit als ganzheitlichen Weg zur Selbsthilfe mit Multiplikatoreffekt.
Weitere Informationen zu meinen Tätigkeitsschwerpunkten erhalten Sie am Schluss des Buches, Hinweise auf meine Vorträge, Ausbildungen und Seminare länderübergreifend zu unterschiedlichen Themen unter www.ute-friederickeschoenborn.com
Die Begabung, mit Verstorbenen in Kontakt zu treten, zieht sich wie ein roter Faden durch meine Ahnengeschichte. Was auch für meine angeborenen paranormalen Fähigkeiten des Hellsehens und Wahrsagens ohne jegliche zusätzlichen Hilfsmittel, Aura sehen und lesen sowie die heilerische Begabung über sehr viele Generationen zutrifft.
Um mit der Seele eines Verstorbenen zu kommunizieren, benötigte ich keine Ausbildung. Niemand in meiner gesamten Ahnenreihe absolvierte eine paranormale Ausbildung. Die paranormalen Fähigkeiten waren ihnen wie auch mir in die Wiege gelegt worden.
Der Kontakt zu Seelen Verstorbener ist für mich seit meiner Kindheit ein ganz normaler Dialog, wie die Gespräche im Alltag mit den irdischen Mitmenschen. Die Geister treten seit jeher von sich aus in mein Leben, um ihre Botschaften an das Diesseits zu übermitteln.
Als Kind machte es mir nichts aus, die Überbringerin von Botschaften der Seele an das Diesseits zu sein. Zwar verwunderte es mich, dass man nicht direkt miteinander sprach, und mich als Sprachrohr brauchte. Aber schließlich kommunizierte in vielen Familien nicht alle Verwandtschaft miteinander. Darauf führte ich die Kontaktaufnahme der Seele über mich für die Übermittlung ihrer Botschaften an Hinterbliebene zurück.
Der Geist wusste immer, wie er seine Botschaften formulieren musste, damit diese von Hinterbliebenen angenommen wurden. Was er mir zumuten durfte, um mich nicht zu überfordern. Er beschrieb mir die Menschen, für die seine Nachrichten waren und wo ich sie antreffen würde. Ich musste diese nicht persönlich kennen, dem Geist nur gut zuhören.
Manchmal fingen Hinterbliebene an zu weinen, wenn ich ihnen die Nachricht des Geistes überbrachte. Hatten sie seine Botschaften erhalten, huschte oft ein Lächeln über ihr Gesicht. Ich vertraute dem Geist, dass es in Ordnung sei, seine Botschaften zu übermitteln.
Ein andermal sprachen Menschen aus meinem Umfeld mich direkt an, ob es wieder neue Nachrichten für sie gäbe. Oder baten mich, zu schauen, ob jemand für sie eine weitere Nachricht hinterlassen hätte. Es gehörte zu meinem Alltag, Aufwand machte es mir keinen. Wie an einem von vielen Tagen: Ich kam gerade von der Schule und war auf dem Heimweg, da sprach mich eine Nachbarin an. Es schien, als hätte sie auf mich gewartet. Lächelnd erwiderte sie meinen Gruß und fragte, ob ich heute wieder Nachrichten hätte und nannte mir einen Namen. Ich sah die Hoffnung in ihren Augen auf eine Botschaft von ihm. Jedoch hatte ich heute gar keine Botschaften von der Seele eines Verstorbenen erhalten. Sie kam langsam, ganz nah auf mich zu, bis sie direkt vor mir stand. Sah mir in die Augen und sagte: »Weißt Du, das, was du kannst, das kann nicht jeder. Das ist etwas ganz Besonderes.« Strich mir mit ihrer Hand über die Wange und fuhr fort: »Dann vielleicht ein andermal wieder. Grüße deine Mutter von mir.« Und ging zu ihrem Haus zurück.
Die Menschen fragten mich nie, wie ich zu den Botschaften für sie kam. Oder warum ich Situationen und Ablaufergebnisse zum Beispiel behördlicher oder privater Angelegenheiten für sie vor Eintritt von Ereignissen voraussah. Sie wussten, dass ich übersinnliche Fähigkeiten besaß, freuten sich über Voraussagen und Nachrichten Verstorbener und gut war es. Zu der Zeit empfand ich meine paranormalen Fähigkeiten als normal, wenn sie auch für die Erwachsenen etwas Besonderes zu sein schienen. Ich tat ihnen gern den Gefallen einer Nachrichtenübermittlung des Geistes eines Verstorbenen, es war für mich mühelos.
Oft irritierte mich die Unaufmerksamkeit einiger Menschen, wenn sie sich auf einen Platz setzten, der bereits von einer anderen Person in Anspruch genommen wurde. Der Sitzende sagte nichts dazu, sondern rückte einfach ein Stück zur Seite. Sie sahen den Sitzenden gar nicht und ich wusste nicht, dass es der Geist eines Verstorbenen war, der sich unter uns aufhielt.
In meiner Kindheit trafen wir Kinder uns zum Spielen in der Straße, in der wir wohnten. Wer Zeit hatte, gesellte sich dazu und wir passten unsere Spiele an. An diesem Nachmittag spielte ich mit meiner Freundin Hüpfkasten mit dem Namen ´Himmel und Erde´. Mit Kreide malten wir Kästchen auf die Erde, von denen immer eins während des Hüpfens übersprungen wurde. Damit nicht geschummelt wurde, ging das nicht hüpfende Kind vom unteren bis zum oberen Ende des Hüpfkastens mit. Als ich an der Reihe war, wollte sich meine Freundin an den oberen Rand des Hüpfkastens stellen, um keinen Moment meiner Bewegungen zu verpassen. Doch ich sah, dass ihr Opa seit geraumer Zeit an dieser Stelle stand und uns zusah. Er lächelte und sah uns einfach nur bei unserem Spiel zu.
Also sagte ich zu ihr: »Auf den Platz kannst du dich nicht hinstellen, da steht schon dein Opa und sieht uns zu!«
Mit großen Augen sah sie mich plötzlich an, wurde richtig böse und sagte: »Das geht gar nicht. Ich habe keinen Opa mehr. Die sind schon alle tot! Und ich will nicht, dass du immer solche Sachen sagst!« Tränen rannen über ihr Gesicht und sie lief nach Hause, ohne sich noch einmal umzusehen.
Zutiefst erschrocken über ihre Worte und ihre Reaktion stand ich auf der Straße und konnte nicht glauben, was gerade passiert war. Mein Blick ging ihr noch nach, obwohl sie längst nicht mehr zu sehen war. Ich sah zu ihrem Opa. Er stand da, sah mich an und sagte: »Mach dir keine Sorgen, sie kommt schon wieder.« Ich nickte und dachte, hoffentlich kommt sie wieder. Dann ging ihr Opa. Warum sollte er noch bleiben, schließlich spielten wir nicht mehr.
Nun stand ich allein auf der Straße und dachte noch einmal an das gerade Erlebte und überlegte, was ich denn Schlimmes gesagt hätte? Es war doch nur, dass sie sich nicht auf diesen Platz stellen könne, weil ihr Opa bereits dort stand. Die Reaktion meiner Freundin machte mich traurig. Was sollte ich allein auf der Straße? Ich ging ins Haus. Als meine Mutter mich sah, fragte sie, ob etwas passiert sei, weil wir doch spielen wollten.
Normalerweise gab es zwischen meiner Freundin und mir keine Unstimmigkeiten. Also erzählte ich meiner Mutter von dem Vorfall. Sie hörte mir zu, runzelte die Stirn und sagte erst einmal nichts. Ich ärgerte mich, weil ich genau wusste, dass der Opa da gestanden hatte. Meine Freundin hätte sich doch einfach nur neben ihn zu stellen brauchen. Ich verstand auch nicht, was sie meinte, dass ich immer solche Sachen sagen würde? Also fragte ich meine Mutter, was ich denn immer für Sachen sagen würde? Schließlich wollte ich es verstehen, damit ich etwas daran ändern könnte. Ich mochte keine Unstimmigkeit zwischen ihr und mir, sie war meine beste Freundin und ich hatte sie sehr gern.
Meine Mutter sah mich an, überlegte kurz, beendete ihre Arbeit, setzte sich auf einen Stuhl und nahm mich auf ihren Schoß. Sie überlegte noch einmal kurz und sagte, wobei sie mich sehr genau beobachtete: »Ich erzähle dir jetzt etwas, das bleibt aber unter uns. Erzähle es auch nicht deinen Geschwistern.« Woraufhin ich mit dem Kopf nickte, nun würde es sicher spannend werden.
Meine Mutter sah mich sehr genau an und sagte dann: »Du hast viele besondere Fähigkeiten. Du siehst Dinge und Menschen, die andere nicht sehen. Später, wenn du groß bist, wirst du mich verstehen.«
Da war es wieder, dieses später, wenn du groß bist. Später und bis ich groß bin. Ich wusste, was das bedeutete. Es würde noch sehr lange dauern, eine Ewigkeit. Damit konnte ich nichts anfangen. Ich verstand meine Mutter nicht und wusste nicht, was sie mir damit sagen wollte. Und außerdem dauerte es ja noch ewig lange, bis ich mal groß wäre. Erst einmal musste ich noch zur Schule gehen. Ich hatte keine Ahnung, was meine Mutter gerade zu mir gesagt hatte. Und, es half mir jetzt in meiner Situation überhaupt nicht weiter. Bis ich groß bin, werde ich es sicher allein herausgefunden haben, was meine Mutter mir heute zu sagen versuchte.
Doch bevor sie mich von ihrem Schoß herunternahm, hatte ich noch eine Frage, eigentlich noch ganz viele Fragen, aber sie keine Zeit mehr. Ich hörte auch, dass jemand zur Haustür hereinkam. So fragte ich eilig, warum die anderen Kinder und die Erwachsenen diese Dinge nicht sehen können. Warum sie die anderen Menschen nicht sehen konnten, die uns »besuchten« oder die sie manchmal selbst »mitbrachten«? Sie überlegte und antwortete: »Du musst lernen, zu unterscheiden, was du siehst und was die anderen Menschen nicht sehen können. Für sie sind diese Dinge und auch die anderen Menschen, die du siehst, unsichtbar. Wenn du dir unsicher bist, nimm dich lieber zurück. Später wirst du mich besser verstehen.«