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© 2021 Rolf Schlegel

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1. Auflage

ISBN 9783753413990

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Autor

Prof. Rolf Schlegel ist Emeritus für Zytogenetik, Genetik und Pflanzenzüchtung nach über 50 Jahren Erfahrung in Forschung und Lehre. Er ist Autor von mehr als 200 wissenschaftlichen Publikationen und anderen Abhandlungen, Koordinator internationaler Forschungsprojekte und Mitglied mehrerer internationaler Organisationen. Er veröffentlichte bereits erfolgreich fünf Fachbücher in englischer Sprache, herausgegeben von drei amerikanischen Verlagen. Rolf Schlegel diplomierte 1970 auf dem Gebiet der Genetik und Pflanzenzüchtung und promovierte 1973. Die Habilitation (Dr. sc.) folgte 1982. Er war langjährig an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, dem Institut für Genetik und Kulturpflanzenforschung der Akademie der Wissenschaften in Gatersleben, dem Institut für Getreide und Sonnenblumen-Forschung, Dobrich/Varna, sowie dem Institut für Biotechnologie der Bulgarischen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften tätig; Darüber hinaus an verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen der USA, Brasilien, England, Japan, Russland und anderen Ländern. Seit geraumer Zeit hat er die Ahnenforschung seines Heimatortes Stadtlengsfeld zur Freizeitbeschäftigung gemacht. Dabei entstand eine Datei von mehr als 51.000 Personen-Einträgen aus der mehr als tausendjährigen Geschichte des Ortes. Die Schicksale der Menschen und deren Leben bieten Stoff für eine Vielzahl von Geschichten und historischen Darstellungen. Diese einem breiten Publikum kundzutun, ist eine neue Passion des Autors.

Danksagung

Mein Dank geht an Dr. Matthias Manke, Landeshauptarchiv Schwerin, Graf-Schack-Allee 2, D-19053 Schwerin für die Recherche zu dem Schiffsregister der „Torquato Tasso", Christel Monsanto für die gute Recherche in Wilhelmstad auf Curaçao, Luis Alvaro Gallo Martinez in Bogota (Kolumbien) und Robyn Schrumpf sowie Tyler Schleicher (USA) für die Fotos zur Familie.

Dr. Larissa Korzun, Einbeck, sei für die Recherchen zu einem ukrainischen Bürger gedankt.

Frau Dr. Gisela Schlegel (Gatersleben) bin ich für die kritische Durchsicht des Manuskripts verbunden.

Inhalt

  1. Der stetig wandernde Mensch
  2. Katastrophen, Diskriminierung und Unterdrückung
  3. Europäische Migration
  4. Deutschlands Auswanderer
  5. Viele Bürger verlassen Stadtlengsfeld
  6. Lengsfelder Kakao-Pflanzer in Kolumbien
  7. Einwanderer aus fremden Ländern

01 Der stetig wandernde Mensch

Migration ist keine Besonderheit der Neuzeit. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie sich Migration im Laufe der Zeit verändert hat. Die Migration ist eine auf Dauer angelegte räumliche Veränderung des Lebensmittelpunktes einer oder mehrerer Personen. Migration, die über Landesgrenzen hinweg erfolgt, ist eine internationale.

Abbildung 1: Jährliche Nettomigrationsrate zwischen 2015-2020. Rot bezeichnet die Auswanderer, grün die Einwanderer in den jeweiligen Ländern. Quelle: UN Dep. Economic & Social Affairs, Population Division [1]

Letztere scheint in der jüngsten Vergangenheit zugenommen zu haben. Die Bilanz der Vereinten Nationen zeigt, dass v. a. Menschen aus Afrika und Asien in die „westliche Welt“, einschließlich Australien drängen. Dass es oft die Armut und Perspektivlosigkeit sind, die Menschen veranlasst die Heimat zu verlassen, kann man nicht nur an Afrika und Asien ablesen, sondern auch an solchen Ländern wie die baltischen sowie südeuropäischen Staaten (Abb. 1).

Doch es gibt auch ein anderes Motiv, welches die Menschen inspiriert. Es ist offensichtlich, die ihnen innenwohnende Unrast nach neuen Lebensräumen zu suchen. Ob das ein Urinstinkt ist, wagt der Autor nicht zu behaupten. Aber auch schon Sigmund Freud (1856-1939) hegte in seiner Psychoanalyse den Verdacht, dass der „Mensch ein Getriebener“ ist.

Wenn das Ursprungsgebiet des Menschen irgendwo in Ostafrika zu suchen ist, so waren es weitreichende Migrationsbewegungen, die zur Besiedlung des gesamten Globus geführt haben. Diese Besiedlung hat sich über Jahrtausende hingezogen, und auf ihren Wanderungen haben die Migranten ihr Aussehen, ihren Charakter und ihre Lebensweise verändert: Immer wieder aufs Neue hat sich der Menschen jeweiligen klimatischen und ökologischen Gegebenheiten angepasst, in die er eingewandert war und in denen er sich nun behaupten musste. Das Menschengeschlecht ist durch Migration zu dem geworden, was es heute ist.

Aus dem Homo erectus (der aufrecht gehende Mensch), der bereits vor mehr als zwei Millionen Jahren existierte, entwickelten sich im Lauf der menschlichen Evolution der Neandertaler (Homo neanderthalensis) sowie parallel der Homo sapiens in Afrika. Von dort aus besiedelte der Neandertaler große Teile Süd-, Mittel- und Osteuropas. Fossile Fund belegen, dass er schon vor 120.000 Jahren vorkam. Im Verlaufe der letzten Eiszeit vor etwa 40.000 Jahren haben die Neandertaler ihr ursprünglich ausschließlich europäisches Siedlungsgebiet bis Westasien (z. B. Türkei, Levante, Nordirak), in Teile Zentralasiens (Usbekistan, Tadschikistan) und sogar bis in das Altai-Gebiet hinein erweitert.

Das war zugleich die Zeit, während der eine nächste Einwanderungswelle von Menschen aus Afrika nachzuweisen ist. Der Homo sapiens (der vernunftbegabte Mensch) begann vor etwa 70.000 Jahre aus Ostafrika in den Nahe Osten einwandern. Vor 45.000 Jahren hatte er bereits ganz Asien und Europa besiedelt. Somit muss es ein Zusammentreffen mit dem Neandertaler gegeben haben. Dass sich der moderne Mensch tatsächlich mit dem Neandertaler getroffen hat, belegen die modernen genetischen Analysen, wonach wir, d. h. der moderne Mensch, vor rund 35.000 Jahren, Gene vom Neandertaler durch Kreuzverpaarung erhalten haben (vgl. Abb. 2).

Abbildung 2: Erste Wanderungen des modernen Menschen, rekonstruiert durch genetische Marker im Y-Chromosom heute lebender Menschen. Neuerdings gibt es Hinweise, dass Menschen von Afrika aus Südamerika erreicht haben. Das muss schon vor 30 – 35.000 Jahre gewesen sein. Quelle [2]

Die archäologischen und genetischen Befunde zeigen: Zuerst wanderten die Menschen in den Nahen Osten, dann nach Südasien und vermutlich vor etwa 50.000 bis 60.000 Jahren nach Australien. Dabei folgten sie, wie schon in Afrika, dem Verlauf der Küsten. Erst später wurden Zentral- und Ostasien, beide Teile Amerikas und Europa besiedelt. [2]

02 Katastrophen, Diskriminierung & Unterdrückung

Wie zuvor vermerkt ist, wanderte der Mensch erst vergleichsweise spät nach Europa ein. Das war noch der primären Migration des Menschen geschuldet.

Es gab aber auch andere Ursachen für die territoriale Wanderung von menschlichen Populationen. Sie wird hier als sekundäre Migration bezeichnete:

Die Entstehung der Sahara – bedingt durch eine lokale Klimaänderung – löste zwischen 3.000 und 1.000 v. Z. eine Wanderung der Bantu-Bevölkerung von Westafrika bis ins südliche Afrika aus. Im Zeitraum zwischen 200 und 1.500 n. Z. breiteten sich die Chinesen von ihren Ursprungsgebieten in alle Richtungen aus, besonders nach Südasien. Um 500 migrierten arabische Stämme in großer Zahl über weite Strecken und erreichten u. a. Ostafrika.

Die oft durch Diskriminierung, Unterdrückung und Verfolgung hervorgegangene jüdische Migration zeigte sich unter anderem beim Auszug aus Ägypten 1.250 v. Z., im Diaspora-Judentum, hervorgerufen durch Fremdherrschaft und den Ausgang des Jüdischen Krieges1, sowie in der durch die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland verursachte Flucht.

Zu den frühen Wanderungsbewegungen im europäischen Raum gehören die Griechische Kolonisation am Mittelmeer im 1. Jahrtausend v. Z. und die Völkerwanderung am Übergang zwischen Spätantike und Frühmittelalter. Letztere wurde mit großer

Wahrscheinlichkeit durch den Migrationsdruck der asiatischen Völker ausgelöst, die nach Westen drängten.

Mit dem 16. Jahrhundert begann die europäische Expansion, in deren Folge sich Kolonialismus und neuzeitlicher Sklavenhandel (Abb. 3) entwickelten und die indigene Bevölkerung Amerikas zusammenbrach. Eine massenhafte Auswanderung aus Europa insbesondere nach Amerika und vor allem in die Vereinigten Staaten setzte im 19. Jahrhundert bei fortgesetzt stark anwachsender europäischer Bevölkerung und Binnenwanderung ein.

Abbildung 3: Zeitgenössische Darstellung eines Sklaventransports durch Weiße in Afrika. Quelle [3]

Aus den weltweiten kriegerischen oder kriegsähnlichen Konflikten des 20. Jahrhunderts gingen verstärkt zwangsbedingte Migrationen in Form von Deportationen und Vertreibungen hervor.

Dazu ist die Wanderungsbewegung nach der Russischen Revolution von 1917, die Deportationen von Polen, Juden und Zwangsarbeitern während des Dritten Reiches oder die Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg zu zählen. Auch die Gewinnung von Gastarbeitern in Deutschland aus Portugal, Spanien, Italien, Griechenland und der Türkei führte zu einer starken Migration.


1 Der große Jüdische Krieg gegen die Römer begann im Jahr 66 n. Z. in Judäa, ausgelöst durch staatliche und religiöse Unterdrückung, und endete im Jahr 70 mit der Eroberung Jerusalems und der Zerstörung des Jerusalemer Tempels. Endgültig konnte der Krieg erst im Jahr 74 mit dem Fall von Masada beendet werden.

03 Europäische Migration

Mit der wirtschaftlichen und kulturellen Expansion Europas im 15. Jahrhundert kam es zur Abwanderung von Europäern in andere Teile der Welt. Gemessen an der gesamten europäischen Bevölkerung was diese zwischen dem 16. und frühem 19. Jahrhundert eher moderat. Von den 55 bis 60 Millionen Europäern, die später zwischen 1815 und 1930 nach Übersee zogen, gingen mehr als zwei Drittel nach Nordamerika. Rund ein Fünftel wanderte nach Südamerika ab, etwa 7 Prozent erreichten Australien und Neuseeland. Einige der Europäer bevorzugten den Landweg und siedelten sich vornehmlich in den asiatischen Gebieten des russischen Zarenreichs an. Die Deutschen bevorzugten das „gelobte Land“ – die USA.

Abbildung 4: USA-Immigration 1820-1985. Nach den Deutschen sind die Italiener, Engländer, Irländer, Kanadier, Russen, Mexikaner und Skandinavier die meisten Einwanderer in die USA. Quelle: [4]

04 Deutschlands Auswanderer

Eine aktuelle Studie zeigt, dass noch im Jahr 2015 annähernd 140.000 Deutsche das Land verließen. Das ist sogar eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr 1991, als es nur knapp 85.000 waren. Am meisten Auswanderer gab es 2015 aus Bayern (knapp 31.000), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (25.000) und Baden-Württemberg (24.000). Die Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren ist dabei die größte. Seit Jahren steht ist die Schweiz das begehrteste Ziel der Deutschen. Gute 18.000 Deutsche zog es im Jahr 2015 dorthin, gefolgt von den USA mit gut 13.000 und Österreich mit etwa 10.000 Zuzügen.

Und was in der Gegenwart passiert, gibt es schon mehr als 400 Jahre.

Während des Mittelalters wanderten in verschiedenen Wellen Menschen aus dem Heiligen Römischen Reich in die slawisch und baltisch besiedelten Gebiete aus. Diese historische Periode wird auch als Ostbesiedelung bezeichnet:

Es waren überwiegend deutschsprachige Siedler, die seit etwa 1000 n. Z. in die Gebiete östlich von Saale und Elbe kamen (Baltikum, Böhmen, Polen, Ungarn, Rumänien und Moldawien Abb. 5).

In jenen Regionen wurden Städte und Kolonistendörfer nach deutschem Regeln angelegt, bestehende Dörfer und frühstädtische Siedlungen erweitert oder umstrukturiert. In den reichsnahen Ostmarken, d. h. dem südlichen Ostseeraum und in Schlesien, wurde die westslawische Vorbevölkerung meist assimiliert. Auch in Polen, teilweise aber auch in der Oberlausitz, gingen die Neusiedler in der slawischen Mehrheitsbevölkerung auf.

18. Jahrhundert

Seit dem 15. Jahrhundert förderten einige Landesherren oder die Könige von Preußen die Ansiedlung von Glaubensflüchtlingen durch Vergünstigungen.

Abbildung 5: Phasen der Ostbesiedelung nach dem 8. Jahrhundert. Farben: rotbraun = altes deutsches Siedlungsgebiet; rosa = bäuerliche Siedlung zwischen 8. - 11. Jahrhundert; ocker = bäuerliche Siedlung zwischen 12. - 14. Jahrhundert; grün = Besiedlung von Wäldern und Sümpfen um das 14. Jahrhundert. Quelle: [5]

Abbildung 6: Deutsche Siedler in Osteuropa, wie Polen, Ungarn, Rumänien, Ukraine und Russland. Quelle: [6]

Sie erhofften sich so Impulse für ihre Wirtschaft. Auf diese Weise kamen um das Jahr 1733 Salzburger Exilanten sowie französische Hugenotten2 nach Preußen.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts emigrierten viele Menschen aus den deutschen Staaten nach Osten, z. B. nach Ungarn, Rumänien und Russland. Meist wurden sie durch die jeweiligen Landesherren dazu ermutigt und teilweise mit Privilegien versehen (Abb. 6).

In manchen Ansiedlungsgebieten blieben die Sprache und Kultur des Heimatlandes jahrhundertelang erhalten, da die Siedlungen nach außen weitgehend isoliert waren und insbesondere Heiratsverbindungen mit Einwohnern des aufnehmenden Landes fast ausgeschlossen waren. In Rußland findet man noch heute solche Dorfgemeinschaften. Indessen entwickelten die Auswanderer eine bedeutende Wirtschaftskraft.

Personen, die aus religiösen Gründen auswanderten, zogen darüber hinaus schon im 18. Jahrhundert in die Vereinigten Staaten von Amerika, um bei der dort gewährten Religionsfreiheit ohne Repressalien leben zu können. Das war insbesondere für kleine religiöse Gruppierungen von Interesse. Vor allem der Staat Pennsylvania zog Menschen aller religiösen Richtungen an. Man nimmt an, dass allein im 18. Jahrhundert etwa 200.000 Menschen aus Deutschland nach Amerika auswanderten.

19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert erreichte die um 1820 einsetzende Auswanderung im deutschsprachigen Raum einen Höhepunkt. Es kam verschiedentlich zu Massenauswanderungen, die mit miserablen wirtschaftlichen sowie demografischen Veränderungen verbunden waren. Man kann drei Phasen der Massenauswanderung unterscheiden:

20. Jahrhundert

In der Zeit der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg emigrierten viele v. a. Süddeutsche gruppeweise nach Argentinien und Südbrasilien (Bundesstaaten Rio Grande do Sul und Santa Catarina). Auch hier entstanden deutschsprachige Siedlungen. Eine Gegend in Südbrasilien heißt heute noch Neu-Württemberg.

Nach der Machtübernahme der NSDAP3 im Jahr 1933 setzte die Judenverfolgung sowie eine vollständige Unterdrückung jeglicher politischen Opposition in Deutschland ein. Menschen, die früh genug die Gefahr erkannten, genügend Geld und berufliche Ausbildung hatten, verließen das Deutsche Reich mehr oder weniger freiwillig.

Abbildung 7: Das deutsche Deutsche Dorf Arbeiterpartei Bolnisi (Katarinenfeld) in Georgien; eine Gründung württembergischer Siedler aus dem Jahr 1818 . Quelle: Archiv R. Schlegel, 2014

Abbildung 8: Geschätzte Anzahl jüdische Flüchtlinge während der Nazi-Herrschaft in Deutschland und deren neue Heimat. Quelle: [8]

Die Flucht der nun politisch Verfolgten fand zumeist über die nächsten Grenzen ins Saargebiet (bis 1935 nicht Teil Deutschlands), nach Frankreich, Holland und Belgien, Dänemark, in die Tschechoslowakei, nach Österreich und in die Schweiz statt. Die Auswanderung in der ersten Welle ging unorganisiert vor sich und glich einer planlosen und überstützten Flucht vor den Verhaftungen.

Nach dieser ersten Welle von Flüchtenden kam es zu einer zweiten, die zur Jahresmitte 1933 einsetzte. Doch nicht alle politisch Verfolgten wanderten aus. Viele kämpften auch innerhalb Deutschlands im Untergrund als Teil einer illegalen Organisation gegen den Nationalsozialismus weiter.

Bis in die Kriegsjahre hinein setzte sich die politische Auswanderung in einer dritten Welle fort. Sie lebte von einem Zuzug ins Ausland durch gefährdete Mitglieder von Widerstandsgruppen, die im Deutschen Reich verblieben waren und dort agierten. Das Fortführen der Politik der alten Parteien und Gewerkschaften und die Betätigung in ihrem Sinne war inzwischen zum Gegenstand rechtlicher Verfolgung geworden: Das NS-Regime terrorisierte seine politischen Gegner.

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