Diplom-Sozialökonom
Stefan Wahle
Lehrer für Qigong, TQN + DDQT
6. Dan Ju-Jutsu
lizenzierter Fitnesstrainer
akkreditiert bei: www.trainerregister.de
Impressum
©2016 copyright by Stefan Wahle, Hamburg
1. Auflage 2016
Autor: Stefan Wahle
E-Mail: info@sw-sportbuch.de
Internet: www.sw-sportbuch.de
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Verlag und Herstellung:
BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7392-5024-3
Offizielles Lehrbuch
der
Sawah® Qigong und Taijiquan Gesellschaft
®
www.sawah-qigong.de
www.facebook.com/SawahQigong
Sport Awards 2011 der Martial Arts Association
Aufnahme in die Hall of Fame und Verleihung der Dragon Medal
Qi Gong (ausgesprochen: Tschi Gung) beinhaltet Übungen, die den Energiefluss im Körper begünstigen und Blockaden lösen, um die Gesundheit zu erhalten, zu fördern oder wiederzuerlangen. Sie sind daher für kranke sowie für gesunde Menschen gleichermaßen geeignet und sinnvoll. Die positiven Wirkungen werden durch die Vereinigung von körperlicher und geistiger Bewegung zusammen mit Atemübungen erreicht. Das Ziel ist, dass der Trainierende mit sich in Zufriedenheit und Harmonie lebt. Dieser ausgewogene Zustand ist untrennbar mit der frei fließenden Energie, dem Qi, verbunden.
Qi bedeutet Lebensenergie, die ständig wieder aufgeladen werden muss.
Es gibt eine Vielzahl von Qigong-Übungen mit unterschiedlichen Ausprägungen. Dabei gibt es zwei Hauptkategorien. Auf der einen Seite die Übungen-in-Bewegung (Donggong) und auf der anderen Seite die Übungen-in-Ruhe (Jinggong).
Bewegtes Qigong ist für Anfänger leichter zu erlernen, da keine besondere Geisteskraft erforderlich ist. Es müssen lediglich eine Abfolge von gewissen Bewegungen zusammen mit der Atemtechnik erlernt werden. Jinggong, also Übungen in Ruhe, wird als schwerer erlernbar eingeschätzt, aber gleichfalls auch als höherwertiger angesehen. Das Qi wird direkt durch die Vorstellungskraft geleitet. Hierbei wird eine Energiedurchdringung des Körpers erreicht, zu der keine sportliche Übung fähig ist. Hier zeigt sich der wahre Meister.
Qigong ist bei weitem keine rein chinesische Erfindung, da bei dessen Entstehung auch äußere Einflüsse aus dem indischen Yoga und dem tibetischen Buddhismus eine Rolle spielten.
Sie werden in verschiedenen Büchern und bei verschiedenen Meistern und Lehrenden Abweichungen von der hier vorgestellten Form finden. Die Grundprinzipien und Wirkungsweisen sind zwar immer gleich, jedoch finden sich Abweichungen in der Reihenfolge der Übungen sowie in Ausführungsdetails bis hin zu unterschiedlichen Handhaltungen. Es gibt nicht die eine richtige Urform, die es schon immer gab oder geben wird. Vielmehr durchlaufen die Übungen einen ständigen Wandel im Laufe der Zeit. Jeder Praktizierende muss seinen eigenen Weg finden und gehen. Insbesondere sollte jeder auf seine persönlichen Eigenheiten und Gegebenheiten Rücksicht nehmen. Dies gilt insbesondere für Ältere, Kranke oder körperlich Behinderte. Standtiefe, Dehnung und Bewegungsspannbreite (range of motion) sollten entsprechend angepasst werden.
Die hier vorgestellte Variante der 5 Wandlungsphasen ist offiziell von der Sawah Qigong und Taijiquan Gesellschaft autorisiert und wird mit den sechs heilenden Lauten kombiniert.
Auch in anderen Qigong-Formen kommen „begleitende“ Töne vor. So z.B. im Wu Qin Xi (Spiel der 5 Tiere) sowie im Yi Jin Jing (das muskel- und sehnenstärkende Qigong).
Ich werde die Laute mit deutschen Wortbeispielen erklären. Es gibt Lehrer und Meinungen in der Literatur, die lediglich auf die Formung des Mundes ohne tatsächliche Bildung der Laute setzen. Dem schließe ich mich jedoch nicht an, da durch die tatsächliche Tonbildung Vibrationen im Körper entstehen, die spürbare Auswirkungen auf den Körper haben. Machen Sie den Selbstversuch und spüren Sie den Unterschied.
Die Bildung von Lauten zur Ableitung gestauter Energie im Körper kennen wir auch aus anderen Bereichen. Bei körperlichen Belastungen durch z.B. Sport, das Tragen schwerer Lasten oder durch Schmerzen erhalten wir durch begleitende Tonbildungen in Form von Stöhnen, Ächzen, Schreien oder dergleichen Erleichterung und Ausgleich. U.a. in der Kampfsportart Karate wird zur Bündelung der Energie bei Schlagtechniken (Atemi) der Schrei (Kiai) verwendet.
Die Handbewegungen der 5 Wandlungsphasen wurden in den 1950er Jahren von Herrn Qin Zhongsan vermittelt und von der Qigong Abteilung der chinesischen medizinischen Klinik in Peking klinisch angewandt. Der Arzt und emeritierter Professor der Universität für TCM in Peking Song Tianbin unterrichtet das Qigong der 5 Wandlungsphasen seit Jahren regelmäßig als Gastdozent an der Universität in Oldenburg. Von diesem wiederum habe ich diese Form erlernt.