Rachel Carson
Magie des Staunens
Die Liebe zur Natur entdecken
Aus dem Englischen von Wieland Freund und Andrea Wandel
Mit Illustrationen von Johann Brandstetter
Klett-Cotta
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Klett-Cotta
www.klett-cotta.de
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »The Sense of Wonder. A Celebration of Nature for Parents and Children« im Verlag HarperCollins Publishers, New York
© 1956 by Rachel L. Carson
Für die deutsche Ausgabe
© 2019 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung
Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
Cover: Rothfos & Gabler, Hamburg
Unter Verwendung einer Illustration von Johann Brandstetter
Datenkonvertierung: C.H.Beck.Media.Solutions, Nördlingen
Printausgabe: ISBN 978-3-608-96410-3
E-Book: ISBN 978-3-608-11576-5
Dieses E-Book basiert auf der aktuellen Auflage der Printausgabe.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Rachel Carson wollte »Magie des Staunens«
erweitern, aber ihre Zeit ging vorher zu Ende.
Sie wollte den Text auch mit einer Widmung
versehen. Also: Dieses Buch ist für Roger.
Die Übersetzer danken Jonathan Franzen,
der Englisch, Deutsch und
die Sprache der Vögel spricht.
In einer stürmischen Herbstnacht, als mein Neffe Roger etwa zwanzig Monate alt war, wickelte ich ihn in ein Laken und trug ihn durch die regnerische Dunkelheit hinab zum Strand. Da draußen, gerade an der Grenze des Wohin-wir-nicht-sehen-konnten, donnerten große Wellen herein, verschwommene weiße Gestalten, die brausten und brüllten und ganze Hände voll Gischt nach uns warfen. Zusammen lachten wir aus schierer Freude – er ein Baby, das zum ersten Mal Okeanos’ wildem Tumult begegnete, ich mit dem Salz eines halben Lebens der Liebe zum Meer in mir. Doch ich denke, wir spürten die gleiche prickelnde Reaktion auf den gewaltigen, tosenden Ozean und die wilde Nacht um uns herum.
Ein oder zwei Nächte später hatte sich der Sturm erschöpft und ich brachte Roger wieder zum Strand, diesmal trug ich ihn an der Wassergrenze entlang, der gelbe Kegel unserer Taschenlampe schien durch die Dunkelheit. Obwohl es nicht regnete, lärmten die brechenden Wellen und der beharrliche Wind auch in jener Nacht. An diesem Ort, zu dieser Zeit waltete offenkundig Großes und Elementares.