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4., erweiterte Auflage 2019
© 2018, 2019, 2020 Markus Voss, Dipl.-Theol., Jena
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
ISBN: 978-3-7481-8685-4
Umschlagsgestaltung: Nicholas Göschel
Lektorat: Lara Selina Eiffert, M. Sc.
Autorenfoto: Carolin Mand, www.MandalaFotografie.de
Hintergrundfoto: Alexey Stiop – Nimrod-Burg bei den Jordanquellen, Israel
Onlineplattform & Website: Fabian George Dröge, M. Sc.
Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt bei Hamburg
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Das vorliegende Buch ist ein Ratgeber: Ein biblischer Ratgeber – keine Dogmatik oder Konkordanz, die Anspruch auf abschließende theologische oder vollständige biblische oder theologische Durchleuchtung eines Themas erhebt; ein Ratgeber für Privatpersonen – keine volkswirtschaftliche oder politische Maxime, die von der gesamten deutschen Bevölkerung jedes Alters, jeder Lebens-, Einkommens- und Vermögenssituation umgesetzt werden soll, sondern enthält Hinweise dafür, was einzelne unter 35-Jährige in Deutschland für sich selbst und ihre Familien für die nächsten zwanzig, dreißig und vierzig Jahre tun können; ein Ratgeber, der Leute animieren soll, ihr Leben intentional zu gestalten – kein Finanzfachbuch, das den Anspruch auf akademische, neutrale, ausgewogene, detaillierte oder gar vollständige Gegenüberstellung von Partikularsachverhalten erhebt; ein Ratgeber – keine persönliche Beratung, stellt keine individuelle Investment-, Finanz-, Vermögens-, Vorsorge-, Renten-, Steuer-, Rechts-, Karriere- oder psychologische oder sonstige Beratung dar und soll diese nicht ersetzen.
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Du sollst ein Segen sein.
– Gen 12,2
Als ich damals diese Seiten geschrieben hatte, wusste ich nicht, was passieren würde – und war aufrichtig und vollständig überrascht, was passierte:
Viele Menschen fühlten sich hier in der Tiefe angesprochen. – Was mich aber am meisten überrascht hat, war: dass die absolute Mehrheit der Leser der ersten Auflage tatsächlich aus Nichtchristen bestand: Leute, die entweder unentschieden waren oder sich sogar einem harten, materialistischen Atheismus verschrieben hatten. Und sie lasen dieses Buch: einen biblischen Ratgeber! Sie lasen es oft von vorne bis hinten durch und riefen danach bei mir an und vor allem: schrieben mir in einer Flut von E-Mails und Leserbriefen.
Nicht nur war ich dankbar für ihre Verbesserungsvorschläge und für das zuallermeist sehr positive Feedback, sondern was mich am meisten überrascht hat und ich ehrlich nicht antizipiert hatte, war: Sie fingen an, mich über Glaubens- und Bibelthemen zu fragen. Für manche von ihnen war es der Anlass, zum allerersten Mal in ihrem Leben in einer Bibel zu lesen1, Christentum zu googeln oder (bestes Feedback ever) den Wikipedia-Artikel über Jesus zu lesen. Für so viele würde das ihre erste bewusste oder überhaupt erste Beschäftigung jemals (!) sein mit dem, worauf es ankommt.
Das hat mich sprachlos gemacht. Und demütig. Und so haben wir daran gearbeitet, in dieser Auflage vieles noch lesbarer, leichter verständlich und zugänglicher zu machen für all die Leser ohne Vorerfahrungen und ohne Vorkenntnisse: Einiges haben wir kompakter gestaltet und einige Kapitel, die euch besonders interessiert haben (wie bspw. die über Ablösung von den Eltern, zu einzelnen Investments und zu Jesus‘ Kindheit), erweitert. Und zusammen mit den Dutzenden und Hunderten Fragen, die mir danach auf Workshops, bei Vorträgen, in Universitäten, Gemeinden und mehr gestellt wurden, hat es mir letztlich den entscheidenden Schub gegeben, das zu kreieren:
Der gratis Bonus-Content zu diesem Buch ist im Text mit diesem Symbol markiert:
Solltest du deine Ausgabe ohne die Vorbestellboni gekauft haben, mail mich kurz an (office@Markus-Voss.net) und ich schick dir sehr gern das offizielle eBook (Kindle, Tolino, PDF) und das vollständige Hörbuch – es ist mir eine Freude.
Doch all das wusste ich damals nicht.
Ich wusste nur, dass ich mich anstrengen würde, den besten Text zu schreiben, den ich damals schreiben konnte; und ich hatte ein tiefes Gefühl, dass es zu dem Zeitpunkt meine Aufgabe war, das zu tun – um euch und dir ein Segen zu sein.
Markus Voss
1 Sie haben mich darauf gebracht, den Bibelleseplan zusammenzustellen, den ich dir gern schicke: Mail mich einfach an.
Ich versuche, so freundlich und aufmunternd zu sprechen, wie ich kann: „Und was isst du?“ – „Naja“, kommt die Antwort zurück: „Vor ein paar Monaten war’s Fladenbrot. Dann wurden’s Nudeln… Viele, viele Nudeln. Dann Tütensuppen. (Pause) Manchmal lässt jemand in der Mensa auf seinem Tablett noch etwas übrig, da sind auch einige Kalorien drin.“ – Ich habe inzwischen aufgehört mitzuschreiben und versuche, die Surrealität dieser sehr realen Realität zu begreifen: Vor mir sitzt ein Mann, gebildet, artikuliert, übergewichtig, Mitte 20. Er hat ein abgewetztes Hemd unter seinem Rollkragenpullover, Jeans mit Rissen und Halbschuhe mit Schrammen, Fünftagebart. – „Lass mich dir nochmal auf den Zahn fühlen“, wiederhole ich meine Frage von vor 2 Minuten: „Du hast keinerlei Bargeld zu Hause?“ (Nicken) „Dein Onlinebanking zeigt, dass alle deine Konten bis zum maximalen Dispo überzogen sind? Und du hast keine weiteren Spareinlagen oder irgendwas?“ (Er schaut auf den Bildschirm zur Rechten, auf dem wir seine Konten geöffnet haben: viele rote Zahlen. Er nickt.) Ich zeige auf die Abbildung, die zwischen uns auf dem Tisch liegt: „Deine Budgetübersicht allein macht mir schon Sorgen, weil dein Einkommen bei weitem nicht ausreicht für das, was du tust.“ (Er atmet ein, als ob er zum zweiten Mal in diesem Gespräch seine Abos und Fahrten und Freizeitgestaltung als „notwendig“ verteidigen will, und macht es doch nicht.) „Und du schuldest der KfW 17.000 € für den Kredit für ein Studium, bei dem du mir weder ein Datum nennen kannst, wann es absolviert ist, noch was überhaupt danach kommen soll.“ Er senkt den Kopf, atmet mit geschlossenen Augen tief aus. „Okay...“, sage ich, mehr zu mir als zu ihm: „Die eine Sache, die ich nicht verstehe: Vor wenigen Monaten hattest du noch einen 2.000-€-Notgroschen. Wo sind diese 2.000 € jetzt?“ – „Meine Antwort wird dir nicht gefallen. Sie gefällt auch mir nicht.“ – Ich, mit unwillkürlichem Galgenhumor: „Meinst du?“ – Er: „Die habe ich einem Freund geborgt, der das Geld brauchte, weil er Schulden hat. Und irgendwie hat er mir das seit 5 Monaten nicht zurückgezahlt...“
Diese wahre Erzählung ist kein Einzelfall:
Die meisten von uns sind in einem deutlich schlechteren finanziellen Zustand, als sie glauben. Im Deutschland der 2010/20er Jahre ist es nicht nur zum Kinderspiel geworden, anderen etwas vorzumachen; es ist zur Norm geworden, sich selbst etwas vorzumachen, und wir leben mit mehr Schein als Sein.
Und ich dachte an meine Geschichte: Direkt nach dem Abi war meine Freundin schwanger und durch eine Verkettung von widrigen Lebensumständen, tiefgreifenden Fehleinschätzungen, meinen Charakterschwächen und ernsthaft dummen Entscheidungen von mir stand ich bald vor einem Berg von mehr Schulden, als ich jemals an Geld gesehen hatte – geschweige denn je besessen hatte:
Ich war das exakte Gegenteil von einem Vorbild. Ich hatte früher lange Zeit überhaupt keinen Bezug zu Geld: Ich hätte dir nicht sagen können, ob 2 € für eine Tiefkühlpizza viel oder wenig sind und ob man von 15.000 € Jahreseinkommen gut leben kann oder das ein echtes Problem wird. Was es heißen würde, für ein Kind zu sorgen? – Keine Ahnung. Steuererklärung, Rente, Investments, Inflation? – Fehlanzeige.
Überhaupt: Was soll das alles bitteschön mit mir zu tun haben? Ich war so dermaßen grün hinter den Ohren, ahnungsloser als die Polizei erlaubt. – Was ich gut konnte, war übersetzen, vor allem Alte Sprachen, und ich hatte ein recht gutes Gedächtnis für Bibelstellen. Doch irgendwie habe ich die Bibelstellen über Geld immer und ständig überblättert: Sie schienen so trivial, so nebensächlich, so unaussagekräftig und schlicht irrelevant. Ich dachte: „Auf mich trifft das ja nicht zu, ich bin ein besonderer Fall“...
Und ich erlebte leibhaftig: Man kann so dermaßen überfordert sein, dass die Schuldfrage vollkommen in den Hintergrund tritt und die unwichtigste wird. Und das in sich ist brandgefährlich. Denn es liegt Weisheit darin verborgen, in aller Ehrlichkeit zu fragen: Warum haben die einen 3 Jahre nach Studienende 26.000 € im Gepäck – während ihre Kollegen mit identischem Einkommen noch nicht mal angefangen haben, ihre Schulden zurückzuzahlen? Warum verdienen die einen in deinem Alter 25.000 € Jahreseinkommen und wissen nicht, wie sie ihre Nebenkostenabrechnung zahlen – und die anderen 180.000 €? Ich war damals so ahnungslos, nicht nur hätte ich keine qualifizierte Antwort darauf geben können, ich hätte wahrscheinlich sogar etwas gemutmaßt wie: „Glück, Zufall, Schicksal“.
Mit Geld habe ich viele Tiefen erlebt, die mir weit mehr als nur „etwas Aufregung“ bereitet haben: Ja, man kann tatsächlich solch tiefe Angst empfinden, das eigene Herz kann so unkontrolliert klopfen ohne akute Bedrohung, dass man bis 4 Uhr morgens nicht schlafen kann und es wird langsam hell.
Während dieser Zeit und als diese Lebensphase der materiellen Bedürftigkeit nach unendlich viel Fleiß, Glück und Segen endlich hinter mir lag, habe ich viele Jahre deutlich bewusster darüber nachgedacht, dazu gelesen und mit Menschen gesprochen, die hierin bedeutend klüger als ich waren, und letztlich sogar als Fach studiert (Financial Planning), was ich vorher nie bewusst reflektiert oder auch nur wahrgenommen habe: Geld und wie Privatpersonen damit umgehen: Ein vermeintlich so profanes und nebensächliches und unwichtiges Thema. Und so langsam dämmerte mir, dass die biblischen Geldprinzipien sehr wohl etwas mit mir und dir zu tun haben. Und umgekehrt: Als ich durch viel Trial and Error und harte Lektionen endlich anfing zu begreifen, wie Geld funktioniert – und zwar nicht auf einer abstrakt-theoretischen, sondern auf einer praktisch-persönlichen Ebene – und später endlich anfing, mein Geld im Griff zu haben, hat es meinen Töchtern und mir unendlich viel ermöglicht. Über die Jahre hinweg habe ich Menschen aus praktisch allen Einkommens- und Vermögensschichten in Deutschland getroffen – von alleinerziehenden Müttern, die sich in Erfurt prostituieren, um ihren 30.000-€-Dispo abzutragen, über die sprichwörtlichen Lottogewinner bis hin zu Selfmade-Multimillionären, die über 700.000 € im Jahr einnehmen: Häufig konnte ich von ihnen lernen und manchmal sie von mir. Und durch eine Reihe ungeplanter Ereignisse tat sich die Möglichkeit auf, dass ich anderen Menschen nicht mehr nur ehrenamtlich, sondern auch beruflich helfen könnte, mit ihrem Geld umzugehen (Finanzplanung), und das mache ich seit über einem halben Jahrzehnt: Durch Beratungen, viele Vorträge und Hunderte Workshops über finanzielle Allgemeinbildung, anfangs für Studenten, später für Berufseinsteiger und junge Paare: Denen es gut geht, helfe ich, ihre Investments aufzubauen; denen es schlecht geht, helfe ich, ihre Schulden abzubauen. – Denn woher sollen sie all das wissen? Die Situation ihrer Eltern ist mit ihrer kaum vergleichbar und in Schule und erst recht Universität werden diese Dinge nicht gelehrt.
Und über die Jahre haben wir miteinander festgestellt, dass die Bibel eine Handvoll starker Geldprinzipien enthält – genau 8 Stück –, die nicht nur spirituell, sondern auch logisch großen Sinn ergeben: für Christen und Unentschiedene. In der Tat sind die Überschneidungen beachtlich groß2 – es ist fast, als ob die Bibel tatsächlich anwendbare Ratschläge für dein Leben enthält: Ist ja irre...
Spaß beiseite: Was ich auf diesem Weg in den letzten 15 Jahren gelernt habe: Durch jahrelanges Studieren, durch bittere eigene Erfahrungen, durch über 10 000 Beratungsstunden, in denen mich andere um Hilfe gebeten haben, und durch Menschen, die in diesem Thema weitaus klüger sind, als ich es war, das will ich dir hier weitergeben – so kannst du direkt sehen, ohne das Rad neu zu erfinden, woran Menschen in ihrem finanziellen Leben gescheitert sind und wo sie es geschafft haben, ein Segen zu sein.
Was du hier findest, sind diese acht biblischen Geldprinzipien durchbuchstabiert und mit meinem Bibel- und Finanzwissen übersetzt für unter 35-Jährige in Deutschland. Ich hoffe, du findest hier nicht nur interessante, sondern vor allem nützliche Dinge, die dir wirklich helfen, ein deiner Bestimmung würdiges Leben zu führen (Eph 4,1), als Vorbild voranzugehen (Tit 2,7) und – ein Segen für andere zu sein... (Gen 12,2)
2 Die zwei Ausnahmen sind: a) Kredite für Investitionen, was nachweislich funktionieren kann, wovon die Bibel aber abrät; und b) Spenden – es gibt keine rein rational-technokratisch-egozentrisch-finanzmathematische Begründung, warum eine Privatperson spenden sollte. Hätte ich die Prinzipien eingehalten: Mein Leben wäre unbeschreiblich viel einfacher gewesen.
Das Erste und Wichtigste, was es aus biblischer Sicht über Geld zu verstehen gilt, ist: dass es nicht wichtig ist. Es ist einfach nicht entscheidend, darauf kommt es nicht an. Worauf dann?
Die Menschheit, jeder Mensch, du – sobald du mit genug Zeit und Ruhe in dich hineinsiehst, merkst du, dass du häufig nicht angemessen lebst, gemessen an dem Schicksal, zu dem du ins Leben gerufen worden bist; du verfehlst deine Bestimmung. (Koh 3,11; 1. Tim 6,12) Dieses „Verfehlen“ wird in vielen deutschen Bibelübersetzungen „Sünde“ genannt, wörtlich: „Dein Ziel verfehlen“ (ein Begriff aus der Ballistik).
Das ist der Zustand der Menschheit. (Hi 37,19b; Ps 143,2b) Wir haben uns alle verirrt (Ps 53,3f; Spr 20,9; Jes 53,6), wir können alle nicht vor Gott bestehen (Esr 9,15) und haben das Standing verloren, das Gott uns zugedacht hat (2. Chr 6,36a; Ps 130,3; Röm 3,23). Diese lebensfeindliche Macht unserer Sünde trennt uns von Gott (Lev 11,45b) und dadurch leben wir in immenser und spürbarer Gottesferne: „Sein Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, sodass er nicht hören könnte; sondern eure Schuld trennt euch von eurem Gott und eure Verfehlungen verbergen sein Gesicht vor euch und er hört euch nicht.“ (Jes 59,1f) Aus dieser mehr als misslichen Lage kommen wir selbst nicht heraus (Gal 3,11), deshalb ist sie durch unser eigenes Bemühen praktisch hoffnungslos, weil wir uns nicht auf unsere eigene Rechtschaffenheit berufen können. (Dan 9,18)
Aus diesem Grund hat Gott selbst die Initiative ergriffen (Hi 22,30) und sich durch Jesus personifiziert, das heißt damals in Israel physisch manifestiert, damit er unsere Verfehlungen auf sich nimmt (Jes 53,4f), stellvertretend für uns stirbt (2. Kor 5,21), auferweckt wird (1. Kor 15) und uns zu neuem Leben beruft: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Dafür hat Gott seinen Sohn geschickt: dass die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet.“ (Joh 3,16-18) Und so hat Gott unseren Schuldschein weggelegt (Kol 2,14), die Sünde entmachtet (1. Kor 15,55f) und der Weg zu Gott und zum Himmel ist frei: Nicht durch dein Tun, sondern als unverdientes Geschenk für dich. (Eph 2,8f) – Das heißt: wenn du es annimmst. – Dann hat das Zweifeln ein Ende (Joh 5,24; Jes 49,23) und du kannst dich darauf verlassen (Röm 8,1), dass Gott zu seinem Wort steht (1. Joh 1,9; 4,9).
Wie kannst du dieses unendliche Geschenk Gottes annehmen?
Indem du für dich existentiell annimmst, dass Jesus für dich persönlich gestorben ist und auferweckt wurde, und bejahst, dass das für dich gelten soll. Das ist das Wichtigste und Bedeutsamste, was du je tun wirst. Das setzt voraus, dass du deinen eigenen Zustand ehrlich einsiehst und vor Gott eingestehst: „Sobald wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht3.“ (1. Joh 1,9) Vertraue auf Jesus, dass er für dich gestorben und auferweckt worden ist und dich zu neuem Leben in Gott berufen hat, und du wirst gerettet werden (Apg 16,31): Wer auf ihn vertraut, wird gerettet werden. (Mk 16,16) Es gibt keine Verurteilung für die, die zu Jesus gehören. (Röm 8,1)
Das ist alles. Es kommen alle rein, die rein wollen. Du musst dich „nur“ dafür entscheiden: Geh in dich über deine Existenz und dein Tun – geh ins Gebet und lege es Gott dar; wo du gefehlt hast, bitte um Vergebung – nimm für dich selbst und persönlich an, dass Jesus der Weg zu Gott ist – nimm das Geschenk an, das Jesus‘ Vergebung und Auferstehung ist – bitte Gott darum, dass er dir seinen Weg zeigt. (Ps 27,11)4
Das ist, worauf es wirklich ankommt – alles andere ist sekundär, auch und besonders Geld.
Und ich kann es nicht genug unterstreichen: Geld ist keine Heilsangelegenheit, es ist nicht kriegsentscheidend, hier geht es nicht um ewiges Leben oder Tod: Du kannst dich selbst zum Dekamillionär gemacht haben und trotzdem deine Bestimmung verfehlen (Lk 16,19-31) – oder du kannst diesen Text von BAföG-Geld mit einem geleasten Tablet lesen und dennoch hat Jesus dich von Anfang an in seinem Lebensbuch stehen. (Offb 13,8)
Das gesagt habend: Gott hat uns als Menschheit zu seiner Ähnlichkeit gestaltet (Gen 1,27), er hat uns wenig geringer gemacht als Engel (Ps 8,6) – unser Schöpfer kennt uns von Anfang an (Jer 1,5) und durch und durch (Ps 139), auch die Seiten von uns selbst, die wir unterschätzen. (Ps 19,13) Was glaubt er, was für uns gut ist im Umgang mit Geld?
Lasst uns hier an dem orientieren, was die Bibel den Prototyp eines glaubenden Menschen nennt (Röm 4): Abraham. Was hat Abraham als Stammvater des Glaubens vorgelebt?
Bei Zweitem will ich dir helfen – wie kannst du mit Geld gesegnet und gleichzeitig ein Segen für andere sein?
3 Das meint nicht, womit wir uns selbst schlecht oder gut fühlen (Spr 28,13) – unsere eigenen Gefühle können uns auf Abwege führen (Jer 17,9) – sondern, was Gott selbst gut oder schlecht nennt. Das beinhaltet, Gottes Prioritäten über seine eigenen zu setzen: Sünden bekennen heißt, das Primat Gottes über seine private Ethik einzusehen. (2. Kön 22,19c; Mt 26,39) In Hebr 5,14 lernen wir, dass Urteilsfähigkeit durch Umgang mit Gottes Wort geschult werden kann – das heißt auch: Moral ist lernbar.
4 Wer möchte, dem kann ich gern eine 30-Tage-Challenge zum Christwerden schicken.
5 Du siehst, es geht nicht primär und nicht wirklich um „Glauben“. Das heißt: Gott nachfolgen und insgeheim davon überzeugt sein, dass er nicht existiert, funktioniert logischerweise nicht. (Hebr 11,6) Und doch: Es geht nicht ums bloße Für-wahr-Halten (Jak 2,19), sondern es geht um echte, tiefe und vor allem gelebte Nachfolge.
6 Und genau deshalb denke ich, dass Christen, weil sie ja einen moralischen und metaphysischen Fixpunkt haben (sollten), erheblich immuner sein sollten gegen jede Art von Ideologie – zur Rechten, zur Linken und zur Mitte, gegen Autoritarismus und gegen nihilistischen Relativismus. (2. Kön 17,33) Eine Probe aufs Exempel, die ich vor Kurzem in einer Gemeinde erlebt habe, in die ich eingeladen war: Legen wir in unseren Kirchen lediglich Flyer aus von Diakonie, Caritas und vielleicht noch Amnesty International? – Sie auch mit dabei zu haben ist positiv. Doch letztlich, und hier nehme ich evangelische Kirchen als noch einmal deutlich angreifbarer wahr: Darum geht es nicht. Alles das ist vergleichsweise nur Addendum, all das ist Zusatz, das ist Sahne auf dem Kuchen. Wo sind die Flyer, in denen Besucher lesen können, worum es in der Bibel wirklich geht, wie ihnen vergeben werden kann und sie das Leben erben können, wie sie in Jesus‘ Nachfolge treten können? Diese Anthropozentrik und dieses sich Erschöpfen in Ethik, das ist brandgefährlich. Es hat seinen Sinn, dass Johannes der Täufer zwar einerseits „alle Gegenden Judäas“ ansprach (Mt 3,5b) – doch andererseits von allen zu ihm kommenden Menschengattungen und Menschengruppen und von allen Denominationen des damaligen Judentums ausgerechnet (!) kritisch zu den Pharisäern (Technokraten) und Sadduzäern (Moralisten) ist. Denke darüber nach. Wir sollen nicht Moral-Apostel sein, sondern Apostel. Das inkludiert, dass wir selbst moralisch handeln (1. Joh 2,6): Doch das ist nur die Grundlage, die Voraussetzung – das ist (lange!) nicht Ziel der Verkündigung. Ab einem gewissen Punkt, ab dem Kirche nur noch eine traditionelle oder (hoffentlich) wohltätige Institution ist; ab dem Geistliche von Sozialarbeitern nur noch durch ihre Kleidung unterscheidbar sind und Christen von anderen (hoffentlich) netten Nachbarn gar nicht mehr (Mt 5,13) – ab dem Punkt stellt sich mit großem Ernst die Frage, inwieweit das überhaupt noch „Kirche“ (vom altgr. κυριακόν, „zum Herrn gehörig“) genannt werden kann und nicht nur „Kultur- und Sozialeinrichtung“. (Mt 21,28-32)
Wie sollst du mit deinem Gehalt, Schulden und Erspartem umgehen?
In aller Deutlichkeit: Die Bibel ist nicht als Fachhandbuch für privates Finanzmanagement geschrieben oder auch nur intendiert (2. Tim 3,15) und offenkundig hältst du hier kein allumfassendes Finanzhandbuch9 und keine auf Vollständigkeit abzielende Doktorarbeit in Theologie in der Hand.
Es gibt so (!) viele relevante Konzepte, auf die es sich fachlich einzugehen lohnen würde, gerade für die Lebensphase nach der Heirat. Aber es ist wichtiger, richtige Dinge zu tun, als viele Dinge zu wissen: Qualität vor Quantität. (1. Kor 14,19) Umgekehrt bedeutet das, alles wissen und nichts tun ist wie nichts wissen und nichts tun. Niemandem wird durch ein weiteres technisches Fachbuch für Nerds geholfen, das haben die letzten 15 Jahre überdeutlich gezeigt. Das größte Problem ist nicht der Mangel an Fachwissen (und der ist eklatant, auch unter uns Fachleuten), sondern der völlige Mangel an Rationalität. Und dessen habe ich mich in der Vergangenheit schuldiger gemacht als die meisten. Mehr Wissen wird das Problem nicht lösen, solange es Menschen sind, die das Wissen nutzen und empfangen.
Deshalb hast du einen Ratgeber vor dir: Es geht um Tipps, Tricks, Prinzipien – kurzum: um Rat, wie du mit Gelddingen umgehen kannst.
Und dieser Rat auf einer biblischen Grundlage, aus einer biblischen Perspektive – nach meinem besten Wissen, was die Bibel dir und mir rät, wie du mit deinem Gehalt, Schulden und Erspartem umgehen kannst und vielleicht solltest: keine theoretische Abhandlung, sondern eine praktische Handreichung für junge Menschen, ein Schritt-für-Schritt-Leitfaden darüber, was Gottes Liebesbrief an uns über Geld sagt.
Dafür bin ich der Übersetzer. Ich übersetze die acht biblischen Geldprinzipien linguistisch, inhaltlich, theologisch, ethisch und fachlich für dich und für die U35-Generation im Deutschland des frühen 21. Jahrhunderts.
Ich gebe mir größte Mühe, genau auf den Punkt zu bringen, worum es geht, auch wenn es unangenehm wird. (Gal 4,16; 2. Tim 4,2) Ich habe es im Gebet geschrieben und immer versucht, die Geister zu unterscheiden (1. Kor 12,10) – aber: Auch ich kann Übersetzungsfehler machen (Hes 13,3) oder Dinge übersehen (Koh 12,12) oder mich in der Übertragung auf unseren Kontext irren (Jes 5,21). Deshalb bitte ich dich inständig, mit einem wachen und kritischen Auge zu lesen. Fühle dich frei, mir zu widersprechen: „Prüft alles und behaltet das Gute.“ (1. Thess 5,21) – Und solltest du etwas sehen, mit dem du gar nicht einverstanden bist, dann maile mir das gern10.
Folgendes ist eine wichtige Leseanleitung:
Ein Letztes, bevor wir einsteigen:
Hilft dir dieses Buch mit den darin enthaltenen Ratschlägen, erhellt es dich und zeigt dir Perspektiven auf und du nimmst etwas daraus mit – dann vergrab es nicht im Garten (Mt 25,18), sondern gib es weiter.
7 Hat in der neuen Version sehr gute Einführungen & Lesetipps: https://amzn.to/2BEa8qX
8 Du hast keine Bibel? Schreibe mich gern an und ich organisiere dir gratis eine: office@Markus-Voss.net
9 Siehe dazu ausführlich den Disclaimer am Anfang des Buches. Deshalb verwende ich absichtlich, auch wenn es mir schwerfällt, kaum Literaturverweise und Quellen: weil es ein Ratgeber für die Praxis, kein Lehrbuch für die Theorie ist.
10 Genauso, wie ich Verbesserungsvorschläge aus unzähligen Mails der vorherigen Auflagen für diese Auflage benutzt habe und dafür aufrichtig dankbar bin!
Das Erste und Wichtigste, was es aus biblischer Sicht über Geld zu verstehen gilt, ist: dass Geld nicht alles ist.
Wir werden später im Detail darüber sprechen, wie wichtig Geld ist, wie du damit umgehst, wie überraschend viel du tatsächlich brauchst (nicht willst, sondern brauchst) und was du schon mit kleinen Beiträgen an erstaunlich Gutem tun kannst (Spenden) – und all das hat seine Berechtigung und Relevanz. Dennoch ist es bei all dem entscheidend, sich vor Augen zu halten, dass Geld nicht das Entscheidende und Zentrale in deinem Leben sein darf.
Das ist leichter gesagt als getan:
Die zwei großen Geldthemen sind demnach, entweder „zu wenig“ oder „zu viel“ davon zu besitzen. Ironischerweise gibt es meist keinen neutralen Boden, keine internationalen Gewässer zwischen den beiden – wie zwischen Magnetpolen bewegst du dich häufig entweder in einem oder dem anderen. In beiden Fällen ist die Versuchung real, Geld und Materielles in diesen Zeiten zu einem (unbewussten) Lebensthema zu machen: als Lebensgrundlage, als Fokus, als Besitzanspruch oder als Priorität in deinem Denken und Handeln.
Das Erste, was die Bibel hierauf zu antworten hat, ist in seiner Prägnanz unüberbietbar: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist“ (1. Joh 2,15a), das heißt: Häng dich schlicht nicht an Weltliches, an Vergängliches. Alles, was du um dich herum siehst, wurde kreiert – und es wird wieder verfallen; selbst die Welt als Ganzes, als Gottes Schöpfung, wird sukzessiv zerstört und schließlich neu geschaffen werden. (Offb 21) Schon allein deshalb ist es bedenklich, sich an Materielles zu binden – es geht ohnehin vorüber, im Guten wie im Schlechten. Im Kleinen werden wir im Sterben nichts mitnehmen können (Ps 49,18) außer unserer Taten (1. Kor 3,14), vor Gott stehen wir mit leeren Händen (1. Kor 1,29); im Großen gilt, dass selbst der Turm von Babel, der ein Monument der Menschheit für sich selbst werden sollte, unvollendet blieb und auch diese Welt an sich wird unvollendet bleiben. (1. Kor 7,31b) Deshalb bewahre dein Herz (Spr 4,23) und verfalle nicht in Geldgier (1. Tim 3,3), weder aus Bedürftigkeit noch ab dem Moment, ab dem du es dir selbst erarbeitet hast: Häng dein Herz nicht an Reichtum. (Ps 62,11)
Als Jesus von Reinheit und Unreinheit spricht, unterstreicht er, dass es schlechte Gedanken sind, die den Anfang der Kette bilden: Nicht, was in den Menschen an Speisen hereinkommt (Mk 7,19), sondern was an Gedanken aus ihm herauskommt (Mk 7,20), das verunreinigt ihn – darunter besonders Habgier und Habsucht. (Mk 7,22) Dieser Fokus auf das Materielle ist nicht gut für eine immaterielle Seele: Materielles kann uns zwar beglücken, aber niemals ausfüllen und niemals das ersetzen, woraufhin wir geschaffen wurden. (Mt 6,19-34) Deshalb soll unser Lebenswandel frei sein von Geldliebe: „Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist; denn er selbst hat gesagt: ‚Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!‘“ (Hebr 13,5)
Eigne dir eine innere Haltung von Zufriedenheit an, von befriedigt sein – dann brauchst du auch nicht alles und wirst nicht versuchen, durch Äußeres zu ersetzen, was dir an Innerem fehlt. Niemals ist es wert, auf Kosten deiner Seele in Materialismus zu leben: „Was ist’s dem Menschen, wenn er die Welt für sich gewinnt, doch Schaden an der Seele nimmt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?“ (Mt 16,26)
Materialismus – der Fokus auf das Materielle – ist deshalb das Problem, weil er Gedanken und Herz okkupiert und besetzt und so nicht genug Luft, Energie und gesunder Nährboden für das wirklich Wichtige bleiben. (Mt 13,22) Das ist es nicht wert. (Hoh 8,7b) So hart es sein mag, das einzusehen, doch unsere Ressourcen sind beschränkt: Das gilt vor allem für emotionale und mentale Ressourcen – wir können uns nur mit so vielen Themen auseinandersetzen, nur so viele Fragen beantworten und so viele Baustellen in unserem Leben haben: Irgendwann ist Schicht im Schacht. Stell es dir vereinfacht vor wie sieben Portionen „Energie“, die du jeden Tag zu vergeben hast – gehen sechseinhalb davon für den Alltag, Organisatorisches und das ganze Drumherum drauf, dann kannst du dir ausmalen, wie wenig eigentlich für das Zentrale übrigbleibt11.
Viele, sehr viele Leute, ich eingeschlossen, verbeißen sich in Nebensächlichkeiten und verschießen all ihr Pulver in Nebenschauplätzen, sodass sie fast leer im eigentlichen Schlachtplatz ankommen. Im Materiellen heißt es, dass wir mit unserer begrenzten mentalen Energie achtgeben sollen, wo wir was aufbauen: Es geht primär darum, dass wir Schätze im Himmel aufbauen. (Mt 6,20) Denn wir haben hier im Vergänglichen keine dauerhafte Bleibe, sondern streben nach dem Dauerhaften, Kommenden. (Hebr 13,14) Werde nicht reich um jeden Preis.
Das heißt nicht, dass wir Irdisches vernachlässigen sollen: keineswegs, wie wir später sehen werden. Aber es heißt, seine Prioritäten bewusst zu setzen. Gleiches gilt für den Verlust von Eigentum, auch Diebstahl und bestohlen zu werden. Ich weiß aus eigener Erfahrung: Das ist zwar blöd, keine Frage – aber es geht vorüber, denn wir wissen, dass wir eine bessere und bleibende Habe haben. (Hebr 10,34) Deshalb häng dein Herz nicht daran. (Ps 62,11)
Der Psalmist redet davon, dass seine Widersacher sich auf ihr Hab und Gut verlassen und auf ihren Besitz, sogar teils großen Reichtum pochen (Ps 49,7) – das mögen sie auch; und doch atmet der Psalmist am Ende tief durch, weil er weiß: In Reichtum allein ist kein Lebensheil (Ps 49,8-10), denn der Mensch lebt nicht von Brot allein. (Dtn 8,3)