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© 2019 RENATE SÜLTZ & UWE H. SÜLTZ
HERSTELLUNG UND VERLAG: BOD – BOOKS ON DEMAND GmbH, NORDERSTEDT, GERMANY
ISBN 9-783750-44354-9
Infos:
Eine Version als Hörbuch auf Compact Cassette ist leider nicht erhältlich!
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Wie immer wirkte Kommissar H. Schemberg mit!
Im noblen Stadtteil Loschwitz in Dresden ist in der Schickimicki-Szene ein reicher Mann, Herbert Müller, 53 Jahre, um die Ecke gebracht worden. Nicht weit vom Tatort fand Kommissar Burkhardt, eigentlich Erster Polizeihauptkommissar, aber Kommissar reicht ihm, sonst vergeht zu viel kostbare Lebenszeit (Zitat Wolfgang E. Burkhardt), eine Brieftasche eines jungen Mannes. Bei der Vernehmung auf der Polizeiwache in der Schießgasse, verstrickte sich der 25 Jährige in Widersprüche und wurde so zum Verdächtigen. Zwei Stunden später knickte der Verdächtige ein und wurde zum Täter. Die Akte Mord DD3B2019, Sonderdezernat SD1, konnte schnell geschlossen werden.
„Na ja, wer Schussknecht heißt, ist ja eigentlich schon bestraft genug, jetzt bringt er auch noch jemanden um!“, sagte Kommissar Wolfgang E. Burkhardt. „Schussknecht?“, fragte Kommissar Hans Brückl. „Da hatte ich einmal einen Fall, das muss bestimmt 25 Jahre her sein. Der Fall wurde nie gelöst. Mich erinnert aber der seltsame Name daran. … Lasst es euch schmecken. Heute hat sich der Koch Hubert mal Mühe gegeben.“ Burkhardt darauf: „Stimmt! Aber was kann Hubert bei Semmelknödeln schon falsch machen?“ Alle grinsten sich an und stimmten zu.
Tage später liefen sich die beiden Kommissare wieder über den Weg. „Hast’ den Fall Schussknecht schon abgeschlossen, Herr Kollege?“, fragte Brückl. „Ist erledigt, ging ja alles fix!“, sagte Burkhardt. „Komm‘ morgen trotzdem einmal in mein Büro, wir gehen die Akten von vor 25 Jahren durch.“, so Brückl. Beide saßen mit einem Wurstbrot am Schreibtisch und studierten die alten Akten. Es war am 15. August 1995, als man in der Dresdner Heide eine tote Frau fand. Es lag ein Abschiedsbrief neben ihr, aber auch ein Weidenkorb mit einem Neugeborenen darin. Die Frau hieß Anna Schussknecht.
Es deutete wirklich alles auf Selbstmord hin. Der Vater des kleinen Franzl konnte nie ermittelt werden. Man stellte lediglich fest, dass die Tote zu einem Trio gehörte, die Einbrüche verübte.
Ihre Fingerabdrücke fand man in den Wohnungen der Geschädigten. Mindestens zwei Männer waren noch beteiligt. Diese wurden aber nie gefasst. „Hier ist noch eine Liste der gestohlenen Objekte.“, sagte Brückl. „Ist das Haus des Ermordeten Herbert Müller schon freigegeben?“
„Nein, lasse es uns noch einmal aufsuchen“, sagte Burkhardt und hatte eine Vermutung. Beide fuhren zur Wohnung des Ermordeten und begannen mit der Durchsuchung. „Was vermutest du, Herr Kollege?“, fragte Brückl.
„Das wird alles kein Zufall sein, schau’ dir mal dieses Ölgemälde an.“, so Burkhardt. „Tatsächlich, es steht auf der Liste!“, sagte Brückl erstaunt. Beide durchsuchten das Haus in der Schickimicki-Szene nun genauer, stellten alles auf den Kopf. Sie wurden fündig. Ebenfalls fanden sie ein Testament. Als Erben waren zwei Männer eingesetzt: Franz Schussknecht, also der ehemalige kleine gefundene Franzl, und Karl Huber.
Am nächsten Tag aktivierten die Kommissare das Sonderdezernat SD1. Zwei Kollegen observierten den Verdächtigen Huber, 62 Jahre alt, in der Bahnhofstraße. Zwei weitere Kollegen und Kolleginnen suchten die noch lebenden Geschädigten der Einbruchserie auf. Auch die Versicherungen wurden informiert. „Der Durchsuchungsbefehl für Huber liegt vor!“, rief Kommissar Burkhardt in die Runde. „Dann fahren wir gleich los!“, freute sich Brückl. „Vielleicht wird mein Fall nun nach fünfundzwanzig Jahren gelöst!“ In der Wohnung des Verdächtigen Huber fanden die Beamten tatsächlich weitere Funde der damaligen Räuberei. Auch hier lag im Schreibtisch ein Testament mit folgenden eingesetzten Namen: Franz Schussknecht und Herbert Müller, in der Schickimicki-Szene bekannt als Gold-Herbie. Karl Huber wurde festgenommen. Er schrie nur: „Der Schussknecht war’s! Ich bin unschuldig!“ „Herr Kollege, der Franz Schussknecht muss doch ein Motiv gehabt haben? Er ist als Erbe eingesetzt, nun fliegt alles auf. Da stimmt doch etwas nicht“, sagte Brückl.
Die Kommissare stellten Huber und Schussknecht gegenüber. Sie ließen beide erst unbeaufsichtigt, aber das Mikrofon war eingestellt, rein zufällig.
„Sag nichts, Franzl, ich erkläre dir alles später“, flehte Huber. „Aber ich habe doch das Richtige getan!“, entgegnete Franzl Schussknecht. „Er hat doch meine Mutter getötet.“ Nach langen Verhören stellte sich heraus, dass Anna Schussknecht reinen Tisch machen wollte. Nachdem Franzl auf die Welt kam, gab es nur noch eines für sie, Familiengründung und die erbeuteten Sachen zurückzugeben. Dabei wusste sie nicht, wer genau der Vater von Franzl war, Herbert Müller oder Karl Huber. Die beiden Männer wussten es auch nicht. Nur durch einen dummen Zufall erfuhr Franz Schussknecht, dass es sich nicht um Selbstmord, sondern um Mord gehandelt hatte. Im Rausch des Alkohols sagte Huber: „Ich habe deine Mutter geliebt, aber Herbert brachte sie einfach um, als sie reinen Tisch machen wollte.“ Beide gestanden ihre Taten. Eine Analyse ergab, dass Franz der Sohn von Herbert Müller war. Das war Franz Schussknecht aber völlig egal … verständlicher Weise.
Schweißgebadet wachte Kriminalhauptkommissar Jens Petersen um 7 Uhr auf. „Ulla!“, schrie er, „ich habe verschlafen, heute kommt doch der Gastkommissar aus Dresden! Wie hieß er noch gleich? Ich glaube Wolfgang Burkhardt!“ Jedoch waren seine Frau Ulla und Tochter Roberta auf Mallorca. „Was wollen die beiden auf Mallorca? Sylt ist die schönste Insel.“, grummelte Petersen. Es war ein Gewinn für zwei Personen. Sieben Tage Malle mit allem Drum und Dran.
„Moin!“, rief Petersen in die Runde auf der Wache in Westerland.
„Schlecht geschlafen, Herr Kollege?“, fragte Kommissar Friedrichsen. „Ach, Ulla ist im Urlaub. Ich habe von einem Mord in List geträumt und dachte, ich hätte verschlafen.“, so Petersen. „Hier ist doch sowieso nichts los.“, sagte Praktikant Hannes Hansen kleinlaut. „Irrtum, Herr Oberkommissar in Wartestellung! Nicht in List ist etwas los, sondern in Munkmarsch. Meine Herren, ab zum Einsatzort! Ich darf euch noch Kommissar Wolfgang E. Burkhardt vorstellen, Kripo Dresden. “, entgegnete Friedrichsen. Im Hafen von Munkmarsch angekommen, zeigte Kellner Sörensen vom Restaurant Zur Mühle auf die Motoryacht „Anna Nass“. Der Gast wollte bereits vor dem gestrigen Sturm im Hafen anlegen, nun liegt er bei Ebbe und Flut im Watt. Die Yacht war leicht gekippt und lag nun trocken. „Wie kommen wir nun zu diesem Schiff?“, fragte Praktikant Hansen. „Na zu Fuß, Hannes, außerdem ist das kein Schiff sondern eine Yacht. Nun hole die Gummistiefel aus dem Auto.“, ordnete Kriminalhauptkommissar Jens Petersen an. „Ich habe auch die Leiter mitgebracht!“, rief Hannes Hansen stolz. „Aus dir wird noch ein echter Oberkommissar … nach der Wartestellung.“, lachte Petersen. Petersen, Hansen und Burkhardt stiegen auf die Yacht. Auf der Yacht wartete jedoch eine Überraschung. Sie fanden den leblosen Körper von Dirk van Bertram, sein Kopf schwamm in einer Blutlache. Der Tote lag auf dem Bauch. Die Untersuchung begann.
„Vergiss die Handschuhe nicht, Hannes!“, rief der erfahrene Kommissar Petersen seinem Praktikanten zu. Kommissar Burkhardt hingegen griff in seine Tasche und sagte: „Habe ich immer dabei! Man kann ja nie wissen.“ „Hier liegt eine Brieftasche. Der Name des Toten ist Dirk van Bertram.
Seltsam, 2500 Euro sind im Scheinfach. Wollte die der Mörder etwa nicht?“, wunderte sich Hannes Hansen. „Steck‘ sie mir heimlich in die Tasche.“, flachste Burkhardt. „Es muss ja kein Mord sein, Hannes.“, entgegnete Petersen. „Er wird sich doch nicht selbst einen auf die Mütze gegeben haben?“, sagte der Praktikant. „Apropos Mütze, eine Kapitänsmütze lag auf dem Deck“, so Kommissar Burkhardt. Petersen rief Dr. Knudsen in Keitum an, um den Toten untersuchen zu lassen. Nach zwei Stunden hatten alle die Yacht auf den Kopf gestellt. Nichts Auffälliges konnten sie finden.
„Hannes, hole den Dok aus Keitum ab, er ist jetzt in seiner Praxis“, sagte Petersen. „Chef, die Flut ist gekommen. Soll ich das kleine Schiff nehmen?“, fragte Hannes Hansen. „Das ist ein Boot, du Tütkopp, ein Schlauchboot mit Motor!“, rief Petersen. „Spaß, Chef, war doch nur Spaß!“
„Moin, Jens. Was kann ich für dich tun?“, fragte Dr. Knudsen. „Ach, ich sehe es schon.“ Dr. Knudsen drehte den Toten auf den Rücken. „Hier ist ja noch eine Brieftasche zu finden!“, rief Hannes Hansen. „Ja, da schau an. Na, der Fall wird wohl sehr einfach zu lösen sein. Herbert Hövel gehört die Brieftasche. Ausweis, Führerschein und 200 Euro sind darin“, freute sich Kriminalhauptkommissar Petersen. „War es ein Unfall oder ein Mord, Dok?“, fragte Burkhardt aus Dresden. „Es war ein Schlag auf die Schläfe, sucht nach entsprechenden Gegenständen“, so der Doktor. „Tja, da haben wir viele Möglichkeiten. Hier liegen Sektflaschen, schwere Bierkrüge, Werkzeuge und sogar ein Toaster herum.“, der Kommissar fuhr sich durch die Haare. „Es kann ein Unfall gewesen sein, verdächtig ist die zweite Brieftasche.“, so Petersen weiter. Zurück in der Wache schrieb Kriminalhauptkommissar Jens Petersen seinen Bericht. „… es wurde eine weitere Brieftasche gefunden, mit Ausweispapieren von Herrn Herbert Hövel.“, murmelte Petersen.