Das Klimaparadigma

-

Kritik und Hintergründe.
Versuch einer Metaanalyse

von

Ernst-Peter Ruewald

Widmung

meinem verehrten Lehrer

Prof. Dietrich Kölzow,

der im Juni 2020

90 Jahre alt geworden wäre

Inhalt

Kurzzusammenfassung (Abstract)

Vorbemerkungen

Übersicht

1. Konsens oder kontrovers?

1.1 97% Konsens?

1.2 "Klimawarner"

1.3 "Klimakritiker"

1.4 Konsenszwang, Repressalien

2. Wissenschaftlichkeit des Klimaparadigmas?

2.1 Kohlenstoffdioxid CO2 - Gift oder Lebenselexir?

2.2 Kontroverse um Treibhauseffekt und Klimasensitivität

2.3 Hockeyschläger-Kurven und frühere Warmzeiten

2.4 Einzigartiger Temperaturanstieg?

2.5 Der anthropogene Anteil

2.6 Zunahme von Extremwetterereignissen?

2.7a Gletscherschmelze und Meeresspiegelanstieg

2.7b Versauerung der Meere und Korallensterben?

2.7c Permafrost

2.8 Grenzen der Klimasimulationsmodelle und der Vorhersagbarkeit - Exkurs über Unbestimmtheit

2.9 Das Albedo-Modell

2.10 Planetarische, solare und ozeanische Zyklen

2.11 Das "strikte Klimaparadigma" als Doktrin

2.12 Das "offene Klimaparadigma" als Alternative

3. Psychologie einer erfolgreichen Strategie

3.1 "Framing"

3.2 "Astroturfing"

3.3 Angstmachen

3.4 Manipulierte Information

3.5 Instrumenteller Moralismus

3.6 Generationenkonflikt

3.7 Massenbewegung – Infantilisierung, Radikalisierung

- Exkurs: positive Aspekte des Greta-Phänomens

3.8 Gleichrichtung der Medien

3.9 Gewissensentlastung

3.10 "Grünwäsche"

4. Der (über-)politische Hintergrund

4.1 Die Große Transformation

4.2 Neuer Kondratieff-Wirtschaftswachstums-Zyklus?

4.3 Lukratives Geschäftsmodell

4.4 Umverteilung

4.5 Alarmierende Auslöse- oder Schock-Strategie

4.6 Tendenz zu planwirtschaftlicher Diktatur

4.7 Kontrolle der Menschen

4.8 Deindustrialisierung

4.9 Konvergenz von Klima- und Migrations-Diskurs

4.10 Ideologiekritischer Deutungsversuch

5. Verfehlte Politik

5.1 Kurzsichtigkeitsfalle

5.2 Paradoxien in der Klimapolitik

5.3 Problematik der Elektromobilität

5.4 Problematik der Windenergieanlagen

5.5 Problematik der Solartechnik

5.6 Versorgungs(un)sicherheit, Risiko Blackout-Katastrophe

5.7 Nahrungsmittel für den Tank?

5.8 Neokolonialistische Klimapolitik

6. Faktizität gegen Virtualität: reale Probleme

6.1 Virtualität, Klimakrise als Konstrukt?

6.2 Priorisierungswechsel der Weltprobleme

6.3 Großproblem: Wachstumswirtschaft

6.4 Großproblem: Überbevölkerung

6.5 Sonstige schwerwiegende konkrete Probleme

6.6 Notwendige Änderung der Handlungsprioritäten

6.7 Ist noch genügend Zeit?

7. Ausblick

7.1 Blinde Flecken der Wirtschaftstheorien

7.2 Nachhaltiges Wachstum? – ein Unmöglichkeitstheorem

7.3 Philosophie und Ökologismus – Utilitarismus, Prinzip Verantwortung und Suffizienz

7.4 Handeln bei Wissensdefizit – Ökologie und Spieltheorie

- Exkurs 1: Vernetztes Denken notwendig

- Exkurs 2: Fehler in der Corona-Krise, Corona & Klima

7.5 Entropie und die Unverbessserlichkeit der Menschen

7.6 Resilienz – Schutz vor dem Klima

7.7 Anpassung und Vermeidung – Ökologisches Minimum

- Exkurs 3: "Klimaeffizient" statt "klimaneutral"

- Exkurs 4: C2C-Konzept des "positiven Fußabdrucks"

nhang

A1Begriffsbestimmungen.

A2Faktische Argumente für und wider

Argumente zur "CO2-These",
Argumente zur "Erwärmungs-These",
Argumente zur "anthropogenen These"

BErkenntnistheoretischer Status des Klimaparadigmas

CSonstige schwerwiegende Weltprobleme

C1. Abfallkrise

C2. Raubbau der Meere

C3. Zerstörung der Regenwälder

C4. Artensterben

C5. Landwirtschaft

C6. Massentourismus

Schlußwort

Quellenhinweise

Standardwerke: ökologische/ökonomische Krise, Wissenschaftstheorie, Propaganda, (s.a. Nachträge)

Wissenschaftliche "Klimakritik"

infomative Web-Sites

wissenschaftliche Publikationen

populärwissenschaftliche Beiträge

populärwissenschaftliche Videos und Interviews

Klimageschichte, Nicht-CO2-Klimaeinflüsse, Sonne

Konsens? – postnormale Wissenschaft

Climagate, M. Mann, Al Gore, Schellnhuber, Rahmstorf, etc.

Klimamodelle

Fehlprognosen, Alarmismus

Psychologie und Marketing-Strategie

Greta Thunberg, FfF, XR

(Über-)Politische Hintergründe

Problematik der Energiewende und Klimapolitik

Umwelt etc.

Klimaalarmisten, Klimakritiker-Gegner

Übervölkerung und Sonstiges

Corona

Nachträge

Nachwort

über den Autor

Hinweis

Fußnoten werden durch hochgestellte Ziffern gekennzeichnet, Quellenangaben durch eckige Klammern (siehe ab Seite 145).

Kurzzusammenfassung (Abstract)

Mit (striktes) "Klimaparadigma" wird hier die vorherrschende These bezeichnet, daß die seit Mitte des 19. Jahrhunderts beobachtete Klimaerwärmung einzigartig und ihre hauptsächliche Ursache die zunehmende Emission des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid sei und daß eine weitere Erwärmung katastrophale Folgen haben werde und daher mit allen Mitteln verhindert werden müsse. Der Begriff "Paradigma" wurde bewußt in Abgrenzung zu Theorie oder Hypothese gewählt, um herauszuheben, daß es sich hierbei um eine Überschneidung von Naturwissenschaft, Politik, Medien und Ideologie und somit um ein vielfältiges soziologisches Phänomen handelt.

Der Autor trägt dem dadurch Rechnung, daß das Thema unter verschiedenen Aspekten kritisch betrachtet wird: im Rahmen der Wissenschaft; wie es seitens der Medien und der Politik kommuniziert wird; und die politischen und über-politischen Hintergründe.

Die vierfache Kritik des Autors betrifft:

1. den Reduktionismus, erstens die Hauptprobleme unserer Welt auf das Klima zu reduzieren und dabei u.U. schwerwiegendere Probleme in den Hintergrund zu rücken, und

2. den Klimawandel kausal fast ausschließlich auf das "Treibhausgas" Kohlenstoffdioxid zurückzuführen;

3. die Intoleranz und Arroganz, mit der die Klimadiskussion als "abgeschlossen" vertreten und abweichende Meinungen mit dem Etikett "Klimaleugner" diskreditiert werden;

4. die überstürzte planwirtschaftliche "Klimapolitik", die immense Kosten verursacht, aber zum Scheitern verurteilt ist.

Wenn man wissenschaftstheoretische Kriterien wie Konsistenz, prinzipielle Falsifizierbarkeit, Validierung, Prognosefähigheit, Ergebnisoffenheit u.a. ansetzt, dann kommen Zweifel an der Wissenschaftlichkeit des Klimaparadigmas auf. Dieses zeigt vielmehr doktrinäre Züge.

Die Kritik wird durch drei konstruktive Forderungen ergänzt:

1. Rückbesinnung auf wissenschaftsethische Grundsätze statt doktrinärer Ausgrenzung;

2. systemisch-holistische statt reduktionistische Sichtweise;

3. mehr ökologische statt rein technokratische Lösungsansätze.

Als Alternative zum strikten Klimaparadigma wird ein "offenes Klimaparadigma" vorgeschlagen, welches die beiden ersten Forderungen erfüllt.

Systemisch-holistisch gesehen sind die wesentlichen Problemkomplexe unserer Welt: die Überbevölkerung, die Ausbeutung und Erschöpfung der Ressourcen durch Wachstumswirtschaft, die Umweltzerstörung und die massenhafte Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten und Ökosystemen. Diese Weltprobleme werden auch kurz behandelt, da sie durch die einseitige Konzentration auf das Klima sonst aus dem Blick gedrängt werden.

Das strikte Klimaparadigma wird von Medien und Politikern mit psychologischen Mitteln in die Köpfe der Menschen eingepflanzt. Die überpolitischen Hintergründe, aktuell unterstrichen durch die Corona-Krise, aber geben zu dem starken Verdacht Anlaß, daß es den Vertretern des Klima-(bzw. Pandemie-) alarmismus weniger um eine "Rettung" des Klimas (bzw. der Menschen) geht als um die Durchsetzung einer dirigistischen "Großen Transformation" der gesamten Gesellschaft.

Bedächtiges Handeln auf der Grundlage vernetzten Denkens, das verantwortungsethisch und ökonomisch sämtliche Kollateralwirkungen und Spätfolgen einbezieht, ist unerläßlich. Entsprechend sind Maßnahmen sowohl zur Anpassung an unvermeidliche Klimaänderungen, als auch zur Vermeidung von Umweltschädigungen notwendig. Einige Leitlinien als einzuhaltendes "ökologisches Minimum" werden vorgeschlagen.

Der Autor vertritt die These: Das Klima ist nicht das Weltproblem Nummer eins, sondern allenfalls ein die globale Krise verschärfendes Teilproblem. Aber:

Wir sind zu viele, wir verbrauchen zuviel, wir zerstören zuviel.

Und die dadurch aufgehäuften Weltprobleme sind gigantisch, aber sie lassen sich weder allein auf eine "Klimakrise" reduzieren, noch durch eine einseitige Politik der "Klimarettung" lösen.

Vorbemerkungen

Als distanzierter Beobachter verfolgte man den "Klima-Hype", der im Jahr 2019 durch Medien, Politiker und Menschenmassen enorme Beschleunigung aufgenommen hat und Ende des Jahres in der Erklärung eines "Klima-Notstands" durch das EU-Parlament und anschließend in der Mobilisierung massenhafter Demonstrationen kulminierte, mit großer Skepsis.

In Erinnerung kommt der große Sternmarsch nach Bonn im Jahr 1968 als Protest gegen die von der damaligen Großen Koalition geplanten Notstandsgesetze, unter denen Mißbrauch und Beschneidung demokratischer Bürgerrechte befürchtet wurden. Im Gegensatz dazu haben die Menschen nun quasi für Notstandsgesetze demonstriert, indem sie drastische Maßnahmen der Regierenden gegen einen angeblichen Klimanotstand einfordern, ohne sich bewußt zu machen, daß solche Maßnahmen tatsächlich drastische Eingriffe in das Leben der Einzelnen nach sich ziehen und daß "Kipp-Punkte" (weniger des Klimas als) bürgerlicher Grundrechte zur Disposition stehen.1

Zur nüchternen Beurteilung haben sich aus meiner Sicht drei Kriterien bewährt:

1. "die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden" (Karl Marx);

2. wird das Prinzip "audiatur et altera pars" (es soll auch die andere Seite gehört werden) gröblich verletzt?; und

3. "cui bono?" (wer profitiert davon?).

Dazu kommen selbstverständlich noch weitere Kriterien.

Um einem Mißverständnis vorzubeugen: angesichts dessen daß sich der Mensch zu der zerstörerischsten und ressourcenausbeuterischsten Raubspezies2 entwickelt hat, oder wie sich der Biologe und Ökologe E. O. Wilson ausdrückte[0c],S.341 : «Wir befinden uns inmitten eines der größten Massensterben der Erdgeschichte«[0d],[0p], halte ich ökologischen Umweltschutz und Naturschutz3, in umfassender Weise verstanden und angewandt4, für unabdingbar und im bisher praktizierten Umfang unzureichend. Der Mensch ist dabei, seine eigenen Lebensgrundlagen auszulöschen.

Aber was hat der „Klimaschutz“ damit zu tun? Dieser Frage soll im folgenden unter Berücksichtigung der oben genannten Kriterien nachgegangen werden.

Ob es eine Klimakrise gibt, soll an dieser Stelle noch offen bleiben. Aber wenn es eine Klimakrise gibt, dann zumindest sowohl als eine Krise des geistigen Klimas, wo die Diffamierung Andersdenkender inzwischen zum allgemein üblichen Ton gehört, als auch als Krise der Klimawissenschaft selbst, die in einer Endlosschleife von Selbstaffirmation (des vorherrschenden Klimaparadigmas, wie ich es nenne) festgefahren ist. Wissenschaftlicher Fortschritt, das zeigt die Geschichte immer wieder, erfordert aber die Orthodoxie durchbrechende Ideen durch Paradigmenwechsel.

Die Bezeichnung Klimaparadigma habe ich, das modische Wort "Klima-Narrativ" vermeidend, in Anlehnung an den Wissenschaftshistoriker Thomas Kuhn gewählt, der Paradigma im soziologischen Sinn[0g] S.186 als "die ganze Konstellation von Meinungen, Werten, Methoden usw., die von den Mitgliedern einer gegebenen Gemeinschaft geteilt werden", definiert.

Den etablierten Klimawissenschaftlern ist dringend zu raten, von ihrem Verdrängungs- und Diffamierungsmodus endlich in den wissenschaftsethischen offenen Diskursmodus zurückzufinden, wo ganz selbstverständlich der Grundsatz "audiatur et altera pars" kultiviert wird. Im Sinne des Wissenschaftsphilosophen Karl Popper, Vater des Falsifikationsprinzips, ist kennzeichnend für den wissenschaftlichen Fortschritt die Abfolge von "Vermutungen und Widerlegungen" (sein bekannter Buchtitel). Wenn mit der vorliegenden Schrift ein Anstoß zur Rückbesinnung auf genuin wissenschaftsethische Grundsätze in der Klimawissenschaft gelungen sein sollte, dann wäre die vorliegende Arbeit nicht vergebens gewesen.

1 solche drastischen Eingriffe wurden in der Corona-Krise 2020 Realität

2 nicht zu übersehen, daß er - allerdings weit weniger - auch Heger ist

3 «Für alle die, die terminologische Haarspaltereinen lieben, ist das alltägliche Durcheinander der Begriffe Natur, Umwelt, Ökologie ein einziger Skandal …» (Joachim Radkau, Die Ära der Ökologie, S.24; siehe [x18a] )

4 ein schlechtes Beispiel dafür, daß Natur- und Umweltschutz nicht im Widerspruch zueinander agieren sollten, im Zusammenhang mit den Buschbränden 2019/2020 in Australien: es wurden Schutzmaßnahmen, die anläßlich ebenfalls katastrophaler Brände bereits in den 1930er Jahren beschlossen worden waren – z.B. prophylaktisch Schneisen in Wälder und Buschwerk zu schlagen, um Ausbreitungsüberschläge zu vermeiden – seit Jahren von den Naturschützern als "Eingriffe in die Natur" abgelehnt. 1974/75 sollen schon 450.000 qkm, das ist größer als Deutschland, abgebrannt sein. (siehe [51] – [54] )

Übersicht

Es besteht fast ausnahmslose Einigkeit unter Politikern, in den Medien und angeblich auch unter den Wissenschaftlern, daß wir vor einer "Klimakatastrophe" stehen.

Ist aber diese Behauptung tatsächlich wissenschaftlich so abgesichert, wie behauptet wird?

Inwieweit tatsächlich ein allgemeiner Konsens vorliegt und nicht vielmehr schwerwiegende Gegenargumente kontrovers zu diskutieren sind, ist Gegenstand von Kapitel 1.[1],[6a]-[6p4]

Im Kapitel 2 zusammengefaßt und z.T. ausführlicher im Anhang A2 werden eine Reihe von Argumenten entgegengehalten, die die absolute Gültigkeit des kritikresistenten Klimaparadigmas in Frage stellen:

– CO2 ist kein Gift, sondern Grundvoraussetzung unserer Lebenswelt und wachstumsfördernd;

– es gibt Anhaltspunkte dafür, daß die CO2-Klimasensitivität deutlich geringer sein könnte, als die Klimamodelle annehmen;

– da es sich um nichtlineare und chaotische physikalische Prozesse handelt, sind die Klimamodelle grundsätzlich nicht in der Lage, zukünftige Klimaentwicklungen zuverlässig vorherzusagen; dies spiegelt sich auch in bisherigen eklatanten Fehlprognosen wieder;

– die jahrzehntelangen Wetteraufzeichnungen geben, im Gegensatz zu ständigen selektierten Pressemeldungen, weltweit keinen Hinweis auf zunehmende Extremwetterereignisse; etc.

– die Einengung des Betrachtungszeitraums auf ab Ende des 19. Jahrhunderts führt zu dem Anschein einer beunruhigenden CO2-bedingten Klimaerwärmung und deren Folgen; die Erweiterung des Betrachtungshorizonts auf kultur- und erdgeschichtliche Zeiträume zeigt aber, daß es natürliche Phasen mit ähnlichen und höheren Temperaturen und auch mit höheren CO2-Konzentrationen ohne dramatische Folgen gegeben hat;

– auch gegen die angebliche Einmaligkeit der Schnelligkeit des Temperaturanstiegs im 20. Jahrhundert gibt es Einwände;

– sehr langfristig ist mit einer neuen Eiszeit zu rechnen; es gibt Hinweise für eine kurz- bis mittelfristige Abkühlung statt Erwärmung – wie dem auch sei: jedenfalls waren in der Menschheitsgeschichte Warmzeiten stets Zeiten kultureller Blüte, Kaltzeiten jedoch Krisenzeiten mit Hungersnöten.

Das heißt aber nicht, daß Entwarnung angebracht wäre und wir uns mit Nichtstun entspannt zurücklehnen dürften. Im Gegenteil: die Lage unserer Welt ist nach wie vor alarmierend, aber– so behaupte ich – nicht primär wegen des Klimas.

Im Anhang C wird gezeigt, daß das Klimaparadigma keiner der für wissenschaftliche Theorien wesentlichen wissenschaftstheoretischen Kriterien in Strenge zu genügen scheint: Konsistenz, Nichtzirkularität, Validierbarkeit, Prognosefähigkeit, Ergebnisoffenheit. Sogar von Vertretern des Klimaparadigmas wird eingeräumt, daß es sich nicht mehr um "normale", sondern um "post-normale Wissenschaft" handelt[7].

Es entspricht vielmehr einem religionsähnlichen totalitären Dogma: Skeptiker bzw. Kritiker, die es sachlich begründet relativieren, werden als "Klima-Leugner" diffamiert und marginalisiert (Kapitel 2).

Im Kapitel 3 wird zu erklären versucht, mit welchen psychologischen und strategischen Mitteln die breite Akzeptanz des Klimaparadigmas durchgesetzt wird:

Framing, "Astroturfing", Angsterzeugung[15], selektive und manipulierte Information, instrumenteller Moralismus, weitgehende Gleichschaltung der führenden Medienvertreter. Hinzu kommt, daß eine gewisse gutverdienende Bevölkerungsschicht zur Gewissensentlastung wegen der Diskrepanz zwischen ihrem Lebensstil und ihren moralischen Idealen bevorzugt Grün wählt.

Im Kapitel 4[17a]-[25e] wird versucht, die politischen Hintergründe zu analysieren: u.a. die Klimapolitik verspricht eine neue Epoche des Wirtschaftswachstums, ist aber vor allem ein lukratives Geschäftmodell[19]-[20a1]. Das Ziel scheint die schrittweise Durchsetzung einer "World Governance" zu sein, gekoppelt mit zunehmenden Regularien und Überwachungstechniken zur Kontrolle der Bürger[24a], [x12]. Durch steigende Belastungen der Bevölkerung findet eine finanzielle Umverteilung statt. Schließlich erfolgt eine Kopplung der beiden großen Ziele der Vereinten Nationen, nämlich der Klimapolitik mit dem globalen Migrationspakt.

Das Klimaparadigma ist eine stark verkürzte Interpretation der Wirklichkeit, und zweifelhafte Voraussetzungen können zu einer falschen Politik führen, wie z.B. die in Deutschland forcierte einseitige Dekarbonisierungs-"Energiewende"[26]-[27t]. Das läßt sich in die Pointe fassen, daß die "Klimarettung" vielleicht mehr Schaden anrichtet als der Klimawandel, und zwar in doppelter Hinsicht: sie führt zu falschen Handlungsmaßnahmen und sie lenkt von den eigentlichen Großproblemen ab. (Kapitel 5)

Im Kapitel 6 werden dem Abstraktum "Klima", welches "gerettet" werden soll, die vor aller Augen brennenden konkreten Probleme gegenübergestellt, die für den Bestand der Ökosphäre und das Überleben der Menschheit in nächster Zukunft von entscheidender Bedeutung sind.

Es bestehen i.w. zwei große Problemkomplexe, die mit ungebremstem Wachstum zu tun haben. Zum einen die zügellos ressourcenausbeutende und entropiesteigernde Wachstumswirtschaft mit den Zyklen Überproduktion und Vernichtung zu Müll oder durch Kriege. Zum andern das immer noch fortschreitende Bevölkerungswachstum. Von beiden leiten sich alle anderen brennenden Probleme ab: Erschöpfung fossiler Energiequellen und Bodenschätze, Verknappung und Degenerierung der lebenswichtigen Ressourcen Trinkwasser und landwirtschaftlich nutzbarer Böden, Vermüllung und Vergiftung der Meere, Vernichtung der Urwälder und Zerstörung von Ökosystemen, Ausrottung unzähliger Tier- und Pflanzenarten; Zunahme von Armut und Hunger und der Schere zwischen Arm und Reich.

Im Ausblick werden ökonomische, philosophische und pragmatische Aspekte gestreift. Fast ausnahmslos sind die herkömmlichen Wirtschaftstheorien blind gegenüber der Umwelt. Heute gilt es, zwischen den extremen Positionen eines radikalen Anthropozentrismus und eines radikalen Ökologismus, der der Natur einen absoluten intrinsischen Wert und dem Menschen eine untergeordnete Rolle zuschreibt, einen Mittelposition zu finden, die das Überleben der Menschheit und die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen als anzustrebendes Ziel anerkennt. (Kap. 7.3)

Angesichts der begründeten Skepsis gegenüber dem offiziellen Klimaparadigma einerseits und der Unmöglichkeit zuverlässiger Zukunftsprognosen andererseits befinden wir uns in der schwierigen Lage, mangels gesicherten Wissens zu Entscheidungen und zum Handeln gezwungen zu sein.

Dies birgt die Gefahr mit sich, durch unüberlegte Schnellschüsse in die Fallstricke der "Logik des Mißlingens" zu gelangen (Dörner[0m]): Unterlassen umfassender Aufwands-/ Risiko- und Nutzen-Analyse, Unterschätzung der Komplexität, Mißachtung von Kollateralschäden und schwerster Folgeschäden in naher und fernerer Zukunft, usw. Negativbeispiele sind die deutsche "Energiewende"- und die weltweite Corona-Politik. (Kap. 7.4)

Die natürlichen Änderungen des Wetters und des Klimas und ihrer Faktoren, seien es nun Kalt- oder Warmzeiten, Stürme, Erdbeben, etc. sind unverfügbare Großereignisse, die wir nicht verhindern können. Es ist ein Zeichen technokratischer Hybris zu glauben, wir könnten den Gang des Klimas erzwingen.

Unabdingbar ist das Zusammenwirken von Strategien der Anpassung und der Vermeidung. Die Menschen müssen sich, wie es immer schon eine Alltäglichkeit menschlicher Zivilisation gewesen ist, an das wechselnde Wetter- und Klimageschehen anpassen, d. h. aber auch, sich nicht nur einseitig auf eine Klimaerwärmung zu fokussieren, sondern auch auf eine mögliche temporäre -abkühlung mit ihren negativen Folgen vorbereitet zu sein. (Kap. 7.6)

Andererseits gilt es, außer der Anpassung an unverfügbare i. w. naturbedingte Ereignisse, den unserer Verfügungsmacht zugänglichen schädlichen Folgen unseres Wirtschaftens durch Strategien der Vermeidung entgegenzuarbeiten, wie durch Weiterentwicklung effizienter Technologien zur Reduktion von Umweltschäden, von Emissionen, von Abfall und zu Wiederverwertung durch Recycling und möglichst geschlossenen Stoffkreisläufen. Angesichts der Begrenztheit unserer Ressourcen bedarf es umsichtiger Alternativen, langfristig in Richtung einer Dekarbonisierung der Energiewirtschaft. Letztlich wird aber Selbstbeschränkung und Abkehr von der Wachstums- und Verschwendungswirtschaft unumgänglich sein. Eine auf Nachhaltigkeit auszurichtende Ökonomie erfordert Leitpunkte, die ein "ökologisches Minimum" erfüllen. (Kap. 7.7)

Dieser Studie ist eine umfangreiche Liste von Quellenhinweisen beigefügt, auf die (in der E-Buch-Version) größtenteils durch Klick per Internet zugegriffen werden kann. Die gegebenen Informationen sollten durch die benutzten Quellen nachprüfbar sein. Insbesondere wird Wert darauf gelegt, wenn es um naturwissenschaftliche Fragen geht, sich in erster Linie auf solche Quellen zu stützen, die von qualifizierten Wissenschaftlern auf den Fachgebieten Physik, Chemie, Meteorologie, Klimatologie, Ökologie, Klimageographie und - geschichte stammen. Journalisten und Politiker werden weitgehend ausgeklammert.

In einem Artikel wie dem vorliegenden ist es allerdings unmöglich, die physikalischen Erklärungen, die in umfangreichen Studien und Büchern ausgeführt sind, in einer selbst für naturwissenschaftlich gebildete Leser überzeugenden Weise darzustellen. Stattdessen werden die wesentlichen Ergebnisse nur skizziert, aber mit ausführlicher Referenzierung auf Originalquellen bzw. Sekundärliteratur mit Originalbelegen versehen. Die interessierten Leser haben dann die Möglichkeit, sich anhand dieser Quellen von der Tragfähigkeit der Argumentationen selber zu überzeugen.

Im Gegensatz zu den oft polemisch geführten Publikationen der "Klimawarner" wie auch der "Klimakritiker" soll das Prinzip gelten, die Sache sprechen zu lassen und Polemik zu vermeiden.

Die einzelnen Kapitel sind weitgehend unabhängig von einander. So können Leser, die weniger an der Konsensfrage und mehr an den Sachfragen interessiert sind, ohne weiteres das Kapitel 1 überspringen und gleich mit dem Kapitel 2 beginnen.