Wasserfälle und enge Schluchten:
In Schottlands berühmtem Tal Glen Coe | 326
Besungen von einem Weltstar:
Windumtoster Felsen „Mull of Kintyre“ | 103
Das Fest der Feste:
Edinburgh International Festival | 138
Mit dem Dampfschiff durch den Nationalpark:
Bootsfahrt auf Loch Katrine | 161
Teufel, Gespenster und Macbeth:
Mythenumranktes Glamis Castle | 204
Hammerwerfen und Tanz im Kilt:
Highland Games in Braemar | 267
Runen-Graffitis der Wikinger:
Im Steinzeitgrab Maeshowe auf Orkney | 400
Wandern über Glens und Bens:
West Highland Way | 468
Atemberaubende Klippen:
Steilküste der Insel Skye | 363
Die Schotten werden noch immer von dem Klischee verfolgt, sie seien geizig und trügen seltsam gemusterte Röcke. Wir haben auf unseren vielen Reisen einen völlig anderen Menschenschlag erlebt. Schotten sind hilfsbereit und nehmen ihre Gäste herzlich auf. Knauserig zeigt sich in Schottland allenfalls der Boden, denn auf der kargen Erde des Hochlandes gedeiht nicht viel außer Heidekraut, Moosen, Farnen und der schottischen Kiefer. Im Herbst allerdings, wenn die Heide in voller Pracht erblüht, schwelgt die Natur im Überfluss.
Schottland, das Land der Clans und Tartanmuster, der Highland Games und des Dudelsacks, übt auf Reisende einen unwiderstehlichen Reiz aus. Der liegt nicht zuletzt auch in den vielen großen Festen und Festivals, die es in Schottland zu feiern gibt.
Wer mit königlich-englischem Blut feiern möchte, dem sei das traditionelle Braemar Highland Gathering empfohlen, das im Spätsommer stattfindet. Einen Monat zuvor zieht das große Edinburgh International Festival mit kulturellen Veranstaltungen Besucher aus der ganzen Welt an. Auf die zahlreichen kleineren Festivals gehen wir an Ort und Stelle ein, soweit das bei der Vielzahl möglich ist.
Unser Reiseführer möchte all jenen praktische Hilfestellung leisten, die dieses faszinierende Land auf eine ganz persönliche Weise erleben wollen. Es umfasst komplette Informationen von der Reiseplanung bis zur Rückkehr. Der Leser kann sich über Geschichte und Tradition genauso gründlich informieren wie über bekannte und weniger bekannte Sehenswürdigkeiten. Wir beschreiben einsame Wanderwege in den Highlands und großstädtisches Leben in Glasgow und Edinburgh, die zum Teil einzigartige Tierwelt von Robbe bis Seeadler und das moderne Schottland, Alltagsleben und Touristenwelt.
Wie immer man seinen Urlaub verbringen will, sei es als Festivalbesucher, Wanderer, Segler oder Golfer, dieser Reiseführer vermittelt dafür gründlich recherchierte und sachlich bewertete Informationen. Wir haben die interessantesten Orte, auch auf den abgelegensten Inseln, erkundet und sind behilflich, Sehenswertes zu entdecken und Unterkunft, Restaurants sowie das richtige Verkehrsmittel zu finden.
Wir wünschen viel Vergnügen und reiche Erlebnisse bei der Reise durch das raue und zugleich gastfreundliche Schottland.
An dieser Stelle möchten wir uns für die zahlreichen Leserbriefe bedanken, die uns helfen, den Reiseführer auf dem neuesten Stand zu halten. Also schreiben Sie uns gern Kritik und Anregungen.
Viel Spaß bei der Reise!
Die Autoren
Hinweise zur Benutzung
Unterkünfte
Die genannten Unterkunftspreise gelten jeweils pro Person und Nacht, wenn nicht anders angegeben. Alle Preisangaben sind als Richtwerte zu verstehen. Für Bed-and-Breakfast-Unterkünfte werden nur in seltenen Fällen Adressen genannt, weil es kaum ein Problem ist, Anbieter ausfindig zu machen.
DZ = Doppelzimmer
B & B = Bed and Breakfast
Updates nach Redaktionsschluss
Auf der Produktseite dieses Reiseführers in unserem Internetshop finden Sie zusätzliche Informationen und wichtige Änderungen.
Nicht verpassen!
Die Highlights der Region erkennt man an der gelben Hinterlegung.
UNSER TIPP: …
… steht für spezielle Empfehlungen der Autoren: abseits der Hauptpfade, persönlicher Geschmack.
Kinder-Tipps
Das Symbol kennzeichnet Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, an denen auch kleine Schottland-Urlauber ihre Freude haben.
Der Schmetterling …
… zeigt an, wo man besonders gut Natur erleben kann oder Angebote im Bereich des nachhaltigen Tourismus findet.
Vorwort
Exkursverzeichnis
Kartenverzeichnis
Die Regionen im Überblick
1 Borders
Überblick
Kelso
Melrose
Galashiels
Peebles
Jedburgh
Hawick
Duns
Eyemouth
2 Dumfries und Galloway
Überblick
Stranraer
Newton Stewart
Dumfries
Moffat
Tweedsmuir Hills
3 Strathclyde und Glasgow
Überblick
Ayr
Glasgow
New Lanark
Dumbarton
Helensburgh
Loch Lomond
Halbinsel Cowal
Insel Bute
Inveraray
Zwischen Inverarary und Oban
Oban
Von Oban nach Tarbert
Halbinsel Kintyre
4 Lothian und Edinburgh
Überblick
Edinburgh
Östlich und südlich von Edinburgh
North Berwick
Dunbar
Haddington
South Queensferry
Linlithgow
Falkirk
5 Central
Überblick
Stirling
The Trossachs und Loch Katrine
Aberfoyle
6 Fife
Überblick
Culross
Dunfermline
East Neuk
St. Andrews
Falkland
Loch Leven
7 Tayside
Überblick
Perth
Dundee
Arbroath
Montrose
Stonehaven
Glamis und die Angus Glens
8 Grampian und Aberdeen
Überblick
Aberdeen
Cruden Bay
Peterhead
Fraserburgh
Die Nordküste von Grampian
Elgin
Forres
Von Aberdeen nach Turriff
Von Aberdeen nach Keith
Von Aberdeen nach Dufftown
Das Tal des River Dee
9 Das zentrale Hochland
Von Perth nach Inverness
Braemar
Von Braemar nach Grantown
Inverness
Loch Ness
10 Der Norden und Nordwesten
Die Ostküste
Die Nordküste
Die nordwestliche Atlantikküste
Das westliche Hochland
11 Arran und die Inneren Hebriden
Überblick
Arran
Gigha
Islay
Jura
Colonsay und Oronsay
Mull
Skye
12 Die Äußeren Hebriden
Überblick
Lewis and Harris
North Uist
Benbecula
South Uist
Barra
13 Orkney und Shetland
Orkney
Shetland
14 Praktische Reisetipps A–Z
Anreise
Ausrüstung und Reisegepäck
Barrierefreies Reisen
Ein- und Ausreisebestimmungen
Einkaufen
Elektrizität
Essen und Trinken
Feste und Feiertage
Geldfragen
Gesundheit
Informationen
Maße und Gewichte
Notfall
Öffnungszeiten
Post
Reisezeit
Sport und Erholung
Telefonieren
Unterkunft
Unterwegs in Schottland
Wandern
Versicherungen
Zeitdifferenz
15 Land und Leute
Geografie
Geologie
Klima
Tierwelt
Pflanzenwelt
Geschichte
Verwaltung
Wirtschaft
Umweltschutz
Bevölkerung
Folklore
Religion
Sprache
Presse
Literatur
Malerei
Architektur
Musik
16 Anhang
Literaturtipps
Wir bitten um Ihre Mithilfe
Register
Übersicht „Wichtige Vokabeln“
Die Autoren
Exkurse
Dumfries und Galloway
Gretna Green
Strathclyde und Glasgow
Geschichte Glasgows
Charles Rennie Mackintosh (1868–1928)
Lothian und Edinburgh
Geschichte Edinburghs
Mary Queen of Scots – tragische Heldin oder Opfer ihrer selbst?
Theodor Fontane – Sammler schottischer Sagen und Legenden
Fife
Scotland – Home of Golf
Grampian und Aberdeen
Geschichte und Wirtschaft Aberdeens
Whisky, das braune Wasser des Lebens
Das zentrale Hochland
Crofting
Der olympische Geist im Kilt
Bonnie Prince Charlie – Held oder Abenteurer?
Loch Ness – Unbekanntes Tauchobjekt oder Sommerlochplombe?
Der Norden und Nordwesten
Die Erschaffung der Einsamkeit – Highland Clearances im 19. Jh.
Brochs und Duns – die Burgen der Vorzeit
Schottlands Tal der Tränen – Glen Coe
Arran und die Inneren Hebriden
Der Dudelsack
Die Äußeren Hebriden
Harris Tweed
Orkney und Shetland
Seevögel and Schottlands Küsten
Praktische Reisetipps A–Z
Über Glens und Bens – der West Highland Way
Land und Leute
Gespensterglaube – eine schottische Leidenschaft
Sir Walter Scott
Robert Burns
Schottische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts
Karten
Schottland, Übersicht |
|
Die Regionen im Überblick |
|
Übersichtskarten
Borders
Dumfries und Galloway
Strathclyde und Glasgow
Lothian und Edinburgh
Central
Fife
Tayside
Grampian und Aberdeen
Zentrales Hochland
Norden und Nordwesten
Norden, äußerster
Arran
Innere Hebriden
Skye
Äußere Hebriden, nördlicher Teil
Äußere Hebriden, südlicher Teil
Orkney
Shetland
Stadtpläne
Aberdeen, Zentrum
Old Aberdeen
Edinburgh, Royal Mile
Glasgow
Inverness
St Andrews
Stirling
Thematische Karten
Fährverbindungen
Verwaltungsbezirke
1 Borders | 12
Die Borders zeichnen sich durch eine sanft rollende Hügellandschaft aus. Trutzburgen stehen an der Grenzregion zu England.
2 Dumfries und Galloway | 32
Die abwechslungsreiche Region ist geprägt durch Dörfer, felsige Küsten und wunderschöne Strände.
3 Strathclyde und Glasgow | 52
Industriestädte wie Glasgow (S. 62) kontrastieren mit den Natur-Reizen im Norden.
4 Lothian und Edinburgh | 104
Hoch über Edinburgh (S. 109) thront Edinburgh Castle. In der Region finden sich schöne Ortschaften und mit dem Bass Rock ein Vogelschutzgebiet.
5 Central | 152
Die Region um Stirling (S. 155) ist reizvoll mit bewaldeten Tälern und romantischen Seen.
6 Fife | 164
Das „alte Königreich Fife“ besitzt malerische Fischerdörfer. Das Städtchen St Andrews (S. 173) ist die Heimat des Nationalsports Golf.
7 Tayside | 186
Mildes Klima, teilweise atemberaubende Küstenformationen und das liebliche Landesinnere machen die Region sehenswert. Besonders in den bewaldeten Tälern lässt es sich gut wandern.
8 Grampian und Aberdeen | 208
Mit Whiskybrennereien, Burgen und Highland Games bietet die Region einiges Schottland-Typische. Im Osten reizt die Granitstadt Aberdeen (S. 214).
9 Das zentrale Hochland | 252
Wälder, Moor, Fels und Heide und der berühmteste See Schottlands: Loch Ness (S. 279).
10 Der Norden und Nordwesten | 284
Moorlandschaft mit prähistorischen Fundstätten im Osten, zerklüftete Küstenlinien im Westen.
11 Arran und die Inneren Hebriden | 328
Allesamt landschaftlich reizvoll, ist Skye (S. 352) das Juwel unter den schottischen Inseln.
12 Die Äußeren Hebriden | 366
Landschaftlich abwechslungsreich, Crofter-Dörfer und die Callanish Standing Stones (S. 377).
13 Orkney und Shetland | 390
Wunderschöne Landschaft, reiches Vogelleben und viele der bedeutendsten prähistorischen Fundstätten Schottlands zeichnen diese abgelegenen Inseln aus.
Überblick
Duns
Eyemouth
Galashiels
Hawick
Jedburgh
Kelso
Melrose
Peebles
Die Cheviot Hills und der Fluss Tweed bilden die natürliche Grenze zwischen England und Schottland, das schottische Gebiet jenseits dieser Grenze nennt sich Borders.
Über viele Jahrhunderte hinweg waren die Borders ein erbittert umkämpfter Landstrich. In der Antike versuchten die Römer, dort Fuß zu fassen; sie bauten Forts und zwischen Carlisle und Newcastle einen Schutzwall, den Hadrians Wall, um sich gegen die unberechenbaren Attacken der „Barbaren“ zu schützen.
Wenn in späteren Jahrhunderten die englische Krone die Absicht hegte, einen Krieg gegen die Schotten zu führen, waren die Borders an vorderster Stelle betroffen, denn die englischen Truppen mussten in Richtung Norden zwangsläufig durch die Borders marschieren. Im Mittelalter waren die vier schottischen Grenzklöster Melrose, Jedburgh, Dryburgh und Kelso ein beliebtes Angriffsziel der Engländer in der Absicht, die Schotten am wirtschaftlichen Nerv zu treffen.
NICHT VERPASSEN!
Melrose Abbey, Juwel der Borderkloster | 21
Abbotsford House, Wohnort von Sir Walter Scott | 22
Traquair House, bewohnt seit über 900 Jahren | 24
Hermitage Castle, Trutzburg und Filmkulisse | 28
Diese Tipps erkennt man an der gelben Hinterlegung.
Lebten die Schotten mit den Engländern einmal in Frieden, gab es immer noch einen Feind in ihren eigenen Reihen: die Border Reives, Schmuggler- und Räuberbanden, die ihr Unwesen an der Ostküste trieben.
In den Tälern der Flüsse Tweed und Teviot herrscht eine sanfte, meist land- oder forstwirtschaftlich genutzte Landschaft vor. Die grünen Hügel sind so friedlich gewellt, dass man kaum glauben kann, sich auf ehemaligen Schlachtfeldern zu bewegen.
Bergiger wird die Natur dagegen an der Grenze zu England, wo sich die Cheviot Hills erheben, und im Westen der Borders – in den Tweedsmuir Hills. Dramatisch ist die Nordseeküste um St Abb’s Head, wo sie steil zum Meer hin abfällt; die Gegend ist zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Jener Küstenstreifen an der Nordsee zählt zu den schönsten Tauchgründen Schottlands.
Die Borders sind weniger für eine außergewöhnliche Landschaft bekannt, als für zwei Erscheinungen anderer Art: den Romancier Sir Walter Scott und ein Wollgewebe namens Tweed, das in den Borders erfunden wurde.
Die Romane von Sir Walter Scott, eines romantischen Schriftstellers des 19. Jh., spielen an historischen Orten in den Borders wie Melrose Abbey oder Hermitage Castle. Seine historischen Romane, die flugs in der westlichen Welt berühmt wurden, lösten schon kurz nach seinem Tod ein regelrechtes Schottlandfieber aus. Das Wohnhaus von Scott in Abbotsford haben seit dem Berühmtwerden des Schriftstellers Generationen von Touristen besucht, nicht allein wegen seiner Person, sondern wegen der verspielten Architektur seines Heimathauses, des Abbotsford House, das Elemente gleich mehrerer Epochen in sich vereint.
Stilechte Häuser dagegen sind das Mellerstain House in Kelso, entworfen von William Adam und seinem Sohn Robert – oder das Manderston House bei Duns, dem Geburtsort des mittelalterlichen Philosophen John Duns Scotus, seines Zeichens Franziskanermönch. Das königliche Traquair House, erbaut im 10. Jh. in der Nähe von Peebles, ist das älteste Haus in Schottland, ein historischer Ort, der viele schottische Monarchen beherbergte.
Die wichtigsten Städte der Borders-Region liegen entlang zweier Flüsse. Der Tweed ist der zweitlängste schottische Fluss. Über rund 156 km Länge fließt er von den Tweedsmuir Hills an der Grenze zu Dumfries and Galloway durch die Städte Peebles, Galashiels und Kelso. Auf dem Mündungsweg in die Nordsee bildet der Tweed zwischen Coldstream und der nordenglischen Stadt Berwick-upon-Tweed die natürliche Grenze zu England.
Südlich des Tweed-Tales befindet sich ein weiteres Tal, dem die Baumwollindustrie den Stempel aufgedrückt hat, das Tal des Teviot. Der Fluss Teviot entspringt im Eskdalemuir Forest, östlich von Moffat. Er schlängelt sich durch die Städte Hawick und Denholm, macht einen kleinen Bogen um Denholm und mündet schließlich in Kelso im Fluss Tweed.
www.discovertheborders.co.uk
www.visitscotland.com/destinations-maps/scottish-borders
Der Zug ist neuerdings für einige Gebiete ein brauchbares Verkehrsmittel, um die Borders-Region zu erkunden. 2015 wurde eine Eisenbahnverbindung von Edinburgh nach Tweedbank eingeweiht. Die Züge halten auch in Stow und Galashiels. Von Süden kommend, sollte man abwägen, ob man von der englischen Grenzstadt Berwick-upon-Tweed mit dem Bus zum Ziel fährt oder mit der durchgehenden Zugverbindung entlang der Ostküste bis Edinburgh und dann mit der neuen Bahnlinie ins Innere der Borders.
First ist die Busgellschaft in den Borders-Städtchen und Edinburgh. Fahrkarten gibt es u.a. beim Fahrer zu kaufen. Auskunft unter www.travelinescotland.com oder www.firstgroup.com.
In Kelso trifft sich der Fluss Teviot mit dem Tweed. Eine fünfbögige Brücke, im Jahre 1803 vom schottischen Ingenieur John Rennie entworfen, überspannt den Tweed. Die Brücke stand 1811 Modell für die alte Waterloo Bridge in London, die allerdings 1934 abgerissen wurde.
Die Innenstadt von Kelso zeigt sich wie ein feines Schmuckkästchen. Sir Walter Scott kürte das Städtchen einst gar zum schönsten der ganzen Borders-Region. Das Zentrum bildet der rechteckige, großflächige Marktplatz. Von dem mächtigen Kloster in Kelso aus dem Jahre 1128 haben die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in den Borders nur wenig heilgelassen. Keine Schäden zeigt dagegen das Floors Castle, ein romantisches Schloss aus dem 18. Jh.
Im September dreht sich in Kelso alles um die Landwirtschaft. Das Kelso Ram Sales (Anfang September) und das Kelso Horse Sales (Ende September) sind Volksfeste, bei denen Schafe, Pferde und Ponys zum Verkauf feilgeboten werden.
Die Fragmente der Kelso Abbey stehen in der Nähe des Marktplatzes von Kelso, in Richtung Coldstream. Der schottische König David I. gründete das Kloster im Jahre 1128. Schnell wuchs die Kelso Abbey in der Borders-Region zu einem reichen und mächtigen Wirtschaftszentrum empor. James III. wurde in der Abteikirche 1460 zum schottischen König gekrönt. In der ersten Hälfte des 16. Jh. zerstörten die Engländer die Abbey wiederholt. Im Jahre 1545 radierten sie das Kloster fast vollständig aus: Es wurde außer dem Turm und der Fassade des Nordwestteils gründlichst zerstört, sodass sich ein Besuch nur noch lohnt, um von der Geschichte der einst mächtigen Klosteranlagen zu träumen.
Kelso Abbey, Mo–So 9.30–17.30 Uhr, Okt.–März Sa–Mi bis 16 Uhr, Eintritt frei.
Das Floors Castle, 2 km westlich von Kelso, bezeichnet sich als „größtes bewohntes Schloss in Schottland“. In der Tat: Die Ausmaße sind überwältigend, eine Vielzahl von Türmen und Zinnen vermittelt das Gefühl, keine einzelne Burg, sondern eine ganze Burgfamilie vor sich zu sehen. Wer romantische Burgen mag, wird entzückt sein von diesem „Märchenschloss“. Die Innenausstattung ist dagegen weniger überladen. Zu besichtigen ist eine Ausstellung von Porzellan, Porträts und Teppichen.
Im Floors Castle, das in den Jahren 1721–1725 nach einem Entwurf von William Adam gebaut wurde, hat der Herzog Duke von Roxburghe seinen Sitz. In den 1930er Jahren war das protzige Schloss der Drehort für den Tarzan-Film „Greystoke“.
Floors Castle, Roxburghe Estates, Kelso, TD5 7SF, Tel. 01573/22 33 33, www.floorscastle.com, Mai–Okt. 10.30–17 Uhr, Eintritt £ 11,50.
Das Mellerstain House, ein Herrenhaus im Georgianischen Stil, 11 km nordwestlich von Kelso in Richtung Lauder (A 6089), wurde ebenfalls von den Adams, der berühmten schottischen Architektenfamilie, entworfen: W. Adam begann das Herrenhaus im Jahre 1725 zu bauen, sein Sohn Robert, der auch das Culzean Castle an der schottischen Westküste entwarf, vollendete die Arbeit im Jahre 1778. Von außen wirkt das Mellerstain House eher schlicht. Elegant und bis ins Detail geplant ist dafür die Inneneinrichtung. Die Möbel sind von Designern wie Chippendale entworfen. Die Gemäldesammlung umfasst die Maler A. Ramsay und Gainsborough. Liebhaber gediegenen Wohnens sollten sich das Mellerstain House nicht entgehen lassen.
Mellerstain House, Gordon, TD3 6LG, Tel. 01573/41 02 25, www.mellerstain.com, Ostern, Mai–Sept. Fr–Mo 12.30–17 Uhr, Garten ab 11 Uhr, Eintritt £ 8,50.
Das Tourist Information Centre in Kelso ist im Town House, The Square, TD5 7HF, in der Nähe des Marktplatzes untergebracht, Tel. 01573/22 11 19.
www.visitkelso.com
Bellevue House, Bowmont Street, Tel. 01573/22 45 88, www.bellevuehouse.co.uk, liegt zentral in Kelso, Einzelzimmer ab £ 45, Doppelzimmer ab £ 37,50 pro Person.
Cross Keys Hotel, 36–37 Square, Tel. 01573/22 33 03, www.cross-keys-hotel.co.uk, gehört zur höchsten Preisklasse in Kelso, zentral an der großen Piazza. B & B ab £ 60.
Edenmouth Farm B & B, TD5 7QB, Tel. 01890/83 03 91, www.edenmouth.co.uk, liegt ca. 5 km nordöstlich von Kelso an der A 698. B & B ab £ 30, bietet überdies auch Ferienwohnungen an.
Kirk Yetholm Youth Hostel, Yetholm, ca. 11 km südöstlich von Kelso Ortsausgang in Richtung Pawston, Tel. 01573/42 06 39, £ 18. Die Jugendherberge ist der ideale Ausgangspunkt zum Wandern in den Cheviot Hills.
Der kleine, geschäftige Ort Melrose liegt in der hügeligen Landschaft der Eildon Hills südöstlich von Galashiels an der A 609. Die Hauptattraktion ist unbestritten die Melrose Abbey, die Klosterruine aus dem 12. Jh. Auf einer Anhöhe über der Klosteranlage thront die Jugendherberge, untergebracht in einer schönen Villa. Melrose liegt sehr zentral in den Borders, eine gute Basis für Ausflüge zum Traquair House in der Nähe von Peebles, dem Neidpath Castle oder den vielen anderen Sehenswürdigkeiten im Grenzland.
Der Melrose Abbey eilt der Ruf voraus, unter den Klosterruinen der Borders die schönste zu sein. Die romantische Ruine findet sich, von der Market Square in der Ortsmitte von Melrose aus gesehen, rechts an der Abbey Street. Ihre Gründung durch König David I. war ca. 1136. Mönche des Zisterzienserordens von Rievaulx in Yorkshire legten den Grundstein für das Kloster in Melrose und widmeten ihr Werk Maria, der Mutter Jesu’. Die Abtei entwickelte sich zu einer wirtschaftlichen Macht in den Borders und verleibte sich große Ländereien ein.
Das Herz des schottischen Königs Robert Bruce wurde in der Abteikirche bestattet, nachdem es in einer Silberkapsel die Reise nach Jerusalem angetreten hatte, um nach dem Wunsch des Königs dort begraben zu werden. Doch die Sarazenen verhinderten die Grablegung der Silberkapsel, und das Herz kehrte zur Bestattung wieder nach Schottland zurück.
Den ersten großen Rückschlag brachte der Melrose Abbey das Jahr 1385. Richard II., König von England, fügte dem Kloster bei einem Feldzug gegen Schottland großen Schaden zu. Endgültig zerstört wurde die Melrose Abbey allerdings durch einen englischen Angriff, geführt im Jahre 1545 vom Earl of Hertford. Nach der Zerstörung des Klosters nutzte die Bevölkerung von Melrose die Ruine als Steinbruch.
Das Kreuzschiff, das in Kapellen unterteilte Seitenschiff und die freigelegte Gründung vermitteln ein Bild, wie die Melrose Abbey einst ausgesehen hat. Leider sind einige dekorative Details an der Fassade mit dem bloßen Auge schwer zu erkennen, wie etwa das dudelsackspielende Schwein am Dach der Abteikirche.
Sir Walter Scott, dessen Roman „Das Kloster“ (1820) in der Melrose Abbey spielt, rät den Besuchern: „Und willst du des Zaubers sicher sein, so besuche Melros’ bei Mondenschein; Die goldne Sonne, des Tages Licht, sie passen zu seinen Trümmern nicht.“ (nach einer Übersetzung von Theodor Fontane). Leider vereiteln die Öffnungszeiten den Ratschlag des Dichters.
Wer sich weitergehend mit der Melrose Abbey beschäftigen möchte: Das Museum im Commendator’s House, ganz in der Nähe über die Cloisters Road hinweg, dokumentiert die Geschichte der Melrose Abbey. Ferner informiert es über die Spuren, die einst die Römer in der Borders-Region hinterließen, und stellt Fundstücke jener Zeit aus.
Melrose Abbey, Abbey Street, April–September Mo–So 9.30–17.30 Uhr, Oktober–März 10–16 Uhr, Eintritt £ 5,50. Der Eintritt ins Museum ist enthalten, die Öffnungszeiten sind dieselben.
Im Abbotsford House verbrachte Sir Walter Scott die letzten Jahre seines Lebens, bevor er dort 1832 verstarb. Das Herrenhaus nahe der A 7 zwischen Melrose und Galashiels ist ein buntes Allerlei verschiedener Baustile. Der englische Architekt William Atkinson entwarf das Gebäude 1822 nach dem Willen des Romandichters. Scott war nicht nur ein leidenschaftlicher Literat, sondern auch ein Sammler von Kuriositäten, die in seiner Bibliothek mit über 9000 Büchern ausgestellt sind: Locken von Admiral Nelson und Bonnie Prince Charlie oder eine Nachbildung des Totenschädels von Robert Bruce.
Abbotsford House, Abbotsford, Melrose, TD6 9BQ, Tel. 01896/75 20 43, www.scottsabbotsford.com, April–Okt. Mo–So 10–17, Nov.–März 10–16 Uhr, Eintritt £ 9,60.
Das Roman Heritage Centre taucht tief in die römische Geschichte ein, die sich im schottischen Süden abgespielt hat.
Roman Heritage Centre, The Ormiston, Market Square, April–Oktober 10.30–16.30 Uhr, Eintritt £ 2.
Tourist Information Centre in Melrose, Abbey House, Abbey Street, TD6 9LG, Tel. 01896/82 22 83.
www.visitscotland.com/info/towns-villages/melrose-p242311
Burts Hotel, Market Square, Tel. 01896/82 22 85, www.burtshotel.co.uk, B & B ab £ 72.
Dunfermline House, Buccleuch Street, Roxburghshire, TD6 9LB, Tel. 01896/82 24 11, www.dunfermlinehouse.co.uk, liegt zentral mit Blick über die Abbey, B & B ab £ 32,50.
Braidwood, Buccleuch Street, ganz in der Nähe der Melrose Abbey, Tel. 01896/82 24 88, www.braidwoodmelrose.co.uk, B & B £ 32,50.
The Old Bank House, 27 Buccleuch Street, TD6 9LB, Tel. 01896/82 37 12, www.oldbankhousemelrose.co.uk, B & B ab £ 30.
Der Campingplatz Gibson Park Caravan Club befindet sich in Melrose in einer Nebenstraße, die von der High Street abzweigt, TD6 9RY, Tel. 01896/82 29 69.
Neben Hawick, das weiter südlich im Teviot-Tal liegt, ist Galashiels die größte Stadt in den Borders. Die Textilindustrie hat der Stadt ihren Stempel aufgedrückt: Viele Woll- und Stoffläden zeugen noch heute davon. Ein College bildet Textildesigner aus.
Der Name Galashiels hat seinen Ursprung in den sogenannten shielings. Das sind Unterstände, welche die Schafhirten vor vielen hundert Jahren am Ufer von Gala Water bauten.
Das Old Gala House im Scott Crescent datiert aus dem Jahr 1583 und ist der ehemalige Wohnsitz der Lairds of Galashiels. Heute beherbergt es ein Museum mit Objekten zur Geschichte Galashiels und wechselnde Ausstellungen (im Sommer Mo–Sa 10–16 Uhr, So 13–16 Uhr, März, April, Mai, September, Oktober Di–Sa 10–16 Uhr, Eintritt frei).
Im Herzen des Ettrick Forest liegt Bowhill House aus dem frühen 18. Jh. Das Herrenhaus mit einer schönen Gemäldesammlung wird nach wie vor von der Duchess und dem Duke of Buccleuch bewohnt und ist daher nur an einigen Tagen im April, Mai und Juni, den ganzen Juli und an einigen August- und Septembertagen für Besucher geöffnet. Das Herrenhaus beherbergt auch das Bowhill Theatre.
Bowhill House, Selkirk, TD7 5ET, Tel. 01750/222 04, www.bowhillhouse.co.uk, Juli und Aug. 10–17 Uhr, April, Mai, Juni und September 10–16 Uhr (jeweils nur an bestimmten Tagen), Eintritt £ 8. Auf der Website findet man das Programm des Theaters und die genauen Öffnungstage des Hauses.
Das Traquair House aus dem 10. Jh. (ca. 20 km westlich von Galashiels, hinter Walkerburn an der A 72 nach links abbiegen) ist „das älteste fortwährend bewohnte Herrenhaus in Schottland“. Einst nutzten es die schottischen Könige als Jagdschloss. Die schlichte Fassade erinnert mit ihren trutzig kleinen Fenstern und den Ecktürmen eher an eine Burg als an ein Herrenhaus. Gediegen ist dafür das Innenleben des Hauses: Die Originaleinrichtung entstammt größtenteils dem 18. Jh. Viele berühmte Personen gaben sich im Traquair House ein Stelldichein, 27 Monarchen, darunter Mary Queen of Scots oder William the Lion, der hier 1175 ein Dokument unterschrieb, welches Glasgow in die Riege der königlichen Städte erhob. Damit hatte Glasgow das Recht erhalten, jeden Donnerstag einen Markt abzuhalten. Seit 1492 besitzt die Familie Stuart das Traquair House mit seiner weiten Parkanlage, einer Brauerei und Kunsthandwerksläden.
Traquair House, Innerleithen, EH44 6PW, Tel. 01896/83 03 23, www.traquair.co.uk, April–Sept. 11–17, Okt. 11–16 Uhr, November 11–15 Uhr, Eintritt £ 8,80.
www.galashiels.bordernet.co.uk
Kingsknowes Hotel, 1 Selkirk Road, Tel. 01896/75 83 75, www.kingsknowes.co.uk, B & B ab £ 55.
Watson Lodge Guest House, 15/16 Bridge Street, Tel. 01896/75 05 51, www.watsonlodge.com, B & B ab £ 35 DZ, £ 60 EZ.
Morven Guest House, Sime Place, Tel. 01 896/75 62 55, B & B ab £ 24.
In Galashiels gibt es keine Jugendherberge. Die örtliche Universität bietet jedoch mit dem Jean Muir Student Village eine Alternative an. Dort kann man von Mai bis August ein Zimmer im Stil der dortigen Studentenwohnheime bekommen. Heriot-Watt University Residences, Tweed Road, Tel. 01896/89 22 74, ab £ 29.
Von Edinburgh trennen Peebles rund 30 km – nicht zu weit, um von hier einen Ausflug in die Hauptstadt zu unternehmen oder während des Edinburgh Festivals zur Übernachtung nach Peebles auszuweichen, denn in Edinburgh findet sich während des internationalen Festes kaum eine Übernachtungsmöglichkeit. Peebles ist auch äußerst günstig gelegen zum Wandern in den südlich angrenzenden Tweedsmuir Hills oder nördlich in den Moorfoot Hills.
Von der geräumigen Hauptstraße, der High Street, zweigen enge Gassen ab, die eine Entdeckung wert sind. Die High Street ist die Pulsader des Ortes und von Geschäften, Cafés und Imbissbuden gesäumt. Die Straße führt direkt auf die Kirche zu, vor der sie sich teilt: Nach links führt sie über die Tweed-Brücke (15. Jh.) in die Neustadt von Peebles, nach rechts gelangt man zur Ruine der Cross Kirk. Von der alten Klosteranlage aus dem 13. Jh. sind ein Schiff und der Westturm übrig geblieben. Aus dem freigelegten Fundament erschließt sich der einstige Grundriss der Cross Kirk.
An einem Felshang am Tweed, 2 km westlich von Peebles an der A 72, thront das gut erhaltene Neidpath Castle, eine Befestigungsanlage aus dem 13. Jh. Im 17. Jh. hielten die dicken Mauern der Burg den Angriffen von Oliver Cromwells Truppen länger stand als die irgendeines anderen Border-Castles. Die Burg ist für Hochzeiten und andere feierliche Anlässe buchbar. Vom Fluss aus hat man einen schönen Blick auf die Anlage.
Neidpath Castle, Peebles, EH45 8NW, Gruppenführungen können unter Tel. 01721/72 03 33 arrangiert werden, www.neidpathcastle.co.uk.
Tourist Information Centre, High Street, EH45 8AG, Tel. 01721/72 31 59.
www.peebles.info
Lindores Guesthouse, 60 Old Town, Tel. 01721/72 20 72, www.lindorespeebles.co.uk, im Zentrum, B & B ab £ 35.
The Tontine, High Street, Tel. 01721/72 08 92, www.tontinehotel.com, mit Kneipe/Restaurant, ab £ 60.
Green Tree Hotel, 41 Eastgate, Tel. 01721/72 05 82, www.greentreehotel.com, am östlichen Ende von Peebles, ab £ 45.
Ein Zelt- und Wohnwagenplatz in der Nähe von Peebles ist der Rosetta Caravan Park, Rosetta Road, EH45 8PG, Tel. 01721/72 07 70, www.rosettaholidaypark.com, eine gute Basis, um das Tal des Tweed zu erwandern. Von Peebles fährt oder geht man auf der A 72 vom Zentrum in Richtung Glasgow, bis rechts ein ausgeschilderter Weg auf den Platz hinweist. Preis pro Stellplatz ab £ 17, April–Oktober.
Im Glentress Forest Park sind mehrere Mountainbike-Routen ausgeschrieben, von schwarz bis familienfreundlich, außerdem gibt es einen Freeride Park. Fahrräder ausleihen kann man bei Alpine Bikes Glentress, Tel. 01721/72 45 22. Infos zu den Touren beim Parkcafé The Hub oder auf www.glentressforest.com.
An einem kleinen Nebenfluss des Teviot, dem Jed Water, liegt Jedburgh. 16 km südlich befindet sich bereits die Grenze zu England, an der sich die Cheviot Hills erheben. Jedburgh Abbey aus rotem Sandstein ist eine Ruine, oft zerstört und wieder aufgebaut, aber von allen Klöstern in den Borders das am besten erhaltene.
Auf einem Hügel hoch über der Stadt thront das ehemalige Gefängnis von Jedburgh, Castle Jail, das heute ein Museum für Sozialgeschichte beherbergt (im Sommer Mo–Sa 10–16.30, So 13–16 Uhr, Eintritt frei).
Ebenfalls ein Museum ist aus jenem Haus geworden, in welchem Mary Queen of Scots im Jahre 1566 für einige Zeit in Jedburgh verweilte. Das Mary Queen of Scots House erzählt die Geschichte der Schottenkönigin (März–Nov. Mo–Sa 10–16.30, So 10.30–16 Uhr, Eintritt frei).
Das Kloster aus rotem Sandstein, die Jedburgh Abbey, besitzt eine ähnliche Geschichte der fortwährenden Zerstörung wie die anderen Abteien in der Borders-Region: Der schottische König David I. gründete das Kloster im 12. Jh.; in der wirren Zeit des Mittelalters war das Kloster oftmals Ziel englischer Angriffe, und im 16. Jh. eroberten die Engländer auf Befehl Henry VIII. die Jedburgh Abbey und fügten ihr dabei großen Schaden zu.
Im Zentrum von Jedburgh, in der High Street, steht die Ruine des Augustiner-Klosters. „Überlebt“ haben der 25 m hohe Kirchturm der Abtei und Teile des Hauptschiffes. Über die Geschichte der Jedburgh Abbey und das Leben der Mönche klärt eine Ausstellung vor Ort auf.
Jedburgh Abbey, Abbey Bridge End, April–Sept. Mo–So 9.30–17.30 Uhr, Okt.–März Mo–So 9.30–16.30 Uhr, Eintritt £ 5,50.
Tourist Information Centre, Murray’s Green, TD8 6BE, Tel. 01835/86 31 70.
www.jedburgh.org.uk
Glenbank House Hotel, Castlegate, Tel. 01835/86 22 58, www.jedburgh-hotel.com, ab £ 38.
Willow Court B & B, The Friars, www.willowcourtjedburgh.co.uk, Tel. 01835/86 37 02, B & B ab £ 40.
Ferniehirst Mill Lodge Guest House, Tel. 018 35/86 32 79, www.ferniehirstmill.co.uk, etwa 4 km südlich von Jedburgh, B & B ab £ 30, bietet auch Reiterferien an.
Jedwater Caravan Park, Tel. 01835/84 02 19, www.jedwater.co.uk, 6 km südlich von Jedburgh an der A 68, ab £ 8.
Am Ufer des Flusses Teviot liegt Hawick – zu sprechen „Heuk“ –, die Stadt mit der größten Textilindustrie in den Borders und vielen Geschäften, die Tweed und Strickwaren verkaufen.
Die Bronzestatue in der Stadtmitte, ein Pferd mit einem Reiter, der stolz sein Banner gen Himmel reckt, erinnert an 1514, das Jahr nach der vernichtenden schottischen Niederlage bei Floddenfield. Alle wehrtüchtigen Männer der Stadt starben in der Schlacht von Floddenfield. Eine Truppe Heranwachsender aus Hawick rettete die schottische Ehre. Sie schlugen die plündernden englischen Soldaten in die Flucht und raubten den Engländern ihr Banner. Jenes Banner hält der bronzene Reiter stolz in seiner rechten Hand. Dieses Ereignis aus dem 16. Jh. wird während des Common-Riding-Festes im Sommer gefeiert.
In der Johnnie Armstrong Gallery formen Künstler keltische Gegenstände nach alten Mustern sowie allerlei Kunsthandwerk (Henderson’s Knowe, Teviothead, 15 km südlich von Hawick an der A 7, Mi–Sa 9–18 Uhr).
Hermitage Castle, 26 km südlich von Hawick an der B 8399 in Richtung Newcastleton, ist eine Trutzburg. In einer hügeligen Gegend nahe der englischen Grenze gelegen, überblickt man von der Burg ein weites Gebiet. Von außen schaut sie mit ihren mächtigen Ecktürmen intakt aus, innen sind die Schäden vergangener Tage nicht zu übersehen. Das Castle, das kein Liebhaber von Burgen- und Rittersagen verpassen sollte, ist ein Drehort für Maria-Stuart- und Macbeth-Filme.
Im Jahre 1566 ritt Mary Queen of Scots in mörderischem Galopp vom 40 km entfernten Jedburgh zum Hermitage Castle, um ihren Geliebten Bothwell zu sehen, der bei einem Gefecht stark verwundet worden war. Der Ritt stresste Mary derart, dass sie hohes Fieber befiel, von dem sie sich nur langsam erholte.
Hermitage Castle, Newcastleton, TD9 0LU, April–September Mo–So 9.30–17.30 Uhr, Eintritt £ 4,50.
Tourist Information Centre, Tower Mill, Hawick, TD9 0AE, Tel. 01450/37 39 93.
www.hawickonline.com
Hawick Cashmere Company Ltd, Trinity Mills, Arthur Street, www.hawico.com. Hier wird gezeigt, wie der berühmte Cashmere-Stoff gewebt wird. Im Sommer Mo–Sa 9.30–17 Uhr, So 11–16 Uhr.
Elm House Hotel, 17 North Bridge Street, Tel. 01450/37 28 66, www.elmhousehotelhawick.co.uk, Doppelzimmer ab £ 35 pro Person.
The Bank Guest House, 12 High Street, Tel. 01450/36 37 60, www.thebankno12highst.com, ab £ 35.
Hopehill Guest House, Wilton Crescent, Tel. 01450/37 50 42, B & B ab £ 30.
Riverside Caravan Park, Hornshole Bridge, Tel. 01450/37 37 85, www.riversidehawick.co.uk, ab £ 9.
Im Merse, einem Marschgebiet an der Ostküste, befindet sich der von landwirtschaftlichen Betrieben geprägte Ort Duns. Zwei berühmte Menschen sind in Duns geboren: einer der führenden Philosophen des Mittelalters, John Duns Scotus, und der Formel-1-Rennfahrer Jim Clark (1936–68), dessen Trophäen im Jim Clark Room in der Newton Street 44 (A 6105) zu bewundern sind. Wer sich für Autorennsport interessiert, kann sich dort die Pokale und Erinnerungsstücke ansehen.
Nördlich von Duns befindet sich ein Naturschutzgebiet mit Wanderpfaden. Hier lag einst der Ort Duns. Der englische König Henry VIII. unternahm jedoch im Jahre 1544 aus Verärgerung darüber, dass Mary Stuart, Queen of Scots, seinen Sohn nicht geheiratet hatte, einen Rachefeldzug nach Schottland, bei dem das „alte“ Duns völlig verwüstet wurde.
Das Manderston House, ein edles schottisches Landhaus in edwardianischem Baustil (18. Jh.) steht abseits der A 6105, 3 km östlich von Duns. An der Innenausstattung wurde nicht gespart, ein Treppenhaus ist in Silber ausgeführt und im Ballsaal hängen Vorhänge aus Samt mit gold- und silberbestickten Gardinen. Ein schöner Garten mit Rhododendren und Azaleen vervollständigt das Manderston House.
Manderston House, Manderston, TD11 3PP, Tel. 01361/88 34 50, www.manderston.co.uk, Mitte Mai–September Mo–So 13.30–17 Uhr, Garten ab 11.30 Uhr, Eintritt £ 10.
Das Paxton House zählt zu den schönsten Landhäusern in Großbritannien und beherbergt die größte Chippendale-Sammlung in Schottland. Das von John und James Adam entworfene Haus aus dem 18. Jh. ist in einen Gartenpark gebettet, der zum Spazierengehen einlädt.
Paxton House, Berwick-upon-Tweed, TD15 1SZ, Tel. 01289/38 62 91, paxtonhouse.co.uk, April–Okt. 10–17 Uhr, 15.30 Uhr letzte Tour, Eintritt £ 8,50.
Claymore Bed and Breakfast, 8 Langton Gate, Tel. 01361/88 36 52, www.claymoreguesthouse.co.uk, zentral gelegen, B & B ab £ 27.
Ravelaw Farmhouse, TD11 3NQ, Tel. 01890/87 02 07, www.ravelaw.co.uk, 6 km südöstlich von Duns an einer Nebenstraße der B6460, B & B £ 35.
The Wheatsheaf Hotel & Restaurant, The Green, Swinton, TD11 3JJ, Tel. 01890/86 02 57, www.wheatsheaf-swinton.co.uk, einige Kilometer südöstlich von Duns, Restaurant 12–14 und 18–21 Uhr, Zimmer und Ferienwohnung, B & B ab £ 65.
Die Küstenlinie der Borders-Region hat zwar nur eine Länge von rund 40 km, dafür ist sie um so spektakulärer. Nirgends an der Ostküste Schottlands existiert eine vergleichbare Steilküste. Zum Teil ist der Küstenstreifen nördlich von Eyemouth, bei St Abbs, zum Naturschutzgebiet erklärt.
Direkt am Meer ist das Fischerdorf Eyemouth angesiedelt. Das lebendige Dorf zieht viele Wassersportfreunde an, denen sich Möglichkeiten zum Tauchen, Segeln und Baden eröffnen. Man kann auch die Küste erkunden, die von Sandstränden, Höhlen und einer herrlichen Steilküste geprägt wird.
Das Eyemouth Maritime Centre in der Harbour Road zeigt Nachbauten und Modelle von Booten sowie das Kanonendeck eines Kriegsschiffes aus dem 18. Jahrhundert und wechselnde Ausstellungen (Apr.–Nov. Mo–Sa 10–17 Uhr, So 10–16 Uhr, Eintritt £ 4).
Das Eyemouth Museum in der alten Kirche in der Manse Road erinnert an das Eyemouth Desaster, bei dem 1881 während eines Tornados ein Großteil der Fischereiflotte von Eyemouth vernichtet wurde und 129 Männer starben (Apr.–Okt. Mo–Sa 10–16 Uhr, So 12–16 Uhr, Eintritt £ 3,50).
Gunsgreen House am Gunsgreen Quay wurde 1753 von John Adam für den Kaufmann und Schmuggler John Nesbit entworfen. Neben den historischen Räumlichkeiten können auch Kellergewölbe, die direkt zum Wasser führen, und diverse Schmugglerverstecke besichtigt werden (Apr.–Okt. Do–Mo 11–17 Uhr, Eintritt £ 6,50, www.gunsgreenhouse.org). Die zwei oberen Etagen werden auch als Ferienwohnungen vermietet.
Wer Natur und Vögel liebt, dem sei das St Abb’s Head National Nature Reserve ans Herz gelegt. Der National Trust hat hier an der Steilküste ein Naturschutzgebiet eingerichtet. Neben der spektakulären Landschaft sind jede Menge Seevögel zu beobachten. Vom Visitor Centre in St Abbs, etwa 6 km nordwestlich von Eyemouth, starten auch Führungen mit Rangern.
St Abbs Visitor Centre, Coldingham Road, St Abbs, TD14 5PL, Tel. 01890/77 16 72, stabbsvisi torcentre.co.uk, im Sommer, Mo–So 10–17 Uhr.
Vom Fast Castle, ca. 16 km nordwestlich von Eyemouth, ist kaum mehr als die Grundmauern erhalten. Stolz hat die Burg einmal auf jenem Felsvorsprung gestanden, den die Wellen der Nordsee unaufhörlich bearbeiten. Von der Klippe hat man einen wunderbaren Blick entlang der Küste in Richtung Nordwesten. Etwas störend wirkt allerdings das Kraftwerk, das man in weiter Ferne entdeckt.
Vom Erbauer des Fast Castle ist leider nichts Näheres bekannt. Im 14. Jahrhundert war die Home-Familie im Besitz der Burg. Später sollen sich Schmuggler und Seeräuber hier verschanzt haben.
Das Fast Castle liegt nordwestlich von Eyemouth an der Steilküste. Von Eyemouth fährt man nordwestlich nach Coldingham, von dort auf der A 1107 in Richtung Cockburnspath. Ca. 7 km hinter Coldingham zweigt eine Straße rechts ab. Man überquert den Telegraph Hill und kommt zu einer Farm, an welcher der Fahrweg endet. Der Rest der Strecke zum Fast Castle muss zu Fuß zurückgelegt werden. Vorsicht, das letzte Stück über blanken Fels bis zur Ruine ist nicht ganz ungefährlich!
Tourist Information Centre, Auld Kirk, Manse Road, TD14 5HE, Tel. 01890/75 06 78, April–Okt.
www.eyemouth.com
Eye Sleep Over, Zollbridge Road, Tel. 01890/75 09 13, www.eyesleep.co.uk, ab £ 40.
Hillcrest B & B, Coldingham Road, Tel. 018907/529 93, www.bedandbreakfasteyemouth.co.uk, B & B ab £ 35.
St Aebbe’s View B & B, 1 Hallydown Cottages, Near Eyemouth, TD14 5PX, Tel. 01890/75 11 23, www.staebbesview.co.uk, ab £ 40.
Crosslaw Caravan Park, School Road, Coldingham, TD14 5NS, Tel. 01890/77 13 16, www.crosslaw.co.uk, Stellplatz ab £ 20,50, liegt ideal, um das nahegelegene Fischerdorf St Abbs und seine naturgeschützte Steilküste zu erkunden.
Überblick
Dumfries
Moffat
Newton Stewart
Stranraer
Tweedsmuir Hills
Viele Reisende schenken der Region Dumfries und Galloway im Südwesten Schottlands zu Unrecht wenig oder gar keine Beachtung, wenn sie sie auf der A 74 durchqueren, der Schnellstraße von Carlisle nach Glasgow. Doch die Gegend besitzt genügend landschaftliche Reize, von der Berglandschaft bei Moffat bis zur Steilküste der Rhinns of Galloway.
NICHT VERPASSEN!
Threave Castle, Festung im Fluss | 43
Robert Burns Centre, über das Leben von Schottlands Volksdichter | 45
Sweetheart Abbey, Zisterzienser-Klosterruine mit Liebesgeschichte | 47
Caerlaverock Castle, Wasserburg im Dreieck | 47
Diese Tipps erkennt man an der gelben Hinterlegung.
Rhinns of Galloway nennt sich die hammerförmige Halbinsel, die an der äußersten südwestlichen Ecke Schottlands nach Irland weist. Von Stranraer, der größten Stadt auf der Halbinsel, laufen Fähren nach Nordirland aus. Weiter südlich, in Portpatrick, beginnen die 339 km des Southern Upland Way, des Wanderweges von der West- bis zur Ostküste. Die Küste der Rhinns of Galloway ist felsig und fällt steil ab. Nur ab und an schiebt sich zwischen die schroffen Felsen eine sandige Bucht, in der ein kleines Dorf Schutz findet, wie etwa das südlichste Dorf Schottlands, Drummore. Südlicher noch liegt das Mull of Galloway. Von hier kann man einen herrlichen Ausblick genießen, nach Irland, zur Küste des Meeresarms Solway Firth und zur englischen Westküste.
Vor den Rhinns of Galloway erstreckt sich die kahle, flache Landschaft The Moors, besiedelt von Farmen und kleinen Siedlungen. Nördlich davon ragen die waldgesäumten Hügel des Galloway-Forest-Park bis knapp 800 m in die Höhe und laden zum Wandern und Baden in den höchsten Binnenseen Schottlands ein. Baden allerdings ist hier nur für Abgebrühte ein Vergnügen.
Ähnlich wie The Moors ist ein anderer Landstrich mit Namen The Machars, der wie eine große Nase in den Atlantik ragt, von der Landwirtschaft geprägt. Den sogenannten Galloway-Rindern bietet The Machars ausgezeichnete Weiden. In dem kleinen Dorf Whithorn am Solway Firth landete im Jahre 379 der Heilige Ninian und legte dort den Grundstein für die erste christliche Kirche in Schottland. Irische Pikten folgten Ninian, gingen ebenso am Solway Firth an Land und verbreiteten das Christentum im Landesinneren. Vom Süden Schottlands breiteten sie sich langsam gen Norden aus, an der Westküste und über die Inseln, wo sie das sagenhafte Königreich Dalriada gründeten.
Ein zentraler Ort in der Region Dumfries and Galloway ist die landwirtschaftlich geprägte Marktstadt Newton Stewart, ein idealer Ausgangspunkt, um den Südwesten Schottlands zu erkunden.
Die größte und wirtschaftlich bedeutendste Stadt der Region ist Dumfries. Hier hat der schottische Barde Robert Burns die letzten vier Jahre seines Lebens als Beamter verbracht. Auf dem Michaels-Friedhof in Dumfries liegt er begraben. Die Tweedsmuir Hills, nördlich von Dumfries an der Grenze zur Borders-Region, sind landschaftlich reizvoll. Die roten, zum Teil felsigen Sandsteinberge erreichen Höhen von über 800 m.
Die Auszeichnung „Best Kept Village“ hat Moffat, das Kurstädtchen am südlichen Rand der Tweedsmuir Hills, mehrmals gewonnen. Moffat ist ein Vorzeigestädtchen mit gepflegten Straßen, an denen Cafés Besucher zur Pause unter freiem Himmel einladen. Der Ort ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in den Tweedsmuir Hills zur Schlucht Devil’s Beef Tub oder zum Wasserfall Grey Mare’s Tail.
www.visitdumfriesandgalloway.co.uk
Geschützt im Loch Ryan im Südwesten Schottlands liegt die Hafenstadt Stranraer. Bis zum Bau eines neuen Hafens im Nachbarort Cairnryan verkehrten von hier Fähren nach Nordirland. Schmuckstücke sind Hafenstädte selten, das gilt auch für Stranraer. Die Stadt verfügt jedoch über ein reiches Sportangebot von Angelmöglichkeiten bis zum Golfplatz. Eher als Stranraer ist das nahe Portpatrick ein guter Standort zur Erkundung der landschaftlich reizvollen Halbinsel Rhinns of Galloway.
Die Wurzeln Stranraers reichen zurück bis in die Römerzeit. Die Römer nutzten die geschützte Lage am Loch Ryan aus, um hier vor Anker zu gehen. Damals nannte sich das kleine Städtchen noch Rericonius Sinus, was so viel bedeutet wie „geschützter Meerbusen“.
Vom Castle of St John im Zentrum der Stadt erzählt die Legende, dass es einst auf Wollballen erbaut wurde, damit seine Steinmauern nicht im sumpfigen Boden verschwinden. Die gut erhaltene Burg stammt aus dem 15. Jahrhundert. Sie war einst der Wohnsitz von John Graham of Claverhouse, jenes „Bluthundes“, der als großer Verfolger der Covenanters in die Geschichte einging. Vom 17. Jahrhundert bis hinein ins 19. Jahrhundert nutzte man das Castle als Gefängnis und Sitz der Polizei (Juni–Sept. Di–Sa 10–16.30 Uhr).
Castle Kennedy, erbaut im 15. Jh., war der ehemalige Sitz des Earl of Stair. Heute leben der Graf und seine Frau im viktorianischen Lochinch Castle gegenüber der alten Burgruine.
Die Gärten um die beiden Burgen, die Castle Kennedy Gardens, wurden bereits im 18. Jahrhundert angelegt. Als Gesandter des Königs hatte der Earl of Stair Frankreich besucht und kehrte beeindruckt von der Gartenanlage in Versailles nach Schottland zurück. Er wählte einen schmalen Landstrich zwischen zwei kleinen Seen für seinen eigenen Gartenpark, den er mit vielen Rhododendren, Azaleen und wilden Sträuchern bepflanzen ließ.