Inhaltsverzeichnis
Alles im Kasten
Kartenverzeichnis
Unterwegs mit Irene Börjes
Die Hamburgerin zog es schon 1988 auf die Kanareninsel La Palma. Als Studien- und Wander­reise­leiterin sammelte sie soviel Wissen und Erfahrung, dass sie schon bald ihre Neben­beschäftigung als Reise­jour­na­listin zum Beruf machen konnte. Sie hat seither zahl­reiche Bücher veröffentlicht, darunter auch einen Urlaubs­krimi.
Im Bus zurück zum Flug­hafen musste ich über mich selber schmunzeln, denn mein bisheriges Mot­to war wohl: „Hoch le­be das Vor­ur­teil!“ Als notwendiges Übel hatte ich die Zeit auf Teneriffa ge­sehen; ich soll­te dort ein Programm für Stu­dien- und Wanderreisen vor­be­rei­ten. Eine Begeg­nung mit Teneriffa - Jah­re zuvor - war ein Kultur­schock ge­we­sen. Nach zwei Wochen Urlaub auf dem stil­len Gomera hatte mich der Tru­bel in Los Cristianos und Playa de las Américas ge­ra­dezu erschreckt. Seit­her war es mir gelungen, einen Bo­gen um Teneriffa zu machen.
Am ersten Morgen auf „meinem Schreck­ge­spenst“ sah die Welt schon ganz anders aus. Nach einer Stunde Auto­fahrt bog ich ins Tenogebirge ab und war kurz darauf in einer grandiosen Berg­welt. Steil aufragende Felskamine, ein schmaler Pfad, der sich zum Grat hi­n­auf­schlängelte. Das einzige Ge­räusch: summende Bie­nen. Am Ende des Weges eine Alm voller Blumen mit ei­nem Blick über die Küste und auf den ver­schnei­ten Teide. Wo hatte ich schon Schöneres gesehen? Nir­gends!
Die nächsten Tage verbrachte ich wei­ter mit dem Abbau meiner Vor­urteile, denn Tene­riffa hat viele herr­li­che Land­schaften. Und hatte ich zu­erst noch ar­rogant ge­dacht, was gibt es da schon zu studieren, wurde ich später zur en­ga­gierten Reise­lei­terin, die Teil­nehmer in Geologie, Klima und Botanik ein­führte.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restau­rant, ein neues Museum oder ein net­tes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Ver­bes­se­rungen oder Tipps zum Buch ha­ben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Irene Börjes, Stichwort „Teneriffa“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen irene.boerjes@michael-mueller-verlag.de
Orientiert auf Teneriffa
Die Insel im Profil
Teneriffa ist ...
Eine der Inseln der Glück­seligen, des ewi­gen Frühlings, ein Kon­ti­nen­t im Klein­for­mat und die Ba­de­wanne Europas - alles Beinamen der ka­nari­schen Insel, von poetisch bis ironisch und alle durch­aus zu­tref­fend.
2034 km² Fläche
904.700 Einwohner (2018)
204.900 Einwohner in Santa Cruz, Hauptstadt und Wirtschaftszentrum
46 % der Inseloberfläche, insbesondere Wälder und jungvulkanische Zonen, stehen unter Naturschutz
358 Kilometer Küstenlänge, davon 25 Kilometer Strände
1909: letzter Vulkanausbruch (Chinyero)
... geografisch Afrika, politisch Europa
Teneriffa liegt nur 340 Kilometer vor der Küste Südmarokkos, aber stolze 1500 Kilo­meter vom spanischen Fest­land ent­fernt. Verwaltungs­politisch sind die Kanarischen Inseln eine auto­nome Region Spaniens und damit ein Teil der EU. Wegen ihrer isolierten La­ge genießen sie aber einen steuer­lichen Sonderstatus mit Preis­vorteilen auch für Urlauber.
... die größte Insel im kanarischen Archipel
Gemeinsam mit den anderen west­li­chen Kanarischen Inseln La Palma, Go­mera und El Hierro bildet Teneriffa ei­ne eigene Provinz. Mit 2034 km² ist sie die größte von ihnen, aber immer noch ein gutes Stück kleiner als der 3640 km² große spanische Urlauber­magnet Mal­lor­ca.
... die „Spitze“ Spaniens und höchste Erhebung im Atlantik
Der markante Vulkankegel des Teide er­hebt sich ziemlich genau in der Mitte der Insel und wird von einem ring­för­migen Gebirgszug umgeben, der bis zu 2715 m hoch ist. Der Pico del Teide selbst ist mit 3718 m der höchste Gipfel Spa­niens und im gesamten Atlantik. Er liegt im gleichnamigen Na­tio­nal­park, der zum UNESCO-Natur­erbe zählt.
... aus Feuer und Wasser geboren
Wie alle Kanarischen Inseln ist Tene­riffa vulkanischen Ursprungs und hat sich durch zahlreiche Ausbrüche vor 5-7 Millionen Jahren aus dem Meeres­boden erhoben. Zunächst han­delte es sich um drei separate Inseln, die im
Laufe der Zeit durch die vul­kanische Aktivität zu einer ein­zigen zusammen­wuch­sen. Der Vul­ka­nis­mus ist all­ge­gen­wärtig. Schwar­ze La­va­flüsse, weiße Lapilli­felder, Vul­kan­kegel und Vul­kan­krater formen die Land­schaft. Den Kegel des Teide sieht man von fast jedem Punkt der Insel.
... ein Pflanzenparadies
In Sachen Natur gleicht Te­ne­rif­fa einem Konti­nent im Miniatur­for­mat oder einem bota­ni­schen Gar­ten. Wäh­rend das Kli­ma in Küs­ten­nähe sub­tropisch ist, wird es auf den Höhen „europäi­scher“. Ent­spre­chend vielfältig ist die Pflan­zenwelt der Insel: Exo­tisches wächst neben Ex­klu­si­vem, rote Bougain­villea­kaskaden und lila blühen­de Jaca­ran­da sind ein herr­licher Schmuck in Gärten und auf Plätzen. Einige Pflan­zen sind ende­misch, manche wachsen nur in ganz eng begrenzten Gebieten, am Teide et­wa, im Tenogebirge oder im Barranco del Infierno, der Höllen­schlucht.
... eine Insel der Fiestas
Eigentlich gibt es immer etwas zu fei­ern auf Teneriffa, jeder Ort und jeder Be­rufsstand hat seinen eige­nen Schutz­pa­tron bzw. seine Schutz­patronin. Ihre Na­mens­tage müssen ausgiebig zele­briert werden. Der Kalender sorgt übers Jahr für weitere Anlässe. Den Höhe­punkt bildet der Karneval, und weil ihn alle Städte und Dörfer groß feiern, ist man hier mit den Terminen flexibel - da ist eben am Ascher­mittwoch nicht alles vorbei. Eine ganz normale Fiesta dauert mindestens neun Tage und Nächte, also eine Woche ein­schließ­lich der beiden Wochen­enden.
... ein klassisches Ganzjahresreiseziel
Die beständige Passatströmung und der kühle Kanarenstrom bescheren der In­sel­gruppe das ganze Jahr über an­ge­neh­me Temperaturen. Ohne sie wäre es hier so heiß und trocken wie in Süd­ma­rok­ko auf demselben Breiten­grad. Im Som­mer wird es selten richtig heiß (22-30 Grad) und im Winter nicht kalt (19-24 Grad). Dennoch gibt es Unter­schiede: Der Norden Teneriffas ist häu­fi­ger bewölkt und feuchter, der Süden ist dagegen nahezu regenfrei.
... ein Ziel für Pauschal-Urlauber und Individualisten
Etwa 80 % der Urlauber verbringen ih­re Ferien im Süden und im Westen der Insel, ca. 850.000 wohnen im Norden vor­rangig in Puerto de la Cruz. Der weit­aus größte Teil der Touristen nutzt da­bei die Pauschalarrangements der Rei­se­ver­anstalter. Für Individualis­ten gibt es daneben aber auch Angebote, z. B. in Landhotels oder umgebauten Fin­cas. Nur wenige Kilometer hinter den großen Urlaubs­orten kann man herr­liche Landschaften, kleine Dörfer und alte Städte erkunden.
Von trubelig bis beschaulich
Teneriffas Städte und Dör­fer
Im trocknen, warmen Süden der Insel wuchsen innerhalb von 50 Jahren Urlauberstädte aus dem Boden. Mehr als drei Mil­lionen Gäste beherbergen sie pro Jahr. Die Besiedlung Teneriffas durch die Spanier begann schon vor mehr als 500 Jahren im frucht­baren Norden. Die schönsten Städte finden Sie dort.
Die Touristenzentren Teneriffas:
Puerto de la Cruz, der Klassiker, im Norden
Los Cristianos, Playa de las Américas und Costa Adeje, die größte Urlauberzone, im Süden
Playa de la Arena, Puerto de Santiago und Los Gigantes, der Drillingsort im Westen
Vom Flughafen Reina Sofía bis nach Los Cristianos sind es 20 km, nach Puerto de la Cruz im Norden 110 km.
Die Urlauberzentren im Süden
Los Cristianos: Einen Fischer- und Fähr­hafen, dazu kleine Pensionen, eine Pla­za und eine Kirche gab es hier schon, bevor der Tourismus im Süden Fahrt aufnahm. Deshalb herrscht in die­sem Urlaubsort noch ein richtig ur­banes Ambiente.
Playa de las Américas und Costa Adeje: Die nahtlos ineinander übergehenden Orte bilden die größte zusammen­hän­gende Bebau­ung der Insel und sind ein rei­nes Urlauber­gebiet. Um die Strände grup­pieren sich Hotels und Apartment­an­lagen, ein Yacht­hafen, Sport­an­ge­bo­te, Restau­rants, Ein­kaufs- und Ver­gnü­gungs­zentren sowie viele Kilometer Pro­me­nade.
El Médano: Herrliche Naturstrände be­scherten dem Fischer­dorf im Süd­osten um 1960 einen echten Hotel­pionier, das Hotel El Médano. Die hervor­ragenden Wind- und Kitesurfer-Bedingungen brachten nach und nach weitere Gäste und Unterkünfte.
Santa Cruz - Inselhauptstadt an der Ostküste
Teneriffas Hauptstadt und die größte Stadt der Insel. Bei Urlaubern ist die Hafen- und Handelsstadt in erster Linie als Aus­flugs­ziel beliebt. Hier lohnt sich ein Ein­kaufs­bummel inmitten von städ­tischem Flair mit Parks, Plazas und vielen guten Restau­rants.
La Laguna - die älteste Stadt Teneriffas
Die älteste Stadt der Insel und bis ins 19. Jh. Hauptstadt. San Cristóbal de La Laguna, wie die Stadt mit vollem Na­men heißt, ist immer noch das geis­tige Zentrum Teneriffas. Die ers­te Uni­versi­tät wurde hier 1510 ge­gründet. Herr­schaft­liche Paläste, Kir­chen und Klöster aus den vergangenen Jahr­hun­der­ten sind er­halten und kön­nen bei einem Stadt­rundgang bes­ich­tigt wer­den.
Puerto de la Cruz - Touristenmagnet an der Nordküste
Das ehemalige Hafen­städt­chen war eins der ers­ten gro­ßen Urlauber­ziele Spa­niens. Die überwiegend deut­schen Tou­risten kamen und kom­men we­gen des mil­den Kli­mas, der herr­li­chen Land­schaft und der viel­fäl­ti­gen Pflan­zenwelt in der Um­ge­bung - sie ist ideal für Spa­zier­gänge und Wan­de­rungen. Bade­strän­de und schöne Schwimm­an­lagen gibt es auch.
La Orotava - koloniale Pracht im Norden
Eingebettet in das frucht­bare Oro­tava­tal liegt diese zauberhafte Stadt. Die spa­nischen Eroberer ließen lukrative Plan­tagen anlegen und kamen so schnell zu Reichtum, den sie durch groß­artige Landhäuser zur Schau stell­ten. Die Altstadt blieb gänz­lich von der Abriss­birne verschont und bildet da­durch die schönste Kulisse für einen Stadt­spaziergang.
Garachico - hübsche Altstadt auf Lavagestein
Eine weitere Perle kana­ri­scher Alt­stadt­architektur. Die Stadt wur­de rasch wieder aufgebaut, nach­dem 1706 ein Vul­kanausbruch einen Teil und den da­mals wichtigen Hafen zerstört hatte. Sei­ne Bedeutung für den Weinhandel ge­wann Garachico nicht mehr zurück. Ge­blieben ist ein ruhiges, hübsches Städt­chen, in dem das kul­turelle Erbe der Gegend noch spürbar ist.
Masca - denkmalgeschütztes Bergdorf
Das kleine Örtchen gilt als schönstes Dorf Tenerif­fas. Damit das so bleibt, steht es unter Denk­mal­schutz. Gerade­zu dramatisch liegen seine Ortsteile auf drei schmalen Berg­rücken des Teno­gebirges. Nicht nur das Dorf ist se­hens­wert, auch die ge­sam­te Um­gebung zählt zu den landschaftlich schöns­ten Aus­flugs­zielen der Insel und ist ein be­liebtes Wan­derrevier.
Vilaflor - das höchstgelegene Dorf Teneriffas
Auf 1400 m liegt der ruhige kleine Ort und ist damit das höchst­gelegene Dorf der Insel. Vilaflor ist von aus­gedehnten Pinien­wäl­dern umge­ben, im Frühjahr blüht in ver­schwen­de­rischer Fülle gel­ber Mohn an Weg­rän­dern und auf kunstvoll angelegten Ter­ras­senfeldern. Die Ein­wohner sind flei­ßi­ge Kunst­hand­werker, die ihre Er­zeug­nisse im Ort verkaufen. Das Dorf ist ein be­lieb­tes Aus­flugsziel am Wo­chenende oder auf dem Weg von Süden in den National­park.
Baden und Wassersport
Teneriffas Strände
Das ganze Jahr über ist Bade­wetter. Die Wasser­tempera­tu­ren liegen zwischen 19 Grad im Februar und 24 Grad von Juli bis Sep­tem­ber. Auch die Luft ist immer angenehm warm; durch­schnitt­lich herrschen im Februar 20,6 Grad und im Juli 28,3 Grad auf Meereshöhe.
Signalflaggen am Strand
grüne Flagge = keine Gefahr
gelbe Flagge = nur für geübte Schwimmer
rote Flagge = Baden verboten
Die früher seltene Portugiesische Galeere, eine hochgiftige Quallenart, zeigte sich in den vergangenen Jahren auch vor Teneriffa - dann wird die rote Flagge gehisst.
Von goldgelb bis schwarz
46 Strände bietet Teneriffa insgesamt. Der schönste ist die goldgelbe Playa Las Te­resitas von San Andrés, nördlich von Santa Cruz. Sie ist das Nah­erho­lungs­ge­biet der Haupt­städter. Der längste und gleichzeitig auch hellste Natur­strand liegt vor El Médano im Süd­osten. Alle anderen Strände bestehen von Natur aus aus grauem bzw. schwar­zem Vulkan­sand. Allerdings ha­ben die Gemeinden im Süden bisher zehn Strände mit hellem Sand auf­ge­schüttet, um den Wünschen der Ur­lau­ber zu entsprechen.
Tipps für den perfekten Badetag
Machen Sie es wie die Einheimischen und nehmen Sie einen Sonnenschirm mit. Ein Badetag ist angenehmer und ge­sünder, wenn man sich in den Schat­ten zurückziehen kann.
Dunkler Sand heizt sich in der Sonne auf, da sind Strandlatschen emp­feh­lens­wert, wenn man nicht nur im Spurt das Wasser erreichen will.
Der Atlantik kann Tücken haben - die hohe Brandung und kräftige Unter­strö­mung sind gefährlich. Nach hun­dert kleineren Wellen kommt manch­mal eine ganz große. So sind schon Spa­zier­gänger ins Wasser gezogen wor­den. Besonders heftig ist die Strö­mung an den nicht bewachten Strän­den im Norden. In den Urlauberzentren sind die meisten Strände mit Molen ge­schützt und bewacht. Beach­ten Sie dennoch immer die Signal­flaggen am Strand.
Die Strände im Süden
Auf zwölf attraktive Strände kommt die Ur­lauberzone von Los Cristia­nos, Playa de las Américas und Costa Adeje bis­her, und es könnten durch­aus noch mehr werden. Damit die Ur­lauber aus­rei­chend Platz am Meer finden, be­gnüg­ten sich die Ge­mein­den nicht mit dem na­tür­lichen An­ge­bot an Strän­den. Sie haben die vor­han­denen aus­gebaut und neue Strän­de angelegt. Alle füh­ren kin­der­freund­lich sanft ins Wasser, bie­ten Service­ein­richtungen wie Süß­was­ser­duschen und Lie­ge­stuhl­ver­leih, und auch das nächs­te Café ist nicht weit.
Behindertengerechtes Baden er­mög­lichen die Strände Playa de Las Vistas und Playa de Fa­ña­bé. Dort geht es mit einem Spe­zial­rollstuhl ins Meer.
Meerwasserbecken im Norden
Die Steilwände und Klip­pen an der Nord­küste bieten wenig Raum für leicht zugängliche Strän­de. Weil aber auch die Ein­heimischen gerne ba­den, nutzten sie dafür, schon bevor die ersten Fe­rien­gäste kamen, von Felsen eingefasste, natür­li­che Meerwasserbe­cken. Aus dieser Tradition heraus ent­wi­ckel­ten mehrere Ge­mein­den die Idee für Meer­wasser­bade­anlagen, die ohne Sandstrände auskommen.
Die be­rühm­teste Badeanlage bil­det die Costa Martiá­nez bei Puerto de la Cruz. César Manrique, der be­kann­teste Künstler der Kanaren, ent­warf dort eine Landschaft mit acht künst­li­chen Badeseen. Keiner erinnert auch nur entfernt an ein klassisches Schwimm­becken, statt­dessen sind die Becken mit Lava­ste­inen eingefasst, Fontänen schießen zur vol­len Stunde empor. Auch an Kioske und Res­tau­rants wurde gedacht, sodass die Anlage an ein riesiges Spaßbad unter freiem Him­mel erinnert.
Die Strände im Westen
Im Südwesten liegen die Strände am Ende der Schluchten/Barran­cos, die dort geschützte Buchten bilden. Die grö­ßeren Strände finden Sie weiter oben im Nordwesten. Die Playa de la Arena hat feinen schwar­zen Sand und bekommt für ihre Sau­ber­keit und gute Service-Infra­struktur schon seit Jah­ren die Blaue Flagge der EU. Die Playa de los Guíos schmiegt sich direkt an die Steilküste von Los Gigantes.
Wellenreiten, Kite- und Windsurfen
Ohne Segel surfen, also wellenreiten, kann man an Teneriffas Stränden überall dort, wo es eine kräftige Bran­dung gibt, am besten bei Flut. Im Süden der Insel herrschen z. B. auf Höhe des Parque Santiago bei Los Cristianos gute Bedingungen, im Nor­den kann man an der Playa Socorro etwas westlich von Puerto de la Cruz gut wellenreiten. Die beständigen Win­de des Nordost­passats machen El Médano im Südosten zum Hot­spot für Kite- und Windsufer.
Tipps für den Familienurlaub
Teneriffa mit Kindern
Für Kinder und ihre Eltern wird der Urlaub auf Teneriffa sicher ein Erfolg, denn die Tinerfeños lieben Kinder und sind auf kleine Gäste eingestellt.
Die wichtigsten spanischen Begriffe
Kind
niño/a
Baby
bebe
Windeln
pañales
Fläschchen
biberón
Schnuller
chupete
Kinderhochstuhl
silla alta
Halbe Portion/
.
Kinderportion
media ración
Standort und Unterkunft
Ruhiger als in den städtischen Touris­tenzentren im Süden oder an der Nord­küste wohnen Fami­lien in Ferien­häu­sern im Hinter­land oder etwas außer­halb, z. B. im Taoro-Park bei Puerto de la Cruz.
Apartments eig­nen sich in der Re­gel besser als Fami­lien­unterkunft als Ho­tels, da kann man direkt aus dem Zim­mer auf die Terrasse oder in den Gar­ten springen, und meist lockt ne­ben dem ob­liga­torischen Pool auch noch ein fla­ches Planschbecken. Auf Ur­lau­ber­fa­mi­lien haben sich na­türlich auch die gro­ßen deutschen Rei­se­ver­an­stalter ein­gestellt und be­son­ders kin­der­freund­liche An­lagen in die Ka­ta­loge auf­ge­nommen.
Ferien­häuser, in denen man völlig un­ge­zwun­gen nach dem eigenen Gus­to wohnen kann, reichen von der lu­xu­riösen Villa bis hin zum ro­man­ti­schen Bau­ernhaus. Ein eigener Garten und oft auch ein Pool sind hier selbst­ver­ständ­lich. Verschiedene Agen­turen listen Angebote auf; auch auf www.webtenerife.de und auf den Web­sites der Gemeinden können Sie fün­dig werden ­- dort aber häufig nur auf Spa­nisch.
Kinderbetten sind in den meisten Un­terkünften vorhanden, bei der Bu­chung sollten sie unter Angabe des Al­ters der Kinder bestellt werden.
Einkaufen
All die Dinge, die Sie für Klein­kinder be­nötigen, gibt es auch auf Teneriffa. Viel­leicht nicht gerade im kleinen Su­per­markt um die Ecke, der sich auf Strand­urlauber und deren Bedürf­nisse eingestellt hat, aber die großen Su­permärkte haben von Ba­by­nah­rung bis Windeln alles Notwendige im Sor­ti­ment.
Autofahrten
Kindersitze für den Leih­wagen stellen alle Auto­ver­leiher, sie soll­ten gleich mit­bestellt werden. Prüfen Sie je­doch vorher un­be­dingt die Angebote! Unter Um­ständen kann es güns­tiger sein, den ei­ge­nen Kin­dersitz als Sperr­ge­päck von zu Hause mit­zu­bringen.
Auf Teneriffa sind die meis­ten Strecken jenseits der Auto­bah­nen kurvig, für emp­findliche Mitfahrer sind längere Fahr­ten dann nicht immer ein Vergnügen.
Essen gehen
In den Restaurants sind Kin­der immer willkommen. Die meisten bieten neben den großen Por­tio­nen für Erwachsene auch halbe Portionen für den kleinen Hunger oder für Kinder an. Voll­kom­men normal ist es auch, mit Kin­dern abends noch unterwegs zu sein, nie­mand wird sich gestört fühlen.
Kinderfreundliche Strände
Die Badestrände im Süden und in Puerto de la Cruz sind für Kinder aller Al­ters­grup­pen geeignet. Der Sand ist weich, sie fallen sanft ins Wasser ab und sind be­wacht. Viele Strände im Norden sind we­gen Wind und Wellen ideale Reviere für Surfer und Wind­surfer, nicht aber für (kleine) Kinder. Eine Übersicht der schöns­ten Strände fin­den Sie hier.
Vergnügungsparks und Gokartbahnen
Rund um die Urlaubszentren liegen di­ver­se Vergnügungs- und Tierparks, der bekannteste ist der Loro Park in Puerto de la Cruz. Dort sind nicht nur zahl­reiche Papageien beheimatet, sondern auch viele andere Vögel und Wasser­tiere. Wer dagegen heimlich vom Nür­burg­ring träumt, kann auf einer der Gokartbahnen im Süden schon mal üben.
Wale beobachten und mit dem U-Boot abtauchen
Von den Häfen Los Cristianos und Puerto de Colón brechen diverse Aus­flugs­boote zu Wal- und Delfin­beob­ach­t­ungstouren auf. Die aufregendste Boots­fahrt ist sicher die mit dem gelb-roten U-Boot von Submarine Safaris, das an der Marina Amarilla ablegt.
Kostenlos austoben auf Spiel- und Grillplätzen
Auch abseits der Touristenzentren kann man sich mit Kind und Kegel die Zeit vertreiben. Sie müssen nur Würst­chen und Getränke ein­packen. Mitten in der Natur liegen sogenannte Zonas Recreativas mit Grillplätzen, Feuerholz, Tischen und Bänken, Was­ser­stellen sowie Spiel- und Sport­plätzen. Einer der schönsten ist der Waldrastplatz La Caldera oberhalb von Puerto de la Cruz.
Unterwegs auf Teneriffa
Santa Cruz und der Osten
Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz ist kein Ferienort, unabhängig vom Tourismus pul­siert hier das normale kanarische Leben. Wer das kennenlernen möchte, ist hier rich­tig. Sei es bei einem Stadt- oder Einkaufsbummel oder während des Karnevals.
Karneval in Santa Cruz
In der Hauptstadt wird der Karneval am ausgelassensten gefeiert. Er ist nicht nur das größte Fest, die Tanzpartys auf den Plazas sind legendär und haben es schon einmal ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft (→ S. 193).
Hauptstadt ist Santa Cruz erst seit 1823. Das Stadtbild ist geprägt von klas­sizistischen Gebäuden wie dem Mu­seumskomplex, vom Jugendstil z. B. im Norden der Innenstadt und vor al­lem von modernen Regierungs­gebäu­den und Projek­ten wie dem spekta­ku­lä­ren Konzerthaus Auditorio. Den Ent­wurf lieferte der international re­nom­mier­te Architekt Santiago Calatrava. Im­mer­hin, eine historische Insel aus dem 15./16. Jh. hat die Zeit über­stan­den. Die Plaza und die Haupt­kirche Ig­le­sia de Nuestra Señora de la Cande­la­ria.
Im Osten der Insel, zwischen Santa Cruz im Norden und El Médano im Sü­den, liegen zwei Orte, die für Urlauber besonders anziehend sein dürften: das Küstenstädtchen Cande­laria mit seiner bedeutenden Wall­fahrts­kirche und im Hinterland Güímar und seine rät­sel­haften Pyramiden.
Was anschauen?
Innenstadt von Santa Cruz: Ein Rund­gang bringt Sie zu allen wichtigen Punk­ten der Stadt. Fußgängerzonen und ver­kehrs­freie Plätze machen ihn an­ge­nehm. Die Plazas España, Can­de­laria und Príncipe de Asturias folgen dicht aufeinander und ermöglichen ent­spanntes Schlendern. Unterwegs kön­nen Sie in zahlreichen Terrassen­cafés neue Energie tanken. Und die grü­ne Lunge der Stadt, der Parque Gar­cía Sa­na­bria, bietet Erholung pur.
Basílica de Nuestra Señora de Can­de­laria: Für die Schutzheilige der Insel hat man in Candelaria standes­gemäß eine Basilika gebaut, in der sie in Gold und Silber gekleidet auf dem Altar steht. Nicht weniger be­ein­druckend sind die neun überlebens­gro­ßen Bronze­plasti­ken auf dem Vorplatz, sie sol­len die neun Men­ceys (Guanchen­fürs­ten) zum Zeit­punkt der Er­oberung dar­stel­len und die Patro­nin schützen. Am 15. Au­gust, dem Hö­hepunkt der Heili­gen­ver­ehrung, pil­gern die Haupt­städter so­gar über die Auto­bahn hierher.
Pyramiden von Güímar: Wur­den sie von den Ureinwohner ge­baut oder nicht? Das ist die Frage im Parque Etnográfico Pirámides de Güimar, der Anlage oberhalb des Städt­chens. Der norwegische Forscher Thor Heyerdahl, der die drei Pyramiden aus Lavasteinen freilegte, ging davon aus, dass sie von den Guanchen errichtet wurden. Aber es gibt auch andere Mei­nungen. Sehen Sie selbst!
Wo essen?
Fisch und Meeres­früch­te essen die Haupt­städter in San Andrés, einem Fi­scher­dorf am Nordostrand der Stadt. In eleganten Restaurants wer­den Muscheln und Langus­ten in Aqua­rien präsentiert, bis die Wahl auf sie fällt. Ein paar Ecken weiter finden Sie auch schlichte und preiswerte Lokale.
Im Stadtzentrum von Santa Cruz sorgen Terrassen­cafés und -restaurants mit Küchen aus aller Herren Länder für Pausensnacks oder Mittagsmenüs. In der Taberna de Cambulón gibt es gute kanarische Tapas. Crossover­menüs serviert das Gom mittags und am Abend.
Im Szeneviertel Las Norias, zwischen dem ältesten Kirch­platz und dem Barranco de Santos, haben sich Bars und Restau­rants niedergelassen. Hier gibt es fast alles. Zwischen Cock­tails und kuba­ni­scher und kana­rischer Küche liegen nur wenige Schritte.
Wo baden?
Playa de las Teresitas: Den schönsten Strand Teneriffas finden Sie vor dem Fischer­dorf San Andrés. Er bringt es auf 1,3 km - mit feinem goldgelbem Sand. Palmen schaffen ein karibisches Ambien­te. Mit Duschen und Getränke­kios­ken, aber ohne eine ständig du­deln­de Kommerzzone, wie an so man­chem Strand im Süden, lässt es sich herrlich entspannen. Für Jogger ist der Ufersaum die beste Laufstrecke weit und breit. Nach dem Badetag locken die Meeresfrüchte- und Fischrestaurants im Dorf.
Parque Marítimo César Manrique: Am Ufer neben dem Audi­torio de Tenerife in Santa Cruz liegt diese Bade- und Frei­zeitanlage. Entworfen hat sie der be­kannteste Künstler der Kanaren und da­bei dafür gesorgt, dass hier - zwi­schen Palmeninseln und Wasser­fällen - mehr Spaß als Leistungssport an­ge­sagt ist.
Santa Cruz
Mit mehr als 220.000 Ein­woh­nern ist Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz eine mo­derne Groß­stadt. Sie ist Hafen- und Han­dels­stadt und das Ver­wal­tungs­zent­rum der Provinz Santa Cruz de Tenerife.
In der lebhaften Innenstadt findet man neben vielen Geschäften und Fuß­gän­ger­zo­nen neue und ältere ar­chi­tek­to­ni­sche Meisterwerke, interessante Mu­seen und Aus­stel­lungen und sehr hüb­sche, große und kleine Plazas und Parks mit Ju­gend­stil­kios­ken, Brunnen und Straßencafés. Hier sitzen Ein­hei­mi­sche in ihrer Mittagspause und Tou­ris­ten nach dem Einkaufsbummel und ge­nießen die Ruhe.
Noch keine 200 Jahre ist Santa Cruz Hauptstadt. An Bedeutung gewann es erst durch den Ausbau des Hafens und die Ansiedlung der Handelshäuser ab Mitte des 19. Jh. Die meisten sehens­wer­ten Gebäude sind deshalb we­sent­lich jüngeren Da­tums als etwa die in La La­guna oder La Orotava.
Eine Beschreibung des nahegelegenen San Cristóbal de La Laguna finden Sie hier .
Großzügige Fuß­gän­ger­be­reiche rund um die Plaza España und zwis­chen Plaza del Príncipe de Asturias und Parque García Sanabria machen ent­spann­tes Bummeln möglich. Einen Rund­gang beginnt man am besten am Bus­bahnhof (Intercambiador). Dort hal­ten nicht nur die Busse und die Tran­vía, darunter liegt auch die größ­te Tiefgarage.
Sehenswertes an der Hafenpromenade
Wer sich für moderne Architektur und Pflan­zen interessiert, sollte eine Stadt­be­sichtigung mit einem Abstecher be­gin­nen, der auf einer Promenade am Ha­fen entlangführt, bevor es ins Zen­trum geht. Dafür verlassen Sie den Bus­bahnhof in Richtung Meer.

Konzerthaus Auditorio de Tenerife

Konzerthaus Auditorio de Tenerife: Ge­gen­über steht das architektonisch spek­ta­kulärste mo­der­ne Bauwerk Te­ne­riffas. Riesenwelle, ge­strandetes Se­gel­schiff, Vogel­schwin­ge - all diese As­so­ziationen löste es schon aus. San­tiago Calatrava, ein namhafter spa­ni­scher Architekt, stellte es direkt ans Ha­fen­be­cken. Die spannende Bauweise setzt sich auch im Inneren fort und schafft eine be­sondere Akustik. In zwei Kon­zert­sälen mit 1600 bzw. 480 Plät­zen wird ein ab­wechs­lungsreiches Pro­gramm von Klassik über Jazz bis Pop ge­boten. An geführten Rundgängen zur Ar­chitektur können Sie Mo-Fr um 12.30 Uhr teilnehmen. Das aktuelle Pro­gramm liegt in der Tou­ris­ten­infor­ma­tion aus, Karten erhält man im Vor­ver­kauf in der Calle Cruz Verde 21-23, hin­ter der Plaza de la Candelaria. Mehr In­fos auf Spanisch unter www.auditoriodetenerife.com.
Am Auditorio beginnen auch die städtischen Badeanlagen des Parque Marítimo César Manrique (→ Baden/Strände) und daneben die größte Pal­men­sammlung Europas.
Palmetum: Über 12 ha groß ist dieser bo­tanische Garten, der sich auf Palmen spe­zia­lisiert hat. Ein Hügel (früher die städtische Müllkippe) wurde in eine tro­pische Land­schaft mit Seen, Was­ser­läufen, Spazierwegen, Ruhe­zonen und Aus­sichts­plät­zen ver­wandelt.
Täglich (außer 25.12. und 1.1.) 10-18 Uhr, in den Sommermonaten 10-14 und 16-20 Uhr. Ein­tritt: Erw. 6 €, diverse Sondertarife.
Rundgang durch die Innenstadt
In der beschriebenen Reihenfolge kön­nen Sie die wichtigsten Sehens­wür­dig­kei­ten auf einem Rundgang anschauen, für den Sie einen halben Tag einplanen sollten. Er beginnt am Busbahnhof, den man in Richtung Waren­häu­ser verlässt.
Vor dem Haupt­ein­gang von El Corte Ing­lés wird die Avenida del Tres de Mayo über­quert und es geht gera­deaus in die Calle José Her­nan­dez Alfon­so. An de­ren Ende sto­ßen Sie auf die städ­ti­sche Markthalle Mercado de Nues­tra Seño­ra de Africa. Sie ist ein Werk des 20. Jh. im Stil einer arabischen Kasbah. In ihrem Bauch ste­hen in schum­me­ri­gen Gassen Hunderte von Markt­stän­den mit Früch­ten, Gemüse, Fisch, Fleisch und Käse. Eine Zone ist den Händ­lern von Zie­r­fi­schen und Vögeln vor­be­hal­ten. Wäh­rend die Frauen drin­nen ein­kau­fen, ste­hen die Männer an einer der klei­nen Tapa­bars außer­halb der Hallen und dis­kutieren den Nie­der­gang des CD Te­ne­ri­fe in die zwei­te División. Ne­ben­an macht sich unter einer schat­tigen Lor­beer­baum­allee ein offe­ner Markt breit. Im Ange­bot sind Alu­löffel, Plas­tik­san­da­len und preis­wer­te Le­der­ar­tikel. Je­den Sonntag fin­det ein erw­ei­ter­ter Markt statt.
Sie verlassen die Markthalle durch den Haupteingang und überqueren die Stra­ße. Ach­tung: Vor der Brücke neh­men Sie einen unscheinbar wirkenden Durchgang nach rechts. Er führt Sie zu einem architektonischen Glanzlicht, dem TEA - Te­nerife Espacio de las Artes (Kunstraum Teneriffas). Dabei betreten Sie zu­nächst einen Innenhof, zu dem sich Räume mit verglasten Fronten öff­nen. Zum Kom­plex gehören Bibliothek, Theatersaal, Ausstellungssäle, Werk­stät­ten für Schü­ler und Studenten, ein Café-Restaurant und ein Laden.
Der Innenhof dient auch als Durch­gang zu den nächs­ten Be­suchspunkten. Im Ge­bäu­de­komplex des alten Zivil­kran­kenhauses sind unter einem Dach gleich zwei Mu­seen unter­ge­bracht, da­zu eine Bib­lio­thek, ein Mu­seums­shop und eine Cafeteria.
Museo de Na­tu­ra­leza y Arqueología / Archäologisches Museum: Alle Lebens­be­reiche der Guan­chen (die Urbe­völ­ke­rung) wurden hier re­kons­truiert. Werkzeuge, Schmuck, Haus­halts­geräte und Reste von Klei­dungs­stücken dokumentieren die Finger­fer­tig­keit der Menschen, die ohne Me­tall­vor­kommen und ohne Handel mit an­de­ren Völkern auf der Ent­wick­lungs­stu­fe der Jungsteinzeit verharrten. Zeug­nisse ihres Totenkultes sind Mu­mien in nach­ge­bauten Be­gräb­nis­höh­len. Die um­fang­reiche Keramik­samm­lung von allen Kanarischen Inseln zeigt deut­lich die un­ter­schiedliche Ent­wick­lung dieses Handwerks. Während die Ton­gefäße von Go­me­ra relativ dick­wan­dig und schmucklos blieben, stel­len die Töpfer auf La Palma por­zell­an­dünne, reich verzierte Schüsseln her. Die zahlreichen Knochenfunde ha­ben nicht nur einen Gruseleffet, schauen Sie genauer hin: Viele der Kno­chen­ver­let­zun­gen zeigen deutlich, dass die Guanchen mit Steinwerkzeugen Opera­tio­nen durch­ge­führt haben und bereits Schädelöffnungen beherrschten.
Museo de Ciencias Naturales / Natur­wissenschaftliches Museum: Meer und Küste der Kanarischen Inseln sind die Haupt­themen der Ausstellungen. Ver­schie­dene Unter­wasser- und Land­zo­nen sind naturgetreu in überdi­men­sio­na­len Aquarien und Terrarien nach­gebildet, präparierte Fische und Land­tiere bevölkern sie. Die Ausstellungen zeigen nicht nur das Leben in den dar­ge­stellten Zonen, sondern auch ihre Be­deutung für den Menschen und die Ein­griffe des Menschen in die Natur. Weitere Ausstellungsräume sind den Be­son­derheiten jeder Insel im Archipel sowie der präkolumbianischen Kunst Ameri­kas und der Kunst Schwar­z­afri­kas gewidmet.
Museumskomplex: Mo, So und feiertags 10-17 Uhr, Di-Sa 9-20 Uhr, Kinder bis 8 J. frei, Kinder bis 16 J., Studenten, Rentner 2,50 €, Erw. 5 €. Fr und Sa ab 16 Uhr Eintritt frei, www.museosdetenerife.org.
Wem gerade nicht nach Museums­be­such zumute ist, der kann die Fuß­gän­ger­brücke über den Barranco de Santos über­queren und steht im Szeneviertel Las Norias (→ Essen & Trinken), das Sie spätestens dann aufsuchen sollten, wenn sich der Hunger mel­det. Zu­nächst geht es aber direkt auf den Kirch­turm zu.
Iglesia de Nuestra Señora de la Con­cepción: Der Kirchplatz mit Haupt­kir­che und Ne­bengebäuden ist der einzige Ort in der Stadt mit einer Gebäu­de­gruppe aus dem 15./16. Jh. Schon sechs Jahre nach der Eroberung im Jahre 1496 stand die fünf­schif­fi­ge Kirche. Ein Brand 1632 machte die Erneuerung von Dach und Innenraum er­for­derlich. Auffällig ist der mehrstufige Glo­cken­turm, der Mitte des 18. Jh. an­ge­fügt wurde. Im Innenraum wird das Kreuz der Eroberung verwahrt, das der Be­zwin­ger der Guanchen, Alonso de Lugo, am Strand von Santa Cruz er­rich­tete. Als ihr bedeutendstes Kunst­werk gilt der mit Silber verkleidete, ba­rocke Haupt­altar. Die Kirche ist meist ver­schlossen.

Auf der Plaza España

Plaza España: In der Mitte dieses groß­zü­gig gestalteten Platzes glitzert seit 2008 ein riesiger Meerwassersee. Er soll Stadt und Meer optisch miteinander ver­binden. Zur vollen Stunde steigt aus seiner Mitte ein Geysir auf. Um den See soll das vorhandene Grün noch zu ei­nem Park mit einheimischen Pflanzen zu­sammenwachsen. In den Pavillons haben die Touristeninformation und eine Kunstgewerbeausstellung ihr Quar­tier auf­geschlagen. Der vorherige Mit­telpunkt des Platzes, das Mo­nu­mento del los Caídos (zu Francos Zeiten errichtet) zu Ehren der im Spanischen Bürgerkrieg Ge­fal­lenen, blieb zwar ste­hen, verlor aber seine Dominanz. Bei den Bauarbeiten ent­deck­te man unter dem Platz - heute unter dem See - ge­le­gene Überreste der im 16. Jh. er­bau­ten Festung Castillo de San Cristobal.
Castillo de San Cristobal: Die Aus­gra­bungen unter dem Meerwassersee sind zu einem Museum in Tunneln und un­ter­irdischen Räumen ausgebaut wor­den, zu dem man erst einmal hin­ab­stei­gen muss. Das Kastell war Teil eines Rings von Festungen, die die Städte und Häfen Teneriffas vor Pira­ten­über­fäl­len und krie­ge­ri­schen Angriffen schüt­zen sollten. An dieser Stelle ge­lang es u. a., am 25. Juli 1797 einen An­griff der britischen Marine unter Kon­ter­admiral Nelson abzuwehren. Eine Ku­gel der Kanone „El Tigris“ - sie ist in den hin­te­ren Räumen ausgestellt - soll ihm einen Arm abgerissen haben. Nicht alle Ausstellungsstücke sind so krie­ge­ri­sch. Die meisten Räume stellen die Ge­schichte der Stadt und ihre Pläne für die Zu­kunft vor.
Mo-Sa 10-18 Uhr, Eintritt frei.
Am südwestlichen Rand der Plaza stehen öffentliche Gebäude wie die Post und das Cabildo, die Insel­re­gie­rung. Nach Nordosten geht die Plaza España in die Alameda del Duque de Santa Elena über, eine mit Bäumen be­stan­dene Flanierzone.
Plaza Candelaria: Sie grenzt im Norden an die Plaza España und ist noch im­mer der städtische Mittelpunkt - um­ge­ben von Restaurants, Geschäften und Bank­ge­bäu­den, bewacht von der Statue der Schutzpatronin der Insel, der Vír­gen de Can­de­laria, der Guanchen­fürs­ten zur Seite stehen.
Oberhalb der Plaza halten Sie sich rechts, überqueren die nächste Straße und ge­lan­gen weiter geradeaus gehend auf einen kleinen, von mächtigen Gum­mi­bäumen be­standenen Platz. Links sehen Sie das Portal der Iglesia de San Francisco. Die Klos­terkirche aus dem 17. Jh. ist wegen ihrer besonders gu­ten Akustik bekannt. Orgel­konzerte fin­den deshalb vorzugsweise hier statt. Aber auch ohne Konzert lohnt es sich vor­beizuschauen. Im Inneren zeigt das Kir­chenschiff die klassische ka­na­rische Holz­decke, der Altar ist wie das Portal barock gestaltet. Der massive Bau da­neben beherbergt den obersten Ge­richts­hof. An ihm entlang und dann nach links erreichen Sie eine besonders hübsche Anlage.
Plaza del Príncipe de Asturias: Der eher kleine Park ist eine grüne Lunge mitten im Häusermeer. Riesige Bäume schir­men Sonnenstrahlen und Straßenge­räusche ab. Auf den Parkbänken um den Musikpavillon verbringen die Be­schäftigten der um­lie­genden Büros gern ihre Mittagspause. Ein Jugendstil­kiosk bietet Speisen und Ge­trän­ke an. Die Grünanlage ist von sehenswerten Gebäuden und Museen ein­ge­rahmt.
Círculo de Amistad del XII Enero (Kul­tur­verein): Das 1904 gebaute private Kulturhaus prunkt mit überbordenden Dekorationselementen des Neobarock. Der Kulturverein orga­ni­siert regel­mä­ßig Ausstellungen und Konzerte, dann ist Ge­le­gen­heit, das Haus auch von innen zu be­trach­ten.
Museo de Bellas Artes: Im großzügig an­gelegten Gebäude aus den letzten Jahren des 19. Jh. sind Bilder moderner und alter Meister ausgestellt. In der ers­ten Etage dominieren romantische Land­schaftsbilder. Der Saal für die Künstler der Moderne befindet sich eben­falls auf diesem Stock­werk. In der zwei­ten Etage findet man ältere Meis­ter mit Schlachtenszenen und re­li­giö­sen Mo­ti­ven. In den Vorräumen Skulp­tu­ren der Expressionisten, gezeigt wird u. a. eine Plastik von Rodin. Im hin­te­ren Ge­bäu­deteil beherbergt das Mu­seum eine Waf­fen- und Münz­samm­lung.
Plaza del Príncipe de Asturias, Calle José Murphy, Di-Fr 10-13 und 17.30-20 Uhr, Sa/So 11-14 Uhr, Eintritt frei.
Von der Plaza España empfiehlt es sich, wenige Schritte nach Norden zu ge­hen und in die ver­kehrsfreie Calle La Lu­na ein­zubiegen. An ihrem Ende ge­langt man, vorbei an einem Ein­kaufs­zentrum oder mitten hin­durch, zum Stadtpark.
Parque García Sanabria: die größte Grünanlage in der Innenstadt und genau der richtige Ort, um nach einem anstrengenden Stadtrundgang oder nach einem nicht we­niger an­stren­gen­den Einkaufsbummel auszuspannen. Bäu­me, Rasenflächen und Zier­sträu­cher säu­men die mit Bänken be­stan­de­nen Parkwege. Es gibt auch ein Gar­ten­lokal, einen Spiel­platz und ein Tier­ge­hege.
Di-So 11-14 und 17-20 Uhr.
Nach Norden wird der Park von der Rambla de Santa Cruz begrenzt, dem größten Fla­nier­bou­levard der Stadt. Auf dem grünen Mittelstreifen stehen herr­liche Lor­beer­bäu­me und Ja­ca­ran­das. Zu­dem ist die Rambla als Kunst­bou­le­vard angelegt, denn zahl­reiche Skulp­tu­ren schmücken den Weg, u. a. von Henry Moore und dem Ti­ner­fe­ño José Abdad. Ein Pavillon am Nordrand des Parks informiert über die Kunst­werke.
Der Rundgang führt vom Park aber auf die nach Südwesten verlaufende Avenida del 25 de Julio, vorbei an klas­sizistischen, öffentlichen Gebäuden und so manchem schö­nen Jugendstil­haus. Auf halber Strecke erweitert die Avenida sich zur Plaza de Pa­tos, dem Enten­platz, einem der stim­mungs­voll­s­ten Punkte der Stadt. Von Palmen um­rahmt, kommen der schöne Mosaik­brun­nen und die Mosaikbänke beson­ders zur Geltung.

Hinter der ältesten Kirche macht sich das Szeneviertel Las Norias breit

Die Avenida del 25 de Julio endet an der Plaza de Weyler. Die grüne, park­ar­tige Plaza wartet mit einem ital­ie­ni­schen Marmorbrunnen auf, der der Liebe gewidmet ist. Das große Gebäude an der Westseite ist die Capitania Ge­ne­ral, ehemaliger Sitz der Mi­li­tär­gou­ver­neu­re. In die Plaza de Weyler mün­det auch die Calle del Castillo, die lebhafte Einkaufs- und Fußgängerzone. Auf ihr geht es zurück zur Plaza Cande­laria und Plaza España.
Wenn Sie direkt zum Ausgangs­punkt möchten, sollten Sie auf halbem Weg nach links in die Calle Valentin Sanz biegen und vor dem Über­que­ren der Brücke zur Markthalle einen Schlen­ker nach links machen. Sie fin­den dort einen weiteren Platz, die Plaza de la Madeira: Sie war vor der Er­öff­nung des TEA das Kulturzentrum der Stadt. Mit­te des 19. Jh. entstanden hier das Teatro Guimerá la Recova und die alte Markt­halle, die jetzt dem Centro de Fotografía als Aus­stellungs­raum dient. Gebäude und Platz sind mit Skulpturen ge­schmückt.
Unterhalb der Brücke liegt das Sze­ne­viertel Las Norias mit zahlreichen Restaurants. Gera­de­aus erreichen Sie die Markthalle und später den Bus­bahnhof.
Museen abseits des Rundgangs
Casa del Carnaval / Karnevalmuseum: Im Mittelpunkt steht die Ausstellung der schönsten und großartigsten Kos­tü­me, vor allem die der Kar­ne­vals­kö­ni­gin­nen. Es wird aber auch das Fest als solches mit all seinen Gebräuchen nä­her beleuchtet.
Calle Galcerán 17, tägl. 9-19 Uhr, Eintritt frei.
Museo Histórico Militar de Canarias: Zu sehen sind Schaustücke der ka­na­ri­schen Militärgeschichte, die vor allem vom Kampf gegen Freibeuter und der Ab­wehr der englischen Flotte geprägt ist.
Calle San Isidro, Di-Sa 10-14 Uhr, Eintritt frei.
Baden/Strände
Parque Marítimo César Manrique: Die Freizeit- und Badeanlage ist den be­kann­ten, von César Manrique entwor­fe­nen Badespaßanlagen in Puerto de la Cruz nach­emp­fun­den. Auch hier war der Künstler an der Planung beteiligt, seine Handschrift ist un­ver­kennbar. Es gibt mehrere interessant geformte Schwimm­becken mit Vul­kan­stein­ein­fassung und Palmeninseln, Kaskaden und Wasserfällen sowie Gar­ten­an­la­gen mit Liegestühlen und Cafeteria, Um­klei­dekabinen und Süßwasserduschen. 2014 wur­de die Anlage komplett re­no­viert und ist heute ein beliebter Platz zum Schwimmen.
Täglich (außer 25.12. und 1.1.) 10-18 Uhr. Eintritt Erw. 2,50 €, Kinder 1,50 €. Cabo de Llanos, an der südlichen Stadteinfahrt.
Beliebtester Badeplatz der Haupt­städter ist allerdings die Playa de las Teresitas in San Andrés.
Der Generalissimo war überall
General Franco, von 1939 bis zu seinem Tode 1976 Diktator Spa­niens, war bis 2009 auf den Straßen und Plätzen von Santa Cruz präsent. Die Rambla de Santa Cruz hieß Rambla de General Fran­co. Quer verlaufende Straßen waren vorzugsweise nach seinen Ge­nerälen benannt worden, General Mola (jetzt Avenida de Islas Ca­narias) etwa oder General Godet (jetzt del Perdón).
Ge­neral Franco hatte den Putsch von Teneriffa aus geplant. Er war im März 1936 als Militärgouverneur hierher strafversetzt worden. Schon im Juli er­klär­te er der republikanischen Regierung den Krieg und landete dank der Hil­fe der deutschen Legion Condor auf dem Fest­land. Seine Gefolgsleute brachten die Inseln innerhalb von drei Tagen in ihre Ge­walt. Die erfolgreiche systematische Su­che nach den Massengräbern ihrer Op­fer begann erst vor wenigen Jah­ren auf den Kanaren wie auch in ganz Spa­nien.