Alexander Wendt

Kristall

Eine Reise in die Drogenwelt
des 21. Jahrhunderts

Tropen Sachbuch

Impressum

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Tropen

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Foto von Alexander Wendt (S. 1) © privat

Datenkonvertierung: C.H.Beck.Media.Solutions, Nördlingen

Printausgabe: ISBN 978-3-608-50441-5

E-Book: ISBN 978-3-608-11074-6

Dieses E-Book basiert auf der aktuellen Auflage der Printausgabe.

Zweite, durchgesehene Auflage, 2019

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1

Unser Rausch

Warum wir von Drogen nicht loskommen

Jeder Drogenkonsum beruht auf einem Gegengeschäft. Wer sich darauf einlässt, der bietet eine selbstverständliche Funktion seines Körpers – vorausgesetzt alles dort befindet sich im guten Zustand –, um eine außergewöhnliche Fähigkeit einzutauschen. Ein gutes Hautbild beispielsweise kann zum Tauschobjekt werden, eine unproblematische Leberfunktion, ein zuverlässiges Gedächtnis. Möglicherweise auch Lebenszeit. Unter Umständen das Leben selbst.

Derjenige, der sich auf den Tausch einlässt, verliert nicht immer. Aber wer Handel treibt, muss bereit sein, sich von etwas zu trennen, was ihm teuer ist. Im Gegenzug bekommt er etwas Großartiges: die Fähigkeit, über die Grenze des Normalbewusstseins zu treten. Einen Halbgottstatus ohne Müdigkeit, Hunger, Schmerz und Kränkung. Wer Drogen nimmt, der tritt als größerer, freierer, fähigerer Avatar seiner eigenen Person aus sich heraus. Es handelt sich um Geben und Nehmen, mal mit Gewinn, mal mit Verlust, aber immer ohne Chance, das Geschäft wieder auf null zu stellen.

Unversehrtheit geben, Fähigkeiten im Gegenzug erhalten, das bildet den Kern etlicher sehr alter Erzählungen. Teiresias wechselt sein Geschlecht und verrät unvorsichtigerweise seine Beobachtungen, die er dabei macht. Das kostet ihn zur Strafe sein Augenlicht. Zum Ausgleich bekommt er prophetische Fähigkeiten.

Odin opfert ein Auge – immerhin nur eins –, um sich Welterkenntnis zu verschaffen.

Als Kind springt der mit phantastischen Kräften ausgestattete indische Affengott Hanuman von der Erde zur Sonne, verbrennt in ihrer Nähe zu Asche, die Asche regnet auf Kontinente und Ozeane herab. Verwandte Götter sammeln seine Überreste auf, einer fügt sie wieder zu einem lebendigen Wesen zusammen. Aber trotz des großen Aufgebots der Mächte gelingt es nicht, einen Teil seines Kieferknochens wiederzufinden. Hanuman zahlt also im Nachhinein für seinen kosmischen Flug doppelt; einmal mit einem Akt der Selbstverbrennung, und nach seiner Auferstehung, die er einem Akt kollegialer Freundlichkeit verdankt, mit einem Stück seines Körpers.

Eine Erzählung mit einem besonders luziden Blick auf kommende Jahrhunderte gibt es über Li Tieguai, einen der acht Unsterblichen im daoistischen Pantheon. Als Schüler von Laotse verdient er sich durch seine Tugendhaftigkeit die Anerkennung seines Lehrers, der ihn mit einer weißen Pille belohnt. Sie nimmt ihm für immer das Hungergefühl und garantiert ihm ewige Gesundheit. Eine zweite Pille aus der Hand des Meisters schenkt ihm die Fähigkeit, schnell durch die Lüfte zu fliegen. Dafür zahlt er seinen Preis buchstäblich mit Haut und Haaren. Li begibt sich auf eine Reise zu anderen Unsterblichen, um mit ihnen eine Art Symposium im Himmel abzuhalten. Zu diesem Zweck fliegt der Meister nur als Seele oder als Energie oder als reines Netz seiner Gedanken – wie immer man Körperlosigkeit sehen möchte. Die Hülle gibt er in die Obhut seines Schülers Li Quing. Ihm schärft er ein, sie sieben Tage zu bewachen, sie aber zu verbrennen für den Fall, dass er nach Ablauf der Frist nicht zurückkehren sollte. Nach sechseinhalb Tagen erhält Li Quing die Nachricht, seine Mutter liege im Sterben, er eilt zu ihr und äschert Li Tieguais irdischen Teil vorzeitig ein. Dem pünktlich zurückgekehrten Meister bleibt nur ein Weg, um als Mensch weiterzuleben, er fährt in den Körper eines verkrüppelten Bettlers, der gerade vor seinem Haus an Hunger stirbt. In dieser Gestalt muss er bleiben, aus ihm wird der Schutzpatron der Armen und Siechen, ausgerüstet mit seinem Wissen und einer eisernen Krücke, an der ihn fortan jeder erkennt.

Die Präzision dieser Sage ist beachtlich, nicht nur, weil eine weiße Pille in einer Erzählung aus dem 13. oder 14. Jahrhundert extrem futuristisch wirkt. Der Legende nach lebte Li Tieguai in der Yuan-Dynastie, die von 1271 bis 1368 dauerte. Die Stoffe aus Laotses Drogenkästchen wirken exakt so wie Opioide (Opiumtinktur gab es in China schon zu Lis Zeiten) und Jahrhunderte später Amphetamine. Sie unterdrücken Hunger und Schmerz, sie geben dem Benutzer das Gefühl der Unverwundbarkeit, im Gehirn entsteht bisweilen das Gefühl, fliegen und außerhalb seines Körpers reisen zu können.

Auf der einen Seite die Freiheit, als Halbgott zu leben, auf der anderen die Verkrüppelung des Körpers – eine bessere Geschichte des Tauschs lässt sich unter den Legenden kaum finden. All diesen alten Erzählungen ist eins gemeinsam, nämlich die nirgends in Frage gestellte Bedingung, dass jemand zahlen muss, wenn er sich über seine physische Grenze bewegen will.

Der Erwerb außergewöhnlicher weltlicher Fähigkeiten beruht übrigens auf dem gleichen Prinzip. Peter Schlemihl muss seinen Schatten geben, um grenzenlosen Reichtum zu erhalten, Timm Thaler sein Lachen für die Garantie, jede Wette zu gewinnen. In jedem Fall bieten keine Menschen den Tausch an, sondern fallweise Götter oder der Teufel.

Unter den mythologischen Schichten aus Griechenland bis China steckt eine grundsätzliche Frage: Könnte es sein, dass die Wünsche nach Freiheit von Beschränkungen wie Schmerz, nach Unverwundbarkeit, nach dem Herumspielen an der eigenen Standardeinstellung so ursprünglich und elementar sind, dass Narkotika zum Gehirn also passen wie ein Schlüssel zum Schloss? Dass Menschen und Drogen ein System bilden?

Es fällt schwer, im Tausch des heilen Zustands gegen ein Feuerwerk der extraordinären Erlebnisse nicht ein universelles Prinzip zu erkennen. Der symbolische Tausch findet sich bei den meisten Naturvölkern und in allen Hochkulturen. Können Menschen – als Spezies, nicht als Einzelne – dem Geschäft überhaupt ausweichen? Fast überall auf der Erde wachsen Pflanzen mit alkaloidreichen Wurzeln, Blüten voller Opiate, psychedelische Pilze, Blätter wie die des Kath-Strauchs, die nur noch gezupft und gekaut werden müssen. Ein Hieb in Palmenblütenstände, und der Urstoff des Palmweins fließt.

Drogen fliegen den Menschen seit Tausenden Jahren in den Mund wie die gebratenen Tauben auf Schlaraffenlandbildern. Unter den Inuit, die in ihrem eisigen Gebiet keine passenden Pflanzen finden, bleiben Rauschwillige lange ohne Schlaf, um sich in eine Hypomanie zu versetzen. Andere fasten, um ihr Gehirn in Hungerhalluzinationen zu treiben.

Rausch ist ein Mittel, um das eigene Gehirn zu befingern. Die Lust daran wirkt nicht auf alle, aber auf viele so unwiderstehlich wie die, seinen eigenen Körper zu berühren. Mit den gerauchten, geschluckten, gekauten, geschnieften Substanzen wächst Menschen eine dritte Hand. Es ist eine fahrige und oft zerstörerisch im Inneren herumfingernde Hand, was an der Lust, es trotzdem zu tun, seit Jahrtausenden nichts ändert. Für dieses Erlebnis ruinieren Menschen in vielen Fällen ihren Körper und ihre Finanzen, nehmen Strafen auf sich und unterziehen sich Ritualen, die ihnen unter anderen Umständen bizarr und abstoßend vorkämen. Bei den Tataren, berichtet der Weltreisende Oliver Goldsmith um 1760, sei ein Gebräu aus psychoaktiven Pilzen so begehrt – dadurch allerdings auch ein Luxusgut –, dass die Angehörigen der unteren Schichten ohne zu zögern den Urin der Berauschten trinken würden. »Die Ärmeren, die das Pilzgebräu so lieben wie die Reichen, es sich aber aus erster Hand nicht leisten können, postieren sich bei diesen Gelegenheiten [den Festivitäten der Oberschicht] rund um die Hütten der Reichen und warten auf die Gelegenheit, da die Herren und Damen sich ihrer Flüssigkeit entledigen, sie halten hölzerne Schüsseln hin, um die köstliche Substanz aufzufangen, welche sich durch die Filtration kaum geändert hat.«1

Das Bedürfnis, den eigenen Zustand zu ändern, gehört zu den menschlichen Grundkonstanten, aber es reicht viel weiter zurück, weit hinter den Übergang zwischen Tier und Frühmensch. Der Rausch im Tierreich kommt noch nicht einmal selten vor. Das in Ostasien lebende Federschwanz-Spitzhörnchen etwa betrinkt sich jede Nacht mit dem fermentierten Blütennektar der Bertram-Palme. Allerdings verarbeitet sein evolutionär perfektionierter Körper den Alkohol anders als der menschliche Organismus, nämlich sanfter, anderenfalls würde Ptilocerus lowii seine bis zu 3,8 Promille am Ende eines Streifzugs nicht überleben. Mit einem gesuchten Rausch – also einer Wahl – hat die Spezialernährung des Hörnchens noch nichts zu tun. Der absichtliche Drogengebrauch beginnt erst bei Affen. In der Karibik macht sich die aus Afrika eingeschleppte südliche Grünmeerkatze gern über angegorenes Zuckerrohr her, das in ihrer ursprünglichen Heimat nicht zum Nahrungsangebot gehört hatte.

Michael Huffman, Biologe am Primatenforschungsinstitut der Universität Kyoto, veröffentlichte im Jahr 2002 in African Studies Monographs eine bemerkenswerte Beobachtung. Nach seiner Beschreibung fressen Gorillas und Schimpansen in Äquatorial-Guinea, Guinea und Gabun die Wurzeln des Niandostrauchs, Alchornea floribunda, in denen sich psychoaktive Alkaloide finden. Einheimische in Westafrika nennen den Strauch Alan, sie versichern, so Huffman, dass sie sich seine Verwendung als Rauschmittel ursprünglich von Affen abgeschaut hätten. Alkaloide der Alchornea floribunda erzeugen Halluzinationen, machen euphorisch und regen die sexuelle Lust an, die Wirkung endet gelegentlich in depressiver Stimmung. Beim Volk der Fang spielt Alan eine zentrale Rolle in ihrem Byeri-Kult2, einem spirituellen System der Ahnenverehrung. Anders als Primaten verzehren sie die Wurzel des Alan-Strauchs nicht roh, sie trocknen und zermahlen Holz und Rinde. Hauptsächlich benutzen sie das Substrat in ihrem Initiationsritus. Jugendliche erhalten Alan, dann zeigen ihnen Erwachsene die Schädel ihrer Vorfahren, mit denen sie Verbindung aufnehmen sollen. Akwia nlo heißt der Vorgang nach den Notizen des amerikanischen Ethnologen James W. Fernandez, »den Kopf aufbrechen«.

Was sich aus seiner Sicht im Gehirn eines Menschenaffen unter dem Einfluss von Alchornea floribunda abspielt, bleibt eine unbeantwortete Frage. Aber die Tatsache, dass Drogengebrauch nicht erst mit dem Homo sapiens beginnt, gehört zu den interessantesten Punkten für alle Verteidiger des Rauschbedürfnisses. Es gibt ein apokryphes Buch, eher eine Broschüre, das Naturbeobachtungen versammelt, um damit indirekt auch etwas über die Menschen zu sagen, Giorgio Samorinis Werk Animals and Psychedelics: The Natural World an the Instinct to Alter Conciousness. Das programmatische Vorwort dazu stammt von einem Rob Montgomery, der sich nicht mit Wissenschaft im strengen Sinn befasste, sondern bis 2016 einen Versandhandel mit exotischen Pflanzen und Samen in Sebastopol, Kalifornien, unter dem schönen Motto »Botany & Chemistry« betrieb: »Indem wir das nach Drogen suchende Verhalten von Tieren studieren, können wir Antworten finden, die ein paralleles menschliches Verhalten erklären«, schreibt Montgomery. »Vielleicht ist dann das Problem der problematischen Drogen am Ende kein Problem mehr.«

Allerdings, jedes tiefe Verhaltensmuster stellt ein Problem dar, πρόβλημα, zu Deutsch »das Vorgelegte«, also eine Angelegenheit, die sich nicht einfach beiseite schieben lässt. Erst recht, wenn das Problem schon in der Matrix unserer Vorfahren stecken sollte. Wenn zur Programmierung des Menschen von Anfang an das Bedürfnis nach bewusster Bewusstseinsänderung gehört, dann lässt es sich möglicherweise formen. Aber nie mehr ausradieren.

2

Nie wieder schlafen

Pilotenstoff

All you love is need

TOILETTENTÜRINSCHRIFT

Unvorsichtigerweise hatte der Junge vergessen, die Toilettentür von innen zu verriegeln. Er hockte nicht auf dem Becken, sondern kniete davor, vor sich auf dem geschlossenen Deckel eine Art Puppenstubeninventar. Mit der Ruhe eines Handwerkers bei der Arbeit taxierte er mich, dann sagte er einen nach beiden Richtungen auslegbaren Satz. »Kannste mal die Tür zumachen?« Ich schloss sie von innen und drehte am Verriegelungsknopf (kaputt, da lag das Problem), aber oben gab es noch einen einfachen Metallriegel. Zack. Von da an war ich Beobachter.

Nicht direkt auf dem Deckel, sondern auf seinem untergelegten Parka befanden sich ein Minispiegel, ein Röhrchen, eine kleine Plastikspritze ohne Nadel, zwei Fläschchen mit Pipette, ein Lederetui in Handtellergröße. Außerdem ein Thermosbecher.

»Willste was abhaben?«

»Nein«, sagte ich. »Einfach zugucken.« Mich interessierte der technische Aspekt. Natürlich sagte ich nicht, »mich interessiert der technische Aspekt, ich habe gerade mehrere Bier intus und zwei Psychopillen, über illegale Drogen weiß ich aber praktisch nichts, deshalb hege ich schon länger den Wunsch zu erfahren, warum sich andere so gern Drogen einpfeifen und wie, ich bin eine Art sozialer Spanner«, denn Erklärungen hätten meinen Gastgeber völlig zu Recht genervt. Er konzentrierte sich schon wieder auf seine Handgriffe. Mich hielt er zu Recht für harmlos.

Mit einer Klinge von Daumennagelgröße schabte er einen Kristall auf dem Spiegel klein, zerhackte die Stücke in mehreren Schritten weiter und schob sie zu einer Linie. Das feine Salz wiederum bugsierte er mit beachtlicher Feinmotorik in die Öffnung seiner Spielzeugspritze. Nichts von dem, was er tat, hätte ich auch nur ungefähr voraussagen können. Jetzt kam der Thermosbecher an die Reihe, er schraubte ihn auf, goss Wasser in den Becher, das noch dampfte, die pulvergefüllte Spritze lag vor ihm. Zum ersten Mal sah er mich gründlich an.

»Wenn de schon da bist, dann hilf mir mal. Halte den Becher mit dem Wasser schräg.«

Langsam zog er den Kolben der Spritze auf, dann schüttelte er sein Instrument, damit sich das Pulver im Wasser auflöste.

Übrigens handelte es sich gar nicht um einen Jungen, sondern um einen Mann Mitte 40 mit zwei tiefen Falten rechts und links vom Mund, das konnte ich erst jetzt sehen, da sein Gesicht nicht mehr im Schatten seines Basecapschildes lag. Allerdings war sein Körper jungenhaft schlank.

»So«, sagte er. »Jetzt drehste dich mal um.«

»Wohin spritzt du dir das Zeug?«

»Hinten rein.«

Ein Teil der Party fand jetzt vorübergehend in dem gekachelten Raum statt. Den Stimmen nach sammelten sich draußen Männer und Frauen, im Schnitt alle zehn Sekunden rüttelten Leute an der Tür, jemand schrie »Fickt schneller«, dann verschwand die Meute wieder. Ich drehte mich um, der Mann zog sich gerade die Jeans hoch, kniete sich hin, beugte seinen Oberkörper nach vorn und reckte seinen Hintern hoch wie ein betender Muslim. Anschließend schniefte er noch ein bisschen grünen Staub, den er vorher aus einem Röhrchen auf den Spiegel geschüttet hatte. Dann packte er zusammen. Alles passte in einen Beutel, den er in seinem Rucksack verstaute.

»So«, sagte er noch einmal. Fertig für den Abend.

Hinten im Raucherraum – eine Glastür dämpfte die Musik halbwegs – schrie er mir ins Ohr, er sei jetzt druff beziehungsweise, er sei schon vorher druff gewesen – was seine Toleranz für meinen Spannerbesuch erklärte –, deswegen müsse ich ihm jetzt eine Fanta und ein großes Wasser kaufen, weil, nie solle ich Alkohol trinken, wenn ich so etwas wie er intus habe. Ganz klar, er sah mich als Novizen. Nachdem er Fanta und Wasser gekippt hatte, folgte ein längerer Laberflash.

Tobi, so hieß er nach eigenen Angaben, erklärte mir sein übliches Wochenendprogramm. Am Freitagnachmittag duscht er sich, rasiert sich am ganzen Körper, packt Kondome ein und achtet darauf, genügend zu essen, denn er weiß, dass er die nächsten 72 Stunden kaum Hunger spüren wird, aber nicht kollabieren darf, denn ab Montag muss er wieder in der IT-Branche Geld verdienen. Er drückt sich seine Portion Crystal Meth beziehungsweise Kristel oder T wie Tina meist in das Rektum, weil es die große Schleimhaut dort besonders gut aufnimmt. Dazu schnupft er in der Regel E, also Ecstasy (das grüne Pulver), um die Wirkung von T weicher zu machen. Alles in allem kostet ihn der Stoff deutlich weniger als die Drinks an der Bar, mit denen sich die anderen vergnügen. Sein Ziel besteht darin, drei Tage lang jeweils bis zum Vormittag in Clubs zu feiern und dort oder zwischendurch in Wohnungspartys Sex zu haben, jedenfalls aber ohne Schlaf auszukommen. Das Amphetamin unterdrückt nicht nur Müdigkeit und Hunger, sondern auch Schmerzen. Wichtig ist nur, während der drei Tage ausreichend Wasser zu trinken. Wenn er die drei Partynächte inklusive Sex erlebt, geht es für ihn vor allem um das Durchhalten mit der Energie der 20-Jährigen im Club. Er nimmt es also aus ähnlichen Gründen wie Piloten der Reichsluftwaffe Pervitin genommen hatten, den dünnen, vergleichsweise harmlosen Vorläufer von Crystal Meth.

»Du kannst Crystal also empfehlen?«

»Was?«

»Em-pfeh-len.«

»Lass da bloß die Finger von. Ich hab das letzte Mal zwei Tage gebraucht, damit ich wieder klar im Kopf werde.«

»Was passiert dann mit dir?«

»Wenn ich einen Satz sage, weiß ich ab und zu am Ende nicht mehr, was ich am Anfang gesagt hatte. Außerdem zieht’s dich am Ende runter.«

»Wie bei einer Depression?«

»Wenn du depressiv bist, musst du aufpassen.«

Er meint, in Kombination mit E sei das aber nicht weiter schlimm. Alles in allem würde Speed bei ihm am besten funktionieren. Es hält, sagt er, genauso gut wach wie Crystal, er kommt aber sanfter runter. Zur endgültigen Beruhigung raucht er am dritten Drogentag einen Joint. Manche Ungeübte und Trottel würden gleichzeitig Gras rauchen und Speed nehmen. »Da kannst du das Speed auch gleich ins Klo werfen.«

Ansonsten gebe es nicht viel falsch zu machen. Nur eben reichlich Wasser trinken. Auf keinen Fall Alkohol. Zwischen den Einwurfzeiten, also den Wochenenden, clean bleiben.

Während er redet, nimmt Tobi sein Lederetui wieder aus dem Rucksack, um die millimetergroße weiße Maske eines grinsenden Chinesen hervorzukramen.

»Sieht aus wie eine Elfenbeinschnitzerei«, sagte ich. »Eine Kamee.«

»Das«, sagte er, »ist E. Und du bist’n Pfadfinder.«

»Was heißt das?«

»So brav. Lass die Finger weg davon.«

In Tobi arbeitet der reine Stoff aus Tschechien. Natürlich weiß er, dass die Droge ihm später das Kurzzeitgedächtnis zerschießen kann. Haut und Zähne leiden möglicherweise auf Dauer mehr als bei anderen Mittvierzigern. Aber gerade deshalb gilt es ja, sich zu sputen und das Wochenende bis Montagmorgen auszunutzen.

Wie Crystal Meth aussieht, wusste ich schon vorher. Die ersten Kristalle, die ich sah, lagen auf einem Resopaltisch in der Drogenfahndungsabteilung im sächsischen Landeskriminalamt. Neben dem offenen Haufen von einem halben Kilo drei gefüllte Plastiktütchen mit ungefähr der gleichen Menge. Der Beamte erlaubte mir, daran zu riechen. Über den Kristallen schwebte ein Duft von Toilettenseife, aber auch von Lösungsmitteln und dünner zitroniger Säure. Ihre Farbe entspricht ziemlich genau der von Urinflecken im Schnee.

»Wie viel ist das wert?«

»In Berlin 150 000 Euro«, sagte der Polizist. »Ungefähr.«

Eine Jahresproduktion der tschechischen Crystal-Industrie macht nach sehr vagen Schätzungen der Beamten etwa fünf Tonnen aus. Die Zivilpolizisten an der Grenze fischen jährlich eher eine symbolische und von den Großhändlern einkalkulierte Menge von ein paar Dutzend Kilo ab.

Ich erwähne den Punkt, dass sich Politiker in der EU darauf geeinigt hätten, den legalen Ausgangsstoff Chlorephedrin besser zu kontrollieren.

»Ach.« Der LKA-Mann winkt ab. Ephedrin komme längst aus Asien nach Tschechien, wahrscheinlich aus China. Lithium, das die Köche zum chemischen Reduzieren des Ephedrins brauchen, sei sowieso Teil des Warenkreiskaufs. Es stecke in jedem Lithium-Akku. Für eine Jahresmenge von fünf Tonnen bräuchten alle Kleinfabriken zusammen keine Riesenmengen an Zulieferung: »Im Prinzip genügen da zwei, drei Container.« Die Besonderheit des Stoffs liegt in seiner sehr einfachen und billigen Herstellung, die tatsächlich in der Küche von Walter White und jedem anderen improvisierten Heimlabor funktioniert. Bei Ephedrin handelt es sich um ein weitverbreitetes Arzneimittel gegen Erkältung, das überall rezeptfrei erhältlich ist. Von Methamphetamin unterscheidet es sich chemisch nur durch eine einzige OH-Gruppe, die der Meth-Koch durch das ebenfalls preisgünstige Lithium abtrennt. Es entsteht mit kleinem finanziellen Aufwand C10H15N, die lebensverändernde Substanz.

Einem typischen Wochenendschnüffler wie Tobi würden die anderthalb Kilo auf dem LKA-Tisch möglicherweise bis ans Lebensende reichen, selbst wenn er bei Methgebrauch alt werden sollte, was durchaus möglich ist. Methamphetamin führt nicht zwingend zum Verfall. Süchtige, meint einer der Fahnder, erkenne man nicht ohne weiteres. Trotzdem, sagt einer der Drogenfahnder, fielen ihm an der Grenze zu Tschechien ab und zu Schmuggler auf, die fast alle ihr Zeug auch selbst schniefen würden, beziehungsweise eher umgekehrt, sie würden meist erst süchtig und irgendwann fingen sie an, ihre Einkäufe durch Dealen zu finanzieren.

»Woran erkennen Sie die Leute?«

Dafür gebe es kein System, nur einen Instinkt. »Manchmal am Gesichtsausdruck. Bei Körperschmugglern an der Art, wie sie sich bewegen.« Körperschmuggler, erklärt er mir, nennen sie Händler, die ihre Päckchen auf die Haut kleben oder im Anus tragen. Das seien allerdings Amateure. »Die Professionellen bringen eine kleine Box mit Magneten und einem GPS-Sender unter den Autos von Grenztouristen an.«

In der Polizeipraxis spielt vor allem die Schmerzunempfindlichkeit von Süchtigen bei der Festnahme eine Rolle. »Wenn wir Leute in den Polizeigriff nehmen, dann laufen normale Leute schon in die richtige Richtung, weil das Gelenk gehebelt wird«, sagt der Fahnder. »Ein Crystal-User, der richtig drauf ist, lässt sich manchmal eher den Arm brechen. Der merkt das gar nicht.« Unter Drogenpolizisten kursiert die Geschichte eines Jungen aus Sachsen, der unter Crystal aus Angst vor halluzinierten Verfolgern aus dem Fenster sprang, mit multiplen Frakturen eingegipst wurde und ein paar Tage später wieder den gleichen Weg nach draußen nahm, dieses Mal mit Gips. Von dieser Szene gibt es keine Videoaufnahme. Aber wenn, dann hätte sie mit Sicherheit eine größere Wirkung als die Vorher-Nachher-Schockbilder im Netz.

Niemand unter den Profis, die sich mit Crystal beschäftigen, findet die Polizeifotos aus den USA hilfreich, die nebeneinander erst einigermaßen gesunde Leute zeigen, daneben die Bilder der gleichen Person nach Meth-Konsum mit Flecken im Gesicht, grauer eingefallener Haut und irrem Blick. Im Gegenteil, alle Drogenfahnder, Ärzte und Therapeuten, denen ich bei meinen Recherchen begegnet bin, halten die Fotoserie sogar für schädlich. Denn so sehen die meisten User nicht aus. Wenn Jugendliche den Unterschied zwischen Schockbildern und ihren Freunden und sich selbst sehen, meinen die Experten unisono, dann ziehen sie eher den Schluss daraus, dass ihnen der Stoff wahrscheinlich gar nicht schadet. Natürlich gibt es diese Drogenruinen von der Sorte, wie sie vor Jahren noch mit Heroinspritze vor dem Hamburger Hauptbahnhof in ihrer eigenen Pisse saßen. Aber vor allem verfallen diejenigen Crystal-Benutzer körperlich, die ihren Stoff verflüssigen und injizieren – was in Deutschland unüblich ist, dort schniefen ihn fast alle. Ihre Infektionen, Ödeme und Abszesse, das betonen Suchtmediziner immer wieder, stammen von verdreckten Nadeln, nicht vom Methamphetamin selbst. In den USA und anderen Ländern rutschen Süchtige außerdem schnell aus ihrem bürgerlichen Leben, sobald sie ihren Job verlieren. Der Blick, die schmutzigen Haare, die verschorfte Haut auf den Fotos sagen also eher etwas über Obdachlosigkeit als den Drogenkonsum aus. In Deutschland bekommt bisher jeder, der will, innerhalb von Wochen einen Entgiftungsplatz in einer Klinik und eine Therapie mit dem Ziel, clean zu werden.

Wer wie Tobi Geld verdient, in Schöneberg wohnt und nur Treibstoff von Freitag bis Montag zieht, der kann das jahrelang ohne offensichtliche Schäden tun. Zwar vermuten Mediziner, dass Meth bei langem Gebrauch die Wahrscheinlichkeit für Alzheimer erhöht. Aber wirklich wissen können sie das vielleicht um das Jahr 2030.

Den ersten ehemaligen Langzeitkonsumenten mit abgeschlossener Crystal-Karriere traf ich im Entzugszentrum Alte Flugschule in Großrückerswalde, einem Dorf im Erzgebirge, nur wenige Kilometer vor der Grenze nach Tschechien. In den Ort gelangt man nur mit dem Auto über schmale Straßen, vorbei an Orientierungsmarken, die wie ausgedacht klingen, vorbei an einem Venusberg und durch ein anderes Dorf namens Heinzebank. Das Erzgebirge bildet eine Art autonome Bergrepublik. Seine Einwohner sprechen einen Dialekt, der dem normalen Sächsisch nur entfernt ähnelt. Sie stehen im Ruf, das schönste Holzspielzeug Deutschlands herzustellen. Zu Weihnachten verzehren traditionsbewusste Einheimische nicht Gans oder Ente, sondern Neinerlaa, ein Menü aus neun sehr einfachen Bestandteilen wie Sauerkraut und Linsen, wobei jeder Gang eine alltagsmagische Bedeutung für das kommende Jahr besitzt. Obwohl evangelisch, feiern die Kirchgänger in manchen Orten Mariä Lichtmess mit Umzügen.

Die Gegend gehört zu den Hauptverbreitungsgebieten von Crystal Meth in Deutschland, und das seit Jahrzehnten. Der Stoff, das versichern alle Drogenhelfer und Ex-Süchtigen, lässt sich hier mindestens genauso leicht beschaffen wie in Berlin. Außerdem ist er wegen der Nähe zu den Drogenfabriken auf der anderen Grenzseite selbst für Provinzverhältnisse billig, um die 60 Euro pro Gramm, wobei eine Naseneinheit zwischen 0,1 und 0,5 Gramm liegt.

Die Alte Flugschule steht auf einer Anhöhe, dem Hänelberg. Wer den Weg nicht kennt, verpasst die Auffahrt leicht. Um genau zu sein, handelt es sich bei dem Gebäude um eine ehemalige Segelflugschule von 1935. Heute bringen Therapeuten hier jeweils frisch entgifteten Leuten bei, ohne chemische Helfer auszukommen.

Uwe Wicha, der das Haus leitet, stammt nicht von hier, sondern aus dem Sauerland. Er leitet die Klinik als Geschäftsführer.

Es gibt Gründe, warum die Klinik gerade in Großrückerswalde liegt, im Winkel des Erzgebirges. Sie liegt wie ein Lazarett in der Kampfzone. Hier um Annaberg-Buchholz bestimmt Crystal die Jugendkultur.

Etwa 80 Prozent seiner Patienten, sagt Wicha, hätten Methamphetamin als Haupt- oder Nebendroge konsumiert, bevor sie zu ihm kamen.

Seine 60 Therapieplätze sind fast immer ausgebucht. Ein Sechsmonatsaufenthalt zur Stabilisierung kostet etwa 25 000 Euro. Viele brauchen drei bis vier Durchgänge, um clean zu bleiben. Der Ort liegt nicht nur günstig, weil er sich in der Crystalzone befindet, sondern auch, weil er so klein und schlecht erreichbar ist. Also auch schwer zu verlassen für die Patienten, die einmal hier sind, aber ohne Auto nicht nach Annaberg oder Chemnitz kommen, sollten sie mit dem Gedanken spielen, rückfällig zu werden.

Das größte Problem mit Crystal, darauf weisen praktisch alle Therapeuten und Ärzte hin, sei die extrem hohe Wirkstoffkonzentration. Sie übersteigt die Effizienz der Pervitintabletten aus Wehrmachtszeiten bei Weitem. Der Stoff hält also länger wach, macht länger euphorisch, er unterdrückt das Hungergefühl auch weit besser als seinerzeit bei den Frontsoldaten. Crystal steht vor allem bei Frauen in dem Ruf, schlank zu halten oder schlank zu machen. Natürlich mit allen Nebenwirkungen und Schäden, die es in Großrückerswalde und anderswo zu besichtigen gibt. Weil manche werdende Mütter die Kristalle nehmen, kommen auch Neugeborene süchtig auf die Welt. Ein Hilfsprojekt in Leipzig beschäftige sich deshalb speziell mit jungen Müttern und ihren Babys.

Am Markt für Meth fällt die gut organisierte Wertschöpfungskette auf, von den Ephedrinlieferanten über die Herstellungslabors bis zu den Anstalten und Therapiestellen, in denen die Gehirne der Schniefer neu verdrahtet werden. Und das alles ohne Kartelle wie in Südamerika, ohne Paramilitärs, sondern fast durchgehend solide mittelständisch und effizient wie der Stoff selbst.

Wir hatten verabredet, dass ich mit einem Ex-Junkie sprechen kann. Er würde schon oben in seinem Zimmer warten.

»Ist er ein besonderer Patient? Besonders gut therapiert?«

Wicha sagt, er suche die Kandidaten für Gespräche nach zwei Kriterien aus. Erstens danach, ob sie bereit seien, ihre Geschichte zu erzählen, und zweitens, dass eine Begegnung mit einem Reporter den Therapieerfolg nicht gefährde.

Jan, der Kandidat, sieht so gut aus, dass er sich als Model für eine Pro-Crystal-Kampagne geeignet hätte. Kurze Haare, flaches symmetrisches Gesicht, weiße gerade Zähne, ein nicht übertrieben muskulöser, aber kräftiger Oberkörper. Er trägt Jeans und ein Sweatshirt mit hochgeschobenen Ärmeln. Sein Zimmer wirkt eher wie der Raum einer Jugendherberge. Das kommt den meisten Patienten entgegen; viele sind noch unter zwanzig.

Nach einer bayerischen Untersuchung ist der typische Provinzkonsument von Crystal Meth 28, männlich, arbeitssuchend oder gewerblich tätig. Jan passt fast perfekt in das Muster, er ist 24, ehemaliger Bauarbeiter aus Leipzig. Er wünscht sich wieder einen ähnlichen Job.

»Warum sind deine Zähne so gut?«

»Hab halt Glück gehabt.«

Er sei eben robust, sagt er, außerdem habe er die beiden typischen Fehler vermieden. »Ich hab Meth nie gespritzt, und ich hab es nie mit Speed oder Alkohol und allem Möglichen genommen. Wer spritzt, der kann schnell kaputtgehen. Manche hauen sich alles durcheinander ’rein, zwischendurch auch Aetsch.« Also Heroin.

Für ihn, erzählt Jan, sei es mit 16, 17 in Leipzig so gelaufen wie für viele andere auch in seiner Umgebung. Ein paar Mal auf Partys Crystal probiert (er spricht es wie viele andere »Kristel«, als ginge es um eine Ex-Freundin). Nach sehr kurzer Zeit entdeckte er die Möglichkeit, erst am Wochenende und dann auch unter der Woche zum Rave zu gehen und dann wieder auf das Gerüst zu steigen. Dann nahm er mehr, wegen der langen Wachphasen kam ihm das Zeitgefühl durcheinander. Dadurch verlor er den Job auf dem Bau. Also begann er zur Lebensfinanzierung mit Dealen. »In Leipzig«, sagt er, »hatte ich nie ein Problem, auch an größere Portionen zu kommen. Wenn du gut verhandelst, kriegst du ein Gramm für 40 Euro. Das verkaufst du für 80 und in Berlin für 100.« Weil jetzt ständig eine größere Tüte bei ihm herumlag, legte er von da an auch ständig nach. Ihm hätten Arbeitslosengeld und dann Harz IV zugestanden, aber unter den Umständen von Vertriebsaktivitäten, Extremwachbleiben und Komaschlaf schaffte er es nicht mehr, den Behördenkram zu erledigen. Das Meth drückte die Hungergefühle tagelang weg, er aß also sehr wenig, manchmal mehrere Tage gar nichts. Da er zur Bargeldwirtschaft übergegangen war und Mahnbriefe liegenließ, schalteten ihm die Stadtwerke den Strom ab, er saß mit einer Kerze in seiner verdreckten Wohnung und merkte, obwohl die Synapsen in seinem Kopf nicht mehr richtig arbeiteten, dass er an einen Endpunkt gekommen war. Seine Mutter habe ihn in diesem Zustand gefunden und in die Klinik zum Entgiften gefahren.

»Ich wog da noch 55 Kilo. Wenn meine Mutter mit mir geredet hat, wusste ich am Ende vom Satz nicht mehr, was sie am Anfang gesagt hatte.« Nach der Entgiftung fühlte er sich extrem schlecht und kehrte noch einmal zu Kristel zurück, machte eine zweite Entgiftung, dann ging er in die Alte Flugschule.