cover

Inhalt

Zeichnen

Erfahrungen sind Erkenntniswege. Sie wahrzunehmen, zu durchleuchten, zu erleben und daraus Schlüsse zu ziehen, führt uns in Wissensbereiche, die für fast jeden Betrachter über das naturwissenschaftliche und kunsthistorisch Beschriebene weit hinausgehen. Das stört zwar den nach Descartes`schen Wissenschaftsprinzipien ausgerichteten Denker - begeistert aber andere Menschen, die ähnliche oder sogar gleiche Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben.

Viele Erkenntnisse werden im Unterbewußtsein gespeichert. Sie stehen uns bei Bedarf zur Verfügung, wenn wir den Zugang zu ihnen haben und sie nicht wie eine spiegelnde Wasserfläche abwehren.

Mehr noch als bei einer fotografischen Aufnahme, ist der mit Stift und Pinsel wahrnehmende Mensch mit dem Feldgeschehen geomantischer Erscheinungen verkoppelt. Stift und Pinsel bilden dabei eine "kapazitive, endgespeiste Antenne" im Sinne biologischen Hochfrequenzwissens, entsprechend den Prinzipien der Homöopathie 1). Zudem ist der Betrachter den Einflüssen des Objekts länger und intensiver ausgesetzt. Unwesentliches bleibt unbedacht -Wesentliches wird in der Zeichnung fokussiert. So verdichtet sich in der gezeichneten Wahrnehmung das Erlebte. Es ist typisch dafür, dass das Gezeichnete vom Betrachter auch verstanden wird und so für alle Zeiten von ihm wiedergegeben werden kann. Ein Prozess der persönlichen Wahrnehmung als Kontrastprogramm zu einer Welt, die mittlerweile von vielen Menschen als virtuell empfunden wird.

1