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© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Projektleitung: Christof Klocker
Lektorat: Sylvie Hinderberger
Bildredaktion: Simone Hoffmann, Nele Schneidewind
Covergestaltung: ki36, Sabine Krohberger, München
eBook-Herstellung: Laura Denke
ISBN 9783833881015
1. Auflage 2021
Bildnachweis
Illustrationen: Florian Hauer
Fotos: by Liebscher & Bracht, shutterstock, Nicky Walsh, Katharina Werner
Syndication: www.seasons.agency
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Die Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung der Verfasser dar. Sie wurden nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen medizinischen Rat. Jede(r) Leser(in) ist für das Tun selbst verantwortlich. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Egal ob Sie schon jahrelang an Verspannungen und Schmerzen im Nacken leiden oder Sie diese Beschwerden erst seit gestern quälen, ob Sie einen steifen Nacken haben oder einen Schiefhals oder ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde: Wir wissen, dass Sie eine gute Chance haben, diese Leiden selbstbestimmt abzustellen.
Wir wollen allen Menschen ein schmerzfreies und langes Leben in bester Gesundheit und voller Beweglichkeit ermöglichen. Dafür leben und arbeiten wir. Unser besonderes Anliegen dabei: Den Menschen das Wissen zu vermitteln, wie sie sich selbst helfen können.
studierte Maschinenbau, trainierte und unterrichtete aber sein Leben lang asiatische Kampf- und Bewegungskunst. Das versetzte ihn in die Lage, zusammen mit seiner Frau eine völlig neue, hochwirksame Schmerztherapie zu entwickeln. Seit 2007 bilden sie Ärzte, Heilpraktiker und Physiotherapeuten in dieser Liebscher & Bracht-Therapie aus. Mittlerweile behandeln über 4000 Partner-Therapeuten in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach ihrer Methode.
Ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren. Sie arbeitet seit über 30 Jahren als Ernährungs- und Orthomolekularmedizinerin und führt ihr privatärztliches Liebscher & Bracht Gesundheitszentrum in Bad Homburg. Oberstes Ziel ihrer Behandlung ist, die gewaltigen Selbstheilungsmechanismen ihrer Patienten zu aktivieren, die zu Schmerzfreiheit und Gesundheit führen. Die größte Wirkung erzielt sie mit der Optimierung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten ihrer Patienten.
Sehr viele Menschen leiden regelmäßig unter brennenden Schmerzen zwischen den Schulterblättern, einem steifen Hals sowie damit einhergehenden Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus oder einem Kribbeln beziehungsweise Taubheitsgefühl in den Armen, die die Lebensqualität massiv einschränken. Die herkömmliche Medizin bietet dagegen kaum nachhaltige Therapien. Schmerzmittel, Elektro- und Wärmetherapie oder Massagen, ja sogar Operationen sorgen meist nur für eine begrenzte Zeit für Schmerzfreiheit.
Aus unserer Sicht sind die herkömmlichen Annahmen über Nackenschmerzen dringend überholungsbedürftig, da diese ganz anders entstehen, als gemeinhin vermutet. Das Wissen um die wirklichen Ursachen – unbewusst »antrainierte« Verkürzungen und Verfestigungen der Muskeln und Faszien – ist die Grundlage dafür, Schmerzen und Verspannungen dauerhaft zu beseitigen. Entscheidend dafür ist, ungünstige Alltagshaltungen wie Rundrücken oder »Geierhals« und ungenutzte Bewegungswinkel – das Vor- und Seitbeugen sowie Drehen der Halswirbelsäule – aktiv auszugleichen. Das tun die wenigsten und deshalb haben so viele Nacken keine Chance, ein Leben lang schmerz-, spannungs- und verschleißfrei zu bleiben.
Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, kennen Sie nicht nur die Ursachen Ihrer Beschwerden, sondern wissen auch, was Sie tun können, damit Ihr Nacken wieder schmerzfrei wird – egal ob die Bandscheiben in der Halswirbelsäule schon geschädigt sind oder nicht. Sie lernen die Selbstbehandlung mit der Light-Osteopressur, mit speziellen Körperübungen und mit der Faszien-Rollmassage kennen – und speziell entwickelte Hilfsmittel, damit Ihnen all das so leicht wie möglich fällt.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude an Ihrer Schmerzfreiheit und einem geschmeidigen Nacken.
• Die wahren Ursachen verstehen
• Sich endlich selbst helfen können
• Nackenschmerzen lindern und beseitigen
• Wissen, was zu tun ist, damit sie nicht wiederkommen
• Kraft und Flexibilität im Nacken aufbauen
• Bis ins höchste Alter frei von Nackenschmerzen bleiben
• Endlich wieder Sport machen können
• Das Gefühl der Hilflosigkeit beenden
• Bewusst in neuen Schwung und Bewegung kommen
• Mehr Lebensfreude und Lebensqualität gewinnen
• Sicherheit im Umgang mit dem eigenen Körper entwickeln
Nackenschmerzen sind eine echte Volkskrankheit: Ein Drittel aller Deutschen im Erwachsenenalter leidet im Laufe eines Jahres mindestens einmal an ihnen und damit sind sie nach Rückenschmerzen die zweithäufigste Ursache für Beschwerden am Bewegungsapparat.1
Weil die Betroffenen ihren Hals oftmals nur noch eingeschränkt bewegen können, spricht man im Volksmund bei Nackenschmerzen auch von einem steifen Hals. Doch der Schmerz beschränkt sich längst nicht nur auf die Partie um den Nacken. Manchmal strahlt er bis in die Schultern und Arme aus und kann sogar zu Taubheitsgefühl in den Fingern führen. Oder er zieht sich weiter nach oben bis in den Kopf und verursacht dort Spannungskopfschmerzen.2 Mit zunehmendem Alter kommt es immer öfter auch zu Schwindel.
Eine genaue Definition von Nackenschmerzen gibt es, medizinisch gesehen, übrigens nicht. Zur Orientierung bezeichnet die Internationale Vereinigung zur Erforschung von Schmerzen (IASP) Nackenschmerzen daher als Schmerzen, die oben vom Bereich der Knochenleiste am Hinterhauptbein des Kopfes (Linea nuchalis superior) begrenzt werden, unten vom ersten Brustwirbel und seitlich durch die schultergelenknahen Trapezmuskeln.3
Ärzte und Therapeuten bezeichnen Nackenschmerzen und Symptome mit Schmerzen im genannten Bereich – unabhängig von den Ursachen – gerne als Zervikal- oder Halswirbelsäulensyndrom (kurz HWS-Syndrom).4
Das klingt erst einmal schwammig und sorgt daher nicht selten für Verwirrung. Doch trotz oder gerade wegen ihres unspezifischen Charakters wird diese Diagnose in der klinischen Praxis sehr häufig gestellt: Statistisch gesehen bekommen zwei von drei Deutschen im Laufe ihres Lebens ein HWS-Syndrom und mehr als jeder zehnte Deutsche leidet genau in diesem Moment an Beschwerden in der Schulter-Nacken-Region – viele davon bereits seit mehreren Wochen oder Monaten.5 Das schlägt sich natürlich auf ihr Leben nieder.
Innerhalb des komplexen und empfindlichen Gebildes aus Wirbeln, Muskeln, Faszien, Blutgefäßen und Nerven können die Funktionen der Halswirbelsäule einzeln oder in Kombination gestört werden. Streng genommen muss das HWS-Syndrom daher weniger als Diagnose gelten denn als Sammelbegriff vielfältiger Symptome, die sich im Bereich der Halswirbelsäule oder der Nacken-Arm-Schulter-Region zeigen können.6 Um die ungenaue Bezeichnung im Einzelfall konkretisieren zu können, hat die Medizin daher verschiedene Klassifikationen entwickelt:
Weitverbreitet ist die Einteilung in oberes (Schmerzen im Bereich der Halswirbelkörper 1–2), mittleres (Schmerzen im Bereich der Halswirbelkörper 3–5) und unteres HWS-Syndrom (Schmerzen im Bereich der Halswirbelkörper 6–7). Hier wird also der Ort der auftretenden Beschwerden als Ausgangspunkt genutzt.
Möglich ist aber auch, sich am zeitlichen Verlauf der Beschwerden zu orientieren 5akut oder chronisch; siehe Kasten). Häufiger erfolgt jedoch eine Unterscheidung nach der Ursache.
Sind die Schmerzen von sichtbaren Veränderungen an Wirbeln, Wirbelgelenken oder Bandscheiben begleitet – die Medizin spricht hier von pathomorphologischen Prozessen –, liegt ein spezifisches HWS-Syndrom vor. Auch das posttraumatische Syndrom nach einem Unfall (Schleudertrauma) fällt in diese Kategorie.
Können keine Verletzungen oder Schäden an den Strukturen des oberen Rückens festgestellt werden, gilt das HWS-Syndrom als unspezifisch. Derartige Befunde ohne irgendwelche anatomisch erkennbare Ursache machen – wie übrigens auch bei Rückenschmerzen – den überwiegenden Teil aller HWS-Syndrome aus.
Verschwindet der steife Nacken nach maximal drei Wochen wieder, spricht man von akuten Beschwerden. Dauern die Nackenverspannungen bereits seit mehr als zwölf Wochen an, diagnostizieren Ärzte eine chronische Erkrankung.7 In der Regel besteht bei Nackenschmerzen ein akuter Verlauf. Nur etwa fünf bis zehn Prozent aller Betroffenen entwickeln chronische Beschwerden.8
Obwohl das HWS-Syndrom mit über einem Dutzend möglicher Beschwerden in Zusammenhang stehen kann und sich Nackenschmerzen klinisch gesehen nicht immer von Schulterschmerzen unterscheiden lassen9, gibt es doch eine Reihe typischer Symptome, die das Beschwerdebild kennzeichnen. Entscheidend ist dabei immer, welche Segmente der Halswirbelsäule betroffen sind.
Bei fast allen HWS-Syndromen zeigen sich Schmerzen, die von der Halswirbelsäule ausgehen und bis in die Nacken- und/oder Schultermuskulatur ziehen. So berichten viele Betroffene von brennenden oder ziehenden Nackenschmerzen, die oft mit einem steifen, brettharten Nacken verbunden sind (Zervikalneuralgie).
Häufig ist die Beweglichkeit des Kopfs aufgrund der stark überspannten Nackenmuskulatur eingeschränkt.
Spannungskopfschmerzen im Hinterkopf, die sich helm- oder haubenartig bis zur Stirn ausbreiten, sind ebenfalls häufige Begleiter des HWS-Syndroms (im Falle von Schmerzausstrahlung in den Kopf wird dieses als Zervikozephales Syndrom spezifiziert). Steigen die Verspannungen immer weiter, kann es zu permanenten Kopfschmerzen und Migräneattacken mit Schwindel oder Sehstörungen kommen. Sogar das lästige Ohrensausen durch einen Tinnitus gilt als Überlastungsreaktion des Körpers auf die Muskelverspannungen rund um die beiden oberen Wirbel der Halswirbelsäule.
Bei vielen Patienten kommt es über die Innenseite der Schulterblätter zu einer Schmerzausstrahlung bis in den Oberarm. Ist dies der Fall, geraten besonders die unteren fünf Wirbel in den Fokus. Ärzte sprechen bei solchen Problemen von einer Zervikobrachialgie oder einem Schulter-Arm-Syndrom. Im Rahmen dessen können auch Gefühlsstörungen oder Missempfindungen in den Armen und Händen (Taubheitsgefühle, Kribbeln, »Ameisenlaufen«) auftreten.
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich feststellen, suchen Sie bitte einen Arzt auf, um die Symptomatik abklären zu lassen.
In der Regel sind die meisten Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule und Schulter harmlos und lassen sich schnell und effektiv mit der Liebscher & Bracht-Schmerztherapie behandeln. In sehr seltenen Fällen deuten Nackenschmerzen aber auch auf andere Erkrankungen hin, wie Tumore, Rheuma, Schleudertrauma, Infektionen (etwa Meningitis), Morbus Bechterew oder die sogenannte Fibromyalgie.
Wichtig zu wissen: Auch wenn zeitgleich solche Krankheiten vorliegen, können die Schmerzen oft trotzdem gemindert oder beseitigt werden.
Bei den folgenden Anzeichen bzw. Begleitsymptomen von Nackenschmerzen sollten Sie zusätzlich einen Arzt aufsuchen – am besten einen, der auch in der Liebscher & Bracht-Therapie ausgebildet ist:10
fortschreitende Lähmungserscheinungen
begleitende Haut- oder Harnwegsinfektion
nächtlicher Ruheschmerz, der unabhängig von der Lage oder der Belastung auftritt
Morgensteifigkeit von mehr als einer Stunde Dauer
in den Wirbelknochen wahrnehmbarer Schmerz, der sich zum Beispiel beim Husten verschlimmert
Nackensteifigkeit nach einem Trauma, beispielsweise nach einem Autounfall (Schleudertrauma)
unklares Fieber, besonders bei Diabetes mellitus
nicht erklärbarer Gewichtsverlust
zurückliegende Tumorerkrankungen
Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die länger als drei Monate andauern
motorische Ausfälle wie Gangstörungen
neurologische Anzeichen, wie Taubheitsgefühl in den Armen und Fingern oder der Verlust der Temperaturempfindlichkeit der oberen Extremitäten
Babinski-Reflex: Streicht man über die große Plantarfaszie am Fuß (Sehnenplatte entlang des Fußlängsgewölbes) und zieht sich dadurch der große Zeh reflexhaft nach oben, kann das auf eine Meningitis oder Tumore hindeuten.