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Harald Mante

unter Mitarbeit von
Eva Witter-Mante

Das Foto

Bildaufbau und Farbdesign

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Harald Mante

Lektorat: Gerhard Rossbach

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

ISBN:

 

4. Auflage 2018

© 1.–3. Auflage erschienen im Verlag Photographie, 82205 Gilching

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Vorwort

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Durch ein Studium der Malerei bei dem Bauhausschüler Vincent Weber wurde ich – nach einer Lehre als Schildermaler – mit dem Gedankengut des Bauhauses vertraut gemacht. Als ich 1960 im Alter von vierundzwanzig Jahren fast zufällig das Medium Fotografie für mich entdeckte, konnte ich meine Erkenntnisse in der Malerei fast 1:1 auf dieses, für mich neue Medium anwenden. Schon immer habe ich gerne mein Wissen weitergegeben und schon bald konnte ich erste Kurse an der VHS Wiesbaden anbieten. Die Leitung von zwei Jugendlaboren und ein Lehrauftrag an der Werkkunstschule Wiesbaden folgten. Die Erfahrungen in der Lehre bildeten die Grundlage für meine ersten beiden Bücher »Bildaufbau« und »Farb-Design« 1969 und 1970. Der internationale Erfolg dieser Bücher führte 1971 zu einer Berufung an die Gesamthochschule Wuppertal und 1974 zu einer Professur an der Fachhochschule Dortmund. Dreißig Jahre Lehrtätigkeit und eine rege Reisetätigkeit führten zu zahlreichen Veröffentlichungen und weiteren Büchern. Zu meiner Emeritierung 2001 erschien die erste Auflage von »Das Foto«. Obwohl im Titel dieses Buches der Vermerk »4. Auflage« steht, ist es für mich wie ein neues Buch. Illustriert mit über 300 bisher unveröffentlichten digitalen Bildern der letzten sieben Jahre, mit überarbeiteten Grafiken, der Wiederaufnahme der grafischen Bildanalysen in den Kapiteln der Gestaltungselemente Punkt, Linie und Fläche, sowie das quadratische Buchformat, geben diesem Buch von Außen und von Innen ein ganz eigenes, neues Erscheinungsbild.

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Inhaltsverzeichnis

Kein Bild ohne Gestaltung

Punkt und Punkte

Der Punkt und störende Punkte

Zwei und drei Punkte

Optische Linien und optische Formen

Punkthäufung, Struktur

Die Linie

Erscheinungsform und Kräfte der Linie

Die waagerechte Linie im Quer- und im Hochformat

Die senkrechte Linie im Quer- und im Hochformat

Die Diagonale und die Schräge im Quer- und im Hochformat

Freie Linien, Linie und Begleitlinie, Linienkontrast

Die Fläche

Kreis und Oval als Gestaltungselemente

Das Dreieck als Gestaltungselement

Das Quadrat als Form und Bildfläche

Das Rechteck als Form und Bildfläche

Freie Formen, Formenkontrast

Positiv- und Negativform

Die Farbkontraste

Farbwirklichkeit und Farbwirkung

Lineare und koloristische Farbgebung

Der Farbtonkontrast, Farben der 1. und 2. Ordnung

Die Farben der dritten Ordnung

Der Hell-Dunkel-Kontrast

Der Komplementär-Kontrast

Der Quantitäts-Kontrast

Der Kalt-Warm-Kontrast

Der Simultan-Kontrast

Der Qualitäts-Kontrast

Die Harmonie der Farben, Farbklänge

Farbiges Grau, Grau und Farbe

Anwendung der künstlerischen Mittel

Motive im Hoch- und im Querformat

Statische und dynamische Gestaltung

Der Ausschnitt und der Anschnitt

Die Darstellung des Raums

Kreative Unschärfen

Das Hochformat

Gesetze der Harmonie

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Kein Bild ohne Gestaltung

Unabhängig vom Inhalt und dessen Bedeutung bezieht jedes Bild seine optische Wirkung durch die Elemente der Gestaltung und der Farbgebung. Eine gute Bildkomposition unterstreicht den Bildinhalt, ohne selbst aufdringlich zu sein. Die Lehrer des Bauhauses – und später deren Schüler – haben sich sehr intensiv mit allen Problemen von Punkt, Linie, Fläche und Farbe auseinandergesetzt. Die bekanntesten Schriften und Bücher zu diesen Themen sind »Punkt, Linie und Fläche« von Wassily Kandinsky, »Das pädagogische Skizzenbuch« von Paul Klee und »Kunst der Farbe« von Johannes Itten. Diese Lehren habe ich nach meinem Studium (1957–1960) der angewandten Malerei bei dem Bauhausschüler Vincent Weber fast nahtlos bei meiner neuen Leidenschaft – der Fotografie – anwenden können. Diese Erkenntnis führte dann zu meinen ersten beiden Büchern »Bildaufbau – Gestaltung in der Fotografie« (1969) und »Farb-Design in der Fotografie« (1970).

Allen Porter (Chefredakteur Camera) schreibt im Vorwort zum Buch »Bildaufbau«: »Man sucht nach Wegen die Fotografie zu erlernen wie andere Kunstübungen, aber auf der Beherrschung der Technik allein kann keine Kunst bestehen. Ziel und Absicht in der Platzierung, Verteilung und Ordnung von Linie, Raum, Tiefe und anderen Faktoren sind es, worum wir uns bei einem schöpferischen Bild bemühen müssen.« und »Ich habe in meinem Unterricht oft die Notwendigkeit gespürt ein solches Buch zu haben, damit der Lernende seine eigenen Arbeiten nach einem bewussten Gestaltungskonzept verwirklicht.«.

Im Vorwort zum Buch »Farb-Design« sagt Karl Pawek (Totale Photographie): »Farbfotografie ist gegenüber der Schwarzweißfotografie ein völlig neues Werk mit neuen Gestaltungsansprüchen. Wer Farbaufnahmen macht, will mit der Farbe etwas erreichen. Die Farbe hat daher in der Fotografie eine ganz neue Dimension des Gestalterischen eröffnet, sie hat in die Fotografie etwas hineingebracht, was vorher höchstens ein Missverständnis der Kunstfotografen war: das Design.« Und: »Wenn Farbfotografie nicht völlig sinnlos sein soll und nicht ausschließlich in der Imitation gängiger Leitbilder bestehen soll, wenn es den sich selbst entfaltenden Farbfotografen geben soll, dann muss er die Gesetze des Farb-Design erlernen.«

Meine langjährige Tätigkeit in der Lehre und ständiges unabhängiges Fotografieren haben meine Kenntnisse erweitert und mir bewusst gemacht, wie sehr sich Gestaltung und Farbgebung verzahnen. Das führte letztendlich 2001 zur ersten Auflage von »Das Foto«, welches hier nun in der 4. Auflage in neuem Format und mit völlig neuen, ausschließlich digitalen Bildern vorliegt.

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Gibt es eine Gebrauchsanweisung für gute Bilder?