Für James Simmons
WIE ALLES ANFING
Eines Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf. Der achtjährige Philipp und seine siebenjährige Schwester Anne kletterten hinauf und entdeckten, dass es voller Bücher war.
Die Geschwister fanden schnell heraus, dass es ein magisches Baumhaus war, mit dem sie zu all den Orten reisen konnten, die in den Büchern abgebildet waren. Alles, was sie tun mussten, war, auf eines der Bilder zu deuten und sich zu wünschen, sie wären dort.
Das Baumhaus gehörte Morgan, einer Zauberin und Bibliothekarin, die durch Zeit und Raum reiste, um Bücher für die Bibliothek am Hofe des Königs Artus zu sammeln. In den Bänden 5-8 des magischen Baumhauses erlösten die Geschwister Morgan von einem bösen Zauber. In den Büchern 9-12 lösten Philipp und Anne vier alte Rätsel und wurden von Morgan zu Meister-Bibliothekaren ernannt. Als Meister-Bibliothekare mussten Philipp und Anne in den Bänden 13-15 dreimal in die Vergangenheit reisen und Bücher aus alten Bibliotheken vor der Vernichtung retten. In den Bänden 16-18 erlösten Philipp und Anne ein verzaubertes Hündchen. Danach reisten die Geschwister in Morgans Auftrag nach Olympia. Weil Camelot in Gefahr war, suchten Anne und Philipp in den Bänden 20 und 21 zwei ganz besondere Schriftstücke. Damit konnten sie Morgan und König Artus helfen, Camelot zu retten. Dann bedrohte ein böser Magier Morgans Bibliothek.
Nun sollen Anne und Philipp eine besondere Art von Magie finden …
Eine ganz besondere Magie
Philipp und Anne saßen auf der Veranda. Glühwürmchen leuchteten in der Dämmerung des warmen Sommerabends.
„Hey, eine Sternschnuppe!“, rief Anne auf einmal und deutete zum Himmel.
Philipp blickte nach oben und sah gerade noch einen Lichtstreifen am Abendhimmel aufblitzen. Das Licht schwebte kurz über dem Wald von Pepper Hill und verschwand dann in den Baumwipfeln.
Philipp hielt den Atem an und sagte aufgeregt zu seiner Schwester: „Das war keine Sternschnuppe!“
„Kann sein!“, gab Anne zu.
Sie sprangen beide auf. Philipp schnappte sich drinnen im Flur seinen Rucksack. „Los, wir gehen! Beeil dich!“
Die Geschwister rannten über den Hof. Sie rannten die Straße entlang in den Wald und weiter bis zur allerhöchsten Eiche. Dort schauten sie nach oben.
„Bingo!“, rief Anne.
Philipp lächelte einfach nur. Er war viel zu froh für Worte.
„Da ist ja unsere Sternschnuppe!“, stellte Anne fest. „Das magische Baumhaus!“
Sie ergriff die Strickleiter und kletterte nach oben. Philipp blieb ihr dicht auf den Fersen.
Als sie ins Baumhaus kletterten, hielten sie beide die Luft an. In einer dunklen Ecke des Baumhauses stand eine wunderschöne Frau mit langem weißen Haar.
„Hallo, Anne, hallo, Philipp!“, sagte Morgan, die Zauberin.
„Morgan!“, riefen Anne und Philipp wie aus einem Munde und alle beide schlangen ihre Arme um sie.
„Weshalb sind Sie hier?“, fragte Anne. „Was sollen wir diesmal für Sie tun?“
„Ihr habt schon so viel für mich getan“, wehrte Morgan ab. „Und auch für König Artus und für Camelot. Nun möchte ich, dass ihr etwas für euch selbst tut. Ihr werdet zaubern lernen.“
„Oh, Wahnsinn!“, flüsterte Anne. „Werden wir dann echte Zauberer? Werden Sie uns Zaubersprüche und Zauberformeln beibringen?“
Morgan lachte. „Es gibt eine Art von Zauber, für die braucht man weder Zaubersprüche noch Zauberformeln“, erklärte sie. „Ihr werdet bei jeder eurer nächsten Reisen ein bisschen von dieser besonderen Magie finden.“
„Aber wie?“, fragte Philipp.
„Auf jeder Reise wird euch ein geheimnisvoller Reim leiten“, versprach Morgan. „Hier, das ist der erste.“ Sie hielt ein Stück Papier hoch.
Anne nahm den Zettel entgegen und las den Reim laut vor:
„Den hellen Tag in tiefste Nacht verwandeln?“, wiederholte Philipp. „Wie soll das denn gehen?“
Morgan lächelte nur. „Genau das sollt ihr herausfinden!“, sagte sie.
Philipp hatte noch so viele Fragen. Doch ehe er auch nur die erste stellen konnte, zuckte ein Blitz durch das Baumhaus. Und als er die Augen wieder aufmachte, war Morgan verschwunden. Dort wo sie eben noch gestanden hatte, lag auf einmal ein Buch.
„Morgan hat uns doch noch gar nicht genug erzählt!“, sagte Philipp.
Gutes altes England