25 TRAUMTOUREN FÜR MOUNTAINBIKER
EINLEITUNG
Epische Touren | Allgemeine Tipps
1
SCHACHEN
Wettersteingebirge
1.001 Nacht unter weiß-blauem Himmel
37,3 km – 1.300 hm – mittel
2
KARWENDEL
Bayern – Tirol
Evergreen für Bergliebhaber
81,2 km – 2.350 hm – schwer
3
HOCHGERN & HOCHFELLN
Ruhpolding – Chiemgauer Alpen
Auf den Spuren des Chiemgau King
50,0 km – 1.395 hm – mittel
4
ALP FURSCH
Flumserberg – Ostschweiz
Tradition und Moderne
36,2 km – 1.504 hm – schwer
5
VERWALL
St. Anton am Arlberg – Tirol
Rendl-Round mit Valentina und Patrick
35,8 km – 1.772 hm – schwer
6
OBERSULZBACHTAL
Nationalpark Hohe Tauern – Salzachtal
Weit hinauf zu den 3.000ern
34,0 km – 1.330 hm – leicht
7
GROSSARLTALER ALMEN
Großarltal – Salzburger Land
Große Almenrunde
32,5 km – 1.176 hm – mittel
8
RAMSAUER ALMEN
Ramsau – Dachstein
Biken bei den Bergrettern
24,0 km – 847 hm – schwer
9
HEILBRONNER HÜTTE
Verwallgruppe – Vorarlberg
Einmal um den Block
92,2 km – 2.369 hm – schwer
10
PLAMORT
Nauders am Reschenpass – Tirol
Harrys Plamort-Tour
23,3 km – 998 hm – mittel
11
VALLMINGALM
Sterzing – Südtirol
Ein Almdorf wie vor 100 Jahren
27,3 km – 1.106 hm – mittel
12
ARVENTALALM & JAGDHAUSALM
Defereggental – Osttirol
Hoch oben in der 2.000er-Region
47,8 km – 1.198 hm – mittel
13
ANNA-SCHUTZHAUS & LIENZER HÜTTE
Lienz – Osttirol
Auf den Spuren von Franz von Defregger
62,8 km – 2.712 hm – mittel
14
BERGHAUS HEIMELI
Davos – Graubünden
Um die Weissfluh hoch über Davos
56,9 km – 2.442 hm – schwer
15
FANES
Naturpark Fanes-Sennes-Prags
Im Reich des falschen Königs
32,4 km – 1.518 hm – schwer
16
PRAGSER WILDSEE & PLÄTZWIESE
Pragser Dolomiten – Südtirol
Nur ein Schritt bis zum Himmel
55,1 km – 1.406 hm – mittel
17
CORVIGLIA
St. Moritz – Graubünden
Hochgebirgstour par excellence
31,9 km – 366 hm –
1.728 hm – schwer
Dolomitenidyll im Grödner Tal.
18
VALLE DI LIVIGNO
Livigno – Lombardei
Coole Shapes und Naturtrails
40,4 km – 228 hm –
2.238 hm – mittel
19
REGENSBURGER HÜTTE & SECEDA
Grödner Tal – Dolomiten
Panoramagipfel und Postkartenmotive
32,6 km – 1.327 hm – mittel
20
TIERSER ALPL
Seiser Alm – Dolomiten
Rosszähne und Murmeltiere
53,4 km – 2.328 hm – schwer
21
VAL DI FASSA
Fassatal – Trentiner Dolomiten
Willys Fassa-Tour
25,9 km – 865 hm – schwer
22
MALGA VENEGIOTA
Naturpark Paneveggio – Passo Rolle
Theaterkulisse aus Stein
30,0 km – 1.099 hm – mittel
23
MALGA MASI
Valsugana – Lagorai-Dolomiten
Trentiner Almenwelt
21,8 km – 843 hm – mittel
24
PASSO TREMALZO
Gardaseeberge
Die absolute Kult-Tour
39,4 km – 1.485 hm – schwer
25
MONTE PASUBIO
Vizentiner Alpen
Krieg und Frieden
31,5 km – 1.228 hm – mittel
Vor der Kulisse des Col de Ra Sciores im Naturpark Fanes-Sennes-Prags.
Dolomiten oder Gardaseeberge? Karwendel oder Wetterstein? Engadin oder Verwall? Berchtesgadener oder Chiemgauer Alpen? Wo gibt es denn nun die schönsten Mountainbike-Touren im Alpenland? Diese Frage bekommen wir nicht selten gestellt und stellen sie uns auch oft selbst. Zur Beantwortung haben wir nicht in die Glaskugel geschaut, nicht diverse Kollegen interviewt und auch nicht bei Google geforscht. Nein, wir haben einfach mal in unserer üppigen Sammlung gestöbert. Da hat sich nämlich einiges angesammelt in den letzten Jahren. 200 bis 300 diverse Mountainbike-Strecken dürften es durchaus sein. Und dabei haben wir praktisch die ganzen Westalpen ausgelassen und uns auf die Ostalpen – von Engadin bis Steiermark, von Allgäu bis Osttirol, von Oberbayern bis Trentino – konzentriert. Aus dieser Sammlung nun 25 Best-of Touren zu ermitteln, ist allerdings gar nicht so einfach. Vor allem: Was heißt das eigentlich – die schönste, die beste Bike-Tour? Gibt es diese überhaupt? Die Meinungen dazu können ganz schön auseinandergehen, weil sie auch immer von individuellen Vorlieben abhängen. Und so wird sicherlich die Auswahl unserer Routen bei manchem Mountainbiker auch auf Widerspruch stoßen oder ein Stirnrunzeln bewirken. Aber wir hoffen natürlich, es wird in erster Linie viel Zustimmung und Begeisterung geben. Mountainbiken ist eben nicht nur Bewegung in der frischen Bergluft, sondern auch Leidenschaft, eine Herzensangelegenheit. Und dabei zählen immer mehrere Faktoren: schöne Alpenlandschaft, eine attraktive Streckenführung und selbstverständlich auch eine gemütliche Berghütte oder urige Almwirtschaft mit leckerer Küche. Denn die Liebe zu den Bergen geht auch durch den Magen – nicht nur bei uns. Eine zünftige Brotzeit oder ein frischer Kaiserschmarrn aus der Pfanne heben sofort die Stimmung und bringen verbrauchte Energie schnell zurück, selbst wenn vielleicht mal das Wetter nicht so mitspielt, wie es sich der Mountainbiker vorstellt. Außerdem haben sich die Zeiten geändert – auch beim Mountainbiken. Aber nicht unbedingt zum Schlechten. Mehr Komfort, mehr Technik am Rad heißen die Trends – und die haben nicht wir als bikende Buchautoren mal so erfunden. Smartphone oder Navi am Lenker, Touren-Apps, interaktive Karten, GPX-Tracks zum Download – die Digitalisierung hat längst das Mountainbiken erobert. Und vor allem das E-Mountainbike macht heute durch seine Tretunterstützung so manche alpine Steilrampe fahrbar und hoch oben gelegene Hütten selbst für schwächere Sportler erreichbar. Nehmen wir nur zum Beispiel die Touren zum Königshaus am Schachen bei Garmisch-Partenkirchen oder von der Seiser Alm in Südtirol hinauf zum Mahlknechtjoch und weiter zum Tierser Alpl. Diese anspruchsvollen Strecken waren in motorlosen Zeiten nur den Mountainbikern mit gut durchtrainierten Oberschenkeln und mit ordentlicher Fahrtechnik vorbehalten, weniger Konditionsstarke mussten zumindest einige Schiebepassagen mit einplanen. Mit dem E-Mountainbike sind diese Routen im Wettersteingebirge und in den Dolomiten auch für weniger Sportliche durchweg fahrbar, vorausgesetzt sie sitzen einigermaßen sicher auf dem Rad. Die vorliegenden Best-of Touren wurden so ausgewählt, dass sie möglichst alle auch mit E-Mountainbike fahrbar sind, keine Tragepassagen darin vorkommen, im Ausnahmefall vielleicht mal ein kurzes Schiebestück. Auch auf ausgesetzte Passagen wurde möglichst verzichtet. Falls sie mal vorkommen, sind sie kurz und ganz gut schiebend zu überwinden. Eingefleischte Trailfans, die erst bei vielen Felsstufen und Sprüngen am Abgrund glücklich werden, oder Genussradler, die nur im Dahinrollen auf breiten Forstwegen das Nonplusultra empfinden, werden mit diesem Buch nicht recht glücklich werden. Die Auswahl – egal, ob Ein- oder Zweitagestour – wendet sich in erster Linie an den klassischen Touren-Biker – an den Alpenliebhaber, der von grandiosen Berglandschaften schwärmt, die alpine Kultur und Tradition schätzt, keine Schweißtropfen an Steilrampen scheut und auch mal mit Genuss über einen leichten Trail surfen möchte. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Biken!
Darmstädter Hütte im Verwall.
Packliste für Bike-Touren
• Bike-Rucksack inkl. Regenhülle (12 bis 25 Liter Volumen)
• Mountainbike-Helm
• Trinkflasche oder Trinksystem
• Mini-Tool, Flickzeug, Taschenmesser und Ersatzschlauch
• Kabelbinder und Tape
• Bike-Handschuhe (je nach Höhenlage auch mit Langfinger)
• Sonnenbrille und Sonnencreme
• Armlinge und Beinlinge
• Radtrikot zum Wechseln
• Funktionsunterhemd zum Wechseln
• Windweste
• Buff und/oder Unterhelmmütze
• Erste-Hilfe-Set
• Energieriegel als Notnahrung
• Handy
• Regenjacke und Regenhose (je nach Wetterprognose)
• Isolationsjacke (je nach Temperatur und Höhenlage)
• Ladegerät (beim E-MTB)
Trail im Engadin.
Verhaltenstipps für Biker im Gebirge
Nur geeignete und erlaubte Wege benutzen
Querfeldein ist tabu! Eignung der Wege und Trails je nach Steilheit, Beschaffenheit, Fahrbahnbelag, Witterung und Wandererfrequenz beurteilen. Notfalls bitte schieben!
Wanderer und Spaziergänger haben Vorrang
Dieser Grundsatz gilt überall. Aus diesem Grund Pfade möglichst nur nutzen, wenn keine Wanderer unterwegs sind.
Rücksicht nehmen
Wanderer und andere Mountainbiker nicht durch hohe Geschwindigkeit oder blockierende Reifen erschrecken. Auf schmalen Pfaden notfalls absteigen und zur Seite gehen.
Keine Spuren hinterlassen
Bremsen mit blockierenden Reifen ist tabu wegen zu starker Erosion.
Rücksicht nehmen auf Wildtiere und Weidevieh
Möglichst leise unterwegs sein, um Wild- und Weidetiere nicht in Panik zu versetzen. Weidegatter nach der Durchfahrt unbedingt wieder richtig schließen.
Sicherheit
Mountainbiken ist wie jeder Sport mit gewissen Risiken behaftet. Bitte behalten Sie jederzeit Ihre Kondition, Ihr Fahrkönnen und den technischen Zustand Ihres Sportgerätes im Auge! So setzen die in diesem Buch beschriebenen Touren auch ein gewisses Grundlevel an Fahrtechnik, Erfahrung und Ausdauer voraus.
Wetter
Erfahrene Alpenfahrer kennen die Wetterkapriolen. Der Wechsel von strahlendem Sonnenschein zu Eisregen passiert oft in kürzester Zeit. In großen Höhen können selbst im Hochsommer Schneeschauer und krasse Temperaturstürze drohen. Deshalb hat ein zuverlässiger Wetterbericht elementare Bedeutung. Und umso wichtiger ist eine vorausschauende und umsichtige Planung der Radetappen. Mit folgenden Wetterstationen und ihren Apps haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.
Bayern, Tirol, Salzburg, Kärnten:
www.zamg.ac.at
www.bergfex.de
Schweiz:
www.meteoschweiz.admin.ch
www.meteonews.ch
Südtirol, Italien:
www.provinz.bz.it/wetter/home.asp
www.ilmeteo.it/italia
Abfahrt vor majestätischer Kulisse am Königshaus.
Streckenlänge: 37,3 km | Höhendifferenz: 1.300 m | Schwierigkeitsgrad: mittel | Fahrzeit MTB: 4:39 Std. | Fahrzeit E-MTB: 3:29 Std.
Wurzeln auf Felsbrocken: Zirbelkiefern am Königsweg.
Blick vom Aussichtspavillon am Schachen ins Reintal.
Viele der schönsten Bergwege der Alpen wurden zur Kriegsführung gebaut, den Schachenweg im Wetterstein haben wir einem bayerischen König zu verdanken. Der exzentrische Monarch ließ sich ab 1869 auf dem Schachen oberhalb von Garmisch-Partenkirchen ein Bergdomizil im Schweizer Chalet-Stil bauen. Seinen Geburtstag am 25. August verbrachte er oft mit Pfauenfedern schwingenden und Wasserpfeife rauchenden Dienern im türkischen Zimmer des Königshauses. Der Prunksaal im maurischen Stil mit goldenen Kandelabern, edlen Teppichen und farbigen Fenstern verbreitet eine Atmosphäre aus Tausendundeiner Nacht. Noch heute wird jedes Jahr am 25. August auf dem Schachen ein Gedenkgottesdienst zu Ehren Ludwigs II. gefeiert.
Chalet-Stil: das Königshaus am Schachen.
Einer der schönsten Seen Bayerns: der Ferchensee vor der Wettersteinwand.
Vor über 100 Jahren angelegt: der Botanische Alpengarten.
Frauenalplspitz als Kulisse: Auffahrt auf dem Königsweg zum Schachen.
Die ersten 180 Höhenmeter vom Start in Mittenwald zum idyllisch am Fuß der Wettersteinwand gelegenen Ferchensee eignen sich hervorragend zum Warmfahren. Einen Badestopp an dem herrlichen Gebirgssee heben wir uns für die Rückfahrt auf. Bei Schloss Elmau biegen wir dann auf den Schachenweg ein, dem wir stets bergauf folgen. Die Steigung ist moderat. Der gut geschotterte Fahrweg weicht kurz vor der Abzweigung zur Wettersteinalm einem etwas felsigeren Weg. Etwa 100 Jungrinder verbringen den Sommer auf der schon im 14. Jahrhundert erwähnten Alm. Wer eine Stärkung braucht, rollt die paar flachen Meter zum kleinen Wirtsgebäude der Alm. Die Weiterfahrt auf dem Königsweg, wie der Schachenweg auch genannt wird, wird jetzt anspruchsvoller. Der felsige Untergrund erfordert volle Konzentration, an manchen Stellen wird’s auch recht steil. Aber nach einer kurzen Passage bergab erscheint plötzlich das Königshaus am Horizont. Der Anblick des Holz-Chalets gibt Kraft für die letzten steilen Höhenmeter. Die haben es – vorbei am Schachentor und der Materialseilbahn der Meilerhütte – noch mal richtig in sich. Kurz vor der Bergankunft liegt der Botanische Alpengarten. Die sehenswerte Außenstation des Botanischen Gartens München beherbergt über 1.000 Pflanzenarten aus vielen Hochgebirgsregionen der Welt.