INHALT

DIE COVERLOCK

Verschiedene Modelle

Kaufberatung

Die Komponenten der Maschine

Wartung der Maschine

Reinigung der Maschine

Nähen wie ein Profi

WERKZEUGE

Zubehör

Spezielle Nähfüße

Zubehör für Coverlocks

Anatomie der Nadel

Nadelsysteme

Nadeltypen

Nadelstärken

Nadeln einspannen

Zeit für den Nadelwechsel?

Garne für Coverlocks

Zubehör für das Garn

EINRICHTUNG

Das Garn einfädeln

Einstellungen an Coverlocks

NÄHTE

Covernähte

Coverstiche

Fadenspannung

Problembehandlung

NÄHEN

Säumen: rundum

Säumen: flache Stücke

Nähte sichern

Nähte auftrennen

Nähte absteppen: rechts und links der Naht

Nähte absteppen: über die Nahtzugabe

Umgekehrte Coverstiche

PROJEKTE

Elastische Spitze annähen

Falzgummi

Elastische Öffnungen

Wäschegummi

Die besten Tipps von Gail Patrice Yellen

Gefalteter gecoverter Halsausschnitt

Einlagige Einfassung

Einfassung mit beschnittener Kante

Doppellagige Einfassung aus Jersey

Einfassung aus Jersey mit dem Bandnähfuß

Gürtelschlaufen

Schlaufen mit dem Gürtelschlaufenfuß

Jeanssaum mit Kettstich

Bündchenstoffe für Ärmel- und Halsbündchen

V-Applikation am Sweatshirt

Dekorative Seitentasche

Quellen zur Coverlockmaschine

EINFÜHRUNG

Meine erste Coverlockmaschine habe ich schon zu Beginn des neuen Jahrtausends gekauft, weil ich wollte, dass meine Jersey-Kleidungsstücke professioneller aussehen. Das erwies sich jedoch schwieriger als gedacht, denn ich musste viel experimentieren und mich von Experten beraten lassen, um die Nähmaschine richtig zu beherrschen.

Aus diesen Erfahrungen ist das Buch für Näher und Näherinnen geschrieben, die mehr mit Coverlockmaschinen machen und ihre fantastischen Möglichkeiten entdecken wollen. Sie werden sehen, dass sie weit über das Versäumen von Jerseystoffen hinausgehen.

Und wenn Sie zu denen gehören, die ab und an von ihrer Nähmaschine frustriert sind, dann kann ich Ihnen helfen! Dieses Buch zeigt Ihnen alle Techniken für ein freudvolles Arbeiten mit Ihrer Coverlock.

Viel Spaß beim Nähen!

Johanna

KAPITEL 1

DIE COVERLOCK

VERSCHIEDENE MODELLE

Im Prinzip lassen sich vier verschiedene Modelle unterscheiden: Coverlock-Maschinen mit zwei oder drei Nadeln, Kombimaschinen und Top-Covermaschinen.

2-Nadel-Coverlock

Sie hat zwei Nadeln und einen Greifer und kann einen 3-Faden-Coverstich sowie einen einfädigen Kettstich nähen. Damit können Sie Jersey-Kleidungsstücke mit dem klassischen breiten 2-Nadel-Coverstich säumen. Dieser eignet sich auch für Einfassbänder am Hals und Gürtelschlaufen an Hosen. Die Maschine verwendet bis zu drei Garnrollen.

3-Nadel-Coverlock

Sie bietet Platz für drei Nadeln und hat einen Greifer. Diese Maschine ist sehr vielseitig. Sie kann einen breiten und einen schmalen 2-Nadel-Coverstich, einen 1-Nadel-Kettstich und einen 3-Nadel-Coverstich nähen. Der 3-Nadel-Coverstich hat eine sehr charakteristische Rückseite, die gern auch als Zierstich auf der Stoffoberseite eingesetzt wird. Sie verwendet bis zu vier Garnrollen.

Kombimaschine (Kombination aus Overlock und Coverlock)

Sie kann Overlock- und Coverstiche sowie Kettstiche nähen. Mit ihr können Sie Platz und Geld sparen, allerdings sind einige Modelle auch recht teuer. Bei vielen Kombimaschinen müssen Sie das Garn neu einfädeln, wenn Sie zwischen Overlock- und Coverstich wechseln wollen. Das kann ein paar Minuten dauern.

Kombimaschinen haben entweder zwei oder drei Nadeln und beherrschen alle Stiche, die Coverstich- und Overlockmaschinen bieten. Dazu können viele von ihnen einen Sicherheitsstich; sie nähen einen normalen Kettstich und sichern gleichzeitig die Kanten mit einem Overlockstich. Kombimaschinen haben Platz für fünf bis acht Garnrollen.

Top-Covermaschine

Diese Coverstichmaschine kann auch einen dekorativen doppelseitigen Coverstich auf der Vorder- und Rückseite des Kleidungsstücks anbringen. Diese Variante funktioniert mit dem breiten 3-Nadel-und dem breiten und schmalen 2-Nadel-Coverstich. Dieser Top-Coverstich ähnelt den industriellen Nähten bei Jerseystoffen und kann für Säume, Ziersteppungen, flache Verbindungsnähte und vieles mehr genutzt werden.

Die Maschine beherrscht zudem den normalen breiten und schmalen 2-Nadel-Coverstich, den 1-Nadel-Kettstich und den 3-Nadel-Coverstich. Dabei werden bis zu fünf Garnrollen verwendet.

KAUFBERATUNG

Eine Coverlock ist ein nützliche Ergänzung Ihres Maschinenparks. Und wenn Sie bereits eine besitzen, haben Sie vielleicht ein besseres Modell ins Auge gefasst?

Wie auch immer, beim Kauf einer Coverlock- oder Kombimaschine gibt es mehrere Dinge zu bedenken.

Wählen Sie die beste Maschine, die Sie sich leisten können

Da hochwertige Nähmaschinen sehr teuer sind, könnte man zu der Überlegung kommen, sich eine preisgünstige Kombimaschine zu kaufen.

Diese Maschinen sind aber oft umständlich zu bedienen und die Qualität der Nähte ist meist bescheidener. Dabei kommt es gerade beim Coverstich auf hohe Qualität an. Wer wenig Geld hat, sollte lieber in eine gebrauchte hochwertige Covermaschine investieren.

Eine gute Coverlock ist langlebig und geht selten kaputt, sodass auch eine ältere Maschine noch wie das sprichwörtliche Uhrwerk funktioniert.

Test vor dem Kauf

Viele Nähmaschinen werden heute online gekauft. Haben Sie aber einen Händler in Ihrer Nähe, nutzen Sie die Gelegenheit, um vor der Entscheidung mehrere Maschinen auszuprobieren.

Der Kauf bei einem erfahrenen Händler kann Ihnen viel Frustration und Ärger ersparen. Manche Marken werden ohnehin gar nicht online verkauft.

Welche Merkmale brauchen Sie?

Wie bereits gesagt, gibt es vier Typen: die normale Coverlockmaschine mit 2 oder 3 Nadeln, die Top-Covermaschine und die Kombination aus Coverlock und Overlock.

Überlegen Sie sich vorher genau, was Sie wirklich benötigen.

Das Zubehör vergleichen

Bei den meisten Marken kann man eine Reihe von Zubehörteilen kaufen, verschiedene Nähfüße, Bandnähfüße, Saumfüße und Nahtführer. Aber das ist von Marke zu Marke unterschiedlich. So bieten nicht alle Marken Bandnähfüße oder Elastikfüße an.

Es gibt auch Zubehör, das für mehrere Marken passt; andere Teile wie Nähfüße sind markenspezifisch und daher nicht universell einsetzbar. Achten Sie darauf, dass das von Ihnen benötigte Zubehör dabei ist.

Dabei kann man bereits mit dem normalen Nähfuß viel machen. Wenn Sie nicht auf ein günstiges Komplettangebot stoßen, sollten Sie nicht sofort alles mögliche Zubehör kaufen. Machen Sie sich zunächst mit Ihrer Maschine vertraut, dann wissen Sie, was Sie wirklich brauchen.

Bietet der Händler Kurse an?

Einige Händler bieten Kurse zu ihren Coverlockmaschinen an. Da man unter persönlicher Anleitung die Bedienung der Maschine besonders gut erlernt, kann es klug sein, die Maschine beim Händler zu kaufen.

Bewertungen und Nähforen

Heutzutage finden Sie im Internet zahlreiche Bewertungen von Nähmaschinen. Dazu gibt es Facebook-Gruppen und andere Foren, wo man sich mit den Benutzern von Coverlockmaschinen austauschen kann.

DIE KOMPONENTEN DER MASCHINE

WARTUNG DER MASCHINE

Wenn ein Problem auftritt, prüfen Sie anhand der Bedienungsanleitung, was Sie selbst tun können. Wenn das nicht reicht, suchen Sie einen Nähmaschinenmechaniker auf.

Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, bauen Sie Ihre Nähmaschine nicht selbst auseinander. Damit setzen Sie die Garantie aufs Spiel.

REINIGUNG DER MASCHINE

Eine saubere Nähmaschine sorgt für saubere Nähte. Sie können sie leicht selbst reinigen.

WERKZEUGE FÜR DIE REINIGUNG

Fusselbürste

Meist wird eine Fusselbürste mitgeliefert, Sie können aber auch einen guten, weichen Künstlerpinsel nehmen.

Mini-Staubsauger

Nicht notwendig, aber nützlich. So entfernen Sie Fusseln aus schwer zugänglichen Stellen. Entscheiden Sie sich für ein Gerät mit ordentlicher Saugleistung.

Pinzette

Damit können Sie Fusseln und Fäden aus den Spannungsscheiben und im Greiferbereich entfernen. Geeignet ist eine schmale, spitze Pinzette.

REINIGUNG DES
GREIFERBEREICHS

Im Greiferbereich setzen sich die meisten Fusseln fest, besonders bei Kombimaschinen.

1.Den Netzstecker ziehen.

2.Die Frontabdeckung öffnen.

3.Alle Fusseln mit geeignetem Werkzeug entfernen.

4.Meistens müssen Sie noch einmal mit der Bürste darübergehen, um alle Fusseln zu entfernen.

5.Die Frontabdeckung schließen.

6.Mit einem Tuch Staub und Fusseln entfernen, die sich auf der Oberfläche der Maschine abgesetzt haben.

REINIGUNG DES
TRANSPORTEURBEREICHS

Fusseln unter der Stichplatte können zu schiefen Nähten führen. Halten Sie diesen Bereich also stets sauber.

1.Vor der Reinigung den Netzstecker ziehen.

2.Nadeln und Nähfuß abbauen.

3.Stichplatte durch Lösen der Schrauben entfernen (gemäß Bedienungsanleitung).

4.Transporteure mit einer Bürste reinigen.

5.Stichplatte wieder einbauen.

REINIGUNG DER
SPANNUNGSSCHEIBEN

Fusseln und Fäden in den Spannungsscheiben können die Spannung verändern und für ungleichmäßige Nähte sorgen.

1.Spannung durch Anheben des Nähfußes lockern.

2.Die Scheiben auf die niedrigste Spannung stellen.

3.Fusseln mit einer Bürste entfernen.

4.Fäden lassen sich am besten mit einer Pinzette greifen.

5.Die Fadenspannungswähler reinigen. Dafür können Sie normale Zahnseide nehmen.

ÖLEN DER MASCHINE

Die modernen Coverlockmaschinen sind selbstschmierend und die Hersteller raten meistens vom Ölen ab. Deswegen finden Sie in der Bedienungsanleitung oft nichts über das Ölen der Maschine. Wenn Sie Teile der Nähmaschine ölen, geschieht das auf Ihr eigenes Risiko.

Wenn Sie gegen den Rat des Herstellers die Maschine ölen wollen, gehen Sie sparsam mit dem Öl um und ölen Sie nur die wenigen beweglichen Teile um Greifer und Transporteur. Nehmen Sie auf alle Fälle ein hochwertiges Nähmaschinenöl, das für Coverlock- und Overlockmaschinen geeignet ist.

Die Investition, einen professionellen Nähmaschinenmechaniker Ihre Maschine warten zu lassen, zahlt sich auf jeden Fall aus. Ihre Coverlock wird es Ihnen mit Langlebigkeit danken.

Coverlockmaschinen in der Industrie

In der heutigen Textilindustrie spielen Coverlocks eine wichtige Rolle. Damit werden Gürtelschlaufen genäht, Jeans abgesteppt, Einfassbänder am Hals aufgenäht und Jerseystoffe gesäumt.