Ein Mährchen

Gockel, Hinkel und Gackeleia

Titelseite zum Buch, Lithographie nach des Dichters Entwurf, Frankfurt, 1838

Einleitung.

Die wohlaprobirte Gouvernante hatte die verkindete Hochzeitsgesellschaft von Gockelsruh nach der Eierburg bei Gelnhausen geführt und dort aus ihnen eine Kleinkinderbewahranstalt gebildet. Da sich aber weder der Staat, noch die einzeln Familien in die Unmündigkeit der Landes- und Hausväter finden konnten, suchten sie Hülfe bei dem Pupillen- oder unmündigen Kinder-Collegium, welches erklärte, es sey zwar zur Bevormundung bereit, aber die kleinen Leute zu vergrößern gehöre in die Kunst der Lebensverlängerung und also ins Medizinalfach. Man wendete sich daher an den Stadtphysikus, der aber entschied dahin, dieser Handel gehe über seinen Horizont, er gehöre ins Nachtgebiet der Natur, und beweise das Hereinragen einer Geisterwelt in die unsre. – Weil nun die Rolle einer Königin der Nacht damals vor der Erfindung der Zauberflöte in Gelnhausen unmöglich besetzt seyn konnte, wußte man keine Autorität für das Nachtreich und nahm seine Zuflucht zu der hochlöblichen Nachtwächterzunft in der Voraussetzung, von Nachtgebiets- und Geisterragerei-Sachen müßten sie wohl Bescheid wissen. Sie erklärten aber, in ihr Nachtgebiet gehörten allein die Diebe, die betrunkenen Schwärmer, die Nachtmusikanten, die Nachtwandler, die Muhkälber, die Wehrwölfe, die dreibeinigen Hasen, und dergleichen kurze Waaren; dieser Handel aber sey am hellen Tage geschehen und daher von ihnen nach Recht und Gerechtigkeit verschlafen worden. – In dieser Verlegenheit wendete man sich, da die Schäfer von je im Rufe vieler geheimen Künste stehen, an die königlich Gelnhausensche, veredelte, spanische Hammelknechtschaft. Der Präsident dieses Collegiums, geheimer Oberhof-Haushammel Lälaps, ein sehr gelehrter Mann und besonderer Freund des verkindeten Herrn Oberhof-Osterhaas bat sich Bedenkzeit bis nach der Schafschur aus. Als er nun sein Schäfchen geschoren und ins Trockene gebracht hatte, erklärte er, er habe zwar unter dem berühmten Johannes Prätorius in Leipzig die Rocken-Philosophie studiert, er besitze dessen Werke, Glückstopf, Wünschelruthe, Blocksberg, wunderbare Menschen, Rübezahl, Weihnachtsfratzen, Schwalben und Storchs Winterquartier, Sieblaufen, Alektryomantie oder Hahnenzauber u. s. w.; aber in allen diesen sei kein Mittel gegen diese unerhörte Curiosität zu finden; da ihm jedoch von allen Wundern des Herrn Magisters Prätorius immer als das größte erschienen, daß derselbe zum kaiserlich gekrönten Poeten habe gemacht werden können und zwar durch einen Hof- und Pfalzgrafen, so mache er darauf aufmerksam, daß seit der Erbauung der Pfalz Barbarossas hier in Gelnhausen immer ein Pfalzgraf seinen Sitz habe, und also bei dem derweiligen Herrn Pfalzgrafen Hanns Diemringer von Staufenberg Hülfe zu suchen sey. Da dieser nach seinem Amte nicht nur Doktoren, Lizentiaten, Baccalaureen, Edelleute und gekrönte Poeten, sondern auch Illegitime legitim, Unehrliche ehrlich, Unmündige mündig machen, ja sogar mit rothem Wachs siegeln könne, so zweifle er nicht, der liebe Menschenfreund werde die edle Stadt seiner Pfalzkraft genießen lassen und ihre verkindeten Tagsgebieter aus dem Nachtgebiete der Natur heraus, volljährig an das Tagslicht bringend, ihr Mährchen zur Sage, und ihre Sage zur Geschichte sowohl um ein billiges Honorar erheben, als auch dieses Alles mit rothem Wachse besiegeln. – Ganz Gelnhausen jubelte über diesen Vorschlag, man hielt eine Gemeindeversammlung, worin alle Leidtragende den ersten Platz hatten. – Jedoch die Deputation, welche in Barbarossas Pallast gesendet worden war, den Herrn Pfalzgrafen in den Rath einzuladen, kam ohne ihn mit dessen Haushälterin zurück, welche eidlich zu Protokoll gab, der Herr Pfalzgraf bedaure sehr, nicht vor dem Rath erscheinen zu können, indem er vor einigen Tagen in wichtigen Geschäften verreist sey; die Akademie der old druidical superstitions in London sey entschlossen, der eingerissenen seichten Aufklärung kräftig entgegen zu treten, und die in der letzten Zeit ins Reich der Fabel verwiesenen Erd, Wasser, Luft und Feuer- Wundergeschöpfe, die Zwerge, Gnomen, Kobolde, Faunen, Satyrn, Nymphen, Dryaden, Hamadryaden, Sirenen, Melusinen, Undinen, Sylphiden, Elfen, Salamandrinen u. s. w., wie überhaupt Alles, was keine Menschensatzung, salvo errore et ommissione, als wirklich bestehend wieder anzuerkennen und ferner nur mit überlieferter Protestation gegen das zu protestiren, was durch lange Ueberlieferung bereits anerkannt und also anerkannt nicht anzuerkennen sey. – Zur Begründung dieser Aberglaubens-Anwandlung habe nun die Akademie dem Herrn Pfalzgrafen für jedes Stück dieser so schändlich unterdrückten Wundergeschöpfe, das er unter der Bank hervorziehe und durch ein mit rothem Wachs versiegeltes Dokument legitimire, vier Pfund Sterling durch das Handlungshaus Gebrüder Vatermörder anweisen lassen. Der Herr Pfalzgraf habe hierauf sogleich eine Rundreise zu diesem Geschäft angetreten und sey zuerst auf das Schloß Staufenberg bei Offenburg in der Ortenau gezogen, um die dortige Meerfey oder Melusine, welche mit seinem Ahnherrn Peter Diemringer von Staufenberg in Verbindung gestanden, zu legitimiren, und ihr wirkliches Hereinragen aus der Geisterwelt in die Leiberwelt auf dem Zwölfstein zwischen Staufenberg, Nußbach und Weilershofen mit seinem rothen Pfalzgrafenwachs zu besiegeln; indem diese Meerfey das vollkommenste Exemplar sey, welches je ein Exempel des Hereinragens statuirt habe, was bei seines Anherrn Hochzeit mit einer Muhme des Kaisers aus Kärnthen offenkundig geworden sey, da das elfenbeinerne Geisterbein der Meerfey bis ans Knie über dem leiblichen Hochzeitsmahl in Gegenwart aller Gäste durch eine Oeffnung der Stubendecke hereingeragt habe, welche den Fremden noch vorgezeigt werde. Dort also sey der Herr Pfalzgraf Diemringer zu finden und alle frankirten Briefe an ihn nach Offenburg poste restante adressirt empfange er richtig. – Nach dieser eidlichen Aussage der Haushälterin erklärte der Präsident im Namen der Gemeinde, es stehe dem Volke nicht zu, seine ins Nachtgebiet der Natur gerathenen Landesgebieter aus demselben ohne allerhöchste Einwilligung zu verweisen und müsse Erlaubniß hiezu vorerst allerunterthänigst nachgesucht werden, allen andern Betheiligten aber sey es freigestellt, bei dem Herrn Pfalzgrafen Hülfe zu suchen. – Nach dieser Erklärung erhob sich die Frau Oberosterhäsin und sprach: »Hochherzige Gelnhauserinnen, mein ehemaliger Ehegemahl, das nunmahlige Oberhofosterhäschen hatte auf die merianische Bilderchronik subskribirt, die so eben in Frankfurt herausgekommen; gestern erhielt er sein Exemplar und ich habe es mit ihm in seiner nunmehrigen Kindlichkeit durchbildern müssen, weiter aber als bis zu Seite 75 des dritten Theils sind wir nicht gekommen; denn von dem Bilde der Weiber von Weinsberg, welche ihre Eheherrn auf dem Rücken aus dem von Kaiser Konrad III. belagerten Weinsberg frei heraustragen, wollte er sich nie trennen; immer buchstabirte er wieder die Unterschrift: »Exempel ehelicher Lieb und Treu deutscher Frauen gegen ihre Männer« und sah mich dabei gar freundlich an, ja ich mußte ihn länger, als mir lieb war, auf dem Rücken herumtragen, habe aber dennoch während dem das Gelübde gethan, wüßte ich, daß der Kaiser meinem Mann durch mich so aus dem Nachtgebiet der Natur könnte heraushelfen lassen, wie er jenen Weibern zugestanden, ihren Männern aus Weinsberg zu helfen, so wollte ich meinen Eheherrn bis nach Wien auf dem Rücken tragen. – Jetzt aber habe ich diese Hülfe im Herrn Pfalzgrafen Diemringer viel näher und es wäre eine Schande, wenn ich wartete, bis er erst das Hereinragen aller Wald und Wassergeister in die Natur urkundlich dokumentirt hat und hierher zurückgekehrt ist. Nein das Emporragen ist meinem Herrn viel nöthiger, er hat schon bitterlich geweint, daß er die Wanduhr und den Bratenwender nicht aufziehen, den Vogelkäfig nicht herablassen, den Barometer nicht nachsehen, die Lichter auf dem Kronleuchter nicht ausblasen könne und alle Augenblicke muß ich ihn in die Höhe heben. – So will ich dann den Weinsbergerinnen nicht nachstehen; Morgen trage ich meinen lieben Herrn und Gebieter auf dem Rücken nach Staufenberg, um ihn durch den Herrn Pfalzgrafen aus dem Nachtgebiet heraus bringen zu lassen. – Indem ich nun alle meine anwesenden Freundinnen auffordere, in meine Fußstapfen zu treten, frage ich schließlich: »sollten die Gelnhauser Bubenschenkel, deren Ursprung niemand kennt, und die wir so oft in schwerer Ladung auf dem Rücken in der Gegend umher zu Markte tragen müssen, nicht ein prophetisches Backwerk seyn, welches Morgen in Erfüllung geht, wenn wir unsre verkindeten Angehörigen nach Staufenberg tragen?« – Allgemeiner Beifall krönte den Entschluß und Vorschlag der hochherzigen Frau. – Am folgenden Morgen sah man sie und einige zwanzig andere Gelnhauser Frauen und Männer mit ihren verkindeten Ehehälften auf dem Rücken oder Arm gen Staufenberg in die Ortenau zu Herrn Pfalzgraf Diemringer wallfahrten; dem Erfolg wird mit gespannter Erwartung entgegengesehen.

Die Schottländische breite Countesse, welche am Schlusse obiger Wunderbegebenheit als Kind von St. Eduards Stuhl mit den Engeln emporgestiegen, soll nach den neuesten Beobachtungen des jungen Herschels auf dem Vorgebirg der guten Hoffnung wirklich im Monde gesehen worden seyn und dort unter den Fledermausmenschen großes Aufsehen durch ihre Studien über den Stein Jakobs gemacht haben. Wir sehen dem Erfolg entgegen.

Der Verfasser, welcher bei dem Hochzeitsschmaus auch der Kindheit anheimgefallen und in der Nacht auf dem Kinderstühlchen mit dem Tagebuch der Ahnfrau allein sitzen geblieben ist, schlief endlich ein und als er Morgens erwachte, fand er sich des Tagebuchs beraubt. Was sollte er thun? Er mußte im Nachtgebiete der Natur sitzen bleiben. Er hatte Niemanden auf der weiten Welt, der ihn zum Herrn Pfalzgrafen Diemringer nach Staufenberg hätte tragen mögen oder können. – Da er sich nun erinnerte, kurz vor seiner Verkindung von seinem literarischen Vormund Urkundius Regestus vernommen zu haben, daß derselbe alle Augenblicke eine verlorne alte Chronik wieder auffinde, so bat er diesen um Ausspannung aller Entdeckungssegel nach dem verlornen Tagebuch. – Urkundius war, um sich zu besinnen, kaum über drei Registraturen und nicht ganz über fünf Büchergestelle gesprungen, als ihm einfiel, daß, wie sonst, Entdeckungsreisen aus Portugal, jetzt solche nach Portugal ausgerüstet würden und zwar um des Sanchuniatons verlorne Bücher seiner phönizischen Geschichte zu entdecken, und so entschloß er sich, der Expedition das verlorne Tagebuch zur Nebenentdeckung zu empfehlen, was er für ganz angemessen hielt, da er von dem Verfasser gehört, daß Etwas von der Geschichte des Steins Jakobs darin stehe, der bekanntlich von Phönizien nach Brigantium in Galizien in den Besitz der schottischen Könige gekommen. Seine Absicht wurde mit Erfolg gekrönt; denn kaum hatte der Verfasser auf dem Kinderstühlchen das vorhergehende Mährchen ausgeschrieben, so ward er auch durch die portugisischen Correspondenten Regesti Urkundii in den Stand gesetzt, aus dem wiederentdeckten Tagebuch der Ahnfrau folgenden Auszug, der sich auf Gockel, Hinkel und Gackeleia bezieht, einstweilen mitzutheilen.

(Vom Charfreitag bis Sonnenwende 1317).

Der fromme und gelehrte Jakob von Guise ermahnte in dieser heiligen Fastenzeit die Frauen und Jungfrauen des Landes Hennegau gar eindringlich, sie möchten, statt ihre Zeit mit Lesung tiefsinniger Bücher zu verlieren, doch den elenden Stand der verlassenen armen Kinder, von denen alle Straßen wimmelten, zu Herzen ziehen, und sich Gott durch Barmherzigkeit an diesen gefällig machen. Seine Worte rührten mein Herz, jede Noth, jede Unart eines Kindes, die mir bekannt ward, fühlte ich wie eine Beschuldigung. Ich dachte nach, wie ich, als die Erste des Landes, mit einem Beispiele vorgehen sollte. – Ich sprach darüber mit acht meiner adeligen Gespielinnen, und forderte sie zum Gebet auf, daß Gott mir die rechten Wege dazu zeige.

Charfreitag. Jakob von Guise, mit dem ich von meinen guten Wünschen für die armen Kinder gesprochen hatte, hielt uns heute noch eine Ermahnung, nie der Armen, welche Gott mit vielen Kindern gesegnet, zu spotten. – Er gab uns diese Warnung, weil Gott heute vor 42 Jahren solchen Spott an Margaretha, Gräfin von Holland strafte, indem er ihr eine große Zahl kleiner Kinder bescheerte, welche, vom Bischof Guido in zwei Becken, die Knaben Johannes, die Mägdlein Elisabeth getauft, nebst der Mutter schnell gestorben und in der Kirche zu Leusden begraben sind. – Er erzählte auch von der großen Gefahr der aufsichtslosen Kinder ein erschreckliches Beispiel. – Im Jahre 1284 kam gen Hammeln ein Rattenfänger, der hieß Bundting, seines buntgefleckten Gewandes wegen, der ward mit dem Rathe einig, um ein gewisses Geld alle Ratten und Mäuse der Stadt mit seiner Pfeife hinaus in die Weser zu locken. Er hielt auch sein Wort, den Rath aber gereute der Lohn, und hielt er sein Wort nicht. Darob erbitterte der Bundting und als am 26. Juni Morgens 7 Uhr Alles in der Kirche war und die Kinder auf der Straße spielten, kam er wieder als ein Jäger mit schrecklichem Angesicht und einem rothen wunderlichen Hut und pfiff durch die Straßen, da zogen ihm viele Knaben und Mägdlein vom vierten Jahr an und darunter des Bürgermeisters schon erwachsenes Töchterlein nach und er führte sie hinaus in einen Berg und verschwand mit 130 Kindern in demselben. Ein stummes Kind hatte sich verspätet, denn es führte ein blindes Kind dem Zuge nach, das stumme zeigte den Ort, wo sie alle verschwunden, das blinde sprach von dem wunderlichen Ton der Pfeife, dem sie alle gefolgt. Ein Knäblein, das im Hemd mitgelaufen, kehrte um, seinen Rock zu holen, und da es mit diesem den Andern nachlief, waren alle schon verschwunden; so ward es gerettet und konnte von Allem den Eltern berichten. Diese waren in großem Leid, suchten und forschten aller Orten, sendeten Boten zu Wasser und zu Land nach den Kindern, aber vergeblich; und sind ihrer auch mehrmalen bei uns im Lande Hennegau gewesen. Die Trauer der unglückseligen Leute ist noch also groß um ihre Kinder, daß in der Straße ihres Auszugs weder Trommelschall noch Saitenspiel, noch Tanz, auch selbst bei Brautzügen seyn darf. – Der liebe Herr Jakob von Guise legte diese wahre Geschichte aus gleich einer Parabel auf die Gefahren der verlassenen Kinder, und fügte noch eine Betrachtung hinzu über die Worte des Herrn: »Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel versammelt u. s. w.« dann sagte er: »wen sollte das tiefer treffen, als uns, die wir hier im Lande Hennegau leben; aber wie steht es mit den Küchlein, o gäb' ihnen Gott eine Henne, die sie unter ihre Flügel versammelt. – O gnädige Gräfin Amey gedenket der armen Kinder!« – Da sagte ich: »Habt Dank hochwürdiger Herr! ja so Gott Segen giebt, will ich ihnen eine Henne werden und meine hier anwesenden Gespielinnen werden mir helfen;« da erhoben diese sich sämmtlich und sprachen: »ja mit Gottes Gnade, das soll wahr seyn!« Da segnete Jakob von Guise neun Schaupfennige und gab sie uns am Rosenkranz zu tragen. Es ist aber auf der einen Seite eine Gluckhenne abgebildet, welche ihre Küchlein mit den Flügeln decket und auf der andern Seite stehen die Worte: Nähre und schirme. Diese Pfennige hatte der gute Mann uns zur Mahnung prägen lassen, denn er hatte im Gebet erkannt, mein Herz sey kein steiniger Acker, wenn gleich hie und da eine Heerstraße; darum wollte er es einzäunen. Gott segne seinen Willen an mir! – Ich entschloß mich nun fest, gleich nach Ostern eine Ordnung mit meinen Gespielen zum Besten der armen Kinder zu treffen.

Charsamstag. Heute sprach ich nochmals mit Jakob von Guise über mein Vorhaben und er ermahnte mich, daß doch Alles, was ich hiezu verordne, einfältig, demüthig, fromm und freudig seyn möge; ich solle mich mit meinen Andachten und Lesungen an das halten, was die Kirche das Jahr hindurch feiere, und alles Besondere ablegen, dieses sey das geistliche Brod, das ich den armen Kindern täglich gehörig zertheilet spenden solle, außerdem solle ich ihnen auch mit dem leiblichen Brod treue Vorsorge thun. Er machte mir hiebei eine gar rührende Auslegung des Vaterunsers, welche die ganze Regel des weltlichen Ordens enthält, den ich stiften will unter dem Namen der freudigen, frommen Kinder. Dessen Aufgabe aber soll seyn, daß die Kinder von Hennegau freudig und fromm werden; dazu aber gehöret alle Christentugend, zu der helfe mir Gott und lege mir eine treue, freigebige, fleißige Hand auf das Herz und ein aufrichtig wahres Herz auf die Hand und auf die Zunge! – Heut brachte mir auch Meister Andreas der Goldschmied die Ordenszeichen, die ich bei ihm bestellt, und war auf der einen Seite ein Windelkindlein, auf der andern ein Lerchlein, das singend zum Himmel fliegt, abgebildet. Ich befestigte sie an amarantfarbige Bänder und zeigte sie meinen Gespielen noch nicht. Wir giengen heut alle zur Kirche und versprachen einander, morgen bei dem Feste Gott unser Vorhaben demüthig aufzuopfern.

Heut auch besuchte ich nach meinem jährlichen Gebrauch die gottselige Jungfrau Verena und das fromme Hühnlein; und da mich Jakob von Guise ermahnt hat, in Allem so zu schreiben, daß es auch die Nachwelt verstehen könne, will ich hier kürzlich von Verena und dem Hühnlein sprechen. – Vor vielen hundert Jahren kam ein römischer Soldat von Pilati Leibwache hier in die Lande; er hieß Salmo und war nach dem ersten Pfingstfest in Jerusalem getauft durch Petrus. Er hatte sich zum ewigen Andenken ein Hühnlein aus Jerusalem mitgebracht, das von dem Hahn abstammte, der bei Petri Verläugnung gekräht. Es war aber hier noch Alles wilder Wald und hie und da ein Edelhof mit Feldern und einigen Bauern umher. Auf einem solchen Hofe saßen dann Kriegsleute, die sich häuslich niedergelassen, die lebten von der Jagd, und machten sich so viel Landes unterthan, als sie umreiten wollten. Belgius, ein solcher Kriegsmann hatte sein Haus hier, wo jetzt mein Schloß steht, und da er in den Wald ritt zu jagen, sah er eine schöne weiße Henne, deren Art er hier zu Land nie gesehen, im Walde laufen. Da folgte er dem Hühnlein tief in den Wald bis in eine Höhle, darin ein Mann gar elendiglich lag. Das war aber Salmo, der römische Soldat, der war im Walde verirrt und schier Hungers gestorben, und war sein frommes Hühnlein fortgelaufen, ihm Hülfe zu suchen. Da labte Belgius den Salmo und nahm ihn sammt dem Hühnlein auf sein Roß und führt ihn in sein Haus, und er und sein Weib pflegten ihn, bis er gesund war. Salmo aber erzählte ihnen, was er in Jerusalem erlebet, und vom Tod, Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn, und von St. Petrus, der ihn getaufet und auch von dem Hühnlein, darob sie groß Wunder hatten. Während dem aber legte das Hühnlein ein Ei, und sie ließen den Salmo nicht fort, bis es ausgebrütet war, da schenkte er ihnen das ausgebrütete junge Hühnlein und zog weiter. Wann er nicht wußte wohin, ließ er sein Hühnlein laufen und folgte ihm. So kam er bis an einen Bach in einer lustigen Gegend, und da sein Hühnlein sehr durstet und hungert, kam ein Hahn aus dem Walde geflogen und lockte es bis zu dem Bach, und sie tranken daraus; da sagte Salmo: »das ist der Hahnebach« und der Hahn lockte wieder und scharrte einen Weizenkern aus dem Boden, den fraß das Hühnlein und war wohlgemuth. Da aber Salmo weiter reisen wollte, denn er war aus Savoyer Land, wollt das Hühnlein nicht von dannen, und so blieb Salmo hier, und baute sich ein Haus an dem Hahnebach und nannte es Kern wegen dem Weizenkern. Er nahm auch ein Weib und sind die Grafen Salm daraus worden und die Stadt Kern oder Kyrn am Hahnebach. – Das Hühnlein aber, das hier im Hause des Belgius geblieben, ward gar gut gehalten und ward Gallina genannt. Belgius aber war ein Heide und ein abergläubischer Mann, und nahm er allerlei Wahrzeichen an der Henne in Acht; nachdem sie fraß und froh oder traurig war, darnach handelte er. Nun war er schon bejahrt und hatte viel Kinder und Leute und wollte sich ein Land gründen und das auf seinem Pferd umreiten; da sah er, wie die Henne fraß, und da sie gar lustig gefressen, war es ihm ein gutes Zeichen, und er setzte sich mit seiner Frau und seinen Söhnen und Töchtern zu Pferd, und sie ritten in den wilden Wald nach dem Ort, wo er den Salmo gefunden hatte. Da ließ er das Hühnlein laufen, und wo es hinlief, ritten sie nach wohl vier Tage lang und kamen sehr durstig an ein Brünnlein, daran saß Lucius, ein König von England, der war ein Christ worden und reiste nach Augsburg, das Christenthum zu verkünden und hielt hier Ruhe an dem Brünnlein. Das Hühnlein Gallina aber lief auf ihn zu und fraß ihm das Brod aus den Händen. Deß wundert sich Belgius sehr, da Gallina sonst nicht also kühn war und ein gar blöd züchtiges Hühnlein. Da gedachte Belgius, das muß ein frommer, heiliger Mann seyn, weil das Hühnlein ihn so lieb hat. Als sie aber miteinander sprachen, sagte Belgius dem Lucius Alles von dem Hühnlein und dem Salmo, und Lucius sprach so eindringlich mit Belgius, daß er sich mit Weib und Kind von ihm in der Quelle taufen ließ. Darnach reiste Lucius weiter gen Räthien, und Belgius ritt dem Hühnlein Gallina nach, bis sie dahin kamen, wo sie ausgezogen, und nahm Belgius alles das Land in Besitz und nannte es das Hennegau, weil die Henne es umlaufen hatte. – Von dieser Henne Gallina nun ist von damals immer das erstgebohrne Hühnlein bei den Grafen von Hennegau aufbewahret und im Schlosse gefüttert worden, und nennt man es im Lande allgemein Gallina, das fromme Hühnlein und hält es gar hoch. Es ist ihm eine eigne Pflegerin bestellt, wozu immer die älteste tugendlichste Magd aus dem Frauenzimmer der Gräfinnen genommen wird, und nennt man diese Pflegerin selbst das fromme Hühnlein. Dieses Ehrenamt versieht heut zu Tage Jungfer Verena, eine gar gottselige Jungfrau. Sie war oben von dem Rheine her und schon als Wärterin meiner Großmutter in Vadutz gewesen. Es besteht aber das Hühnerhaus des Belgius mit seinem Hof und Gärtchen noch, worin die erste Gallina gelebt und gestorben und ist ein feines Stübchen darüber erbaut, worin Verena wohnet, und heißt diese Wohnung das Gallinarium. Es ist auch ein alt Herkommen, daß das fromme Hühnlein nicht mit erkauftem, sondern nur mit erbetteltem Weizen zur Ehre Gottes ernährt werden darf, und so wandelt Jungfer Verena mit ihrem langen Korbe am Arm von Haus zu Haus und bittet um Nahrung für das fromme Hühnlein. Es ist dieß aber eine mühselige Arbeit, denn sie nimmt nirgend mehr, als drei und dreißig Weizenkörner zu Ehren der Lebensjahre des wahren Weizenkörnleins. Alle diese Körnlein zählet sie nach unter Gebet, und da es für die Nahrung des Hühnleins und seiner vielen Nachkommen, denn es sind sehr viele in dem Gallinarium, doch immer zu vieler Weizen ist, so theilet sie die Körnlein in drei gleiche Theile; den geringsten zum Futter, den bessern, um ein Feld für die Armen damit zu besäen, die allerreinsten Körnlein aber läßt sie mahlen und siebt das Mehl selber, und backt selbsten die reinsten, weißesten Hostien daraus für die Pfarrkirche. Gott segnet ihr Thun, und so bringt ihr Feld immer gar reichlich, und hat sie viel Arme ersättiget in Hungerjahren. Es ist ein Glaube in Hennegau, wer ein Hühnlein von dieser Zucht, ja nur ein Federlein davon in seinem Stall habe, dem gedeihen die Hühner über die Maßen. – Heute gieng ich aber zu Verena, weil sie Ostereier bunt färbte, um ihr zu helfen. Sie wußte sie gar schön mit Blumen, Kreuzlein, Gotteslämmlein u. dgl. zu verzieren und hatte deren eine große Menge zu bereiten für die besonderen Wohlthäter des frommen Hühnleins. Jenes Osterei, das sie mir besonders bereitete, werde ich erst morgen zu sehen bekommen. Alle meine Gespielen waren gestern und heute schon bei ihr zur Hülfe gewesen und zwar nacheinander, denn ihr Stübchen neben der kleinen Küche ist gar enge und nichts darin, als links von der Thüre ein Kasten mit Schiebladen, ein Stuhl und das Bett, rechts ein Tisch, ein Stuhl und ein Spinnrad und bei dem Bette noch eine Truhe und der Ofen. Man schreitet auf einer schmalen offnen Treppe, wie auf einer Hühnerleiter zu ihr hinauf und trifft dann auf die kleine arme Küche, neben welcher ihre Stubenthüre. Das Gallinarium ist unter ihrer Wohnung; da lebet das Hühnlein Gallina und seine große Familie und hat dasselbe sein Nest, seine Stange, sein Freß- und Sauftröglein, alles abgesondert und von Verena besonders gepflegt. Hier unten ist ein kleiner Garten und Hühnerhof, und dem Gallinarium gegenüber ein Behälter für das Holz und in weiteren alten Gewölben sind die Räume, wo die Wäsche des Schlosses besorgt wird. Dieser ganze Theil des Schlosses von Hennegau ist sehr alt und etwas wüste; man hat ihn nie erneuert aus Achtung für das Gallinarium, weil Gallina, das erste fromme Hühnlein, welches das Werkzeug zur Bekehrung des Belgius und zur Benennung des ganzen Landes gewesen, hier gewohnt hatte. Ich gieng aber immer von Kind auf mit einem heiligen Grauen in das Gallinarium; es war da einsam und gar ernsthaft; an der einen Seite liegt St. Petri Münster, die erste Kirche des Landes, die auch durch das fromme Hühnlein veranlasset worden, und um das Gallinarium her läuft der Kreuzgang von dem ehemaligen Kirchhof St. Peters, worin alte Todtentragen und schwarze Sargdecken und Flitterkränze und Kreuze stehen. An dem Treppchen zu Verenas Stübchen eilte ich immer schnell und scheu hinauf, denn die Wäscherinnen sagten mancherlei Unheimliches von dem Gewölbe bei dem Gallinarium, und wußte Verena Vieles davon zu erzählen, aber wollte nie recht damit heraus. Immer wußte ich nicht recht, was das heißen sollte, daß meine Mutter oft zu ihr zu sagen pflegte: »Verena, was macht das Büblein?« worauf sie jedesmal ernst und bedenklich erwiederte: »es macht sein Sach!« – und doch war es von Kindheit auf meine Gewohnheit, wenn ich sie sah, diese Frage an sie zu wiederholen und dieselbe Antwort von ihr zu erhalten, ohne daß sie je meine heimliche Neugierde, was und wo dieß Büblein sey, und was es eigentlich thue, befriedigt hätte. Verena war mir auch durch eine eigne Gewohnheit, die sie wie eine strenge Pflicht in meiner Jugend übte, eine sehr geheimnisvolle Person. Mir wurde immer empfohlen, auf der rechten Seite liegend zu schlafen, und oft wurde ich Nachts aufgeweckt und sah dann Verena an meinem Bettchen, die mich von der linken auf die rechte Seite legte, und dann mit dem Finger drohend sagte: »das fromme Hühnlein schickt mich, es weiß Alles.« – Dann fragte ich gewöhnlich: »Vrenchen, was macht das Büblein?« und sie antwortete ihre ewige Antwort: »es macht sein Sach« und kehrte ins Gallinarium zurück. Besonders aber war mir auch der Gang zu Verena feierlich, weil sie mich zu meiner ersten Buße vorbereitet hatte, und ich mich immer bei solcher Gelegenheit von ihr ermahnen ließ. Da nun das fromme Hühnlein vom Hahne Petri abstammte, der bei dessen Schuld gekräht hatte, so glaubten wir Kinder, das Hühnchen wisse Alles, und wenn wir es im Vorübergehen gacksen hörten, meinten wir, es mahne, oder beschuldige uns, und so erforschten wir unser Gewissen mit größerem Ernste. Einigemahl in meiner Jugend kam Verena sogar plötzlich zu mir, während ich in Versuchung zu irgend einem Vergehen war, und immer sagte sie: »das fromme Hühnlein hat mich gesendet.« Durch Alles das ist sie mir selbst bis jetzt in mein erwachsenes Alter eine sehr achtbare, geheimnisvolle Person geblieben, und da ich heute mit meinen Gespielen zur Kirche gehen wollte, um morgen das hohe Fest zu halten, so schlüpfte ich mit meiner gewöhnlichen Scheu der Wohnung des frommen Hühnleins vorüber die kleine Treppe zu Verena hinauf. – Die fromme Seele war gar lieb und freundlich, sie war ganz wie neubelebt und rüstig in ihrem Bereiten der Ostereier, und ich half ihr nach Kräften. Dann erzählte ich ihr von den Ermahnungen des Jakob von Guise, und wie ich entschlossen sey, am Ostermontag mit meinen Gespielen einen Orden zum Besten der Kinder zu stiften. Da küßte Verena mir mit Freudenthränen die Hände und sagte: »Schön Dank, tausend Dank für's fromme Hühnlein!« ich aber fragte mit lächelnder Neugierde: »und fürs Büblein?« – Da sammelte sich Verena, ward ernsthaft und sagte wie ehedem: »das thut sein Sach!« – Dann sprach ich noch mit ihr von meinem ersten Kirchengang und auch von meinem jetzigen Gewissenszustand. Sie wiederholte mir wie gewöhnlich alle meine Hauptfehler von Kind auf und dankte Gott mit mir, wie er mich gehütet, und mir Gnade gegeben, Manches zu bessern, und betete mit mir für die Zukunft. Ich kann nicht sagen, wie ihr Wesen mich immer rührte; als ich von ihr gierig, sagte sie: »Gnädigste Gräfin, o meine goldene Amey, ich danke viel tausendmahl, daß du noch immer so redlich zu mir kömmst, dein armes Herz zu erweichen, ehe du es mit Reuethränen vor Gott reinigest. – Ja es ist hier bei mir nicht vergebens das Waschhaus! – Morgen in aller Frühe werden in St. Peter die Ostereier gesegnet, und dann werde ich der gnädigen Amey das goldene Osterei unterthänigst überreichen.« – Hierauf verneigte sie sich tief und wollte den Saum meines Rockes küssen; aber ich schloß sie in die Arme und lud sie auf den Ostermontag in den Garten zu der Ordensstiftung ein. Sie lehnte es ab und sprach: »es ist besser, daß ich zurückgezogen für euch bete.« Sie gab mir darin noch mancherlei Rath in dieser Sache und wir trennten uns mit dem gegenseitigen Wunsche eines gesegneten Osterfestes. Sie geleitete mich bis zur Wohnung des frommen Hühnchens. Mir war Angst und bang, es möge sich rühren, auch vor dem Büblein war mir bang; aber alles war still, und Verena flüsterte: »Gottes Segen mit dir, goldene Amey! Gallina mahnet nicht, du wirst nichts auf deinem Herzen behalten;« da gieng ich zur Kirche, wo meine Gespielen mich erwarteten, und behielt nichts auf meinem Herzen; o es war mir so leicht, so leicht, daß ich auf dem Rückweg ohne Scheu nochmals in das Gallinarium schlich, und vor das Hühnchen trat, es saß auf seiner Stange, den Kopf unter dem Flügel und rührte sich nicht. – Droben lischt Verena das Lämpchen, gute Nacht Verena! – Hierauf kehrte ich in meine Stube und schrieb dieses nieder; da schlägt es Mitternacht – ich höre meine Gespielen nahen, die feierliche Auferstehungsglocke ruft. Es erleuchten sich alle Fenster; Jakob von Guise trägt das Kreuz aus der Kirche um den Kirchhof, alles Volk zieht mit ihm und singt mit lautem Jubel: »Christ ist erstanden aus seinen Todesbanden!« – Wir ziehen mit.

Ostermontag. Heute nach der Kirche las ich meinen Gespielinnen im Garten die Regel des Ordens der freudig frommen Kinder vor, und da sie Alles mit großer Freude angenommen, und nun auch gern Ordensnamen gehabt hätten, sagte ich zu ihnen: »Weil ich eure Oberin, die Henne von Hennegau bin, so suchet euch Pflanzen, welche ihren Namen von dem Hühnergeschlecht haben; wir wollen sie mischen, daß jede sich einen Namen durchs Loos ziehe.« So thaten sie und brachten acht verschiedene Pflanzen solcher Namen; ich faßte sie alle in meine Schürze und sie zogen sich nach der Reihe ihre Namen. – So hießen dann die ersten Ordensgespielinnen – Ornitogalia von Hühnermilch – Osterluzia von Hahnensporn – Cretelina von Hahnenkamm – Serpoleta von Hühnerklee – Morgellina von Hühnerbiß – Moscatellina von Hahnenfuß – Cornelia von Hahnenpfötchen – Esparsetta von Hahnenkämmchen. – Sie gelobten mir alle Gehorsam und ich nahm als ihre Oberin den Namen an: »das arme Kind von Hennegau,« worauf ich ihnen allen das Ordensband umhängte. – Hierauf vertheilten wir unter uns die Gegenden der Stadt, worin eine jede sich der Nothleidenden und besonders der Kinder annehmen sollte. Auch erwägten wir nach dem Kalender die altherkömmlichen Volks- und Kinderfeste, welche wir in aller guten Weise aufrecht erhalten wollten.

Osterdienstag. Nach alter Landessitte hielten wir an diesem Tag den Wiegenzug zu den Eheleuten, auf deren Hochzeit wir gewesen waren. Wir trugen eine schön geschmückte Wiege, eine Rassel und allerlei Kindergeräthe bei uns. Die Wiege ward in die Stube gestellt, um sie her gesungen und gereiht, und darüber gesprungen. Alle opferten etwas an Geld oder Flachs oder Linnen, oder Früchten in die Wiege, und da sie wohl angefüllt war, wickelten wir alle Gegenstände in eine Puppe zusammen und spendeten es sammt der Wiege der ärmsten Familie.

Quasimodo geniti. Weißer Sonntag. Heute hatten wir die erste Ordensversammlung. Wir theilten weiße Taufhemden und Decken aus an arme Wöchnerinnen. Ornitogalia wiederholte uns gar anmuthig, was Jakob von Guise über die Worte geprediget: »Wie neugeborne Kindlein ohne Trug begehret nach der Milch, daß ihr durch sie zum Himmel aufwachset.« – Ich schenkte ihr dafür das Recht, eine Anzahl Kühe, Schaafe und Ziegen auf meinen Wiesen weiden zu lassen, wofür sie bei Braut- und Leichenzügen meiner weiblichen Nachkommen ein Hirtenhuhn zu entrichten hat.

Mayentag. Wir Gespielinnen zogen mit den armen Kindern hinaus in den grünen Mayen, speisten sie, spielten und tanzten mit ihnen im Kreis und sangen die Weise:

Grase, grase, grüne,
Sieben junge Hühner,
Gläschen Wein,
Bretzelchen drein.
Sitz nieder!

Ich gieng mit Osterluzia in den Wald und suchte Waldmeisterlein und andere Kräuter zum Maytrank. – Sie war Abends bei mir und sprach so lieblich von der Waldeinsamkeit und wie sie eine Einsiedlerin werden möchte, daß ich ihr ein schönes Stück Wald schenkte, wofür sie ein Waldhuhn bei Braut- und Leichenzügen zu entrichten hat.

Sonntag Misericordias. Da man liest vom guten Hirten. Ordensversammlung. Wir führten die Kinder in die Kinderlehre und hielten hierauf einen Schäferzug. Mit Hirtenstäben in der Hand, geschmückte Schaafe und Lämmer führend, giengen wir zu den Armen, die viele Kinder hatten, beschenkten die Eltern mit den Schaafen und führten die Kinder, die wir neu kleideten, auf die Wiese, wo wir sie speiseten und mit ihnen spielten. Abends waren die Ordensgespielinnen bei mir im Garten, wir tranken Maiwein, und da wir fröhlich waren wie Kinder, setzte mir Cretellina einen dichten Kranz von Maiglöckchen auf das Haupt, als die weisen Glöckchen mir zwischen den Locken nieder in die Augen sahen, ward ich wunderbar freudig und sang unter Thränen:

»Kling, kling Glöckchen
Weis durch braune Löckchen,
Das Huhn sitzt auf dem Osternest
Und brütet auf das Pfinsterfest,
Zum Segen über Land und Haus
Drei schöne Seidenpüppchen aus.
Eins spinnt Seiden,
Eins flicht Weiden,
Eins thut den Himmel auf.
Läßt ein Bischen Sonn heraus,
Läßt ein Bischen drinnen,
Draus will Maria spinnen
Ein goldig Pfinsttagsröckelein
Für ihr holdselig Kindelein.«

Cretellina hatte mir mit dem Kranze etwas Liebes angethan, ich umarmte sie und schenkte ihr, weil sie die Blümchen weit im Walde zusammensuchte, das Recht, ihre Heerde in meinem Walde grasen zu lassen, wofür sie und ihre Nachkommen bei Braut- und Leichenzügen ein Grashuhn zu entrichten haben.

Sonntag Jubilate. Wenn man singt: jauchzet Gott alle Lande. Ordensversammlung. Es war eine Rede in Hennegau, der ewige Jude sey gesehen worden und glaubte selbst Serpoleta ihn gestern im Walde gesehen zu haben und beschrieb ihn gar kläglich und irrend und wollte nicht sagen, was sie mit ihm gehabt. Ich erzählte aber, wie mein seeliger Herr Vater in England einen gelehrten Mönch Mathias Paris besucht, sey zu diesem ein reisender Bischof aus Armenien gekommen und habe erzählt, daß er den ewigen Juden selbst gesprochen, der den kreuztragenden Herrn nicht bei sich ruhen lassen und nun ewig ohne Ruh und Rast zur Warnung herumziehen und suchen müsse. Da sprach Serpoleta: »ja zur Warnung, denn er sprach zu mir, da ich ihm ein Almosen bot:

»Schön Dank! ich brauch nicht Gut noch Geld,
Mir fehlt, was ich versaget,
Hab Müdem keinen Sitz gestellt,
Werd ruhlos umgejaget.
Kömmt je mit seinem Kreuz zu dir
Ein müder Mann gegangen,
Laß ruhen ihn und schenke mir
Die Lieb, die er empfangen,
Sitz zu ihm, hör ihn an mit Huld,
In ihm dem Herrn dies thue,
Dann zahlst du mild an meiner Schuld
Und hilfst zu meiner Ruhe!«

Er sah mich scharf und traurig dabei an und eilte durch die Büsche weg. Ich höre sie noch hinter ihm rauschen. Mir ward so bang seit seinem Blick, ich fühlte mich ohne Ruhe, bis ich den ersten besten Kreuzträger eingeladen, bei mir zu ruhen und mir sein Leid zu klagen, da ward mir besser. Ich bitte das arme Kind von Hennegau ein Ordensgesetz hierauf zu gründen.« Mich rührte die Erfahrung Serpoleta's, und ich willfahrte ihr mit dem Gesetze, die Bedrängten bei uns ruhen zu lassen und huldvoll anzuhören. Da Serpoleta mir sagte, ihre und vieler Armen Schornsteine rauchten nicht, gab ich ihr das Recht, in dem Wald, wo ihr Asverus begegnet, alle ihren Holzbedarf zu schlagen, wofür sie bei Braut- und Leichenzügen ein Rauchhuhn zu entrichten hat.

St. Sophientag. Heute hatte ich einen lieben stillen Tag, das treue Mutterherz, das Rothkehlchen unter meinem Dach weckte mich gar früh mit seinem Liedchen, ich streckte den Kopf durchs Fenster und belauschte es, wie es mit dem ersten Sonnenstrahl oben am Giebel gar einfältiglich in Muttersorgen überlegte, wo und wie es sein Nestchen am sichersten bauen solle; da fiel mir mein Herzgespann ein, dessen Fest heut war und ich lief an einen schattigen feuchten Ort der Wiese, wo das Sophienkräutlein, Sonnenthau, Sonnenbraut stand, dessen große Heilkraft mir wohl bekannt ist, und flocht ich ein Kränzlein daraus und kaufte zwei gleiche seidne Tüchlein, eins für sie und eins für mich und brachte Kranz und Tüchlein meinem lieben Herzgespann und war seelig mit ihr den ganzen Tag. Das Verslein aber, das ich ihr schrieb lautete also:

»Dies Kränzlein von Sophienkraut,
Weil's deinen Namen führet,
Und weil es heißet Sonnenbraut,
Dir liebstes Herz gebühret,
Steht sonnig es in offner Au,
Steht schattig es verhüllet,
Heißt immer es doch Sonnenthau,
Weil milder Thau es füllet.
Der Thau aus seinem Innern quillt,
Er ist nicht drauf geregnet,
Drum ist, lieb Herz, dein Ebenbild
Mir segnend drin begegnet.
Wer Sonnenthau im Herzen trägt,
Hat Schutz vor Zaubereien,
Und muß, eh er sich schlafen legt,
Wie du dem Feind verzeihen.
Auch heute den Sophientag
Kann schöner ich nicht weihen,
Als daß, verzeih uns Gott, ich sag,
Wie Allen wir verzeihen.«

Sonntag Cantate. Da man liest: singet dem Herrn ein neues Lied. – Ordensversammlung. Es sollte ein neues Lied gesungen werden, da war das Lied der Morgelina das neueste und schönste:

Es hat einmal geregnet,
Die Laübli tröpflen noch;
Ich hab einmal Gott recht geliebt,
Ich wollt, ich thät es noch.

Wir sangen das Lied alle in großen Freuden und ich schenkte Morgelina das Recht in allen meinen Wäldern Laub zur Streu zu sammeln, wofür sie bei Braut- und Leichenzügen ein Lauberhuhn zu entrichten hat.

Sonntag Rogate. Vor der Bittwoche, Ordenssitzung. – Wir überlegten, wie wir die armen Kinder an den drei folgenden Tagen durch die Felder führen sollten, um Segen für die Ernte zu erflehen. Jede der acht Gespielinnen sollte der Schaar ihrer Pflegekinder ein Fähnlein, worauf ein Schutzengel im Korn abgebildet, vortragen, und Moskatellina hatte dazu folgendes Lied gedichtet, was wir den Kindern lehrten:

»Engel segnet uns das Korn,
Laßt es golden reifen,
Hütet es vor Wetterzorn,
Bis wir Aehren streifen.
Wiegt ihr unser täglich Brod
Golden auf den Halmen,
Singen frei vor Hungersnoth
Wir euch Dankespsalmen.
Wollen treu das zehnte Korn
Unsern Hirten bieten,
Die vor Distel und vor Dorn
Schwache Schäflein hüten.
Schützet uns vor Hagelnoth,
Gebet Sonn und Regen,
Bis wir tragen Wein und Brod
Unserm Hirt entgegen.
Gebt, daß Alles leben kann,
Und daß keiner darbe,
Selbst dem aller ärmsten Mann
Eine feine Garbe.
Wenn wir durch die Stoppeln ziehn
Und die Aehren lesen,
Danken Gott wir auf den Knie'n,
Der so treu gewesen.«

Ich schenkte Moskatellina ein schönes Getreidefeld, wofür sie bei Braut- und Leichenzügen ein Aehrenhuhn zu entrichten hat.

St. Nicomedestag. Heute stand ein Storch auf dem Thurm meines Schlosses und klapperte. Ich hörte ein Glöckchen läuten, wußt' nicht, was soll's bedeuten, da sah ich einen Zug kleiner, armer Kinder vorüberführen. Sie plauderten durcheinander, daß man sie weit in die Ferne hören konnte. Als sie nun den Klapperstorch hörten, machten sie Halt vor dem Thurme und sangen zu ihm hinauf:

»Klapperstorch, Langebein, bring mir doch ein Schwesterlein,
Eh die Sonn zum Krebse geht und die Gluck' am Himmel steht
Mit den sieben Küchlein fein, das sind sieben Sternelein,
Wenn der Mond in voller Pracht lachet in der Mitternacht,
Wenn der Widder springt heran zu dem feuchten Wassermann,
Da die Rosen glühen und die Linden blühen,
Da die Bienlein schwärmen und die Käfer lärmen,
Da vom Fliederblüthenduft ganz berauscht der Kukuk ruft,
Da der Wein im Faß sich rührt, weil er Rebenblüthe spürt.
Da der Finke musizirt und die Lerche tirelirt,
Da die Lilie in der Nacht träumend weint und wachend lacht,
Da manch Eichhorn hüpfet, da dem Nest entschlüpfet
Manches liebe Vögelein; bring mir doch ein Schwesterlein,
Leg es in den Garten, will sein fleißig warten,
Leg es, wie der Osterhaas bunte Eier legt ins Gras,
Leg mirs in mein Schürzelein, trag ichs in mein Kämmerlein,
Mir im Arm soll's liegen, will's am Herzchen wiegen,
Dann leg ichs in Mutter Schooß, die mirs aufzieht fromm und groß.«

Ich kann nicht sagen, wie dieser Gesang mich rührte und ich meine auch den Klapperstorch, der sehr ernsthaft zuhörte, dann klapperte und wie in Geschäften fort flog, worauf auch die Kinder weiter zogen. Nun ging ich zu des Herzens Nachbarin, bei welcher ich am 25. April mit den Gespielen über die Wiege gesprungen, sie war krank, es kam ihr gar ernst der Gedanke an den Tod, sie legte mir mit Thränen, was ihr theuer, an das liebste Herz, das sie in ihrer Einfalt kennet, und ich habe. Ich verließ sie bang und schwer und wachte bis Mitternacht in Sorgen, der Vollmond stieg auf die Linde und blickte mich so sehnsüchtig an, daß er mich entschlummernd hinüberzog in das andere Land.

»Da träumte mir ein Träumelein, ich saß ganz einsam und allein,
Blos wie ein armes Seelchen fein, ein kleines Thaujuwelchen rein,
Auf weiter Himmelswiesen-Flur und sucht' des Paradieses Spur,
Ich zitterte durch Mark und Bein, mein Kleidchen war der Mondenschein,
Ich flehte zum Ermatten schier, wer gibt ein Bischen Schatten mir?
Da flog ein langer Schatten her, ins Kreuz gestaltet ungefähr,
That mich in meinem Schrecken ein Weilchen auch bedecken.
Es war der Storch, der Langebein, ich sah ihn in dem Mondenschein
Die Wiese hin spazieren und ringsum spioniren,
Da fand er vor dem Hirtenhaus ein junges Lamm gesetzet aus;
Es lauert bang gekauert und hat den Storch gedauert,
Er sprach: »geschlagen hats schon zwölf, daß Gott dir vor den Wölfen helft!
Der Widder kommt gelaufen schier und rennt dich übern Haufen hier,
Gleich leert der Wassermann sein Faß, da kannst du werden pfützenaß.«
So sprach er manch affabel Wort und trug das Lamm im Schnabel fort,
Wohl über Berg und Thal geschwind, daß er ihm eine Mutter find',
Die es zum guten Hirten führ', er flog – da pochts an meine Thür,
Und ich erwachte.«

St. Marcellinustag. – Heut stand ich armes Kind von Hennegau mit den andern Kindern um eine Wiege, sie fragten:

»Sag, Mütterchen, wir bitten sehr,
Wo kömmt das liebe Püppchen her?
Das hier so artig in der Wiegen
Gleich einem Engelein thut liegen.«

Da antwortete die Mutter:

»Es ist ein liebes Schwesterlein,
Es ist mein armes Kindelein,
Verloren vor der Himmelsthür
Fand es der Storch und bracht es mir,
Nun will ichs treulich ziehen auf
Durch seinen ganzen Lebenslauf.«

Die Kinder hörten die Antwort und standen voll Neugierde um die Wiege herum, aufmerksam auf jede Bewegung der kleinen Puppe, die darin lag, mit Freude glänzenden Augen. – Ach! und das Leben ist doch so schwer und ernst!

Sonntag Exaudi, Rosensonntag. Ordenssitzung. Ich konnte nicht dabei seyn, denn ich wartete heut das Kindlein und trug es umher bis es schlief. Ich bin fast ganz stolz gewesen auf mein kleines Amt, ich meine oft, man könne mich zu gar nichts gebrauchen, und die Leute sagten mir das auch schon oft genug.

Es kamen aber meine Ordensspielinnen und streuten Rosen in der Stube und über das Lager der Freundinn, und setzten mir einen Kranz von weißen Rosen und dem Kinde ein Kränzchen von Rosenknospen auf, während ich es trug; dazu sang Cornelia:

    »Die Rose blüht, selig die fromme Biene,
Die in der Blätter keuschen Busen sinkt
Und milden Thau und linden Honig trinkt,
Selig die Magd, die dir o Rose diene!
In Freuden schwebet ihr Gemüth,
Weil ihre Rose blüht.

    Die Rose blüht, Gott laß doch milde glühen
Der Sonne Licht, hüll' Ros' und Röselein
Gen Frost und Gluth in deine Gnade ein,
Laß alle Lieb in dieser Rose blühen,
Dann singt das ganze hohe Lied:
Ach unsre Rose blüht!

    Wie rosigt blüht das Röslein aller Rosen
Und lacht mit solcher Herzempfindlichkeit,
Daß selbst die Lilie ihr zu Dienst sich weiht,
Mit keiner andern Blume zu liebkosen,
Weil aller Unschuld Seelenfried
Aus diesem Röslein blüht.«

Ich schenkte Cornelien für dieses Rosenlied einen schönen Rosengarten, wofür sie bei Braut- und Leichenzügen ein Gartenhuhn zu entrichten hat.

Vorabend vor Pfingsten. – Ordenssitzung. Ich armes Kind ordnete mit den Gespielen die Festlichkeit der folgenden Tage. Es wurden Maien im Walde gehohlt und Blumen auf der Wiese, um das Fest zu schmücken.

Pfingstsonntag. – Als ich erwachte, fand ich auf der Wiese vor dem Schloß, meinem Fenster gegenüber einen schönen Maienbaum von den Gespielen und den Waisenkindern gepflanzt. Er war mit Kränzen von Siebenfarbenblumen und Bändern von siebenerlei Farben geschmückt. Als der Tag anbrach, standen die Gespielinnen darunter und sangen mir ein Pfingstlied. Ich dankte und lud sie auf Morgen zum Fest unter die Maie.

Pfingstmontag. – Meine Ordensgespielinnen führten am Nachmittag schier alle Kinder der Stadt unter die Maie; die Armen hatten den Vortritt, sie waren neu gekleidet, sie zogen alle mit Blumen bekränzt um die gedeckten Tische singend umher und wurden mit Hirsenmus bewirthet, wir Ordensgespielen gossen allen den Honig darauf und dienten ihnen. Hierauf sangen wir und tanzten Reihentänze und ließen viele weiße Tauben fliegen, die mit bunten Bändern und Silberpfennigen geschmückt waren, wir waren sehr freudig.

Pfingstdienstag. – Heute gegen Abend kam eine große Schaar unserer Pflegekinder mit grünen Zweigen und Blumenkränzen geschmückt, sie zogen einen mit Laub verzierten Kinderwagen, worauf die Pfingstbraut saß, in den Schloßhof. Die Pfingstbraut war eine der Ordensgespielinnen, sie hatten sie im Walde so mit Laub und Blumen verhüllt, daß sie, einem großen Blumenstrauß ähnlich, ganz und gar nicht zu erkennen war. Ein Schleier von Siebenfarbenblumen bedeckte ihr Gesicht. Sie trug eine weiße Taube in den Händen. Nun mußte ich rathen, welche von meinen acht Gespielinnen die Pfingstbraut sey; die sieben andern folgten in einem dicht verlaubten Wagen dem Zuge. Da ich dreimal falsch rieth, ließ die Braut die Taube fliegen, welche ihren Namen auf einem Zettel anhängen hatte, nun mußte ich die Taube fangen, oder die Braut und alle Kinder beschenken. – Die Taube aber flog hinaus und kreiste über einem schönen Kleefelde; da sagte ich zu der Pfingstbraut: »sage mir deinen Namen, mit welchem die Taube das Feld umflogen hat, so schenke ich dir das Feld.« Da stiegen die andern Gespielen aus dem Wagen und entschleierten Fräulein Esparsetta von Hahnenkämmchen, welche ich umarmte und mit dem Feld beschenkte, wofür sie bei Braut- und Leichenzügen ein Pfingsthuhn zu entrichten hat. – Wir zogen hinaus auf das Feld und die Kinder steckten Zweige umher, wo die Taube flog, und da wurden Marksteine aufgerichtet; es war ein schönes Stück Feldes.

Also habe ich meine acht Ordensgespielen vom weißen Sonntag bis heute alle mit Gütern beschenkt.

St. Silveriustag