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VORARLBERG TOURISMUS

MIN
WEAG

31 ETAPPEN
RUND UM VORARLBERG

Mit Texten von Gernot Schweigkofler

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„MIN WEAG“ –
Das steckt in diesem Wanderführer

Eine faszinierende Reise durch ganz Vorarlberg

„Min Weag“ – auf dem Weg rund um Vorarlberg

Fingerzeige und Schwierigkeitsgrade am Weg rund um Vorarlberg

Gut geplant: Die Vorbereitungen für die Wanderung

„Min Weag“ für Urlaubsbergsteiger und Verlängertes-Wochenende-Wanderer

„Min Weag“ für Genusswanderer

„Min Weag“ für Höhenerprobte

„Min Weag“ für Bergsteiger

Die 31 Etappen des Rundwanderweges

ANHANG: Die gesammelten Infos für ein sicheres und bequemes Wandererlebnis

Serviceregister: Alles, was man unterwegs braucht

Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten nach Etappen

Literatur- und Quellenverzeichnis

Legende Wanderkarten

Die Autoren

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Illustration   ETAPPE 1: Von Bregenz auf den Pfänder

Illustration   ETAPPE 2: Vom Pfänder nach Sulzberg

Illustration   ETAPPE 3: Von Sulzberg zum Hochhäderich

Illustration   ETAPPE 4: Vom Hochhäderich ins Lecknertal

Illustration   ETAPPE 5: Vom Lecknertal nach Sippersegg

Illustration   ETAPPE 6: Von Sippersegg nach Sibratsgfäll

Illustration   ETAPPE 7: Von Sibratsgfäll nach Schönenbach

Illustration   ETAPPE 8: Von Schönenbach nach Mittelberg

Illustration   ETAPPE 9: Von Mittelberg zum Hochtannberg

Illustration   ETAPPE 10: Vom Hochtannberg nach Lech

Illustration   ETAPPE 11: Von Lech auf die Stuttgarter Hütte

Illustration   ETAPPE 12: Von der Stuttgarter Hütte zur Kaltenberghütte

Illustration   ETAPPE 13: Von der Kaltenberghütte zur Konstanzer Hütte

Illustration   ETAPPE 14: Von der Konstanzer Hütte zum Zeinisjoch

Illustration   ETAPPE 15: Vom Zeinisjoch zur Bielerhöhe

Illustration   ETAPPE 16: Von der Bielerhöhe auf die Saarbrücker Hütte

Illustration   ETAPPE 17: Von der Saarbrücker Hütte zur Tübinger Hütte

Illustration   ETAPPE 18: Von der Tübinger Hütte nach Gargellen

Illustration   ETAPPE 19: Von Gargellen auf die Tilisunahütte

Illustration   ETAPPE 20: Von der Tilisunahütte zur Lindauer Hütte

Illustration   ETAPPE 21: Von der Lindauer Hütte nach Brand

Illustration   ETAPPE 22: Von Brand in den Nenzinger Himmel

Illustration   ETAPPE 23: Vom Nenzinger Himmel auf die Alpe Gamp

Illustration   ETAPPE 24: Von der Alpe Gamp nach Gurtis

Illustration   ETAPPE 25: Von Gurtis nach Feldkirch

Illustration   ETAPPE 26: Von Feldkirch nach Laterns

Illustration   ETAPPE 27: Von Laterns nach Viktorsberg

Illustration   ETAPPE 28: Von Viktorsberg nach Ebnit

Illustration   ETAPPE 29: Von Ebnit aufs Bödele

Illustration   ETAPPE 30: Vom Bödele nach Bildstein

Illustration   ETAPPE 31: Von Bildstein nach Bregenz

MARKIERUNG

CHARAKTERISTIK

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LEICHT – Spazier- oder Wanderweg: leicht begehbar (feste Schuhe zu empfehlen)

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MITTEL – Bergwanderweg: bergtaugliche Schuhe mit griffiger Sohle empfohlen

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SCHWER – Alpiner Steig: Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich

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Eine faszinierende Reise durch ganz Vorarlberg

Bei „Min Weag“ – Vorarlbergerisch für „Mein Weg“ – geht es darum, Vorarlberg zu um- und erwandern und damit die wahre Größe des vermeintlich kleinen Bundeslandes zu erfahren. Auf dem Weg können Wanderer die Vielfalt Vorarlbergs entdecken und so den Charakter der Region erleben. Wandern ist eine Schule des Sehens und des Entdeckens – Schritt für Schritt nimmt man die Umgebung bewusst war, wird feinfühlig für die Veränderungen, die sich auf dem Weg ergeben. Aus Siedlungsgebieten geht es in Kulturlandschaften und in wilde, unberührte Natur. Diese landschaftliche Wahrnehmung soll neben der sportlichen Betätigung ebenso im Vordergrund stehen.

In diesem Buch finden Wanderer alles, was sie brauchen: kompakte Wegbeschreibungen, Strecken- und Höhenprofile und Tipps rund um die Weitwanderung. Das Buch bietet aber auch mehr. 31 Kurzgeschichten laden ein, unterschiedliche Aspekte Vorarlbergs kennenzulernen. Sie drehen sich rund um Geschichte, Geologie und das Leben der Menschen in Vorarlberg. Die Texte sollen informieren und vielleicht die Neugier wecken, sich verstärkt mit dem einen oder anderen Thema zu beschäftigen.

Auf der Wanderung erlebt man die verschiedenen Landschaftsräume Vorarlbergs. Vom Bodenseeufer durch Siedlungen, Wald- und Alpgebiete, bis hinauf zu den höchsten Gipfeln des Landes. Das individuelle Wandererlebnis steht im Vordergrund, jeder kann „Min Weag“ nach eigenem Wunsch gestalten. Die wenigsten werden es schaffen, alle 31 Etappen auf einen Satz zu wandern, aber darum geht es auch nicht. Es geht darum, seinen Weg zu gehen und dabei ein ganzes Land zu entdecken.

Wir wünschen ganz viel Wander- und Lesevergnügen!

Gernot Schweigkofler und das Redaktionsteam von Vorarlberg Tourismus

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„Min Weag“ – auf dem Weg rund um Vorarlberg

Rund 400 Kilometer und 23.000 Hö-henmeter in Auf- und Abstieg: Vorarlberg zu umrunden ist eine beeindruckende Herausforderung. Dafür bekommt man als Wanderer aber viel geboten. Sanfte Wiesen, schattige Wälder, schroffe Berglandschaften und türkise bis dunkelblaue Bergseen entdeckt, wer die Herausforderung annimmt und das westlichste Bundesland Österreichs zu Fuß umwandert. 31 Tagesetappen lang ist der Rundweg „Min Weag“. Schritt für Schritt erfährt man dabei, was es heißt, in der Natur unterwegs zu sein, den Alltagsstress von sich abfallen zu lassen und sich nur auf sich selbst und die wunderbare Landschaft zu konzentrieren. Auch der Genuss kommt dabei nicht zu kurz: Herrliche Ruhe, grandiose Aussichten und gutes Essen und Trinken gehören zur Wanderung unbedingt dazu. Man muss nur den ersten Schritt wagen und sich auf den Weg machen.

Es geht aber noch um viel mehr, als sich durch eine vielseitige und faszinierende Landschaft zu bewegen. Denn wer sich auf den Weg macht, der wird allerhand über Land und Leute erfahren. Diesem Punkt soll mit diesem Wanderführer ganz besonders Rechnung getragen werden. Zu jeder Etappe gibt es einen Abschnitt „Wissenswertes“, der auf die unterschiedlichsten Aspekte den Scheinwerfer richtet: auf die Natur, die Regionen, die Geschichte unddie Geschichten, die das Land Vorarlberg prägen und geprägt haben. Dabei wird geschmuggelt, gewildert, gejasst, erstbestiegen, gekäst, rätoromanisch gesprochen – und vieles mehr. Wir stellen uns das so vor: eine Geschichte pro Etappe – für zwischendurch auf der Aussichtsbank oder als Gute-Nacht-Geschichte in der Unterkunft. Vertieft werden können diese Themen anschließend gerne anhand der ausführlichen Literaturliste.

Die 31 Etappen von „Min Weag“ kann der mutige, willensstarke, mit guter Ausrüstung und viel Freizeit ausgestattete Wanderer in einem Stück bewältigen. Aber nicht jeder hat so viel Zeit oder Ausdauer. Für alle, die Lust auf weitwandern haben – aber nur für eine kürzere Zeit –, gibt es im Wanderführer mehrtägige Beispieletappen (Seite 9). „Min Weag“ heißt im Vorarlberger Dialekt „mein Weg“ und deshalb können sich alle ihren Weg auch so zurechtlegen, wie sie ihn erleben möchten. Am Ende wird man immer um viele Erfahrungen reicher sein und hat ein wunderschönes Land intensiv erlebt. Machen Sie „Min Weag“ zu Ihrem Weg. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt und die tausenden Schritte rund um Vorarlberg werden sich lohnen. Versprochen.

Fingerzeige und Schwierigkeitsgrade am Weg rund um Vorarlberg

Vorarlberg bietet 6.000 Kilometer einheitlich beschilderte Wanderwege. Ist der Weg leicht, mittel oder anspruchsvoll und erfordert Bergerfahrung? Wie lang ist die Gehzeit und welche Ziele liegen am Weg? Diese Fragen beantworten die Wegweiser, die auf den Wegen in Gehrichtung montiert sind. Sie beinhalten die wichtigsten Haupt- und Zwischenziele mit Gehzeiten und erleichtern so die Orientierung. Ist zwischen den Zielen ein „Routen-Trennungsstrich“ angebracht, wird auf ein Abzweigungsziel aufmerksam gemacht. Bitte beachten Sie: Für die 31 Etappen von „Min Weag“ gibt es keine Zusatzbeschilderung, es handelt sich dabei um Routen des Vorarlberger Wanderwegenetzes.

Das einheitliche Wanderwegekonzept macht das Wandern aber nicht nur komfortabel, sondern auch sicher: Denn auf den Wegschildern gibt es neben dem Hinweis VWW (Vorarlberger Wanderwege) auch eine Standortnummer. Diese Nummer ist bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle, der gemeinsamen Einsatzzentrale aller Rettungsorganisationen in Vorarlberg, zentral erfasst. Im Notfall kann der genaue Standort des Verunfallten bestimmt werden. Somit ist rasche Hilfe gewährleistet.

Die Wanderwege sind außerdemin drei Schwierigkeitsgrade unterteilt (siehe Abbildung unten). Vor Antritt der Wanderung sollte man sich mit diesen Abstufungen gut auseinandersetzen und realistisch die eigene Fähigkeit und Kondition einschätzen. Gelb-weiße Markierungen kennzeichnen leicht begehbare, bequeme, sichere und gut ausgebaute Wanderwege. Weiß-rot-weiße Markierungen stehen für mittelschwere, naturnah angelegte Wege, die mit Schuhen mit griffiger Sohle prinzipiell gut begehbar sind, jedoch stellenweise etwas schmal, steinig und ausgesetzt sind. Sie erfordern bereits eine höhere Vorsicht, bessere Kondition und Wandererfahrung. Weiß-blau-weiße Markierungen finden sich auf anspruchsvollen alpinen Steigen, bei denen Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt notwendig sind. Hier ist hohe Eigenverantwortung nötig und es ist mit erhöhten alpinen Risiken zu rechnen. Mitbedacht werden sollen bei den Schwierigkeitsgraden immer äußere Umstände und die aktuelle körperliche Verfassung: Bei schlechter Witterung können leichte Abstiege tückisch werden und wer erschöpft ist, ist weniger trittsicher.

MARKIERUNG

KARTENSIGNATUR

CHARAKTERISTIK

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Spazier- oder Wanderweg – leicht begehbar (feste Schuhe zu empfehlen)

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Bergwanderweg – bergtaugliche Schuhe mit griffiger Sohle empfohlen

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Alpiner Steig – Bergerfahrung, Trittsicher-heit und Schwindelfreiheit erforderlich

Die Markierungen finden sich auf den Tafeln der Wegweiser, an Bäumen, Pfosten oder Steinen.

Drei Etappen auf „Min Weag“ sind als leicht kategorisiert: die Etappe 1 von Bregenz hinauf auf den Pfänder zur Jausenstation Moosegg; die Etappe 25 von Gurtis nach Feldkirch; und die Etappe 31 von Bildstein der Bregenzerache und dem Bodensee entlang nach Bregenz.

Mittelschwere Etappen prägen die Erfahrungen auf dem Rundwanderweg, denn gleich 22 der 31 Tagesetappen sind als solche klassifiziert. Die Etappen variieren dabei hinsichtlich der Länge und führen teilweise über Bergpfade, die aber nicht besonders ausgesetzt sind. Trotzdem sollte man unterwegs konzentriert bleiben, auch eine übersehene hervorstehende Baumwurzel kann schmerzhafte Folgen haben.

Sechs Etappen auf Min Weag sind als schwer kategorisiert. Etappe 4 vom Hochhäderich ins Lecknertal; Etappe 8 von Schönenbach nach Mittelberg; Etappe 12 von der Stuttgarter Hütte zur Kaltenberghütte; Etappe 13 von der Kaltenberghütte zur Konstanzer Hütte; Etappe 15 vom Zeinisjoch zur Bielerhöhe; und Etappe 19 von Gargellen auf die Tilisunahütte. Die Etappen sind dabei nicht zwangsläufig lang, jedoch technisch anspruchsvoll. Ohne Trittsicherheit und Schwindelfreiheit geht auf diesen Abschnitten gar nichts.

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Gut geplant: Die Vorbereitungen für die Wanderung

Die Entscheidung ist gefallen: Sie machen sich auf „Min Weag“. Aber so eine mehrtägige, vielleicht sogar einmonatige Wandertour ist eine Aufgabe, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Da wären wir schon beim Thema: Eine Weitwanderung bedarf einer ausgiebigen Vorbereitung. Dazu gehören vor allem drei Dinge: Eine gute Tourenplanung, die Beobachtung des Wetters und die Überlegungen zur Ausrüstung. Beachten Sie zusätzlich: Beginn und Ende der Wandersaison können aufgrund der Schneeverhältnisse variieren. Auskunft erhält man im Zweifelsfall bei den jeweiligen Tourismusbüros oder Alpenvereinssektionen.

Als Erstes sollte man sich also über die Route informieren, die man gerne erwandern möchte. Hilfreich hierbei sind die Infos zum Wanderwegekonzept und den Schwierigkeitsgraden (Seite 5) sowie die mehrtägigen Beispieletappen als Entscheidungshilfe (Seite 9). Es wird außerdem immer empfohlen, ausreichend bzw. zusätzliches Kartenmaterial mitzunehmen. Bedenken Sie zudem, dass Sie zu Beginn einer Weitwanderung alles ein bisschen langsamer angehen sollten. Der Körper braucht Zeit, um sich an die Höhe und Anstrengung zu gewöhnen. Zur Sicherheit: Geben Sie immer in der Unterkunft Bescheid, welchen Weg Sie geplant haben und wann Sie voraussichtlich ankommen. Außerdem: Bleiben Sie stets auf den markierten Wanderwegen.

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Als Zweites sollten Sie sich vor Tourenbeginn über die Großwetterlage für den geplanten Zeitraum informieren. Es ist empfehlenswert, täglich die Wettervorhersage zu überprüfen und bei Regen, Nebel und Unwetter besser zu Hause oder in der Hütte zu bleiben. Auch während der Wanderung können die Wettertendenzen beobachtet werden. Vergleichen Sie die aktuelle Lage mit der Prognose und kehren Sie bei Wetterverschlechterung rechtzeitig um. Bedenken Sie auch, dass sich in der Höhe die Temperaturen verringern: pro 100 Höhenmeter um 1 °C.

Nicht zuletzt sollte man sich den Inhalt des Rucksackes gut überlegen. Dabei gilt es, den richtigen Mittelweg zu finden. Man sollte natürlich alles mitnehmen, was man braucht – aber auch nicht mehr. Damit die Gepäcksfrage etwas erleichtert wird (im wahrsten Sinne des Wortes!), finden sich hier die wichtigsten Gegenstände, die man auf jeden Fall dabeihaben sollte. Eine Erweiterung nach eigenen Vorlieben ist dabei immer möglich, allerdings sollte nicht vergessen werden: Jedes zusätzliche Mitbringsel hat zusätzliches Gewicht. Und bei einer mehrtägigen Tour zählt auf jeden Fall jedes Gramm. Worüber man sich ebenfalls im Klaren sein sollte: Eine Weitwanderung ist ein Abenteuer, kein Luxusurlaub. Da ist es klar, dass man die eigene Bequemlichkeit etwas herunterschrauben muss. Aber: das macht es ja mitunter so unglaublich spannend.

Die wichtigsten Utensilien sind gut eingelaufene, knöchelhohe Bergschuhe – mit neuen Schuhen zu starten endet meist mit Blasen an den Füßen. Genauso wichtig ist es, gutsitzende und am besten spezielle Wandersocken zu tragen. Zu lockere und verrutschende Socken sorgen nämlich auch für wunde Füße. Darüber hinaus benötigt man natürlich die entsprechende Kleidung. Dabei sollte man an das Zwiebel-Prinzip denken, die Temperaturen können im Gebirge nämlich auch in den warmen Jahreszeiten stark schwanken. Eine Schutzhülle für den Regen sollte ebenso eingepackt werden wie Sonnenbrille mit UV-Schutz und eine Kopfbedeckung. In den Rucksack gehört natürlich auch Wechselkleidung – hier bitte gut abwägen, was wirklich gebraucht wird. Für die Übernachtung auf Berghütten braucht es einen Hüttenschlafsack, einen Hygienebeutel und ein kleines Mikrofaser-Handtuch, das schnell trocknet. Bei den Hygieneprodukten kann man sehr gut einsparen, für das volle Wanderfeeling genügt ein Stück Ganzkörper-Seife.

Hausschuhe oder Flip-Flops fürdie Hütten sind immer eine gute Idee. Ohrstöpsel können bei Übernachtungen im Lager sehr hilfreich sein. Ausreichendes Trinken ist notwendig, aber nicht überall möglich: eine 1,5-Liter-Trinkflasche sollte also jedenfalls auch ins Gepäck. Dazu eine Brotdose und Energieriegel. Taschenmesser und Stirnlampe können sich ebenfalls als nützlich erweisen. Wichtig ist zudem ein Erste-Hilfe-Set und ein Biwak-Sack oder eine Rettungsdecke für den Notfall. Blasenpflaster, Sonnencreme und ein Tape-Verband gehören auch in den Rucksack, ebenso wie eine Schnur, Panzertape und andere Utensilien zum Flicken und Reparieren. Außerdem benötigt man auf jeden Fall das Handy oder Smartphone inklusive Ladegerät. Auch wenn wir in den Bergen die Ruhe genießen wollen, ist das Mobiltelefon für Notfälle ein wichtiges Hilfsmittel. Wer die Tierwelt der Alpen bestaunen will, kann auch einen kleinen Feldstecher einpacken. Nicht vergessen werden darf, dass man genügend Bargeld mitnimmt. Auf den Hütten kann man meist nicht mit der Debitoder Kreditkarte bezahlen und die Möglichkeiten, Geld zu beheben, sind auf den meisten Etappen eher gering. Damit Sie unterwegs alles rund um „Min Weag“ und Vorarlberg erfahren können, gehört natürlich auch dieses Buch in den Rucksack.

Eine gute Idee ist es, den fertig gepackten Rucksack schon vor Weitwanderbeginn für kleinere Touren auszuführen. Das hilft, ein Gefühl für das Gewicht zu bekommen. Eine ausgeglichene Verteilung des Gewichts ist ebenfalls von Vor-teil. Außerdem: die wichtigsten Dinge sollten möglichst schnell erreichbar am Rucksack angebracht sein.

Die wichtigsten Wanderutensilien auf einen Blick:

Rucksack mit einem Fassungsvermögen von ca. 30 bis 40 Litern

Gut eingelaufene Bergschuhe, die über den Knöchel ragen

Funktionsunterwäsche und gut sitzende Wandersocken (z. B. aus Merinowolle)

Schutzhülle für Regen

Wechselkleidung, so viel wie notwendig

Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Mütze, Handschuhe

Hüttenschlafsack, Mikrofaser-Handtuch, nur die nötigsten Hygieneprodukte

Hausschuhe für die Hütten, Flip-Flops zum Duschen

Ohrstöpsel

Trinkflasche mit 1,5 Liter Fassungsvermögen

Brotdose, Energieriegel, Traubenzucker

Taschenmesser, Stirnlampe

Erste-Hilfe-Set, Biwak, Rettungsdecke

Blasenpflaster, Wundpflaster, Sonnencreme, Tapeverband, Schmerzsalbe, Schmerztabletten, Medikamente

Schnur, Panzertape, Notfall-Reparier-Kit

Mobiltelefon/Smartphone und Ladegerät

Kleiner Feldstecher

Ausreichend Bargeld

„Min Weag“-Wanderführer

Eine gehörige Portion Humor und eine gute Singstimme

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Das Bödele ist das Naherholungsgebiet der Dornbirner. In dieser traumhaften Landschaft kann man so richtig zur Ruhe kommen.

„Min Weag“ für Urlaubsbergsteiger und Verlängertes-Wochenende-Wanderer

„Min Weag“ soll jedem offenstehen, es ist ein persönliches Erlebnis, das jeder Wanderer so gestalten kann, wie er oder sie es möchte. Wer nicht einen ganzen Monat Zeit hat, kann die Etappen nach Belieben in Teilstrecken einteilen: für den Kurzurlaub oder für das verlängerte Wochenende. Zu diesem Zweck haben wir einige Mustertouren auf Basisder Schwierigkeitsgrade erstellt. Genusswanderer bevorzugen einfache, gut begehbare und eher kürzere Wanderstrecken, die konditionell weniger fordernd sind. Höhenerprobte möchten gerne längere, aber nicht allzu schwierige Wanderungen erleben. Bergsteiger sind Profis und auf der Suche nach schwierigem Gelände, technisch fordernden Etappen und vielen Gipfelsiegen. Wir empfehlen: Einfach durchblättern und schauen, ob vielleicht die eine oder andere Tour dabei ist, die Sie anspricht. Alle Informationen zu den Wanderungen finden sich dann bei den jeweiligen Etappen.

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Die genauen Etappenbeschreibungen finden Sie ab Seite 156 (Etappe 30: Bödele–Bildstein), Seite 160 (Etappe 31: Bildstein–Bregenz) und Seite 16 (Etappe 1: Bregenz–Pfänder).

„Min Weag“ für Genusswanderer

Ankommen und losgehen

Drei Tage lang auf Etappen von „Min Weag“ unterwegs sein und dabei viel wunderschöne Landschaft aber nur geringe Schwierigkeiten erleben, das bietet die Etappenkombination aus Etappe 30, 31 und der ersten Etappe des Rundwegs. Dabei wandert man vom Bödele, dem Naherholungsgebiet der Dornbirner, bis hinauf auf den Pfänder, dem Hausberg der Bregenzer. Nach dem Ende der Tour kann man gemütlich mit der Pfänderbahn nach Bregenz zurückkehren oder den Wegweisern bis zur Landeshauptstadt folgen. In der ersten Tagesetappe kann man dabei anfangs noch Blicke auf den Bregenzerwald genießen, ab dem Etappenziel Bildstein prägen dann aber der Bodensee und das Rheintal die Wanderung. Dazu kommen wunderschöne Gastwirtschaften, die man am Ziel der Etappe besuchen kann – es handelt sich um drei richtige Genussetappen. Im Sommer empfiehlt es sich zudem, eine Badehose einzupacken, denn am zweiten Tag geht es ein Stück weit entlang des Bodenseeufers mit vielen öffentlich zugänglichen Badestellen.

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Details zu den Etappen sind nachzulesen ab Seite 22 (Etappe 2: Pfänder–Sulzberg), Seite 26 (Etappe 3: Sulzberg–Hochhäderich), Seite 30 (Etappe 4: Hochhäderich–Lecknertal) und Seite 36 (Etappe 5: Lecknertal–Sippersegg).

„Min Weag“ für Höhenerprobte

Über die Nagelfluhkette

Vom Pfänder bis nach Sippersegg in vier Tagen geht es auf den Etappen 2 bis 5. Mit dabei: Eine vielseitige Landschaft mit unzähligen Naturjuwelen. Landschaftlich geprägt ist die Wanderung im nördlichen Bregenzerwald von der Nagelfluhkette, die am Nordrand der Alpen gelegene grandiose Gipfelkämme zu bieten hat. Die dritte Tagesetappe, die gleichzeitig Etappe 4 auf „Min Weag“ ist, fällt dabei anspruchsvoller aus. Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, sollte diese umgehen. Alle anderen werden mit sechs Gipfeln an einem Tag für die Mühen belohnt.

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Alle Infos und Etappenbeschreibungen gibt es ab Seite 88 (Etappe 16: Bielerhöhe–Saarbrücker Hütte), Seite 94 (Etappe 17: Saarbrücker Hütte– Tübinger Hütte) und Seite 98 (Etappe 18: Tübinger Hütte–Gargellen).

Beeindruckende Hochgebirgslandschaften

In der Silvretta steigt „Min Weag“ besonders hoch an, Abschnitte über 2000 Meter über dem Meeresspiegel bringen den Wanderer schwer ins Schnaufen. Landschaftlich prägen erst schroffe Felsen und Gletscher das Bild. Die Etappen 16 bis 18 lassen sich dabei wunderbar kombinieren und sind ideal für ein verlängertes Sommerwochenende geeignet. Ausgehend von der Bielerhöhe, die über die Mautstraße Silvretta-Hochalpenstraße auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, geht es dabei hoch hinauf zur Saarbrücker Hütte. Auf der höchstgelegenen Alpenvereinshütte der Silvretta kann man hier die Aussicht genießen. Am zweiten Tag geht es dann erst hinab Richtung Vermunt-Stausee, dann über grüne Wiesen zum Hochmadererjoch. Bald darauf erreicht man die Tübinger Hütte. Am dritten Tag folgt eine landschaftlich sehr abwechslungsreiche Etappe, die den Wanderer ins Bergdorf Gargellen führt. Im Laufe der Wanderung verändert sich die Landschaft Schritt für Schritt – statt Felsen und Eis prägen am Ende Alpweiden den Weg.

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Die genaue Route ist bei den einzelnen Etappen einzusehen: ab Seite 118 (Etappe 22: Brand–Nenzinger Himmel), Seite 122 (Etappe 23: Nenzinger Himmel– Alpe Gamp), Seite 128 (Etappe 24: Alpe Gamp–Gurtis) und Seite 132 (Etappe 25: Gurtis–Feldkirch).

Berge, Grenzüberschreitungen und Stadt