Herstellung und Verlag:
© 2017
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH,
Norderstedt.
ISBN: 9783744850056
Copyright:
© 2017 Rhiannon Brunner,
Erstveröffentlichung 02.09.2017
Alle Rechte vorbehalten. Abdruck und Verwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.
Wie lässt sich eine Truppe oder gar ein ganzes Regiment möglichst sinnvoll versorgen? Jeder Soldat braucht ausreichend Energie, Kraft und Nährstoffe. Welche Nahrung ist dieser Aufgabe am besten gewachsen?
Vor dieser Aufgabe standen nahezu alle Armeen der Geschichte. Soldaten und Krieger hatten lange Märsche und harte Kämpfe zu bestehen. Selbst leichtes Training schnellt den Kalorienbedarf rasch bis weit über 3.000 Kalorien nach oben.
Oftmals unterschieden die Heerführer zwischen der Ernährung im Feld und jener in Lager, Kaserne oder Garnison. Verköstigung erfolgte, wenn möglich, durch frische Zutaten und in verschiedenen Variationen. Feldernährung sollte haltbar, kompakt, nährstoff- und kalorienreich sein.
Mangelte es an nötiger Versorgung, waren Feldherren bisweilen sogar gezwungen, ihre Taktiken der Situation anzupassen. Selbst Sieg und Niederlage unterlagen dem Aspekt ausreichender Versorgung.
Dieses Buch ist als Streifzug durch die Militärgeschichte zu verstehen, mit einem Einblick in die Kochtöpfe der Soldaten.
Seit einigen Jahren greifen vermehrt Fitnessbegeisterte historische Kochrezepte auf. Sie adaptieren sie und bauen sie in ihre eigene Ernährung ein. Der Erfolg gibt ihnen recht.
Viele dieser Rezepte dienen bis heute dem Muskelaufbau und erhöhen Trainingserfolge. Manchmal braucht es keine teuer importierten „Superfoods“. Oft reicht der Blick in die Kochkessel längst vergangener Zeiten völlig aus!
Kriterien historischer Kriegerkost:
Hier angeführte Rezepte sind entsprechen weitgehend dem Original. Zur Umrechnung von Mengenangaben findet sich am Ende des Buches eine entsprechende Tabelle!
Einst alltägliche Zutaten können längst zur Rarität geworden sein. In derartigen Fällen ist ein Austausch mit "modernen" Materialien möglich. Die Zutaten sollten frisch, authentisch und der Zeit entsprechend sein!
Begeisterung für das Kriegshandwerk, heroische Tapferkeit oder Notsituationen führten Menschen zum Kriegshandwerk. Ihre Erfahrungen waren reichlich und oft sehr verschieden. Es gab nur zwei große Gemeinsamkeiten durch die Jahrhunderte –Sold und leibliches Wohl!
Staatsherren stöhnten unter den Kosten ihrer Feldzüge. Das einfache Volk litt unter Steuererhöhungen und Plünderungen. Kriege waren seit jeher teuer!
Ordentliche Bezahlung, Truppenverpflegung und die Möglichkeit mit dem Sold etwas zu kaufen, steigerte die Moral der Soldaten. Ein Heer ohne ausreichenden Sold und Versorgung hingegen galt oftmals als unwillig und untauglich. Besonders im Mittelalter und der frühen Neuzeit sorgten die Herrscher nur mangelhaft für ihr Fußvolk. Dieser Umstand brachte Plünderungen, Raub und vieles mehr mit sich.
Vielfach entwickelte sich Selbstverpflegung zur üblichen Art der Truppenversorgung. In „Habersäcke oder Ranzen" trugen Soldaten oftmals Mundvorrat für mehrere Tage mit sich. Im Tross alter Feldzüge fanden sich „Spieswagen", die bei Bedarf neue Lebensmittel aus der Heimat holten. Marketenderinnen und Händler verkauften Nahrungs- und Genussmittel zu weit überzogenen Preisen. Nicht zuletzt boten Städte und Dörfer Vorräte an, um die herumziehenden Soldaten milde zu stimmen.
In Kriegszeiten (manchmal auch in Friedensperioden) suchten sie regelmäßig nach Verpflegung an Ort und Stelle. Wie Heuschreckenschwärme zogen sie durch die Lande. Glücklich war, wer Gastfreundschaft genießen durfte. Die Alternative für den „Gastgeber“ fand sich in Raub und Plünderung. Ansässige sicherten sich ihr Leben, wenn sie sich freiwillig freigiebiger zeigten. Gab es nichts mehr zu holen, zog der „Schwarm“ weiter – oder blieb und hungerte.
In alten Chroniken und Aufzeichnungen vieler Städte und Klöster finden sich Geschichten und Anekdoten, die von ausgegebenen Rationen (Wein, Brot, Fleisch und Alkohol) erzählen.
Zum Schutz der Zivilbevölkerung folgten auf ausschweifende Plünderungen regelmäßig Verhaltungsmaßregeln von oben. Brandschatzungen sollten so nur noch in Ausnahmefällen zulässig sein.
Der Sold spielte für Soldaten eine essenzielle Rolle. 1529 und 1531 kam es zu den ersten (christlichen) europäischen Religionskriegen. Geführt durch die reformierten Kantone (Führung Zürichs durch den Reformator Huldrych Zwingli) ging es gegen die fünf inneren katholischen Bergkantone.
Auszug der Zürcher-Verordnung im 2. Kapllerkrieg:
Item einem spillmann des tags 4 Schilling;
item einem Koch des tags 5 Schilling, item
einem fussknecht so ein houptman und ein anderer amptman hat, so uf in wartot, 2 Schilling, einem gewöhnliehen Fuss Soldaten wohl täglich 3 Schilling, einem Büchsenschützen wohl 4 Schilling."
Neben dieser Bezahlung musste die zivile Bevölkerung von Bern Zwangslieferungen bereitstellen.
1798 fielen darunter:
Zitat Friedrich der Grosse:
„Wenn man Krieg führen will, muss man mit dem Magen des Soldaten anfangen."
Zitat Napoleon:
„Eine Armee marschiert auf ihrem Magen.“
Manche Rezepte erscheinen rustikal, viele sind es. Die Feinheiten der Cuisine findet sich in Kriegsrezepten selten. Besonders dem „gemeinen“ Soldaten war „gestelztes“ Benehmen meist egal, solange er sich den Wanst vollschlagen konnte.
Meist stellten Brot sowie gepökeltes oder getrocknetes Fleisch die Hauptnahrung. Aufbessern dieser kargen Rationen blieb dem Einzelnen im Regelfall selber überlassen.
Oft genug versuchten umsichtige Heerführer, ihre Truppen von betroffenen Regionen unabhängig zu versorgen. Häufig scheiterte dieser gut gemeinte Gedanke an zu geringen Transportkapazitäten oder dem Wetter.
Soldaten hatten eine bestimmte Ration Getreide mit sich zu führen. Zu ihrer Grundausstattung gehörte eine kleine Handmühle. Daraus gewonnenes Mehl sollte der Herstellung von Paximadion (hartes, trockenes Gerstenbrot) dienen.
Sie erhielten täglich Käse, Zwiebel und eine bestimmte Anzahl Choinix (Liter) Getreide. Regelmäßige Fleischversorgung fehlte.
Jeder Soldat erhielt täglich zwei Pfund Brot, Fleisch, Olivenöl und Wein. Zudem hatten sie Anspruch auf eine tägliche Menge von 2 Sextarii (etwa 1 Liter oder 850 g) Weizenkörner.
Trockene, harte Kekse aus gemahlenen Knochen und Erbsmehl lieferten die Basisversorgung. Pökelfleisch musste vor dem Verzehr geschnitzt werden, um es verzehren zu können. Kostbares Trinkwasser ersetzten die Matrosen durch Alkohol. Dieser ließ sich leichter und einfacher aufbewahren. Generell galt das Rationierungssystem „vier für sechs“ - vier Portionen für sechs Männer.
Diese wenigen Beispiele ließen sich auf eine sehr lange Liste erweitern.
1810 begann eine neue Ära. Der Zuckerbäcker Nicols Appert gewann für sein innovatives Konservierungsverfahren 12.000 Goldfranc. Hitze sorgte dabei für erhöhte Haltbarkeit der Lebensmittel.
Darauf aufbauend entwickelte der britische Kaufmann Peter Durand die Konservendose.
1813 eröffnete die erste Konservenfabrik zur Versorgung der britischen Armee. Diese „iron rations“ brachten endlich Gemüse auf den Speiseplan.
Ab diesem Zeitpunkt schritten Technologie und Weiterentwicklung immer schneller voran. Noch lässt sich nur ahnen, welche Nahrung die Armeen in der Zukunft zu sich nehmen werden!
Sparta gilt als DAS Kriegervolk der alten Griechen. Bis heute steht "spartanisch" für ein karges, hartes Leben voll Entbehrungen.
Von klein an gingen Spartas Söhne durch eine Schule der Abhärtung. Als Schlafplatz diente eine dünne, selbst geflochtene Schilfmatte. Ihre Kleidung bestand lediglich aus einem Mantel und einem dünnen Kleidungsstück.
Sie lernten Ausdauer, Disziplin und Gehorsam, mehr noch, als in anderen Kulturen. Wettkämpfen und Initiationsriten schärften Ausdauer, Wagemut und Ehrgeiz. Ständiger Nahrungsmangel lehrte sie, die eigenen Kameraden und Sklaven zu bestehlen. Wer sich dabei erwischen ließ, wurde bestraft.
(Nicht des Diebstahls wegen, sondern weil er so dumm war, sich erwischen zu lassen.)
Für Fehltritte erhielten angehende Krieger Peitschenhiebe. Diese Strafe prägte sich deutlich ein. Abhärtung war die Devise!
Sparta erzog seine Jugend nicht, sondern schmiedete sie!
Eignung und Ausbildung
Bereits Neugeborene hatten vor dem Ältestengremium bestehen. Befand das Gremium ein Kind für ungeeignet, warf man sie in eine Schlucht im Taygetos-Gebirge. Bestanden die Kinder diese erste Prüfung, durften sie bis zum 7. Lebensjahr bei den Eltern bleiben.
Danach begann ihr Leben in einer staatlichen Anstalt. Dort lebten sie als „Herde“ unter der Aufsicht von Eiren (älteren Jungen), regelmäßig von Paidonomos (Beamten) kontrolliert. Nach abgeschlossener Ausbildung erhielten sie sämtlich Rechte und Pflichten als Vollbürger Spartas.
Syssitia
Besonders vielversprechende Jugendliche durften bereits frühzeitig an den Syssitia teilnehmen. Zur Verschwiegenheit verpflichtet, sollten sievon den Erfahrungen der Älteren profitieren.
Ab 20 hatten Vollbürger (Männer mit guten Reputationen und sofern sie sich die jährlichen Abgaben leisten konnten), die Pflicht täglich zur Syssitia zusammenzutreffen. Nur Schwerkranke oder wer unaufschiebbare, religiöse Opfer zu erledigen hatte, durfte sich davon vorübergehend entbinden lassen.
Typische Syssitia Mahlzeiten
Jagdbeute stellte einen Gutteil der Mahlzeiten dar. Dazu gesellten sich Blutsuppe, Gerstenbrot und Käse mit Feigen.
diktiert vom spartanischen Gesetz
vorbereitet von einer Gilde erblicher Köche