Widmung

Dieses Buch widme ich meinen Eltern Maria und Volker Kubik. Sie mussten viele „Psychotricks“ anwenden, um Ihren fünf lebendigen Kindern ein schönes Leben zu ermöglichen.

Impressum

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

©Copyright 2017, Gerhard Kubik. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Weitergabe und sonstige Reproduktionen nur mit Genehmigung des Autors.

Haftungsausschluss: der Inhalt dieser Publikation wurde sorgfältig recherchiert. Aber dennoch haftet der Autor nicht für die Folgen von Irrtümern, mit denen der vorliegende Text behaftet sein könnte. Es wird auch keine Erfolgsgarantie gegeben, da es an Ihnen liegt, ob Sie diese Psychotricks in Ihren Partien richtig einsetzen. Außerdem ist eine Haftung des Autors für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ausgeschlossen.

Foto-Cover:©esbuka-Fotolia.com

Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783744858236

Vorwort

Vor Beginn der SchachWM 2016 in New York setzte ich bei einer Umfrage auf Facebook auf einen Gewinn von Sergey Karjakin im Tiebreak. Damit war ich allein auf weiter Flur. Magnus Carlsen war für fast alle der klare Favorit.

Von der spielerischen Stärke favorisierte auch ich den regierenden Weltmeister. Doch es gab einen tiefen psychologischen Grund, warum das einstige Wunderkind Sergey Karjakin (er wurde mit 12 Jahren und 211 Tagen der bisher jüngste Großmeister aller Zeiten) eine große Chance hatte, Magnus vom Thron zu stürzen.

Sergey war 12 und hatte das Ziel und den Wunsch, Schachweltmeister zu werden. Sein Plan war, mit 16 Jahren die Schachkrone aufzusetzen. Mit 16 dachte er dann, er könnte es mit 18 Jahren schaffen. Danach erkannte er, dass er sich doch noch um einiges verbessern müsste, um sein Traumziel zu erreichen. Mit diesem Bild vor Augen etablierte er sich als Supergroßmeister in der Elite der besten 10 Spieler auf diesem Planeten.

Und genau dieses Bild von der Schachkrone, welches sich über viele Jahre hinweg tief in sein Unterbewusstsein einprägte, überzeugte mich, auf einen Sieg von Sergey zu setzen. Denn die Geschichten von Sportlern, welche Weltmeister werden, gleichen sich immer wieder. Sie trainierten jahrelang sehr hart und hatten dabei immer nur einen Wunsch und das Bild: der oder die beste auf diesem Planeten zu sein. Deshalb hatte der 26-jährige Sergey jetzt eine reale Chance.

Aus diesem Grund sagte der Herausforderer auch vor Beginn des Titelkampfes sehr selbstbewusst: „Ich will gewinnen und die Schach-Krone nach Russland zurückholen.“ …. und das traute ich ihm zu.

Während der 12 Turnierpartien und der folgenden vier Schnellschachpartien gab es dann mehrere psychologische Herausforderungen, denen sich die zwei Supergroßmeister stellen mussten. Wie sie damit umgegangen sind und wie wir als Schachspieler jeder Spielstufe von diesen „Psychotricks“ profitieren können, erfahren Sie in diesem Buch.

Ich wünsche Ihnen beim Lesen viele „Aha“-Erlebnisse, und dass Sie diese bei Ihren nächsten Schachpartien gekonnt umsetzen können.

Mit schachlichen Grüßen

Gerhard Kubik

Inhaltsverzeichnis

  1. Partie: „Trump-owsky“
  2. Partie: „geschlossener Spanier“
  3. Partie: „Berliner Mauer“
  4. Partie: „spanische Würze“
  5. Partie: „scharfes Italienisch“
  6. Partie: „aggressives Spanisch“
  7. Partie: „Tschebanenko-Slawisch“
  8. Partie: „Zuckertorte“
  9. Partie: „scharfes Spanisch“
  10. Partie: „zweischneidiges Spanisch“
  11. Partie: „kontrolliertes Spanisch“
  12. Partie: trockenes Spanisch“

1. Partie

„Trump-owsky“

Gutgelaunt erklärte der regierende Schachweltmeister Magnus Carlsen vor dem Match: “Wenn ich meine Chance bekomme, werde ich einfach zuschlagen – bis Sergey umkippt“.

Am Freitag, dem 11. November 2016 begann die SchachWM und der Herausforderer Sergey Karjakin musste sich gleich nach dem 2. Zug einer ersten Überraschung stellen. Magnus Carlsen eröffnete mit dem seltenen Trompowsky-Angriff, wo sich nach 1.d4 Sf6 der Läufer auf g5 niedersetzt.

Da Donald Trump gerade zum neuen Präsidenten von Amerika gewählt wurde, witzelten viele Journalisten von der „Trump-owsky“-Eröffnung.

Das ist die Psychologie von Magnus: er geht Hauptvarianten aus dem Weg und begibt sich auf wenig bekannte Nebenwege. Im reinen praktischen Spiel ist er eine Macht und das weiß er sehr wohl.