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Impressum
Inhalt
Vorwort
Schnelleinstieg: Die sieben wichtigsten Tipps für erfolgreiche Stellvertreter
1 Grundwissen zur Stellvertretung
1.1 Vor- und Nachteile der Position
1.2 Aufgaben des Stellvertreters
1.2.1 Handeln anstelle des Chefs: in Vertretung (i. V.)
1.2.2 Handeln im abgesprochenen Rahmen: im Auftrag (i. A.)
1.2.3 Weisungsbefugnis des Stellvertreters
1.3 Formeller Handlungsrahmen des Stellvertreters
1.4 Informeller Spielraum des Stellvertreters
1.5 Stellvertretung als Interaktion
2 Faktoren für einen guten Start
2.1 Einstieg und Einarbeitung
2.2 Klärung der Stellung des Stellvertreters
2.3 Startbedingungen von Nesthockern und Nestflüchtern
2.3.1 Klärungsgespräch mit dem Chef
2.3.2 Klärungsphase und Mitarbeiter
2.3.3 Grundregeln für Klärungsgespräche
2.3.4 Sichere Gesprächsführung mit dem V-Modell
2.4 Fit für den Alltag
3 Umgang mit Chef und Team
3.1 Dos and Don’ts für Stellvertreter
3.2 Umgang mit Wissenslücken und Unsicherheiten
3.3 Umgang mit Überlastungssituationen
3.4 Strategieplanung mithilfe der Stellvertretermatrix
4 Moderieren und Motivieren
4.1 Teambesprechungen
4.1.1 Teambesprechungen in Anwesenheit des Chefs
4.1.2 Finden des richtigen Rollenverständnisses mit dem Spielmachermodell
4.1.3 Teambesprechungen in Abwesenheit des Chefs
4.1.4 Stellvertreter als Spielmacher
4.2 Motivation von Mitarbeitern
5 Souverän Führen und Delegieren
5.1 Umgang mit Meinungsdifferenzen und Widerstand
5.1.1 Mit Fragen führen
5.1.2 Gesprächsführung aus dem V-Modus
5.2 Delegieren von Aufgaben
5.3 Stellvertreter als Empfänger von Delegationen
5.4 Stellvertretung als gute Schule der Führung
6 Langfristige Strategie entwickeln
6.1 Vergütung von Stellvertretern
6.1.1 Stellvertretung und Unternehmenskultur
6.1.2 Kosten einer Stellvertretung
6.2 Wege zur Zufriedenheit
6.2.1 Tücken des Kaminaufstiegs
6.2.2 Gefahren von Putschfantasien
6.2.3 Stellvertreter und die dunklen Seiten der Macht
7 Special: Handwerkszeug für Stellvertreter in Changeprozessen
7.1 Phasen eines Changeprozesses
7.2 Aufgaben des Stellvertreters in Changeprojekten
7.3 Rolle des Stellvertreters im Changeprozess
7.4 Stellvertreter und agiles Projektmanagement
7.5 Laterale Führung in Changeprojekten
7.6 Führen von Mitarbeitern in Veränderungsprojekten
Epilog
Literatur
Autor
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Vorwort
Stellvertreterinnen und Stellvertreter gibt es in großer Zahl ‒ fast so viele wie Führungskräfte. Nicht immer tragen sie auch offiziell diesen Titel. Aber in Unternehmen, Behörden und Verbänden haben die meisten Chefs jemanden, der sie vertritt, wenn sie selbst einmal krank, verhindert oder im Urlaub sind.
Das ist auch gut so. Denn wo es keine Stellvertreter gibt, bleiben schon kleine Entscheidungen liegen. Oder es befassen sich Leute damit, die nicht wissen, worum es geht und was sie entscheiden dürfen. Manchmal sind das Mitarbeiter, manchmal Führungskräfte aus der Nachbarabteilung. Immer fehlt es an Klarheit und sehr oft an Kompetenz.
Es ist so: Wo Stellvertreter fehlen, verlangsamen sich Arbeitsprozesse und sinkt die Qualität der Ergebnisse. Es gibt auch keinen Ansprechpartner, wenn in Abwesenheit des Chefs ein erwartbares Unglück passiert: Projektkrise, Beschwerden, Großkunde droht mit Eilauftrag. Ohne Stellvertreterin oder Stellvertreter ist eine Abteilung oder ein Betrieb nicht voll handlungsfähig, praktisch wie rechtlich, so lange, bis der Chef wieder auftaucht.
Aber Stellvertreter können noch mehr als Lücken schließen. Wenn es gut läuft, dann sind sie Teil der Führung. Sie übernehmen dauernd Mitverantwortung, nicht nur in Abwesenheit des Vorgesetzten. Sie bilden Tandems mit ihren Chefs und teilen die Aufgaben sinnvoll auf. Sie denken voraus, wenn der Chef gerade im Kleinkram feststeckt, und schaffen den Kleinkram weg, wenn der Chef gerade in einer Strategieklausur sitzt. Arbeitsteilige Stellvertretung nennt man das ‒ und die ist ein Schlüssel zu guter Führung und zu guten Ergebnissen, zu Qualität und Ertrag.
Das wäre Grund genug, Stellvertretungspositionen in Unternehmen, Behörden, Verwaltungen, Kreativbetrieben zu schaffen und jene, die sie besetzen, sorgfältig aus- und fortzubilden. Es kommt aber noch etwas Wesentliches hinzu: Hierarchische Führung, wie sie heute vorherrscht, weicht Stück für Stück einem neuen Führungskonzept, dem Führen ohne Macht.
Die hoch qualifizierten Wissensarbeiter, von denen so viel abhängt, lassen sich nicht mehr von Chefs herumscheuchen. Führung verliert zunehmend den Charakter von Kontrolle und Disziplinierung. Führung dreht sich zunehmend um die Frage: Was braucht ein Mitarbeiter, damit er motiviert und effizient arbeiten kann? Führungskräfte werden so zu Prozessunterstützern und Dienstleistern. Sie sollen nicht mehr von oben herab führen, sondern von der Seite. Das nennt man dann laterale Führung.
Wer praktiziert diese Art der Führung jeden Tag und lernt sie täglich ein bisschen besser? Das sind die Stellvertreter. Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig, als freundlich, sachlich und mit Argumenten zu führen. Den Hammer, um einmal auf den Tisch zu hauen, mögen sie sich manchmal wünschen. Sie haben ihn nicht und müssen lernen, ohne Machtdemonstrationen auszukommen. Genau darin liegt die besondere Bedeutung der Stellvertreterpositionen: Sie sind ein Trainingscamp für die Führung der Zukunft. Denn die wird ‒ zumindest zu einem großen Teil ‒ eine Zukunft ohne Führung sein, also ohne eine hierarchiebetonte Führung, wie sie heute noch vorherrscht.
Umso erstaunlicher ist es, dass es bisher keinen Ratgeber für Stellvertreter gibt und nur wenige spezielle Weiterbildungsangebote. Man erwartet von Stellvertreterinnen und Stellvertretern offenbar, dass sie sich aus dem Fundus des allgemeinen Führungswissens bedienen, sich also das heraussuchen, was für sie passt. Aber da passt ‒ bei genauem Hinsehen ‒ gar nicht so viel. Auf viele Grundfragen der Führung brauchen Stellvertreter eine andere Antwort als Linienführungskräfte, vor allem auch in Bezug auf das alltägliche Führungsgeschehen: Fast immer wird der oder die Vorgesetzte anders zu Werke gehen als eine Stellvertreterin oder ein Stellvertreter. Ob man mit der vollen Verantwortung und Macht eines Chefs oder der eingeschränkten eines Stellvertreters führt, das macht einen enormen Unterschied.
Höchste Zeit, endlich einen Spezialratgeber für Stellvertreterinnen und Stellvertreter anzubieten. Ihre besondere Perspektive verdient es, ernst genommen zu werden. Dieses Buch ist eine Einführung in Führungswissen und Führungstechniken, die sich von der ersten bis zur letzten Zeile auf Stellvertreter ausrichtet. Es vermittelt kompakt und knapp alles nötige Know-how und Handwerkszeug für die Stellvertreteraufgabe. Das Buch zeigt in Übungen und Checklisten einen konkreten Weg zur Klärung akuter Praxisprobleme. Zugleich bietet es den Lesern ein Strategiecoaching an: Es führt Stellvertreter über mehrere Stufen durch den üblichen Verlauf ihrer Amtszeit, vom Start bis zu der Frage, wie es nach ein paar Jahren erfolgreicher Stellvertretung denn weitergehen soll.
Ein Grundgedanke ist dabei, dass Stellvertretung deutlich komplizierter ist als jede klassische Führungsaufgabe (Teamleitung, Abteilungsleitung, Bereichsleitung). Sich ohne klassische Disziplinargewalt und mit oft unklaren Kompetenzen im Führungsalltag zu bewähren, ist manchmal ein Höllenjob. Konflikte mit den Mitarbeitern und mit dem Chef bringt die Stellvertreterrolle automatisch mit. Umgekehrt ist Stellvertretung aber auch eine hervorragende Schule, für fortgeschrittene Führungsaufgaben und für die persönliche Weiterentwicklung.
Ich selbst habe einen solchen Ratgeber in meinen sieben Jahren als Stellvertreter vermisst ‒ teilweise schmerzlich. Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß mit diesem Buch und viel Erfolg als Stellvertreter!
Hamburg, Herbst 2016 | Christian Sauer |
P.S.: Es bläht den Text unnötig auf, wenn ich dauernd „Stellvertreterinnen und Stellvertreter“ schreibe oder Schrägstriche einarbeite („Stellvertreter/innen“). Im Buchtext halte ich mich an die männliche Schreibweise, denke aber Sie, liebe Leserin, immerzu mit und bitte Sie um Verständnis.
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Klären Sie Ihre Rolle, Ihren Auftrag und Ihre Vollmacht. Was will der Chef von mir? Was will ich von ihm? Ebenso: Was will das Team von mir? Was will ich vom Team?
Seien Sie ein guter Mittler zwischen den Interessen und Anliegen der Leitung sowie denen des Teams.
Finden Sie sich damit ab, dass Sie nicht Kapitän sind, sondern bestenfalls Steuermann und/oder Maschinist. Es bringt nichts, sich ständig an Einzelentscheidungen des Chefs zu reiben, die man selbst anders getroffen hätte. Respektieren Sie seine Leitungsrolle.
Verzichten Sie auf zu große Nähe zum Team. Ein Kuschelkurs oder gemeinsames Jammern über den Chef oder „die Verhältnisse“ verschaffen Ihnen keinen Respekt.
Sichern Sie sich eigene Arbeitsbereiche in der Teamleitung, zum Beispiel bestimmte Planungsaufgaben, die Steuerung einzelner Prozesse, Projekte oder Besprechungen.
Schärfen Sie Ihr Profil, indem Sie auch einmal öffentlich abweichende Meinungen vertreten. Das verschafft Ihnen Standfestigkeit gegenüber dem Chef und Autorität gegenüber dem Team.
Verbessern Sie kontinuierlich Ihre Kommunikationsfähigkeit (differenzierte Gesprächsführung, Diplomatie, Verhandlungssicherheit). Denn das Gespräch ist Ihr wichtigstes Führungsinstrument.
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