Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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James Eade begann, sich 1972 ernsthaft für Schach zu interessieren, als Bobby Fischer die Schachklasse im Sturm nahm. Er nahm an Schul- und College-Wettbewerben teil und wurde 1981 Schachmeister der United States Chess Federation (USCF). 1984 wurde er auch USCF-Fernschachmeister.
Internationale Organisationen zeichneten James Eade 1990 als Schachmeister für Fernschach und 1993 für Turnierschach aus, aber seine Karriere als Schachspieler wich allmählich der Tätigkeit als Autor (es hat zahlreiche Bücher über Schach geschrieben), Organisator und Lehrer.
1991 begann er, sich für schachpolitische Organisationen zu engagieren und hatte zahlreiche bedeutende Posten in renommierten US-amerikanischen Schachvereinigungen inne, unter anderem war er Vizepräsident, später Präsident der CalChess, der nordkaliformischen Schachvereinigung, Mitglied des UCSF-Boards, Präsident der United States for the Fédération Internationale der Échecs (FIDE) und im Board des U.S. Charitable Chess Trust.
James Eade hat einen Master für Organisationsentwicklung der University of San Francisco und sträubt sich noch immer dagegen, als Schach-»Nerd« bezeichnet zu werden.
Über den Fachkorrektor
Uwe Kersten, Jahrgang 1968, geboren und wohnhaft in Kassel, ist Internationaler Meister des Weltschachbundes. Er errang vier Mal den Landesmeistertitel von Hessen und nahm mehrere Male an Deutschen Meisterschaften teil. Seit 2001 arbeitet er ehrenamtlich als Leistungssportreferent des Hessischen Schachverbandes und gehört zum dreiköpfigen Trainerteam des Hessischen Landeskaders. Für die Zeitschrift »Jugendschach« betreut er seit vielen Jahren die Artikelserien »Kombiecke« und »Eröffnungsecke«. Er besitzt die A-Trainer-Lizenz des Deutschen Schachbundes und wurde 2005 als »Trainer des Jahres« vom DSB ausgezeichnet.
Einführung
Es gibt Schachspieler, die es hassen, wenn jemand Schach als Spiel bezeichnet. Durch die Verwendung dieses Begriffs würde ihrer Meinung nach der hohe intellektuelle Anspruch herabgesetzt. Trotz zahlloser Versuche ist es Schachenthusiasten jedoch nicht gelungen, Schach nur in eine einzige der drei Kategorien Kunst, Wissenschaft oder Sport einzuordnen. Unzweifelhaft beinhaltet Schach Elemente aller drei Kategorien – und bleibt doch ein Spiel.
Für mich ist Schach ein Spiel – das beste Spiel, das jemals erfunden wurde. Schach wird gleichermaßen gern von Ingenieuren und Dichtern gespielt. Schach legt ein Regelwerk vor und hat Grenzen, doch genau in dem Moment, in dem Sie glauben, dass Sie endlich alle Mysterien des Schachspiels gelöst haben, taucht ein neues Rätsel auf. Deswegen kann das Spiel manchmal frustrierend sein, aber viel öfter kommt es vor, dass Schach uns überrascht und begeistert. Je tiefer Sie in das Schachspiel eintauchen, desto mehr Geheimnisse werden Sie entdecken – aber vollständig verstanden hat es noch niemand. Selbst die heutigen Megacomputer sind weit davon entfernt, eine theoretisch mögliche »perfekte Schachpartie« zu spielen, aber doch schon deutlich näher dran als bei der Erstauflage dieses Buches vor 14 Jahren!
Wenn Sie Schach meistern wollen, müssen Sie Disziplin, die normalerweise den Wissenschaften zugeordnet wird, und kreatives Schaffen, vergleichbar mit der Inspiration von Künstlern, miteinander vereinen. Nur wenige Spieler beherrschen diese beiden Fähigkeiten vergleichbar gut, und es gibt nur wenige Tätigkeiten, die die Entwicklung beider Fähigkeiten gleichzeitig unterstützen. Eine davon ist Schach. Der sich abrackernde Wissenschaftler ist gezwungen, auch seine kreativen Energien ins Spiel einzubringen, damit er gut spielt. Für den fantasievollen Künstler hingegen gilt, dass er sich gewissen Prinzipien unterwirft, denn sonst muss er der harten Realität eines verlorenen Spiels ins Auge blicken.
Die meisten Leute, die erfahren, dass ich Schach spiele, sagen: »Sie müssen ziemlich schlau sein.« Stattdessen sollten sie besser »Sie müssen aber viel Freizeit haben« sagen. Durch die Jahrhunderte hindurch wurde Schach von den Leuten gespielt, die überdurchschnittlich viel Freizeit hatten und nicht notwendigerweise überdurchschnittlich intelligent waren.
In der Tat können bereits Kindergartenkinder Schach lernen. (Die kleinen Racker sind zwar schwer davon abzubringen, die Figuren als Kauhilfe zu missbrauchen, aber sie können das Spiel lernen.) Eigentlich kann jeder das Schachspiel erlernen, sofern er etwas Zeit übrig hat. Und selbst davon wird nicht allzu viel benötigt.
Über dieses Buch
Dieses Buch wurde geschrieben, um dem Leser auf mehrere Arten zu helfen, ein besserer Schachspieler zu werden. Zuerst enthält das Buch sehr viele Informationen und gute Ratschläge, wie man Schach spielt. Weiterhin können Sie hier auch lernen, wie man über Schach spricht, was – für sehr viele Spieler – mindestens genauso wichtig ist wie die Kenntnis der Schachregeln. Ein großer Teil des Spielspaßes besteht in der Diskussion von Partien anderer Spieler, was gemeinhin als Kiebitzen bekannt ist. Zuletzt bietet das Buch zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie andere Spieler finden, die in etwa Ihrer eigenen Spielstärke entsprechen.
Wenn Sie ein Anfänger sind, so wartet das Schachspiel mit all seinem Spaß auf Sie. Sind Sie ein Spieler mit fortgeschrittenen Kenntnissen, dann werden Sie in diesem Buch eine Fülle von Material finden, das Ihnen helfen wird, Ihr Spiel zu verbessern und Schach noch mehr genießen zu können.
Wie man dieses Buch liest
Im gesamten Buch habe ich Diagramme von Schachstellungen verwendet, die die von mir behandelten Positionen darstellen. Das soll die Benutzung dieses Buchs für Sie vereinfachen, wenn Sie kein Brett und keine Figuren besitzen. Es ist aber besser, wenn Sie das Buch mit einem richtigen Schachbrett und Schachfiguren durcharbeiten. Bitte beachten Sie, dass die weißen Figuren immer am unteren Rand des Diagramms stehen und die schwarzen Figuren immer am oberen.
Im Buch werden Kästen verwendet, um Ihnen berühmte Spieler vorzustellen oder Informationen zu vermitteln, die nicht zwingend notwendig sind, um Schach spielen zu können. Diese Informationen sollen Ihren Spielspaß erhöhen.
Hier sind ein paar weitere Konventionen, auf die Sie achten sollten:
Im ganzen Buch benutze ich die Schachnotation, die ich in den meisten Fällen in Klammern setze. Sie können den ganzen Kram überspringen, wenn Sie keine Lust haben, alles zu entziffern. Aber wenn Sie es möchten, können Sie zu Kapitel 17 springen und die Herausforderung annehmen. (Es ist wirklich nicht so schwer, glauben Sie mir.)
Ich verwende Kursivschrift, immer dann, wenn ich einen Schachausdruck definiere. Sie können auch Anhang A benutzen, wenn Sie mehr über das spezielle Schachvokabular erfahren möchten.
Törichte Annahmen über den Leser
In dieser Ausgabe gehe ich davon aus, dass Sie schon wissen, wie man Schach spielt, und dass Sie Ihre Kenntnisse erweitern möchten. Ich habe genug Informationen eingebaut, die einem Neuling beim Start hilfreich sind. Außerdem setze ich voraus, dass jeder einen kennt, der Schach spielen kann. Weiter gehe ich davon aus, dass Sie jemanden finden, der Ihnen helfen kann, wenn Sie Probleme mit diesem Buch haben. (Und wenn Sie doch keinen kennen, habe ich viele Internetseiten und Schachprogramme aufgelistet, die Ihnen auf Ihrem Weg zum Schachmeister helfen werden.) Irgendwann muss jeder mal anfangen.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Ich habe das Buch in sechs Abschnitte aufgeteilt, damit Sie leicht finden, was Sie suchen.
Teil I: Fundamentales
Kapitel 1 geht davon aus, dass Sie ein Schachbrett mit Figuren besitzen. Ist dies nicht der Fall, können Sie trotzdem dieses Kapitel durcharbeiten, da es viele Diagramme enthält. Trotzdem ist es von Vorteil für Sie, wenn Sie es mit Brett und Figuren verfolgen. Dieses Kapitel erklärt Ihnen die richtige Aufstellung des Bretts und der Figuren und weiht Sie in einen Teil des Grundwortschatzes beim Schach ein, der in späteren Kapiteln verwendet wird.
In Kapitel 2 lernen Sie die einzelnen Figuren und ihre Eigenschaften näher kennen. Sie lernen, wie sich jede Figur auf dem Schachbrett bewegt und welchen Wert sie besitzt. Jede einzelne Schachfigur hat ihre eigenen Stärken und Schwächen – und Sie benötigen diese Kenntnisse, um sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
Kapitel 3 führt Sie in die grundlegenden Elemente des Schachspiels ein. Sie erfahren, was Material, Raum, Entwicklung und andere Elemente bedeuten. Wenn Sie dieses Kapitel gelesen haben, können Sie jede Stellung grob einschätzen.
Kapitel 4 führt Sie zu Ihrem erhofften Ziel: Schachmatt. Hier vermittle ich Ihnen alle Grundlagen über das Schachmatt und behandle einen etwas weniger schlimmen, aber auch sehr wichtigen Faktor: das Schach. Außerdem geht es um ein Szenario namens Patt. Wenn Sie gewinnen möchten, sollten Sie ein Patt vermeiden. Es entspricht einem Unentschieden (oder einem Remis, wie der Schachspieler sagt).
Teil II: Vertiefen Sie Ihr Schachwissen
Kapitel 5 behandelt verschiedene taktische Situationen und die daraus resultierenden Kombinationen. Die meisten Partien werden durch Fehler in diesen Bereichen entschieden. Bitte lesen Sie sich dieses Kapitel sorgfältig durch. Kapitel 6 verdeutlicht weitere wichtige taktische Elemente: Opfer. Manchmal ist der Einschlag ein kluger Zug, um einen größeren Vorteil zu erlangen.
Die Erkennung von Mustern besitzt eine große Bedeutung im Schach, da einige Figurenkonstellationen und Bauernstrukturen relativ häufig entstehen. Wenn Sie wissen, wie man diese Stellungen richtig behandelt, müssen Sie nicht in jeder Partie das Rad neu erfinden. Kapitel 7 konzentriert sich auf Mattbilder, während Kapitel 8 allgemeiner auf die Mustererkennung eingeht. Kapitel 9 untersucht häufig entstehende Bauernstrukturen.
Kapitel 10 beinhaltet die Regeln des Spiels, die den meisten Spielern nicht oder nur eingeschränkt bekannt sind. Diese Regeln führen bei Anfängern immer wieder zu Streitfragen. Werfen Sie einen längeren Blick darauf, um nicht unangenehm überrascht zu werden.
Teil III: Lasst die Spiele beginnen
Kapitel 11 führt Sie in die grundlegenden Prinzipien der Schachstrategie ein. Ich führe Sie ab diesem Kapitel durch die drei Phasen einer Schachpartie: die Eröffnung, das Mittelspiel und das Endspiel. Jede Phase besitzt ihre eigenen Nuancen und Sie müssen alle verstehen, um eine gute Partie zu spielen. Kapitel 12 ist der Eröffnung gewidmet, Kapitel 13 behandelt das Mittelspiel und Kapitel 14 betrachtet das Endspiel.
Teil IV: Themen für Fortgeschrittene
In Kapitel 15 zeige ich Ihnen die Wettkampfseite des Schachspiels und vermittle Ihnen alles über die Turnierarten, an denen Sie teilnehmen können und was Sie erwartet. Außerdem geht es in einem Abschnitt um die Schachetikette, die Sie immer in Erinnerung haben sollten, wenn Sie an einem Turnier teilnehmen.
Kapitel 16 bietet Ihnen Informationen über Computerschach und zeigt Ihnen die besten Möglichkeiten, um im Internet zu spielen und weitere Hinweise zu bekommen.
Kapitel 17 erweitert Ihren Schachhorizont. Erlernen Sie die mysteriöse Schachnotation und notieren Sie Ihre Partien für die Nachwelt – oder für jemand anderen, dem Sie Ihre Partie zeigen möchten. Sie werden in die Lage versetzt, bereits gespielte Schachpartien mit deren Anmerkungen zu lesen.
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 18 und 19 gehören zum Top-Ten-Teil. Dort stelle ich einen Countdown über das Schachspiel auf. In Kapitel 18 diskutiere ich die zehn berühmtesten Schachpartien aller Zeiten. Kapitel 19 enthält eine Liste der zehn besten Schachspieler aller Zeiten, die immer zu kontroversen Meinungen führt.
Teil VI: Anhang
Zu guter Letzt habe ich ein Stichwortverzeichnis am Ende des Buchs angefügt (Anhang A), falls einige dieser seltsamen Schachausdrücke es nicht in Ihr Langzeitgedächtnis geschafft haben und Sie diese Ausdrücke später einmal benötigen.
Im Anhang B sind einige wichtige Ressourcen aufgelistet, die Ihnen in Ihrer Schachkarriere weiterhelfen.
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Die in diesem Buch verwendeten Symbole weisen Sie auf wichtige Themenbereiche hin und sollen Ihnen helfen, die Dinge auszuwählen, die Sie wissen wollen.
Wenn Sie an professionelleren Schachthemen interessiert sind, weist Sie dieses Icon darauf hin.
Dieses Symbol wäre überflüssig, wenn Schach nicht so viele gute allgemeingültige Regeln besäße. Behalten Sie die Faustregeln im Kopf, wenn Sie eine Partie spielen. Sie werden überrascht sein, wie viele Sie anwenden können – und wie hilfreich sie sein werden.
Dieses Icon weist auf hilfreiche Tipps hin – wie Sie besser Schach spielen oder wo Sie weitere Informationen über das Schach erlangen.
Dieses Symbol warnt Sie vor drohenden Gefahren, denen Sie besser aus dem Weg gehen sollten.
Wie es weitergeht
Wenn Sie keine Ahnung haben, worum es beim Schach geht, empfehle ich Ihnen dringend, mit Kapitel 1 zu beginnen. Ansonsten – und das ist völlig in Ordnung – können Sie direkt in das Kapitel springen, das für Sie das interessanteste ist.