Chile
mit Osterinsel
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Chile mit Osterinsel
6. Auflage 2016
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbH
Salm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 Dormagen
Telefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 34
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Titelfoto: Friedmar Damm / Huber-Images
Alle anderen Farbabbildungen: s. Bildnachweis S. 607
Layout: Ulrike Jans, Krummhörn
Karten und Reisekarte: Klaus-Peter Lawall, Unterensingen
Titelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.de
Redaktionelles Copyright, Konzeption und deren
ständige Überarbeitung: Michael Iwanowski
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ISBN epub: 978-3-86457-151-0
ISBN Mobipocket: 978-3-86457-152-7
IWANOWSKI’S
CHILE MIT OSTERINSEL – TOP-ZIELE
Eine Tour durch das Hochland im Norden Chiles bietet weiße Kolonialkirchen, Lamaherden vor schneebedeckten Vulkankegeln und wenig besuchte Naturschutzgebiete, ab S. 189. |
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In der Gegend um San Pedro de Atacama lässt sich der Zauber der Wüste erleben. Einzigartige geologische Phänomene wie Geysire und Salare liegen in der Umgebung dieser uralten Oase, ab S. 251. |
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Die lebendige Hafenstadt mit ihrer Straßenkunst und den bunten Häusern, die sich an die Hänge der über 40 Hügel schmiegen, gehört zum UNESCO-Welterbe und ist eine der interessantesten Städte des Landes, ab S. 173. |
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Der Besuch von heißen Quellen ist immer ein Erlebnis – groß ist die Auswahl um Pucón, aber auch im Norden laden viele Quellen zum Sprung ins warme Wasser ein, S. 392 und 219. |
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Auch wenn es inzwischen nicht mehr ganz so abenteuerlich zugeht, gehört die Carretera Austral zu den Traumstraßen dieser Welt. Hier findet man Gletscher, Fjorde und Natur pur, ab S. 463. |
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Der Parque Nacional Torres del Paine ist der bekannteste Park Chiles. Man kann ihn auf einoder mehrtägigen Wanderungen erkunden, ab S. 515. |
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Tonnenschwere Steinskulpturen, der geheimnisvolle Vogelmannkult und eine Prise Südseefeeling lassen die Osterinsel zu einem ganz besonderen Reiseziel werden, ab S. 555. |
IWANOWSKI’S
CHILE MIT OSTERINSEL – AUTORENTIPPS
Maike Stünkel kennt Chile von zahlreichen Reisen. Besonders die Weiten des Hochlandes im Norden haben es ihr angetan: Heiße Quellen, endlose Salzseen sowie schneebedeckte Fünf- und Sechstausender formen eine faszinierende Landschaft in extremer Umgebung. |
Marcela Farias Hidalgo kommt aus Santiago de Chile und vermittelt Insiderkenntnisse über ihr Heimatland. Ihre Lieblingsregion ist die Insel Chiloé mit ihrer ruhigen Schönheit und den gastfreundlichen Bewohnern. |
Unsere Autorinnen geben Ihnen nützliche Tipps und individuelle Empfehlungen:
Chiles Küste ist Tausende Kilometer lang, frischen Fisch und Meeresfrüchte gibt es in hervorragender Qualität und großer Auswahl. Besonders gutes Seafood kann man in den Fischrestaurants von Angelmó in Puerto Montt sowie auf Chiloé probieren, S. 424 und 428. |
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Santiago ist mehr als nur ein notwendiger Stopp. Die Hauptstadt lädt mit ihrem historischen Zentrum, Künstler- und Ausgehvierteln wie Lastarria und Bellavista sowie erstklassigen Restaurants zu einer Erkundung ein, ab S. 120. |
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Sterne beobachten, Pisco verkosten und die Seele baumeln lassen: Ein paar Tage im Valle del Elqui, der grünen Oase in der trockenen Halbwüste des Kleinen Nordens, bedeuten Entspannung pur, ab S. 308. |
Alle Karten zum Gratis-Download – so funktioniert's
In diesem Reisehandbuch sind alle Detailpläne mit sogenannten QR-Codes versehen, die vor der Reise per Smartphone oder Tablet-PC gescannt und bei einer bestehenden Internet-Verbindung auf das eigene Gerät geladen werden können. Alle Karten sind im PDF-Format angelegt, das nahezu jedes Gerät darstellen kann. Für den Stadtbummel oder die Besichtigung unterwegs hat man so die Karte mit besuchenswerten Zielen und Restaurants auf dem Telefon, Tablet-PC, Reader oder als praktischen DIN-A-4-Ausdruck dabei.
Mit anderen Worten – der „gewichtige“ Reiseführer kann im Auto oder im Hotel bleiben und die Basis-Infos sind immer und überall ohne Roaming-Gebühren abrufbar.
EINLEITUNG
Chile auf einen Blick
1. LAND UND LEUTE
Ein Blick in die Geschichte
Früh- und präkolumbische Zeit
Die Bewohner der Wüste und des Hochlands • Die Bewohner der Seenregion • Die Mapuche • Die Bewohner Feuerlands • Die Haush • Die Ona • Die Yámanas • Die Alakalufen • Die Zeit der Inka-Herrschaft
Ankunft der Spanier
Kolonialzeit
19. Jahrhundert
Unabhängigkeit • Staatsgründung • Pazifischer Krieg (1879–1884)
20. und 21. Jahrhundert
Wirtschaftskrise • Die Regierung Frei 1964–1970 • Die Regierung Allende: Freiheit und Sozialismus • Putsch und die Jahre der Diktatur 1973–1990 • Rückkehr zur Demokratie • Aktuelle politische Lage
Wirtschaftlicher Überblick
Energiesektor vs. Umweltschutz
Tourismus
Naturschutzgebiete und Nationalparks Chiles
Geografischer Überblick
Geologische Entwicklung
Der Norden des Landes: Hochgebirge und Wüste • Das Zentrum • Der Süden: Synthese aus Feuer und Eis
Klima und Vegetation
Der Norden: die trockenste Wüste der Welt • Die zentralen Landesteile: Obstgarten des Landes • Der Süden: rekordverdächtige Niederschläge
Gesellschaftlicher Überblick
Chilenische Gesellschaft
Bevölkerung und Siedlungsstruktur • Religion • Soziale Verhältnisse
Kunst und Kultur
Literatur • Theater, Film und Musik
2. REISETIPPS
Die gelben Seiten: Allgemeine Reisetipps A–Z
Die grünen Seiten: Das kostet Sie das Reisen in Chile
3. ROUTENVORSCHLÄGE
4. SANTIAGO UND UMGEBUNG
Santiago
Redaktionstipps
Geschichte
Rundgang durch das historische Stadtzentrum
Östlich des historischen Zentrums
Barrio Paris-Londres • Entlang der Alameda • Barrio Lastarria und Barrio Bellas Artes • Bellavista und der Cerro San Cristóbal • Providencia • Vitacura
Westlich des historischen Zentrums
Barrio Brasil • Quinta Normal
Umgebung von Santiago
Weingüter
Östlich der Stadt: Viña Cousiño Macul • Viña Aquitania
Westlich der Stadt: Viña Undurraga
Südlich der Stadt: Viña Concha y Toro • Viña Santa Rita
Valle del Aconcagua: über Los Andes nach Mendoza/Argentinien
Los Andes
Skigebiete
Cajón del Maipo
5. DIE ZENTRALE KÜSTE: VIÑA DEL MAR UND VALPARAÍSO
Redaktionstipps
Von Santiago nach Viña del Mar und Valparaíso
Parque Nacional La Campana
Viña del Mar
Geschichte • Sehenswertes • Die Küste nördlich von Viña del Mar
Valparaíso
Geschichte • Sehenswertes • La Sebastiana • Die Umgebung von Valparaíso • Algarrobo • Isla Negra • Cartagena • San Antonio
6. DER GROSSE NORDEN: VON ARICA NACH ANTOFAGASTA
Überblick
Redaktionstipps
Arica und Umgebung
Sehenswertes
Strände
Valle de Azapa
Museo Arqueológico San Miguel de Azapa
Von Arica nach Iquique
Route 1: von Arica über Putre durch die Nationalparks in den Anden nach Iquique
Valle de Lluta • Abstecher zur Ruta de las Misiones: von Putre bis Codpa und wieder zurück nach Arica • Putre • Parque Nacional Lauca und Lago Chungará • Abstecher in den tiefen Norden • Von Putre über Colchane nach Iquique: Reserva Nacional Las Vicuñas • Salar de Surire • Parque Nacional Volcán Isluga • Salar de Huasco
Route 2: von Arica über die Panamericana nach Iquique
Gigante de Atacama und Tarapacá
Iquique und Umgebung
Sehenswertes
Nördlich der Stadt • Historisches Zentrum • Um den Hafen • Strände südlich des Zentrums
Umgebung von Iquique
Oficina Salitrera Santa Laura • Oficina Salitrera Humberstone • Mamiña • La Tirana • Pica
Von Iquique nach Antofagasta
Redaktionstipps
Von Iquique nach Calama und San Pedro de Atacama
Reserva Nacional Pampa del Tamarugal • Geoglífos de Pintados • María Elena
Calama
Kupfermine Chuquicamata • Chiu Chiu und Pukará de Lasana
San Pedro de Atacama
Sehenswertes im Ort: Rund um die Plaza • Pukará de Quitor • Ausflüge in die Umgebung: Géiseres del Tatío • Valle de la Luna • Salar de Atacama • Altiplano: Socaire und die Lagunen Miñiques und Miscanti • Salar de Tara und Monjes de Pacana • ALMA-Observatorium • Valle Arcoiris • Salar de Uyuni
Von San Pedro/Iquique nach Antofagasta
Iquique – Antofagasta: die Küstenstrecke: • Tocopilla • Mejillones
Antofagasta
Sehenswertes • Parque Nacional Llullaillaco
7. DER KLEINE NORDEN: VON ANTOFAGASTA BIS VALPARAÍSO
Überblick
Redaktionstipps
Von Antofagasta nach Copiapó
Taltal
Abstecher zur Playa Cifuncho
Chañaral
Parque Nacional Pan de Azúcar
Caldera und Bahía Inglesa
Copiapó und Umgebung
Parque Nacional Nevado de Tres Cruces: Route 1: über die Ruta Internacional 31 • Route 2: über La Puerta • Nach Argentinien
Von Copiapó nach La Serena
Küstenroute: Parque Nacional Llanos de Challe
Vallenar
Reserva Nacional Pingüinos de Humboldt
La Serena
Geschichte • Sehenswertes
Coquimbo
Südlich von Coquimbo
Ausflug ins Valle del Elqui
Vicuña • Astro-Touren • Pisco-Touren • Von Vicuña bis Pisco Elqui • Pisco Elqui
Von La Serena nach Ovalle
Andacollo
Monumento Natural Pichasca
Ovalle
Valle de Encanto • Observatorio Cruz del Sur
Parque Nacional Fray Jorge
Von Ovalle nach Santiago
8. VALLE CENTRAL
Überblick
Redaktionstipps
Von Santiago über die Ruta 5 nach Chillán
Rancagua
Sehenswertes • Umgebung von Rancagua • Chapa Verde Ski Resort • Bergarbeitersiedlung Sewell • Reserva Nacional Río Los Cipreses • Termas de Cauquenes
Valle de Colchagua
San Fernando • Termas del Flaco • Santa Cruz • Ruta del Vino • Pichilemu
Curicó
Ruta del Vino Valles de Curicó • Reserva Nacional Radal Siete Tazas
Talca
Ruta del Vino Valle de Maule • Reserva Nacional Altos de Lircay
Chillán
Sehenswertes • Nevados de Chillán • Reserva Nacional Ñuble
Von Chillán nach Los Angeles
Los Angeles
Parque Nacional Laguna del Laja
Östlich von Los Angeles – Región Alto Biobío
Reserva Nacional Ralco • Reserva Nacional Altos de Pemehue
Die Küste von Constitución bis Concepción
Constitución
Reserva Nacional Federico Albert • Reserva Nacional Los Ruiles
Concepción
Sehenswertes
Costa del Carbón
Lota
Parque Nacional Nahuelbuta • Lago Lanalhue • Isla Mocha
9. DER KLEINE SÜDEN: VON LOS ANGELES BIS PUERTO MONTT
Überblick
Región de la Araucanía: von Los Angeles nach Villarrica/Pucón durch die Anden
Redaktionstipps • Parque Nacional Tolhuaca • Termas de Manzanar • Reserva Nacional Malalcahuello-Nalcas
Nördliche Route: über den Vulkan Lonquimay und die Cuesta de las Raíces
Südliche Route: durch den Tunnel Las Raíces
Parque Nacional Conguillío
Temuco
Sehenswertes
Villarrica und Pucón: die chilenische Schweiz
Redaktionstipps
Villarrica
Sehenswertes
Pucón
Lago Caburgua • Parque Nacional Huerquehue • Santuario El Cañi • Parque Nacional Villarrica • Sektor Villarica • Sektor Quetrupillán • Thermalbäder um Pucón • Die Seenregion südlich von Pucón
Von Valdivia nach San Carlos de Bariloche
Valdivia
Sehenswertes • Isla Teja • Ausflüge per Schiff • Niebla • Reserva Costera Valdiviana und Parque Nacional Alerce Costero
Osorno
Sehenswertes
Zum Parque Nacional Puyehue
Parque Nacional Puyehue • Sektor Aguas Calientes • Sektor Antillanca • Sektor Anticura • San Carlos de Bariloche (Argentinien)
Von Osorno nach Puerto Montt
Redaktionstipps
Rund um den Lago Llanquihue
Puerto Octay • Frutillar • Llanquihue • Puerto Varas • Zum Parque Nacional Vicente Pérez Rosales • Ensenada • Parque Nacional Vicente Pérez Rosales • Cochamó und Estuario de Reloncaví
Puerto Montt
Sehenswertes • Angelmó • Parque Nacional Alerce Andino
10. CHILOÉ
Überblick
Redaktionstipps
Der Norden und Nordosten
Ancud
Sehenswertes • Pingüinera Islotes de Puñihuil • Península Lacuy
Chepu und Parque Ahuenco
Von Ancud nach Castro
Dalcahue
Isla Quinchao • Die Kirchen von Colo, San Juan und Tenaún
Castro
Der Westen mit dem Parque Nacional Chiloé
Cucao
Parque Nacional Chiloé
Von Castro zum Parque Tantauco
Chonchi
Isla Lemuy
Queilén
Quellón
Parque Tantauco
11. DER GROSSE SÜDEN: VON PUERTO MONTT BIS NACH TIERRA DEL FUEGO
Überblick
Carretera Austral
Redaktionstipps
Puerto Montt – Chaitén
Hornopirén • Parque Nacional Hornopirén • Parque Pumalín • Chaitén
Chaitén – Coyhaique
Lago Yelcho • Abstecher nach Futaleufú • La Junta und Umgebung • Puerto Puyuhuapi • Parque Nacional Queulat • Weiter auf der Carretera Austral nach Coyhaique • Coyhaique • Abstecher zum Monumento Nacional Dos Lagunas
Abstecher nach Puerto Chacabuco und Puerto Aysén
Coyhaique – Cochrane
Von Coyhaique zum Lago General Carrera • Abstecher: Lago General Carrera und Chile Chico • Weiter auf der Carretera Austral nach Süden • Abstecher zum Parque Patagonia • Cochrane
Cochrane – Villa O’Higgins
Caleta Tortel • Villa O’Higgins
Südliches Patagonien
Redaktionstipps
Punta Arenas
Sehenswertes • Ausflüge in die Umgebung • Reserva Nacional Magallanes • Puerto Hambre und Fuerte Bulnes • Pinguin-Touren • Abstecher zum Parque Nacional Pali Aike
Von Punta Arenas nach Puerto Natales
Abstecher nach Río Verde und zur Isla Riesco
Puerto Natales
Touren in die Umgebung • Monumento Natural Cueva del Milodón • Parque Nacional O’Higgins
Parque Nacional Torres del Paine
Geschichte und Ökologie des Parks • Touren im Park • Tagestouren • Circuito O (Circuito Macizo Paine) • Circuito W
El Calafate (Argentinien)
Parque Nacional Los Glaciares
El Chaltén und das Fitzroy-Massiv
Tierra del Fuego
Von Punta Arenas nach Porvenir
Porvenir
Zum Lago Blanco und zum Parque Nacional Alberto de Agostini
Ausflug zum Parque Nacional Alberto de Agostini
Nach Ushuaia (Argentinien)
Río Grande • Von Río Grande nach Ushuaia • Ushuaia • Sehenswertes • Die Umgebung von Ushuaia • Gletscher Martial • Parque Nacional Tierra del Fuego • Estancia Harberton • Schiffstouren von Ushuaia aus
Navarino und Puerto Williams
Kap Hoorn
12. INSELN
Überblick
Osterinsel
Redaktionstipps
Geografie, Flora und Fauna
Geschichte
Besiedlung • Ankunft der Europäer • Annektierung durch Chile • Aktuelle Konflikte
Mythologie der Osterinsel
Kulturzeugnisse • Moais • Ahus • Schrifttafeln • Petroglyphen • Paenga-Häuser • Familien-Höhlen
Hanga Roa
Inseltour
Vulkan Rano Kau und Zeremoniendorf Orongo • Südküste • Rano Raraku • Nordküste • Playa Anakena • Ins Inselinnere und zur Westküste
Archipiélago Juan Fernández
Überblick
Geografie • Geschichte
San Juan Bautista
Ausflüge • Wanderung zum Mirador Selkirk • Plazoleta del Yunque • Puerto Inglés • Playa Arenal
ANHANG
Kleiner Sprachführer
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Bildnachweis
Weiterführende Informationen:
Der Kampf der Mapuche um ihr Land
Fernando de Magallanes
Die „Operation Condor“: Terrorismus als Mittel staatlicher Gewaltausübung
Aufarbeitung der Diktatur
Erdbeben und Vulkanausbrüche in Chile
Chiles Tierwelt
Deutsche in Chile
Kleiner Überblick über die chilenische Küche
Aymara: Überlebende einer versunkenen Kultur
Geoglyphen: Götterbild oder Landkarte?
Das Leben in den Minen: Arbeiten im Land des Todes
Los 33
Warum die Wüste blüht: das Phänomen Desierto florido
Observatorien in der Atacama-Wüste
Pisco: der Nationalschnaps der Chilenen
Das chilenische Rodeo
Alercen: Dinosaurier des südlichen Regenwaldes
Inselspezialitäten
Die Antarktis
Die Legende von Kurz- und Langohren
Wer war Sebastian Englert?
Alexander Selkirk: der wahre Robinson Crusoe
Karten:
Antofagasta
Antofagasta – Copiapó
Arica
Arica – Iquique
Calama
Carretera Austral
Chiloé: Castro
Chiloé: Lage im Reisegebiet
Concepción
Copiapó
Copiapó – Ovalle
Coyhaique
Großer Norden: Lage im Reisegebiet
Großer Süden: Lage im Reisegebiet
Inseln: Lage im Reisegebiet
Iquique
Iquique – Antofagasta
Isla Grande de Chiloé
Kleiner Norden: Lage im Reisegebiet
Kleiner Süden: Lage im Reisegebiet
La Serena
Los Angeles – Puerto Montt
Magallanes und Feuerland
Mittelchile
Osorno
Osterinsel: Hanga Roa
Osterinsel: Rapa Nui
Pucón
Puerto Montt
Puerto Natales
Puerto Varas
Punta Arenas
San Pedro de Atacama
San Pedro de Atacama: Umgebung
Santiago: Metro
Santiago und Umgebung: Lage im Reisegebiet
Santiago: Zentrum
Temuco
Torres del Paine
Ushuaia
Valdivia
Valle Central: Lage im Reisegebiet
Valle del Río Maipo
Valparaíso
Villarrica
Viña del Mar
Zentrale Küste: Lage im Reisegebiet
Karten in den Umschlagklappen:
vordere Umschlagklappe: Chile, Übersicht
hintere Umschlagklappe: Santiago, Übersicht
Die Besiedlung Amerikas hat wahrscheinlich etwa 30.000 Jahre v. Chr. begonnen, als Menschen aus Asien über die Beringstraße in den neuen Kontinent vordrangen. Archäologische Funde belegen, dass es noch 20.000 Jahre dauern sollte, bis sie die Südspitze des Kontinents, die Insel Feuerland, erreichten. Das Gebiet des heutigen Chile wurde wohl um 13000 v. Chr. von den ersten Menschen erreicht, die sich zunächst die Oasen der Atacama-Wüste für ihre Ansiedlungen aussuchten und im Laufe der Zeit, wohl auch getrieben durch nachrückende Völkerschaften, immer weiter nach Süden vordrangen.
Die Atacama-Wüste wurde von erstaunlich vielen kleinen Völkern bewohnt, die nebeneinander lebten und in regem Kontakt standen. Einige wenige ihrer Nachfahren leben noch in der Region, doch die meisten Kulturen wurden vernichtet oder vermischten sich mit den europäischen Einwanderern.
Die Chinchorro-Kultur hinterließ in der Atacama-Wüste einzigartige Zeugnisse ihrer Lebensweise. Die Toten wurden mit Asche, Lehm und Sand so einbalsamiert, dass sie sich teilweise bis heute erhalten haben und als die ältesten Mumien der Welt gelten. Messungen mittels der Radiokarbonmethode ergaben ein Alter zwischen 7.000 und 8.000 Jahren.
In den nördlichen Teilen der chilenischen Anden leben bis heute die Aymara, ein Volk, das es schon vor den Inkas gab und das sein wichtigstes Heiligtum in Tiwanaku am Lago Titicaca in Bolivien hat. Die Aymara nennen sich selbst „Kinder der Sonne“ und begreifen die Natur als Teil ihrer Familie. Sie leben traditionell von ihren Lama- und Alpaka-Herden, außerdem bauen sie Coca an.
Die Changos, die in der Gegend von Arica bis Huasco lebten, waren Küstennomaden. Sie wanderten von einer Süßwasserquelle zur anderen und konnten sich in ihren Kanus aus Seelöwenhaut hervorragend an der Küste entlang bewegen. Ihre Hauptnahrung waren Fische. Um Fisch gegen andere Waren tauschen zu können, trockneten sie ihn und brachten ihn in die Dörfer des Hochlandes, wo sie Quinoa-Mehl und Coca dafür bekamen. Die wichtigsten Chango-Siedlungen waren Taltal, Paposo und Tocopilla.
Die Atacameños sind vor ca. 11.000 Jahren wahrscheinlich aus dem Altiplano in das Gebiet um das heutige San Pedro de Atacama eingewandert. Ursprünglich lebten sie als Jäger in Höhlen, bis sie in den Oasen sesshaft wurden und begannen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Sie waren es wohl, die in diesem Gebiet Lamas und Alpakas domestizierten. Auch die Atacameños standen in regem Austausch mit ihren Nachbarvölkern, wie die Muster auf ihren Keramiken belegen. Es gab ein Netz von Handelswegen, die von der argentinischen Sierra bis zur Pazifikküste in Chile führten. Heute leben laut einem Zensus von 2002 rund 20.000 Nachkommen der Atacameños in Chile.
Noch weiter südlich, in der Gegend um La Serena, lebten die Völker der Molle-Kultur (benannt nach einem kleinen Dorf im Valle de Elqui, ca. 300 v. Chr. bis 800 n. Chr.) und die Diaguita, die ca. 1.000 v. Chr. aus Nordargentinien kamen. Beide lebten von der Landwirtschaft, kannten sich in der Technik der Kupferverarbeitung aus und stellten Keramikarbeiten her. Die Keramiken der Diaguita zählen zu den kunstvollsten in ganz Südamerika. Die reichhaltigste Sammlung hat das archäologische Museum in La Serena.
Etwa im 12. und 13. Jh. n. Chr. kamen Araukaner (Mapuche, Tehuelche und andere Völker) aus der ostpatagonischen Steppe nach Chile und siedeln sich in der Seenregion an.
Das Volk der Mapuche ist das einzige, das in der heutigen Gesellschaft Chiles eine politische Rolle spielt. Es kam aus Argentinien nach Chile und besiedelte ein Gebiet, das heute zur 9. und 10. Region gehört. Die Mapuche lebten nicht ausschließlich als Jäger und Sammler, wie die Völker ganz im Süden des Landes. Sie betrieben auch Ackerbau, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Sie hatten ein ausgeklügeltes System von verschiedenen Pflanzen, die zusammen oder in einer bestimmten Fruchtfolge angebaut wurden, sich gegenseitig ergänzten und einen ausgewogenen Speiseplan garantierten. Angebaut wurden u. a. Kartoffeln, verschiedene Arten von Bohnen, Mais, Kürbisse, Paprika und einige alte Kulturpflanzen wie Quinoa. Ein weiteres Standbein war die Viehzucht.
info
Der Kampf der Mapuche um ihr Land
Auch wenn die Mapuche den europäischen Eroberern erbitterten Widerstand leisteten und sich niemals geschlagen gaben, konnten sie nicht verhindern, dass sie im 19. Jh. von ihrem Land vertrieben wurden, das überwiegend an europäische Siedler verteilt wurde (s. auch S. 27). Bis zum Ende der Diktatur Pinochets verringerte sich ihr Landbesitz immer mehr. Von den einstigen etwa 100.000 km2 besitzen sie heute nur noch etwa 5.000. Laut einer Volkszählung von 2012 gehören dem Volk der Mapuche heute etwa 1,5 Millionen Menschen an, von denen die meisten – viele aus wirtschaftlicher Not – im Großraum Santiago leben. Geschätzte 600.000 leben in ihrem angestammten Gebiet La Araucanía, ca. 600 km südlich der chilenischen Hauptstadt.
Erst nach dem Tod Pinochets rückte die indigene Minderheit wieder in den Fokus der Politik und Menschenrechtler. Zentraler Punkt des Mapuche-Konflikts ist die Landfrage. Seit über zwei Jahrzehnten kämpfen die Mapuche um die Rückgabe des Landes ihrer Vorfahren, das heute dem Staat, Privatleuten und Unternehmen (v. a. riesigen Holzwirtschaftsbetrieben) gehört. Verschiedene Regierungen nach der Diktatur erkannten die Schuld des chilenischen Staates an und gaben den Mapuche zumindest einen kleinen Teil ihres Landes wieder zurück. Zuletzt versuchte die Regierung Piñera (2010–2014) im Rahmen des Entwicklungsplans Plan Araucanía, die wirtschaftlich unterentwickelte Region, die das Hauptsiedlungsgebiet der Mapuche darstellt, mit mehreren Mrd. US$ zu fördern und die Armut zu verringern.
Mitte 2010 gingen über 30 inhaftierte Mapuche in einen 82-tägigen Hungerstreik. Sie protestierten gegen ungerechte Behandlung durch die Gerichte: Bei Prozessen gegen die Mapuche wurden oft die Antiterrorgesetze oder die Militärstrafgerichtsbarkeit aus der Pinochet-Ära angewandt. Die Regierung gestand Versäumnisse ein und Ende 2010 wurden die Gesetze geändert. Der Streit um das Land aber ist damit nicht beendet. Auch der Bau und die Planung von Stauseen im Süden Chiles sowie von Windkraftanlagen sorgte für heftige Proteste.
Auch aktuell besetzen Mapuche-Familien Land, das sie als das ihrige ansehen. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei im Süden Chiles. Mitte 2015 kündigte Präsidentin Bachelet die Schaffung eines Ministeriums für indigene Fragen an (Ministerio de Asuntos Indígenas), das sich diesen Themen widmen soll. Zudem sollen die staatlichen Mittel, aus denen der Rückkauf von Mapuche-Land finanziert werden soll, deutlich erhöht werden. Bachelet betonte auch die historische Schuld, die Chile gegenüber den Mapuche habe. Es bleibt abzuwarten, in welcher Form der Staat den Wünschen der Mapuche entsprechen kann, ohne geltendes Recht zu verletzen.
Die Pehuenche sind ein Teil des Volks der Mapuche. Sie leben in den Anden, etwa 100 km von der Stadt Temuco entfernt. Ihr Name setzt sich aus den Wörtern pehuén (Tanne) und che (Leute) zusammen. Seit der Einwanderung der Europäer haben die Pehuenche mit zahlreichen Widerständen zu kämpfen; unter Pinochet wurden sie gezwungen, sich aus ihren traditionellen Wohngruppen zu lösen, ihr Land wurde privatisiert. Ihr Siedlungsgebiet war außerdem schon immer bedroht durch die großen Holzfirmen, die es auf die reichen Holzvorräte ihrer Wälder abgesehen hatten.
Seit der Ankunft der Europäer Mitte des 19. Jh. wurden die Ureinwohner Feuerlands erbarmungslos aus ihren Jagdgründen vertrieben. Einige von ihnen wurden einfach auf die Nachbarinsel Dawson umgesiedelt. Hier erwarteten sie die Mönche des Salesianer-Ordens, die versuchten, sie zum Christentum zu bekehren. Die Salesianer-Mönche waren wohl die Europäer, die sich der indigenen Bevölkerung am wohlwollendsten näherten. Aber auch sie konnten den Untergang der Ona und Haush nicht aufhalten. Sie starben an eingeschleppten Krankheiten oder wurden durch die ungewohnte Sesshaftigkeit lethargisch und träge. Anfang des 20. Jh. war die Zahl der Ureinwohner Feuerlands schon auf unter 300 geschrumpft und heute lebt kein Nachfahre dieser Menschen mehr.
Die Haush (oder mánekenk) waren die eigentlichen Ureinwohner Feuerlands. Ursprünglich waren sie auf der ganzen Insel zu Hause, bevor sie von den nachrückenden Ona in den Süden abgedrängt wurden. Sie zogen in kleinen Familiengruppen durchs Land und trafen sich nur zu Festen. Ihr Leben war völlig auf ihr wichtigstes Beutetier, das Guanako, ausgerichtet. Es gab ihnen Nahrung und Kleidung, aus seinen Knochen fertigten sie ihre Werkzeuge. Sie mussten ihren Beutetieren ständig hinterherziehen. Mitnehmen konnten sie nur, was sich auf dem Rücken tragen ließ. Ihre Behausungen waren daher denkbar einfach: Über Äste und Zweige, die sich überall finden ließen, wurden als Windschutz Guanakofelle gehängt.
Die Ona waren den Haush sehr ähnlich, die sie teilweise aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben hatten. Sie selbst nannten sich Selknam. Die Ona besiedelten den östlichen Teil der Tierra del Fuego. Tag für Tag zogen sie als Jäger und Sammler auf der Suche nach Nahrung durch die Wälder und Sümpfe, meist bei feuchtkaltem Wetter, Schnee, Regen oder Sturm.
Das einzige Kleidungsstück der Ona war das Fell der Guanakos, das sie tagsüber als Umhang trugen, das ihnen nachts als Bett diente und aus dem sie auch ihren Windschutz bauten. Außerdem versuchten sie, sich gegen die Kälte zu schützen, indem sie sich am ganzen Körper mit Tierfett einrieben. Auf die ersten Europäer, die mit den Ona in Berührung kamen (z. B. auch auf Charles Darwin), machten diese Menschen einen überwältigenden Eindruck: Sie waren den Schilderungen nach nicht nur von stattlicher Statur, sondern strömten auch einen wahrhaft atemberaubenden Geruch aus.
Die Yámanas lebten wie die Ona als Nomaden, ihr Revier waren aber nicht die Gipfel und Wälder des Festlands, sondern die Gewässer und Fjorde um Kap Hoorn. Sie bauten Kanus aus der Rinde einer der Buchenarten, die im Süden Patagoniens wachsen. Das Gerüst bestand aus biegsamen Zweigen, die Fugen wurden mit Moos und Algen abgedichtet. Diese Kanus waren sehr elastisch und konnten sich den Wasserbewegungen gut anpassen. In ihnen transportierten die Yámanas ihre gesamte Habe, auch das Feuer wurde in einer kleinen Mulde aus Kies von einem Rastplatz zum anderen mitgenommen.
Während die Yámanas den südlichsten Zipfel des amerikanischen Kontinents besetzt hatten, siedelten die Alakalufen weiter nördlich entlang der Küste Patagoniens. Ursprünglich reichte ihr Siedlungsgebiet bis in die Gegend der Stadt Puerto Montt. Bzgl. ihres Äußeren und auch ihres Lebensstils hatten sie viel mit ihren südlichen Nachbarn gemeinsam. Auch sie lebten als Nomaden, aber ihre Behausungen waren etwas komfortabler als die der Ona und Yámanas: Sie bauten sich Zelte, die aus einem einfachen Gerüst aus biegsamen Ästen und den Fellen von Guanakos oder Seehunden bestanden. Sie waren einfach aufzustellen, die Gerüste wurden oft nicht mitgeschleppt, sondern an jedem neuen Lagerplatz wieder aus dem überall im Überfluss wachsenden Holz gebaut.
Die Inka, die große Hochkultur Südamerikas, hatten in Cuzco, einige tausend Kilometer vom Zentrum des heutigen Chile entfernt, ihre Hauptstadt. Von dort aus regierten die Sonnenkönige in absoluter und zentralistischer Manier ihr Riesenreich. Die Inkas kamen erst Mitte des 15. Jh. nach Chile, als sich ihre Herrschaftszeit in Südamerika schon dem Ende zuneigte. Sie eroberten von Peru aus den nördlichen Teil des Landes, sehr viel weiter südlich als bis zum heutigen Santiago gelangten sie aber nie. Der Río Maule im Land der Mapuche war nach heutigen Erkenntnissen die südliche Grenze ihres Herrschaftsgebiets in Chile.
Die Inka-Herrschaft in Chile dauerte nur 80 Jahre, bis die Spanier kamen und sie vertrieben. Dennoch hat der Einfluss der Herrscher aus dem Norden viele Spuren in der Kultur der Indios der Atacama hinterlassen. Die berühmte Keramik der Diaguita-Indianer veränderte sich nach dem Einfall der Inkas deutlich, Bilder aus ihrem Formenschatz vermischten sich mit den traditionellen Bildern der Diaguita.
Für Südamerika wurde nach der Entdeckung durch Christoph Kolumbus im Oktober 1492 durch den Vertrag von Tordesillas (1494) festgelegt, dass alle neu entdeckten Gebiete entweder Spanien oder Portugal zufallen sollten, andere Nationen spielten zu diesem Zeitpunkt kaum eine Rolle.
Chile war für die Spanier zunächst uninteressant, viel mehr waren sie an Peru interessiert. Die Eroberung Perus begann 1532 durch die Konquistadoren Francisco Pizzaro und Diego de Almagro. Nach der Ermordung des Inka-Herrschers Atahuapa und dem Bekanntwerden der reichen Goldvorräte wimmelte es in Peru bald vor Abenteurern, die sich Pizzaro anschlossen. Doch es gelang weder Pizzaro noch de Almagro, das Gebiet des heutigen Chile zu unterwerfen. Als Eroberer Chiles gilt Pedro de Valdivia, nach dem die Hafenstadt an der Küste der Seenregion benannt ist.
info
Fernando de Magallanes
Sowohl Kolumbus als auch später Vespucci waren davon überzeugt gewesen, dass es eine Möglichkeit geben müsse, Asien auf dem Wasserweg von Westen her zu erreichen. Der Beweis wurde erbracht von dem portugiesischen Seefahrer Fernando de Magellan, der nach langer Suche am 21. Oktober 1520 eine Meeresstraße am Südende des amerikanischen Kontinents entdeckte: die Magellanstraße (span. Estrecho de Magallanes). Damit gilt er als erster Weltumsegler, auch wenn er nicht mehr nach Spanien zurückkehrte, sondern auf den Philippinen starb.
Die Urbevölkerung Patagoniens beeindruckte Magellan und seine Mannschaft. Die Menschen, die sie zu sehen bekamen, waren von enormer Körpergröße und hinterließen riesige Fußspuren, was wohl dem Umstand zuzuschreiben war, dass sie ihre Füße mit Guanakofellen umwickelten. Nach ihren Füßen nannte Magellan sie Großfüßler (Patagonier), und so erhielt das Gebiet seinen Namen.
Zu ihrer Linken sahen die Seefahrer bei der Durchfahrt durch die Magellanstraße eine große Insel liegen, auf der nachts geheimnisvolle Feuer leuchteten. Die Menschen, die hier lebten, bekamen Magellan und seine Mannschaft nie zu Gesicht, aber nach dem Eindruck, den der nächtliche Feuerschein hinterlassen hatte, nannten sie die Insel Feuerland (Tierra del Fuego).
38 Tage nach der Einfahrt in die Passage erreichten die Schiffe wieder offenes Wasser. Durch einen Zufall wurde die Flotte von schönstem Wetter und einer ruhigen See empfangen. Nach diesem ersten Eindruck nannte Magellan den vor ihm liegenden Ozean „friedliches Meer“, und obwohl schnell klar wurde, dass die Schiffe in eines der stürmischsten Küstengewässer der Erde eingefahren waren, spricht man immer noch vom Pazifischen Ozean.
Der praktische Wert der Entdeckung der Magellanstraße blieb immer gering: Sie lag fast am Ende des Kontinents, war zudem schwer zu befahren und wurde dadurch nur selten genutzt. Man hatte sich von ihr einen Effekt erhofft, wie ihn viel später der Panamakanal haben sollte.
Pedro de Valdivia (1497–1553) hatte an der Eroberung Venezuelas teilgenommen und zog weiter nach Peru, wo er sich der Truppe Pizzaros anschloss. 1540 machte er sich mit angeblich nur elf Mann auf den Weg nach Süden. Unterwegs konnte er jedoch weiteres Gefolge um sich scharen. Sie erreichten das Tal des Río Mapocho, das Valdivia wegen seiner üppigen Vegetation und des vorteilhaften Klimas geeignet erschien, um hier die erste Stadt seines neuen Reiches zu gründen. Am 12. Februar 1541 wurde der Grundstein für diese Siedlung gelegt, die er nach seiner Heimatprovinz in Spanien Santiago de la Nueva Extremadura nannte. Die Soldaten mussten ein Netz von acht Straßen von Norden nach Süden und zehn von Osten nach Westen ausmessen; der Block in der Mitte wurde zur Plaza de Armas erklärt, in den restlichen Blöcken konnten sich die Gefolgsleute Valdivias ihre Häuser bauen.
Bei seinen weiteren Vorstößen nach Süden wurde Valdivia vor allem in Araukarien mit dem erbitterten Widerstand der Mapuche konfrontiert, die ihr Land lange Zeit erfolgreich gegen die Eindringlinge verteidigten. Die Mapuche lebten nicht in einem zentralistisch regierten Reich wie die Inkas oder die Azteken, sondern in vielen kleinen, politisch voneinander unabhängigen Einheiten. Zudem war die Heimat der Mapuche waldig und hügelig und damit hervorragend für einen Guerillakrieg geeignet. Außerdem lernten die Mapuche schnell von ihren Feinden und übernahmen deren Waffen und Kampftechniken. So gelang es ihnen innerhalb kurzer Zeit, zu guten Reitern zu werden und auch selbst Pferde zu züchten.
1550 hatte Pedro de Valdivia den Río Biobío erreicht. Hier wurde der Vormarsch jedoch durch den immer heftiger werdenden Widerstand der Urbevölkerung aufgehalten. An der Mündung des Flusses gründete er die Stadt Concepción, die zur Hauptstadt seines Generalkapitanats ernannt wurde. Da ein weiteres Vordringen nach Süden im zentralen Längstal durch den Widerstand der Mapuche unmöglich gemacht wurde, entschlossen sich die Spanier, es entlang der Küste zu versuchen. 1552 wurden die Städte Valdivia und Villarrica gegründet. 1553 kam es zu einer entscheidenden Schlacht zwischen den Spaniern und den Mapuche. Die Spanier mussten eine schwere Niederlage hinnehmen, ihr Heer wurde aufgerieben und ihr Führer Pedro de Valdivia, der erste Gouverneur Chiles, getötet. Angeblich soll er gezwungen worden sein, heißes Gold zu trinken. Im Jahr 1558 wurde mit Osorno die vorerst letzte Siedlung gegründet. In den nächsten Jahren stand die Eroberung und Besiedlung des westlichen Teils des heutigen Argentiniens im Vordergrund, was von Chile aus geschah.
Die Erwartungen der Eroberer, die in Chile Goldvorräte vermuteten, wurden enttäuscht. Zur reichsten Region wurden schnell die zentralen Landesteile: Hier konnte man Gemüse und Obst anbauen, das sich gut in die Minenstädte Perus und Boliviens exportieren ließ. Ab 1685 kamen die ersten Jesuiten nach Chile, die besonders in der Region um und auf Chiloé aktiv waren. 1767 wurden die Jesuiten aus allen spanischen Kolonien und auch aus Chile vertrieben.
Chile gehörte in der Anfangszeit zum Vizekönigreich Peru, das alle spanischen Besitzungen in Südamerika – bis auf Venezuela – umfasste. Der Sitz der Zentralregierung für dieses riesige Kolonialgebiet war Lima. Ab 1567 wurde in Concepción und später in Santiago eine königliche Audiencia eingerichtet, die als eingeschränkte Selbstverwaltung fungierte. 1778 wurde Chile vom Vizekönigreich Peru unabhängig, das Land ein eigenständiges Generalkapitanat.
In Araukarien waren die Probleme mit der Ermordung Pedro de Valdivias nicht zu Ende: Die Mapuche leisteten den Kolonialherren Widerstand, wo sie nur konnten. Das Gebiet der Mapuche war Grenzregion und sollte es auch noch jahrhundertelang bleiben. Ihren Höhepunkt hatten die Auseinandersetzungen zwischen Spaniern und Mapuche 1599, das als das Jahr des großen Mapuche-Aufstands in die Geschichte Chiles eingegangen ist. Die Spanier wurden endgültig nach Norden vertrieben, der Río Biobío bildete die Grenze des neuen Reichs.
Anfang des 17. Jh. schickte die Regierung Expeditionen nach Araukarien, die subversive Indios festsetzen sollten – so der offizielle Auftrag. Der Hintergrund war, dass der Landwirtschaft in Zentralchile Arbeitskräfte fehlten und Sklaven gebraucht wurden. Doch die Mapuche waren keine willigen Sklaven, sie lehnten sich gegen ihre Herren auf und zettelten Aufstände an. 1683 wurde die Sklaverei verboten. 1726 wurde die spanische Oberhoheit durch die Mapuche im „Frieden von Negrete“ anerkannt, die spanische Krone verzichtete vorerst auf die Eroberung der Gebiete südlich des Río Biobío. Der Frieden hielt gut 30 Jahre lang.
Die Unabhängigkeitsbewegung in Chile wurde vor allem dadurch begünstigt, dass sich die Weltmacht Spanien im Niedergang befand. Am 21. Oktober 1805 vernichteten die Engländer in der berühmten Seeschlacht vor Trafalgar die spanische Flotte. Spaniens Herrschaft als Weltmacht war vorbei und erreichte einen weiteren Tiefpunkt, als Napoleon 1808 Spanien besetzte und den König zum Abdanken zwang. In den Kolonien organisierten sich Versammlungen (Juntas), die zunächst im Namen der Krone weiterregierten. Auch Chile hatte eine solche Junta, die am 18. September 1810 (heute Nationalfeiertag) von einer Bürgerversammlung zur ersten Nationalregierung gewählt wurde. Doch Spanien schickte Truppen aus Peru und Chile musste sich seine Freiheit erkämpfen.
Unter der Führung von José Miguel Carrera und Bernardo O’Higgins wurden die Chilenen am 1. Oktober 1814 bei Rancagua vernichtend von den Spaniern geschlagen. Die beiden Heeresführer flohen nach Argentinien und verbündeten sich dort mit José de San Martín, der für die argentinische Unabhängigkeit kämpfte. Doch erst 1817 machte sich ein aus 5.000 Männern bestehendes Heer auf den Weg über die Anden. Am 12. Februar gab es bei Chacabuco eine verheerende Niederlage für die Spanier. Dann brauchten San Martín und O’Higgins nur noch drei Tage bis Santiago. Schon am Tag der Schlacht erklärte Chile seine Unabhängigkeit. Die Spanier hatten jetzt nur noch Stützpunkte in Valdivia, von wo sie 1820 durch den englischen Admiral Lord Cochrane vertrieben wurden, und auf Chiloé, wo sie sich noch bis 1826 halten konnten.
Der erste Präsident nach der formalen Unabhängigkeitserklärung 1818 war Bernardo O’Higgins. Er regierte fünf Jahre, überwarf sich aber schnell mit der politisch wichtigen Gruppe der Landbesitzer und ging 1823 nach Peru ins Exil.
Chile konnte sich als Nationalstaat relativ schnell konsolidieren. In den 1830er-Jahren wurde eine Verfassung aufgestellt, die ganz auf den Präsidenten zugeschnitten war. Es gab die konservative und die liberale Partei, in denen sich die einflussreichen ländlichen und städtischen Schichten organisierten. So gelang es der Regierung Joaquin Prieto (1831–41) schnell, stabile Verhältnisse zu schaffen. 1836 schlossen sich Peru und Bolivien zu einer Konföderation zusammen, um dem immer stärker werdenden Chile Paroli bieten zu können. Chile erklärte der Union noch im selben Jahr den Krieg, der 1839 mit der Schlacht von Yungay gewonnen wurde.
In den folgenden Dekaden nahm die Wirtschaft unter Regierung von Manuel Bulnes (1841–51) und Manuel Montt (1851–56) durch den Export von Getreide und Kupfer einen bemerkenswerten Aufschwung. Es etablierten sich immer mehr britische Handelshäuser, die den Transport nach Europa, Nordamerika und Australien übernahmen. Valparaíso wurde zum wichtigsten Handelshafen Chiles.1842 wurde die Universidad de Chile gegründet.
In den folgenden Jahren wuchs in Chile durch die Ausweitung des Bergbaus (Chile wurde damals und ist bis heute der wichtigste Kupferproduzent der Welt) der Bedarf an Nahrungsmitteln. Da die Anbauflächen in Zentralchile kaum noch ausgeweitet werden konnten, richtete man den Blick nach Süden. Noch immer war das Land südlich des Río Biobío fest in Mapuche-Hand. Zunächst begann man, gezielt Siedler anzuwerben und das Gebiet jenseits des Mapuche-Landes zu kolonisieren. Dabei spielten Deutsche ab den 1850er-Jahren eine wichtige Rolle, die sich hauptsächlich in der Gegend um den Llanquihue-See und bis nach Valdivia ansiedelten. Im südlichen Patagonien ließen sich Schafzüchter nieder.
In den 1880er- und 1890er-Jahren unternahm man einen weiteren Versuch, die Mapuche zu unterwerfen. Obwohl sie sich erbittert zur Wehr setzten, wurden sie schließlich geschlagen, von ihrem Land vertrieben und in Reservate abgedrängt. Mundtot machen konnte man sie aber nicht (s. Infokasten S. 19).
In den 1860er-Jahren kam der Salpeterabbau immer mehr in Schwung. Das als Düngemittel und Schießpulver genutzte Nitrat ließ sich für gutes Geld nach Europa exportieren. Die reichsten Salpeterlagerstätten befanden sich in den Provinzen Tarapacá (die damals zu Peru gehörte) und Antofagasta (zu Bolivien gehörig). Der auch Salpeterkrieg genannte Konflikt ergab sich aus Grenz- und Steuerstreitigkeiten zwischen Bolivien und Chile, die dazu führten, dass Chile am 14. Februar 1879 Truppen nach Antofagasta schickte: Der Pazifische Krieg war ausgebrochen.
Peru wurde in den Konflikt mit hineingezogen, weil Lima sich vorher mit Bolivien verbündet hatte und keine Neutralitätserklärung abgeben wollte. 1881 besetzten chilenische Truppen Lima, aber gewonnen war der Krieg erst 1883. Peru und Chile handelten einen Friedensvertrag aus, in dem festgelegt wurde, dass der größte Teil der Provinz Tarapacá an Chile fiel. Mit Bolivien schlossen die Chilenen 1884 einen Waffenstillstand, aber erst 1904 wurde ein Friedensvertrag unterzeichnet. Die gesamte Region Antofagasta fiel an Chile. Es wurde zwar ein zollfreier Zugang zum Hafen von Arica vereinbart, doch Bolivien hatte damit seinen Zugang zum Meer verloren. Das schmerzt das Land bis heute und wird von der bolivianischen Regierung gerne für die schlechte Wirtschaftslage Boliviens verantwortlich gemacht. Das Verhältnis zwischen Bolivianern, Peruanern und Chilenen blieb gespannt, sowohl auf politischer als auch auf persönlicher Ebene. Bis heute unterhalten z. B. Bolivien und Chile keine offiziellen diplomatischen Beziehungen. Peru reichte 2008 Klage beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag über den Verlauf der Seegrenze im Pazifik ein, 2014 wurde in einem Urteil die Grenze neu festgelegt. Beide Staaten versprachen, sich daran zu halten.
Ende des 19. Jh. wurde die faktische Alleinherrschaft eines Präsidenten zum ersten Mal ernsthaft in Frage gestellt. José Manuel Balmaceda wollte Teile der Kupferindustrie nationalisieren und stellte sich damit gegen die hauptsächlich englischen Geldgeber, die die chilenischen Minenbesitzer und andere Angehörige des Geldadels hinter sich hatten. Es kam zu einem blutigen Bürgerkrieg. Die Aufständischen hatten schnell die Salpeterregion und Valparaíso besetzt und saßen damit in den Schaltzentralen der chilenischen Wirtschaft. Balmaceda gab auf, floh nach Argentinien und nahm sich dort das Leben.
Bereits gegen Ende des 19. Jh. hatte sich in den Bergbauzentren im Norden des Landes eine Arbeiterschicht herausgebildet. Gewerkschaften wurden gebildet und es kam zu Streiks, die nicht immer gewaltfrei abliefen. Anlässlich von Streiks und Protestkundgebungen, mit denen Minenarbeiter auf ihre katastrophalen Arbeitsbedingungen aufmerksam machen wollten, schoss das Militär 1907 in Iquique während einer Versammlung in einer Schule wahllos in die Menge. Eine bis heute nicht genau bekannte Zahl von Arbeitern mit ihren Frauen und Kindern wurde buchstäblich niedergemetzelt; einige Quellen sprechen von bis zu 3.000 Toten.
Als Gegengewicht zu den konservativen und liberalen Parteien der Oligarchie wurden Arbeiterparteien gegründet: 1912 die Sozialistische Arbeiterpartei (Partido Obrera Socialista), ein Vorläufer der kommunistischen Partei Chiles (Partido Comunista de Chile), und 1933 die Sozialistische Partei (Partido Socialista). Auch der Mittelstand hatte inzwischen seine Interessenvertretungen: die Demokratische Partei (Partido Demócrata) und die Radikale Partei (Partido Radical) schlossen sich 1920 zu einer Alianza Liberal zusammen und konnten noch im selben Jahr einen Wahlsieg mit Arturo Alessandri Palma als Präsidentschaftskandidat verbuchen. Die Regierung kündigte soziale Reformen an, konnte aber wegen des Widerstandes aus der Oberschicht nur einen Bruchteil ihrer Pläne verwirklichen. Dazu gehörten immerhin das Verbot von Kinderarbeit, das Recht auf Gewerkschaften und Streik, die Gründung einer Unfallversicherung und die Einrichtung von Schiedsgerichten.
Von 1925 bis 1932 wurde Chile von wechselnden Militärregierungen regiert, bis Alessandri ein zweites Mal Präsident wurde und versuchte, die Macht der Militärs einzuschränken.
Durch die Möglichkeit, ab ca. 1918 Salpeter als Dünger künstlich herzustellen, sank die Nachfrage nach diesem Rohstoff schlagartig. Chile bekam die Folgen der Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren heftig zu spüren. Die Wirtschaft basierte bald nur noch auf dem Export von Kupfer. Jetzt rächte sich, dass die Regierung die Schürfrechte für die größten Minen des Landes, El Teniente und Chuquicamata, zu Anfang des Jahrhunderts an US-amerikanische Gesellschaften vergeben hatte. Die Gewinne, die die Chilenen jetzt selber so nötig gebraucht hätten, flossen zu einem großen Teil in die USA. Ab den 1940er-Jahren setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung durch den Export von Kupfer ein, der Bedarf auf dem Weltmarkt stieg durch den Zweiten Weltkrieg beträchtlich.