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Maunz & Minka

Mausestarke Miezgeschichten

Band 2

Martina Meier (Hrsg.)

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

© 2021 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen / Deutschland

Besuchen Sie uns im Internet - papierfresserchen.de

In Zusammenarbeit mit

CAT creativ - Redaktions- und Literaturbüro Martina Meier

Tostner Burgweg 21c, 6800 Feldkirch / Österreich

Lektorat - Gestaltung - Buchsatz

cat-creativ.at

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2013.

Titelbild: © SANTA - lizenziert Fotolia.com

ISBN: 978-3-86196-224-3 - Taschenbuch

ISBN: 978-3-99051-031-5 - E-Book

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Inhalt

Hinterhältige Ratten

Kitty, das Kätzchen

Schatzsuche

Wie Wichtel zu uns kam

Vom Fliegen, Fallen und bunten Erinnerungen

Schutzengel

Die (traurige) Geschichte des Landes Katzmausen

Katzen sterben alleine

Katze fängt Maus! Maus fängt Katze!

Die Mutprobe

Die Blumenmaus

Katzen fressen Mäuse nicht!

Ein lachendes und ein weinendes Auge

Der große Wunsch

Milo und Oreo

Jede Menge Mäuse – Geld oder Freundschaft?

Lottchen, ich und mein Tagebuch

Die wilde Jagd

Maunz und Minka

Miezekatze

Der Dieb

Schöner ist es zu Hause

Die Dschungelkatze

Katzen in Afrika

Mein Leben als Kater

Der Adventskranz

Die Katze Bruna kocht Spaghetti

Beurteile nie jemanden nach seinem Äußeren

Umgedreht

Das Innere zählt

Mini und Lilly spielen Verstecken

Bis zum schnurrenden Tod

Ein kleines Wunder

Trau niemals einer Katze

Große Ferien in Rio

Wo sind die Farben?

Ein ungewöhnlicher Tausch

Katze und Maus

Von der Katze, die ein Mensch sein wollte

Bärenstark

Die große Villa

Pixies Unfall

Milka

Max und Caspar

Schattenkatzen

Die wilde Katze und die Maus

Feind oder Freund

Eine Katze und eine Maus vertragen sich

Aufregung im Katzenvolk

Ansichten eines Hauskaters

Große Feinde, beste Freunde

Der Rote Blitz und das Mäuseproblem

Pieps und Felix

Katze und Maus

Das Katzenproblem

Der neue Freund

Eine kluge Maus

Die Katze Anna-Bella

Minkas neue Freundin

Die Maus und die Katze

Kater Mursik im Katzenland

Hunter und Denticles

Das Wettessen

Alleine im Wald

Heute ist es etwas anders

Katzen darfst du niemals trauen

Drei Hunde und ein Mäusefänger

Engel mit Katzenaugen

Katze und Maus in Freundschaft!

Winterwunsch in Waldesruh

Katzenreisen

Stine und ihre tierisch guten Retter

Wo ist Minka?

Die Prüfungen

Cookie, der Abenteurer

Die Verbündeten

Caity entdeckt den Garten

Cassie aus Luxemburg

Aufregung im Hühnerstall

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Hinterhältige Ratten

Es war einmal eine Superkatze, die hatte Superkräfte. Sie besaß unter anderem zwei Meter lange Krallen, Infrarotsicht, Radarschnurrhaare, Laseraugen und ein schusssicheres Fell. Eines Tages war Katze X auf einer Mission, um die böse Ratte Julius gefangen zu nehmen. Sie machte sich bereit. Die Ratte Julius und seine Männer machten sich ebenfalls kampfbereit. Dann ging der Kampf los. Der General zog die ganze Armee auf die Katzen. Doch nach drei Stunden waren nur noch zwei Ratten da, Richard und Julius. Sie wehrten sich mit allen Kräften. Richard wurde schwer verletzt und war bewusstlos, nun war Julius der Katze X ausgeliefert. Die Katze X nahm ihn mit auf die Katzenstation und er wurde verhört. Nach einer Weile gewann Richard sein Bewusstsein zurück und merkte, dass Julius nicht mehr da war. Richard machte sich auf den Weg zum größten Rattenbau der Welt, dessen Anführer Elias war, eine der größten Ratten der Welt! Richard erzählte Elias von der Entführung und wollte, dass sie zusammen die Katze töteten.

Elias willigte sofort ein und sagte: „Ich werde meine Truppen zusammenrufen und dem ein Ende setzen.“

Und so geschah es. Die Ratten machten sich kampfbereit und marschierten los. Nach einer Weile waren die Ratten am Geheimversteck der Katze und griffen an. Eine riesige Schlacht hatte begonnen. Richard, Elias und dreißig andere Ratten wollten Katze X gefangen nehmen und Julius befreien. So kämpften alle Angreifer gegen eine Katze. Es wurden immer weniger Ratten ... zwanzig ... zehn ... und schließlich waren nur noch Elias und Richard übrig. Die Katze war, wie die beiden, bereits schwer verletzt. Sie kämpften immer weiter. Elias konnte schon bald nicht mehr und brach halb tot zusammen. Richard kämpfte weiter, stolperte und fiel zu Boden. Die Katze war über ihm und er war geliefert. Die Katze tötete ihn aber nicht, sondern fragte: „Warum bekämpfen wir uns eigentlich?“ Richard antwortete: „Das weiß ich auch nicht.“ Nach einer kurzen Zeit sagte Richard, dass er Frieden wolle, und so schlossen Katzen und Ratten Frieden.

Richard Koszarek (11) aus Jena / Deutschland

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Kitty, das Kätzchen

Mein Kätzchen heißt Kitty und wir haben es vor zwei Wochen aus dem Tierheim geholt. Und das kam so: Mein Bruder, der eine kleine, süße, weiße Maus namens Elf hat, wollte mir mit meinen Eltern zum Geburtstag ein kleines Kätzchen schenken, denn so eins habe ich mir schon sehr lange gewünscht. Ach übrigens, ich heiße Lisa und bin acht Jahre alt, außerdem bin ich die Jüngste in meiner Familie (leider). Mein Bruder ist vierzehn und heißt Alex, er ist sehr tierlieb und sportlich.

An dem Samstagnachmittag eine Woche vor meinem Geburtstag gingen meine Eltern in den Tierhandel, um sich die kleinen Kätzchen anzugucken. Ich war um diese Uhrzeit immer im Schwimmbad und konnte daher nicht mitkommen. Nicht, dass ihr glaubt, ich wusste, was ich zum Geburtstag bekommen würde, denn davon hatte ich keinen Schimmer. Als meine Eltern nach Hause kamen, war ich schon da, mein Bruder allerdings war bei einem seiner Fußballspiele.

Ich saß mit dem Laptop meines Bruders auf meinem Bett und checkte meine E-Mails, und tatsächlich, meine Freundin Anna hatte mir geschrieben, dass sie am nächsten Samstag auf Karins Geburtstag eingeladen war, ob sie zu meinem Geburtstag kommen konnte, sagte sie mir aber nicht. Keiner von meinen Freunden hatte bisher zugesagt und ich war am Zweifeln, ob ich dieses Jahr überhaupt meinen Geburtstag feiern würde. Vielleicht haben sie ihn ja vergessen?

Doch dann platzte mein anderer Bruder, der übrigens Lukas heißt, in mein Zimmer rein und wollte, dass ich ihm seinen Laptop, den ich von ihm ausgeliehen hatte, wieder zurückgab. Mir war das egal, weil ich sowieso schon fertig war. Er nahm den Laptop und ging wieder raus. Stattdessen ging ich nach draußen und fuhr mit dem Bus zu meiner Freundin. Wir trafen uns fast jeden Tag und plauderten, doch gegen sechs Uhr musste ich wieder zu Hause sein. Als ich dann nach einer Stunde zu Hause war, gab es Abendessen. Wir saßen alle still am Tisch, bis meine Mutter mich fragte, was ich mir denn zum Geburtstag wünschen würde.

Ich antwortete: „Nur ein kleines Kätzchen.“

Als wir dann endlich alle zu Ende gegessen hatten, stand ich auf und ging ins Bett.

Eine Woche später (also an meinem Geburtstag) weckten mich meine Eltern mit einem Kuchen und zwei Geschenken. Ich bekam ein Buch und eine CD. Am Nachmittag fragte mich mein Bruder dann, ob ich mit ihm ein Eis essen gehen würde, und ich sagte: „Ja.“ Also gingen wir zum Eisladen, und als wir dort ankamen, hörten wir laute Musik. Sie kam von drinnen. Wir gingen rein und alle meine Freunde waren dort und riefen: „ÜBERRASCHUNG!“

Die war gelungen! Ich bekam mein Kätzchen. Es war so süß und wir hatten ein tolles Leben.

Lina Hertrampf (12) aus Hamburg / Deutschland

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Schatzsuche

Es war einmal eine Katze, die hieß Maunz. Sie lebte auf einem Bauernhof. Maunz fühlte sich auf dem Hof pudelwohl. Es gab Kühe, Schweine, Pferde, Schafe, usw.

Eines Tages, als Maunz wieder auf dem Feld war, traf er etwas Kleines, Graues. Maunz dachte sich nichts dabei und fragte: „Miau, wer bist du?“

„Hallo, ich bin Minka Maus, und wer bist du?“

„Ich, ich bin die gefährlichste Katze der Welt! Ich bin Maunz“, raunte Maunz der Maus zu.

„Aha! Du Maunz, wollen wir Freunde sein?“

„Von mir aus, ja!“ Und so wurden Minka und Maunz Freunde. Sie erlebten viele Abenteuer. Ein Abenteuer erzähl ich euch:

Maunz und Minka trafen sich wie jeden Tag bei der Scheune. „Maunz, Maunz, schau doch mal, eine Karte.“

„Wo hast du denn die her?“, meinte Maunz.

„Gefunden.“

„Mach mal auf, Minka!“

Minka rollte die Karte aus und sagte: „Da ist der Start, und das Kreuz ist das Ziel, das da ist doch das Dorf! Komm, lass uns gehen.“

Bevor Minka aufbrechen konnte, meinte Maunz: Wollen wir nicht noch zwei Taschenlampen, Proviant und einen Kompass mitnehmen?“

Wenig später ging es los. Minka trug die Karte in der rechten Hand und in der linken hielt sie den Kompass. Maunz trug den Rucksack, in dem zwei Taschenlampen und Proviant lagen.

Nach zwei Stunden zeigte Minka auf eine Stelle. „Hier ist das Ziel, da müssen wir buddeln.“

„Mit was denn, etwa mit den Pfoten, oder wie?“

„Na damit!“ Die Maus zeigte auf zwei Schaufeln. „Los geht’s“, riefen Maunz und Minka gleichzeitig.

Nach kurzer Zeit stieß Maunz auf etwas Hartes. „Minka, Minka, ich hab was.“ Schnell buddelte er weiter. „Komm, wir öffnen den Deckel.“ Das war gar nicht so leicht. Aber sie schafften es.

„Maunz, was ist das?“

„Das ist ... Das ist Schokolade.“ Maunz und Minka ließen sich die Schokolade schmecken.

Leonie Gritzan (10) aus Dürnten / Schweiz

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Wie Wichtel zu uns kam

Hallo, ich bin Emilia und zehn Jahre alt. Meine Mama liebte Wichtel. Und jetzt in der Vorweihnachtszeit steht die ganze Wohnung mit Wichteln voll. Wichtelräuchermännchen, Wichteladventskalender, alles mit Wichteln. Heute will meine Mama schmücken. Ich mag das. In mir kribbelt es dann immer so, es fühlt sich so schön an, Weihnachten sozusagen auszupacken. Und mein Wunschzettel war auch schon fertig. Es stand wie immer dasselbe darauf: eine Katze. Ich liebte sie mindestens so wie meine Mutter die Wichtel. Seit ich fünf war, blieb mir dieser Wunsch. Da ich keine Geschwister hatte, war mir auch oft langweilig. Bei meiner Freundin Rosa hatte ich ihre Perserkatze Fluffy gestreichelt. Es war wie ein Zauber, als ich sie berührte.

So verging die Adventszeit und es war ein Tag vor Heiligabend. Ich war nicht aufgeregt, denn ich wusste, was ich bekommen würde. Spiele, Bücher, Filme. Keine Katze. So ging es weiter und schließlich saß ich mit meinen Eltern am Tisch und aß unser Festessen. Auf einmal hörte ich es an der Tür kratzen. Ich fragte meine Eltern, ob sie das auch gehört hätten. Hatten sie nicht. Irgendwann hatte ich so lange rumgenervt, dass Mama zur Tür ging und guckte. Vor der Tür saß ein kleines verfrorenes und bibberndes Kätzchen. Sein Fell war verstrubbelt. Es war ganz mager, als ob es mindestens eine Woche ohne Fressen leben musste. Es sah uns mit großen Augen an. Man musste Mitleid mit ihm haben. Es miaute leise und auf einmal packte mich eine große Wut. Wer setzte denn so ein junges Kätzchen aus? Inzwischen nahm meine Mutter die Katze auf den Arm und streichelte sie. In mir drinnen stieg eine Hoffnung auf, dass wir es behalten können. Den Rest des Abends bekam ich nur halb mit. Ich kriegte nur noch mit, dass das Kätzchen bei uns blieb. Natürlich riefen wir bei der Polizei an, aber keiner vermisste es. Zum Glück. Da gab es nur noch ein Problem: Wie sollte die süße Katze heißen? Ich hob sie hoch und hatte eine geniale Idee. „Wichtel“, flüsterte ich. Und ab dem Moment hieß Wichtel Wichtel. Und mein Wunsch war erfüllt.

Lilly Zimmermann (10) aus Hittfeld-Seevetal / Deutschland

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Vom Fliegen, Fallen und bunten Erinnerungen

Es ist ein gleichmäßiges Rattern, das mich aus dem Schlaf kitzelt. Müde versuche ich wieder einzuschlafen, mich auf der Stelle umzudrehen und so zu tun, als wäre ich niemals aufgewacht. Doch schon im nächsten Moment merke ich, dass hier etwas nicht stimmt.

Meine Augen kneife ich instinktiv zusammen und versuche, mich auf meine Umgebung zu konzentrieren, mich zu vergewissern, dass, wenn ich die Augen öffne, alles fürchterlich normal ist. Doch der Boden ist hart, ganz anders als die neue Matratze, die ich zu Weihnachten bekommen habe. Und auch scheint es hier viel kühler zu sein als in meinem Zimmer, ganz zu schweigen von dem Rattern, das so gleichmäßig zu sein scheint, und sich dennoch so wirr anhört, dass schon der Gedanke daran mich verwirrt, einfach, weil es in meinem Kopf alles keinen Sinn ergibt.

Hier stimmt definitiv etwas nicht.

Langsam, als ob meine Augenmuskeln sich erst aufwärmen müssten, blinzle ich durch meine Wimpern und versuche, meine Umgebung zu erspähen. Mein Herz rast wie wild, aber ich versuche erst gar nicht es zu verhindern, denn je weiter ich meine Augen öffne, umso nervöser werde ich. Das, worauf ich liege, ist, wie ich schon vermutet habe, ganz und gar keine Matratze, sondern ein mit Rissen überzogener Steinboden. Doch bevor ich auch den Urheber des Ratterns erblicken kann, sehe ich in ein Paar grüne Augen und bin einen Moment wie eingefroren, bevor ich es verstehen kann.

Grüne Katzenaugen. Wortwörtlich.

Sofort bin ich hellwach, doch als ich aufspringen und wegrennen will, muss ich feststellen, dass ich keineswegs größer, sondern eher kleiner als das Tier bin. Dass ich keineswegs auf zwei Beinen lande oder auch nur ansatzweise menschlich bin. Wie Watte dringt es in mein Bewusstsein. Irreal. Das kann nicht sein!

Ich traue mich nicht einmal, den Gedanken fertigzuführen und versuche, mich auf die Katze vor mir zu konzentrieren. Vielleicht muss ich einfach nur den richtigen Zeitpunkt abwarten, in der sie kurz wegschaut und dann – ja, was dann?

„Willkommen!“

Ich öffne meinen Mund, doch anstatt eines Schreis dringt bloß ein energisches Miauen aus meinem Mund, das mich fast noch mehr verunsichert, als die Tatsache, dass die Katze soeben mit mir geredet hat. Mir wird heiß und kalt, ich beginne zu zittern.

„Freut mich dich kennenzulernen, komm mit!“, kommen schon wieder Worte von der Katze vor mir.

Ich will irgendetwas erwidern, mich wundern, dass sie sprechen kann, doch bevor ich dazu komme, dreht sie sich um und huscht nach links. Ich zögere einen Moment, doch dann scheint irgendetwas von mir abzufallen und leichtfüßig springe ich auf und folge dem fremden Wesen. Und es macht mir Spaß.

Ich kann es nicht beschreiben, doch kaum folge ich der Katze, ist es ein berauschendes Gefühl. Wir rennen herum, klettern an Fenstern und Türen hoch. Auf einmal scheint es mir, als sei es eine ganz andere Welt. Viel unbeschwerlicher, obwohl ich in dem fremden Körper so viel leichter bin.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hält die Katze vor mir an und ich bin beinahe enttäuscht. „Gefällt es dir?“, fragt sie mich und ich nicke schnell, zu unsicher bin ich, irgendein seltsames Miauen auszustoßen. Mir kommt es fast so vor, als käme ein Grinsen in die Mundwinkel der Katze. Sie dreht sich um, will weiterlaufen, da überwinde ich mich doch, etwas zu fragen.

„Wo bin ich hier?“ Meine Stimme ist eindeutig menschlich ... oder kommt mir das nur so vor? Auf jeden Fall scheint die Katze mich zu verstehen, denn sie grinst mich noch breiter an. Es sieht aus wie eine Fratze, noch vor wenigen Stunden hätte es mich verunsichert, doch nun scheint es mir verwunderlich normal zu sein.

„Man muss sich fallen lassen, um zu fliegen!“, sagt sie belustigt, nimmt Anlauf und springt dann ins Nichts hinein, den Abgrund hinunter, an dem wir haltgemacht haben.

Kurz schüttelt es mich am ganzen Körper, doch dann dringen noch ein paar hastig hinterhergerufene Worte der Katze an meine Ohren: „Denk dran, wir landen immer auf den Füßen.“

Und ich weiß auch nicht, warum ich es tue, auch ich nehme ebenfalls Anlauf – und springe.

Manchmal bedeutet Freiheit, sich fallen zu lassen und alles loszulassen, es erst wirklich zu begreifen.

Warum eigentlich eine Katze? Ich falle scheinbar ewig, oder zumindest habe ich genug Zeit, um über dieses seltsame Zusammentreffen nachzudenken. Eine kleine Gegebenheit zwischen zwei Katzen und dennoch ist es für mich das Absonderlichste, das ich je erlebt habe.

Ich lächle und öffne langsam meine Augen. Ich liege in meinem Bett, es sind warme Sonnenstrahlen, die mich geweckt haben. Ich wundere mich wegen eines seltsamen Traums, der langsam in meinem Gedächtnis verblasst. Und dennoch, als ich auf dem Schulweg einer Katze begegne, habe ich das Gefühl, dass sie mir zuzwinkert ...

Leonie Fritsch (14) aus Eltville am Rhein / Deutschland

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Schutzengel

„Los gehts“, rief Nora, meine kleine Schwester. Wir, also meine Familie und ich, waren im Winterurlaub im Allgäu. Überall lag Schnee. Die Bäume hatten weiße, pudrige Mützen auf und die Berge waren mit Zuckerwatte bedeckt. Alles sah so lustig und zugleich spannend aus. Nora und ich wollten die Gegend erkunden. Wir hatten Rucksäcke auf, die Mama in der Hütte, in der wir wohnten, gefunden hatte. Papa und Mama hatten immer so Angst, dass uns was passieren könnte. Deshalb hatten sie uns Handys eingepackt, damit wir im Notfall anrufen konnten. Die Nummer von der Hütte war eingespeichert, und Mama würde nämlich jede Stunde anrufen. Also gingen wir los.

Wir hüpften über die wissen Wiesen, die aussahen wie Teppiche. Plötzlich klingelte mein Handy, ich ging ran.

„Hallo … Ja, uns geht’s gut, Mama … jaaaa … okay, tschüss!“

Kaum waren wir weg, schon der erste Anruf von Mama. Wir gingen weiter.

Auf einmal hörten wir ein Schnurren und erschraken. Hinter uns stand eine Katze mit einer Maus auf dem Rücken! Wir starrten die zwei an.

„Hallo, wir wollten fragen, wo wir hier sind. Etwa schon am Nordpol?“, maunzte die Katze.

Verrückt! Wir konnten sie verstehen! „Also, äh“, stotterte ich. Es war nicht normal, mit einer Katze zu sprechen, die eine Maus auf dem Rücken hatte und zum Nordpol wollte.

„Nein, hier ist das Allgäu“, meinte Nora mutig.

„Aha, das Allgäu. Ja, ist denn hier irgendwo eine Informationstheke?“, piepste die Maus mit bayerischem Akzent.

„Wir könnten euch helfen, der …“ Weiter kam ich nicht, denn plötzlich schrie Nora auf: „Eine Lawine!“ Ich drehte mich um. „Rennt! Hiiiiilfe!“

Die Katze sprang mit einem Satz auf eine hohe Lärche, die Maus hüpfte hinterher und krabbelte wieder auf ihren Rücken. Nora und ich rannten. Wir ließen unsere schweren Rucksäcke samt Handys und Proviant fallen und liefen, so schnell wir konnten. Doch die Lawine war schon ins Tal gerollt und hatte sämtliche Telefonleitungen heruntergerissen. Wir konnten aufhören zu rennen, also suchten und fanden wir unsere Rucksäcke.

Sie waren ein bisschen unter dem Schnee vergraben. Danach suchten wir nach Katz und Maus. Wir machten uns Sorgen um sie, wir schrien nach ihnen, doch sie waren nirgends zu finden. Also gingen wir traurig nach Hause. Von unserem Erlebnis mit den beiden erzählten wir niemandem. Mama hatte schon gedacht, wir wären von der Lawine verschüttet worden, und hatte Papa nach uns suchen lassen.

Jetzt saßen Nora und ich in unserem Zimmer. Mama erklärte uns, dass wir jetzt schlafen müssten. Als Nora schon schlief, überlegte ich, ob die Katze und die Maus vielleicht unsere Schutzengel waren. Wir hatten schließlich überlebt. Dann schlief ich endlich ein und träumte von Katz und Maus, die auf einer Wolke im Himmel schwebten und mir zuwinkten.

Lilli Rose (11) aus Fellbach / Deutschland

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Die (traurige) Geschichte des Landes Katzmausen