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Inger Palmstierna

DAS GROSSE
GEWÄCHSHAUSBUCH

Das ganze Jahr säen, ernten, genießen

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VORWORT

Gewächshäuser machen Freude. Die Wärme und der Duft von Erde und Pflanzen, das Gefühl von Frühling, der Geschmack des Sommers und der Schutz vor dem Herbstwind – all das ist wunderbar. Die warme, schützende Umgebung ist ein Ort für Freude, Wachstum und Anbau.

Egal wie man sein Gewächshaus genießen will, es muss weder teuer noch anstrengend sein. Oft macht man es sich unnötig kompliziert. Das Einfache reicht meistens völlig aus. Wenn man sich entscheidet, wofür man das Gewächshaus verwenden will, und es dementsprechend einrichtet, kann man es mit wenig Aufwand zum Erblühen bringen. Zarte Radieschen, geliebte Geranien, sonnenwarme Tomaten, Schatten spendende Weinreben und hübsche Sommerblumen sind einige Beispiele.

Wer schon ein Gewächshaus hat, bekommt in der ersten Hälfte des Buches Tipps, welche Pflanzen man noch darin anbauen kann. Wenn das Gewächshaus nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hatte, kann man im hinteren Teil des Buches Ursachen dafür finden. Es geht um die „Hardware“ in Form des Gebäudes selbst: Größe, Form, Wärme und Belüftung. Wer noch nicht den Schritt gemacht hat, sich ein Gewächshaus zu kaufen, bekommt Tipps und Ratschläge, woran man denken muss, bevor man sich entscheidet.

Das Gewächshaus ist ein Ort, der wärmer und heller ist als Garten und Wohnhaus. Es gibt den Pflanzen mehr Möglichkeiten zum Wachstum und uns mehr Möglichkeiten zum Anbau, aber es stellt auch größere Anforderungen an Erde, Wasser, Nährstoffe und Pflege. Darüber zu lesen hört sich vielleicht etwas langweilig an, aber es ist im Gewächshaus besonders wichtig, und die Anbautipps in diesem Buch geben auch Anfängern Chancen auf Erfolg. Denn während der letzten Jahre hat das Interesse am Anbau essbarer Gewächse zugenommen. Viele sind der Meinung, dass Eigenanbau die Lebensqualität erhöht: Regional, giftfrei, absolut frisch und herrlich aromatisch. Auch wenn es nur im kleinen Rahmen ist, versüßt es das Dasein ein bisschen, wenn man selbst gezogenes Gemüse auf dem Teller hat. Der Fokus hat sich zwar von Blumen auf gutes, gesundes Obst und Gemüse verlegt – aber ein Blumenstrauß auf dem Tisch macht an einem grauen Herbsttag immer noch eine besondere Freude.

Seit dieses Buch zum ersten Mal erschienen ist, haben sich Vorschriften und Verordnungen geändert, das Klima wird extremer, Garten und Einrichtung werden von Modeerscheinungen bestimmt. Es werden mehr neue Gemüsezüchtungen beworben als neue Blumensorten. Die Anzucht aus Samen geht zurück und Pflanzenstecklinge werden üblicher. Es gibt immer weniger Samenfirmen, und das Angebot von Sorten wird in ganz Europa immer einheitlicher. Ein Grund mehr, sich am Eigenanbau zu freuen.

Das Buch hat sich auf das wachsende Interesse für das Essbare eingestellt und inspiriert Sie hoffentlich zu noch mehr Eigenanbau, jetzt, wo die Möglichkeiten dafür noch größer geworden sind.

Inger Palmstierna

INHALT

1 ANSCHAFFUNG EINES GEWÄCHSHAUSES

Bevor man sich am Gewächshaus freuen kann, ist zu entscheiden, wofür man es verwenden will – als bequemen Wintergarten, geräumigen Ort für Anbau oder beides –, was Planung erfordert. Will man es das ganze Jahr über nutzen, und was darf es kosten?

2 ANBAU IM GEWÄCHSHAUS

Um auf einfache und effektive Art anzubauen, muss man wissen, was die Pflanzen zum Leben brauchen. Was kann man im Gewächshaus kultivieren und welche Art des Anbaus soll man wählen? Und was muss man bei Erde und Nährstoffen beachten?

3 AUSSAAT, VORKULTUR, PIKIEREN

Einer der großen Vorteile von Gewächshäusern ist, dass man Pflanzen vorziehen kann, was nicht nur frühere Ernten ermöglicht, sondern auch Spaß macht. Welche Art von Vorkultur soll man wählen? Und was muss zwischen Anzucht und Auspflanzen passieren?

4 SOMMERBLUMEN ZUM AUSPFLANZEN

Manche Pflanzen können nicht blühen, bevor der Frost kommt, andere blühen sehr spät, wenn sie nicht im Gewächshaus vorgezogen werden. Hier bekommen Sie Planungshilfen und Vorschläge für Sommerblumen, die ausgepflanzt werden können und den ganzen Sommer lang Freude machen.

5 BREITSAAT FÜR BLÜHENDE RABATTEN

Wenn man Blumen im Gewächshaus als Breitsaat in Kisten anlegt, geben die Samen den größtmöglichen Ertrag, bevor man die kleinen Pflanzen auspflanzt. Und man vermeidet Schädlinge wie Vögel und Schnecken. Aber welche Sorten sind für Breitsaat geeignet und wie geht man vor? Und welche Pflanzen kann man zusammen verwenden?

6 GEMÜSE IM GEWÄCHSHAUS

Es ist ein herrliches Gefühl, selbst gezogenes Gemüse zu essen, und weil der deutsche Sommer nie lang genug ist, bekommt man im Gewächshaus sicherere und größere Ernten als draußen. Wie gelingen beispielsweise Tomaten, Auberginen und Schlangengurken, Melonen und Physalis?

7 GEMÜSEPFLANZEN ZUM AUSPFLANZEN

Auch Gemüse und Kräuter können vor dem Auspflanzen im Gewächshaus gesät und vorgezogen werden, um früher Ertrag zu bringen. So hat man auch weniger Arbeit mit Einzäunung und Unkrautjäten und vermindert das Krankheitsrisiko. Welches Gemüse eignet sich zur Vorkultur in Aussaatschalen und Töpfen und wie geht man vor?

8 FRÜHE ERNTE IM GEWÄCHSHAUS

Wenn man im Gewächshaus Pflanzen in Kisten aussät und dann in ein Bodenbeet setzt, kann man Salat, zarte Frühlingszwiebeln und knackige Radieschen bereits im Vorfrühling genießen. Hier erfahren Sie auch, wie Sie schon gegen Ende Juni die ersten Kartoffeln ernten können.

9 KLIMAFREUNDLICHE FRÜHBEETE

Ein Frühbeet ist eine clevere Ergänzung für ein Gewächshaus und baut auf einer jahrhundertealten Tradition auf, Frühgemüse anzubauen. Hier erfahren Sie die Vorteile von Frühbeeten, wie man darin anbaut und welche Pflanzen sich dafür eignen.

10 GANZJÄHRIG BLÜHENDE GEWÄCHSHÄUSER

Viele träumen von einem Gewächshaus, das das ganze Jahr über eine blühende Oase ist. Aber wie kombiniert man Pflanzen so, dass das Gewächshaus unabhängig von der Jahreszeit immer gleich schön aussieht, und welche Pflege ist dafür nötig? Wie gelingen beispielsweise prächtige kletternde Weinreben?

11 PFLANZEN IM GEWÄCHSHAUS ÜBERWINTERN

Das Gewächshaus ist ideal zum Überwintern von weniger robusten Pflanzen, die den deutschen Winter sonst nicht überleben, sodass sie viele Jahre lang Freude machen. Welche Pflanzen können überwintert werden, und was ist im Gewächshaus nötig, um gute Resultate zu erzielen?

12 FRÜHLINGSBLUMEN, ZWIEBELPFLANZEN UND PERENNIERENDE PFLANZEN

Um den Garten früh zum Blühen zu bringen, kann man Zwiebeln im Topf im Gewächshaus überwintern und zu früher Blüte bringen. Erfahren Sie auch, wie man Frühlingsblumen wie Primeln und Stiefmütterchen aussät und überwintert.

13 TOPFPFLANZEN — STECKLINGE UND SAAT

Topfpflanzen, die wir im Zimmer haben, fühlen sich im Gewächshaus wohl. Erfahren Sie, wie man Triebe oder Samen von Topfpflanzen im Gewächshaus aufzieht. Favoriten wie Geranien werden hier schöner, und viele Pflanzen profitieren von einer Kur im hellen Milieu des Gewächshauses.

14 WAHL DES GEWÄCHSHAUSES — PLATZIERUNG, GERÜST, MATERIAL

Es gibt ganz verschiedene Gewächshäuser auf dem Markt, bei der Wahl muss man auf vieles achten. Wo ist der richtige Platz im Garten und welche Bauverordnungen gelten? Erfahren Sie auch, was man bei Farbe, Form, Deckmaterial und Luftzirkulation bedenken muss.

15 FUNDAMENT

Die Arbeit am Fundament des Gewächshauses ist sehr wichtig, aber nicht so schwer, wie viele meinen, besonders bei einem kleinen Gewächshaus. Ein größeres Gewächshaus erfordert etwas mehr Arbeit; hier erfahren Sie unter anderem, wie man das Fundament setzt oder ein abgesenktes Gewächshaus baut, das Wärme besser speichert.

16 BEHEIZUNG UND BEWÄSSERUNG

Das Klima hängt stark davon ab, wo man wohnt, was man bei der Planung von Beheizung und Bewässerung des Gewächshauses unbedingt berücksichtigen muss. Wie isoliert man es am besten für den Winter und sorgt für Schatten im Sommer, um ganzjährig eine gute Temperatur zu haben?

17 EINRICHTUNG UND BELEUCHTUNG

Es gibt viele verschiedene Arten, ein Gewächshaus einzurichten, die davon abhängen, wie man es verwenden will. Was muss man bei der Wahl von Boden, Tisch und Regalen bedenken? Ist Beleuchtung nötig, und wenn ja, welche Art ist geeignet?

18 PFLEGE UND SAUBERKEIT

Ein Gewächshaus muss ordentlich gepflegt werden, um Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden. Hier bekommen Sie Tipps, wie man innen und außen einen gründlichen Herbstputz durchführt, und was während der übrigen Jahreszeiten zu beachten ist.

19 LESE- UND EINKAUFSTIPPS

Während des Winters kann man sich durch Literatur in seinen Garten vertiefen. Hier gibt es Buchtipps und Anleitungen, wie man im Internet fundierte Informationen über Gewächshäuser, Pflanzen und Samen suchen kann.

OHNE UMWEG ZU …

Saat

Anzucht, pikieren

Zwiebeln und Knollen

Pflanzung und Pflege

Breitsaat

Gemüseanbau

Anbau im Frühbeet

Frühlingsblumen säen

Zwiebeln pflanzen

Perennierende Pflanzen säen

Stecklinge

GUT ZU WISSEN

Nährstoffe im Wasser

Tabelle – Sommerblumen

Breitsaat in der Kiste

Gemüse zur Vorkultur

Vorkultur und Anbau im Frühbeet

Im Frühbeet säen und früh ernten

Überwinterung von Pflanzen

Weihnachtliche Zwiebelpflanzen

Perennierende Pflanzen zum Aussäen

Kräuter zum Aussäen

REGISTER

IMPRESSUM

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ANSCHAFFUNG DES GEWÄCHSHAUSES

Ein Gewächshaus ist eine ungeheure Bereicherung und schafft viele Möglichkeiten. Man wählt selbst, wie man es verwenden will – als Kaffeeplatz und Abstellraum bis zu effektivem Gemüseanbau –, aber man muss gut planen, wenn alles gleichzeitig Platz haben soll.

Wer praktisch orientiert ist, kann säen und pflanzen, Gurken und Basilikum ernten und gleichzeitig eine Blütenpracht in den Gartenbeeten schaffen. Das Gewächshaus gibt einem die Möglichkeit, fast das ganze Jahr über anzubauen, sich der Natur nahe zu fühlen und es dabei in seinem Schutz bequem zu haben. Man hat wohl kaum ein Hobbygewächshaus, um damit Geld zu verdienen, aber die Menge an Pflanzen und die Kilos Tomaten, die man erntet, bewirken trotz allem, dass es sich allmählich rechnet.

Der Genießer kann sich eine friedliche Oase mit Düften und attraktivem Grün schaffen. Einige wenige Pflanzen reichen, um die richtige Atmosphäre zu bekommen, die man für einen Platz mit Sitzmöbeln braucht.

Entscheidungen über Entscheidungen

Als erstes muss man sich entscheiden, wie man das Gewächshaus verwenden will. Das ist wohl der schwierigste Schritt vor der Anschaffung. Wenn man vor allem einen bequemen Wintergarten haben will, plant man es so. Wenn man viel anbauen will, müssen die Pflanzen den meisten Raum bekommen. Natürlich kann man den Plan von Jahr zu Jahr ändern, aber die Größe, Form und die Hülle des Gewächshauses werden dadurch bestimmt, wie man es verwenden will.

Die Gewächshäuser um die 10 m2, die es bereits in vielen Gärten gibt, reichen für den Anbau der üblichen Pflanzen aus. Wenn man sowohl bequem Kaffee trinken als auch Tomaten anbauen will, muss man ein etwas größeres Gewächshaus planen. Hier kommt die Frage ins Spiel, ob man schon eine Baugenehmigung braucht (siehe Seite 138). Das erweitert aber die Möglichkeiten, das Gewächshaus gleichzeitig zum Anbau und als Wintergarten zu nutzen.

Gewächshäuser bestehen aus einem Fundament, einem Gerüst und Deckmaterial. Dazu kommt einfachere Technik wie Belüftung und Bewässerung samt Einrichtung. Die muss man gleichzeitig mit dem Gewächshaus aussuchen und kaufen. Wenn man ein Gewächshaus möchte, das das ganze Jahr über beheizt ist, muss man das vor dem Kauf entscheiden. Einfachere Beheizung wie Heizlüfter kann man auch später noch ergänzen.

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Gewächshäuser gibt es in vielen verschiedenen Modellen. Wählen Sie eines, das Sie schön finden und das zu Ihrem Haus passt.

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Eigenbau aus alten Holzfenstern, geeignet für ein paar Tomatenpflanzen und Chilis

Angemessene Kosten

Sehr einfach und praktisch ist, ein Gewächshaus als Bausatz zu kaufen. Die gibt es in allen möglichen Modellen, Größen und Stilen für jeden Geschmack. Wenn man es selbst bauen will, kann man an einem einfachen Gewächshaus aus alten Fenstern genauso viel Freude haben wie an einem speziell für besondere Wünsche und Umgebungen entworfenen.

Die wichtigsten Aspekte bei der Anschaffung eines Gewächshauses sind Isolierung und Beheizung. Wenn man es im Winter beheizen und durchgehend Wärme haben will, kommt man in eine ganz andere Preisregion, als wenn man sich mit der Verwendung im Frühling, Sommer und Herbst begnügt. Die Kosten für Heizung und auch Beleuchtung summieren sich über den Winter. Wir haben inzwischen tendenziell immer mildere Winter mit nur einzelnen Kälteeinbrüchen, was die Beheizung im Gewächshaus wahrscheinlich weniger kostspielig macht. Außerdem gibt es neue Techniken wie Sonnenkollektoren, Erdwärme und Luftwärmepumpen, die die Heizkosten reduzieren können. Aber die Beheizung bleibt der Kostentreiber Nummer eins. Andererseits: Wenn man das Gewächshaus verwenden will, um Pflanzen zu überwintern, kommt man um die Kosten herum, sie woanders zu verwahren. Große Olivenbäume, pompöse Engelstrompeten, die Geraniensammlung und andere Lieblinge kommen in einem hellen, frostfreien Gewächshaus gut zurecht. Die Heizkosten können teilweise dadurch eingespart werden, dass man nicht jedes Jahr neue Pflanzen zu kaufen braucht.

Das Fundament für ein Gewächshaus erfordert nicht so viel Arbeit, wie viele denken. Gewächshäuser, die im Winter nicht beheizt werden sollen, brauchen kein aufwendiges Fundament. Natürlich kann man graben, drainieren und Kies legen, aber für kleinere Gewächshäuser ist das nicht nötig, es sei denn, man möchte im Gewächshaus durchgehend einen festen Boden haben. Kleinere Gewächshäuser können auf Balken stehen, die auf dem Boden liegen, ohne dass man Punktfundamente gießen muss. Gewächshäuser mit so einem einfachen Fundament haben schon Stürme überstanden. Wenn man Gewächshäuser aus Ländern mit milderem Klima kauft, muss deren Anleitung für das Fundament/den Sockel den deutschen Verhältnissen angepasst werden. Am einfachsten ist es, eine deutsche Firma oder einen deutschen Lieferanten zu nehmen, der die Anleitung bereits unserem Klima angepasst hat.

Wenn das Gewächshaus das ganze Jahr über als Wohnraum genutzt wird, ist auch ein aufwendigeres Fundament zu anderen Kosten nötig. Es wird dann als Anbau des Hauses gerechnet und kostet ungefähr genauso viel wie ein normales Zimmer, auch wenn man hier Wände aus Glas hat. Die Anschaffung eines Gewächshauses muss aber nicht die Welt kosten. Es muss kein Luxushaus mit gegossenem Fundament sein, um Freude damit zu haben. Während der Jahreszeiten, in denen das Gewächshaus verwendet wird, unterscheiden sich die Preisklassen funktionsmäßig kaum. Den Preis bestimmt aber maßgeblich, wie lange man das Gewächshaus im Jahr verwenden kann.

Garten, der Anbau von Pflanzen und der Aufenthalt in der Natur sind eine Quelle der Gesundheit und des Wohlbefindens. In einem Gewächshaus können Sie, unabhängig von Modell und Größe, Ihrer Gesundheit während des Großteils eines Jahres etwas Gutes tun.

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Kleines Standardgewächshaus, genau richtig für Tomaten, Gurken und als Kaffeeplatz für zwei Personen

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Größeres Gewächshaus für Anbau und Essplatz, der Sockel besteht aus Balken auf Bodenplatten (Plinthen)

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Im Gewächshaus können die Pflanzen schneller wachsen als draußen. Deshalb muss man dafür sorgen, dass sie genug Wasser, Nährstoffe und Erde bekommen. Es wird immer mehr verbraucht, je größer die Pflanzen werden. Komposterde eignet sich ausgezeichnet für Gewächshäuser, Gemüsebeete, Rabatten und alle Töpfe.

ANBAUEN IM GEWÄCHSHAUSES

Der Anbau von Pflanzen gibt einem Gewächshaus erst seine ganz spezielle Atmosphäre. Pflanzen, Wasser und Erde schaffen einen herrlichen Duft und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Nichts kann leichter sein, als einen Samen in die Erde zu stecken, und heraus kommt eine Pflanze. Wenn alles funktioniert, wie es soll, reicht das. Pflanzen, die man anbaut, um Blüten und Ernten zu bekommen, erfordern mehr.

Wenn man frühzeitig plant, was man wie lange anbauen will, kann man ein praktisches und leicht zu unterhaltendes Gewächshaus bekommen. Planen Sie das, was Ihnen am wichtigsten ist: die Anbaufläche, den Kaffeeplatz oder den wirtschaftlichen Nutzen.

Eine gewöhnliche Planung sieht ein schmales Beet entlang der einen Längsseite des Gewächshauses vor. Dort werden hohe Pflanzen gepflanzt, zum Beispiel Tomaten- und Gurkenpflanzen. An der anderen Längsseite oder auch an der Schmalseite kann man Regale für Saaten und kleine Pflanzen vorsehen.

Wenn man das Gewächshaus noch intensiver nutzen will, kann man gut Dill, Salat und Basilikum zwischen den Tomatenpflanzen anbauen. Chili- und Paprikapflanzen können in etwas größeren Töpfen Platz finden, die den Gang entlang stehen. Man kann auch alle Pflanzen in Töpfen anbauen. Dann können sie bei Bedarf einfach umgestellt werden, sie brauchen aber mehr Aufwand bei der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.

Wenn das Gewächshaus größer ist, kann man die hintere Schmalseite als Kaffeeplatz, kombiniert mit einem Arbeitsplatz nutzen. Ganz schmale Regale, die an der Gewächshauskonstruktion befestigt sind, bieten Platz für eine Reihe Töpfe. Dort kann man Lieblingspflanzen wie Geranien, Fuchsien und Myrte sammeln. Alternativ hat man frei stehende Regale, die man bei Bedarf umstellen kann, wenn man bei einer Feier oder für Gäste mehr Platz für einen größeren Tisch braucht.

Wie baut man an?

Im Gewächshaus kann man auf mehrere Arten anbauen, auch gleichzeitig. Man kann Pflanzen im Topf auf dem Boden stehen haben. Man kann flache Kisten mit Erde haben, in die man die Samen direkt sät. Dill, Petersilie und Salat können in Kisten wachsen, wenn man sie nach und nach erntet, wenn sie groß genug sind. Man kann Erdsäcke auf dem Boden oder in speziellen Pflanzkisten haben und darin ohne viel Schmutz etwas größere Pflanzen anbauen.

Man kann auch Anbauflächen in der Bodenerde des Gewächshauses haben. Dort platziert man am besten größere Pflanzen wie Tomaten und Gurken. Zuerst werden sie in Töpfen angesät, und wenn die Pflänzchen herangewachsen sind, setzt man sie in die Anbaufläche oder in einen größeren Topf.

Was baut man an?

Die meisten Hobbygärtner pflanzen in ihr Gewächshaus Tomaten und Gurken, aber die Möglichkeiten sind vielfältig. Um den Anbau und die Pflanzenwahl zu vereinfachen, haben wir im folgenden Kapitel Pflanzen, die gleiche Anforderungen stellen, in Anbaugruppen zusammengefasst. Tomaten und Gurken baut man zum Beispiel ziemlich ähnlich an. Anstatt dieselben Details für jede Pflanze zu wiederholen, gilt die Beschreibung für alle Pflanzen in der Gruppe. Wenn man den Anbau erweitern will, kann man es sich einfach machen und weitere Pflanzen aus derselben Gruppe wählen. Dann muss man nicht an so viele Details denken.

Wenn dann allmählich die Freude am Anbau und die eigene Erfahrung wachsen, kann man auch die Anzahl der Anbaugruppen erweitern. Mehrjährige Pflanzen können im großen Topf oder im Erdboden angebaut werden.

GRÜNE FUNDAMENTE

Alle Pflanzen brauchen Licht, Wasser, Nährstoffe und Wärme, um zu wachsen, aber es brauchen nicht alle gleich viel von allem. Unsere häufigen Unkrautpflanzen keimen schnell und kommen selbst zurecht. Eine Tomate keimt auch leicht, während eine Gurke dazu mehr Wärme verlangt. Wer anbaut, muss dafür sorgen, dass die Pflanzen jeweils alles bekommen, was sie für ihr Wohlbefinden brauchen. Dann geht der Anbau leichter, man muss weniger Arbeit investieren und bekommt mehr Ertrag, egal ob bei Blumen, Gemüse oder Obst. Wenn man weiß, wie Pflanzen funktionieren, ist es einfacher, es richtig zu machen.

Damit ein Samenkorn keimen kann, braucht es Feuchtigkeit. Der Samen muss in feuchte Erde gesetzt werden, damit er sich vollsaugen und keimen kann. Diese Erde sollte frei von Unkraut und Krankheiten sein und kaum Nährstoffe enthalten. Solche Erde nennt man Anzuchterde, sie ist in Tüten erhältlich. Es ist wichtig, dafür Anzuchterde zu verwenden. Pflanzen-, Kompostoder Bodenerde funktioniert nicht so gut. Normale Pflanzerde enthält zu viele Nährstoffe, und normale Bodenerde enthält Unkrautsamen, die mit den ausgesäten Samen konkurrieren.

Die Erde

Wenn das Pflänzchen angewachsen ist, wird es in einen eigenen Topf mit nährstoffreicher Erde übertragen. Auch Jungpflänzchen, die man kauft, müssen möglichst umgehend in einen größeren Topf mit nährstoffreicher Erde umgepflanzt werden. Diese Erde kann man in Säcken kaufen. Sie heißt Pflanzerde, Pflanzenerde, Blumenerde, Gartenerde oder ähnlich. Kaufen Sie nicht die allerbilligste Erde. Der Preis der Erden hängt teilweise vom Nährstoffgehalt ab. Kauft man eine billige Erde, muss man Nährstoffe zukaufen und untermischen. Gekaufte Erde sollte frei von Unkrautsamen und Krankheiten sein.

Man kann auch Komposterde verwenden oder direkt in die Bodenerde pflanzen. Wenn man Boden- und Komposterde zu gleichen Teilen mischt, ist es am besten. Diese Erde ist nicht frei von Unkrautsamen, man muss das Unkraut jäten, sobald es aufkeimt.

Hat man viele große Töpfe, verbraucht man zum Befüllen viel gekaufte Erde, man kann sie deshalb mit Bodenerde verlängern. Gekaufte Erde enthält fast nur Torf. Wenn man sie mit der halben Menge Boden- oder Komposterde vermischt, wird es meistens auch eine etwas stabilere Erde, die nicht zu einem Klumpen eintrocknet. Die meisten Pflanzen fühlen sich in einer solchen Mischung wohl.

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Kompost ist eine prima Art, biologische Abfälle zu verwerten und dadurch die beste Erde für den Anbau zu bekommen.

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Wenn man Kompost hat, füllt man die alte Erde im Gewächshaus mit reichlich Kompost auf, anstatt sie auszutauschen.

Kompost

Wenn man aussät, verwendet man für alle Saat dieselbe Art von Anzuchterde. Die meisten Pflanzen kann man dann gut in normale Pflanzerde setzen. Kompost erde sollte man nicht zum Aussäen und auch nicht für Pflanzen verwenden, die eine chemisch saure Erde bevorzugen. Auch wenn man Eichenlaub mitkompostiert, wird der fertige Mischkompost chemisch kaum sauer genug reagieren. Reiner Laubkompost aus Eichen-, Walnuss- oder Kastanienblättern muss während der Rotte aber gekalkt werden, soll der fertige Kompost chemisch neutral reagieren.

Ansonsten kann man Komposterde, ergänzt mit zusätzlichem Stickstoff zum Beispiel aus Hühnerdung, sehr gut für größere Pflanzen und zur Erdverbesserung verwenden. Komposterde enthält natürlich vorkommende Bakterien und Kleintiere, die es in gekaufter Erde nicht gibt, und die den Pflanzen gut tun. Die Kleintiere aus dem Kompost sind gut, um Schädlinge fernzuhalten, sie helfen den Pflanzen auch bei der Nahrungsaufnahme. Pilze und Bakterien, die in Komposterde enthalten sind, arbeiten mit den Pflanzenwurzeln zu gegenseitigem Vorteil zusammen. Wenn man einen Garten hat, ist Komposterde ein Mittel zum pflegeleichten und frischen Anbau, sie ist mindestens genauso gut wie gekaufte Pflanzerde.

Nährstoffspeicher

Pflanzen können auf verschiedene Arten kultiviert werden. Man kann in Töpfen anbauen, großen oder kleinen, je nachdem, wie groß die Pflanzen werden. Man kann Pflanzen in die Bodenerde im Inneren des Gewächshauses setzen. Man kann Pflanzen direkt in Säcken mit gekaufter Erde anbauen. Eine weitere Art ist, in Sand und gemähtem Gras anzubauen. Alle Arten haben ihre Vor- und Nachteile. Allen gemein ist, dass die Nährstoffe in der Erde nicht für die ganze Anbauzeit reichen. Man muss regelmäßig Nährstoffe zufügen.

Stütze im Leben

Die Erde ist nicht nur ein Speicherort für Wasser und Nährstoffe. Sie ist auch die Stütze der Pflanzen. Die Wurzeln halten die Pflanze in der Erde fest, sodass sie nicht umgeweht wird oder durch ihr eigenes Gewicht umkippt. Deshalb muss die Erde tief sein. Hundert Liter Erde entsprechen zwei großen Säcken gekaufter Erde, trocken wiegen die nicht mehr als 25–30 kg. Das ergibt in einem Aufsatzrahmen von einem Quadratmeter Fläche gerade einmal eine 10 cm tiefe Schicht Erde. Das ist nicht dasselbe, als wenn man größere Pflanzenarten in einer tiefen Grube anbaut, die genauso viel Erde enthält.

Die Erde beziehungsweise der Topf, in dem die Pflanze steht, sollte am besten immer mindestens 30 cm tief sein. Tiefere Erde stabilisiert die Pflanze und die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Man braucht den Pflanzen dann nicht so oft Wasser und Nährstoffe zu geben.

Außerdem wird die Erde nicht so warm. Im Frühling will man ja durchaus, dass die Erde gut erwärmt wird, aber im Sommer kann sie zu warm werden, und das tut den Pflanzen nicht gut. Der Erdboden wird unter gleichen Bedingungen nie so warm wie die Erde in einem Topf.

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Anbau am Boden mit Aufsatzrahmen als Rand

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Anbau in Töpfen funktioniert, wenn sie groß genug sind.

Luftig und locker

Damit die Wurzeln Wasser und Nährstoffe aufsaugen können, muss die Erde locker sein. Die Wurzeln brauchen Luft um atmen zu können, sonst ersticken sie langsam aber sicher. Außerdem muss die Erde locker sein, damit die Wurzeln wachsen können. Die Wurzeln schieben sich durch die Erde, aber wenn diese zu dicht oder fest ist, kommen sie nicht weiter. Dann kommt die Pflanze nicht an das Wasser und die Nährstoffe heran, die weiter unten im Boden stecken.

Die Wurzeln müssen sich in der Erde ausbreiten können. Ein Stein, eine Betonplatte oder harter, kompakter Boden stoppt sie. Wenn man mit einer schweren Schubkarre über die Pflanzerde fährt oder oft auf die Erde tritt, wird diese zusammengedrückt.

Außerdem wird es viel anstrengender, die Erde beim Auswechseln umzugraben, wenn sie stark zusammengedrückt ist. Steigen Sie deshalb nie mit den Füßen oder Knien in Beete oder Anbaukisten, damit die Erde nicht stark verdichtet wird.

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Anbau direkt im Erdsack, 1–2 Pflanzen pro 50-Liter-Sack.

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Anbau in speziellen Trögen mit Wasserspeicher

Anbau am Boden

In der Bodenerde anzubauen, ist eine einfache und traditionelle Form der Kultivierung. Die Erde funktioniert wie ein riesengroßer Wasser- und Nährstoffspeicher, in dem die Wurzeln Platz haben, um sich auszubreiten. Sie können sich Nährstoffe und Wasser suchen, die tiefer unten im Boden sind. Man muss sich nicht so strikt um die Bewässerung kümmern. Es ist auch einfacher, die Pflanzen an der Decke festzubinden (siehe Seite 138).

Man sollte nicht Jahr für Jahr dieselbe Pflanzenart in dieselbe Erde pflanzen. Sonst sammeln sich während einer Saison Schädlinge in der Erde, die sich im nächsten Frühling früh auf ihre Futterpflanzen stürzen können. Deshalb soll man die Erde im Bodenbeet eigentlich jeden Frühling auswechseln oder verbessern.

Eine Methode, diese anstrengende Arbeit zu vermeiden, ist, reichlich Komposterde in den Boden unterzumischen, bevor man mit dem Anbau beginnt. Komposterde hilft, die Erde frisch und nährstoffreich zu erhalten. Man kann zusätzlich auch die Pflanzen von Jahr zu Jahr den Platz wechseln zu lassen, also Gurken auf der einen und Tomaten auf der anderen Seite zu haben und im folgenden Jahr umgekehrt.

Wenn man die Bodenerde im Gewächshaus zum ersten Mal herrichtet, gräbt man um und lockert sie bis zu 25–30 cm Tiefe auf. Das geht gut mit einer Grabegabel. Darauf wird eine 20 cm oder dickere Schicht Komposterde oder Pflanzerde gegeben und unter die Bodenerde gemischt. Die Erdschicht wird so um einiges höher als die sonstige Bodenfläche. Damit sie später nicht seitlich „ausläuft“, baut man einen Rand aus Brettern oder Steinen. Mit der Zeit sinkt die Erde zusammen, in dem Maße, wie die Pflanzen Nährstoffe aufnehmen.

Jedes Jahr gräbt man dann Teile der Erde weg und füllt mit gekaufter Pflanzenerde oder Kompost auf. Wenn man nicht die gesamte Erde in den Bodenbeeten austauschen will, muss man jeden Frühling reichlich Kompost untermischen, damit die Erde nicht allmählich ausgelaugt ist. Die alte Erde kann man in den Gartenbeeten verwenden. Wenn man keinen Kompost hat, kann man auch Stallstreu (gerne benutzt) als Erdverbesserungsmittel benutzen, aber man muss weitere Düngemittel zufügen.

Anbau in Topf und Kiste

In Töpfen anzubauen, ist eine praktische Lösung. Große Töpfe werden mit Erde gefüllt und die Pflanzen eingepflanzt. Die Erde kann gekaufte Pflanzenerde sein und mit Komposterde und Bodenerde gemischt werden, wenn man will. Man kann die Erde jedes Jahr einfach auswechseln und den Pflanzen ganz neue, krankheitsfreie Erde geben. Wenn die Erde in einem Topf verdirbt, breitet sich das Problem nicht auf die anderen Töpfe aus. Es ist einfach, Pflanzen anzubauen, die spezielle Erde oder besonders viele Nährstoffe brauchen, weil man in den Töpfen unterschiedliche Erde haben kann.

Nachteilig ist, dass die Erde schnell warm wird, austrocknet und dass man sich sorgfältiger mit Wasser- und Nährstoffgaben um die Pflanzen kümmern muss. Je größer der Topf ist, desto besser. Ein 10-Liter-Eimer ist schon fast zu klein für eine Tomaten- oder Gurkenpflanze. Größere Plastiktonnen sind besser, aber sie sollten am besten nicht schwarz sein. Dunkle Farben heizen sich stark auf, und im Sommer kann die Erde zu warm für die Pflanzen werden. Die Töpfe können nach Bedarf umgestellt werden, was gut ist, aber das Aufbinden ist beschwerlich, wenn die Pflanzen schon groß sind. Große Töpfe sind auch schwer zu bewegen.

Der Anbau in Kisten ist eine Variante zum Anbau im Topf. Kisten aus unbehandeltem Holz können so gebaut werden, dass sie zur Flächenaufteilung im Gewächshaus passen. Die Erde in den Kisten wird jedes Jahr ausgetauscht. Wenn eine Kiste keinen geschlossenen Boden hat, können die Wurzeln der Pflanzen in die Bodenerde wachsen. Kisten auf Gestellen sind gut, wenn man Rückenprobleme hat oder im Rollstuhl sitzt, dann kann man sich leichter um die Pflanzen kümmern.

Anbau im Sack

Der Anbau im Sack ist eine Art Mischung aus Topf und Bodenbeet. Ein 50–60-Liter-Sack mit guter Pflanzenerde wird flach auf den Boden gelegt. Der Boden unter dem Sack sollte durchlässig sein, der Sack soll nicht auf Platten oder Asphalt liegen.

Man schneidet ein paar Kreuze in die Unterseite des Sackes, die auf dem Boden aufliegt. Durch sie soll überschüssiges Wasser ablaufen. Mit der Zeit werden auch die Wurzeln der Pflanzen durch die Löcher in den Boden wachsen. So bekommen sie Zugang zu dem Wasser und den Nährstoffen, die sich in der Bodenerde unter dem Sack befinden.

In die Oberseite schneidet man ein oder zwei Kreuze und setzt eine Jungpflanze in jedes Loch.

Man kann Reihen von Säcken ins Gewächshaus legen. Im Herbst muss man die Säcke nur herausnehmen und Gemüsebeete, Kompost oder Rabatten leeren. Im Frühling kauft man dann neue Erdsäcke.

Von Nachteil ist, dass die Erde in den Säcken schnell warm wird, genau wie in einem Topf, und dass man gut auf die Bewässerung achten muss. Die Erdschicht ist flach und bietet den Pflanzen nicht besonders viel Platz zum Festhalten. Wenn man Steinplatten oder Beton unter dem Sack hat, werden die Pflanzen besonders anfällig fürs Austrocknen, weil die Wurzeln nicht in die Bodenerde hinunter kommen.

Anbau im Sackständer mit Wasserspeicher

Es gibt spezielle technische Lösungen für den Anbau in Säcken, obwohl es eigentlich fast so ist, wie in Töpfen anzubauen. Ein 50–60-Liter-Sack mit guter Pflanzenerde wird in einen speziellen Bottich gelegt. Der Bottich hat hohle Stacheln, die Löcher in die Unterseite des Sackes stechen, sodass er Kontakt mit dem Wasserspeicher bekommt, der unter dem Bottich liegt. Die Stacheln funktionieren ähnlich wie Strohhalme, in denen das Wasser aus dem Speicher aufsteigt und sich im Sack verbreitet. An den Wasserspeicher kann man einen Schlauch zum Nachfüllen von Wasser koppeln. Nach etwa 5–6 Wochen muss man flüssige Nährstoffe zufügen, wenn die Nährstoffe in der Erde aufgebraucht sind.

In die Oberseite des Sackes schneidet man ein oder zwei Kreuze und setzt in jedes Loch eine Pflanze. Von Vorteil ist, dass man wegen des Wasserspeichers nicht so genau aufpassen muss. Nachteilig ist, dass es gleichzeitig sehr warm in der Erde werden kann.

Im Herbst muss man den Sack dann einfach nur herausnehmen und die Erde in Gemüsebeete, Kompost oder Rabatten entleeren. Im Frühling kauft man neue Erdsäcke.

Das ist also ein einfacher, aber kostspieliger „Topf“, den es in mehreren Modellen gibt, die zum Teil auch für Balkone geeignet sind. Es gibt sogar Modelle mit zugehörigem Spalier für Tomaten- und Gurkenpflanzen.

Anbau in Sand mit Grasschnitt

In Sand mit Grasschnitt anzubauen ist eine Methode, die viele interessiert. Sand enthält keine Nährstoffe, behält aber die Form und ist leicht zu bewässern. Nährstoffe werden in Form von frischem Grasschnitt zugefügt, der auf die Sandfläche gelegt wird. Die Nährstoffe im Grasschnitt werden schnell abgebaut und freigesetzt, das funktioniert wie eine Kompostierung. Die Nährstoffe werden mit dem Wasser in den Sand gespült, wo sie die Pflanzen aufnehmen können. Diese Methode funktioniert ausgezeichnet, aber die Ernte wird weder besser noch schlechter als mit konventioneller Erde.

Ein Nachteil ist, dass der Grasschnitt einmal pro Woche in einer dünnen Schicht neu aufgelegt werden muss. Es dauert auch ein bisschen, bis der Abbau des Grases in Gang kommt, anfangs muss man ein anderes Düngemittel verwenden. Außerdem muss man den Sand extra kaufen und/oder heranschaffen, und Sand ist schwer. Man muss den Sand jedoch nicht austauschen, wenn er im Winter einfriert. Er ist dann soweit frei von Schädlingen, dass man im Frühling wieder darin anbauen kann.

Wenn man überschüssigen Grasschnitt hat, gibt es auch viele andere gute Arten, ihn im Garten zu verwenden. Wenn man den Grasschnitt einfach liegen lässt, wird er schnell abgebaut und düngt den Rasen. Frischer Grasschnitt kann auch als Düngemittel für Rosen, Gemüse und Sommerblumen genutzt werden. Man legt ihn in der ersten Hälfte des Sommers mehrmals in einer 0,5–1 cm dicken Schicht auf die Erde. Wenn man den Grasschnitt auf den Kompost legt, beschleunigt er den Abbau. Man muss ihn jedoch untermischen. Legt man nur eine dicke Grasschicht auf den Haufen drauf, bekommt man einen übelriechenden trockenen Fladen als Decke auf dem Kompost.

NÄHRSTOFFE

Alle Pflanzen brauchen regelmäßig Nährstoffe. Pflanzen in Gewächshäusern, die schneller wachsen und größer werden als die Pflanzen draußen, brauchen besonders viele Nährstoffe. Man kann sie extra in die Erde mischen oder Erde kaufen, die bereits viele Nährstoffe enthält. Diese reichen jedoch nur 3–5 Wochen, dann wird Nachschub benötigt. Man kann entweder mehr Nährstoffe in die Erde mischen oder die Pflanzen mit flüssigen Nährstoffen gießen beziehungsweise eine automatische Bewässerung einsetzen, die flüssige Nährstoffe enthält.

Natürliche oder künstliche Dünger

Dünger kann entweder industriell hergestellt oder natürlich sein. Der meist anorganische Handelsdünger wird in großem Maßstab produziert. Naturdünger kann Kuhdung, Hühnerdung oder eine Mischung aus mehreren Naturprodukten wie Blutmehl und Knochenmehl sein. Es gibt auch Mischungen von Naturdüngern, die mit Handelsdünger angereichert sind.

Sowohl anorganische Handelsdünger als auch Naturdünger werden in fester und flüssiger Form verkauft. Die festen mischt man in die Erdoberfläche, die flüssigen verdünnt man mit Wasser und gießt die Erde damit. Wenn die Pflanze den Dünger aufnehmen soll, muss er im Wasser gelöst sein, das in der Erde ist. Die Wurzeln saugen dann das Wasser mit einer schwachen Mischung und den Nährstoffen aus Dünger und Erde. Deshalb muss man auch draußen immer gießen, wenn man gedüngt hat, oder vor einem Regenfall düngen.

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Pflanzen, die wachsen, profitieren am meisten, wenn sie die ganze Zeit über ausreichend Dünger und Wasser bekommen. Die Erde ist „die Suppenschüssel der Pflanze“ und muss Nährstoffe und Wasser enthalten.

Der Vorteil von Handelsdüngern ist, dass sie sich im Wasser lösen und sofort für die Pflanzen zugänglich sind. Nachteilig ist, dass das, was die Pflanzen nicht sofort aufnehmen, zusammen mit dem Wasser im Grundwasser verschwindet. Zu viel Dünger, der bei Regen ausgeschwemmt wird, erhöht den Stickstoffgehalt unserer Seen und Wasserläufe.

Organischer Naturdünger muss in der Erde zersetzt werden, damit die Pflanzen ihn aufnehmen können. Das dauert ein bisschen, sodass die Nährstoffe etwas langsamer verfügbar werden, was im Ackerbau häufig als Nachteil betrachtet wird. Der Abbau geht dann so lange vor sich, wie es etwas abzubauen gibt und die Erdtemperatur mindestens 5 °C beträgt. Wenn man Naturdünger verwendet, gibt es daher langfristig Nährstoffe im Boden, die die Pflanzen aufnehmen können, was sehr gut ist. Außerdem unterstützt man die Kleintiere, die die organischen Nährstoffe im Boden abbauen. Diese sorgen dafür, dass die Erde locker und porös wird. Würmer, nützliche Bakterien und Pilze, die mit den Wurzeln der Pflanzen zusammenarbeiten, fühlen sich in Erde mit Naturdünger wohler als in Erde mit Handelsdünger.

Nahrungsaufnahme

Am besten wachsen die Pflanzen, wenn sie regelmäßig Zugang zu Nährstoffen haben. Regelmäßig ein wenig Dünger geben führt dazu, dass es immer Nahrung gibt, wenn die Pflanzen sie brauchen. Pflanzen nehmen in der Regel nicht mehr Nährstoffe auf als sie brauchen, mit gewissen Ausnahmen, zum Beispiel Stickstoff.

Es ist ungünstig, in großen Zeitabständen große Mengen an Dünger zu geben. Deshalb sollte man nicht in großen Abständen dann jeweils besonders viel düngen. Wenn die Nährstoffe sich gelöst haben, nimmt die Pflanze sofort das auf, was sie benötigt. Das Wasser versickert dann langsam im tieferen Erdreich und nimmt die gelösten Nährstoffe mit, an die die Pflanze dann nicht mehr herankommt. Nachdem die Pflanze jeweils nur so viel aufnimmt, wie sie gerade braucht, muss sie ohne weitere Nährstoffzufuhr auskommen, bis man zum nächsten Mal düngt. Das führt zu schlechterem Wachstum, schlechterer Blütenbildung und schlechteren Ernten sowie im Freiland zu einer stärkeren Verunreinigung des Grundwassers.

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Man kann unter anderem aus Beinwell selbst Dünger herstellen.

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Gekaufte Erde im Sack besteht hauptsächlich aus Torfmull, der den verschiedenen Bedürfnissen der Pflanzen angepasst werden kann.

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Bestimmte Pflanzen, zum Beispiel Kamelie, Blaubeere und spezielle Weinreben brauchen besondere, chemisch saure Erde, damit sie die richtigen Nährstoffe aufnehmen können.

Kontinuierliche Ernährung

Eine sehr praktische Lösung ist, flüssigen Dünger in einer Hydromat-Bewässerungsanlage mit dem Gießwasser zu mischen. Dann bekommen die Pflanzen die ganze Zeit Nährstoffe. Man muss jedoch regelmäßig kontrollieren, ob die Tropfstäbe funktionieren, und den Behälter nachfüllen. Es ist schwierig, bei diesem System Naturdünger zu verwenden, der Partikel enthält, die die Tropfstäbe schnell verstopfen.

Eine gute Methode ist auch, der Erde Langzeitdünger zuzuführen. Er sieht aus wie kleine Stecknadelköpfe und findet sich oft in gekaufter Erde von guter Qualität. Der Dünger ist in die kleinen Kugeln eingekapselt, deren Schale sich nach und nach auflöst. Wie viele Nährstoffe freigesetzt werden, hängt von Wärme und Feuchtigkeit ab. Je wärmer und feuchter die Erde ist, desto mehr Nährstoffe treten aus. Das ist praktisch, denn Pflanzen wachsen umso schneller, je sonniger, wärmer und feuchter es in einem gewissen Rahmen ist. Je schneller die Pflanzen wachsen können, desto mehr Dünger brauchen sie, um nicht an Nährstoffmangel zu leiden.