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© 2015 (Erstauflage), Claus Bernet.

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Berlin, 24. Juli 2016 (3. Aufl.)

Edition Graugans, Berlin

Herstellung und Verlag: Bod - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7386-9661-5

GG Wissenschaft ist ein Imprint der Edition Graugans, Berlin

Inhaltsverzeichnis

Die Illustrationen zu Bunyans „Pilgrim's Progress“

John Bunyan (1628-1688) war ein englischer Baptistenprediger und Schriftsteller. Heute noch ist vor allem seine Erfolgsschrift „The Pilgrim’s Progress“ bekannt. Das Werk, ein Erbauungs- und Reiseroman, gehört zur Weltliteratur und wird immer wieder neu aufgelegt. Bislang wurde es in über 200 Sprachen übersetzt.

Wie war das Buch entstanden? Da Bunyan sich als Baptist nicht der anglikanischen Staatskirche unterstellte, wurde er 1660 während eines Gottesdienstes verhaftet und musste die nächsten zwölf Jahre im Gefängnis verbringen. Dort wob er zum Unterhalt für sich und seine Familie Schuhbänder und verfasste mehrere literarische Werke, die sich auch verkaufen lassen mussten. Der Bischof von Lincoln entließ ihn 1672 aus der Haft, doch 1675 wurde Bunyan wegen Missachtung eines Predigtverbots erneut für Monate inhaftiert, bis er Dank der Hilfe von Quäkern befreit werden konnte. 1678 und 1684 konnte Bunyans Meisterwerk in zwei Teilen in London erscheinen. Während seiner zweiten Haft verfasste er vermutlich einen großen Teil von „The Pilgrim’s Progress from This World to That Which Is to Come“ („Pilgerreise zur seligen Ewigkeit“/„Pilgerreise nach dem Berge Zion“), einer allegorischen Darstellung des christlichen Glaubenswegs: Christ (Christian), der Held der Erzählung, ist ganz in Sünde verstrickt, erfährt aber aus einem Buch (der Bibel), dass es einen Ausweg in das Neue Jerusalem gebe. Sogleich macht er sich auf den Weg, doch bis er die Stadt erreicht, ist es eine lange Reise voller Hindernisse und Gefahren. In einer Pilgergruppe gelingt es Christ schließlich, das „Land der Vermählung“ zu erreichen. Nach und nach werden von dort die Pilger und Pilgerinnen in die himmlische Stadt gerufen. Alle durchqueren einen Fluss und werden am anderen Ufer willkommen geheißen. Sie treten einer nach dem anderen durch die Himmelspforte in die Stadt ein.

Vom 17. Jahrhundert bis heute wurde das Werk immer wieder gerne bebildert. Die Erstausgabe zeigt im Hintergrund eine bescheidene Himmelspforte, und so wurde die göttliche Stadt über Jahrhunderte hinweg in Pilgrim’s Progress gezeigt. Ab 1695 gibt es dann Ausgaben, die die Stadt im Hintergrund durch eine kleine Reihe von Wohnbauten andeuten – stets einfach, ohne biblische Ausschmückung wie Gotteslamm, Edelsteine oder anderes. Immerhin erschien schon 1778 eine Ausgabe mit einer zu dieser Zeit beliebten „utopischen Landkarte“, die erstmals kolorierte Bilder bringt. Weiterhin ist Jerusalem lediglich durch eine Pforte markiert, die zudem noch geschlossen ist. Erst ein Ölgemälde von Henry Dawson zeigt 1854 Jerusalem als prächtige Stadt.

Seitdem zeigen auch andere Ausgaben von Pilgrim’s Progress ein prächtigeres, ausgeschmückteres Jerusalem, wie die Illustrationen von James Charles Armytage, Frederick Barnard, Frederick Rhead, Marion Miller oder Edward Ardizzone. Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert wurde Pilgrim’s Progress plötzlich zum Jugendbuch. Sogar ein Brettspiel „The New Pilgrim's Progress“ kam in den USA auf den Markt. Im Viktorianismus entstanden immer neue Prachtausgaben, ein Höhepunkt war sicher die Edition von 1906 mit Farbillustrationen von Byam Shaw; siehe dazu den zweiten Teil, Band 24 (2).

Ausgabe 1682

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1682 erschien in London die achte Ausgabe für Nathaniel Ponder mit einer neuen Kupferplatte mit einem leicht veränderten Stich. Der Gesamteindruck ist unverändert, doch im Detail ist dieser Stich der achten Ausgabe einfacher, die Positionen leicht verändert: so ist der Pilger oben links näher an die Stadt der Zerstörung gerückt (die 1678 mit „Vanity“ beschriftet ist, 1682 mit „Destruction“), ihr Kirchturm hat 1678 eine Fahne, 1682 ein Kreuz. Das „R. W. f.“ ist auf dem Stich von 1682 nicht mehr zu finden. Was die Himmelspforte angeht, ist sie weiterhin lediglich ein bescheidenes Gatter am rechten oberen Bildrand.

Ausgabe 1684 und 1685

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Bild 3

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