Deutschland wandert aus

Für meine Kinder, Christine und Matthias

Deutschland wandert aus weil unsere Politiker unsere Zukunft verspielen.

Das sagte einst unser Reichskanzler Fürst Graf Otto von Bismarck, als er vom Kaiser entlassen wurde „Jetzt werden sie alles verspielen!“

Unser Kaiser befahl den 1. Weltkrieg mit 17 Millionen Kriegstoten.

Der Diktator Adolf befahl den 2. Weltkrieg mit 70 Millionen Kriegstoten – und 17 Millionen Deutsche mussten Ihre Heimat verlassen.

Durch die beiden Weltkriege hat Deutschland 5 Provinzen verloren-Ostpreußen-Westpreußen-Hinter Pommern-Schlesien und Elsass Lothringen.

Die Kanzlerin Merkel befahl die Öffnung der Grenzen für
Flüchtlinge. Das war die Öffnung für über 1 Million Zuwanderer und Flüchtlinge.

Ich habe u.a. Informationen gesammelt und mündliche Überlieferungen von Freunden, Verwandten, Nachbarn und von Familienmitgliedern notiert, um dieses Buch schreiben zu können. Ich freue mich, dass ich es endlich geschafft habe. Allen Mitwirkenden einen „Herzlichen Dank“.

Meine Thesen:

  1. Versöhnung ist besser als Krieg.
  2. Nur Investitionen schaffen Arbeitsplätze.
  3. Produktionsverlagerungen schaffen Arbeitslose in Deutschland
  4. Wenn ein Patt in der Rüstung vorhanden ist, gibt es keinen Krieg.
  5. Wir brauchen mehr Volksentscheide, weil das Vertrauen in die Politik verloren gegangen ist.

Stand der Straftaten in Deutschland 2015:

Wohnungseinbrüche rd. 170.000

Kfz-Diebstähle rd. 32.000

Fahrraddiebstähle rd. 335.000

Insgesamt gab es 2015 6,3 Mio. Straftaten.

Vorwort

Das Rennen um den Sieg in der 4. Industriellen Revolution hat begonnen. Deutschland muss versuchen, mit einem geeinten Europa einen Spitzenplatz zu erreichen. Nur so haben wir eine Chance, uns gegen Länder wie China, Indien, Russland, USA usw. zu behaupten.

Der Gewinner erhält den Welthandelspokal. Bei dem Rennen ist die Globalisierung Trumpf; doch Deutschland muss weiter für seine Produkte Werbung mit dem Slogan „Made in Germany“ betreiben, um Exportweltmeister zu bleiben. Nur so erhalten wir unseren Wohlstand, Wachstum und Arbeitsplätze.

Doch Deutschland ist dabei, seine Wettbewerbsfähigkeit in der Welt zu verlieren. Im Jahr 2015 haben die Chinesen sich 36 Firmen einverleibt und keiner weiß, wann die Produktion nach China verlagert wird. Wir brauchen ein Gesetz, das verbietet, das Firmen mit strategisch wirtschaftlicher Bedeutung verkauft werden. Die USA nutzen bereits so ein Gesetz.

Außerdem sollte der Staat sich mehr an Firmen beteiligen und nicht weiter staatseigene Betriebe verkaufen, sondern dem neuen Beispiel von Hamburg folgen. Hamburg hat sich an mehr als 400 Unternehmen beteiligt, die ca. 25 Mrd. Umsatz im Jahr machen. Die Stadt Hamburg sichert damit hamburger Arbeitsplätze.

Unsere Produkte müssen weltweit weiterhin wettbewerbsfähig sein, um unseren Wohlstand zu erhalten, denn jeder 5. Arbeitsplatz (ca. 7 Millionen) ist vom Export abhängig.

Die Schere zwischen arm und reich geht weiter auseinander. Die Einkommen der Spitzenverdiener erhöhten sich von 1997 bis 2014 um 42% und die Einkommen der Durchschnittsverdiener nur um 15%.

Außerdem wird der Sozialstaat immer teurer und droht unbezahlbar zu werden. So musste der Staat im Jahr 2014 260 Mrd. € Staatszuschüsse aufwenden. Der Staat kann diese Staatszuschüsse nur bezahlen, weil er die Investitionen kürzt, die Arbeitsplätze schaffen und erhalten würden.

In Deutschland droht Altersarmut, viele Bürger müssen bald mit einer Grundsicherung leben. Also wenn sich nichts ändert, bleibt nur das Auswandern in Länder wo es Arbeitsplätze für uns Deutsche gibt.

Ist nachhaltiger Wohlstand in Deutschland noch möglich? Wenn die Grundlagen des Wohlstands untergraben werden, wird die Stabilität unserer Gesellschaft bedroht. Deutschland läuft Gefahr, dass immer mehr qualifizierte Bürger das Land verlassen, um einigermaßen „gut leben“ zu können und nicht erst wie geplant mit 73Jahren in Rente zu gehen.

Die Interpretation von Wohlstand hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Das allgemeine Wohlergehen ist ein positiver Zustand, der individuell unterschiedlich wahrgenommen wird. Umgangssprachlich ist ein guter Lebensstandard erreicht, wenn jemand mehr Geld als der Durchschnitt zur Verfügung hat, bzw. wenn es ihm in materieller Hinsicht an nichts mangelt.

Wohlstand ist ein dehnbarer Begriff und weiter gefasst, setzt sich Wohlstand aus immateriellen und materiellen Faktoren zusammen.

Durch stete Veränderungen unserer Gesellschaft wird gefordert, dass auch andere Aspekte von Wohlstand wahrgenommen werden, z. B. die geistige Entwicklung, Bildung und das seelische Gleichgewicht. Der Faktor Arbeit und das Prinzip der gerechten Arbeitsteilung haben zweifelsohne eine hohe Relevanz für die Wahrnehmung des Wohlstandes. Die negativen Effekte der Arbeitslosigkeit auf das Wohlergehen der Menschen sind ebenfalls unbestritten.

Auch andere wirtschaftliche und politische Faktoren beeinflussen das Wohlbefinden einer Bevölkerung und stehen in einem komplexen Wechselwirkungsverhältnis.

Zu den positiven Einflussfaktoren gehören:

Das wankende Finanzsystem und Steuergeschenke an die Banken und Spekulanten

Und nicht zuletzt die Zuwanderung durch ungesteuerte und oft unqualifizierte Migration oder der radikale Islamismus

Aufgeblähter Beamtenapparat lähmt unser Land

hohe Pensionen an Beamte und Politiker

Terrorismus (z.B. Selbstmordattentäter)

Korruption und Politiklobbyismus

Populismus, also eine vermeintlich volksnahe Politik, die Unzufriedenheit und Ängste gesellschaftlicher Gruppen anspricht und oft einfache Lösungen vorstellt, um mit unrealistischen, aber populären Versprechungen kurzfristig möglichst viele Wählerstimmen zu mobilisieren

Klimawandel, Umweltbelastung und Naturkatastrophen

Werteverfall und zunehmende geistig-moralische Verantwortungslosigkeit der Einzelnen

Die Liste der problematischen Entwicklungen in Deutschland ist lang. Zunehmend mehr Bürger in Deutschland plagen Zukunftsängste oder zumindest Bedenken. Viele gute Potentiale verlassen Deutschland, um in anderen Ländern für sich und die Familie mehr Wohlstand zu erreichen und unter anderen Rahmenbedingungen zu leben.

Es wurden viele Indikatoren zur Wohlstandsmessung entwickelt und zunehmend kritisiert. Die Kritik beruht unter anderem darauf, dass viele Wohlstandsverluste nicht mit erfasst werden (z.B. Freizeitqualität) und sich die Wohlstandsmessung vornehmlich an wirtschaftlichen Faktoren, wie Bruttoinlandsprodukt oder Pro-Kopf-Einkommen orientiert. Für die Wohlstandserfassung gibt es keine ganzheitliche Lösung, vielmehr entscheidend ist die individuelle Empfindung der breiten Bevölkerungsschichten.

In Deutschland melden sich jährlich rund 17.000 Bürger bei den Einwohnermeldeämtern ab. Die Tendenz ist seit 10 Jahren steigend. Deutschland wandert aus. So leben laut Bund der Auslands-Erwerbstätigen (BDAE) etwa 3 Millionen Deutsche im Ausland. Aber die Anzahl ist wesentlich höher, weil bereits 1920 wegen der hohen Arbeitslosigkeit Deutschland eine Auswanderungswelle erfasste, es waren rd. 6 Millionen!

Doch jetzt sorgen Niedriglöhne, Hartz IV, Renten, Gesundheitswesen und die Pflegeversicherung für Verunsicherungen im Land und deshalb packen viele junge Leute ihre Sachen und wandern aus. Viele Deutsche ziehen in die Schweiz, USA, Österreich, Niederlande, Kanada, aber auch einige studierte Bürger wollen nach Asien (Dubai, Oman, VAE) oder nach Südamerika (Argentinien, Chile, Peru, Brasilien) oder nach Australien.

Die ausgewanderten deutschen Bürger sind flexibel, wenn sie in einem Land, wohin sie ausgewandert sind, schlechte Lebensbedingungen vorfinden, wechseln sie in ein anderes Land.

So ziehen viele deutsche Ingenieure, Ärzte, Handwerker, Architekten usw. in der Welt umher und suchen ihr Glück. Sie sind sprachgewandt, sprechen zum Teil mehrere Sprachen und haben somit keine Schwierigkeiten in anderen Ländern Fuß zu fassen.

Im 20. Jahrhundert kehrten Auswanderer selten zurück. Diese Auswanderer waren von der Wirtschaftskrise schwer betroffen und kehrten vielleicht mal nach Deutschland zurück als Urlauber, um ihren Enkelkindern ihre Heimat zu zeigen.

Heute wandern viele aus, weil sie sich im Ausland bessere Jobchancen versprechen. Sie haben das Studium abgeschlossen und sind voller Tatendrang. Wenn sie sich dann im Ausland etabliert haben mit einem guten Job, fällt es diesen deutschen Bürgern schwer, wieder nach Deutschland zurückzukehren, denn dann würden sie wieder ins Ungewisse springen und es wäre praktisch wie eine erneute Auswanderung.

Wer auswandern möchte, müsste seine Auswanderung mindestens ein halbes Jahr vorher organisieren, denn die Behörden brauchen oft Wochen und Monate um Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse zu erstellen.

So träumen viele Deutsche nach ihrem Hochschulabschluss von einer Stelle im Auswärtigen Amt als Diplomat oder bei Google, BMW, Mercedes oder VW. Sie träumen von einer internationalen Karriere, doch nur wenige erfüllen die Voraussetzung dafür. Denn neben einem guten Studium müssen Sprachkenntnisse vorhanden sein sowie Praktika bei einschlägigen Institutionen in der Welt. Des Weiteren sollten sie politisch gut analysieren können und sich mit europäischen und weltwirtschaftspolitischen Angelegenheiten gut auskennen.

So besuchte mein Freund Günter in England die Oxford Universität später dann die renommierte Harvard Universität in San Francisco, USA, und arbeitete dann nach seinem Hochschulabschluss in London, Paris, Madrid und München. Anschließend wurde er in Luxemburg bei einer großen, internationalen Versicherung Vorstandsmitglied und hatte keine Schwierigkeiten, sich mit Kunden auf Deutsch, Englisch, Spanisch oder Französisch zu unterhalten.

Das Zukunftsszenario für Deutschland sieht nicht so gut aus. In den nächsten Jahren werden weiter viele Bewohner ihre Heimat aus wirtschaftlichen und politischen Gründen verlassen. Mehr als 150 Millionen Bürger weltweit leben als Migranten in anderen Staaten und nicht in ihrer Heimat, weil sie außerdem Schutz vor Verfolgung und Unterdrückung suchen. Außerdem sind viele Migranten in anderen Ländern nicht mehr sicher.

Durch den Klimawandel kommen - bei steigendem Meeresspiegel - auf die Nordseeanrainerstaaten wie Deutschland - Starkregen, Sturmfluten, Deichbrüche, Überschwemmungen und Hochwasser zu, so dass die Lebensbedingungen sich in Deutschland bald verschlechtern werden.

Außerdem stehen Europa viele Staaten mit einer rasant wachsenden Einwohnerzahl gegenüber. So wird der Ansturm auf Europa weiter zunehmen, besonders aus muslimischen Ländern, worunter sich etliche radikal eingestellte Bürger befinden, die eventuell auch bereit sind in Europa sich als Selbstmordattentäter wegen ihres Glaubens in die Luft zu sprengen, um ins Paradies zu gelangen, wobei sie noch versuchen werden, viele für sie „Ungläubige“ in den Tod mitzunehmen. Außerdem haben die Migranten Schwierigkeiten in Europa Arbeit zu finden.

Europas Industrie wird abhängig sein von den Öl- und Gasvorkommen anderer Länder. Diese Vorkommen sind derzeit in Venezuela, Golfstaaten und in Russland. Und diese Länder bestimmen in Zukunft über das Wohlergehen der Menschen in den anderen Industriestaaten. Die Nachfrage nach Öl und Gas wird weiter steigen und ob Deutschland in Zeiten der Globalisierung dann noch jeden Preis für Öl und Gas für die Herstellung seiner Produkte bezahlen kann ist fraglich. Die Förderländer wollen selbst produzieren. Denn wenn die Produkte aus Deutschland für den Export zu teuer werden und diese nicht mehr verkauft werden können, wäre Russland der große Gewinner mit seiner Industrie und billigem Gas und Öl. Und ob dann die Golfstaaten die Öl- und Gaspreise von Russland noch unterbieten werden, ist eher unwahrscheinlich.

Deutsche Auswanderer seit 1991 1

Bis 2004 listet das Statistische Bundesamt mehr Zuwanderer als Fortgezogene Deutsche auf. Seit 2005 wandern mehr Deutsche aus.

Zu- und Abwanderung 2004-2015

(Quelle: Statistisches Bundesamt)

Jahr

Zugezogene

Fortgezogene

Saldo

2015

120.713

138.273

-17.560

2014

122.195

148.636

-26.441

2013

118.425

140.282

-21.857

2012

115.028

133.232

-18.204

2011

116.604

140.132

-23.528

2010

114.752

141.000

-26.248

2009

114.700

154.988

-40.288

2008

108.331

174.759

-66.428

2007

106.014

161.105

-55.091

2006

103.388

155.290

-51.902

2005

128.051

144.815

-16.764

2004

177.993

150.667

27.326

Was machen unsere Politiker? Das Übliche: Augen zu, Problem vernebeln - obwohl Auswanderung angeblich kein Staatsziel ist.

Bevölkerungsrückgang

Fazit: Sterben die Deutschen aus? Nein, soweit wird es nicht kommen. Denn vielleicht sind wir vorher alle ausgewandert. Eine mangelnde Lebenszufriedenheit oder Zuversicht spielen eine wesentliche Rolle für die Auswanderungsentscheidung. Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung im Allgemeinen und die eigene wirtschaftliche Lage im Besonderen haben einen starken Einfluss auf die Entscheidung.

Deutschland brauchte keine Zuwanderung, wenn genügend Kinder geboren werden.

Ca. 180.000 Babys werden pro Jahr zu wenig geboren, um den Bevölkerungsrückgang aufzuhalten. Wenn sich die Arbeitsverhältnisse verbessern, z.B. sicherer Arbeitsplatz, Arbeitsplätze für zusammen lebende Paare in wohnungsnähe, gutes Einkommen; die Kinder kein Armutsrisiko erzeugen, z.B. verfügbare und kostenlose Kindergärten, hätten wir keinen Bevölkerungsrückgang.
Wenn die Familien sichere Arbeitsplätze hätten, würden 180 000 Kinder mehr geboren werden und wir hätten keinen Bevölkerungsrückgang.

Investitionsquote

Um die Arbeitslosigkeit weiter zu senken und wieder Vollbeschäftigung zu schaffen, muss zum einen die gesamtwirtschaftliche Investitionsquote – privat wie öffentlich – deutlich steigen, denn die Investitionen von heute sind die Arbeitsplätze und der Wohlstand von morgen.

Zweitens sollte die Bundesrepublik massiv in Bildung, Forschung und Innovation investieren. Drittens gelte es, die Idee der betrieblichen Bündnisse für Arbeit weiterzuentwickeln, damit sich die Betriebe schneller und besser an laufende veränderte Bedingungen anpassen könnten. Die Tarifautonomie und Tarifverträge sind auch ein wichtiges Ordnungselement, welches Investitionen kalkulierbar macht.

Der Abbau der Arbeitslosigkeit ist die vorrangige politische Aufgabe in Deutschland, gerade angesichts der weltweiten Konjunkturrisiken. Die Globalisierung der Wirtschaft sei zwar eine Herausforderung, es gibt jedoch keinen Grund Angst vor ihr zu haben.

Die Investitionsquote beschreibt das Verhältnis von Investitionsausgaben zu Gesamtausgaben. Ein Unternehmer, der in einem Jahr insgesamt 100.000 EUR an betrieblichen Ausgaben hat und davon 30.000 EUR in neue Maschinen investiert, hat eine Investitionsquote von 30%. Die Quote trifft eine Aussage über eine künftige Veralterung des Anlagevermögenseines Unternehmens. Ist sie regelmäßig hoch, so kann davon ausgegangen werden, dass kontinuierlich neue Wirtschaftsgüter angeschafft werden und somit auch das Unternehmen mit dem Stand der Technik Schritt halten kann. Bei einer niedrigen Investitionsquote veraltert das Unternehmen allmählich. Was für einen Unternehmer gilt, gilt auch für eine gesamte Volkswirtschaft. Die Investitionsquote von Deutschland beträt im Jahr 2016 ca. 16%. Deutschland investierte 1970 ca. noch 27% vom BIP, wir hatten 0,7% Arbeitslosigkeit und ca. 19% Sozialausgaben (alte Bundesländer). 2016 hat Deutschland rund 30% Sozialausgaben und geschönte Arbeitslosenzahlen (Wir haben viele Minijobs und Langzeitarbeitslose werden in der Arbeitslosenstatistik nicht berücksichtigt).

So wandern Sie richtig aus

Auswanderer

Deutsche Auswanderer, die im Ausland berühmt wurden

Brasilien Blumenau 2

Jeder zehnte Brasilianer hat deutsche Vorfahren. Sie suchten ein besseres Leben in der Ferne und gründeten deutsche Siedlungen in der neuen Heimat Blumenau.

Die Deutschen waren auch schon in der Vergangenheit ein Volk von Emigranten. Höhepunkt der Auswanderung war im 19. Jahrhundert, als Millionen von Menschen ihre Heimat verließen: Das Massenelend während der industriellen Revolution trieb sie in eine ungewisse Ferne. Brasilien war lange Zeit eines der bevorzugten Aufnahmeländer.

Deutsche Auswanderung nach Brasilien

Die Auswanderung nach Brasilien begann im Jahr 1824. Viele Auswanderer gingen aus politischen Gründen oder flohen vor der bitteren Armut daheim. Brasilien bot sich als ideales Aufnahmeland an: Nach der Abschaffung der Sklaverei brauchte Kronprinz Dom Pedro I. Arbeitskräfte, um den unerschlossenen Süden des Landes urbar zu machen. Die Deutschen genossen den Ruf als tüchtige Arbeitskräfte und waren hochwillkommen.

Angekommen in Brasilien lebten die Einwanderer meist isoliert: Mitten im Urwald gründeten die Deutschen in den Provinzen Pará, Santa Catarina und Rio Grande del Sul ihre Siedlungen, die den Orten in der alten Heimat glichen. Sie unterhielten ihre eigenen Schulen, sprachen heimische Dialekte und pflegten ihre gewohnte Kultur in Vereinen, Kirchen und bei Festen. Da ihnen die Wirklichkeit im Herkunftsland bald ebenso fremd wurde wie es die brasilianische war, entwickelten die Auswanderer ihre eigene, neue Kultur, die deutsche und brasilianische Elemente vereinte. Mehr als andere Einwanderer blieben die Deutschen unter sich und galten den Brasilianern darum als besonders resistent gegen Integration.

Brasilianisch-deutsche Beziehungen heute

Heute gibt es in Brasilien deutsche Schulen und Zeitungen, deutsche Restaurants und Bierstuben, deutsche Vereine und Altersheime. Laut dem Auswärtigen Amt ist Brasilien Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. Die deutschen Exporte nach Brasilien beliefen sich im Jahr 2007 auf 6,8 Milliarden Euro. In die Region Sao Paulo investiert die deutsche Wirtschaft mehr als irgendwo anders in der Welt. Auch die deutsche Sprache hat bis heute in Brasilien eine weit größere Bedeutung als in allen anderen Ländern Lateinamerikas.

Blumenau - deutsche Stadt in Brasilien

Bedeutendste deutsche Einwandererstadt in Brasilien ist Blumenau. Die 300.000 Einwohner zählende Stadt im Bundesstaat Santa Catarina gehört zu den reichsten Gemeinden Brasiliens und ist bekannt für das größte Oktoberfest auf dem amerikanischen Kontinent. Seit 1983 wird es gefeiert und zieht inzwischen weit mehr als eine halbe Million Besucher an. Nach dem Karneval in Rio ist das Oktoberfest von Blumenau das größte Volksfest Brasiliens.

Die rund 3.000 Industriebetriebe Blumenaus genießen einen internationalen Ruf in der Textil- und Kristallproduktion sowie in der Softwarebranche. An die deutschen Wurzeln erinnern neben dem jährlichen Oktoberfest die Architektur und die deutsche Sprache, die noch heute in der Gemeinde gesprochen und gelehrt wird.

Dr. Hermann Bruno Otto Blumenau

Das Jahr 2009 ist in doppelter Hinsicht ein wichtiges Gedenkjahr für die Stadt Blumenau: Vor 190 Jahren, am 26. Dezember 1819, wurde Stadtgründer Dr. Hermann Bruno Otto Blumenau in Hasselfelde im Harz geboren; am 30. Oktober 1899 starb er. Bereits als 17-Jähriger beschäftigte sich der gelernte Apotheker mit der Auswanderung nach Brasilien. Nach dem Kontakt mit Alexander von Humboldt reiste Blumenau im Jahre 1846 als 27-Jähriger zum ersten Mal nach Brasilien. Sein Ziel: Er wollte die harten Lebensbedingungen für deutsche Auswanderer verbessern.

Mit 16 weiteren Auswanderern aus Deutschland begann Dr. Blumenau ab 1850 den Urwald in Brasiliens Süden zu erschließen und die Privatkolonie Blumenau aufzubauen. Trotz verschiedener Rückschlägen und eines schweren Hochwassers, das fast alle Ernte vernichtete, galt Blumenau bereits 1860 als Musterort und die am besten verwaltete Kolonie Brasiliens. Heute ist der Ort vor allem bekannt für das zweitgrößte Oktoberfest der Welt.

Emil Odebrecht 3

Im Jahre 1856 wanderte der junge Student der Universität Greifswald Emil Odebrecht im Alter von 23 Jahren nach Brasilien aus und ließ sich in der deutschen Kolonie Blumenau im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina, südlich von São Paulo, nieder. Als Vorfahre des brasilianischen Firmengründers Norberto Odebrecht, der knapp hundert Jahre später, 1944 in Salvador da Bahia eines der größten Bauunternehmen weltweit gründen sollte, wurde Emil Odebrecht in ganz Brasilien berühmt. Dort lernte er den aus Hessen stammenden Apotheker Hermann Blumenau kennen. Er war Gründer der deutschen Kolonisation in Santa Catarina und riet Emil Odebrecht nach Greifswald zurückzukehren um seine Studien abzuschließen. Nach seiner "Rückkehr" nach Südamerika wurde er zu einem Pionier der deutschen Einwanderung in Santa Catarina und in Paraná.