Reihe: Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, Band 44
Hrsg. von Claus Bernet
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© 2016 (Erstauflage), Claus Bernet.
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Berlin, 10. September 2016
Edition Graugans, Berlin
Herstellung und Verlag: Bod - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7431-6840-4
GG Wissenschaft ist ein Imprint der Edition Graugans, Berlin
Elisabeth Bala wurde 1947 in Wien geboren und arbeitete in den Bereichen der freien und der angewandten Kunst, nachdem sie von 1965 bis 1969 die Akademie für Angewandte Kunst in Wien und von 1969 bis 1974 die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg besucht hatte.
Ihre Arbeit hat den Titel „Visionär und Vision – himmlisches Jerusalem“. Sie besteht aus zwölf unterschiedlichen, hellfarbenen Aquarelle, die jeweils 40 x 30 cm groß sind. Über die Serie schreibt die Künstlerin: „Ich finde schön, dass es sich bei Johannes und der 'Offenbarung' um eine so legendenhafte, namenlose Gestalt als Ich-Erzähler handelt. Die Vielgesichtigkeit (der Entrückung/Verzückung) und das Ineinandergehen von Visionär und Vision ist eigentlich der Inhalt meiner Aquarelle“.
Entstanden sind die Bilder zu einer Ausstellung im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz, mit dem Thema und dem Titel „Himmlisches Jerusalem“ im Jahr 2000, an der zwanzig Künstlerinnen und Künstler teilgenommen haben. 2014 waren sechs ihrer Arbeiten im Zusammenhang mit der Ausstellung „Unsere Heiligen 5“ im Kulturhaus St. Hippolyt in St. Pölten ausgestellt.
Kunst Magazin 5: Elisabeth Bala, Bruck 2003.
Die neuen Glasfenster in der katholischen Pfarrkirche St. Jakobus im fränkischen Ort Ornbau stammen von Reinhard Zimmermann (geb. 1951), einem Glaskünstler aus Mörsach. Er schuf für die Altarwand einen Zyklus der „Ich-bin-Worte“ von Jesus Christus. Ermöglicht wurden die zehn ausdrucksstarken Glasgemälde, die dem Kirchenschiff eine ganz besonders meditative Atmosphäre verleihen, durch großzügige Spenden einzelner Gemeindemitglieder. Das Fenster mit dem Neuen Jerusalem befindet sich auf der rechten Seite und zeigt eine goldene Stadt vor rotem, herzförmigem Hintergrund, der an einen Sonnenauf- oder -untergang erinnert. Das Blau im Vordergrund ist nicht etwa der Lebensfluss, sondern eine breite Treppe zur Stadt hin.
Esther Frye (1914-2011) war eine US-amerikanische Künstlerin. Diese hatte unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen Privatunterricht in Malerei bei Dr. Karl Steele genommen und später an dem John Herron Art Institute studiert. Anschließend unterrichtete sie selbst Kalkmalerei am Advanced Training Institute International und am National Fellowship of Christian Artists.
Zunächst malte sie um das Jahr 2000 zwei Fassungen von „John on Patmos“ (oben). Bei den Bildern handelt es sich um Kalkmalereien, basierend auf verschiedenen Türkis- und Blautönen. Links (Bild 3) ist zunächst Johannes der Seher dargestellt. Daher hat das Werk auch den Titel „John on Patmos“. Es zeigt, wie er gerade die Vision der niederkommenden Stadt erblickt (nur mit Fantasie als Jerusalem zu identifizieren). Seine Hände aber vermitteln gekonnt dieses Erstaunen. Direkt vor ihm erscheint zwischen gelben Wolken (oder Felsen?) eine weiße Formation. Es könnte ein einzelnes Haus mit einem goldenen Eingang und einer Kuppel sein, oder auch ein quadratischer Kubus mit einem goldenen Zugangstor unter einer Gloriole. In der Variante rechts (Bild 4) ist Jerusalem deutlich als Stadt wiedergegeben, mit einer langen Mauer und einem zentralen Eingangstor. Es belegt, wie unterschiedlich die Künstlerin das gleiche Thema in Kalk bearbeiten konnte. Ganz anders ist die Kalkmalerei „Life's Railway to Heaven“ (um 2000, Bild 5) gestaltet, denn hier kontrastiert die moderne Welt in Form einer Dampf-Eisenbahn über einem Aquädukt unten, die jahrtausendalte Hoffnungsutopie oben. Jerusalem erscheint dort in den Wolken, mit einer hell glänzenden Zentralkuppel und weiteren Bauten, Mauern und Bäumen, die in dem gleißenden Licht kaum zu erkennen sind.
Die drei Arbeiten sind nicht datiert und sollen um die Jahrtausendwende entstanden sein. Diese und andere Gemälde Fryes wurden oft in US-amerikanischen Kirchen ausgestellt, noch 2011 waren sie im Privatbesitz der Künstlerin.