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Copyright © 2013 Verlag »Die Silberschnur« GmbH
ISBN: 978-3-89845-416-2
eISBN:978-3-89845-785-9
1. Auflage 2018
Verlag »Die Silberschnur« GmbH
Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim
www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de
Vorwort
Was ist Karma?
Das Bewusstwerden des Karmagesetzes im Jenseits
Karmafreie Täter und Opfer
Vorbereitungen für eine bevorstehende Reinkarnation
Die Bedeutung von Täterleben
Familien- und Gruppenkarma
Die drei Hauptgruppen von Karma
Die Praxis der Rückführungstherapie zur Auflösung von karmischen Nachwirkungen
Die Auswirkungen des Karmagesetzes, wie sie sich in der Praxis der Rückführungstherapie zeigen
Die Bedeutung der Vergebung
Wie man sich vor negativer Karmaaufladung schützen kann
Über den Autor
Verehrte Leserinnen und Leser,
dieses Büchlein möchte Ihnen anhand von zahlreichen Fallbeispielen aus der Rückführungstherapie einen Einblick in das Karmagesetz geben und dessen Bedeutung für uns Menschen aufzeigen. Es möchte seine Wirkungsweisen herausstellen und auch Hinweise geben, wie man sich von negativem Karma befreien kann und worauf zu achten ist, um sich nicht mit erneutem Karma zu belasten, das entweder noch in diesem Leben wirksam werden könnte oder sich – mit aller Wahrscheinlichkeit – in einem Ihrer späteren Leben als Konsequenz auf Ihre Handlungen manifestieren wird.
Unter Karma versteht man das sich auf die vielen Leben des Menschen beziehende Gesetz von Ursache und Wirkung, das da lautet: Was du einem anderen antust, tust du dir selbst an – wenn nicht in diesem Leben, so doch in einem deiner Folgeleben. Dieses Gesetz erstreckt sich sowohl auf deine negativen Gedanken und Worte – und vor allem auf deine negativen Taten – als auch auf deine guten.
Denn wenn du anderen Gutes tust, wird dir auch Gutes widerfahren. Bist du zum Beispiel sehr gutherzig, beschenkst Arme, stehst anderen in ihrer Not bei und leistest uneigennützig Hilfe, dann wird dir das sozusagen gutgeschrieben, so dass du ein Gleiches in der nahen oder fernen Zukunft an dir erfährst. Wenn du zum Beispiel einem Bettler oder auch einer karitativen Organisation gemäß deinen Möglichkeiten etwas zukommen lässt oder anderen in ihrer Not beistehst, wird dir auch irgendwann etwas gegeben werden oder Hilfe widerfahren. Wenn du dich anderen gegenüber allerdings in irgendeiner Weise lieblos verhältst, wirst du ein Gleiches – zu welcher Zeit auch immer, und sei es in einem viel späteren Leben – selbst erfahren müssen. Dies ist ein simples Gesetz.
Denn wir müssen begreifen, dass wir alle eins sind und alle aus der Einheit Gottes stammen. Stell dir vor, du seist der andere … Wenn du der andere wärst und all das hättest, was seine Seele in früheren Leben oder auch in dem heutigen Leben erfahren hat, dann wärst du genauso wie jener andere. Darum heißt es auch schon in alten Überlieferungen: Behandele deinen Nächsten so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
Um einige Beispiele für das Karmagesetz zu nennen: Habe ich jemanden betrogen, hintergangen, ihm seelisch oder körperlich wehgetan, muss mir einmal etwas Ähnliches widerfahren. Bin ich einmal fremdgegangen und habe meinem Partner oder meiner Partnerin dadurch sehr wehgetan, wird mir irgendwann als Ausgleich etwas Ähnliches widerfahren. Denke oder spreche ich herablassend über Homosexuelle oder handle gar in verabscheuungswürdiger Weise gegen sie, dann kann es gut sein, dass ich einmal selbst homosexuell und diffamiert sein werde, um an mir zu erfahren, wie es ist, von anderen in Gedanken, Worten oder gar Taten herabgesetzt zu werden.
Aus den Erfahrungen unserer Seele lernen wir, immer liebevoller zu werden und anderen mit Verständnis oder gar Zuneigung zu begegnen. Die uns ereilenden Schicksale sind so gesehen in den meisten Fällen gerechte Ausgleichsgeschehen. So sagt auch Deepak Chopra in seinem Buch Leben nach dem Tod (S. 26): “Indem sich das Karma auswirkt und abwickelt, führt Ihr Karma immer dazu, dass Ihre Handlungen beim nächsten Mal besser sein werden.” Das Karmagesetz ist nicht als Bestrafungsgesetz zu verstehen, sondern es hilft uns, uns Fehlhandlungen aus Lieblosigkeit durch eigene Erfahrungen bewusst zu machen, um in einem weiteren Leben nicht noch einmal falsch zu handeln. Das Karma ist ein “Bewusstseinsmacher” für die Seele, um sich immer mehr der Liebe zuzuwenden.
Das Karmagesetz ist schon in den indischen Veden vor dreitausend Jahren deutlich formuliert worden, denn da heißt es: “Das unsterbliche Selbst wird wiedergeboren in einem neuen Körper, entsprechend der Verdienste seiner Taten.” Und der vor etwa zweieinhalbtausend Jahren lebende Buddha drückte es folgendermaßen aus: “Eines jeden Leben ist das Ergebnis seines vorangegangenen. Die ehemaligen Fehler wirken sich jetzt als Leid und Schmerzen aus, während die einstigen guten Taten nun ihren Segen tragen.” Und er sagte: “Willst du die Vergangenheit eines Menschen kennen, betrachte seine gegenwärtige Situation. Willst du die Zukunft eines Menschen kennen, betrachte seine gegenwärtigen Handlungen.”
Die vielen indischen Gurus haben immer wieder auf die Bedeutung des Karmagesetzes hingewiesen. (…) Bedenke stets, dass alles, was dir geschieht, dir zufällt, dir widerfährt, das Beste für dich ist, und dass deine Aufgabe ist herauszufinden, inwiefern. (…) Karma ist der innere Hauch des Lebens. Ohne das Gesetz von Ursache und Wirkung wäre die Welt sinnlos und Gott ein trunkener Spieler. Gott aber ist die vollkommene Gerechtigkeit, der wahre Sinn deines Seins. Wegen dieser Gerechtigkeit gibt es das Karma. Und um dein Karma zu erfüllen, wirst du geboren, wirst du wiedergeboren. Deshalb hat dein Leben, hat jedes Leben einen Sinn. Deshalb kannst du nicht verloren gehen und bist von Anfang an gerettet.” (Sai Baba)
Gott taste, wie Sai Baba weiterhin lehrt, den freien Willen des Menschen nicht an, denn der Mensch lernt durch die Konsequenzen seiner Handlungen. Karma besteht so lange, bis der freie Wille in Gottes Wille übergeht.
Viele bedeutende Menschen, vor allem die großen Dichter, haben sich zur Reinkarnation und auch zum Karmagesetz bekannt. (Einige Aussagen dieser Großen wie auch die beiden hier zitierten Aussprüche von Buddha und Sai Baba habe ich in meinem mit vielen Abbildungen versehenen Buch Geschichte der Reinkarnation zusammengestellt.)
Wir müssen verstehen, dass die Erde eine Schule ist, in der wir bestimmte Dinge zu lernen haben, beispielsweise Geduld, Nachsicht, die Entwicklung geistiger oder sogar schöpferischer Fähigkeiten und vor allem Liebe – und das heißt: Liebe zu sich selbst und zu anderen. Liebe ist in allen Klassen der Lebensschule das Hauptfach, also somit die wichtigste Lernaufgabe. Jedes Erdenleben können wir mit einem erneuten Schultag vergleichen. Nachdem wir nach einem solchen “nach Hause” gekommen sind in unser eigentliches Heim, wo unsere jenseitige Familie wohnt, zu der wir nach jedem Erdenausflug beziehungsweise Schultag immer wieder zurückkehren, werden wir Rückschau halten auf unser abgelegtes Erdenleben. Die jenseitige Welt ist dabei nicht irgendwo über oder unter uns angesiedelt. Sie befindet sich auf einer höheren Schwingungsfrequenz und somit auf einer anderen Daseinsebene, die durch unsere irdische hindurchgeht. Feinfühlige können deshalb auch mit Jenseitigen in Kontakt treten, indem sie ihre Frequenz erhöhen, während die Jenseitigen zum Zweck einer Kommunikation mit Irdischen ihre Schwingung verringern.
Wenn wir im sogenannten Jenseits, unserer eigentlichen Heimat, angekommen sind, schauen wir auf unser soeben abgelegtes Leben zurück. Hier wird uns sofort klar, was wir falsch oder richtig gemacht haben. Wir werden alle Zusammenhänge erfahren und erkennen, warum sich alles so ereignen musste, wie wir es leid- oder freudvoll erlebt haben. Wir erkennen unser Fehlverhalten und begreifen vielleicht, dass bestimmte Begebenheiten Tests waren, die wir nicht oder sogar erneut nicht bestanden haben, obwohl wir mit diesen schon in früheren Leben konfrontiert worden waren. Denn in der Schule des Lebens gibt es viele Tests, die wir gut oder weniger gut bestehen können. Wir werden immer wieder in bestimmte Situationen hineingeführt, bis wir sie richtig gemeistert haben. Und ab und zu können wir Dutzende Male immer wieder mit den gleichen Begebenheiten konfrontiert werden – doch letztendlich werden wir stets zu einer zufriedenstellenden Lösung gelangen, benötigten wir dafür auch noch so viele Erdenleben.
Wir werden erkennen, dass es auf dem Schulungsplaneten Erden unser aller Aufgabe ist, den langen Weg von der Lieblosigkeit zur Liebe zu gehen. Die eine Seele schafft es, diesen Weg vielleicht schon nach fünfzig Erdenleben zurückzulegen, eine andere Seele braucht dazu womöglich einige Hundert Erdenbesuche.
Nachdem wir uns in unserem höheren Zuhause unsere Lebenssituationen sowie unser Verhalten zufrieden, enttäuscht oder vielleicht sogar voller Entsetzen angesehen haben, beschließen wir, uns für ein nächstes Erdenleben gut vorzubereiten. Hierzu gibt es verschiedene Lern- und Vorbereitungswege, um in einem erneuten Erdenleben besser abzuschneiden.
Im Kreis unserer jenseitigen Kernfamilie, deren Mitglieder wir aus den verschiedensten Leben kennen und wovon wir einige auch in unserem letzten Leben getroffen haben, werden wir uns ausführlich über unsere Schicksale und Verhaltensweisen unterhalten. Sie werden uns auf unser Fehlverhalten hinweisen und von ihren eigenen Erdenleben samt ihren Verstößen gegen die Liebe berichten. Doch die eindringlichsten Gespräche werden wir mit unserem Geistführer – seltener haben wir eine Geistführerin – führen, der natürlich unser ganzes Erdenleben genauestens kennt und mit dem wir unsere negativen aber auch die positiven Situationen durchgehen, um daraus zu höheren Erkenntnissen zu gelangen. Er wird uns – wie einige Mitglieder unserer Kernfamilie – ebenfalls darauf hinweisen, an Kursen zur Bewusstseinserweiterung teilzunehmen, die von weisen Lehrern, welche schon durch viele Erdenleben gegangen und somit zur totalen Liebe gelangt sind, abgehalten werden. Hier wird uns verdeutlicht, warum es die göttliche Ordnung gefügt hat, dass es überhaupt Erdenleben gibt, und warum wir immer wieder erneute Inkarnationen durchlaufen: weil das Spiel des Lebens darin besteht, von der Lieblosigkeit zur bedingungslosen Liebe zu gelangen.
In dieses Spiel ist das Karma eingewoben mit dem Gesetz: Was du anderen antust, hast du deiner Seele selbst angetan, die dann irgendwann, wenn nicht schon im Folgeleben, ein Gleiches an sich erlebt. Durch die Erfahrungen werden wir zur Liebe hin konditioniert. Denn wenn ich als Mann einst eine Frau vergewaltigt habe und als Folge in späteren Leben selbst als Frau ein oder mehrere Male vergewaltigt worden bin, habe ich in meinem Unterbewusstsein die Speicherung, mich in dieser Hinsicht nicht wieder schuldig machen zu wollen, und kann selbst herausfordernde Prüfungen bestehen.
In solchen Kursen wird man auch gut auf ein bevorstehendes Leben vorbereitet, indem in Partner- oder Gruppenarbeit Situationen durchgespielt werden, die einem dann auf Erden begegnen werden. Natürlich wird unser Bewusstsein auf Erden all diese Vorbereitungen vergessen haben, aber einiges bleibt doch im Unterbewusstsein haften, das hilfreich für uns sein dürfte.
In solchen Gruppenkursen werden die Erlebnisse jedes Einzelnen wie auf einer Leinwand der Reihe nach angesehen. Man lernt aus diesen vorgeführten Lebenssituationen samt den jeweiligen Handlungsweisen, wo man seine Prüfungen bestanden hat und wo man durchgefallen ist. Hat zum Beispiel jemand einen anderen um sein Erbe betrogen, so erkennt jener in Reue seine gemeine Tat. Aber gleichzeitig nimmt er die Gefühle des damals Betrogenen wahr – all die Wut, den Schmerz und die Verzweiflung. Und der Lehrer wird ihn darauf hinweisen, dass er in einem Folgeleben gemäß dem karmischen Gesetz selbst einmal in gleicher oder ähnlicher Weise betrogen und um sein Erbe gebracht werden muss. Jeder, der auf Erden andere aus Gewinnsucht übervorteilt, hintergeht oder Steuern, die dem Staat zustehen, hinterzieht, wird irgendwann den gerechten Ausgleich erhalten, indem ihm Geld beziehungsweise Hab und Gut abhandenkommt oder ihm entwendet wird.
In solchen Kursen lernen wir an vielen Beispielen, was ein falsches und was ein richtiges Verhalten ist beziehungsweise wo wir gegen die Liebe verstoßen oder wo wir sie richtig angewandt haben. Und einem wird klar, dass man durch die Aneignung fremden Eigentums oder durch einen unrechtmäßigen Geldgewinn letzten Endes immer selbst der Verlierer ist, mag man sich über seinen durch Betrug, Tricks und Durchtriebenheit gehorteten Reichtum momentan auch noch so freuen – man wird in einem Folgeleben das Gegenteil erfahren müssen oder sogar in Armut leben.