Sophie Mereau: Amanda und Eduard. Ein Roman in Briefen
Neuausgabe mit einer Biographie der Autorin.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth, Berlin 2016.
Umschlaggestaltung unter Verwendung des Bildes:
Gustave Courbet, Liebende, 1844
ISBN 978-3-8430-8279-2
Dieses Buch ist auch in gedruckter Form erhältlich:
ISBN 978-3-8430-7660-9 (Broschiert)
ISBN 978-3-8430-7672-2 (Gebunden)
Die Sammlung Hofenberg erscheint im Verlag der Contumax GmbH & Co. KG, Berlin.
Entstanden seit Mitte 1795. Erstdruck (anonym) der ersten acht Briefe in: Die Horen, herausgegeben von Friedrich Schiller, 3. Jg., 1797, 6., 7. und 10. Stück. Erste vollständige Ausgabe (anonym) nach vollständiger Umarbeitung des Anfangs: Frankfurt am Main (Friedrich Wilmans) 1803. Für den Roman verwendete sie teilweise (in den Briefen 18–22) den Briefwechsel mit ihrem Geliebten Johann Heinrich Kipp als Textmaterial.
Der Text dieser Ausgabe folgt:
Sophie Friederike Mereau: Amanda und Eduard, ein Roman in Briefen, Theil 1, Frankfurt a.M.: Fr. Willmanns, 1803.
Sophie Friederike Mereau: Amanda und Eduard, ein Roman in Briefen, Theil 2, Frankfurt a.M.: Fr. Willmanns, 1803.
Die Paginierung obiger Ausgaben wird in dieser Neuausgabe wortgenau mitgeführt und macht dieses E-Book auch in wissenschaftlichem Zusammenhang zitierfähig. Das Textende der Vorlagenseite wird hier durch die Seitennummer in eckigen Klammern mit grauer Schrift markiert.
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Ich habe den geliebten, vaterländischen Boden wieder betreten, und bin Dir nun wieder um vieles näher, meine Julie! Wer durch mehr als hundert Meilen getrennt war, dem scheint eine Entfernung von zwanzig nur ein unbedeutender Zwischenraum zu seyn, obgleich nicht selten sich hier größere Schwierigkeiten in den Weg stellen, als selbst bei jenen. – Du und Deine Liebe sind mir noch um vieles werther geworden, denn meine nähere Bekanntschaft[3] mit den Menschen hat mich den Werth und die Seltenheit einer Neigung, die sich nicht auf äussere Verhältnisse sondern auf unsere Persönlichkeit gründet, sehr innig fühlen lassen. – Ich freue mich darauf, Dir, da ich hier sehr ruhig leben zu können hoffe, von Zeit zu Zeit manches aus der Geschichte dieser letzten, im Geräusch verlebten, Jahre nachholen zu können. Meine bisherigen flüchtigen Briefe müssen Dir nur einen sehr unvollkommenen Abriß meiner Lage gegeben haben. Alles war mir neu, Gegend, Menschen, Verhältnisse, und ich gestehe Dir, daß ich mich oft mit geheimem Vergnügen, oft auch mit Bangigkeit, daran erinnerte: »ich stehe nun wirklich auf dem Schauplatze der Welt, die ich mir sonst in mancher stillen Jugendphantasie verworren geträumt[4] hatte.« Doch zuweilen schien das Gewühl von Menschen und der glänzende Schein, der mich umgab, meine Eigenthümlichkeit ganz verschlungen zu haben, und es kostete mir beinah Mühe, mich zu überzeugen, daß ich jenes stille, einfach erzogene Mädchen sei, welches die Welt und die Menschen nur aus ihren Büchern kannte. Mein ganzes, voriges Leben wich immer mehr in einen neblichen Hintergrund zurück, und selbst Dein Bild, meine Julie, schien an seiner Lebhaftigkeit verloren zu haben. Aber dann kam ein Brief von Dir, Du warst noch immer die Alte. Ganz und in Allem Deinen vorigen Ideen getreu, lebtest Du noch ungestört in jenem glücklichen Ländchen, dessen Andenken mir immer mehr zu verschwinden drohte. Mit Dir erschienen die Geister aller vergangenen, freundlichen[5] Jugendscenen, und so waren Deine Briefe das Band, das über Berg und Thal zu mir reichte, und mich an sanften, seidenen Fäden zu einem unversiegbaren Quell von Ruhe und milder Besonnenheit zurückführte. – Ach! ich hatte oft nöthig, aus diesem Quell zu schöpfen, wenn ich nicht unter den wechselnden Eindrücken von Vergnügen und Sorge, Neigung und Wiederwillen, mich selbst und alle innre Uebereinstimmung auf ewig verlieren wollte! – Der erste Eintritt in das Haus meines Mannes, als wir unsre Reise vollendet hatten, überraschte mich auf das angenehmste. Der Glanz, den ich dort allenthalben herrschen sah, war mir neu, und berauschte mich mit Vergnügen. Ich wiegte mich mit Lust auf den seidnen, schwellenden Polstern, ich strich gern vor den Spiegelwänden[6] vorüber, ich horchte mit Aufmerksamkeit auf das melodische Spiel einer Flötenuhr, welches die Stunden angenehm bezeichnete. So geschwind auch die Lebhaftigkeit dieses Eindrucks verlosch – denn das Auge gewöhnt sich bald an die Reize einer prächtigen Umgebung, und Bewunderung ermüdet leicht – so wußte doch Albret durch Neuheit und Abwechselung ihn immer wieder anzufrischen. Er führte mich in eine Welt voll glänzenden Scheins, und munterte mich unaufhörlich auf, hier alle andre zu verdunkeln. Die Art, wie ich mich, auf sein Verlangen, allenthalben zeigen mußte, war mir oft lästig, so sehr sie auch der Eitelkeit schmeichelte. Ueberall, wo ich erschien, zog ich die Blicke der Neugierde auf mich, öfterer folgten selbst Frauen mir nach; besonders gab es Einige, die[7] mich mit einer seltsamen, unangenehmen Theilnahme beobachteten. Einst, als wir aus einem glänzenden Zirkel zurückgekommen waren, wo diese mir, oder meiner Umgebung, geweihte Aufmerksamkeit ihren höchsten Gipfel erreicht zu haben schien, fiel mir Albret mit Innigkeit um den Hals. »Holdes Weib, rief er entzückt, wie sehr hast du mich zu deinem Schuldner gemacht! ich sehe es, ich bin durch dich gerächet!« – Diese Aeusserung freute und betrübte mich. Ich fühlte, daß ich sie nicht mir selbst, sondern einer fremden, mir unbekannten Ursache zuzuschreiben hatte, und doch rührte es mich, ihn endlich einmal herzlich mit mir sprechen zu hören. »Lieber Albret, sagte ich, und lehnte mich an seine Brust, wolltest du mich nur näher kennen lernen, so würdest du, wie[8] ich hoffe, ganz andere Ursachen finden mit mir zufrieden zu seyn, als diese, von denen ich mir nichts zueignen kann.«
Er sah mich einige Augenblicke lang mit zweifelhaftem Ausdruck an, und schien bewegt. Aber bald war es, als schämte er sich seiner Empfindung, er verließ mich, und blieb so verschlossen, wie vorher. Ach! Julie, wenn ich diesen sonderbaren Mann zuweilen Sätze aufstellen hörte, die meiner heitern Ansicht von Welt und Menschen gänzlich Hohn sprachen, wenn ich sein peinliches Mißtrauen in Alle und auch in mich vergebens zu mildern versuchte, und vor diesem verschloßnen Herzen ewig unerhört stand, dann wurden mir meine Tage oft unerträglich, und die Erinnerung an das Gute, das ich ihm verdankte, sank wie eine erdrückende Last auf mein Herz! – Freilich[9] habe ich dies alles auch oft genug vergessen. Meine Wünsche waren nicht eigensinnig an einen einzigen Gegenstand gebunden, meine Sinne standen jedem Eindruck offen, und so konnte es mir in meiner Lage nicht an Veranlassungen fehlen, meinen Kummer zu vergessen. Nur das Verlangen nach einer vertrauten Seele, nach dem Genuß einer gegenseitigen Mittheilung, eines arglosen, innigen Umgangs, ließ sich nie ganz unterdrücken.
Und wo hätte ich dies Glück eher suchen sollen, als bei Albret? – Aber ach! meine Julie, an welches unerklärliche, furchtbare Wesen hat mich das Schicksal gebunden! – Du scheinst hievon weniger überzeugt zu seyn, und Deine schon oft geäusserte Meinung, daß meine Klagen über unsere wenige Uebereinstimmung wol[10] überspannt sein möchten, bewegt mich, Dir ein Geheimniß zu entdecken, das vielleicht bei mir auf ewig vergraben bleiben sollte. Du bist das einzige Wesen auf der Welt, dem ich es anvertraue, das einzige, in dessen Herzen ich alle meine Sorgen niederlege.
Wenn ich nicht irre, so habe ich Dir schon längst in einem meiner Briefe von dem Markese *** geschrieben, der meine nähere Bekanntschaft sehr eifrig zu suchen schien. Bei dem zerstreuten, geselligen Leben, welches wir führten, ward es ihm nicht schwer, Zutritt in unserm Hause zu finden; er sah mich fast täglich, und bald hörte ich das Geständniß seiner Liebe von ihm. Ich hörte es ohne Entrüstung – und ohne Vergnügen an. Ich schätzte den Markese; seine Unterhaltung war mir[11] von großem Werth; doch Liebe fühlte ich nicht. Natürlich daß ich ihm dies sagte, er aber schien es nur halb zu glauben. »O! Sie werden, Sie müssen mich lieben, rief er feurig aus, meine Beharrlichkeit soll sie dazu zwingen. Die Natur will mein Leben; ohne Liebe sterbe ich, und ich kann Niemand lieben, als Sie.« Was ich auch gegen diese Behauptung einwandte, so konnte es ihn doch für den Augenblick nicht überzeugen, und nur die Folge bewies zu seinem Schmerz, mit welchem Recht ich widersprochen hatte. Doch gestehe ich Dir, daß ich mich selbst oft im Stillen über die eigensinnige Unempfindlichkeit meines Herzens gegen diesen liebenswürdigen Mann wundern mußte. Das allgemeine Urtheil nannte ihn schön, ich selbst erkannte gern so viele Vorzüge in[12] ihm an, und gleichwol fehlte meiner Empfindung für ihn jener geheimnißvolle, harmonische Zug, ohne welchen mir nun einmal jede Liebe gemein erschien. Unser Umgang, den Jedermann für ein Liebesverständniß hielt, dauerte auf diese Weise fort, ohne daß unser gegenseitiges Glück sehr dabei gewonnen hätte. Die Offenherzigkeit, mit der ich meinem Freunde den Zustand meines Herzens mittheilte, schien ihn nur fester an mich zu binden. Er zerriß, zu seinem Nachtheil, manches andere Verhältniß, und fuhr fort, mir mit einer hartnäckigen Anhänglichkeit ergeben zu seyn. Albret schien auf alles dies nicht zu merken, er beschränkte unsern Umgang nicht, und legte durchaus keine Spur seines Mißfallens an den Tag.
Einst an einem schönen Abend war[13] ich mit dem Markese im Garten, der unser Haus umgab. Das laue, schmeichelnde Wehen der Lüfte, und die balsamischen Gerüche, die aus tausend Blumen und Pflanzen stiegen, bewegten mein Herz auf ungewohnte Weise. Was ich empfand, war nicht Erinnerung des Vergangenen; nicht Genuß des Gegenwärtigen; es war eine Ahnung, ein Sehnen nach etwas Fernem, Unnennbarem. Es schien mir, als müßte ich die ganze Welt mit Innigkeit, mit Liebe umfassen; nur das Nahe, Gegenwärtige war mir fremd. Auch der Markese war ungewöhnlich bewegt, jedoch von ganz andern Empfindungen, als ich. Wir gingen schweigend neben einander durch die duftenden, halberhellten Alleen. »Wenn Sie nur liebten, rief er endlich, mit schmerzlichem Ausdruck, wenn auch nicht[14] mich! – Aber Sie lieben nicht, und werden ewig nicht glücklich seyn! – O! der nagende Schmerz, diese Blume, die schönste, welche je die Natur hervorbrachte, traurig verblichen, an dem kalten Herzen eines Mannes vergehen zu sehen, der keinen Sinn für ihre Vortrefflichkeit hat! – und o! fuhr er fort, indem er mir schmerzlich die Hand drückte, daß eine Zeit kommen wird, wo Sie dies alles lebhafter, aber vergebens, mit ewiger Reue empfinden werden!« – – Mich schauderte, indem er dies sprach. Ich fühlte, daß eine Wahrheit in seinen Worten lag, die ach! nur zu sehr mit meinen eignen Empfindungen zusammen traf. Meine Gedanken flogen weit hinweg; überall fanden sie eine trostlose Leere, und kehrten quälender zurück. So, ohne Gegenstand,[15] verworren träumend, wußte ich es kaum, daß wir uns in einer Laube niedergesetzt hatten, und daß der Markese mir zu Füßen gesunken war, und mich mit einem Arm umschlungen hielt.
In diesem Augenblick trat Albret vor uns. – Er fuhr betroffen zurück, doch war er bald gefaßt. »Gut, sagte er mit kaltem aber schneidendem Ton, ich habe es erwartet.« Und hierauf, als wäre nichts geschehen, verschwand er in einen Seitengang. Der Markese sprang auf, er drückte mich mit Heftigkeit an sich, dann trennten wir uns stumm und beängstigt. Ich suchte Albret auf seinem Zimmer; ich wünschte so sehnlich, ihm den wahren Zusammenhang dieser Scene entdecken zu können. Er war nicht da, und als ich ihn am andern Morgen wieder sah, blickte er[16] mich so kalt und entfernend an, daß es unmöglich war, diese Scheidewand hinwegzuschieben. Er war noch bei mir, als man uns die Nachricht brachte, der Markese sei am vorigen Abend, nicht weit von unserm Garten, ermordet gefunden worden. Todesschauer überfiel mich bei dieser Nachricht und ein gräßlicher Argwohn zuckte mir wie ein Dolchstich durch die Seele. O! Albret! rief ich mit leichenblassem Gesicht, und bebender Stimme. Mein Mann heftete lange einen festen Blick auf mich, und schien den schrecklichen Gedanken ohne große Befremdung in meinem Auge zu lesen. Es lag etwas furchtbares in seinem Blick, aber zugleich eine gewisse Hoheit, der ich nicht widerstehen konnte. Unsre Abreise erfolgte bald darauf, und ich blieb in dieser schauderhaften Ungewißheit, deren[17] Quaalen nur durch die Veränderung der Gegenstände, und durch den gänzlichen Mangel einer, jenen Verdacht bestärkenden, Bestätigung, gemildert worden sind.
Doch, frage Dich selbst, ob mir nicht, wenn ich darüber nachdenke, immer noch Gründe genug zu ängstlichen, entfernenden Zweifeln gegen Albrets Carakter übrig bleiben? – Was soll, was kann ich von diesem geheimnißvollen Wesen denken? und ist nicht vielleicht diese erhabene, in allen Fällen sich gleichbleibende, Fassung selbst ein Beweis, daß gewisse schreckliche Grundsätze ihm ganz zur Natur geworden sind?
Ich verlasse Dich, um mich zu zerstreuen, und diese Gedanken so viel als möglich aus meiner Seele zu verbannen. Wollte ich ihnen nachhängen, so[18] müßte ja aller Frieden und aller Glauben an Menschlichkeit auf ewig daraus scheiden.[19]
Seitdem Du mich verlassen, mein Barton, habe ich schon oft den waldigen Hügel erstiegen, wo ich zum letztenmal Deines vertrauten, freundschaftlichen Umgangs genoß. Du warst damals in einer ungewöhnlich feierlichen Stimmung, und Dein Auge schaute voll tiefer Rührung herunter in die heitere, weit um uns verbreitete Welt. »Welches Leben, welche Wirksamkeit in der ganzen Natur! sagtest Du. Stete Umschaffung, Verarbeitung, Veränderung, und eine Kraft, die immer bleibt;[20] denn nur das Bleibende kann sich verändern. Aber was sie ist, diese Kraft, welche die Räder des Ganzen zusammen hält, daß kein Theil sich aus seinen Fugen herausreißen darf, die den Geist mit Formen bekleidet, und das Aufgelösete, nach Ruhe strebende, zu neuem Leben, neuer Thätigkeit zwingt? – Forsche nicht darnach; nur das, was sich verändert, können wir wahrnehmen, und das Bleibende erkennen wir, wie unser eignes Wesen, aus seinen Wirkungen. Ja, Eduard, fuhrst Du fort, wir lernen unser inneres Leben immer deutlicher und schöner kennen, je wirksamer wir in dem äussern sind. Laß uns dem großen, guten All aufs innigste angehören, und unser Selbst nur in dem Ganzen wiederfinden. Der Mensch fängt damit an, Alles von Andern[21] zu erwarten, und soll damit enden, Andern so viel er kann zu gewähren. Es giebt eine Zeit, wo er sich unglücklich fühlt, wenn Andere ihm nichts sein wollen, und wieder eine andere, wo es ihm Bedürfniß ist, der Welt etwas zu sein. Du hast den Weg bis dahin natürlich und gut vollendet; ich gebe Dich mit frohem Muth der Welt; und verlasse Dich, weil Du es werth bist, allein zu stehen.« – Dieses, und noch manches andere fällt mir ein, so oft ich den Hügel ersteige, und ich liebe diese Erinnerungen. – O! ich begreife wohl Deine Absicht, Theurer! Du sahest meine Anhänglichkeit an Dich, meine feurige Bewundrung Deiner seltnen Eigenschaften, und Du fürchtetest, meine Eigenthümlichkeit könnte bei diesen Empfindungen leiden, das Lebendige, Wahre in[22] mir könnte zu einer künstlichen, nachgeahmten Tugend herabsinken, die immer unfruchtbar bleibt, so vortrefflich auch ihr Vorbild sein mag. Deshalb hättest Du mich verlassen, auch wenn keine andre Geschäfte Deine Gegenwart verlangt hätten. Aber Dein Bild wird nie aus meinen Gedanken weichen, und in den Stunden des Unmuths, wie in Stunden der Weihe, wird es, wie ein freundlicher Genius, tröstend oder theilnehmend vor meiner Seele schweben. Ja, Du hast mich der Welt gegeben, ein heitres gutgebildetes Wesen, stehe ich vor ihr, und blicke mit Lust in die weite, lebensvolle Sphäre hin, wo auch ich mit wirken soll und will. Eindrücke aller Art strömen mit Macht an mein Herz, und ich brenne vor Verlangen, dem Ganzen, durch Wort und That, das[23] wieder zu geben, was es so wohlthuend in mir erweckte. Ich kann Dir nicht beschreiben, Barton, wie sehr mich ein frohes Selbstgefühl zuweilen emporhebt, und glücklich macht. So war ich am gestrigen Abend in einer Gesellschaft junger Männer, die sich versammelt hatten, um fröhlich zu seyn. Wir hatten Musik, tranken, und die herrschende Idee eines Jeden mahlte sich bald lebendiger und stärker im freien Gespräch. Barton! hier fühlte ich recht meinen Werth; ich fühlte mich voll Kraft, reich an Erfindung eine ganze Welt zu beglücken, stark an Entschließung, trotz allen Verhältnissen, der Natur getreu zu leben. Ich sah um mich her – die meisten schienen mir kraftlos, künstlich, verstimmt – nicht Einer, der sich zu meinen Gefühlen hätte emporheben können. Mitleid und[24] Stolz bestürmten mich wechselsweise so sehr, daß ich es nicht aushalten konnte. Hinaus in die freundliche Abendwelt lief ich, und an den einsamen Ufern des Stroms, wo nur die Abendwinde mit geistigen Stimmen mich umsäuselten, fand ich mich inniger, glücklicher wieder. Ich sank auf die Kniee und küßte die Blumen und die Erde, im Gefühl einer namenlosen Liebe. – O! was sind alle Genüsse der Sinne gegen das Entzücken eines solchen Augenblicks! – ein dumpfes, unterbrochenes Geräusch störte meine Begeisterung. Es kam aus dem Wasser, und ich entdeckte bald durch die Gesträuche etwas Lebendiges in dem Strom. Ein Knabe war es, der noch spät am Ufer geangelt hatte, und unvorsichtig in die Fluth hinabgegleitet war. Er kämpfte noch matt gegen die Wellen.[25] Ich sprang sogleich hinein, und brachte ihn, ohne Gefahr, leicht und glücklich ans Ufer. Seine Besinnung kehrte nach einiger Mühe bald zurück, und ich führte ihn zu seinen, um ihn besorgten, Aeltern, deren Wohnung er mir beschrieb. Das Kind hatte ein bedeutendes Gesicht, und selbst die Keckheit, womit er sich heimlich an den Fluß geschlichen hatte, gefiel mir; es freute mich doppelt, ihn gerettet zu haben. Hierauf gieng ich zurück an den Strom, entkleidete mich, und tauchte von neuem in die lauen Fluthen. Der gewölbte Himmel mit Mond und allen leuchtenden Sternen stand in unermeßlicher Tiefe unter mir im Wasser. Ich durchkreuzte die Fluren des Himmels und verwirrte der Sterne ewige Bahnen. Ueber mir, unter mir und in mir war Himmel.[26]
Ein einziges thut mir weh, Barton! daß sich mein Vater so lange von mir trennt, daß ich in manchen Augenblicken nicht zu ihm eilen kann, zu ihm, dem ich mein ganzes Glück verdanke, und dem mein Anblick gewiß belohnend sein müßte. – Jetzt erst fange ich an zu begreifen, wie er auf mich gewirkt hat. In vielem, wo ich sonst nur das planlose Spiel des Zufalls fand, ahne ich jetzt die wohlthätige Einwirkung eines vernünftigen heitern Geistes, der die Umstände gerade so für mich zusammenreihte. Mein Vater hielt mir nie langweilige Vorstellungen meiner Lebenspflichten, die nur den Verstand berühren und das Herz unbewegt lassen; nur durch lebendige Eindrücke suchte er mich zu bilden, und so blieb die Eigenthümlichkeit und Freiheit[27] meines Gemüths ungekränkt. Wenn ich in die Zeiten meiner Kindheit zurückgehe, wie eine lachende Welt mich, von der Wiege an, umfing, und alles einen Quell von Lebenslust in meine Brust senkte, der wie ich hoffe, unversiegbar sein wird. – Selbst das Zimmer, worin ich lebte, der erste Schauplatz meiner Erfahrungen und meiner Spiele, hat ein angenehmes Bild von Harmonie und Fröhlichkeit in mir zurückgelassen, und ich weiß noch ganz genau, welche Farben, welche Gemälde es zierten, welche Aussicht es gewährte. Mein Auge gewöhnte sich an heitre, liebliche Formen, und mein kindisches Herz war mit unsichtbarer Gewalt an das Schöne gebunden; ich unterließ das Schlechte, nicht weil es böse, sondern weil es häßlich war. So ward die Sinnlichkeit[28] zuerst in mir gebildet, und mir eine Freundin an ihr erzogen, bis ich älter ward, und mein Verstand erwachte. Von dem glücklichen Wahn erfüllt, daß man Alles lernen, Alles begreifen könne, war ich unermüdet in Fragen, und vielleicht ward meine Wißbegierde noch geflissentlich gereizt. So lernte ich Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaft, Geschichte, mit immer neuer Lust und dankbarem Gefühl, und der Baum der Erkenntniß trug mir nur süße Früchte, bis ein reiferes Alter mir durch das Gefühl meines beschränkten Wissens auch die bittern darreichte. Aber jetzt brach ein neues Leben für mich an. Mein Vater, hieß es, müßte eine Reise in verschiedene Gegenden Europa's thun, und ich sollte ihn begleiten. Das heitre Bild menschlicher Thätigkeit wuchs vor meinen[29] Augen immer mehr, wie der Raum um mich her. Unter der Menge neuer, lebendiger Vorstellungen verlohr ich das Andenken an mich selbst; meine erwachende Phantasie umgab die Natur mit einem ätherischen Schimmer; die Strahlen der Kunst berührten meine Seele mit heiliger Ahnung, und eine Welt von neuen Gestalten bildete sich in meinem Busen aus. Ich dachte nur so viel als gerade nöthig war, um meine Genüsse schöner und an ziehender zu machen, und so genoß ich Glücklicher! alle Freuden der Jugend, von Phantasie, Gefühl und Geschmack zu Allem begleitet, und nur dann verlohren sie ihren Reiz für mich, wenn die Grazien sich von ihnen weggewandt hatten. – – Freylich bin ich stolz geworden. Diesen Nacken hat noch kein Unglück gebeugt, immer[30] hat ein günstiger Zufall mir, wenn ich sorgen wollte, die Hand geboten, und selten habe ich einen Wunsch verfehlt. Ja, ich traue mir Kraft genug zu, die Gewährung meiner Wünsche, so hoch sie fliegen mögen, der Welt abzuzwingen, und von dem Schicksal die Erfüllung meines Berufes zum Glück zu fordern. Aber Barton, mein Gefühl ist lebendig und gut; es giebt Menschen, die ich hasse, aber ich könnte sie dennoch beglücken, stände es in meiner Macht; und selbst die, welche ich verachten muß, bedaure ich zugleich. Meine Leidenschaften sind heftig, ich weiß es, aber sie brechen sich in sanfte Farben, wie Regentropfen im Sonnenstral, vor dem allmächtigen Schönheitssinn, der mein ganzes Wesen durchdringt und emporhebt. – Und ist nicht dieser Sinn,[31] wenn wir frei genug denken, ihn aufs Ganze zu verbreiten, das größte, heiligste in uns? – wie weit erhebt er uns über eine engherzige Sinnlichkeit! Diese zieht nur einen kleinen Zirkel um uns, wählt wankelmüthig bald dies, bald jenes, und selbst das höchste Interesse, das sie an Andere binden kann, wird durch den Tod zerrissen. Aber jenes Gefühl, dessen heilige Rührung durch die ganze Gattung gefühlt wird, durch welches eine wahrhaft schöne Handlung, eine große Empfindung, die vor Jahrhunderten verübt oder gefühlt ward, und auf unser persönliches Wohl oder Weh keinen Einfluß hat, Thränen des reinsten Wohlgefallens in unser Auge lockt – dies Gefühl entstand mit der Menschheit, erhielt sich und dauert fort.
Du siehst, mein Lieber, daß ich Deine[32] Auffoderung, Dir viel, und viel von mir selbst zu schreiben, treulich in Erfüllung setze. Ich habe jetzt mehr als je über mich nachgedacht, und ich hoffe, dies soll nicht ohne Nutzen gewesen seyn. Ja, Barton, ich erwarte viel von mir selbst. In dieser jugendlichen Freudigkeit gedeihen gute Entschlüsse, und die Kräfte, die ich in mir fühle, sollen eine wohlthätige Erscheinung werden, und die Fackel der Thätigkeit auch in fremden Gemüthern anzünden. Das handelnde Leben, ohne welches die edelsten Gesinnungen unfruchtbar bleiben, und alle Kraft des Gedankens verschwindet, reizt mein Verlangen, und ich brenne vor Sehnsucht mein eignes Wesen, in Wort und That, wieder zu finden.
Leb wohl, mein Freund, und laß mich bald von Dir hören.[33]
Liegt es in meiner gegenwärtigen Stimmung, oder ist es ein besondrer Reiz dieser Gegend, was mir diese Stadt so angenehm macht, daß ich sie ungern verlassen würde, auch dann, wenn mir der nähere Umgang des vortrefflichen Mannes, dem ich empfohlen bin, nicht so viel wahren Vortheil gewährte, als er wirklich thut? – Ich denke mir oft, hier sollte ich eigentlich gebohren sein, und lebhaft sehnte ich mich schon sonst in diese Gegend, gleichsam als wären Theile in mir, die hier erst ihr wahres[34] Vaterland finden würden. Und so viel ist gewiß – bin ich gleich nicht unter dem Einfluß dieses schöneren südlichen Himmels gebohren, so wird doch vieles hier in mir erzeugt, was mir ein neues schöneres Daseyn gewährt. Ein unbeschreibliches glückliches Gefühl steht mit mir auf, winkt mir ins Freie, belebt mir jede Ansicht. Blühende Mandelbäume, schmeichelnde Lüfte, muntre Vögel, die in den zarten Schatten des sprossenden Gesträuchs frölich umher hüpfen, alles, alles erhebt mein Herz mit freudiger Ahnung. Viele Stunden, die nicht ernstere Beschäftigungen einnehmen, weihe ich der Musik. Die Mitternacht findet mich oft im Genuß dieser bezauberten Welt, und kaum bin ich des Morgens wach, so tragen mich die lockenden Töne[35] bald wieder in ihr geheimnißvolles Vaterland hin.
Vor einigen Wochen ist Nanette Sensy hier angekommen. Sie hatte meine Wohnung bald erfahren, und kam, anstatt mich zu sich rufen zu lassen, selbst zu mir. Wir waren seit mehrern Jahren getrennt, und unser Wiedersehen war so fröhlich, herzlich, so kindlich, als Du Dir nur denken magst. Erinnerungen an das väterliche Haus, an unsere Jugendspiele, und ein lustiges Verwundern über jede kleine Veränderung, die wir gegenseitig an uns bemerkten, erfüllten die ersten Stunden, und seitdem vergeht kein Tag, wo wir nicht, allein oder in Gesellschaft, zusammen sind. Ich finde sie sehr liebenswürdig, und es ist mir herzlich wohl bei ihr. Sie ist jetzt Witwe[36] und ist, wo möglich, noch heitrer, muthwilliger, unbefangner geworden, als sie vor ihrer Verheirathung war. Es leben hier in der Nähe mehrere ihrer Verwandten, und da ihr die Gegend gefällt, so gedenkt sie lange hier zu bleiben.
Gestern hatten wir ganz in der Frühe, noch mit einigen Andern, eine Wallfahrt nach einem ziemlich fern gelegenen Dorfe gethan, dessen Lage uns sehr romantisch beschrieben wurde, und es auch wirklich war. Nanette war sehr ermüdet, als wir zurückkamen und wollte die noch übrigen Stunden des Tages allein sein. Ich hingegen fühlte mich noch sehr munter, und da der Abend schön war, ließ ich mein Pferd satteln und suchte das Freie. Sehnsucht nach menschlichem Anblick lockte mich auf die Landstraße, wo ich in jeden Wagen,[37] der mir begegnete, neugierig hinein sah und mich damit belustigte, aus dem Aussehen der Reisenden auf ihren Stand, Gewerbe, Charakter und Vorhaben zu schließen. In dem letzten, den ich sah – denn für die folgenden hatte ich kein Auge mehr – schlummerte in einer Ecke des Wagens eine unbeschreiblich schöne, weibliche Gestalt. Du weißt, wie mich Schönheit, wenn und wo ich sie auch finde, unwiderstehlich anzieht, – wie mußte sie in diesem Moment auf mich wirken, da sie mich so empfänglich gegen jeden Eindruck fand! – Ich wandte um, der Wagen fuhr langsam, und ich hatte Zeit, sie ruhig zu betrachten. Der Schlaf goß eine liebliche Unbestimmtheit über die schönen Züge, in denen kein herrschender Ausdruck sichtbar war, und mich dünkt, ein wahrhaft[38] schönes Gesicht dürfe auch nie einen andern Ausdruck haben, als den, einer reinen Harmonie, welchen es von der Natur empfängt. – Die schöne Schläferin erwachte endlich, und nun fielen meine Blicke auch auf ihre Begleitung, auf die ich zuvor gar nicht geachtet hatte. Es war ein bejahrter Mann, mit einem sehr bedeutenden Gesicht, welches wunderbar anziehend und zurückstoßend war. Ein leichter Gram schien um die Augen zu schweben, und flößte Theilnahme ein, doch ein kaltes verächtliches Lächeln bewachte den Mund und zerstörte schnell jenen Eindruck wieder. Die Stirne zeigte Hoheit und das Auge schien geübt, in fremden Seelen zu lesen. Ich sah bald daß meine Blicke ihm lästig waren, und fühlte selbst das Unschickliche derselben. Ich nahm nun einen andern Weg,[39] und träumte noch viel über die beiden. Nie schienen mir zwei Geschöpfe sich so unähnlich zu sein, wie diese, und der Gedanke daß sie wol auf irgend eine Art zusammen gehören möchten, machte mich beynah traurig. Aber der holde Eindruck des Schönen beherrschte mich bald wieder rein und ungetheilt. – Schönheit gleicht dem Genie; sie ist freie Gabe der Götter, und als solche hat der Wille der Menschen keinen Theil daran. Was selbst erworbner Reiz des Betragens langsam hervorbringt, ist bei ihr das Werk eines Augenblicks: die angenehme Rührung, welche mein Herz bewegte, goß einen höhern Reiz über die ganze Natur um mich her. Der Glanz der Abendsonne schien mit überirdischer Klarheit auf den Baumwipfeln zu ruhen – der Rheinstrom und die romantische Ferne,[40] die einsamen Höhen und der frische duftige Wiesengrund mit dem lebendigen Gewühl von Menschen und Thieren – das zarte Laub, das, kaum entfaltet, freudig im Abendwind flüsterte. – Alles schien verklärt, harmonisch, ahnungsvoll. – O! ich bin so glücklich, mein Freund! – Mein einziger Wunsch ist, daß ich tausend Leben haben, tausend Formen beleben, alle Verhältnisse durchirren, alle mögliche frohe Empfindungen fühlen könnte, und meine einzige Sorge, daß irgend eine Fähigkeit ungeweckt in meiner Seele schlummern, irgend eine Freude ungefühlt vor mir vorüber rauschen möchte![41]
Dein Brief hat mich angenehm gerührt. Du schilderst mir Deine Lage so gefühlvoll, Du bist so harmonisch mit Dir und Deiner Welt, Deine folgsame Phantasie führt Dich nicht über Deinen Kreis hinaus, und haucht nur ein blühenderes Kolorit über die Bilder des gewöhnlichen Lebens. Wie glücklich bist Du, meine Julie! – komm zu mir und lehre mich in meiner Lage zu sein, was Du in der Deinigen bist. Dein Anblick wird die stillen Bilder unserer frühen Jugend an Blumenketten der Erinnerung[42] vor meine Seele führen, und meine gespannte Stimmung wohlthätig mildern. – Wenn wir uns allein fühlen, mag sich dann der lieblichste Sonnenschein in goldnen Wellen über die Gegend ergießen; ein gleichgültiger Tag nach dem andern vergeht, und die Freude wird Wehmuth für den, der sie nicht theilen kann. Und ich bin allein! allein in der lebendigsten Natur, über deren fröhlichste Bilder dies Gefühl einen schwermüthigen Schleier zieht. Diese duftenden Lauben wollen ein liebendes Gespräch, diese reizenden Irrgänge wollen eine Bedeutung. – Ach! vielleicht trennt nur ein blühendes Gebüsch, ein leichter Pfad den Gegenstand von mir, der es würdig wäre, meine Gefühle zu theilen! vielleicht wandelt auch er allein, mit dem schönen, unbefriedigten Herzen,[43] erstaunt, die todte Natur so lebendig, und die lebendige Welt so todt zu finden! Er weiß es nicht, daß die, welche einzig ihn verstehen kann, so nahe bei ihm ist; er flieht das Glück, das er sucht – ein schadenfroher Dämon führt ihn ewig bei mir vorbei!
Du lächelst über meine Schwärmereien, Julie, aber laß mir sie, die allein mir Bürge sind, daß ich noch glücklich sein kann. Glücklich ist der Mensch nur in seinem Gefühl. Er kann zufrieden sein, mit sich, mit der Welt, durch Vernunft, durch reine Würdigung der Dinge – aber jene göttlichen Momente, wo der schöne Eindruck nur Bilder und keine Begriffe in uns erweckt, jene Augenblicke voll Unendlichkeit die wir undeutlich nennen, weil die Sprache für sie zu arm ist – diese liegen[44] nur in unserm Gefühl. Zu lange, o! zu lange hat mein Sinn an den Reizen einer zufälligen Umgebung gehangen, zu lange habe ich unter den Freuden des Lebens mit kalter Ueberlegung gewählt, ich möchte nicht mehr wählen, ich möchte hingerissen sein. Die Seligkeit, die in dem Tausch der Seelen, in dem Gedanken liegt, die Welt in einem fremden Herzen schöner zu genießen, diese süße Trunkenheit der Gefühle, warum versagt sie mir das Schicksal, nur mir allein? – In früher Jugend stand das Bild eines solchen Glücks lebhaft vor meiner Seele; Jahre lang schien es verschwunden zu sein, aber jetzt stellen Einsamkeit und Phantasie es mir mit neuen Reizen dar. Soll ich sterben, ohne je geliebt zu haben? und habe ich dies Glück nicht durch eigene Schuld verscherzt? – Wenn dies so ist,[45][46]dieser[47][48][49][50]ichdein[51][52][53]