JULIA FELICITAS ALLMANN ist als Journalistin spezialisiert auf die Themen Ernährung und Gesundheit. Sie war beim Kölner EXPRESS als Digitalredakteurin und leitende Redakteurin tätig, heute verfasst sie Beiträge unter anderem für die Deutsche Presse-Agentur, das SPIEGEL-Portal »bento« und Unternehmens-Blogs.
Sie schafft es, komplexe Sachverhalte anschaulich und kurz gefasst auf den Punkt zu bringen, was ihr 2012 den Dumont-Journalistenpreis einbrachte. Die Antworten für dieses Buch recherchierte sie bei renommierten Experten sowie aus seriösen Studien. Auch privat versucht sie, immer ein bisschen die Welt zu retten.
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
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Projektleitung: Reinhard Brendli
Lektorat: Anne Nordmann
Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München
eBook-Herstellung: Christina Bodner
ISBN 978-3-8338-7469-7
1. Auflage 2020
Bildnachweis
Illustrationen: Dmitri Broido
Fotos: Athenea Diapoulis
Syndication: www.seasons.agency
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Wussten Sie schon, dass Avocados zu den klimaschädlichsten Früchten überhaupt gehören? Oder dass für die Herstellung von einem Liter Kuhmilch 628 Liter Wasser verbraucht werden?
Und hätten Sie gedacht, dass regional nicht immer die beste Wahl ist? Wenn Sie im Frühjahr Äpfel essen wollen, kann Obst aus Neuseeland die ökologischere Variante sein.
Auch vor dem Computer haben Sie großen Einfluss auf das Klima: Das Streaming eines durchschnittlichen Kinofilms verursacht etwa so viele Emissionen wie eine Autofahrt von knapp 20 Kilometern – weit »grüner« ist das klassische Fernsehen. Navigieren Sie sich und Ihre Familie sicher durch die Klippen der Nachhaltigkeit: Lassen Sie sich überraschen von erstaunlichen Fakten und freuen Sie sich auf viele umweltverträgliche Alternativen, die Spaß machen!
Papier oder Plastik? Bio oder unverpackt? Glas oder Konserve? Und was dürfen wir in der Klimakrise überhaupt noch mit gutem Gewissen essen? Es ist wirklich kompliziert, bei all den Nachhaltigkeitstipps den Überblick zu behalten. Und ziemlich schwierig, sich bei ständig neuen Katastrophenmeldungen nicht entmutigen zu lassen.
Dieses Buch liefert Ihnen schnelle Antworten, wenn Sie gegen schmelzende Gletscher, Regenwaldabholzung, Artensterben und Plastik in den Meeren kämpfen möchten – aber so, dass es einfach ist und in den Alltag passt. Es zeigt, was Alufolie, Milchersatz und Streamingdienste mit Klimaschutz zu tun haben, und erklärt auf Grundlage von Studienergebnissen und Experteninterviews, wie sich unsere vielen täglichen Entscheidungen auswirken.
Wichtig dabei: Hier geht es nicht um Vorschriften oder Verurteilungen. Die Kapitel dienen Ihnen eher als Selbstbedienungsladen zur Weltverbesserung, in dem Sie sich ein Programm zusammenstellen können, um mit gutem Gewissen durch den Tag zu gehen. Klar, es muss und kann nicht jeder in allen Punkten perfekt sein. Aber in Summe können wir gemeinsam einen Unterschied machen und in unserem täglichen Leben dafür sorgen, dass die Erde eine bessere Zukunft hat.
Eine bessere Welt beginnt schon am Frühstückstisch – denn unsere Ernährung bestimmt zu 15 Prozent den persönlichen CO2-Ausstoß. Dass Fleisch aus Massentierhaltung nicht besonders klimafreundlich ist, hat sich wohl herumgesprochen. Doch auch ein veganes Müsli kann der Umwelt schaden – und eine Fleischmahlzeit halbwegs nachhaltig sein. Wie Milch, Nudeln, Steaks und Butterbrote den Planeten belasten oder schonen: Hier gibt es Antworten.
Jeder Deutsche sorgt pro Jahr für mehr als 220 Kilogramm Verpackungsmüll – und wirft 55 Kilogramm Lebensmittel weg. Weltrettung sieht anders aus. Ob es nachhaltiger ist, Kleidung oder Getränke nach Hause zu bestellen, wann Papiertüten wirklich besser sind als Plastik, wie wir welche Lebensmittel am klimafreundlichsten einkaufen und warum ein Palmöl-Boykott auch keine Lösung ist – auf den nächsten Seiten finden Sie alle wichtigen Informationen für die tägliche Einkaufstour und den nächsten Shoppingtrip.
Jetzt geht es um viele »Big Points«, wie Experten sagen. Denn das tägliche Heizen, der Stromverbrauch und auch Serienstreaming hat fatale Auswirkungen auf die Erderwärmung. Außerdem gibt es in den eigenen vier Wänden verschiedenste Wege, um wertvolle Ressourcen zu sparen – vor allem, wenn es um unsere technischen Geräte in Küche, Bad oder Arbeitszimmer geht. Von sauberer Wäsche bis zu Suchanfragen auf dem Notebook: Es folgt der Nachhaltigkeitscheck des täglichen Lebens zu Hause.
In den Urlaub fliegen, mit dem Auto ins Büro fahren, mal eben in die Bahn steigen: Wie wir uns von einem zum anderen Ort bewegen, prägt die Zukunft des Planeten entscheidend mit. Der Faktor Mobilität macht mehr als 18 Prozent unserer persönlichen CO2-Emissionen aus – und nicht immer sind öffentliche Verkehrsmittel die einzig gute Wahl. Wie Sie klimafreundlich reisen und was Sie unterwegs noch tun können, um die Welt etwas zu verbessern: Hilfestellung gibt dieses Kapitel.
Berliner Stadtreinigung (BSR) www.bsr.de
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) www.bund.net
Deutsche Umwelthilfe (DUH) www.duh.de
Deutscher Naturschutzring (DNR), Dachverband der Deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen www.dnr.de
Naturschutzbund Deutschland (NABU) www.nabu.de
Öko-Institut (Institut für angewandte Ökologie) www.oeko.de
Prof. Dr. Petra Teitscheid vom Institut für Nachhaltige Ernährung an der FH Münster, www.fh-muenster.de/isun
Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, Professorin für Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit an der TU Chemnitz, www.tu-chemnitz.de
Robert Böhnke, Referent in der Geschäftsstelle des Nachhaltigkeitsrates: www.nachhaltigkeitsrat.de
Verbraucherzentrale Hamburg www.verbraucherzentrale.de
WWF Deutschland www.wwf.de
Das Quellenverzeichnis zu diesem Buch können Sie unter folgendem Link abrufen: www.gu.de/buch/jeden-tag-die-welt-retten
Ob im Cappuccino, Chai Latte oder täglichen Müsli – pflanzliche Milchalternativen sind angesagt. Aber schützen sie auch das Klima? Schauen wir uns Milch und Haferdrink im Vergleich an.
Konventionelle Kuhmilch ist oft ein Ergebnis von Massentierhaltung und industrieller Landwirtschaft. Schädlich für die Umwelt ist nicht nur die Futtermittelproduktion, sondern auch die von Kühen abgegebenen Methangase treiben die Belastung in die Höhe. Eine aktuelle Oxford-Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Herstellung von einem Liter Kuhmilch 3,2 Kilo CO2 verursacht. (Etwa so viel wie eine Autofahrt von 17 Kilometern.) Auch die Landnutzung ist nicht zu unterschätzen: Pro Liter Kuhmilch wird demnach eine Fläche von neun Quadratmetern gebraucht. Außerdem sind für die Produktion von einem Liter klassischer Milch insgesamt stolze 628 Liter Wasser notwendig.
Gut zu wissen
→ Klimaexperten sprechen oft von CO2-Äquivalenten. Dabei sind alle Treibhausgase auf CO2 gegengerechnet. Methan etwa ist 25-mal so klimaschädlich wie CO2, ein Kilo entspricht also 25 Kilo CO2. In vielen Quellen (und in diesem Buch) ist zur Vereinfachung von CO2 die Rede, gemeint sind stets die Äquivalente.
Wie ist es im Vergleich bei pflanzlichen Drinks (die laut einem Beschluss des Europäischen Gerichtshofs von 2017 übrigens nicht als »Milch« bezeichnet werden dürfen)? Es kommt zunächst darauf an, wo und wie der Rohstoff angebaut wird, der die Basis für das Getränk bildet. Hafer ist eine gute Wahl, denn der wächst in Europa und sogar bei uns. Am besten ist es natürlich, einen Haferdrink zu kaufen, bei dem das Getreide hierzulande angebaut und weiterverarbeitet wurde. Viele Hersteller werben auf der Packung offensiv damit, ansonsten lohnt sich eine Nachfrage.
Mein Tipp
→ Es ist gar nicht schwer, einen Haferdrink selbst herzustellen. Anleitungen gibt es online, benötigt werden nur Haferflocken, Wasser, Pürierstab oder Standmixer und ein Nussmilchbeutel oder Leinentuch, um den Drink am Ende fein zu sieben.
Außerdem gilt Hafer als recht anspruchsloses Getreide: Zum Anbau sind in der Regel weder Dünger noch Pestizide notwendig – das freut nicht nur Landwirte, sondern auch die Umwelt. Und auch mit Blick auf Emissionen, Wasser- und Flächenverbrauch liegt der Haferdrink vor der tierischen Alternative: Pro Liter werden den Wissenschaftlern zufolge 0,9 Kilo CO2 ausgestoßen, also weniger als ein Drittel im Vergleich zur Kuhmilch. Die Landnutzung liegt mit 0,8 Quadratmetern bei unter einem Zehntel und ähnlich sieht es beim Wasserverbrauch aus: Bei einem Liter Haferdrink kommen wir auf 48 Liter – es ist eine Ersparnis von 580 Litern Wasser möglich, wenn wir auf Kuhmilch verzichten.
Bei pflanzlichen Drinks auf Basis anderer Rohstoffe ist die Lage anders: Mandeln benötigen sehr viel Wasser (371 Liter pro Liter Mandeldrink). Außerdem sorgt der Anbau je nach Herkunftsland durch Monokulturen und Pestizideinsatz für Probleme (siehe >). Auch Reisdrinks gibt es in vielen Supermarktregalen. Sie stehen aus Umweltsicht zwar immer noch besser da als Kuhmilch, doch im Vergleich zum Hafer ist Reis der klare Verlierer. Reisfelder geben viel Methan ab, Schätzungen zufolge etwa zehn Prozent der weltweiten Emissionen durch Landwirtschaft. Ein Liter Reisdrink bringt es auf 1,2 Kilogramm Treibhausgase.
Um noch kurz über Sojadrinks zu sprechen: Welche Probleme der Sojaanbau verursachen kann, wird ab > deutlich. Doch wenn wir hierzulande Sojadrinks kaufen, stammen die verwendeten Bohnen meist aus Europa – hier wird kein Regenwald abgeholzt und der Anbau von genmanipulierten Sojapflanzen ist verboten. CO2-Emissionen und Landnutzung sind ähnlich hoch wie bei Hafer, beim Wasserverbrauch liegt Soja sogar vorn: Pro Liter Sojadrink sind den Oxford-Forschern zufolge nur 28 Liter Wasser nötig – also sogar weniger als beim Haferdrink.
Kurz gesagt
→ Probieren Sie doch mal einen Haferdrink statt Kuhmilch, das hilft der Umwelt: Es wird weniger CO2 abgegeben und die Produktion benötigt deutlich weniger Wasser und Fläche.
Um direkt allen Fleischfreunden die Laune zu verderben: Der Konsum von Fleisch hat weltweit fatale Auswirkungen aufs Klima und unseren Planeten. Wenn man die gesamten Treibhausgas-Emissionen durch unsere Ernährung betrachtet, macht die Produktion von Fleisch mehr als 40 Prozent aus.
Außerdem wird für kein anderes Lebensmittel so viel Land benötigt wie für Fleisch und Milch: Laut Fleischatlas 2018 stillt die Menschheit zwar nur 17 Prozent des Kalorienbedarfs mit tierischen Produkten – doch dafür werden 77 Prozent des globalen Ackerlands benötigt. Die Flächen für Futtermittelanbau wachsen von Jahr zu Jahr, was unter anderem zur massiven Abholzung von wertvollen Wäldern führt. Hinzu kommen die Haltungsbedingungen der Tiere, die in der konventionellen Landwirtschaft meist nicht das Geringste mit romantischem Bauernhofleben zu tun haben. Aus all diesen Gründen empfehlen Umweltschützer, den Fleischkonsum pro Person auf maximal 300 bis 350 Gramm pro Woche zu reduzieren (wenn man nicht gleich Vegetarier oder sogar Veganer wird).
Und auch wenn es um die Art des Fleischs geht, kann unsere Entscheidung einen Unterschied machen. Oft werden an erster Stelle Rinder genannt, wenn von Fleischkonsum und CO2-Ausstoß die Rede ist. Das hat seinen Grund: Pro Kilogramm Rindfleisch werden etwa 13 Kilogramm CO2 freigesetzt. Besonders problematisch ist das Klimagas Methan, das im Verdauungstrakt von Rindern entsteht und um ein Vielfaches stärker wirkt als CO2. Deshalb sind Rinder Schätzungen zufolge für etwa 65 Prozent aller Klimagas-Emissionen der Fleischproduktion verantwortlich. Bei Geflügel sind es nur acht Prozent.
Einen großen Unterschied macht, wie und wo die Rinder gehalten werden: »Der Ausstoß durch Methangas ist zwar problematisch, wird aber teilweise ausgeglichen, wenn die Tiere ganzjährig auf der Weide stehen«, erklärt Prof. Petra Teitscheid vom Institut für Nachhaltige Ernährung an der FH Münster. »Durch das Abgrasen der Weide verdichten sie den Boden, gleichzeitig düngen sie ihn, sodass er in der Lage ist, mehr CO2 zu speichern.« Außerdem stehen diese Rinder auf Flächen, die Experten Grünland nennen – diese sind Kohlenstoffspeicher und schützen im Gegensatz zu vielen Ackerflächen das Klima. Anders sieht es aus, wenn Rinder in Massentierhaltung gemästet werden: Dann erhalten sie Soja, Mais und Getreide, dessen Anbau riesige Flächen in Anspruch nimmt und Ressourcen wie Energie frisst.
Gucken wir uns an, wie es bei Geflügel aussieht. Hier ist der CO2-Ausstoß zwar deutlich niedriger, pro Kilogramm Fleisch sind es etwa vier Kilogramm. Allerdings werden die Tiere in konventioneller Haltung größtenteils mit Sojaschrot gefüttert – und das ist ein Problem. Es wird fast ein Kilo Soja benötigt, um ein Kilo Geflügelfleisch zu erzeugen. Der gigantische Anbau von Soja weltweit sorgt für die Rodung von Regenwäldern und bewirkt, dass viele Tierarten vor dem Aussterben stehen (mehr ab >). Insgesamt braucht man mehr als 2,6 Kilogramm Futtermittel, damit später ein Kilogramm Geflügel auf den Tellern liegt. Bei Rindern ist es etwa ein Kilogramm Kraftfutter pro Kilogramm Fleisch weniger – hier sind Hähnchenschenkel und Putenfilets also im Nachteil.
Eine eindeutige Antwort, welche Art von Fleisch besser ist, gibt es nicht, doch in beiden Fällen können wir die Belastung fürs Klima so gering wie möglich halten. Bei Rindern sollten wir auf Weidetiere setzen, die bestenfalls noch in der näheren Umgebung auf der Wiese standen. Eine weitere Möglichkeit: Wild essen, solange es aus der EU und aus nachhaltiger und regulierter Jagd stammt. Dieses Fleisch ist laut WWF »eine vernünftige Nutzung natürlicher Ressourcen und hat kaum negative ökologische Auswirkungen«.
Gut zu wissen
→ Wissenschaftler arbeiten in verschiedenen Ländern daran, künstliches Fleisch im Labor herzustellen. Umweltschützer haben allerdings noch Zweifel, ob die Großproduktion in Fabriken wirklich das Klima entlastet oder eher für neue Probleme sorgt.
Hähnchenschenkel und Nackensteak, diese Klassiker landen oft auf dem Teller. Besser wäre es, auch andere Teile der Tiere zu essen – so wie früher. 1984 aß jeder Westdeutsche noch 1,5 Kilogramm Innereien, 2015 waren es nur noch etwa 100 Gramm (das hat der WWF ausgerechnet). Inzwischen werden je nach Art des Tiers nur 40 bis 55 Prozent verwendet. Wer die Umwelt schützen will, ohne auf tierische Mahlzeiten zu verzichten, könnte geschmorte Rinderbacken, kurzgebratene Rinderherzen oder eine Rinderzunge probieren. Hühnerleber und Hühnermägen passen in Ragouts, in vielen Ländern sind frittierte Hühnerfüße beliebt.
Kurz gesagt
1. Rindfleisch verbraucht mehr CO2, bei Geflügel belastet der höhere Sojabedarf die Umwelt. Am besten: Weniger Fleisch essen, auf die Haltungsweise und Bio-Qualität achten.
2. Je mehr vom Tier gegessen wird, desto besser. Deshalb fordern Umweltschützer auch Innereien in den Topf zu werfen.