Der Prophet Amos

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Der Prophet Amos 1

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Drohung gegen Nachbarvölker Israels.

1 Worte des Amos - der unter den Schafzüchtern von Tekoa war -, die er über Israel geschaut hat in den Tagen des Usija, des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes des Joas, des Königs von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben.

2 Und er sprach: Der HERR wird vom Zion her brüllen und aus Jerusalem seine Stimme erschallen lassen: Da vertrocknen die Weideplätze der Hirten, und der Gipfel des Karmel verdorrt.

V. 3-5: Jes 17,1-11; Jer 49,23-27.

3 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Damaskus und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil sie Gilead mit eisernen Dreschschlitten gedroschen haben. 4 So sende ich Feuer in das Haus Hasaels, dass es die Paläste Ben-Hadads frisst. 5 Ich zerbreche den Riegel von Damaskus und rotte den Herrscher aus Bikat-Awen aus und den, der das Zepter hält, aus Bet-Eden: Und das Volk von Aram wird nach Kir gefangen wegziehen, spricht der HERR.

V. 6-8: Jer 47; Hes 25,15-17; Zeph 2,4-7; Sach 9,5-7.

6 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Gaza und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil sie ganze Ortschaften gefangen weggeführt haben, um sie an Edom auszuliefern. 7 So sende ich Feuer gegen die Mauer von Gaza, dass es seine Paläste frisst. 8 Ich rotte den Herrscher aus Aschdod aus und den, der das Zepter hält, aus Aschkelon. Ich wende meine Hand gegen Ekron, und der Überrest der Philister geht zugrunde, spricht der Herr, HERR.

V. 9.10 : Jes 23; Hes 26; 27; 28,1-19; Sach 9,2-4.

9 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Tyrus und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil sie ganze Ortschaften an Edom ausgeliefert und an den Bruderbund nicht gedacht haben. 10 So sende ich Feuer gegen die Mauer von Tyrus, dass es seine Paläste frisst.

V. 11.12: (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Hes 25,12-14; 35; Ob.

11 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Edom und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil es seinem Bruder mit dem Schwert nachjagt und sein Erbarmen erstickt hat und weil sein Zorn beständig zerfleischt und sein Grimm dauernd wacht. 12 So sende ich Feuer gegen Teman, dass es die Paläste von Bozra frisst.

V. 13-15: Jer 49,1-6; Hes 21,33-37; 25,1-7; Zeph 2,8-11.

13 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen der Söhne Ammon und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil sie die Schwangeren von Gilead aufgeschlitzt haben, um ihr Gebiet zu erweitern. 14 So zünde ich Feuer an in der Mauer von Rabba, dass es seine Paläste frisst unter [Kriegs]geschrei am Tag der Schlacht, unter Sturm am Tag des Unwetters. 15 Da geht ihr König in die Gefangenschaft, er und seine Obersten zusammen mit ihm, spricht der HERR.

V. 1-3: Jes 15; 16; Jer 48; Hes 25,8-11; Zeph 2,8-11.

Der Prophet Amos 2

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1 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Moab und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil es die Gebeine des Königs von Edom zu Kalk verbrannt hat. 2 So sende ich Feuer nach Moab, dass es die Paläste von Kerijot frisst. Und Moab stirbt im Kampflärm, unter [Kriegs]geschrei, beim Schall des Horns. 3 Und ich rotte den Richter aus seiner Mitte aus, und alle seine Obersten bringe ich mit ihm um, spricht der HERR.

Drohung gegen Juda und Israel.

4 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Juda und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil sie das Gesetz des HERRN verworfen und seine Ordnungen nicht gehalten haben, und ihre Lügen[götter] sie verführten, denen ihre Väter nachgelaufen sind. 5 So sende ich Feuer gegen Juda, dass es die Paläste Jerusalems frisst.

6 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Israel und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil sie den Gerechten für Geld und den Armen für ein Paar Schuhe verkaufen. 7 Sie treten nach dem Kopf der Geringen [wie] auf den Staub der Erde, und den [Rechts]weg der Elenden beugen sie. Und ein Mann und sein Vater gehen zu [demselben] Mädchen, um meinen heiligen Namen zu entweihen. 8 Und auf gepfändeten Kleidern strecken sie sich aus neben jedem Altar, und Wein von Strafgeldern trinken sie im Haus ihres Gottes. 9 Und ich, ich hatte doch den Amoriter vor ihnen vernichtet, dessen Höhe wie die Höhe der Zedern war und der stark war wie die Eichen, und ich hatte seine Frucht droben vertilgt und seine Wurzeln drunten. 10 Und ich, ich hatte euch doch aus dem Land Ägypten heraufgeführt und euch vierzig Jahre in der Wüste geleitet, das Land des Amoriters in Besitz zu nehmen. 11 Und ich habe von euren Söhnen [einige] als Propheten auftreten lassen und [einige] von euren jungen Männern als Nasiräer. Ja, war es nicht so, ihr Söhne Israel? spricht der HERR. 12 Aber ihr habt den Nasiräern Wein zu trinken gegeben und den Propheten befohlen: Ihr sollt nicht weissagen!

13 Siehe, ich mache es unter euch schwankend, wie der Wagen schwankt, der voll Garben ist. 14 Da geht dem Schnellen die Zuflucht verloren, den Starken festigt nicht seine Kraft, und der Held rettet sein Leben nicht. 15 Der den Bogen führt, hält nicht stand, der Schnellfüssige rettet [sich] nicht, und der auf dem Pferd reitet, rettet sein Leben nicht. 16 Und der Beherzteste unter den Helden flieht nackt an jenem Tag, spricht der HERR.

Der Prophet Amos 3

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Die Botschaft des Propheten als Botschaft Gottes.

1 Hört dieses Wort, das der HERR über euch redet, ihr Söhne Israel, über das ganze Geschlecht, das ich aus dem Land Ägypten heraufgeführt habe! 2 Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt; darum werde ich an euch alle eure Sünden heimsuchen. 3 Gehen etwa zwei miteinander, ausser wenn sie zusammengekommen sind? 4 Brüllt der Löwe im Wald, wenn er keine Beute hat? Lässt der Junglöwe seine Stimme aus seinem Versteck erschallen, ausser wenn er [etwas] gefangen hat? 5 Fällt ein Vogel in das Klappnetz am Boden, ohne dass ihm ein Stellholz [gestellt] ist? Schnellt das Klappnetz von der Erde empor, wenn es gar nichts gefangen hat? 6 Wird etwa in der Stadt das Horn geblasen, und das Volk erschrickt nicht? Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und der HERR hat es nicht bewirkt? 7 Denn der Herr, HERR, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, enthüllt hat. - 8 Der Löwe hat gebrüllt, wer fürchtet sich [da] nicht? Der Herr, HERR, hat geredet, wer weissagt [da] nicht?

Ankündigung der Zerstörung Samarias.

9 Lasst es hören über den Palästen in Aschdod und über den Palästen im Land Ägypten und sagt: Versammelt euch auf den Bergen von Samaria und seht die grosse Verwirrung in seiner Mitte und die Unterdrückungen in seinem Innern! 10 Sie verstehen nicht, das Rechte zu tun, spricht der HERR, sie, die Gewalttat und Verwüstung in ihren Palästen aufhäufen. 11 Darum, spricht der Herr, HERR: Ein Bedränger wird das Land umzingeln! Er stürzt deine Macht von dir herab, und deine Paläste werden geplündert.

12 So spricht der HERR: Ebenso wie der Hirte aus dem Rachen des Löwen zwei Unterschenkel oder einen Ohrzipfel rettet, so werden die Söhne Israel gerettet werden, die in Samaria in der Ecke des Lagers sitzen und auf dem Damast des Ruhebettes.

13 Hört und bezeugt es gegen das Haus Jakob! spricht der Herr, HERR, der Gott der Heerscharen: 14 An dem Tag, da ich die Verbrechen Israels an ihm heimsuche, werde ich auch die Altäre von Bethel heimsuchen: Da werden die Hörner des Altars abgehauen und fallen zu Boden. 15 Und ich zertrümmere das Winterhaus samt dem Sommerhaus! Auch die Elfenbeinhäuser gehen zugrunde, die vielen Häuser verschwinden, spricht der HERR.

Der Prophet Amos 4

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Strafrede gegen die üppigen Frauen und den entarteten Gottesdienst — Ankündigung des Gerichts nach vergeblichen Warnungen.

1 Hört dies Wort, ihr Kühe Basans auf dem Berg Samarias, die die Geringen unterdrücken, die Armen schinden, [und] zu ihren Herren sagen: Bring her, dass wir trinken! 2 Geschworen hat der Herr, HERR, bei seiner Heiligkeit: Ja, siehe, Tage kommen über euch, da schleppt man euch an Haken weg und euren Rest an Fischerangeln. 3 Dann zieht ihr durch die Mauerrisse hinaus, eine jede vor sich hin, und ihr werdet hin zum [Berg] Hermon geworfen, spricht der HERR.

4 Geht nach Bethel und übt Verbrechen, nach Gilgal [und] vermehrt das Verbrechen! Bringt am Morgen eure Schlachtopfer, am dritten Tag eure Zehnten! 5 Und lasst vom Gesäuerten ein Dankopfer als Rauch aufsteigen und ruft freiwillige Gaben aus, lasst es hören! Denn so liebt ihr es, ihr Söhne Israel, spricht der Herr, HERR.

6 Und so habe auch ich euch blanke Zähne gegeben in all euren Städten und Mangel an Brot in all euren Orten. Und doch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. 7 Und auch ich habe euch den Regen vorenthalten, als noch drei Monate bis zur Ernte waren. Und ich habe auf die eine Stadt regnen lassen, und auf die andere Stadt liess ich nicht regnen, das eine Feld wurde beregnet, und das Feld, auf das es nicht regnete, verdorrte. 8 Und zwei, drei Städte wankten zu einer Stadt hin, um Wasser zu trinken, und wurden nicht satt. Und doch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. 9 Ich habe euch mit Getreidebrand und mit Vergilben geschlagen. Ich habe eure Gärten und eure Weinberge vertrocknen lassen, und eure Feigen-und eure Olivenbäume frass die Heuschrecke. Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. 10 Ich schickte unter euch die Pest in der Art Ägyptens. Ich habe eure jungen Männer mit dem Schwert erschlagen, [zusammen] mit euren gefangenen Pferden, und ich liess den Gestank eurer Heerlager aufsteigen, und zwar in eure Nase. Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. 11 Ich habe eine Umkehrung unter euch angerichtet wie die Umkehrung Gottes von Sodom und Gomorra. Und ihr wart wie ein Holzscheit, das aus dem Brand gerettet ist. Und doch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. - 12 Darum werde ich dir so tun, Israel. Weil ich dir dies tun will, mach dich bereit, deinem Gott zu begegnen, Israel! - 13 Ja, siehe, der die Berge bildet und den Wind erschafft und dem Menschen mitteilt, was sein Sinnen ist, der die Morgenröte [und] die Finsternis macht und einherschreitet auf den Höhen der Erde: Jahwe, Gott der Heerscharen, ist sein Name.

Der Prophet Amos 5

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Klage gegen Israel - Gottes Bussruf unter Hinweis auf den Tag des HERRN.

1 Hört dieses Wort, das ich über euch als Totenklage anhebe, Haus Israel! 2 Gefallen ist die Jungfrau Israel, sie steht nicht wieder auf. Hingeworfen liegt sie da auf eigenem Boden, niemand richtet sie auf. 3 Denn so spricht der Herr, HERR: Die Stadt, die mit tausend auszieht, wird hundert übrigbehalten, und die mit hundert auszieht, wird zehn übrigbehalten für das Haus Israel.

4 Denn so spricht der HERR zum Haus Israel: Sucht mich und lebt! 5 Und sucht nicht Bethel [auf] und geht nicht nach Gilgal und geht nicht hinüber nach Beerscheba! Denn Gilgal wird ganz bestimmt gefangen wegziehen, und Bethel wird zum Unheil werden. 6 Sucht den HERRN und lebt, damit er nicht [für] das Haus Joseph wie Feuer wirkt, das [um sich] frisst, und für Bethel niemand da ist, der löscht.

7 [Weh denen,] die Recht in Wermut verwandeln und Gerechtigkeit zu Boden werfen! - 8 Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, in Morgen[licht] die Finsternis verwandelt und den Tag zur Nacht verfinstert, der die Wasser des Meeres ruft und sie ausgiesst über die Fläche der Erde: Jahwe ist sein Name! - 9 der Verwüstung über den Starken aufblitzen lässt; und Verwüstung kommt über die befestigte Stadt. - 10 Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und den, der unsträflich redet, verabscheuen sie. 11 Darum: Weil ihr vom Geringen Pachtzinsen erhebt und Getreideabgaben von ihm nehmt, habt ihr Häuser aus Quadern gebaut, doch werdet ihr nicht darin wohnen. Schöne Weinberge habt ihr gepflanzt, doch werdet ihr deren Wein nicht trinken.

12 Ja, ich kenne eure vielen Verbrechen und eure zahlreichen Sünden. - Sie bedrängen den Gerechten, nehmen Bestechungsgeld und drängen im Tor den Armen zur Seite. 13 Darum schweigt der Einsichtige in dieser Zeit, denn eine böse Zeit ist es.

14 Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt! Und der HERR, der Gott der Heerscharen, wird so mit euch sein, wie ihr sagt. 15 Hasst das Böse und liebt das Gute und richtet das Recht auf im Tor! Vielleicht wird der HERR, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein.

16 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Herr: Auf allen Plätzen Wehklage! Und auf allen Gassen sagt man: Wehe, wehe! Und die Bauern rufen zum Trauern und Wehklagen nach den des Klageliedes Kundigen. 17 Und in allen Weinbergen Wehklage! Denn ich werde durch deine Mitte ziehen, spricht der HERR.

18 Wehe denen, die den Tag des HERRN herbeiwünschen! Wozu soll euch denn der Tag des HERRN sein? Er wird Finsternis sein und nicht Licht: 19 Wie wenn jemand vor dem Löwen flieht, und es begegnet ihm der Bär, aber er kommt [noch] nach Hause und stützt seine Hand an die Mauer, da beisst ihn die Schlange. 20 Wird so nicht der Tag des HERRN Finsternis sein und nicht Licht? Ja, Dunkelheit und nicht Glanz ist ihm [eigen].

21 Ich hasse, ich verwerfe eure Feste, und eure Festversammlungen kann ich nicht [mehr] riechen: 22 Denn wenn ihr mir Brandopfer opfert, [missfallen sie mir], und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und das Heilsopfer von eurem Mastvieh will ich nicht ansehen. 23 Halte den Lärm deiner Lieder von mir fern! Und das Spiel deiner Harfen will ich nicht hören. 24 Aber Recht ergiesse sich wie Wasser und Gerechtigkeit wie ein immerfliessender Bach! 25 Habt ihr mir vierzig Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht, Haus Israel? 26 Ja, ihr habt den Sikkut, euren König, und Kiun getragen, eure Götzenbilder, den Stern eurer Götter, die ihr euch gemacht hattet. 27 So werde ich euch [bis] über Damaskus hinaus gefangen wegführen, spricht der HERR; Gott der Heerscharen ist sein Name.

Der Prophet Amos 6

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Ankündigung des Strafgerichts wegen Genusssucht, Hochmut und Sittenlosigkeit.

1 Wehe den Sorglosen in Zion und den Sicheren auf dem Berg von Samaria, den Vornehmen des Erstlings der Nationen, zu denen das Haus Israel kommt! 2 Geht hinüber nach Kalne und seht! Und geht von dort nach Hamat, der grossen [Stadt], und steigt hinab nach Gat der Philister! Sind sie besser als diese Königreiche, oder ist ihr Gebiet grösser als euer Gebiet? 3 Ihr, die ihr den Tag des Unglücks hinausschiebt und die Herrschaft der Gewalt herbeiführt. 4 Sie liegen auf Elfenbeinlagern und räkeln sich auf ihren Ruhebetten. Sie essen Fettschafe von der Herde und Kälber aus dem Maststall. 5 Sie faseln zum Klang der Harfe, denken sich wie David Musikinstrumente aus. 6 Sie trinken Wein aus Schalen und salben sich mit den besten Ölen, aber über den Zusammenbruch Josephs sind sie nicht bekümmert. 7 Darum ziehen sie jetzt gefangen an der Spitze der Weggeführten fort, und vorbei ist es mit dem Gejohle der sich Räkelnden.

8 Der Herr, HERR, hat bei sich selbst geschworen, spricht der HERR, der Gott der Heerscharen: Ich verabscheue den Stolz Jakobs, und seine Paläste hasse ich. Und ich liefere die Stadt aus und alles, was sie erfüllt. 9 Und es wird geschehen, wenn zehn Männer in einem einzigen Haus übrigbleiben, sie müssen doch sterben. 10 Und hebt einen [dann] sein Verwandter und sein Bestatter auf, um die Leiche aus dem Haus hinauszuschaffen, und sagt zu dem, der im Innern des Hauses ist: Ist noch jemand bei dir? und dieser sagt: Niemand! - dann wird er sagen: Still! Denn man darf den HERRN nicht beim Namen nennen. 11 Denn siehe, der HERR befiehlt, und man schlägt das grosse Haus in Trümmer und das kleine Haus in Splitter.

12 Rennen Pferde denn auf Felsen, oder pflügt man [darauf] mit Rindern? Ihr aber verwandelt das Recht in Gift und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut.

13 [Wehe denen,] die sich über Lo-Dabar freuen, die sagen: Haben wir uns nicht mit unserer Kraft Karnajim genommen? 14 Ja siehe, ich lasse gegen euch, Haus Israel, eine Nation aufstehen, spricht der HERR, der Gott der Heerscharen; die werden euch bedrängen vom Zugang nach Hamat an bis zum Bach der Ebene.

Der Prophet Amos 7

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Drei Gesichte vom kommenden Gericht — Ausweisung des Amos aus Bethel.

1 So liess der Herr, HERR, mich sehen: Siehe, einer, der Heuschrecken bildete, als das Spätgras zu wachsen anfing, - und siehe, das Spätgras [kommt] nach dem Königsmähen. 2 Und es geschah, als sie das Kraut der Erde ganz abgefressen hatten, da sagte ich: Herr, HERR, vergib doch! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein. 3 Der HERR liess es sich gereuen. Es soll nicht geschehen! sprach der HERR.

4 So liess der Herr, HERR mich sehen: Siehe, der Herr, HERR, rief einen Feuerregen; der frass die grosse Flut und wollte das Ackerland fressen. 5 Da sprach ich: Herr, HERR, lass doch ab! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein. 6 Der HERR liess es sich gereuen. Auch das soll nicht geschehen! sprach der Herr, HERR.

7 So liess er mich sehen: Siehe, der Herr stand auf einer Mauer, [die mit einem] Senkblei [gerichtet war], und in seiner Hand war ein Senkblei. 8 Und der HERR sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Und ich sagte: Ein Senkblei. Und der Herr sprach: Siehe, ich lege ein Senkblei an mitten in meinem Volk Israel. Ich gehe künftig nicht mehr [schonend] an ihm vorüber. 9 Dann veröden die Höhen Isaaks, und die Heiligtümer Israels liegen in Trümmern, und gegen das Haus Jerobeams erhebe ich mich mit dem Schwert.

10 Da sandte Amazja, der Priester von Bethel, zu Jerobeam, dem König von Israel, und liess sagen: Amos betreibt eine Verschwörung gegen dich mitten im Haus Israel. Das Land kann all seine Worte nicht ertragen. 11 Denn so spricht Amos: Durchs Schwert wird Jerobeam sterben, und Israel wird ganz bestimmt aus seinem Land gefangen wegziehen. 12 Und Amazja sagte zu Amos: Seher, geh, flieh schnell in das Land Juda! Iss dort dein Brot, und dort magst du weissagen! 13 Aber in Bethel sollst du künftig nicht mehr weissagen; denn das Heiligtum des Königs ist hier und hier ist der Tempel des Königreiches. 14 Da antwortete Amos und sagte zu Amazja: Ich bin kein Prophet und bin kein Prophetensohn, sondern ein Viehhirte bin ich und ein Maulbeerfeigenzüchter. 15 Aber der HERR holte mich hinter dem Kleinvieh weg, und der HERR sprach zu mir: Geh hin, weissage meinem Volk Israel! - 16 Und nun höre das Wort des HERRN: Du sagst, du sollst nicht weissagen über Israel und sollst nicht reden über das Haus Isaak. 17 Darum, so spricht der HERR: Deine Frau wird zur Hure werden in der Stadt, und deine Söhne und deine Töchter werden durchs Schwert fallen, dein Land wird mit der Messschnur verteilt werden, und du selbst wirst in einem unreinen Land sterben; und Israel wird gewiss aus seinem Land gefangen wegziehen.

Der Prophet Amos 8

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Das vierte Gesicht: Das baldige Gericht über Samaria.

1 So liess der Herr, HERR, mich sehen: Siehe, ein Korb mit Sommerobst. 2 Und er sprach: Was siehst du, Amos? Und ich sagte: Einen Korb mit Sommerobst. Da sprach der HERR zu mir: Das Ende für mein Volk Israel ist gekommen, ich werde nicht mehr länger [schonend] an ihm vorübergehen. 3 Und zu Geheul werden die Gesänge des Palastes an jenem Tag, spricht der Herr, HERR. Leichen in Menge. Überall wirft man [sie] hin. - Still!

4 Hört dies, die ihr den Armen tretet und [darauf aus seid], die Elenden im Land zu vernichten, 5 und sagt: Wann ist der Neumond vorüber, dass wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir Korn anbieten; um das Efa zu verkleinern und den Schekel zu vergrössern und die Waage [zum] Betrug zu fälschen, 6 um die Geringen für Geld und den Armen für ein Paar Schuhe zu kaufen, und damit wir den Abfall des Korns verkaufen?

7 Geschworen hat der HERR beim Stolz Jakobs: Wenn ich alle ihre Taten jemals vergessen werde! 8 Sollte darüber nicht die Erde erbeben und jeder trauern, der auf ihr wohnt? - dass sie sich insgesamt erhebt wie der Strom und aufwogt und zurücksinkt wie der Strom Ägyptens?

9 An jenem Tag wird es geschehen, spricht der Herr, HERR, da lasse ich die Sonne am Mittag untergehen und bringe Finsternis über die Erde am lichten Tag. 10 Und ich verwandle eure Feste in Trauer und alle eure Gesänge in Totenklage und bringe auf alle Hüften Sacktuch und auf jeden Kopf eine Glatze. Und ich mache es wie bei der Trauer um den einzigen [Sohn] und das Ende davon wie einen bittern Tag.

11 Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, HERR, da sende ich Hunger ins Land, nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern [danach], die Worte des HERRN zu hören. 12 Und sie werden wanken von Meer zu Meer und vom Norden bis zum Osten. Sie werden umherschweifen, um das Wort des HERRN zu suchen, und werden es nicht finden.

13 An jenem Tag sinken die schönen Jungfrauen und die jungen Männer vor Durst ohnmächtig hin, 14 die da bei der Schuld Samarias schwören und sagen: So wahr dein Gott lebt, Dan! und: So wahr der Weg nach Beerscheba lebt! Sie werden fallen und nicht mehr aufstehen.

Der Prophet Amos 9

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Das fünfte Gesicht: Das sichere Eintreffen des Gerichts — Zerstreuung Israels.

1 Und ich sah den Herrn am Altar stehen, und er sprach: Schlage auf das Kapitell, dass die Schwellen beben, und zerschmettere sie auf ihrer aller Kopf! Und ihren Rest werde ich mit dem Schwert umbringen. Kein Flüchtling von ihnen wird entfliehen, und kein Entkommener von ihnen wird sich in Sicherheit bringen. 2 Wenn sie in den Scheol einbrechen, wird meine Hand sie von dort holen. Und wenn sie in den Himmel hinaufsteigen, werde ich sie von dort herunterbringen. 3 Und wenn sie sich auf dem Gipfel des Karmel verbergen, werde ich sie von dort hervorsuchen und holen. Und wenn sie sich auf dem Grund des Meeres vor meinen Augen verstecken, werde ich von dort der Schlange befehlen, sie zu beissen. 4 Und wenn sie vor ihren Feinden her in Gefangenschaft ziehen, werde ich von dort dem Schwert befehlen, sie umzubringen. Und ich werde mein Auge auf sie richten zum Bösen und nicht zum Guten.

5 Und der Herr, der HERR der Heerscharen, der die Erde anrührt, dass sie wankt, dass alle, die auf ihr wohnen, trauern, dass sie sich überall erhebt wie der Strom und zurücksinkt wie der Strom Ägyptens; 6 der seine Stufe im Himmel baut und die Grundmauern seiner Gewölbe auf der Erde legt, der die Wasser des Meeres ruft und sie ausgiesst über die Fläche der Erde: Jahwe ist sein Name.

7 Seid ihr mir nicht wie die Söhne der Kuschiten, [ihr] Söhne Israel? spricht der HERR. Habe ich nicht Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt und die Philister aus Kaftor und Aram aus Kir? 8 Siehe, die Augen des Herrn, HERRN, [sehen] auf das sündige Königreich, und ich will es von der Fläche des Erdbodens ausrotten, - nur dass ich das Haus Jakob nicht völlig ausrotten will, spricht der HERR. 9 Denn siehe, ich will befehlen und will das Haus Israel unter allen Nationen schütteln, wie man mit einem Sieb schüttelt, und nicht ein Steinchen fällt zur Erde. 10 Alle Sünder meines Volkes werden durchs Schwert sterben, die da sagen: Du wirst das Unglück nicht herbeiführen, und bis zu uns wirst du [es] nicht herankommen lassen.

Das kommende Königreich und die Wiederherstellung Israels.

11 An jenem Tag richte ich die verfallene Hütte Davids auf, ihre Risse vermauere ich, und ihre Trümmer richte ich auf, und ich baue sie wie in den Tagen der Vorzeit, 12 damit sie den Überrest Edoms und all die Nationen in Besitz nehmen, über denen mein Name ausgerufen war, spricht der HERR, der dies tut.

13 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da rückt der Pflüger nahe an den Schnitter heran und der Traubentreter an den Sämann, und die Berge triefen von Most, und alle Hügel zerfliessen. 14 Da wende ich das Geschick meines Volkes Israel. Sie werden die verödeten Städte aufbauen und bewohnen und Weinberge pflanzen und deren Wein trinken und Gärten anlegen und deren Frucht essen. 15 Ich pflanze sie in ihr Land ein. Und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der HERR, dein Gott.

Die Apostelgeschichte

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Die Apostelgeschichte 1

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Vorwort.

1 Den ersten Bericht habe ich verfasst, Theophilus, von allem, was Jesus angefangen hat, zu tun und auch zu lehren, 2 bis zu dem Tag, an dem er [in den Himmel] aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er sich auserwählt, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte. 3 Diesen hat er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt, indem er sich vierzig Tage hindurch von ihnen sehen liess und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.

Jesu Himmelfahrt.

4 Und als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheissung des Vaters zu warten - die ihr, [sagte er], von mir gehört habt; 5 denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach nicht mehr vielen Tagen.

6 Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her? 7 Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. 8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. 9 Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Blicken emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.

10 Und als sie gespannt zum Himmel schauten, wie er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weissen Kleidern bei ihnen, 11 die auch sprachen: Männer von Galiläa, was steht ihr und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel. 12 Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heisst, der nahe bei Jerusalem ist, einen Sabbatweg entfernt. 13 Und als sie hineingekommen waren, stiegen sie hinauf in den Obersaal, wo sie sich aufzuhalten pflegten: sowohl Petrus als Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, [der Sohn] des Alphäus, und Simon, der Eiferer, und Judas, [der Sohn] des Jakobus. 14 Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit einigen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.

Wahl des Matthias zum Apostel.

15 Und in diesen Tagen stand Petrus in der Mitte der Brüder auf und sprach - es war aber eine Menge von etwa hundertzwanzig Personen beisammen -: 16 Ihr Brüder, es musste die Schrift erfüllt werden, die der Heilige Geist durch den Mund Davids vorhergesagt hat über Judas, der denen, die Jesus festnahmen, Wegweiser geworden ist. 17 Denn er war uns zugezählt und hatte das Los dieses Dienstes empfangen. 18 Dieser nun hat zwar von dem Lohn der Ungerechtigkeit einen Acker erworben, ist aber kopfüber gestürzt, mitten entzwei geborsten, und alle seine Eingeweide sind ausgeschüttet worden. 19 Und es ist allen Bewohnern von Jerusalem bekanntgeworden, so dass jener Acker in ihrer eigenen Mundart Hakeldamach, das ist Blutacker, genannt worden ist. 20 Denn es steht im Buch der Psalmen geschrieben: »Seine Wohnung werde öde, und es sei niemand, der darin wohne«, und: »Sein Aufseheramt empfange ein anderer«. 21 Es muss nun von den Männern, die mit uns gegangen sind in all der Zeit, in welcher der Herr Jesus bei uns ein-und ausging, 22 angefangen von der Taufe des Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns hinweg aufgenommen wurde - von diesen [muss] einer Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden. 23 Und sie stellten zwei auf: Joseph, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias. 24 Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, Herzenskenner aller, zeige von diesen beiden den einen an, den du auserwählt hast, 25 damit er das Los dieses Dienstes und Apostelamtes empfängt, von dem Judas abgewichen ist, um an seinen eigenen Ort zu gehen. 26 Und sie gaben ihnen Lose; und das Los fiel auf Matthias, und er wurde den elf Aposteln zugezählt.

Die Apostelgeschichte 2

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Das Kommen des Heiligen Geistes.

1 Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen. 2 Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie sassen. 3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. 4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, von jeder Nation unter dem Himmel. 6 Als aber dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt, weil jeder einzelne sie in seiner eigenen Mundart reden hörte. 7 Sie entsetzten sich aber alle und wunderten sich und sagten: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? 8 Und wie hören wir sie, ein jeder in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind: 9 Parther und Meder und Elamiter und die Bewohner von Mesopotamien und von Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien 10 und Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden von Libyen gegen Kyrene hin und die [hier] weilenden Römer, sowohl Juden als Proselyten, 11 Kreter und Araber - [wie] hören wir sie von den grossen Taten Gottes in unseren Sprachen reden? 12 Sie entsetzten sich aber alle und waren in Verlegenheit und sagten einer zum anderen: Was mag dies wohl sein? 13 Andere aber sagten spottend: Sie sind voll süssen Weines.

Pfingstpredigt des Petrus.

14 Petrus aber stand auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Männer von Judäa und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnt, dies sei euch kund, und hört auf meine Worte! 15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, denn es ist die dritte Stunde des Tages; 16 sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: 17 »Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, dass ich von meinem Geist ausgiessen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Traumgesichte haben; 18 und sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgiessen, und sie werden weissagen. 19 Und ich werde Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchdampf; 20 die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der grosse und herrliche Tag des Herrn kommt. 21 Und es wird geschehen: jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.« 22 Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat - wie ihr selbst wisst - 23 diesen [Mann], der nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes hingegeben worden ist, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an [das Kreuz] geschlagen und umgebracht. 24 Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, dass er von ihm behalten würde. 25 Denn David sagt über ihn: »Ich sah den Herrn allezeit vor mir; denn er ist zu meiner Rechten, damit ich nicht wanke. 26 Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte; ja, auch mein Fleisch wird in Hoffnung ruhen; 27 denn du wirst meine Seele nicht im Hades zurücklassen, noch zugeben, dass dein Frommer Verwesung sehe. 28 Du hast mir kundgetan Wege des Lebens; du wirst mich mit Freude erfüllen vor deinem Angesicht.« 29 Ihr Brüder, es sei erlaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden über den Patriarchen David, dass er gestorben und begraben und sein Grab bis auf diesen Tag unter uns ist. 30 Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen, 31 hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus geredet, dass er weder im Hades zurückgelassen worden ist, noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat. 32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wovon wir alle Zeugen sind. 33 Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheissung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört. 34 Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 35 bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füsse.« 36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Entstehung der Gemeinde.

37 Als sie aber [das] hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder? 38 Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Busse, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. 39 Denn euch gilt die Verheissung und euren Kindern und allen, die in der Ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, hinzurufen wird. 40 Und mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie und sagte: Lasst euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht! 41 Die nun sein Wort aufnahmen, liessen sich taufen; und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan.

42 Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. 43 Es kam aber über jede Seele Furcht, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 44 Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; 45 und sie verkauften die Güter und die Habe und verteilten sie an alle, je nachdem einer bedürftig war. 46 Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Frohlocken und Schlichtheit des Herzens, 47 lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten.

Die Apostelgeschichte 3

Inhaltsverzeichnis

Heilung eines Lahmgeborenen.

1 Petrus aber und Johannes gingen um die Stunde des Gebets, die neunte, zusammen hinauf in den Tempel. 2 Und ein Mann, der von seiner Mutter Leibe an lahm war, wurde [herbei]getragen; man setzte ihn täglich an die Pforte des Tempels, die man die schöne nennt, damit er Almosen erbat von denen, die in den Tempel gingen. 3 Als dieser Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel eintreten wollten, bat er, dass er ein Almosen empfinge. 4 Petrus aber mit Johannes blickte fest auf ihn hin und sprach: Sieh uns an! 5 Er aber gab acht auf sie, in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen. 6 Petrus aber sprach: Silber und Gold besitze ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers: Geh umher! 7 Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sofort aber wurden seine Füsse und seine Knöchel stark, 8 er sprang auf, konnte stehen und ging umher. Und er trat mit ihnen in den Tempel, ging umher und sprang und lobte Gott. 9 Und das ganze Volk sah ihn umhergehen und Gott loben; 10 und sie erkannten ihn, dass er der war, der um das Almosen an der schönen Pforte des Tempels gesessen; und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über das, was sich mit ihm ereignet hatte. 11 Während er aber den Petrus und Johannes festhielt, lief das ganze Volk voll Erstaunen zu ihnen zusammen in der Säulenhalle, die Salomons[halle] genannt wird.

Zweite Predigt des Petrus.

12 Als aber Petrus es sah, sprach er zum Volk: Männer von Israel, was verwundert ihr euch hierüber, oder was seht ihr [so] gespannt auf uns, als hätten wir aus eigener Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass er gehen kann? 13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser geurteilt hatte, ihn loszugeben. 14 Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und gebeten, dass euch ein Mörder geschenkt würde; 15 den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet, den Gott aus den Toten auferweckt hat, wovon wir Zeugen sind. 16 Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der durch ihn [bewirkte] Glaube hat ihm diese vollkommene Gesundheit gegeben vor euch allen.

17 Und jetzt, Brüder, ich weiss, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Obersten. 18 Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte. 19 So tut nun Busse und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn, 20 und er den euch vorausbestimmten Jesus Christus sende. 21 Den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. 22 Mose hat schon gesagt: »Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir; auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird. 23 Es wird aber geschehen: jede Seele, die auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden.« 24 Aber auch alle Propheten, von Samuel an und der Reihe nach, so viele geredet haben, haben auch diese Tage verkündigt. 25 Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott euren Vätern verordnet hat, als er zu Abraham sprach: »Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.« 26 Euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von [euch von] euren Bosheiten abwendet.

Die Apostelgeschichte 4

Inhaltsverzeichnis

Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat.

1 Während sie aber zu dem Volk redeten, kamen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer auf sie zu, 2 die es verdross, dass sie das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung aus den Toten verkündigten. 3 Und sie legten Hand an sie und setzten sie in Gewahrsam bis an den Morgen, denn es war schon Abend.

4 Viele aber von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig; und die Zahl der Männer kam auf etwa fünftausend.

5 Es geschah aber am folgenden Tag, dass ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten sich in Jerusalem versammelten, 6 und Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alexander, und soviele vom hohenpriesterlichen Geschlecht waren. 7 Und nachdem sie sie in die Mitte gestellt hatten, fragten sie: In welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr dies getan? 8 Da sprach Petrus, erfüllt mit Heiligem Geist, zu ihnen: Oberste des Volkes und Älteste! 9 Wenn wir heute über die Wohltat an einem kranken Menschen verhört werden, wodurch dieser geheilt worden ist, 10 so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kund: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten - in diesem [Namen] steht dieser gesund vor euch. 11 Das ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, für nichts geachtet, der zum Eckstein geworden ist. 12 Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir errettet werden müssen.

13 Als sie aber die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen und bemerkten, dass es ungelehrte und ungebildete Leute seien, verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, dass sie mit Jesus gewesen waren. 14 Und da sie den Menschen, der geheilt worden war, bei ihnen stehen sahen, konnten sie nichts dagegen sagen. 15 Nachdem sie ihnen aber befohlen hatten, aus dem Hohen Rat zu gehen, überlegten sie miteinander und sagten: 16 Was sollen wir diesen Menschen tun? Denn dass wirklich ein deutliches Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen offenbar, die zu Jerusalem wohnen, und wir können es nicht leugnen. 17 Aber damit es nicht weiter unter dem Volk ausgebreitet werde, lasst uns sie ernstlich bedrohen, dass sie nicht mehr in diesem Namen zu irgendeinem Menschen reden. 18 Und als sie sie gerufen hatten, geboten sie ihnen, sich überhaupt nicht in dem Namen Jesu zu äussern noch zu lehren. 19 Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören als auf Gott, urteilt selbst! 20 Denn es ist uns unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden. 21 Sie aber bedrohten sie noch mehr und entliessen sie, da sie nicht fanden, auf welche Weise sie sie strafen sollten, um des Volkes willen; denn alle verherrlichten Gott um dessentwillen, was geschehen war. 22 Denn der Mensch war mehr als vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war.

Gebet der Gemeinde.

23 Als sie aber entlassen waren, kamen sie zu den Ihren und verkündeten alles, was die Hohenpriester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten. 24 Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig [ihre] Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du bist es, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist; 25 der du durch den Heiligen Geist [und] den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: »Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker? 26 Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten.« 27 Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, 28 alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte. 29 Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden; 30 und strecke deine Hand aus zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. 31 Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren: und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.

Gemeindeleben.

32 Die Menge derer aber, die gläubig geworden, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seiner Habe sein eigen sei, sondern es war ihnen alles gemeinsam. 33 Und mit grosser Kraft legten die Apostel das Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus ab; und grosse Gnade war auf ihnen allen. 34 Denn es war auch keiner bedürftig unter ihnen, denn soviele Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Preis des Verkauften 35 und legten ihn nieder zu den Füssen der Apostel; es wurde aber jedem zugeteilt, so wie einer Bedürfnis hatte.

36 Joseph aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - was übersetzt heisst: Sohn des Trostes -, ein Levit, ein Zyprer von Geburt, 37 der einen Acker besass, verkaufte ihn, brachte das Geld und legte es zu den Füssen der Apostel nieder.

Die Apostelgeschichte 5

Inhaltsverzeichnis

Hananias und Saphira.

1 Ein Mann aber mit Namen Hananias, mit Saphira, seiner Frau, verkaufte ein Gut 2 und schaffte von dem Kaufpreis beiseite, wovon auch die Frau wusste; und er brachte einen Teil und legte ihn nieder zu den Füssen der Apostel. 3 Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Feldes beiseite geschafft hast? 4 Blieb es nicht dein, wenn es [unverkauft] blieb, und war es nicht, nachdem es verkauft war, in deiner Verfügung? Warum hast du dir diese Tat in deinem Herzen vorgenommen? Nicht Menschen hast du belogen, sondern Gott. 5 Als aber Hananias diese Worte hörte, fiel er hin und verschied. Und es kam grosse Furcht über alle, die es hörten. 6 Die jungen Männer aber standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn. 7 Es geschah aber nach Verlauf von etwa drei Stunden, dass seine Frau hereinkam, ohne zu wissen, was geschehen war. 8 Petrus aber antwortete ihr: Sag mir, ob ihr für so viel das Feld verkauft habt? Sie aber sprach: Ja, für so viel. 9 Petrus aber [sprach] zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füsse derer, die deinen Mann begraben haben, sind an der Tür, und sie werden dich hinaustragen. 10 Sie fiel aber sofort zu seinen Füssen nieder und verschied. Und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot; und sie trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann. 11 Und es kam grosse Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, welche dies hörten.

Krankenheilungen durch die Apostel.

12 Aber durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig in der Säulenhalle Salomos. 13 Von den übrigen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschliessen, doch das Volk rühmte sie. 14 Aber um so mehr wurden [solche], die an den Herrn glaubten, hinzugetan, Scharen von Männern und auch Frauen, 15 so dass sie die Kranken auf die Strassen hinaustrugen und auf Betten und Lager legten, damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten einen von ihnen überschatten möchte. 16 Es kam aber auch die Menge aus den Städten um Jerusalem zusammen, und sie brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, die alle geheilt wurden.

Gefangennahme und Befreiung der Apostel.

17 Der Hohepriester aber trat auf und alle, die mit ihm waren, nämlich die Sekte der Sadduzäer, und wurden von Eifersucht erfüllt; 18 und sie legten Hand an die Apostel und setzten sie in öffentlichen Gewahrsam. 19 Ein Engel des Herrn aber öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses und führte sie hinaus und sprach: 20 Geht und stellt euch hin und redet im Tempel zu dem Volk alle Worte dieses Lebens! 21 Als sie es aber gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber kam, und die mit ihm waren, und sie beriefen den Hohen Rat und die ganze Ältestenschaft der Söhne Israels zusammen und sandten ins Gefängnis, dass sie vorgeführt würden. 22 Als aber die Diener hinkamen, fanden sie sie nicht im Gefängnis; und sie kehrten zurück, berichteten 23 und sagten: Wir fanden das Gefängnis mit aller Sorgfalt verschlossen und die Wachen an den Türen stehen; als wir aber aufgemacht hatten, fanden wir niemand darin. 24 Als aber der Hauptmann des Tempels wie auch die Hohenpriester diese Worte hörten, waren sie ihretwegen in Verlegenheit, was dies doch werden möchte. 25 Es kam aber einer und berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis gesetzt habt, stehen im Tempel und lehren das Volk. 26 Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und führte sie herbei, nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten das Volk, sie könnten gesteinigt werden.

Zeugnis der Apostel vor dem Hohen Rat.

27 Sie führten sie aber herbei und stellten sie vor den Hohen Rat; und der Hohepriester befragte sie 28 und sprach: Wir haben euch streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren, und siehe, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen. 29 Petrus und die Apostel aber antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen. 30 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ermordet habt, indem ihr ihn ans Holz hängtet. 31 Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Heiland erhöht, um Israel Busse und Vergebung der Sünden zu geben. 32 Und wir sind Zeugen von diesen Dingen, und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. 33 Sie aber ergrimmten, als sie es hörten, und ratschlagten, sie umzubringen.

Rat des Gamaliel.

34 Es stand aber im Hohen Rat ein Pharisäer mit Namen Gamaliel auf, ein Gesetzesgelehrter, angesehen bei dem ganzen Volk, und befahl, die Leute für kurze Zeit hinauszutun. 35 Und er sprach zu ihnen: Männer von Israel, seht euch bei diesen Menschen vor, was ihr tun wollt. 36 Denn vor diesen Tagen stand Theudas auf und sagte, dass er selbst etwas sei, dem eine Anzahl von etwa vierhundert Männern anhing; der ist getötet worden und alle, die ihm Gehör gaben, sind zerstreut und zunichte geworden. 37 Nach diesem stand Judas der Galiläer auf, in den Tagen der Einschreibung, und machte [eine Menge] Volk abtrünnig [und brachte sie] hinter sich; auch der kam um, und alle, die ihm Gehör gaben, wurden zerstreut. 38 Und jetzt sage ich euch: Steht ab von diesen Menschen und lasst sie! Denn wenn dieser Rat oder dieses Werk aus Menschen ist, so wird es zugrunde gehen; 39 wenn es aber aus Gott ist, so werdet ihr sie nicht zugrunde richten können; damit ihr nicht gar als solche erfunden werdet, die gegen Gott streiten. Und sie gaben ihm Gehör.

Freilassung der Apostel.

40 Und als sie die Apostel herbeigerufen hatten, schlugen sie sie und geboten ihnen, nicht im Namen Jesu zu reden, und entliessen sie. 4142