1. Auflage 2015

© Katharina Schmidt

ISBN: 978-3-7386-9390-4

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung und Satz: Marion Musenbichler, Triesenberg, www.layart.li Umschlagbilder: © Petra Werling, Hintergrundbild: fotolia.com/irina_katunina

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

Made in Germany

Inhaltsverzeichnis

Dieses Buch widme ich meinem geliebten Sohn Hans Jörg

Vorwort

Schreiben wollte ich eigentlich nie – ein Buch veröffentlichen!? Immer wieder wurde ich aufgefordert, meine Erlebnisse bei den großen Heilern und Heiligen der Welt niederzuschreiben und damit an die Mitmenschen weiterzugeben. Vor kurzem erfuhr ich von einer Seelenkennerin, dass ich deshalb noch hier wäre. Sie erklärte mir an einem Beispiel: „Eine Tomate ist erst grün, dann orange, dann schließlich knallrot und reif“. Man sollte sie dann pflücken, sie hat schon lange genug gewartet, sie will gepflückt werden, sonst wird sie nutzlos, hat umsonst gelebt und fault. Na, wenn das alles so einfach wäre!!!

Wir lebten in einer Kleinstadt in der Nähe von Düsseldorf. Ich hatte mehrere ungewöhnliche Gaben mit in die Wiege bekommen. Eine davon war, dass ich hellsichtig war. Diese Prägung begleitete mich mal mehr und auch weniger durch mein Leben. Ebenso wusste ich viel über Planeten und mich interessierte schon in der Jugend Heilung, Medizin, Zahlen, warum Unerklärliches geschieht, warum es arm und reich gab, Licht und Dunkelheit. Ich wollte einfach alles wissen! Der Sinn des Lebens beschäftigte mich sehr! Ich hätte gerne Medizin studiert, aber die äußeren Umstände ließen es nicht zu.

Immer wieder begegnete ich außergewöhnlichen Menschen, und dann begann die Zeit der großen Reisen zu großen Persönlichkeiten und Lehrern in Indien, Ägypten, USA, Zypern, Brasilien, Hawaii-Inseln zu Indianern und Afrikanern. Ich bekam oft Eingebungen mit Daten und musste dann reisen. Ich erlebte Außergewöhnliches und die Meditation war Bestandteil meines Lebens. Ich lernte mit Gruppen vieles kennen.

Sport war auch ein Hobby von mir. 15 Jahre lang spielte ich Tennis in einer Mannschaft und im Alter von 23 oder 24 Jahren machte ich meine Jägerprüfung. Im Alter von 56 Jahren erfüllte ich mir einen Traum mit Fallschirmspringen in Kassel-Kalden. Dann eroberte ich das Bungee-Springen in Deutschland. In Frankfurt am Fernsehturm wagte ich mit 60 auch einen Sprung!

Zwischendrin hielt ich Vorträge über Bewusstseinserweiterung, Astrologie, Chakren, Bachblüten und hatte drei Life-Sendungen in Neustadt mit Psychologen und Astrologen über Astro-Medizin und ihre Ursachen.

Ich wohnte 27 Jahre mit meinem Mann und Sohn in Stemwede-Levern in Ostwestfalen. Ich half bei Blutspende-Terminen und begleitete Mitarbeiter vom Gesundheitsamt in Lübbecke bei der Beratung von Müttern in den Dörfern und half bei anderen sozialen Einrichtungen.

Als ich meine Heilpraktiker-Prüfung in Minden ablegte, wurde mir eine Praxis in Mannheim angeboten. Dieses Angebot nahm ich an. Mein Wunsch, Menschen helfen zu dürfen, erfüllte mich sehr. Aber auch an mir gingen die Krankheiten nicht vorbei. Ich hatte zehn große Operationen und sechs Jahre lang Krebs. Ich lag neun Tage im Koma und bin in meinem Leben zweimal fast verblutet und war schon auf der anderen Seite. Ich bin dem Himmel sehr dankbar, dass ich noch hier sein darf, und möchte auch anderen Menschen Mut machen; denn eine größere Macht existiert, nennen Sie es Gott, Licht, Energie.

Das habe ich in meinen schlimmsten Zeiten immer wieder erfahren! Ich bin glücklich, noch hier sein zu dürfen!

Meine Herkunftsfamilie

Geboren wurde ich Mitte der 30er Jahre als zweites Kind einer rheinischen Familie mit Metzgereibetrieb. Bei uns war immer was los. Meine Eltern waren christlich und sehr liebevoll und auch tierlieb. Eigentlich wollte mein Vater Architekt, also auch kein Metzger werden. Als mir als kleines Kind bewusst wurde, wo ich hinein geboren worden war, bekam ich den ersten großen Schock! Bei uns wurden Tiere geschlachtet; jede Woche und ich habe das Quietschen und Muhen ständig gehört. Ich war sehr sensibel und deshalb bekam ich auch die Angst der Tiere mit. Die Schizophrenie des Schlachtens von Tieren verstand ich nicht. Ich weinte sehr und lief oft von zu Hause weg.

In meiner Kindheit sprach ich mit den Wolken, mit der Sonne, mit dem Himmel, denn ich vermutete, dass Gott und die Engel dort wohnten. In den kalten klaren Winternächten schaute ich oft aus dem Fenster, sah die Unendlichkeit des Sternenhimmels und wollte einfach nur „nach Hause“. Meine Eltern waren zumeist ratlos und meinten, ich sei vielleicht in der Klinik vertauscht worden; so wenig passte ich in eine Metzgersfamilie! Sie sprachen mit Engelszungen, ich möge doch ein Stückchen Fleisch essen – aber ich brachte es einfach nicht runter!

Bedingt durch den Zeitpunkt meiner Geburt erlebte ich den Zweiten Weltkrieg und eine Zeit, in der es oft nicht genug zu essen gab und man appellierte deshalb an meine kindliche Vernunft.

Dann bemerkte ich bei mir eine sonderbare Gabe, denn ich war teilweise hellsichtig. Ich sah besondere Dinge: Naturgeister.

Sicher war ich kein ängstliches Kind. Fliegerangriffe beeindruckten mich und Gewitter fand ich toll; es gefiel mir, wenn es so richtig blitzte und donnerte. Meine Schwester verging fast vor Angst und ich fand es einfach spannend und aufregend, und ich brauchte nicht ins Bett zu gehen. Im Bunker trafen wir andere Kinder und wir spielten zusammen. Den Ernst der Lage begriff ich einfach nicht. Ich sah aber auch in unserem Geschäft Menschen, die bald sterben würden und erzählte dies meiner Mutter. Sie war entsetzt und verbot mir darüber zu sprechen. Als ich acht Jahre alt war, wurde während eines Fliegerangriffs mein Bruder geboren. Trotz der Umstände war die Geburt für meine Eltern eine helle Freude, endlich „ein Stammhalter“.

Meine Schwester und ich waren mit einem Altersunterschied von nur eineinhalb Jahren auseinander. Ich spielte mit Puppen, sie war einfach oft nur müde. Nach einer Masernerkrankung wurde mein Bruder sehr krank. Er bekam eine seltene Krankheit, genannt Perths. Er lag fast vier Jahre nur auf dem Rücken in Gips oder in Streckverbänden. Anstatt wie andere Kinder zur Schule zu gehen wurde er im Bett unterrichtet.

Meine Großmutter lebte bei uns. Sie war in Köln „ausgebombt“ worden und nun für uns Kinder da. Sie betete immer ausführlich und sehr lange mit uns. Wir beteten für die Witwen und Waisen, für die Hinterbliebenen und für die Gefangenen. Wir fragten, wer diese Personen seien, jedoch gab sie keinen Kommentar dazu. Na ja!

Dann sollte meine Schwester auf eine Internatsschule. Für meine Schwester ging das eine Weile gut. Dann bekam sie großes Heimweh und musste wieder nach Hause.

Weihnachten nahte wieder und wir Kinder waren alle krank. Mein Bruder in Gips, meine Schwester hatte schwere Grippe und ich doppelseitige Mittelohrentzündung. Wir lagen alle im Bett. Es war sehr traurig. Mein Vater sagte: „Wir werden alle im Krankenhaus auch mit vollständigem Blutbild untersuchen lassen. Ich bin es jetzt leid!“

Die Ergebnisse kamen: Ein Schock für uns alle! Meine Schwester hatte Leukämie, die nicht zu heilen war! Es wurden in Kliniken Blutübertragungen und Tiefenbestrahlungen vorgenommen. Schweizer Spezialisten wurden zu Rate gezogen, die Ernährung wurde umgestellt, aber nichts davon half. Im Mai, zum Muttertag, verstarb meine Schwester, mein Bruder lag in Düsseldorf im Hospital. Meine Schwester war ein halbes Jahr krank gewesen. Schon lange vorher hatte ich den Tod meiner Schwester mit 16 Jahren bis in alle Einzelheiten gesehen und ebenso die Beerdigung.

Ich hatte Gott angefleht, mir diese Bilder zu nehmen! Vergebens. Die Bilder und die Gabe blieben.

Ich hatte keine Angst vor Einbrechern und den Angriffen der Alliierten, nur die Bilder in meinem Kopf ließen mir keine Ruhe. Meine Eltern schickten mich nun auch ins Internat, nach Münster. Endlich kam ich weg vom Schlachten und dem Geruch nach Fleisch und Blut.

Es war ein schönes Internat. Ich traf viele nette Mädchen mit denen ich heute noch Kontakt habe. Da ich nur wenig Angst hatte, auch nicht vor Vorgesetzten, aber trotzdem Respekt hatte, wählte man mich auch zur Klassensprecherin. Im Kloster geht es ja sehr diszipliniert und ordentlich zu.

Manchmal konnte ich meinen Mund nicht halten, dann wurde ich zur Oberin gerufen. Nur weil ich gesagt hatte: Gott hat keinen getrennten Himmel für Katholiken, Protestanten, Juden und so weiter. Er ist für mich nur Liebe und straft auch nicht. Mit Ach und Krach durfte ich auf der Schule bleiben, aber für die Nonnen war ich eine Revoluzzerin. Ich hatte einen Cousin, der Priester war, und einen Onkel, der beste Freund meines Vaters, der ebenfalls Pfarrer war.

Nachdem ich die Schule beendet hatte, wollte ich studieren. Aber es kam anders. Stattdessen wurde ich in das elterliche Geschäft gesteckt. Es fiel mir sehr schwer, das Fleisch anzufassen, Menschen zu bedienen machte mir jedoch Spaß. Ich blieb gezwungenermaßen. – Was sollte ich auch machen?

Mit 21 Jahren hatte ich meinen ersten Freund, ich war so etwas wie „eine Spätlese“. Wir waren beide gleich alt und nach zwei Jahren wollten wir das letzte Geheimnis erforschen. Es war sehr ernüchternd, wegen „so was“ sollte ich heiraten, nein danke!

Daraufhin wanderte mein Freund nach Australien aus, wo er heute noch mit großer Familie lebt.

Mit meiner Freundin fuhr ich öfters in Urlaub, auch zum Wintersport. Dort lernte ich meinen künftigen Ehemann kennen. Er war Reiseleiter und studierte Jura. Nach kurzer Zeit wurde ich schwanger, wir heirateten und mein Mann studierte dann auf die Schnelle „Lehramt“. Sein Landschulpraktikum verbrachte er in Stemwede. Wir zogen dorthin. Danach studierte er in Duisburg fertig. Mein Mann kam alle vier Wochen zu Besuch. In der übrigen Zeit war ich mit meinem Kind und meiner Nachbarschaft alleine.

Wir wohnten auf dem „flachen Land“. Ich hatte ein Fahrrad mit Körbchen für meinen Sohn, kein Radio, keinen Fernseher, nur weites Land und reine Natur um mich herum und viele Bücher. Direkt neben uns wurde ein großer Reitplatz errichtet und später eine Tennisanlage.

Nach zweieinhalb Jahren hatte mein Mann sein Staatsexamen und eine Stelle als Lehrer hier in unserer Nähe. Später wurde er Rektor an einer größeren Schule;auch in der Nähe. Ich begann Tennis zu spielen und setzte mich für soziale Belange ein. Mit dem Gesundheitsamt unserer Kreisstadt machte ich monatliche Mütterberatung. Zwanzig Jahre lang begleitete ich Impftermine und Blutspende-Termine beim Roten Kreuz. Das hat mich sehr ausgefüllt, denn ursprünglich wollte ich ja Medizin studieren.

Nach einiger Zeit spielte ich in der Mannschaft Tennis. Die Bewegung tat mir gut. Das Tennisspielen bereitete mir große Freude, denn ich hatte sehr nette Freundinnen.

Doch irgendetwas fehlte mir!

Wer sucht, der findet Meine innere Reise beginnt: Einweihung in Transzendentaler Meditation nach Maharishi Mahesh Yogi

Eine Freundin erzählte mir, dass sie bei einem indischen Meister Meditationen lernte. Sie kannte einen Praktizierenden, also Schüler von ihm, der dieses Wissen auch vermitteln konnte. Also fuhren wir öfter zu diesem Zentrum. Bald sollte die Einweihung und zwar in transzendentaler Meditation nach Maharishi Mahesh Yogi erfolgen. Diese Technik wird TM genannt. Die Einweihung und ein Mantra speziell für den Schüler kostete damals 300 DM. Einige Utensilien sollten wir zur Zeremonie mitbringen.

Meinem Mann konnte ich dies ja nicht erzählen. Also ersparte ich mir meine Einweihung vom Haushaltsgeld! Ich bekam mein Mantra. Es war ein Klanggebilde. Täglich sollte man das Mantra wiederholen, fünfzehn Minuten oder auch länger. Das Wort ergab keinen Sinn, sodass man darüber nicht nachdachte.

Ich setzte mich aufrecht, mit geradem Rücken mit einer Kerze ins Wohnzimmer, schloss die Augen und wiederholte ständig das Wort (Klanggebilde): „Mein Mantra“. Nach einigen Wochen Übung wurde es um mich und drum herum ganz hell wie Sonnenschein, ich saß im Licht als hätte jemand den Schalter umgedreht! Da ich nicht wusste, was das Mantra bedeutete, fragte ich mich, was das Wort anrichtet.

Es kamen viele Fragen auf. Sollte ich doch einfach auf eine Form von Gott meditieren? Wer oder was ist Gott? Ist er nur Licht und Energie? Viele Menschen versuchen, es herauszufinden und benennen Gott in ihrer Religion mit verschiedenen Namen. Ist denn alles wirklich eins? Für mich gibt es immer nur einen Gott oder Schöpfer. Für mich gibt es nur einen, egal wie er heißt. Das hatte ich für mich herausgefunden und trotzdem ist und bleibt GOTT ein großes Mysterium. Das sollte ich oft erfahren.

Eine andere Freundin hatte seinerzeit große Schwierigkeiten in ihrer Ehe. Wir suchten eine Seherin in Krefeld auf. Ich war erstaunt, dass Mönche und Priester ebenfalls dort warteten. Meine Freundin bat mich, mit reinzukommen. Sie war mit einem Chefarzt verheiratet, der sehr dem Alkohol zugeneigt war, handgreiflich wurde und sie oft sehr verletzte.

Die Seherin hieß Käthe Nießen, geb. Höges, (Prophezeiungen zum Weltgeschehen, *19.08.1927 † 31.07.2012). Sie war sehr bekannt und ihre Aussagen waren sehr treffend! Nun schaute sie mich an und sagte: „Sie versprechen mir jetzt, Heilpraktikerin zu werden. Es gibt vielleicht nur zehn gute von hundert. Du aber gehörst zu den zehn Besten!“

Von da an begann für mich ein anderes Leben. Der Gedanke doch noch etwas Medizinisches und damit etwas für Menschen tun zu können, ließ mir keine Ruhe. In Düsseldorf fand ich eine Fachschule und hatte auch Zugang zur Anatomie an der Universität Düsseldorf. Über einen Zeitraum von drei Jahren fuhr ich meist am Wochenende ins Rheinland und besuchte dann spezielle Kurse in Duisburg und in Düsseldorf und traf viele interessante Menschen und Lehrer in dieser Region.

Das ging drei Jahre so. Dann machte ich ein Praktikum bei zwei verschiedenen Heilpraktikern. Einer davon war sehr modern: mit Kirlian-Fotographie, Elektroakupunktur, Ausmessen von Medikamenten. Der andere arbeitete mit Neuraltherapie und Injektionen. Es war eine gute Mischung, um verschiedene Behandlungsmethoden kennenzulernen. Ich machte Fußreflexzonenmassagen, Antlitz-Diagnostik, Bachblütentherapie, Augen-Diagnose und Astro-Medizin. Astrologie war von Kind an mein Hobby gewesen. Es lag mir einfach. Dann machte ich meine Prüfung zur Heilpraktikerin beim Gesundheitsamt vor einem Amtsarzt und Beisitzern. Es war nicht einfach, aber ich habe bestanden! Nun wollte ich natürlich auch anfangen zu praktizieren!

Mein eigenes Leben begann.

Mein Mann wollte nicht, dass ich mit dieser Ausbildung beginne. Mein Sohn war schon im Studium. Er sagte, „meine Mama wird das machen und wenn ich Steine klopfen muss!“ So bekam ich doch die finanzielle Unterstützung vom Ehemann.