Über jene liebliche Gegend des fröhlichen England, die von dem Flusse Don bewässert wird, dehnte sich in alten Zeiten ein weiter Wald aus, der den größeren Teil der schönen Hügel und Täler zwischen Sheffield und der anmutigen Stadt Doncaster bedeckte. Die Überbleibsel dieses Waldes sind noch in der Nähe der Landspitze Wentworth, Warncliffe-Park und um Rotherdam zu sehen. Hier hauste vor alters der fabelhafte Drache von Wantley; hier wurden mehrere der blutigsten Schlachten während der Bürgerkriege der beiden Rosen gefochten; und hier blühten auch in alten Zeiten jene Banden von tapferen Geächteten, deren Taten in den englischen Volksliedern so häufig verherrlicht wurden.
Dies ist vornehmlich der Schauplatz unserer Erzählung; der Zeit nach fällt dieselbe gegen das Ende der Regierung Richards des Ersten, als seine Rückkehr aus der langen Gefangenschaft von seinen verzweifelnden Untertanen, die in der Zwischenzeit jeder Unterdrückung ausgesetzt waren, mehr gewünscht als gehofft wurde. Die Edlen, deren Macht während Stephans Regierung alle Grenzen überschritt, und welche Heinrichs des Zweiten Umsicht kaum zu einiger Unterwürfigkeit zurückgeführt, hatten jetzt ihre alte Freiheit in der äußersten Ausdehnung wieder gewonnen, verachteten das ohnmächtige Einschreiten des englischen Staatsrats, befestigten ihre Schlösser, verstärkten die Anzahl ihrer englischen Dienstleute, machten ihre ganze Umgebung von sich abhängig und wendeten alle ihnen zu Gebote stehenden Mittel an, sich an die Spitze von Streitkräften zu stellen, die sie in den Stand setzten, bei den drohenden bürgerlichen Unruhen eine Rolle zu spielen.
Die Lage des niederen Herrenstandes oder der sogenannten Freisassen, die kraft des Gesetzes und Geistes der englischen Konstitution berechtigt waren, sich von der Feudaltyrannei unabhängig zu erhalten, wurde jetzt höchst bedenklich. Wenn sie sich, was gewöhnlich der Fall war, in den Schutz eines der winzigen Könige in der Nachbarschaft begaben, Lehnsdienste in seinem Haushalt übernahmen, oder sich durch gegenseitige Schutz- und Trutzbündnisse verbindlich machten, ihn bei seinen Unternehmungen zu unterstützen, so mochten sie sich freilich für den Augenblick Ruhe erkaufen; doch geschah dies notwendigerweise mit Aufopferung jener Unabhängigkeit, die jedem englischen Herzen so teuer war, und auf die gewisse Gefahr hin, als Teilnehmer in jede unbesonnene Unternehmung verwickelt zu werden, zu welcher der Ehrgeiz ihres Beschützers denselben nur immer verleiten mochte. Andrerseits waren die Mittel zu Quälerei und Bedrückung, die den großen Baronen zu Gebote standen, so vielfach und derartig, dass ihnen selten ein Vorwand und nie der Wille fehlte, jeden ihrer weniger mächtigen Nachbarn, der es wagte, sich ihrer Autorität zu entziehen und in den gefahrvollen Zeiten von den Landesgesetzen Schutz zu erwarten, in Schrecken zu setzen und bis an den Rand des Verderbens zu verfolgen.
Ein Umstand, der sehr dazu beitrug, die Tyrannei des Adels und die Leiden der niederen Klassen zu erhöhen, rührte von der Eroberung Wilhelms, Herzogs der Normandie, her. Vier Menschenalter hatten nicht hingereicht, das feindselige Blut der Normannen und Angelsachsen zu verschmelzen oder durch gemeinschaftliche Sprache und wechselseitige Interessen zwei feindliche Rassen zu einigen, von denen die eine noch immer den Stolz des Triumphes fühlte, während die andere unter den Folgen der Niederlage seufzte. Die Macht war infolge der Schlacht bei Hastings gänzlich in den Händen des normannischen Adels, und wie die Geschichtsschreiber versichern, wurde dieselbe keineswegs mit Mäßigung geübt. Das ganze Geschlecht der angelsächsischen Fürsten und Edlen war mit wenigen Ausnahmen ausgerottet oder aus seinem Erbe verdrängt; auch war die Zahl derer nicht groß, welche in dem Lande ihrer Väter Besitzungen der zweiten oder einer noch niedrigeren Lehnsklasse hatten. Schon längst war die königliche Politik dahin gerichtet gewesen, durch gesetzliche oder ungesetzliche Mittel die Kraft jener Bevölkerung zu schwächen, von der man annehmen konnte, dass sie den unauslöschlichsten Widerwillen gegen ihre Besieger hege. Alle Monarchen vom normannischen Stamm hatten die unverkennbarste Vorliebe für ihre normannischen Untertanen gezeigt; die Jagdgesetze und viele andere, die nicht weniger dem milderen und freieren Geiste der angelsächsischen Verfassung unbekannt waren, hatte man dem Nacken der unterjochten Einwohner aufgelegt, um gleichsam die Last der Lehnsfesseln noch zu vermehren. Am Hofe und in den Schlössern der Großen, wo man den Pomp und die Pracht nachahmte, bediente man sich ausschließlich des normannischen Französisch, in den Gerichtshöfen wurden die Verhandlungen und Urteile in derselben Sprache abgefasst. Kurz, französisch war die Sprache der Ehre, des Rittertums und selbst der Gerechtigkeitspflege, während das bei weitem männlichere und ausdrucksvollere Angelsächsisch dem Gebrauche der Bauern und Leibeigenen überlassen wurde, die keine andere Sprache kannten. Indes veranlasste der notwendige Verkehr zwischen den Herren des Bodens und jenen untergeordneten Wesen, die diesen Boden bebauten, die allmähliche Bildung eines aus dem Französischen und Angelsächsischen gemischten Dialekts, in welchem sie sich gegenseitig verständlich machen konnten, und aus dieser Notwendigkeit entstand nach und nach die Struktur des Neuenglischen, in welchem die Sprache der Sieger und der Besiegten glücklich verschmolzen ist, und die später durch die Schätze der klassischen Sprachen und die der südlichen Nationen Europas so sehr bereichert und vervollständigt wurde.
Dieser große nationale Unterschied blieb bis zu den Zeiten Eduards III. bestehen, wenn auch nicht gerade Kriege oder Empörungen das Dasein der Angelsachsen bekundeten. Aber es erhielt sich eine volkstümliche, sogar in späterer Zeit noch bisweilen alliterierende Literatur neben den französisch geschriebenen Ritterromanzen, die nur dem Adel zugänglich waren.
So sprachen sie, dieweil die satten Schweine
Heimzogen Abends aus dem Buchenhaine –
Mit Quieken, Grunzen, widerwill'gem Schrei'n
Ging jedes lärmend in den Stall hinein.
Popes Odyssee.
Die Sonne ging über einer der grasreichen Lichtungen jenes Waldes unter, den wir in dem Vorwort erwähnt haben. Hunderte von Eichen mit breitem Wipfel, kurzem Stamm und weit verbreiteten Ästen, die vielleicht noch den Marsch der stattlichen römischen Legionen gesehen hatten, streckten ihre knorrigen Arme über einen dichten Teppich frischen Rasens aus. An einigen Stellen waren sie mit Buchen, Stechpalmen und so dichtem Unterholz vermischt, dass die schrägen Strahlen der untergehenden Sonne nicht hindurch drangen; an anderen Stellen standen sie weit auseinander und bildeten jene langen Fernsichten, in deren Irrgängen das Auge sich mit Entzücken verliert, während die Phantasie dieselben als die Pfade zu noch wilderen Szenen der Waldeinsamkeit betrachtet. Hier verbreiteten die roten Strahlen der Sonne ein gebrochenes Licht, welches zum Teil an den belaubten Ästen und moosbewachsenen Stämmen der Bäume hing, zum Teil einzelne Stellen des Rasens beleuchtete. Ein freier Baum in der Mitte dieser Lichtung schien den Gebräuchen druidischen Aberglaubens geweiht gewesen zu sein, denn auf dem Gipfel eines kleinen regelmäßigen und darum fast künstlich zu nennenden Hügels zeigte sich noch der Rest eines Kreises von rauen, unbehauenen Steinen, deren ungeheure Größe auffiel. Sieben standen aufrecht, die übrigen waren wahrscheinlich durch den Eifer eines zum Christenthum Bekehrten umgestürzt und lagen teils in der Nähe ihrer früheren Stelle, teils am Abhang des Hügels. Nur ein einziger großer Stein war bis an den Fuß herabgestürzt und hemmte den Lauf eines kleinen Baches, der sich friedlich um die Erhöhung wand, und verlieh durch seinen Widerstand dem ruhigen und sonst stillen Bächlein eine murmelnde Stimme.
Die beiden menschlichen Gestalten, die diese Landschaft belebten, teilten hinsichtlich ihrer Kleidung und ihres Ansehens den wilden und ländlichen Charakter, der dem Gehölze von West Riding (Yorkshire) zu jener Zeit eigen war. Der ältere von diesen Männern hatte ein wildes und finsteres Aussehen. Seine Kleidung war von der einfachsten Art, die man denken kann. Sie bestand in einer eng anschließenden Jacke mit Ärmeln, die aus einem gegerbten Tierfelle verfertigt war, an welchem man ursprünglich das Haar gelassen hatte. Doch da es an vielen Stellen abgescheuert war, so konnte man an den wenigen noch übrigen Haarbüscheln nur mit Schwierigkeit unterscheiden, welchem Tiere es angehört hatte. Dieses Kleid reichte dem Manne der Vorzeit vom Halse bis an die Knie, und war das einzige, welches er trug. Am Halse befand sich eine Öffnung, die nur groß genug war, um den Kopf durchzulassen, woraus man schließen konnte, dass er es nach Art eines heutigen Hemdes oder einer altertümlichen Halsberge anlegte, indem er es über Kopf und Schultern zog. Sandalen, mit Riemen von Eberfell festgebunden, schützten seine Füße, und eine Rolle dünnen Leders war künstlich um seine Beine gewickelt, die bis über die Wade ging und wie die eines schottischen Hochländers die Knie bloß ließ. Um die Jacke fester um den Leib zusammenzuziehen, war sie in der Mitte von einem breiten ledernen Gürtel gehalten und mit einer kupfernen Schnalle versehen. An der einen Seite desselben war eine Tasche befestigt, und an der andern hing ein Bockshorn, mit einem Mundstück, um darauf zu blasen. In demselben Gürtel stak eins von jenen langen, breiten, scharf zugespitzten, zweischneidigen Messern, mit einem Griffe von Bockshorn, wie sie in der Gegend, selbst zu jener frühen Zeit, unter dem Namen Sheffielder Messer fabriziert wurden. Der Mann trug keine Kopfbedeckung. Sein Haupt wurde bloß durch sein eigenes dichtes Haar beschützt, welches verschlungen und zusammengefilzt war. Es hatte von der Sonne eine rostige dunkelrote Farbe angenommen und bildete einen Gegensatz zu dem mächtigen Barte an seinen Wangen, der von gelblicher Farbe war. Nur ein Teil seiner Kleidung blieb bis jetzt unerwähnt, der zu merkwürdig ist, um übergangen zu werden. Es war dies ein kupferner Ring, einem Hundehalsband nicht unähnlich, doch ohne Öffnung und um seinen Hals so lose festgelötet, dass er ihn nicht am Atmen hinderte, aber doch so dicht anliegend, dass er ohne Anwendung einer Feile nicht abgenommen werden konnte. Auf diesem seltsamen Halsschmucke war in angelsächsischen Runen eine Inschrift folgenden Inhalts eingegraben: »Gurth, der Sohn Beowulfs, ist der geborene Leibeigene Cedrics von Rotherwood.«
Neben dem Schweinehirten, denn ein solcher war Gurth, saß auf einem der umgestürzten druidischen Denkmäler ein Mann, dem Ansehen nach etwa zehn Jahre jünger, dessen Kleider, obgleich denen seines Gefährten ähnlich, von etwas besserem Material, jedoch phantastischer, waren. Seine Jacke war von heller Purpurfarbe, auf die man versucht hatte, groteske Zierraten in verschiedenen Farben zu malen. Außer der Jacke trug er noch einen kurzen Mantel, der kaum bis zur Hälfte über seine Schenkel reichte. Er war von hochrotem Tuch, ziemlich beschmutzt, und mit einem hellgelben Besatze versehen; da er ihn von einer Schulter auf die andere legen oder nach Gefallen ganz um sich zuziehen konnte, weil die Weite mit der Kürze in keinem Verhältnis stand, so bildete derselbe ein seltsames Stück Draperie. Er trug dünne silberne Armbänder und ein Band von demselben Metall um den Hals, auf welchem die Inschrift stand: »Wamba, der Sohn des Witleß, ist der Leibeigene Cedrics von Rotherwood.« Dieser Mensch trug dieselben Sandalen wie sein Gefährte, aber anstatt der ledernen Umhüllung steckten seine Beine in einer Art von Gamaschen, von denen die eine rot, die andere gelb war. Auch war er mit einer Kappe versehen, an welcher mehrere Schellen von der Größe derjenigen, die man den Falken anhängt, rings herum angebracht waren; dieselben klingelten, sobald er den Kopf von einer Seite zur andern bewegte, und da er selten eine Minute in der nämlichen Stellung blieb, so schien das Geklingel fast unaufhörlich. Um den Rand seiner Kappe befand sich eine steife lederne Binde, die aber ausgeschnitten war und einer Grafenkrone glich, während sich aus dem Innern derselben ein langer Beutel erhob und auf die eine Schulter niederfiel, ähnlich einer altmodischen Nachtmütze, einem Filtrirsack oder dem Kolpak eines deutschen Husaren. An diesem Teile der Kappe waren die Schellen befestigt, was ihn zusammen mit der Form seiner Kopfbedeckung und dem halb verrückten halb pfiffigen Ausdruck seines Gesichts hinlänglich als einen jener Hansnarren oder Spaßmacher bezeichnete, die in den Familien der Reichen gehalten wurden, um die Langeweile jener lästigen Stunden zu verkürzen, die sie im Hause zuzubringen genötigt waren. Auch er trug, wie sein Gefährte, eine Tasche am Gürtel, hatte aber weder Horn noch Messer. Man rechnete ihn wahrscheinlich zu der Klasse von Menschen, denen man scharfe Werkzeuge nicht gern anvertraut. Anstatt derselben führte er ein hölzernes Schwert, ähnlich demjenigen, mit welchem Harlekin auf der modernen Volksbühne heute noch seine Wunder ausführt.
Das äußere Aussehen dieser beiden Männer bildete kaum einen stärkeren Kontrast als ihr Ausdruck und ihr Benehmen. Der Knecht war finster und traurig. Sein Blick war mit dem Ausdruck tiefer Niedergeschlagenheit auf den Boden geheftet, und man hätte diese für Gefühllosigkeit halten können, wenn nicht das Feuer, welches hin und wieder in seinem roten Auge funkelte, bezeugt hätte, dass dort unter dem Anschein düstrer Trostlosigkeit ein Gefühl des Druckes und die Neigung zum Widerstand schlummre. Wambas Blicke dagegen zeigten, wie das bei dieser Klasse gewöhnlich, eine Art leerer Neugier nebst der äußersten Selbstzufriedenheit hinsichtlich seiner Lage und der Figur, die er spielte. Ihr Gespräch wurde in angelsächsischer, d.h. der deutschen Sprache geführt, welche, wie wir bereits gesagt haben, von den unteren Klassen damals allgemein gesprochen wurde. Wollten wir ihre Unterhaltung im Original mitteilen, so würde der jetzige Leser wohl nur wenig davon verstehen, und darum liefern wir ihm die folgende Übersetzung.
»Sanct Witholds Fluch über dieses verdammte Schweinevieh!« sagte der Hirt, nachdem er heftig auf seinem Horn geblasen hatte, um die zerstreute Schweineheerde zu versammeln, die zwar seinen Ruf mit gleich melodischen Tönen beantwortete, aber keineswegs eilte, sich von dem üppigen Mahle der Buchmast und Eicheln zu entfernen, an denen sie sich erlabte, oder die sumpfigen Ufer des Baches zu verlassen, wo einige Borstentiere, halb im Schlamm versenkt, gemächlich ausgestreckt lagen, und den Ruf des Hüters nicht hörten. »Sanct Witholds Fluch über sie und mich!« sagte Gurth; »wenn der zweibeinige Wolf nicht vor Anbruch der Nacht einige von ihnen aufschnappt, so bin ich kein Mann! Hier, Packan, Packan!« rief er mit lauter Stimme einem zottigen, wolfähnlichen Hunde zu, welcher umher hinkte, als wolle er seinem Herrn die widerspenstigen Grunzer zusammentreiben helfen. »Der Teufel reiße ihm die Zähne aus.« sagte Gurth, »und die Mutter des Unheils komme über den Wildmeister, der unsern Hunden die Vorderzehen abschneidet und sie zu ihrem Geschäft untauglich macht! Wamba, mach Dich auf und hilf mir, wenn Du ein Mann bist; lauf um den Hügel, um ihnen den Wind abzuschneiden; hast Du sie vor Dir, so kannst du sie treiben wie unschuldige Lämmer.«
»Wahrlich,« sagte Wamba, ohne sich von der Stelle zu rühren, »ich habe meine Beine über die Sache befragt, und die sind durchaus der Meinung, dass meine bunten Kleider durch diese Pfützen zu schleppen eine unfreundschaftliche Handlung gegen meine hohe Person und meine königliche Garderobe sein würde; deshalb rate ich Dir, Gurth, Deinen Packan zurückzurufen und die Herde ihrem Schicksal zu überlassen. Mögen nun Banden reisiger Kriegsleute sie treffen, oder Geächtete, oder wandernde Pilger, die werden doch vor morgen früh zu Deiner nicht geringen Ruhe und Behaglichkeit in Normänner verwandelt werden.«
»Die Schweine sollen zu meiner Behaglichkeit in Normänner verwandelt werden?« sagte Gurth, »erkläre mir das, Wamba, denn mein Hirn ist zu schwerfällig und mein Gemüt zu aufgeregt, um Rätsel zu lösen.«
»Nun, wie nennst Du die grunzenden Bestien, die hier auf ihren vier Beinen umherlaufen?« fragte Wamba.
»Schweine, Narr, Schweine,« sagte der Hirte, »jeder Narr weiß das.«
»Und Schwein ist gut deutsch oder vielmehr angelsächsisch,« sagte der Spaßmacher; »aber wie nennst Du die Sau, wenn sie abgebrüht, geviertteilt und gleich einem Verräter an den Fersen aufgehängt ist?«
»Porc,« antwortete der Schweinehirt.
»Es ist mir lieb, dass auch das jeder Narr weiß,« sagte Wamba, »und Porc, meine ich, ist gut normännisch. Wenn also das Tier lebt und unter der Obhut eines sächsischen Knechtes steht, so führt es auch seinen sächsischen Namen, wird aber ein Normann undPorc genannt, sobald es ins Schloss gebracht wird, um von adeligen Franz- oder Normännern verspeist zu werden. Was denkst Du dazu, Freund Gurth, he?«
»Die Lehre ist leider zu wahr, Freund Wamba, wie sie auch immer in Deinen Narrenschädel mag geraten sein.«
»Ja, ich kann Dir noch mehr sagen,« fuhr Wamba in demselben Tone fort; »da ist der Ochs, der alte Alderman, der behält seine deutsche Benennung, so lange er noch unter der Obhut von Leibeigenen steht wie Du, wird aber Monsieur Boeuf und ein feuriger französischer Ritter, wenn er vor den verehrungswürdigen Kiefern ankommt, die ihn verzehren sollen. Auch Mynheer Kalb wird auf gleiche Weise Seigneur de Veau; der Hammel ist angelsächsisch, solange er der Wartung bedarf, und nimmt den normannischen Namen Mouton an, sobald er Gegenstand des Genusses wird.«
»Bei Sanct Dunstan,« antwortete Gurth, »Du sprichst nur zu traurige Wahrheiten aus; es ist uns wenig mehr übrig gelassen als die Luft, die wir einatmen, und die scheint man uns erst nach langem Bedenken zugestanden zu haben, vielleicht nur, um uns in den Stand zu setzen, die Last zu tragen, welche sie auf unsere Schultern legen. Das Schönste und Fetteste ist für ihren Tisch; das Liebenswürdigste für ihr Lager; die Besten und Tapfersten versehen ihre fremden Herren mit Kriegern, deren Gebeine in fernen Ländern bleichen, und lassen nur wenige zurück, welche den Willen und die Macht haben, uns unglückliche Sachsen zu beschützen. Gottes Segen über Cedric, er hat das Werk eines Mannes getan, der sich in die Bresche stellt, aber Reginald Front de Boeuf will in Person auf seine Besitzungen kommen, und wir werden bald sehen, wie wenig Cedrics Mühe ihm helfen wird. – Hier, hier!« rief er wieder mit erhobener Stimme, »ho ho! ho ho! Gut! Packan! gut! Du hast sie jetzt alle vor Dir und treibst sie wacker heran.«
»Gurth,« sagte der Possenreißer, »ich weiß, dass Du mich für einen Narren hältst, sonst würdest Du nicht so unbesonnen sein Deinen Kopf in meinen Rachen zu stecken. Ein Wort zu Reginald Front de Boeuf oder Philipp Malvoisin, dass Du verräterisch gegen Normannen geredet hast, würde machen, dass Du an einem dieser Bäume zappeltest, zum Schrecken aller, welche von Würdenträgern Übles reden; Du bist ja doch nur ein verworfener Sauhirt!«
»Hund, Du wirst mich doch nicht verraten,« sagte Gurth, »nachdem Du mich verleitet hast, Missgünstiges zu sagen?«
»Dich verraten?« antwortete der Possenreißer; »nein, das wäre der Streich eines weisen Mannes; ein Narr kann sich nicht halb so gut helfen – aber still, wer kommt hier?« sagte er, indem er auf den Hufschlag mehrerer Pferde horchte, welcher eben hörbar wurde.
»Kümmere Dich nicht um die da,« antwortete Gurth, der jetzt seine Herde vor sich hatte und sie mit Packans Hilfe einen der langen schattigen Baumgänge hinuntertrieb, die wir soeben zu beschreiben versucht haben.
»Nicht doch! Ich muss die Reiter sehen,« antwortete Wamba; »vielleicht kommen sie aus dem Feenlande mit einer Botschaft vom König Oberon.«
»Die Pest hole Dich!« versetzte der Schweinehirt, »willst Du von solcherlei Dingen reden, während ein furchtbares Wetter mit Donner und Blitz nur wenige Meilen von uns wütet? Horch, wie der Donner rollt! und als Sommerregen sah ich noch nie so große grade Tropfen aus den Wolken niederfallen; auch die Eichen seufzen und krachen, trotz der ruhigen Luft, in ihren großen Ästen, als kündigten sie ein heftiges Ungewitter an. Du kannst vernünftig sein, wenn Du willst; folge mir nur diesmal und lass uns nach Hause, ehe das Ungewitter zu toben beginnt, denn es wird eine furchtbare Nacht werden.«
Wamba schien die Gewalt dieser Anrede zu empfinden und begleitete seinen Gefährten, der seine Wanderung begann und den langen Knotenstock aufnahm, der neben ihm im Grase lag. Dieser Eumäus der Zweite schritt hastig die Lichtung des Waldes hinunter und trieb mit Packans Hilfe die ganze Herde seiner unharmonischen Pfleglinge vor sich her.
Auch war ein Mönch da, wie zum Herrn gemacht
Der jagend oft zu Ross den Tag vollbracht.
Gar stattlich wie ein Abt zu sein begehrt,
Im Stalle hielt er manch ein munteres Pferd.
Und wenn er ritt, so klingelten die Zügel
Wie das Kapellenglöcklein an dem Hügel,
Allwo der Lord in einer Zelle wohnte.
Chaucer (Canterbury-Erzählungen.)
Trotz des gelegentlichen Mahnens und Scheltens von Seiten seines Gefährten konnte Wamba, da der Hufschlag der Pferde sich immer mehr näherte, nicht verhindert werden, mehrmals, unter welchem Vorwande es auch sein mochte, auf dem Wege stillzustehen. Bald riss er eine Traube halbreifer Haselnüsse ab, bald wandte er sich um, einem Dorfmädchen nachzuglotzen, das über ihren Weg ging. Die Reiter holten sie deshalb schnell auf der Straße ein.
Es waren zehn Mann, von denen die beiden voran reitenden Männer von bedeutender Wichtigkeit, und die andern ihre Gefolgsleute zu sein schienen. Den Stand und Charakter des einen von ihnen zu erraten war nicht schwer. Er war offenbar ein Geistlicher von hohem Range; seine Kleidung war die eines Cisterciensermönchs, bestand jedoch aus viel feineren Stoffen, als die Regel jenes Ordens sie gestattete. Mantel und Kapuze waren von dem besten flandrischen Tuch und sie legten sich in weiten, aber nicht ungraziösen Falten um eine schöne, obgleich etwas korpulente Figur. Sein Gesicht trug ebenso wenig die Zeichen der Selbstvernichtung, als sein Kleid Verachtung weltlichen Glanzes andeutete. Seine Züge waren schön zu nennen, wenn nicht unter seinem Augenlide jenes schlaue epikureische Blinzeln gelauscht hätte, das den vorsichtigen Wollüstling andeutet. In anderer Hinsicht hatten Stand und Verhältnisse ihn eine schnelle Herrschaft über seine Gesichtszüge gelehrt, die er nach seinem Belieben zu einem feierlichen Ausdruck zusammenziehen konnte, obgleich sie gewöhnlich nur gutgelaunte, gesellige Nachsicht andeuteten. Den klösterlichen Regeln und den Edikten der Päpste und Concilien zum Trotz waren die Ärmel am Kleid dieses Würdenträgers gefüttert und hatten Aufschläge von kostbarem Pelzwerk. Sein Mantel ward am Halse von einem goldenen Haken zusammengehalten, und die ganze zu seinem Orden gehörige Kleidung war so sehr verfeinert und verziert, wie die einer schönen Quäkerin des heutigen Tages, die, während sie das Kostüm ihrer Sekte beibehält, der Einfachheit desselben durch die Wahl des Stoffes und die Art, wie sie denselben anwendet, eine gewisse kokette Anziehungskraft zu geben weiß, die nur zu sehr an die Eitelkeit der Welt erinnert.
Dieser würdige Geistliche ritt ein wohlgenährtes, rasches Maulthier, dessen Reitzeug schön geschmückt und dessen Zaum, nach der Mode jener Zeit, mit silbernen Glöckchen verziert war. In seiner Haltung zeigte er nicht das linkische Wesen der Klosterleute, sondern die leichte und gewohnte Grazie eines geübten Reiters. In der Tat schien der ritterliche Mönch sich des Maulthiers auch nur auf Reisen zu bedienen, so gut und bequem das Tier auch zugeritten sein mochte. Zum Gebrauche bei anderen Gelegenheiten leitete ein Laienbruder seines Gefolges einen der schönsten spanischen Zelter, die je in Andalusien gezogen worden, und welche damals von Kaufleuten mit großer Mühe und Gefahr zum Gebrauche reicher und vornehmer Personen eingeführt wurden. Der Sattel und Rücken dieses prächtigen Zelters waren mit einem langen Fußteppich bedeckt, der beinahe auf den Boden reichte, und auf welchem Bischofsmützen, Kreuze und andere kirchliche Embleme in reicher Stickerei angebracht waren. Ein anderer Laienbruder führte ein Saumthier, das wahrscheinlich mit dem Gepäck seines Vorgesetzten beladen war, und zwei Mönche desselben Ordens, aber Brüder von niederem Range, ritten zusammen im Nachtrabe und lachten und schwatzten mit einander, ohne viel auf die andern Mitglieder der Gesellschaft zu achten.
Der Begleiter des geistlichen Würdenträgers war ein Mann von mehr als vierzig Jahren, schlank, stark, groß und muskulös, eine athletische Figur, der lange Anstrengungen und beständige körperliche Übungen nichts von den zarten Teilen der menschlichen Gestalt gelassen und alles in Muskeln, Knochen und Sehnen verwandelt zu haben schienen, die bereits tausend Mühseligkeiten ausgestanden hatten und bereit waren, noch tausenden Trotz zu bieten. Sein Kopf war von einer scharlachnen, mit Pelz besetzten Mütze bedeckt, von der Art, welche die Franzosen mortier nennen, weil sie Ähnlichkeit mit der Gestalt eines umgekehrten Mörsers hat. Sein Gesicht war daher vollständig zu sehen, und der Ausdruck desselben schien darauf angelegt, den Fremden Ehrfurcht, wenn nicht gar Furcht einzuflößen. Von den kräftigen Gesichtszügen dieses Mannes, die von der tropischen Sonne fast zu der Schwärze eines Negers verbrannt waren, konnte man in ihrem gewöhnlichen Zustande sagen, dass sie schlummerten, nachdem der Sturm der Leidenschaften vorübergezogen; doch zeigten die vorspringenden Adern der Stirn, die Leichtigkeit, womit die Oberlippe und der dichte schwarze Schnurrbart bei der geringsten Bewegung zitterten, deutlich, dass dieser Sturm leicht wieder erregt werden könne. Seine scharfen, durchdringenden und dunklen Augen erzählten in jedem Blicke eine Geschichte von überwundenen Strapazen und bestandenen Gefahren, und schienen den Widerstand schon um der Lust willen herauszufordern, ihn durch entschlossenen Mut und Willen aus dem Wege zu räumen. Eine tiefe Narbe auf seiner Stirn vermehrte noch die Strenge seiner Züge und verlieh dem einen seiner Augen einen unheimlichen Ausdruck.
Die obere Kleidung dieses Mannes glich der seines Gefährten, denn sie bestand in einem langen klösterlichen Mantel, aber die scharlachrote Farbe desselben zeigte, dass er zu keinem der vier regelmäßigen Mönchsorden gehörte. Auf seinem Mantel befand sich an der Stelle, wo er die rechte Schulter deckte, ein Kreuz aus weißem Tuch von eigentümlicher Form. Unter dem Obergewand trug er ein eisernes Panzerhemd mit Ärmeln und Handschuhen, das dem Äußern seiner Kleidung sehr wenig entsprach, von äußerst künstlichem Gewebe, und sich dem Körper so leicht anschließend, wie die Tricotanzüge unserer Tage. Der vordere Teil seiner Schenkel war, soweit die Falten seines Mantels sie sehen ließen, gleichfalls mit einem Maschenpanzer bedeckt. Die Knie und Füße wurden von Schienen oder dünnen Stahlplatten geschützt, die künstlich auf einander genietet waren. Strümpfe, die vom Knöchel bis ans Knie reichten und von Stahlringen gefertigt waren, vollendeten die Schutzwaffen des Reiters. Im Gürtel führte er einen langen zweischneidigen Dolch, die einzige Trutzwaffe, die er trug.
Er ritt kein Maulthier wie sein Begleiter, sondern einen starken Passgänger, um sein edles Schlachtross zu schonen, welches, vollkommen zum Streit gerüstet, von einem Knappen hinter ihm hergeführt wurde und ein stählernes Stirnband trug, aus welchem vorn eine lange Spitze hervorragte. An der einen Seite des Sattels hing eine kurze Streitaxt, reich mit damasziertem Schmuck belegt, an der andern des Reiters befiederter Helm und die Stahlhaube nebst einem langen, mit beiden Händen zu führenden Schwerte, dessen sich die Ritter jener Zeiten bedienten. Ein zweiter Knappe hielt die emporgerichtete Lanze seines Herrn, an deren äußerstem Ende ein Fähnchen flatterte, auf welchem ein Kreuz von derselben Form gestickt war, wie er es auf dem Mantel trug. Er führte auch des Ritters kleinen dreieckigen Schild, der oben breit genug war, um die Brust zu decken, von dort an aber spitz zulief. Er war mit einem scharlachnen Tuche bedeckt, weshalb man die Devise nicht sehen konnte.
Diesen beiden Knappen folgten zwei Diener, deren dunkle Gesichter, weiße Turbane und orientalische Kleidung sie als Eingeborne eines fernen Landes im Orient bezeichneten. Die ganze Erscheinung dieses Kriegers und seines Gefolges war phantastisch und fremdländisch, der Anzug seiner Knappen war prächtig und seine orientalischen Diener trugen silberne Bänder um ihren Hals und um ihre schwarzen Arme und Beine. Die Arme waren vom Ellenbogen an bloß, ebenso die Beine von der Mitte des Schenkels bis zum Knöchel. Seide und Stickerei zeichnete ihre Kleidung aus und ließ auf den Reichtum und hohen Rang ihres Herrn schließen, bildete aber zugleich einen auffallenden Kontrast zu der kriegerischen Einfachheit seines eigenen Anzuges. Sie waren mit krummen Säbeln, deren Griff und Gehenk mit Gold ausgelegt war, und mit türkischen Dolchen von noch kostbarerer Arbeit bewaffnet. Jeder von ihnen trug an seinem Sattelknopfe ein Bündel Wurfspieße, etwa vier Fuß lang, mit scharfen stählernen Spitzen, eine unter den Saracenen sehr gebräuchliche Waffe, deren Andenken in dem kriegerischen Spiel el jerrid aufbewahrt ist, welches noch heutiges Tages im Orient geübt wird.
Die Pferde dieser Diener waren dem Ansehen nach ebenso fremdartig wie ihre Reiter. Sie waren von arabischer Rasse. Ihre schönen schlanken Glieder, kleinen Füße, dünnen Mähnen, sowie ihre leichte hüpfende Bewegung bildeten einen scharfen Gegensatz zu den stark gebauten schweren Pferden, die in Flandern und der Normandie gezüchtet wurden, weil nur sie einen Reiter in voller Rüstung zu tragen vermochten, und die neben jenen orientalischen Rennern für eine Personifikation der Substanz hätten gelten können.
Das seltsame Ansehen dieser Cavalcade zog nicht nur die Neugierde Wambas auf sich, sondern erregte selbst die seines weniger flatterhaften Gefährten. Den Mönch erkannte er sogleich als den Prior der Abtei Jorvaulx, viele Meilen umher wohlbekannt als ein Liebhaber der Jagd, der fröhlichen Gelage und, wenn das Gerücht ihm nicht Unrecht tat, auch anderer weltlicher Vergnügungen, die sich noch weniger mit seinen klösterlichen Gelübden vertrugen. Doch so locker waren die Ansichten jener Zeit in Rücksicht auf die Aufführung der weltlichen sowohl als der Klostergeistlichkeit, dass der Prior Aymer in der Umgebung seiner Abtei im besten Rufe stand. Sein heiteres und joviales Temperament, und die Bereitwilligkeit, mit der er von allen gewöhnlichen Vergehungen absolvierte, machten ihn zum Günstling des hohen und niederen Adels, dem er durch Geburt angehörte. Die Damen besonders mochten die Sittlichkeit eines Mannes nicht zu strenge prüfen, der ein anerkannter Bewunderer ihres Geschlechts war, und dem manche Mittel zu Gebote standen, die Langeweile zu vertreiben, die sich nur zu leicht in die Hallen und Frauengemächer eines alten Feudalschlosses einschlich. Der Prior nahm mit mehr als schicklichem Eifer an den Jagdbelustigungen teil, und man gestand zu, dass er die besten Falken und die schnellsten Jagdhunde in North Tiding besaß, was ihn besonders den jungen Adligen empfahl. Bei den alten hatte er eine andere Rolle zu spielen, die er, wenn es nötig war, mit großem Anstande durchzuführen verstand. Seine Belesenheit, so oberflächlich sie auch sein mochte, war hinreichend, den Unwissenden Respekt vor seinem vermeintlichen Wissen einzuflößen, und der Ernst seines Benehmens und seiner Sprache, nebst dem hochtrabenden Ton, den er anwendete, um die Autorität der Kirche und der Priesterschaft hervorzuheben, flößten ihnen die Überzeugung von seiner Heiligkeit ein. Selbst dem gemeinen Volke, das sonst höher Stehende sehr streng richtet, taten die Torheiten des Priors Aymer nur leid. Er war großmütig, und Liebe, wie man weiß, verdeckt eine große Menge von Sünden und zwar in einem anderen Sinne, als die Schrift es meint. Die Einkünfte des Klosters, von denen ein großer Teil zu seiner Verfügung stand, reichten, obgleich sie ihm die Mittel lieferten, seine eigenen sehr beträchtlichen Ausgaben zu bestreiten, dennoch zu jenen milden Gaben aus, die er unter dem Landvolke verteilte und durch die er nicht selten die Not der Unterdrückten linderte. Wenn Prior Aymer häufig auf die Jagd ritt oder lange bei einem fröhlichen Gelage blieb, wenn man Prior Aymer bei der ersten Morgendämmerung in das Hinterpförtchen der Abtei schleichen sah, da er von einem nächtlichen Rendezvous zurückkehrte, das ihn die Stunden der Dunkelheit über beschäftigt hatte, so zuckten die Leute nur mit den Schultern und söhnten sich mit seinem unregelmäßigen Leben aus, indem sie daran dachten, dass viele seiner Brüder ebenso lebten, ohne die versöhnenden Eigenschaften zu besitzen, durch die er sein Leben wieder gut zu machen verstand. Prior Aymer und sein Ruf waren unsern angelsächsischen Leibeigenen daher sehr wohl bekannt, die ihm ihre plumpe Reverenz machten und dagegen sein »Benedicite, mes fils« empfingen. Aber die seltsame Erscheinung seines Begleiters nebst dessen Gefolge fesselte ihre Aufmerksamkeit und erregte ihre Verwunderung dermaßen, dass sie kaum auf die Frage des Priors von Jorvaulx achten konnten: ob sie nicht in der Nähe ein Unterkommen wüssten? So sehr erstaunten sie über das halb klösterliche, halb militärische Ansehen des sonnverbrannten Fremdlings und über die ungewohnte Kleidung und die Waffen seiner orientalischen Begleiter. Es ist auch wahrscheinlich, dass die Sprache, in welcher der Segen erteilt und die Frage gestellt wurde, den Ohren der angelsächsischen Leibeigenen unangenehm, wenn auch nicht unverständlich klang.
»Ich fragte euch, meine Kinder,« sagte der Prior mit lauterer Stimme in der lingua Franca oder gemischten Sprache, in welcher sich die Normanen mit den Angelsachsen unterredeten, »ob hier in der Gegend irgend ein guter Mann wohnt, der um Gotteswillen, oder aus Verehrung vor unserer Mutter Kirche, zweien von ihren demütigsten Dienern nebst ihrem Gefolge ein Nachtlager und Erfrischung gewähren wird?«
Dies sprach er mit dem Tone einer ihrer selbst bewussten Wichtigkeit, der einen starken Kontrast zu den gemäßigten Ausdrücken bildete, die er anzuwenden für gut fand.
»Zweien von den demütigsten Dienern der Mutter Kirche!« wiederholte Wamba bei sich selber. Doch so sehr er auch Narr war, trug er Sorge, seine Bemerkung nicht hörbar zu machen: »Da möchte ich ihre Seneschalls, ihre Mundschenken und ihre übrige Hauptdienerschaft sehen!«
Nach diesem innerlichen Kommentar zu des Priors Rede erhob er seine Augen und antwortete auf die an ihn gerichtete Frage:
»Wenn die ehrwürdigen Väter gute Bewirtung und weiches Lager liebten,« sagte er, »so werde ein Ritt von einigen Meilen sie zu der Priorei Brinxworth bringen, wo ihr Rang ihnen die ehrenvollste Aufnahme sicheren werde; oder wenn sie eine Nacht in Bußübungen vorzögen, so brauchten sie nur jene wilde Lichtung hinunter zu reiten, die sie zu der Einsiedelei von Copmanhurst führen würde, wo ein frommer Eremit das Obdach seiner Hütte und den Segen seines Gebets mit ihnen teilen werde.«
Der Prior schüttelte zu beiden Vorschlägen den Kopf.
»Mein ehrlicher Freund,« sagte er, »wenn das Klingeln Deiner Glöcklein Dein Hirn nicht verwirrt hätte, so müsstest Du das Sprichwort wissen: ›Clericus clericum non decimat,‹ das heißt, wir Geistlichen beuten unsere gegenseitige Gastfreundschaft nicht aus, sondern fordern sie lieber von den Laien, da wir ihnen so Gelegenheit geben, Gott zu dienen, indem sie seine berufenen Diener ehren und unterstützen.«
»Es ist wahr,« versetzte Wamba, »obgleich ich nur ein Esel bin, habe ich dennoch die Ehre, gleich Euer Hochwürden Maulthier die Schellen zu tragen; dennoch hörte ich, dass die Liebe der heiligen Kirche und ihrer Diener wie jede andere wohlverstandene Liebe bei sich selber beginne. Ihr kennt ja das schöne Sprüchlein: Charité bien entendue commence par soi-même.«
»Zum Henker mit Deiner Unverschämtheit, Bursche,« sagte der bewaffnete Reiter, indem er mit stolzer und strenger Stimme sein Geschwätz unterbrach, »und sage uns, wenn Du kannst, den Weg zu – wie heißt doch Euer Freisasse, Prior Aymer?«
»Cedric,« antwortete der Prior, »Cedric der Sachse. – Sage uns, guter Bursche, sind wir in der Nähe seiner Wohnung, und kannst Du uns den Weg zeigen?«
»Der Weg wird nicht leicht zu finden sein,« antwortete Gurth, der zum ersten Male das Schweigen brach, »und Cedrics Familie geht früh zu Bett.«
»Still, sage mir das nicht, Bursche!« rief der kriegerische Reiter. »Es ist leicht für sie aufzustehen und die Bedürfnisse von Reisenden, wie wir sind, zu befriedigen; wir werden uns nicht herablassen, um Gastfreundschaft zu bitten, wo wir ein Recht haben zu befehlen.«
»Ich weiß nicht,« sagte Gurth finster, »ob ich denen den Weg zu dem Hause meines Herrn zeigen darf, die die Herberge als ein Recht fordern, welche andere gern als eine Gunst erbitten.«
»Streitest Du mit mir, Sklave?« rief der Krieger, setzte seinem Pferde die Sporen in die Seite und ließ es eine halbe Volte über den Weg machen, indem er zugleich die Reitgerte erhob, die er in der Hand hielt, um das zu bestrafen, was von einem Bauern zu erfahren er für eine Beleidigung hielt.
Gurth warf ihm einen wilden und rachsüchtigen Seitenblick zu und legte mit zorniger aber zögernder Bewegung die Hand an den Griff seines Messers. Doch die Dazwischenkunft des Prior Aymer, welcher sein Maulthier zwischen seinen Gefährten und den Schweinehirten lenkte, verhinderte die beabsichtigte Gewalttat.
»Nein, bei der heiligen Maria, Bruder Brian, Ihr müsst nicht glauben, dass Ihr noch in Palästina seid und über heidnische Türken und ungläubige Saracenen herrscht; wir auf der Insel lieben keine andern Schläge als die der heiligen Kirche, welche den züchtigt, den sie liebt. Zeige mir, guter Bursche,« fuhr er zu Wauma gewendet fort, indem er seine Rede durch eine kleine Silbermünze eindringlicher zu machen suchte, »zeige mir den Weg zur Wohnung Cedrics, des Sachsen; sie kann Dir nicht unbekannt sein, und es ist Deine Pflicht, Wanderer zurecht zu weisen, selbst wenn sie nicht so hoch an Rang und Würden sind wie wir!«
»In Wahrheit, ehrwürdiger Vater,« sagte der Possenreißer, »der Saracenenkopf Eures hochehrwürdigen Begleiters hat den meinigen so verwirrt, dass ihm der Heimweg entfallen ist und – ich bin nicht gewiss, ob ich ihn wiederfinde.«
»Still,« sagte der Abt, »Du kannst es wohl, wenn Du nur willst. Dieser ehrwürdige Bruder hat sein Leben lang gegen die Saracenen gefochten, um das heilige Grab wieder zu gewinnen; er ist vom Orden der Tempelritter, von denen ihr wohl gehört habt er ist halb Mönch, halb Krieger.«
»Wenn er nur ein halber Mönch ist,« sagte der Possenreißer »so sollte er sich auch nicht ganz unvernünftig gegen die benehmen die ihm auf der Straße begegnen, auch wenn sie sich nicht beeilen, Fragen zu beantworten, die sie durchaus nichts angehen.«
»Ich verzeihe Dir Deinen Witz,« versetzte der Abt, »unter der Bedingung, dass Du uns den Weg zu Cedrics Wohnung zeigst.«
»Gut denn,« antwortete Wamba, »Euer Ehrwürden müssen auf diesem Wege bleiben, bis Ihr an ein versunkenes Kreuz kommt, welches kaum noch eine Elle lang aus dem Boden hervorschaut; dann schlagt den Weg zur Linken ein, denn es sind vier Wege, die bei dem versunkenen Kreuz zusammenlaufen, und ich bin gewiss, Euer Ehrwürden werden ein Obdach erhalten, ehe das Gewitter heraufkommt.«
Der Abt dankte seinem weisen Rathgeber und die Reiter gaben ihren Pferden die Sporen und ritten wie Leute, die ihr Gasthaus erreichen wollen, bevor ein nächtliches Ungewitter ausbricht, davon. Als der Hufschlag ihrer Pferde kaum mehr zu hören war, sagte Gurth zu seinem Gefährten: »Wenn sie Deinem weisen Rate folgen, werden die ehrwürdigen Väter diese Nacht schwerlich Rotherwood erreichen.«
»Nein,« sagte der Possenreißer grinsend, »aber sie können Sheffield erreichen, wenn das Glück ihnen günstig ist, und das ist ein ebenso passender Ort für sie. Ich bin kein so schlechter Waidmann, dass ich dem Hunde zeigen sollte, wo das Reh liegt, wenn ich nicht will, dass er es jagen soll.«
»Du hast Recht,« sagte Gurth, »es wäre schlimm, wenn Aymer unsere Herrin Rowena sähe, und es wäre vielleicht noch schlimmer, wenn Cedric mit diesem kriegerischen Mönche zanken sollte, was höchst wahrscheinlich der Fall sein würde. Aber wie es guten Dienern ziemt, lass uns hören und sehen, aber den Mund halten.«
Wir kehren zu den Reitern zurück, die bald die Leibeigenen weit hinter sich gelassen hatten und nun folgende Unterhaltung in normännisch-französischer Sprache führten:
»Was wollen diese Kerle nur mit ihrer eigensinnigen Unverschämtheit sagen?« bemerkte der Templer zu dem Cistercienser, »und warum verhindert Ihr mich, sie dafür zu züchtigen?«
»Wahrlich, Bruder Brian,« versetzte der Prior, »was den einen anlangt, so wäre es schwer für mich, einen Grund anzugeben, warum ein Narr nach seiner Narrheit redet, und der andere Kerl ist von jener wilden, zornigen und halsstarrigen Rasse, von der, wie ich Euch schon oft gesagt habe, noch einige unter den Abkömmlingen der besiegten Sachsen zu finden sind, und deren höchstes Vergnügen es ist, durch alle ihnen zu Gebote stehenden Mittel ihre Abneigung gegen ihre Sieger zu erkennen zu geben.«
»Ich würde ihn bald durch Schläge mürbe und höflich gemacht haben,« sagte Brian, »ich bin gewohnt mit solchen Geistern umzugehen. Unsere türkischen Gefangenen sind ebenso trotzig und unbeugsam, wie Odin selber gewesen sein würde, doch zwei Monate Aufenthalt in meiner Dienerschaft, unter Behandlung meines Sklavenaufsehers, haben sie demütig, dienstwillig und gehorsam gemacht. Freilich, Herr, müsst Ihr Euch vor Gift und Dolch hüten, denn sie brauchen beides sehr gern, wenn Ihr ihnen die geringste Gelegenheit dazu gebt.«
»Ja, aber jedes Land hat seine eignen Sitten und Gewohnheiten,« antwortete Prior Aymer, »und abgesehen davon, dass, wenn Ihr den Kerl schlugt, wir keine Nachricht über den Weg zu Cedrics Hause erhalten hätten, konnten wir auch gewiss sein, dass es Händel zwischen ihm und Euch gegeben hätte, wenn wir selbst uns dorthin gefunden. Bedenkt, was ich Euch sagte: dieser reiche Freisasse ist stolz, heftig, misstrauisch und reizbar, ein Gegner des Adels und selbst seiner Nachbarn Reginald Front-de-Boeuf und Philipp Malvoisin, die doch keine Kinder sind, was Kämpfen betrifft. Er besteht so fest auf den Vorrechten seines Stammes und ist so stolz auf seine ununterbrochene Abkunft von Hereward, einem berühmten Krieger der Heptarchie, dass er allgemein Cedric der Sachse genannt wird, ja, er prahlt damit, jenem Volke anzugehören, während andere versuchen, ihre Abkunft von demselben zu verheimlichen, um nicht das vae victis der Besiegten zu erfahren.«
»Prior Aymer,« sagte der Templer, »Ihr seid ein Mann der Galanterie, erfahren in dem Studium der Schönheit und so bewandert wie ein Troubadour in allen Liebesverhandlungen; doch ich muss sehr große Schönheit von dieser berühmten Rowena für die Selbstverleugnung und Zurückhaltung, die ich brauche, erwarten, wenn ich mich um die Gunst eines so widerhaarigen Kerls bewerben soll, wie Ihr mir ihren Vater Cedric geschildert habt.«
»Cedric ist nicht ihr Vater,« versetzte der Prior; »er ist nur ihr entfernter Verwandter. Sie stammt von vornehmerem Blute ab, als er selber in Anspruch nimmt. Indessen ist er ihr Vormund, wozu er sich selber eingesetzt hat, wie ich glaube. Doch seine Mündel ist ihm so teuer, als wäre sie sein eigenes Kind. Über ihre Schönheit sollt Ihr bald urteilen können, und wenn die Reinheit ihrer Gesichtsfarbe und der majestätische aber sanfte Ausdruck ihres milden blauen Auges die schwarzgelockten Mädchen von Palästina nicht aus Eurem Gedächtnis verdrängt oder selbst die Houris in des alten Mahmuds Paradiese, so will ich ein Ungläubiger sein und kein echter Sohn der Kirche.«
»Sollte Eure gerühmte Schönheit,« sagte der Templer, »auf der Waagschale als zu leicht erfunden werden, so wisst Ihr unsere Wette –«
»Mein goldenes Halsband gegen zehn Fässer Chierwein,« antwortete der Prior. »Sie sind so gewiss mein, als wären sie schon im Klosterkeller unter Verschluss meines Kellermeisters Dennis.«
»Und ich selber sollte Richter sein,« sagte der Templer, »und ich allein sollte nach meinem eigenen Zugeständnis erklären, dass ich seit vorigen Pfingsten kein so schönes Mädchen gesehen habe – war es nicht so? – Prior, Euer Halsband ist in Gefahr; ich trage es über meinem Halskragen in den Schranken von Ashby de la Zouche.«
»Gewinnt es ehrlich,« sagte der Prior, »und tragt es, wie Ihr wollt; ich bin überzeugt, dass Ihr auf Euer Wort als Ritter und Geistlicher keine unwahre Antwort geben werdet. Aber, Bruder, nehmt meinen Rat an und feilt Eure Zunge zu etwas mehr Höflichkeit, als Ihr gegen ungläubige Gefangene und orientalische Sklaven anzuwenden pflegt. Ist Cedric der Sachse beleidigt – und er ist sehr empfindlich –, so ist er der Mann, der, ohne Eure Ritterwürde und meinen geistlichen Rang, noch die Heiligkeit von uns beiden zu achten, sein Haus von uns säubern und uns hinausschicken würde, um bei den Lerchen zu übernachten, und wäre es um Mitternacht. Und seid vorsichtig, wenn Ihr Rowena erblickt, denn er liebt und bewacht sie mit der eifersüchtigsten Sorgfalt; und falls er in der Hinsicht auch nur im geringsten beunruhigt wird, sind wir verloren. Er soll seinen einzigen Sohn aus seiner Familie verbannt haben, weil er seine Augen zärtlich zu dieser Schönen erhob, die, wie es scheint, nur aus der Ferne verehrt werden darf, und der man sich mit keinem andern Gedanken zu nahen hat, als der ist, mit dem man zu dem Altar der gebenedeiten Jungfrau tritt.«
»Gut, Ihr habt genug gesagt,« antwortete der Templer, »ich will mir auf einen Abend den notwendigen Zwang auferlegen und mich so sanft betragen wie ein Mädchen; doch was Eure Furcht betrifft, er könnte uns mit Gewalt hinaustreiben, so wollen ich und meine Knappen, nebst Hamet und Abdalla Euch vor dieser Schmach schon schützen. Zweifelt nicht, dass wir stark genug sind, um unser Quartier behaupten zu können.«
»Wir dürfen es nicht so weit kommen lassen,« antwortete der Prior. »Aber hier ist des Narren versunkenes Kreuz, und die Nacht ist so finster, dass wir schwerlich werden sehen können, welchem Wege wir folgen müssen. Mich dünkt, er sagte uns, wir sollten uns links wenden.«
»Rechts,« sagte Brian, »so viel ich mich erinnere.«
»Links, gewiss links, ich sah deutlich, dass er mit seinem hölzernen Schwerte dorthin zeigte.«
»Ja, aber er hielt sein Schwert in der linken Hand und zeigte nach der andern Seite,« sagte der Tempelritter.
Jeder behauptete seine Meinung mit Hartnäckigkeit, wie gewöhnlich in solchen Fällen. Man wendete sich jetzt an die Diener, doch sie waren nicht nahe genug gewesen, um Wambas Weisung zu hören. Endlich bemerkte Brian, was ihm anfangs im Zwielicht entgangen war: »Hier liegt jemand entweder schlafend oder tot am Fuße dieses Kreuzes, – Hugo, gib ihm eins mit dem Schaft Deiner Lanze.«
Dies war nicht so bald geschehen, als die Gestalt aufstand und auf gut französisch rief: »Wer Du auch bist, es ist unhöflich von Dir, mich in meinen Gedanken zu stören.«
»Wir wollen Euch nur bitten, uns den Weg nach Rotherwood zur Wohnung Cedrics des Sachsen zu zeigen,« sagte der Prior.
»Ich selber gehe dorthin,« versetzte der Fremde, »und wenn ich ein Pferd hätte, so wollte ich Euer Führer sein, denn der Weg ist schwierig zu finden, obgleich ich ihn genau kenne.«
»Dir soll Dank und Belohnung zu Teil werden, mein Freund,« sagte der Prior, »wenn Du uns sicher zu Cedrics Wohnung bringen willst.«
Dann ließ er einen seiner Begleiter sein eigenes Handpferd besteigen, und gab das, worauf derselbe gesessen, dem Fremden, der ihr Führer sein wollte.
Dieser schlug einen entgegengesetzten Weg von dem ein, welchen Wamba ihnen in der Absicht angegeben hatte, sie irre zu leiten. Der Pfad führte sie tiefer in das Gehölz und über mehr als einen Bach, wo der Übergang wegen des Moors, durch den diese Bäche flossen, gefährlich wurde, doch der Fremde schien wie aus Instinkt den festesten Boden und den sichersten Übergangspunkt zu kennen und führte die Gesellschaft mit Vorsicht und Aufmerksamkeit in eine wildere Allee als sie bisher gesehen hatten, zeigte auf ein großes, niedriges, unregelmäßiges Gebäude am äußersten Ende derselben und sagte zu dem Prior: »Dort ist Rotherwood, die Wohnung Cedrics des Sachsen.«
Dies war eine freudige Nachricht für Aymer, dessen Nerven nicht die stärksten waren, und der während des Überganges über die gefahrvollen Moräste so viel Furcht und Besorgnis empfunden hatte, dass er noch nicht so neugierig gewesen war, an seinen Führer eine einzige Frage zu tun. Da er jetzt beruhigt und in der Nähe eines Obdachs war, erwachte seine Neugierde und er fragte den Führer, wer und was er sei.