Maya Banks, Tessa Radley, Cathleen Galitz
BACCARA EXKLUSIV BAND 175
IMPRESSUM
BACCARA EXKLUSIV erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
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Produktion: | Jennifer Galka |
Grafik: | Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto) |
Erste Neuauflage in der Reihe BACCARA EXKLUSIV
Band 175 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
© 2010 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Billionaire’s Contract Engagement“
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Sabine Bauer
Deutsche Erstausgabe 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe BACCARA, Band 1652
© 2010 by Tessa Radley
Originaltitel: „Saved by the Sheikh!“
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Kai Lautner
Deutsche Erstausgabe 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe BACCARA, Band 1669
© 2007 by Cathleen Galitz
Originaltitel: „The Millionaire’s Miracle“
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Anita Sprungk
Deutsche Erstausgabe 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe BACCARA, Band 1584
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733725150
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
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Ein Glas Wein in der Hand, stand Celia Taylor in dem vollen Ballsaal und betrachtete die vielen Menschen. Auch wenn diese Wohltätigkeitsveranstaltung ihr eigentlich Spaß machen sollte, dachte sie in erster Linie an das Geschäft.
Am anderen Ende des Raumes stand Evan Reese inmitten einer größeren Gruppe. Er wirkte entspannt und war offenbar ganz in seinem Element. Er lächelte, was den ohnehin attraktiven Mann noch anziehender machte.
Es sollte verboten sein, dass jemand so fantastisch aussieht, dachte Celia. Groß gewachsen und mit markanten Gesichtszügen entsprach er völlig dem etwas rauen Typ, dem die Sportkleidung, die sein Unternehmen herstellte, am besten stand.
Eine Aura von Selbstvertrauen und Stärke umgab ihn – und das gefiel Celia nun einmal besonders gut.
In den letzten Wochen hatte er ihr immer wieder erwartungsvolle Blicke zugeworfen, und Celia war inzwischen mehr als gespannt, wohin ihre Begegnung noch führen würde. Evan Reese war ein überaus wichtiger potenzieller Kunde, mit dem sie gerne einen Werbevertrag schließen wollte.
Ihr Boss und die Kollegen verließen sich auf sie, aber sie würde niemals mit einem Mann schlafen, nur um zu bekommen, was sie wollte.
Bevor sein Anblick sie vollständig fesseln konnte, wandte sie den Kopf ab. Seit Evan Reese den Vertrag mit seiner bisherigen Agentur gekündigt hatte, war es, als ob sie einander abwartend umtanzten. Er wusste, dass sie hinter ihm her war – natürlich in rein geschäftlicher Hinsicht.
Vielleicht ahnte er sogar, dass sie ihn auch als Mann begehrte, aber diesen Gedanken verdrängte Celia sofort. Später, wenn sie allein war, würde sie vielleicht ihrer Fantasie nachgeben.
Immer wenn ein Unternehmen dieser Größe den Vertrag mit dem Werbepartner kündigte, entfesselte sich unter den Agenturen ein unbarmherziger Kampf. In dieser Branche schenkte man sich nichts.
Celia wusste, dass sie eigentlich bei denen sein sollte, die Mr. Reese umringten, um sich in ein gutes Licht zu rücken. Aber ihr kam es so vor, als würde Evan sich im Grunde seines Herzens über die Aufmerksamkeit lustig machen, die ihm jetzt zuteilwurde. Ja, sie war sich sogar ziemlich sicher.
„Hallo, Celia, schön, dass du kommen konntest! Hast du schon mit Reese gesprochen?“
Sie wandte sich um und sah sich Brock Maddox gegenüber. Ihr Chef schien sich nicht besonders zu amüsieren – er hielt nicht einmal ein Glas in der Hand.
„Wow!“, rief Celia aus und zog anerkennend eine Augenbraue hoch. „Dein Smoking steht dir aber gut! Wie schaffst du es nur, die Damenwelt auf Abstand zu halten?“
„Lass das, Celia“, antwortete Brock abwehrend. „Ich bin zusammen mit Elle hier.“
Nut wenige Schritte hinter ihm stand seine attraktive Sekretärin, einige Kollegen neben sich. Celia winkte ihr zu und formte mit den Lippen den Satz: „Du siehst toll aus.“
Elle lächelte. Ihr war anzusehen, dass sie sich geschmeichelt fühlte.
Ungeduldig wies Brock in Evans Richtung. „Celia, warum steht du hier – statt drüben bei Reese?“ Nachdem er sich im Saal umgesehen hatte, fügte er hinzu: „War mir klar, dass der alte Fuchs sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen würde.“
Nun bemerkte auch Celia, dass Athos Koteas sich mit einigen seiner Leute in Evans unmittelbarer Nähe aufhielt. Obwohl sie sich nichts anmerken ließ, beunruhigte es sie sehr, den Konkurrenten in einer solch strategisch günstigen Position zu sehen.
Koteas war der Chef von Golden Gate Promotions und hatte Maddox Communications immer wieder wichtige Kunden abspenstig gemacht. Selbst vor einer Kampagne gegen Madd Comm hatte er nicht haltgemacht. Celia wusste, dass dieser Mann vor nichts zurückschreckte. Sie nickte. „Seine Werbefachleute reden ja lebhaft auf Evan ein.“
„Und warum tust du das nicht?“
„Vertrau mir bitte, Brock.“ Natürlich war dieser Vertrag für ihren Chef und die gesamte Agentur von größter Wichtigkeit. „Ich habe mich Evan Reese ausführlich gewidmet, und er weiß, dass wir stark interessiert sind. Am Ende wird er auf mich zukommen, da bin ich vollkommen sicher.“
„Wirklich? Du weißt ja, dass fünfzig Millionen Dollar auf dem Spiel stehen. Wenn wir einen Werbeauftrag dieser Größenordnung bekommen, sind die Arbeitsplätze erst einmal sicher. Aber wenn nicht, kann ich für nichts garantieren.“
„Ich weiß, dass es dir schwerfällt, an meine Vorgehensweise zu glauben“, sagte Celia leise. „Aber glaub mir, es bringt nichts, wenn ich jetzt hingehe und womöglich irgendwelche verführerischen Tricks anwende.“
Dabei wies sie auf die Frauen, die Evan umringten. Zum Teil ließen sie keinen Zweifel daran, wie weit sie gehen würden, nur um ihn für sich zu gewinnen. „Solche Angebote bekommt er oft. Und du weißt besser als jeder andere, dass ich das nicht kann. Ich will diesen Vertrag, weil meine Ideen richtig gut sind. Ich habe viel Zeit in das Konzept gesteckt, und es wird Evan überzeugen.“
Brock sah Celia lange an, und erneut wurde ihr bewusst, dass er viel von ihr hielt. Sie arbeitete gern für Brock, obwohl – oder gerade weil – er viel verlangte. Außerdem war er der Einzige, dem sie anvertraut hatte, was damals in New York vorgefallen war. „Ich würde nie verlangen, dass du etwas anderes einsetzt als deinen brillanten Verstand“, antwortete er sanft. „Und falls ich diesen Eindruck erweckt haben sollte, tut es mir aufrichtig leid.“
„Weiß ich doch. Und glaub mir, ich weiß dein Vertrauen sehr zu schätzen. Ich werde dich – und Madd Comm – bestimmt nicht enttäuschen.“
Brock strich sich durchs Haar und sah sich noch einmal unter den Gästen um. Er wirkte müde. Kein Zweifel, dass er hart arbeitete. MC bedeutete ihm alles. Und in den letzten Monaten schienen neue feine Linien um die Augen dazugekommen zu sein. Wie gern hätte Celia ihm zuliebe den Vertrag abgeschlossen!
Denn als alle von ihr das Schlimmste gedacht hatten, hatte Brock zu ihr gehalten.
Als sie aufblickte, sah sie, dass Evan sich einen Weg durch die Menge bahnte. „Schau nicht hin, aber Reese steuert gerade in unsere Richtung“, sagte Celia. „Am besten, du forderst Elle zum Tanzen auf.“
Brock zögerte nicht lange und war im nächsten Augenblick mit seiner Sekretärin zwischen den vielen Menschen verschwunden.
Celia trank einen Schluck Wein und versuchte, ungezwungen zu wirken.
Im nächsten Moment spürte sie, dass Evan auf sie zukam. Ihr wurde warm, als sie seinen angenehmen Duft wahrnahm. Unter den vielen Parfüms und Aftershaves im vollen Ballsaal konnte sie ihn deutlich ausmachen – ein bisschen rau, männlich und ausgesprochen sexy.
Seltsam, dachte sie, aber ich habe mich schon richtig an Evan gewöhnt. Und das lag bestimmt nicht daran, dass sie alles nur Denkbare über ihn und sein Unternehmen in Erfahrung gebracht hatte.
„Celia“, sagte er leise.
„Hallo, Evan!“, erwiderte sie und lächelte. „Gefällt Ihnen dieser Abend?“
„Leider nicht. Sie können sich ja denken, woran das liegt.“
Über den Rand ihres Weinglases hinweg sah sie ihn fragend an. Evan nahm ein Sektglas vom Tablett eines Kellners und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf Celia. Unter seinem durchdringenden Blick wurde ihr noch heißer.
Es war, als hätte er sie vor allen Leuten ausgezogen. Ihr Herz begann zu pochen. Obwohl sie ein betont zurückhaltendes Abendkleid trug, fühlte sie sich plötzlich nackt und empfindsam.
„Sagen Sie mir eines, Celia. Warum versuchen Sie nicht wie all die anderen, mich verzweifelt davon zu überzeugen, dass Ihre Agentur Reese Enterprises an die Spitze katapultiert?“
Sie lächelte. „Vielleicht weil Sie da schon längst sind?“
„Sie schmeicheln mir.“
Sofort hörte sie auf zu lächeln. Er hatte recht: Sie flirtete! Und das wollte sie absolut nicht.
Am anderen Ende des Saales standen die anderen Werbefachleute und starrten zu ihr und Evan herüber.
„Ich bin nicht verzweifelt, Evan. Ich weiß, dass ich gut bin. Meine Ideen für Ihre Werbung sind einzigartig. Hoffentlich klingt das jetzt nicht arrogant. Jedenfalls werde ich Ihnen keinen Unsinn verkaufen. Ich brauche nur eine Gelegenheit, um Ihnen zu zeigen, was Maddox Communications für Sie tun kann.“
„Was Sie für mich tun können, Celia.“ Als sie ihn wegen dieser scheinbaren Anzüglichkeit erstaunt ansah, beeilte er sich, den falschen Eindruck zu korrigieren: „Wenn es Ihre Ideen sind und wenn mir das Konzept gefällt, interessiert mich Maddox nicht weiter. Dann möchte ich mit Ihnen ins Geschäft kommen.“
Mit leichtem Unbehagen fasste Celia ihr Weinglas fester und bemühte sich, das Zittern ihrer Hände zu unterdrücken.
Doch Evan merkte es zweifellos und versicherte: „Das ist kein Antrag, Celia. Glauben Sie mir, den Unterschied würden Sie merken.“
Mit einer gewagten Geste strich er ihr mit dem Finger über den Arm, und Celia konnte weder das angenehme Prickeln noch die deutlich erkennbare Gänsehaut ignorieren …
„Damit will ich ja nur sagen, dass Sie mich, falls wir ins Geschäft kommen, als Kunden nicht an einen anderen Mitarbeiter von Maddox abgeben sollen. Ich möchte, dass Sie jederzeit meine gesamte Werbung im Auge behalten.“
„Heißt das, Sie können sich vorstellen, Maddox den Auftrag zu geben?“, fragte Celia heiser.
In seinen grünen Augen leuchtete kurz so etwas wie Belustigung auf. Er trank einen Schluck Sekt und sah Celia nachdenklich an. „Wenn Ihre Ideen wirklich gut sind … Allerdings finde ich einige Einfälle von Golden Gate Promotions auch nicht schlecht.“
„Das sagen Sie nur, weil Sie meine noch nicht kennen.“
Er lächelte. „Ich mag gesundes Selbstbewusstsein. Falsche Bescheidenheit liegt mir nicht. Ernsthaft, ich freue mich auf Ihre Vorschläge, Celia Taylor. Sie erwecken den Eindruck einer Frau, die all ihr Engagement in die Arbeit steckt. Brock Maddox kann wirklich stolz auf eine solche Mitarbeiterin sein. Hoffentlich weiß er das zu schätzen.“
„Treten wir also in Verhandlung?“, fragte Celia leichthin. „Ehrlich gesagt hat es mir beinahe Spaß gemacht, Sie von all den Werbeleuten umringt zu sehen.“
Er stellte sein Glas auf ein Tischchen. „Tanzen Sie mit mir, dann reden wir über unser weiteres Vorgehen.“
Als Celia die Stirn runzelte, sah Evan sie herausfordernd an. „Zu Ihrer Beruhigung: Ich habe auch mit anderen weiblichen Gästen getanzt … Mitarbeiterinnen von Golden Gate Promotions, der Agentur Primrose, San Francesca Media …“
„Okay, okay, ich verstehe: Sie möchten der besten Tänzerin den Auftrag geben“, erwiderte sie scherzhaft.
Evan warf den Kopf zurück und lachte, woraufhin sich sofort die Leute nach ihnen umdrehten. Am liebsten wäre Celia davongelaufen. Zu ihrem Leidwesen zog Evan bei allem, was er tat, die Aufmerksamkeit auf sich.
Wie herrlich musste es sein, sich um die öffentliche Meinung anderer nicht zu kümmern! Einfach einen untadeligen Ruf genießen und nie unter den Feinseligkeiten anderer leiden … In zweideutigen Situationen kamen Männer in der Regel unbeschadet davon. Fast immer waren es die Frauen, an denen ihre Geschlechtsgenossinnen kein gutes Haar ließen.
Um nicht unhöflich zu sein, stellte sie ebenfalls ihr Glas ab und ließ sich von Evan auf die Tanzfläche führen. Zu Celias Erleichterung zog er sie beim Tanzen nicht eng an sich. So konnte ihr nichts nachgesagt werden.
Aber auch wenn sie nicht wie ein Liebespaar wirkten, dachten sie doch beide insgeheim daran. Als Celia Evan anblickte, sah sie die Sehnsucht in seinem Blick, und vermutlich ließen auch ihre Augen einen ganz ähnlichen Ausdruck erkennen …
Im Verheimlichen ihrer Gefühle hatte Celia wenig Übung, vermutlich weil sie als einziges Mädchen in einem reinen Männerhaushalt aufgewachsen war. In ihrer Familie ging es stets ziemlich lebhaft zu, und als einzige Tochter und Schwester erfreute sich Celia ganz besonderer Aufmerksamkeit.
Doch im Augenblick wünschte sie, sie könnte ihre Gedanken vor Evan verbergen. Gab er ihr tatsächlich eine Chance, oder wollte er nur die starke Anziehungskraft zwischen ihnen ausnutzen?
Toll, Celia, wirf ihn ruhig mit all denen in einen Topf, die dich für ein Flittchen halten, nur weil du gut aussiehst!
„Entspannen Sie sich. Mir scheint, Sie denken zu viel“, flüsterte Evan ihr ins Ohr.
Celia versuchte, sich der Musik hinzugeben. Doch dabei konnte sie einfach nicht vergessen, dass sie gerade mit einem atemberaubenden Mann tanzte.
„Wie wäre es kommende Woche? Am Freitag habe ich Zeit.“
Abrupt kehrten ihre Gedanken in die Realität zurück – und im ersten Moment begriff sie nicht, wovon er überhaupt redete. So weit zum Thema Professionalität, dachte sie belustigt und voller Selbstironie.
„Sie könnten mir bei einem zwanglosen Treffen erst einmal Ihre Ideen vorstellen. Und danach wäre es mir am liebsten, wenn wir alles Weitere im Hause von Madd Comm abwickeln. Das erspart uns Zeit und Mühe, vor allem wenn mir Ihre Vorschläge doch nicht zusagen sollten.“
„Klar. Freitag passt mir.“
Als die Musik zu spielen aufhörte, hielt Evan Celia noch einen Moment lang in seinen Armen. Aber Celia war von seinem Blick so gebannt, dass sie vergaß zu protestieren.
„Gut. Dann meldet sich meine Sekretärin bei Ihnen, um Zeit und Ort mit Ihnen abzustimmen.“
Er verabschiedete sich mit einem zarten Handkuss von Celia, und ihr lief ein angenehmer Schauer durch den Körper.
„Also bis Freitag.“
Schweigend blickte sie Evan nach. Sofort wurde er wieder von Menschen umringt. Als er sich noch einmal nach Celia umwandte, sahen sie einander einen Augenblick lang an, dann lächelte er.
Natürlich wusste er über ihre Gefühle Bescheid. Nur ein ausgemachter Dummkopf hätte übersehen, was sie empfand. Und Evan Reese war ein sehr intelligenter Mann. Außerdem verfügte er über jede Menge Ehrgeiz und wenig Skrupel – der ideale Kunde.
Celia ging Richtung Ausgang. Für heute Abend hatte sie ihre Aufgabe erfüllt. Auf den üblichen Small Talk hatte sie keine Lust, und falls wegen des Tanzes über sie und Evan geredet wurde, wollte sie das lieber nicht mitbekommen.
Als sie an Elle und Brock vorbeikam, zog ihr Chef fragend eine Augenbraue hoch. Dass Celia mit Evan getanzt hatte, hatte er bestimmt gesehen. Vermutlich hatte er den potenziellen Kunden den ganzen Abend nicht aus den Augen gelassen. Eigentlich schade, dass er Elle in ihrem schwarzen Etuikleid so wenig Beachtung schenkte.
„Wir sind für Freitag verabredet“, flüsterte Celia. „Ganz zwanglos. Er möchte sich erst einmal meine Ideen anhören. Wenn sie ihm gefallen, gehen wir in die Vollen.“
Zufrieden nickte Brock. „Gute Arbeit, Celia.“
Sie lächelte und verabschiedete sich. Bis Freitag gab es noch viel zu tun.
In seiner Hotelsuite lockerte sich Evan Reese die Krawatte und warf sein Jackett über einen Stuhl. Auf dem Weg zum Schlafzimmer zog er sich das Hemd aus und ließ es achtlos auf das Bett fallen.
Evan betrachtete sein Notebook und die Aktentasche auf dem Schreibtisch, doch seltsamerweise verspürte er an diesem Abend keine Lust zu arbeiten. Immer wieder musste er an Celia Taylor denken.
Eine wunderschöne, verführerische und unnahbare Frau …
Seit sie den Ballsaal betreten hatte, hatte er sich in einem Zustand der Erwartung befunden. Selbst nachdem sie gegangen war, hatte er noch immer ihren Duft und die Wärme ihrer Haut gespürt, die er während des Tanzes berührt hatte.
Noch immer war er angespannt. Er wollte mehr, viel mehr. Sie schmecken, sie in seiner unmittelbaren Nähe spüren. Lustvoll sollte sie sich unter ihm rekeln …
In seiner Fantasie streichelte er die Innenseite ihrer herrlich schlanken Beine.
Die ganze Nacht würde er Celia lieben. Einer Frau wie ihr musste man sich ausgiebig widmen. Am ganzen Körper wollte er sie verwöhnen und herausfinden, wo sie es liebte, gestreichelt und geküsst zu werden.
Warum faszinierte sie ihn so stark? Natürlich lebte er nicht völlig enthaltsam. An potenziellen Partnerinnen hatte es ihm nie gemangelt. Evan mochte Sex. Aber mit Celia wäre es nicht nur einfach gut, sondern geradezu atemberaubend und einzigartig. Für ein Erlebnis dieser Art würde ein Mann seine Seele verkaufen …
Celia war wirklich eine schöne Frau, schlank und groß gewachsen. Schon in dieser Hinsicht würde sie wunderbar zu ihm passen. Und sie wirkte selbstbewusst und unbekümmert. Wenn sie ihr rotes Haar hochgesteckt trug, kam es schon einmal vor, dass nicht jede einzelne Strähne genau an ihrem Platz saß.
Evan stellte sich vor, wie er die Haarspange öffnete und Celia das volle Haar über die Schultern fiel. Oder noch besser, wie es ihn berührte, während er unter ihr lag und sie miteinander schliefen.
Er merkte, wie heftig er auf diese Vorstellung reagierte, und fluchte leise. Eine kalte Dusche half nicht gegen seine Sehnsucht, das hatte er in den letzten Wochen bereits mehrfach festgestellt.
Vielleicht lag es an ihren faszinierenden Augen, die je nach Lichteinfall mal blau und mal grün erschienen.
Obwohl sie so attraktiv war, hatte sie nicht versucht, ihn zu verführen, damit er ihrer Agentur den Werbeauftrag erteilte. So etwas kam sonst durchaus vor … Tatsächlich hatte er während der Wohltätigkeitsveranstaltung zwei eindeutige Angebote erhalten.
Eigentlich wäre ihm jeder Grund recht gewesen, mit Celia ins Bett zu gehen. Aber gerade ihre Zurückhaltung nahm ihn für sie ein. Er bewunderte ihre Art, Distanz zu halten.
Celia wollte diesen Werbevertrag, das hatte sie unumwunden zugegeben. Aber sie hatte es nicht mit Überredungskunst und Verführung versucht. Sie wollte, dass er auf sie zukam, und genau das hatte sie auch erreicht.
Das Klingeln des Blackberrys riss Evan abrupt aus den Gedanken. Er versuchte die anhaltende Erregung niederzukämpfen und sah auf das Display.
Seine Mutter. Er seufzte. Nach Familie stand ihm im Augenblick ganz und gar nicht der Sinn. Aber er mochte seine Mutter und wollte sie nicht enttäuschen.
„Hallo, Mom“, meldete er sich.
„Evan! Endlich erreiche ich dich. Anscheinend hast du in letzter Zeit viel zu tun“, sagte sie leicht besorgt.
„Na ja, meine Geschäfte erledigen sich leider nicht von allein“, antwortete er.
„Du klingst schon wie dein Vater“, bemerkte sie mit gespielter Verzweiflung.
Das war nicht gerade etwas, was Evan gerne hörte.
„Ich rufe an, um sicherzugehen, dass du an das Wochenende denkst. Dein Bruder möchte so gerne, dass du kommst.“
Wie immer bemühte sich seine Mutter, Mitchell jeden Wunsch zu erfüllen.
„Du erwartest doch nicht wirklich, dass ich zu dieser Hochzeit gehe?“ Mitchell ging es doch nur darum, sich als Sieger zu sehen.
„Ich weiß ja, dass es für dich nicht leicht ist. Aber glaubst du nicht, du solltest ihm verzeihen? Bettina und er gehören nun einmal zusammen. Er wäre so schön, wenn die komplette Familie bei der Feier dabei wäre.“
„Mom, es geht nicht um leicht oder schwer. Mich interessiert das Ganze einfach nicht. Von mir aus können die beiden tun oder lassen, was sie wollen. Aber ich habe weder Zeit noch Lust, ihnen dabei zuzusehen.“
„Dann komm bitte mir zuliebe“, bat seine Mutter. „Ich möchte meine Söhne zusammen sehen.“
Evan ließ sich auf die Bettkante sinken und rieb sich die Stirn. Seinem Dad hätte er ohne Probleme absagen können, und Mitchell hätte er einfach ausgelacht. Allerdings würde sein Bruder ihn sicher nicht anrufen, nachdem Evan ihn samt seiner treulosen Braut dahin gewünscht hatte, wo der Pfeffer wächst.
Aber seine Mutter enttäuschte Evan nur ungern. Bei dem Versuch, zwischen ihm und seinem Dad oder Mitchell zu vermitteln, war sie oft genug zwischen die Fronten geraten. „Also gut, Mom. Ich komme. Aber ich bringe jemanden mit. Ich hoffe, das stört dich nicht.“
„Evan!“, rief seine Mutter erfreut. „Du hast mir ja gar nicht gesagt, dass du dich wieder mit einer Frau triffst. Natürlich bringst du sie mit! Ich freue mich schon sehr darauf, sie kennenzulernen.“
„Wärst du so nett, mit meiner Sekretärin all die Einzelheiten zu besprechen?“, fragte er.
Seine Mutter seufzte. „Habe ich mir doch gedacht, dass du die E-Mails, die die Feier betrafen, gelöscht hast.“
„Schicke sie einfach noch mal, und zwar an Vicky. Dann sehen wir uns am Freitag. Bis dann, Mom. Ich denke an dich.“
„Ich auch an dich, Evan. Freut mich riesig, dass du kommst.“
Nach dem Gespräch betrachtete Evan sein Blackberry. Freitag! Oh nein. An diesem Tag wollte er sich doch mit Celia treffen! Endlich …
Er hatte sorgfältig geplant und sich dabei nicht anmerken lassen, wie viel ihm an dieser Begegnung lag. Er hatte geflirtet, Celias Blicke gesucht – und sehr viel Zeit unter der kalten Dusche verbracht. Ein Wunder, dass er sich dabei keine Erkältung zugezogen hatte.
Und nun sollte er das vereinbarte Treffen absagen, nur um die Hochzeit einer Frau zu besuchen, die statt ihn seinen jüngeren Bruder heiratete?
Er musste unbedingt eine Begleiterin finden. Am besten eine, die so blendend aussah, dass seine Mutter gar nicht erst auf die Idee kam, er würde Bettina nachtrauern. Denn das war definitiv nicht der Fall.
Wieso sollte er auch? Sie war genau in dem Moment mit fliegenden Fahnen zu seinem Bruder gelaufen, als Mitchell Geschäftsführer der familieneigenen Juwelierkette wurde.
Offenbar sagte ihr die Glitzerwelt des Schmucks mehr zu als Sportkleidung. Pech für Bettina, dass sie sich offenbar nicht umfassend genug informiert hatte: In Wahrheit überstiegen die Einnahmen von Reese Enterprises die des Juwelengeschäfts um ein Vielfaches. Evan hatte nur wenige Jahre gebraucht, um das zu erreichen.
Auch wenn seine Mutter es nicht glauben würde – im Grunde war Evan seinem Bruder beinah dankbar. Bettina passte so viel besser zu dem geltungsbedürftigen Mitchell. Schon häufiger hatte er Evan ausgestochen, aber dieses Mal hatte er ihn damit vor einem großen Fehler bewahrt.
Doch das hieß noch lange nicht, dass Evan seine knapp bemessene Freizeit mit seinem beherrschenden Vater oder seinem verwöhnten Bruder verbringen wollte.
Leider hatte er eben zugesagt. Nun fehlte ihm noch eine Begleiterin.
Kopfschüttelnd sah er die Adressen in seinem Blackberry durch. Schließlich hatte er drei Frauen in der engeren Auswahl, als ihm plötzlich eine Idee kam.
Eine wirklich ausgezeichnete Idee sogar. Daran hätte er sofort denken sollen! All seine Probleme ließen sich damit auf einen Schlag lösen.
So schaffte er es, seine familiären Verpflichtungen zu erfüllen und dennoch Celia in seiner Nähe zu haben. Natürlich würde es dabei ums Geschäft gehen, aber gewissermaßen vor einem romantischen Hintergrund. Und wenn sie erst drei Tage mit ihm auf Catalina Island vor der Küste Kaliforniens verbrachte … Zufrieden lächelte er. Vielleicht entpuppte sich diese Hochzeit als gar nicht so schlecht.
Celia fuhr in die Einfahrt des Grundstücks ihres Vaters. Erleichtert stellte sie fest, dass Noahs Mercedes neben Dads Pick-up stand. Sie parkte ihren schwarzen BMW auf der anderen Seite und lächelte über den Anblick der beiden Nobelkarossen mit dem verbeulten Stück Familiengeschichte dazwischen.
Als Celia ausstieg, hörte sie einen Motor aufheulen: Gerade kam Dalton ebenfalls angefahren. Celia erschrak fast vor Freude, als sie auf der Beifahrerseite Adam aussteigen sah.
„Adam!“, rief sie, stürzte auf ihn zu und warf sich in seine Arme.
Adam lachte, als er sie an sich drückte. Dann er hob sie hoch und wirbelte sie herum. So wie er es seit ihrer Kindheit machte.
„Wieso werde ich eigentlich nie auf diese Art begrüßt?“, wollte Dalton wissen und stieg ebenfalls aus.
„Schön, dich zu sehen“, stieß Celia hervor, während sie in Adams Armen nach Luft rang.
„Ich freue mich auch, Cece“, sagte Adam, der sie gerne bei ihrem Kosenamen nannte. „Du warst lange nicht mehr zu Hause.“
Bei der Erinnerung, was seitdem geschehen war, fühlte sich Celia befangen und blickte zur Seite.
„Hey!“, munterte Adam sie auf und berührte sie am Kinn, damit sie ihn wieder ansah. „Vergiss es einfach. Es ist vorbei, und das ist auch gut so. Ansonsten würden wir als deine Brüder das erste Flugzeug nach New York nehmen und deinen früheren Boss grün und blau schlagen.“
„Hallo, ich bin auch noch da!“ Dalton bewegte die Hand zwischen ihnen auf und ab, um auf sich aufmerksam zu machen.
Dankbar lächelte Celia Adam an. Klar verhielten sich ihre Brüder ihr gegenüber manchmal ziemlich besitzergreifend. Sie fühlten sich für Celia verantwortlich und wollten sie beschützen. Und die Jungs hatten ihre Fehler. Zum Beispiel fanden sie, dass es völlig genügte, wenn Celia blendend aussah und das Geldverdienen ihrer Familie überließ.
Aber die zwei hielten bedingungslos zu ihrer Schwester, und das rechnete Celia ihnen hoch an.
Endlich wandte sie sich Dalton zu. „Dich habe ich doch erst vor zwei Wochen gesehen. Und Adam seit einer Ewigkeit nicht mehr. – Warum eigentlich nicht?“, wollte sie wissen.
Adam lachte. „Sorry, aber um diese Jahreszeit bin ich immer sehr beschäftigt.“
Celia nickte. Ihr ältester Bruder war ein sehr erfolgreicher Landschaftsgärtner. Daher gab es für ihn im Frühjahr immer jede Menge zu tun.
Dalton umarmte Celia und küsste sie herzlich auf die Wange. „Aha, wie ich sehe, ist Mr. Baseball auch da. Anscheinend hat er es so kurz vor Saisonbeginn doch noch hierhergeschafft.“
„Geht jemand von euch zum Eröffnungsspiel?“, wollte Celia wissen.
„Na klar“, antwortete Adam. „Das möchte ich auf keinen Fall versäumen.“
„Würdest du mir einen Gefallen tun?“, fragte sie.
Die beiden sahen sie an.
„Ich bringe nämlich einen Kunden mit und möchte erst mal nicht, dass er mitbekommt, dass ich mit Noah verwandt bin.“
Celia spürte, dass die Brüder gerne mehr erfahren hätten, aber sie hielten sich zurück.
„Kein Problem“, sagte Adam.
„Wollt ihr ewig hier draußen stehen bleiben?“, rief eine Stimme von der Veranda aus.
In der Haustür stand ihr Vater, dem die Ungeduld deutlich anzumerken war.
Celia lachte. „Beeilen wir uns lieber, sonst fängt er noch an zu schimpfen.“
Adam legte den Arm um Celia und ging mit ihr auf das Haus zu.
Auf der Veranda löste sie sich von ihrem Bruder und ging eilig auf ihren Dad zu, der sie an sich drückte und auf die Stirn küsste.
„Wo ist denn Noah?“, fragte Celia.
„Wo er immer ist. Er sitzt vor dem Bildschirm und schaut sich Baseball an.“
Während ihr Vater seine Söhne begrüßte, betrat Celia das Haus, in dem sie aufgewachsen war.
Im Wohnzimmer saß Noah zurückgelehnt in einem bequemen Sessel. Mit der Fernbedienung in der Hand verschaffte er sich einen Überblick über die wichtigsten Baseballspiele.
„Hi!“, rief Celia.
Erfreut sah er sie an und stand auf, um seine Schwester zur Begrüßung zu umarmen.
Celia ließ sich von ihm in die Arme schließen und sagte neckend: „Da spürt man ja jede einzelne Rippe! Bekommt ihr im Trainingslager nicht genug zu essen?“
Noah lachte. „Du weißt ganz genau, dass ich esse wie ein Scheunendrescher.“
Vorsichtig sah Celia sich um, ob sie beide noch alleine waren. Dann fragte sie leise: „Bleibst du nach dem Essen noch, oder hast du es eilig?“
Mit gerunzelter Stirn antwortete er: „Heute habe ich Zeit. Warum?“
„Ich muss mit dir über etwas reden. Ohne die anderen. Du sollst mir einen Gefallen tun.“
„Ist alles in Ordnung, Cece? Hoffentlich steckst du nicht in Schwierigkeiten!“, sagte er besorgt. Scherzhaft fügte er hinzu: „Soll ich jemanden für dich aus dem Weg räumen?“
„Witzbold, natürlich nicht! Und Schwierigkeiten habe ich auch keine, Ehrenwort. Ich möchte nur, dass du etwas tust, was uns beiden nützt.“
„Du machst es ja ganz schön spannend. Aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu warten, bis du die Katze aus dem Sack lässt. Wollen wir zu dir gehen? Bei mir geht es leider nicht, denn meine Putzfrau hat letzte Woche gekündigt, und es sieht entsprechend aus. Hoffentlich hast du etwas Essbares daheim?“
Celia seufzte. „Klar habe ich etwas zu Hause. Und natürlich können wir zu mir. Aber wann lernst du es endlich, selbst zurechtzukommen? Und wenn das schon nicht klappt, warum rufst du nicht eine Arbeitsvermittlung an, damit du eine neue Haushaltshilfe bekommst?“
„So einfach ist das nicht“, gestand er. „Ich fürchte, was das angeht, eilt mir ein Ruf voraus …“
„Mir tut jetzt schon die Frau leid, die dich einmal heiraten wird“, zog Celia ihren Bruder auf.
„Nicht nötig – ich bleibe Single.“
„Klar. Natürlich. Ganz bestimmt.“
Sie blickten auf, als die anderen hereinkamen. „In einer Viertelstunde gibt es Essen“, verkündete ihr Vater.
Celia lief das Wasser im Munde zusammen. Zwar wusste sie noch nicht, was es geben würde, aber ihr Dad kochte einfach sagenhaft gut.
Wie immer ging es bei der Mahlzeit sehr lebhaft zu, da zwischen den Brüdern die Kabbeleien und Späße nicht aufhörten. Wie sehr hatte Celia das während ihrer New Yorker Jahre vermisst!
An die Gründe, warum sie wieder nach Hause gekommen war, wollte sie am liebsten nicht denken. Aber trotzdem fühlte sie sich im Kreise ihrer Familie wohl. Auch wenn sich die Familienmitglieder nicht immer an die Benimmregeln hielten.
Nach dem Essen begann eine lebhafte Diskussion über das Fernsehprogramm. Noah sah sich sowieso nur Sportsender und Kochshows an, Dalton liebte Actionfilme, und Adam ärgerte gerne die anderen, indem er auf Gartensendungen bestand.
Einen Moment schloss Celia die Augen und genoss es, wieder zu Hause zu sein. Auf der Couch neben ihr saß ihr Vater und schüttelte schmunzelnd den Kopf.
Es stimmte, Celia hatte dem Zustand des Beschütztseins entfliehen und der Welt ihren Stempel aufdrücken wollen. Obwohl oder gerade weil ihre Familie es lieber gesehen hätte, wenn sie daheimgeblieben wäre, damit ihre Brüder auf sie aufpassen und für sie sorgen konnten.
Auch ohne eitel zu sein, wusste Celia, dass sie auf Männer ausgesprochen anziehend wirkte. Viele empfanden sie geradezu als wunderschön. Aber gerade ihre Attraktivität war für die Probleme in ihrem Leben verantwortlich.
Ihre Brüder und sogar ihr Vater fanden, Celias gutes Aussehen wäre genug und sie bräuchte sich nicht selbst um ihr Wohlergehen zu kümmern. Daher hatten sie sie auch nicht ermutigt, aufs College zu gehen – sie hatte aus eigenem Antrieb studiert. Und einen so vereinnahmenden Beruf wie Werbung hatte sich keiner für Celia vorstellen können.
Aber Celia hatte alle Warnungen in den Wind geschrieben und nach ihrem erfolgreichen Abschluss ihren ersten Job in New York angenommen. Nach einigen Jahren hatte sie eine Stelle in einer großen und angesehenen Firma bekommen.
Es war klar aufwärtsgegangen, und Celia war bald befördert worden. Und dann war alles wie ein Kartenhaus zusammengestürzt …
Adam stand auf und riss sie damit aus ihren Gedanken. Sie bemerkte, dass sie die Finger verkrampft hatte, und versuchte, sich zu entspannen.
„Gehst du schon?“, fragte sie.
„Ja“, sagte Adam und umarmte sie. „Ich muss mir einen Garten ansehen, der umgestaltet werden soll. Wir sehen uns beim Eröffnungsspiel!“
Sie küsste ihn auf die Wange. „Alles klar.“
Dann wandte sie sich Dalton zu. „Gehst du auch? Ihr seid ja zusammen gekommen …“
„Ja. Außerdem bin ich verabredet.“
Eine Ankündigung, die niemanden verwunderte …
„Ich begleite euch zur Tür“, sagte Celia, „denn ich bleibe auch nicht mehr. Ich muss eine Präsentation vorbereiten.“
Celia machte sich schon darauf gefasst, dass ihr Dad sie wieder einmal ermahnen würde, nicht so viel zu arbeiten. Dabei war Adam beruflich noch stärker eingespannt, ohne dass sich jemand daran störte …
Doch zu ihrer Überraschung sagte der Vater nichts. Erst als er sich von der Couch erhob, um Celia zum Abschied zu umarmen, murmelte er etwas von „sich ab und zu mal Ruhe gönnen“.
Auf der Veranda lud ihr Dad sie alle für nächsten Sonntag ein. Celia stieg in ihren Wagen und winkte Adam und Dalton zu, die ebenfalls wegfuhren. Nur Noah blieb noch eine Weile bei seinem Vater.
Aber schon bald würde er bei Celia regelrecht einfallen. Sie konnte nur hoffen, ihn satt zu bekommen, denn selbst nach diesem Mittagessen hatte er sicher einen Bärenhunger.
Celia warf einen Blick in ihren Vorratsschrank und bedauerte, schon länger nicht mehr auf dem Markt gewesen zu sein. Als sie die Tür wieder schloss, klingelte es bereits an der Tür.
Sie ging zur Sprechanlage. „Bist du es, Noah?“
„Erraten. Machst du mir auf?“
Kurz darauf betrat er gut gelaunt ihr Apartment.
„Ich weiß genau, was es bedeutet, wenn du so lächelst“, sagte er. „Nämlich dass du mich unter falschen Angaben hierhergelockt hast. Du hast bestimmt gar nichts zu essen daheim.“
„Na ja … Ehrlich gesagt: nein. Aber ich habe uns eine Pizza bestellt.“
„Dann sei dir verziehen“, scherzte Noah. „Aber dir ist doch hoffentlich klar, dass vorher an eine ernsthafte Unterhaltung nicht zu denken ist.“
Celia lachte und schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter. Noah ließ sich auf das Sofa sinken.
„Wenn ich nicht vorhätte, dich um einen Gefallen zu bitten, kämest du damit nicht durch“, drohte sie ebenfalls scherzhaft.
„Was ist es denn für ein Gefallen?“, wollte ihr Bruder jetzt doch wissen.
„Das sage ich dir erst, wenn du gegessen hast. Obwohl das Essen bei Dad nicht einmal drei Stunden zurückliegt …“
Noah gab sich geschlagen, griff nach der Fernbedienung und schaltete eine Sportsendung ein.
Bereits nach kurzer Zeit wurde die Pizza gebracht. Sie duftete so köstlich, dass auch Celia Appetit bekam. Natürlich würden die Kalorien zu Buche schlagen, aber wozu gab es schließlich Laufbänder …
Ohne sich die Mühe zu machen, Teller zu holen, stellte sie den Pizzakarton vor Noah auf den Couchtisch.
Mit Appetit griff ihr Bruder zu. Auch Celia nahm ein Stück und knabberte vorsichtig daran. Es schmeckte einfach himmlisch. Entspannt lehnte sie sich zurück. Als Noah das erste Stück verdrückt hatte und sich über das zweite hermachte, fragte er: „Also, was für einen Gefallen soll ich dir tun?“
Celia beugte sich wieder nach vorne und legte ihr Stück auf einer Serviette ab. „Also, ich habe da einen Kunden … besser gesagt, einen potenziellen Kunden. Evan Reese.“
Überrascht hörte Noah auf zu kauen. „Evan Reese? Der die Sportkleidung verkauft?“
„Genau“, bestätigte Celia. „Er hat den Vertrag mit seiner bisherigen Agentur gekündigt und sucht einen neuen Werbepartner. Ich möchte ihn unbedingt für Madd Comm gewinnen.“
„So weit, so gut. Was kann ich dabei tun?“
Einen Moment fürchtete Celia, den Mut zu verlieren. Doch sie wusste, dass ihr Beruf nichts für Leute ohne rechten Biss war. Sie hatte nicht das Vertrauen von Brock Maddox gewonnen, um nun klein beizugeben.
„Ich möchte, dass du für seine neue Sportkollektion das Zugpferd wirst.“
Noah stutzte und sah sie stirnrunzelnd an. Dann legte er sein Pizzastück aus der Hand. Schweigen. Celia rechnete schon mit einem Nein oder einer Flut von Argumenten, warum er das nicht wollte. Schließlich wusste sie nur zu gut, dass er keine Werbeverpflichtungen einging.
Aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen sah er sie prüfend an, als wollte er ihre Gedanken lesen.
Warum Celia ihn dafür haben wollte, fragte Noah gar nicht erst. Längst gehörte er zu den ganz Großen in der Welt des Baseballs.
Obwohl bekannt war, dass er sich nicht für Werbung vereinnahmen ließ, konnte er sich vor Angeboten kaum retten.
Gerade deshalb versuchten so viele, den gefragten Sportler Noah Hart für sich und ihre Produkte zu gewinnen.
Natürlich hätte Celia ihn bitten können. Oder ausführlich ihre Gründe darlegen. Doch es lag ihr überhaupt nicht, ihre Gesprächspartner zu überreden oder zu beschwatzen.
Schließlich sagte Noah: „Das ist sehr wichtig für dich, stimmt’s?“
Sie nickte. „Evan ist ein sehr wichtiger Kunde, und mein Boss verlässt sich auf mich. Versteh mich nicht falsch, ich schaffe es auch ohne deine Hilfe. Aber wenn du mitmachst, wäre das das absolute Highlight in meinem Konzept. Und Reese wird sich dich als Aushängeschild eine Menge kosten lassen.“
„Ich wünschte, du würdest diesen Beruf aufgeben“, sagte Noah mit einem Seufzen. „Du weißt doch, dass du nicht zu arbeiten brauchst. Cece, du musst niemandem etwas beweisen, am wenigsten uns, deiner Familie. Adam, Dalton und ich kommen gerne für deinen Unterhalt auf. Dad wäre sehr erleichtert, wenn du dich weniger aufreiben würdest. Er hat Angst, dass du spätestens mit dreißig vor lauter Stress tot umfällst.“
Celia lächelte. „Ich bin doch schon dreißig!“
Schweigend sah ihr Bruder sie an.
„Noah, ehrlich, würdest du Baseball aufgeben, nur weil deine Brüder bereit sind, dich zu unterstützen?“
„Das lässt sich doch nicht vergleichen.“
„Ich weiß, ich weiß. Du bist ein Mann – und ich eine Frau. Noah, ich mag dich wirklich sehr. Einen besseren Bruder als dich kann man sich nicht wünschen. Aber diese Ansicht ist hoffnungslos altmodisch!“
Noah zuckte die Schultern. Dann sagte er nachdenklich: „Wie ich dich kenne, hast du über diesen Mann und sein Unternehmen gründliche Nachforschungen angestellt.“
Sie nickte. Auf den ersten Blick wirkte ihr Bruder ziemlich cool, als wäre er von der Sorte, die sich nur für Frauen und Autos interessiert. Aber hinter dieser Fassade verbarg sich, wie Celia wusste, großes soziales Verantwortungsgefühl.
Dass er keine Werbeverträge einging, wurde oft für einen Spleen gehalten. Oder für ein bloßes Nichtnutzen von Chancen. Schließlich waren viele Konzerne bereit, sich von ihren Dollars zu trennen, um einen Sportler wie ihn zu verpflichten. Leichter ließ sich kaum richtig viel Geld verdienen.
Aber in Wahrheit erkundigte sich Noah sehr genau über die Unternehmen, die an ihn herantraten – und bisher hatte vor seinen Augen noch keines bestehen können.
„Gut, schick mir alles per E-Mail, was du zusammengetragen hast. Ich sehe es mir an. Wenn es nichts zu beanstanden gibt, bin ich bereit, mir seine Vorschläge anzuhören.“
„Vielen Dank, Noah. Du bist wirklich der Beste“, rief Celia erleichtert und küsste ihn auf die Wange.
„Deine Dankbarkeit geht vermutlich nicht so weit, dass du in meinem Apartment Ordnung machst, oder?“
Celia rümpfte die Nase und griff wieder nach ihrem Pizzastück. „Sagen wir mal so: Eher nehme ich euer Angebot an, für mich zu sorgen, als dass ich deine Wohnung putze.“
„Oje. Musstest du es so deutlich sagen?“
„Du Armer, nimm es nicht persönlich. Ach übrigens, du musst mir noch einen Gefallen tun.“
Mit großen Augen sah er sie an und sagte mit gespielter Entrüstung: „Erst lehnst du es auf wenig liebenswürdige Weise ab, bei mir sauber zu machen – und dann bittest du mich um einen weiteren Gefallen?“
„Wie wäre es, wenn ich dir einen Reinigungsdienst vermittle? Damit wäre uns beiden geholfen.“
Hoffnungsvoll sah er sie an – mit einem Blick, dem die meisten Frauen nicht hätten widerstehen können. Zum Glück war sie als seine Schwester dagegen völlig immun.
„Okay“, sagte er. „Mach das, und dafür tue ich dir den Gefallen.“
„Wow! Du weißt ja noch nicht einmal, worum ich dich bitten will.“
„Daran erkennst du den Ernst meiner Lage“, scherzte er.
Lachend klopfte sie ihm auf die Schulter. „Alles, was ich brauche, sind zwei bequeme Sitzplätze direkt am Spielfeldrand beim Eröffnungsspiel. Ich bringe Evan mit, wenn alles klappt.“
„Du kommst mich ganz schön teuer zu stehen.“
„Moment mal! Gerade eben wolltest du noch für meinen Unterhalt aufkommen!“
„Ich mache mir doch nur Sorgen um dich, Cece“, sagte Noah plötzlich ernst. „Die Sache damals in New York wäre nie geschehen, wenn …“
Celia richtete sich auf und unterbrach ihn: „Darüber will ich nicht reden.“
„Sorry. Streichen wir die Bemerkung.“
Als sich ihr Puls wieder beruhigt hatte, lächelte Celia. „Ich glaube, Reese wird dir sympathisch sein. In seiner Jugend war er Pfadfinder. Seine Belegschaft schätzt ihn sehr. Unter anderem gibt es in seiner Firma ein richtig gutes Gesundheitsvorsorgekonzept. Massenentlassungen sind für ihn tabu, ebenso Auslagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer. Außerdem unterstützt er regelmäßig den Tierschutz …“
„Okay, okay“, sagte Noah und lachte. „Ich sehe schon, er ist ein Heiliger. Andere Männer können ihm nicht das Wasser reichen.“
„Ich sehe, du hast verstanden, was ich meine“, erwiderte Celia und lachte ebenfalls.
Mit einem Blick auf seine Armbanduhr sagte Noah: „Schade, dass ich nicht mehr hierbleiben kann, vor allem weil noch Pizza da ist. Aber ich muss los. Also, schick mir die E-Mails. Und die Tickets besorge ich dir.“
„Du warst schon immer mein Lieblingsbruder“, sagte Celia dankbar.
Noah stand auf, streckte sich und küsste sie auf die Stirn. „Ich ruf dich an, wenn ich alles gelesen habe.“
Evan betrat die Büroräume, die er in San Francisco gemietet hatte. Zwar gehörte der Union Square zu den wirklich guten Adressen, aber Evan fühlte sich hier immer noch nicht wie zu Hause – ihm war das moderne Flair Seattles bei Weitem lieber.
Als er der jungen Frau am Empfang zur Begrüßung zunickte, bemerkte er sofort ihren besorgten Gesichtsausdruck.
„Gehen Sie lieber nicht rein“, flüsterte Tanya und wies in Richtung seines Büros. „Sie ist da.“
Evan betrachtete die geschlossene Tür. Für solche Spielchen fehlte ihm jetzt wirklich die Zeit. Ungeduldig sah er Tanya an. Er schätzte sie, auch wenn sie mit ihren gefärbten Haaren, den Piercings und der Kleidung im Stil der Dreißigerjahre besser nach Seattle gepasst hätte. Dort wehte einfach ein etwas frischerer Wind.
„Tanya, zwei Fragen: Wer ist sie? Und wo ist Vickie?“
Seiner langjährigen Sekretärin sah es gar nicht ähnlich, ihm nicht schon beim Verlassen des Aufzugs entgegenzueilen.
Da sie ihn stets begleitete, hatte sie folgerichtig auch zwei Wohnungen: eine in San Francisco und eine in Seattle. Außerdem verfügte sie über die erstaunliche Gabe, immer zu wissen, wo Evan gleich auftauchen würde. In aller Regel fing sie dann sofort an, ihn über die Aufgaben und Termine des Tages zu informieren.
„Oh, haben Sie die Nachricht nicht bekommen, Mr. Reese? Vickies Enkeltochter wurde heute Morgen mit einer Blinddarmentzündung ins Krankenhaus gebracht. Gerade wird sie operiert.“
Besorgt runzelte Evan die Stirn. „Halten Sie mich auf dem Laufenden, wie es ihr geht. Bitte schicken Sie Blumen. Und sorgen Sie dafür, dass Vickie alles hat, was sie braucht. Wenn ich es mir genau überlege, sollten Sie Essen für die Familie besorgen. Manchmal schmeckt Krankenhauskost nicht besonders … Und wenn es in der Nähe ein Hotel gibt, lassen Sie bitte Zimmer reservieren, damit die Angehörigen dort über Nacht bleiben können.“
Tanya blinzelte und schrieb sich alles auf.
„Und, Tanya? Wer wartet in meinem Büro?“
„Miss Hammond. Sie wollte unbedingt auf Sie warten und hat sich nicht abweisen lassen.“
Evan konnte sich gerade noch daran hindern, die Augen Hilfe suchend zum Himmel zu drehen. Einen Moment dachte er sogar daran, wieder zu gehen.
Für Bettina fehlte ihm heute wirklich die Geduld. Und da er bereits seiner Mutter gegenüber zugesagt hatte, zu der Farce von Hochzeit zu kommen, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, was Bettina von ihm wollte.
Als er das Büro betrat, sah er sie auf einem der Sofas an der Fensterfront sitzen, von wo aus man die Straßencafés sah.
„Bettina“, sagte er und stellte seinen Aktenkoffer auf den Schreibtisch. „Was führt dich hierher?“
Die junge Frau erhob sich und strich ihr ziemlich kurzes Kleid glatt. Sie wusste, dass diese Bewegung die Aufmerksamkeit auf ihre Beine lenkte, und die waren, so hatte sie es selbst einmal gesagt, ihr größtes Kapital.
Gegen die Beine hatte auch Evan nichts einzuwenden …
Mit einer übertrieben dramatischen Geste griff sie nach seiner Hand. „Vielen Dank, dass du zur Hochzeit kommst. Mitchell und deinen Eltern bedeutet das sehr viel. Ich weiß, wie weh dir das tun muss, nachdem ich dir das Herz gebrochen habe.“
Das Herz gebrochen? Auf welchem Planeten lebst du? dachte Evan, aber eigentlich kannte er die Antwort längst: auf dem Planeten Bettina, wo sich alles nur um sie drehte.
Glaubte sie ernsthaft, dass er ihr noch immer nachtrauerte?
„Spar dir das Getue, Bettina. Warum bist du wirklich hier? In Wahrheit ist es dir doch egal, ob ich bei der Feier dabei bin oder nicht. Vermutlich wäre es dir sogar lieber, mich nicht zu sehen.“
Einen Augenblick sah sie ihn mit einem Ausdruck von Bitterkeit an. „Lucy sagt, du … kommst in Begleitung. Schlau von dir. Aber mir machst du nichts vor, Evan. Seit der Zeit mit mir hattest du keine ernsthafte Beziehung. Wer ist diese Frau? Hast du sie zufällig getroffen? Was weißt du eigentlich über sie? Ist ihr klar, dass sie in deinem Leben bestenfalls die Rolle eines Schmuckstücks spielt? Mehr habe ich dir doch auch nicht bedeutet.“
„Entscheide dich, Bettina. Beides zusammen kann nicht sein: Entweder hast du mir das Herz gebrochen, oder du warst nur ein Schmuckstück für mich. Was denn nun?“
„Jedenfalls hast du dich mit keiner anderen Frau getroffen, seit ich Schluss gemacht habe“, beharrte Bettina ärgerlich.
Evan tat überrascht. „Wie schmeichelhaft für mich, dass du so gut über mein Liebesleben Bescheid weißt. Dabei dachte ich, mein Bruder würde dich voll und ganz in Anspruch nehmen.“
„Bring sie ruhig mit, Evan. Aber du und ich, wir wissen beide, dass sie nicht ich ist. Und nie sein wird. Glaub ja nicht, dass du mir damit die Freude verdirbst.“