DIE
KARRIERE
BIBEL
Definitiv alles, was Sie
für Ihren beruflichen Erfolg
wissen müssen
Für Joël und Joshua
Erfolg – das sind allenfalls zehn Prozent Leistung. Umso mehr zählen hierbei Psychologie, Soziologie, Strategie, Diplomatie, Publicity und ein Schuss Travestie. Das wusste schon Henry Ford, Gründer des gleichnamigen Autoherstellers, der davon überzeugt war, dass Erfolg allein darin bestehe, genau jene Fähigkeiten zu haben, die im Moment gefragt sind.
Wie ich darauf komme? Menschen sind soziale Wesen. Seit sie zusammen leben, gibt es so etwas wie Rangordnungen. Diese vereinfachen das Leben und reduzieren Kosten – bei Entscheidungen zum Beispiel. Ein hoher Rang verspricht Status, Ansehen und Macht und ist daher für viele erstrebenswert, auch aus so ganz banalen Gründen wie Fortpflanzungserfolg.
Hohe Rangstufen sind knapper als niedere. So entsteht Wettbewerb. Schon das Wort »Karriere« stammt vom französischen carrière und bedeutete einmal »Rennbahn«. Bei diesem Wettlauf nach oben ist jedoch jeder auf die Gunst der Ranghöheren angewiesen, während er zugleich das Verhältnis zu seinen Mitbewerbern austarieren muss. Spätestens seit der Mensch die Arbeitsteilung erfunden hat, gibt es diesen Wettbewerb nicht nur innerhalb von Gruppen und Organisationen, sondern auch zwischen selbigen. Erfolg ist also nie eindimensional, sondern stets ein mehrdimensionales Spiel, zwischen und über Gruppen hinweg, das mit Leistungswillen allein nicht zu gewinnen ist. Auch wenn manche das Gegenteil behaupten.
Aber keine Bange: In über 5000 Jahren Zivilisationsgeschichte hat sich zwar die Zahl der Spieloptionen vergrößert – jedoch nicht die der Regeln und Mechanismen, wie und warum der eine aufsteigt und der andere nicht. Die wirklich wichtigen Gesetze des Erfolgs ändern sich nie. Zum Glück! So passen sie in ein einziges Buch: Dieses.
Diese »Karriere-Bibel« ist, das sage ich ganz unbescheiden, aber zutreffend, die Essenz dessen, was Menschen aus unterschiedlichen Zeitaltern über Glück und Erfolg herausgefunden haben, ein Destillat aus weisen Worten kluger Denker, die ihrer Zeit voraus waren, aus wissenschaftlichen Studien, historischen Anekdoten und Allegorien, aus bewährten Strategien, von Sun Tzu bis Carl von Clausewitz, von Lucius Annaeus Seneca bis Niccolò Machiavelli sowie mehr als 200 Büchern und noch mehr Artikeln, die dazu geschrieben wurden.
Die ›Karriere-Bibel‹ ist nicht irgendein, sie ist der Leitfaden für Ihre berufliche Laufbahn. Die vorliegende Ausgabe ist komplett überarbeitet. Die erste ›Karriere-Bibel‹ erschien vor gut zehn Jahren. Sie wurde begleitet von meiner gleichnamigen Website: karrierebibel.de. Diese umfasst mittlerweile mehr als 3500 Artikel und Dossiers zu so ziemlich allem, was man für sein Berufsleben wissen muss. Und sie wird von mehr als drei Millionen Menschen gelesen – jeden Monat. Ein enormer Erfolg – und Glücksfall für Sie: So konnten in dieses Buch die Erfahrungen, Rückmeldungen und Kommentare aus rund zehn Jahren sowie jährlich rund 40 Millionen Lesern und Experten einfließen. Das macht die ›Karriere-Bibel‹ zu einem der umfassendsten wie verifiziertesten Bücher seiner Art. Einer Bibel für das komplette Berufsleben.
Im Gegensatz zur Heiligen Schrift handelt es sich hierbei allerdings nicht um göttliche Erkenntnisse, sondern um millionenfach erprobtes menschliches Wissen über die wichtigste Nebensache der Welt: Erfolg. Wenn Sie etwas über den Sinn des Lebens herausfinden wollen, empfehle ich die »Bibel«, die ich selbst schon mehrfach gelesen habe: Die Heilige Schrift beschreibt zahlreiche bemerkenswerte wie erfolgreiche Persönlichkeiten, von denen sich trefflich lernen lässt – nicht zuletzt, dass Glück und Erfolg eine Frage der richtigen Motive und Prioritäten sind.
Dieses Vademekum hingegen ist gedacht für Menschen, die nicht seitenweise Fachliteratur wälzen, Buch um Buch durchackern und mehrtägige Lebensführungsseminare besuchen wollen. Es soll Sie ein Jahr lang begleiten und im Leben wie Beruf unterstützen, Ihnen Tag für Tag, Schritt für Schritt und kompakt die wichtigsten und besten Erfolgsregeln an die Hand geben – beginnend im Januar mit den wesentlichen Punkten für den Karrierestart bis hin zum Dezember und der Frage, wann und wie man den optimalen Ausstieg findet. Alle genannten Empfehlungen und Übungen sind so konzipiert, dass sie sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Zudem finden Sie am Ende jedes Abschnitts immer noch einen Link zu einem weiterführenden Artikel auf karrierebibel.de. Dort finden Sie nicht nur verlinkte Quellen und Studien, sondern oft auch kostenlose Selbsttests, Muster, Vorlagen und andere Downloads. Ein enormer Wissensfundus und Nutzwert für Sie, der über das Buch hinausgeht.
Vielleicht wissen Sie das eine oder andere auch schon. Klasse – dann setzen Sie es in die Tat um! Falls nicht, liefert Ihnen diese Lektüre wertvolle Anregungen und Anstöße. Ja, richtig gelesen, auch Anstöße sind dabei. Nicht jeder Tag wird Ihnen gefallen. Nicht jede Methode, nicht jede Strategie wird zu Ihnen passen. Das kann und soll sie auch nicht. Jeder Mensch ist anders: Der eine steht noch am Anfang seiner Laufbahn, der andere mittendrin. Zudem hat jeder eigene Werte und Ziele. Welche das sind, und wie Sie diese erreichen wollen – das ist allein Ihre Entscheidung. Die kann Ihnen keiner abnehmen: kein Freund, kein Coach und erst recht kein Autor. Trotzdem wird Ihnen dieses Buch helfen, Ihren Horizont zu erweitern, links und rechts Ihres Weges zu schauen sowie Alternativen und Abkürzungen kennenzulernen.
Um der Lesbarkeit willen habe ich auf einen Verweis auf beide Geschlechter verzichtet. In der Regel verwende ich die männliche Form – schließlich tun wir Männer uns mit dem Lernen schwerer. Trotzdem sind Männer wie Frauen gleichermaßen gemeint.
Wie Sie dieses Buch lesen, bleibt Ihnen überlassen: Sie können es wie ein Tagebuch lesen oder über das Stichwortverzeichnis gezielt nach den für Sie relevanten Themen suchen. Sie können das Buch aber auch in einem Rutsch durchackern. Nur laufen Sie dabei Gefahr, jene Erkenntnisse zu verpassen, die Sie nur entdecken, falls Sie sich die Zeit nehmen, die Texte für sich zu interpretieren. Und erst das macht Bücher individuell wertvoll. Wie sagte schon Horaz: »Nütze diesen Tag und am wenigsten traue dem nächsten!«
Dabei viel Erfolg!
»Viele sind hartnäckig
in Bezug auf den einmal
eingeschlagenen Weg,
aber nur wenige
in Bezug auf das Ziel.«
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Dann, ein paar Tage später, schuf er den Menschen und er schuf ihn höchst individuell. Das war ein kreativer Kraftakt. Wir versuchen heute das Gegenteil. Unsere Lebensläufe gleichen sich an und heraus kommen Klone: Studium an einer namhaften Universität in Rekordzeit, Auslandspraktika, Fremdsprachenkenntnisse, gebleachtes Lächeln, modischer Kurzhaarschnitt, Lebenspartner – aber ungebunden.
Solche Nachwuchskräfte wollen hoch hinaus, haben die Laufbahn optimiert, ihren Lebenslauf genauso sorgfältig geplant wie die Radtour durchs australische Outback. Das alles mag strategisch sinnvoll und taktisch klug sein. Doch wird das Wichtigste dabei übersehen: die Persönlichkeit.
Fachwissen, strategisches Denken, praktische Erfahrungen – daran mangelt es heute kaum einem Berufseinsteiger. Schon vor Jahren haben sich die Universitäten den Wünschen der Wirtschaft angepasst, haben Fallstudien, Pflichtpraktika und Rhetorikkurse in ihre Studienpläne integriert, weil deren Bedeutung bei der Bewerberauswahl steigt. Beschäftigt und befördert werden so aber nur brillante Analytiker, deren Sozialkompetenz jedoch selten mit ihrem Ego und Intellekt Schritt hält. Es sind Intelligenzbestien im Wortsinn.
Zum Glück gibt es auch die Gegenbewegung: Unternehmen, die nach Charakter statt nach Inselbegabung suchen. Akademische Brillanz beflügelt nicht zwangsläufig Kreativität, mit sozialem Geschick steht sie gelegentlich sogar auf dem Kriegsfuß. Dabei werden diese Fähigkeiten immer wichtiger: Konzepte moderieren, Abläufe modernisieren, Mitarbeiter motivieren. Wer an der Uni reüssiert, kann im Team dennoch scheitern, wenn er Konflikten mit 08/15-Methoden begegnet.
Karrieristen denken zu linear. Sie haben gelernt, ihre Ziele geradlinig zu verfolgen, zur Not mit dem Kopf durch die Wand. Gefährlich. Je höher ein Mitarbeiter aufsteigt, desto mehr repräsentiert er das Unternehmen und dessen Werte. So lange alles glattgeht, reicht vielleicht auch eine glatte Führungsfigur. Sobald aber Spannungen auftauchen, zählt Substanz. Und die zeigt sich in der Persönlichkeit: Was Unternehmen erfolgreich macht, sind eben nicht hoch bezahlte Arbeitstiere und Windkanal-optimierte Mutanten, sondern Menschen, die nicht nur mit dem Verstand führen, sondern auch mit Empathie, die Vorbild sind, Werte leben, quer denken und visionieren.
Apropos: Besitzen Sie eine gefestigte Persönlichkeit?
Wenn Sie mögen, können Sie sich gleich zu Beginn einem kleinen Selbsttest unterziehen. Dazu habe ich Fragen für Sie zusammengestellt, die Sie bitte möglichst ehrlich beantworten und zugleich den Buchstaben ankreuzen, dessen Antwort am ehesten zu Ihnen passt.
Sie organisieren für Ihren Kunden einen Messestand und befinden sich in den letzten Zügen der Planung. Nun erhalten Sie einen Anruf und Ihr Kunde informiert Sie darüber, dass er doch alles anders machen möchte und erwartet nun von Ihnen, seine Sonderwünsche bis zum Messetermin umzusetzen. Wie reagieren Sie?
Ein Praktikant hat Mist gebaut und beichtet Ihnen den Fehler. Nun müssen Sie den Fehler wieder ausbügeln und das bedeutet zusätzlichen Arbeits- und Zeitaufwand für Sie. Wie reagieren Sie?
Ihre Firma hat ein neues Programm für die Arbeitszeiterfassung eingeführt. Sie kommen damit nicht zurecht. Was tun Sie?
Ihr Chef bittet Sie zu einem persönlichen Gespräch. Er teilt Ihnen mit, dass er unzufrieden mit Ihrer Arbeit ist und kritisiert Sie für die Betreuung dieses Projekts. Wie reagieren Sie?
Sie haben einen Fehler gemacht und damit einen wichtigen Kunden verprellt. Wie gehen Sie mit der Situation um?
Im Job lief es schon seit Langem nicht gut. Nun haben Sie die Kündigung erhalten. Wie reagieren Sie?
Sie wollen Ihr Hobby zum Beruf machen und haben sich mit Ihrer Idee selbstständig gemacht. Doch es läuft nicht wie erwartet. Wie reagieren Sie?
Zählen Sie bitte jetzt zusammen, für welche Antwortoption Sie sich am häufigsten entschieden haben, A, B, C oder D?
Sie haben sich mehrheitlich für A entschieden?
Mit Stress und Druck können Sie nur schwer umgehen. Sie tendieren dazu, das Negative in den Fokus zu rücken, und sehen sich dann vor einer unlösbaren Aufgabe. Ihre Angst vor dem Scheitern ist allerdings meist unbegründet. Dahinter stecken letztlich Selbstzweifel. Nehmen Sie sich einen Moment und halten Sie sich die eigenen Stärken und Kompetenzen vor Augen. Glauben Sie nicht alles, was Sie denken. Und stehen Sie vor großen Herausforderungen, teilen Sie diese in kleine Schritte. Einen Berganstieg schafft man schließlich auch in Etappen.
Sie haben sich mehrheitlich für B entschieden?
Problemen gehen Sie am liebsten aus dem Weg. Oft schieben sie diese vor sich her oder hoffen, dass sie sich von alleine erledigen. Oder Sie geben den Umständen die Schuld. Machen Sie das nicht. Damit geben Sie letztlich die Handlungskontrolle aus der Hand. Sie selbst können am meisten für Ihren Erfolg tun – nicht andere. Nehmen Sie das Lenkrad wieder in die Hand, werden Sie aktiv und trauen Sie sich etwas zu. Sie schaffen das!
Sie haben sich mehrheitlich für C entschieden?
Sie besitzen eine gefestigte Persönlichkeit. Vor schwierigen Situationen schrecken Sie nicht zurück, analysieren die Lage und suchen nach der besten Lösung. Obendrein behalten Sie dabei meist einen kühlen Kopf … Klasse! Ihre Schwäche liegt allenfalls darin, zu meinen, alles alleine schaffen zu können. Das aber geht meist schief. Suchen Sie sich hier und da also ruhig Unterstützung. Das ist keine Schwäche, sondern eine Stärke!
Sie haben sich mehrheitlich für D entschieden?
Probleme und Hindernisse gehen Sie offensiv an. Für alles gibt es eine Lösung – zur Not die mit dem Kopf durch die Wand. Gefährlich! Sie besitzen zwar eine gesundes Selbstbewusstsein und eine optimistische Lebenseinstellung. Aber es fällt Ihnen nicht immer leicht, Ihre Emotionen zu kontrollieren. Das führt dann nicht selten zu Kurzschlusshandlungen oder Aktionismus. Mehr Geduld und ein kühlerer Kopf täten hier gut.
Sie sehen: Das eine Kochrezept für die Karriere gibt es nicht. Allein dieses Buch enthält mehr als 366 Ratschläge, Strategien, Konzepte. Seine Zukunftspläne nach wenigen Standards auszurichten wäre also ziemlich dämlich. Und unkreativ dazu.
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/big-five/
Karriere hat ihren Preis. Das muss deshalb am Anfang erwähnt werden, weil es üblicherweise an dieser Stelle vergessen wird und vielen erst wieder einfällt, wenn der Preis längst zu hoch ist. Dabei ist der größte Kostenfaktor der am stärksten ignorierte: die Zeit.
Beruflicher Erfolg stellt sich nur ein, wenn man mehr und Besseres leistet als andere. Folglich bleibt weniger Freiraum für eigene Belange – die Familie, Kinder, Freunde, Hobbys. Anfangs fällt das nicht auf, die Freunde und Partner haben vielleicht ähnliche Ambitionen. Doch irgendwann fallen die Partys aus, weil man noch arbeiten muss; der Urlaub beschränkt sich auf Wochenenden mit dem Smartphone und Netflix; Freundschaften mutieren zu Zweckgemeinschaften. Die Einsamkeit wächst.
Erfolg erfordert Kompromisse. Doch opfern viele auch Werte: Wozu schweigt man sehenden Auges? Wozu sagt man noch Ja, wenn das Gewissen bereits Nein schreit? Oft ist das ein schleichender Prozess. Konzessionen beginnen mit Sprache, dann werden Verhaltensweisen angeglichen, zum Schluss folgt die moralische Rechtfertigung über den Brauch, »Das machen hier alle so!«.
Wer solche Kompromisse zu oft schließt, wird sich selbst immer fremder, bis er nur noch eine Hülle ist – eine so dickfellige, dass sie auch ohne Rückgrat aufrecht stehen kann.
Verantwortung zu übernehmen, verändert den Charakter. Es ist schwer zwischen Effizienz und Menschlichkeit zu oszillieren, ohne dabei innerlich zu zerreißen. Der permanente Leistungsdruck und die offenen wie versteckten Anfeindungen bleiben meist nicht folgenlos.
Erfolg ist und bleibt eine Frage der Balance eigener Ziele. Es müssen Prioritäten gesetzt werden – für eine Woche genauso wie für einen Monat oder ein Jahr. Entscheidungen zu reflektieren, Kritik zuzulassen, eine gesunde Distanz zum eigenen Status zu bewahren, Bodenhaftung zu behalten – das sind wirksame Gegenmittel. Vor allem aber: den Preis im Auge zu behalten, den man gerade noch bereit ist zu zahlen.
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/prioritaten-setzen/
Dee Hock, Gründer und langjähriger Chef von VISA, hat sich viele Jahre mit Managementfragen auseinandergesetzt und kam irgendwann zu folgender Überzeugung: Wer den Erfolg sucht, sollte mindestens 50 Prozent (!) seiner Zeit in das Selbstmanagement investieren, um seine Ziele, Prinzipien, Motive und sein Verhalten besser zu verstehen und zu verfolgen. Zu 25 Prozent sollte er versuchen, jene zu beeinflussen, die über ihm stehen, sowie 20 Prozent in das Führen von Kollegen, Kunden oder Konkurrenten investieren. Die Zeit, die dann übrig bleibt, gehört denen, für die man verantwortlich ist.
Eine überraschende Gewichtung, nicht wahr? Seinen eigenen Charakter, sein Temperament und seine Worte im Zaum zu halten, ist ein unendlich anstrengender Akt – und der meist-ignorierte.
Das Gros der Menschen verbringt lieber Zeit damit, anderen den Weg zu weisen, oder sie lenken sich ab, um sich bloß nicht mit sich selbst zu beschäftigen. Fernsehen, Partys, Gesellschaften bieten reizvolle Alternativen. Ein unheiliger Kraftakt. Wie kann einer andere führen, wenn er nicht einmal sich selbst im Griff hat, geschweige denn weiß, was er will?
Am Anfang einer Karriere – aber gerne auch zu Beginn eines Jahres – steht deshalb die Selbstanalyse. Weise Menschen nutzen den Jahresbeginn zur Selbstreflexion, sie klären, was gut war, was verbesserungswürdig, was sie gelernt haben, welche Fehler sie abgelegt, welche Fähigkeiten sie weiterentwickelt haben und was der nächste Schritt sein muss. Diese zehn Orientierungsfragen sollten Sie sich daher immer wieder stellen – nicht nur am Jahresanfang:
Schreiben Sie sich diese Ziele und To-Dos ruhig auf: Während des Schreibens wird vielen erst bewusst, was sie damit verbinden. Mit dem Selbstmanagement ist es wie mit dem Zuknöpfen eines Hemdes: Einmal falsch angesetzt, kriegt man den Rest nur schwer auf die Reihe.
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/selbstreflexion/
Manche meinen, Fortschritt und Konstanz schließen sich aus. Ein Irrglaube! Wer keine Konstante kennt, kann nicht navigieren, und wer nicht weiß, woher er kommt, kann kein Ziel ansteuern.
Denken Sie an Unternehmen: Ihre Konstanten sind ihre Marken, ihre Kultur, ihre Werte. Sie sorgen intern für Orientierung. Die Mitarbeiter können sich damit identifizieren, neue Mitarbeiter werden durch sie besser integriert. Nach außen wirken sie vertrauensbildend und helfen, sich vom Wettbewerb abzusetzen.
Coca-Cola – die bekannteste Marke der Welt – ist ein gutes Beispiel dafür. Eines Tages kamen die Manager auf die Idee, den Schriftzug und die typische Flaschenform auszutauschen, um Fortschritt zu symbolisieren. Es war ein Flop, die Kunden protestierten. Ihnen fehlte die Identifikation. Seitdem bringt Coke zwar neue Brausen auf den Markt, die Symbole aber bleiben.
Wolfgang Momberger, Chef der Markenberatung Brandnet weiß zu berichten, dass die Erfolgsquote neu eingeführter Produkte bei Procter & Gamble bei über 75 Prozent liegt. Andere Unternehmen erreichen laut Momberger im Schnitt nur 30 Prozent. Der Unterschied sei, dass Procter alle Erfahrungen aus bisherigen Einführungen penibel dokumentiert. So begehen sie denselben Fehler nicht zweimal. Kein erfolgreicher Fortschritt ohne Erfahrung!
So ist es auch mit der Karriere. Sie können die Richtung, Ihren Job, Ihre Position wechseln. Aber ohne Konstanten geraten Sie ins Schleudern, denn Sie stehen für nichts – außer für Anpassungsfähigkeit. Erst durch Werte, denen Sie treu bleiben, werden Sie zu einer Integrationsfigur, einem Freund und Kollegen, den man achtet und dem man vertraut. Diese Fixpunkte müssen Sie selbst bestimmen. Am besten noch heute. Notieren Sie sich drei Werte, für die Sie stehen wollen:
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/fortschritt-braucht-konstanz/
Jobsicherheit gibt es nicht. Kein Unternehmen kann das versprechen. Der Einzige, der etwas dafür tun kann, sind Sie selbst. Ein bedeutender Mitarbeiter zu werden, auf den das Unternehmen nur schwer verzichten kann, ist der beste Schutz davor, seinen Job zu verlieren. Verwechseln Sie das bitte nicht mit Unersetzbarkeit im Wortsinn. Jeder Mensch ist ersetzbar. Und jeder Chef tut gut daran, sein Unternehmen so aufzubauen, dass es auch dann überlebt, wenn tragende Talente abwandern.
Vielmehr geht es um Mitarbeiter, die dank ihrer Leistung und Leidenschaft essenziell sind für den Erfolg des Unternehmens.
Wie also wird man ein Leistungsträger?
Das Erste: Strengen Sie weniger an! Nicht: Strengen Sie sich weniger an, sondern machen Sie weniger Mühe. Es gibt Mitarbeiter, die saugen einem die letzte Kraft aus dem Leib. Egal, wie gut sie im Job sind, sie nerven. Ganz vorn dabei ist der Denkfaule. Das sind Leute, die mit guten Ideen starten, dann aber müde werden, sie zu Ende zu denken. Sie mögen gute Absichten haben, trotzdem bleiben sie Teil des Problems, nicht Teil der Lösung. Sie sind wie Kinder, die sich einen Hund wünschen, ohne darüber nachzudenken, wer hinterher Gassi geht, den Tierarzt bezahlt und sich im Urlaub darum kümmert.
Das Zweite: Nachteilig ist es auch, sich die Rosinen herauszupicken und die unangenehme Arbeit anderen zu überlassen. Jeder Job hat lästige Teile, und jeder im Betrieb hat schnell heraus, welche das sind. Man sammelt weder Sympathie- noch Karrierepunkte, indem man sich davor drückt. Leistungsträger erledigen diesen Part ohne zu murren.
Das Dritte: Sparen Sie Zeit. Selbst produktive Mitarbeiter können ein Unternehmen belasten – wenn sie für ihre Arbeit zu viele Ressourcen beanspruchen. Wer seinem Chef jeden Fortschritt mitteilt, erhöht zwar seine Sichtbarkeit, senkt aber zugleich die Produktivität des Chefs. Der hat nicht bloß Zeit für Tausendsassas. Es geht darum, das richtige Maß zu finden: zwischen Engagement und der Energie, die man bindet.
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/leistungstrager/
Nicht wenige Karrierecoaches empfehlen, einen Karriereplan aufzustellen. Ich halte davon nichts – und sage Ihnen auch warum: Schon umgangssprachlich wird Karriere gemacht – nicht von langer Hand geplant. Neben Leistung und Entschlossenheit, handwerklichem Geschick und dem Beachten einschlägiger Regeln gehört oft eine gute Portion Glück dazu. Und die lässt sich nicht planen.
Ein Karriereplan ist ein Korsett, das Sie in einer Zeit erstellen, in der Ihnen die Praxis und die Gepflogenheiten Ihres Jobs in der Regel noch gar nicht im Detail bekannt sind. Karrierepläne sind eine theoretische Vision – meist zielen sie an der Realität meilenweit vorbei. Außerdem machen sie blind.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Es spricht nichts dagegen, sich zu überlegen, wo man in den nächsten drei bis fünf Jahren beruflich stehen will und wie man dorthin kommt. Doch wer krampfhaft auf die Erfüllung seines Plans stiert, übersieht höchstwahrscheinlich eine Chance, die sich abseits des Weges auftut. Und gerade diese Gelegenheiten sind es, die Traumkarrieren hervorgebracht haben – auch wenn mancher Manager im Nachhinein dazu neigt, seinen Aufstieg als von langer Hand geplant darzustellen. Sich frühzeitig festzulegen, hieße mit Scheuklappen durchs Leben zu rennen.
Die einzig sinnvolle Empfehlung kann nur lauten: Bleiben Sie offen und flexibel. Formulieren Sie für sich wichtige Ziele – Positionen, in denen, Orte, an denen, Unternehmen, für die Sie arbeiten wollen. Überlegen Sie sich, welche Voraussetzungen Sie erfüllen, welche Fähigkeiten Sie ausbauen oder noch trainieren müssen, um dorthin zu gelangen. Aber seien Sie genauso wachsam und bereit, auf Veränderungen jederzeit zu reagieren und den Plan komplett zu beerdigen. Improvisation ist das halbe Leben, Pläne sind nur halbe Sachen.
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/improvisieren-lernen/
Es gibt diesen Moment im Kino, den jede Schauspielerin aus dem Effeff beherrscht. Sie schaut intensiv in die Kamera, lächelt und der Zuschauer glaubt: Sie meint mich!
Gute Recruiter haben den Trick genauso drauf. Sie werben in Stellenanzeigen mit »großartigen beruflichen Perspektiven«, »spannenden Herausforderungen« und einem »fairen Gehalt«. Wer will das nicht? Geben Sie solchen Versprechungen trotzdem nicht sofort Ihr Ja-Wort. Erstens, weil Zögern begehrenswerter macht; zweitens, weil Sie jedes Jobangebot genau unter die Lupe nehmen sollten. Achten Sie immer auf:
Jobbezeichnung: Als was wird man eingestellt?
Beschäftigungsart und -dauer: Für Jobsuchende besonders wichtig: Ist die Stelle befristet oder unbefristet? Ist es eine Vollzeitanstellung, Teilzeit oder nur eine Aushilfsposition?
Beschäftigungsbeginn: Ab wann ist die Stelle frei?
Informationen zu Arbeitsbedingungen: Wo wird gearbeitet – im Büro, Home Office oder hauptsächlich auf Dienstreisen? Wie sind das Team und die Atmosphäre?
Muss- und Kann-Qualifikationen: Für jede Position gibt es Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Das sind die Muss-Qualifikationen, ohne die ein Bewerber keine Chance hat. Sie erkennen diese an Formulierungen wie: Voraussetzungen sind …, Von Bewerbern erwarten wir …, Erforderlich für die Tätigkeit sind …, Kandidaten bringen … So genannte Kann-Qualifikationen sind dagegen nicht zwingend erforderlich, sondern ein Pluspunkt, mit denen sich Kandidaten von der Konkurrenz abheben können. Die Formulierungen hierfür sind flexibler gestaltet: Wünschenswert wäre …, Von Vorteil ist …, Erwünscht sind … Muss- und Kann-Qualifikationen sind für die Bewerbung von großer Bedeutung und sollten entsprechend erwähnt werden.
Informationen zum Unternehmen: In welcher Branche ist der Arbeitgeber tätig? Was sind seine Kernkompetenzen, Produkte oder Dienstleistungen?
Informationen zum Bewerbungsverlauf: Über welche Kanäle soll die Bewerbung eingereicht werden? Und welche Unterlagen müssen eingereicht werden: Reicht eine Kurzbewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf oder werden darüber hinaus Zeugnisse oder Arbeitsproben erwartet?
Kontaktdaten: Wie können Sie als Bewerber das Unternehmen erreichen? An wen soll die Bewerbung adressiert sein?
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/stellenanzeigen-richtig-lesen/
Wie sieht die perfekte Bewerbungsmappe aus? Edle Hülle? Chronologischer Lebenslauf? Eingescannte Fotos? Vieles von dem, was in Bewerbungsratgebern steht, fällt ins Reich der Moden und Mythen. Nach mehr als 30 Jahren Erfahrung, Gesprächen mit Personalern und Feedback auf Karrierebibel.de weiß ich, was wirklich funktioniert: Übersichtliche Substanz ohne jeden Schnickschnack.
Eine erfolgreiche Bewerbung ist ein komplexes Gebilde aus mehreren Puzzlesteinen. Folgende Bausteine sind dabei essenziell:
Das zusammengefügte Ergebnis nennt sich dann Bewerbungsmappe beziehungsweise »vollständige Bewerbungsunterlagen«. Weglassen dürfen Sie nichts davon:
Bevor wir in den kommenden Tagen mehr ins Detail gehen, habe ich Ihnen zur besseren Übersicht eine Checkliste für die Bewerbungsunterlagen zusammengestellt:
MUSS
Bewerbungsanschreiben (maximal 2 Seiten)
Lebenslauf (maximal 3 Seiten)
Ausbildungszeugnisse (Kopien, nie Originale!)
Arbeitszeugnis(se) (auch nur Kopien)
KANN
Deckblatt (als Übersicht)
Bewerbungsfoto (im Lebenslauf)
Fortbildungen (nur für den Job relevante)
Kopie des Führerscheins (falls verlangt)
Kopie des Führungszeugnisses (falls verlangt)
Was nicht in die Bewerbung gehört:
Tippfehler (Rechtschreibprüfung machen!)
Anschreiben
Absender (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse)
Datum (rechts)
Empfänger (Firma, Vor- und Zuname des Adressaten, Adresse)
Kein Bewerbungsfoto (nur im Lebenslauf)
Betreff (mit konkretem Bezug zur Stellenanzeige)
Anrede (möglichst persönlich, nie: »Sehr geehrte Damen und Herren«)
Origineller Einleitungssatz
Bezug zum Unternehmen
Motivation
Kurzdarstellung des eigenen Profils, Stärken und Soft Skills (mit Beispielen!)
Hinweis auf Kündigungsfristen und möglichen Eintrittstermin
Gehaltsvorstellungen (falls verlangt)
Abschlussformulierung
Grußformel und Unterschrift
Anlagen (Lebenslauf, Zeugnisse)
Lebenslauf
Persönliche Daten (Name, Geburtstag/-ort, Anschrift)
Familienstand und Staatsangehörigkeit
Beruflicher Werdegang (»amerikanisch« bedeutet jüngste zuerst. Derzeit übliche Variante.)
Schul- und Ausbildung
Besondere Qualifikationen (Weiterbildung, Zertifikate, Sprachen)
Interessen (Mitgliedschaften, soziales Engagement, Hobbys)
Ort, Datum, Unterschrift
Was nicht in den Lebenslauf gehört:
Angaben zu Eltern oder Angehörigen
Beruf der Eltern
Gehaltsvorstellungen
Der Begriff »arbeitslos« (besser: »arbeitssuchend«)
Persönliche Kommentare zu Positionen (nur Fakten!)
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/bewerbungsmappe/
Personaler bemängeln regelmäßig Bewerbungsschreiben, die ihre Laune mies machen. Dabei sind erfrischende Anschreiben keine Geheimwissenschaft wie etwa schmackhafte Kantinengerichte. Sie folgen einfachen Regeln:
Wo der Lebenslauf das Profil eines Bewerbers schärft, spiegelt das Anschreiben seine Motivation. Es genügt nicht, die Höhepunkte der eigenen Biografie zu wiederholen. Wichtiger ist, dem Adressaten zu zeigen, warum man sich auf diese Stelle bewirbt und warum man der Beste dafür ist. Soziale Kompetenzen stehen dabei im Vordergrund. Auf sie achten Personaler vor allem. Sie klischeefrei zu formulieren ist schwierig, aber essenziell. Bei einem Satz wie »Ich bin team- und konfliktfähig …« zählen Recruiter nur die Tage bis zu ihrer Pension. Das muss subtiler verpackt werden.
Grundsätzlich gilt: Überlegen Sie genau, welche Talente, welche Erfahrungen, welches Wissen exklusiv Sie mitbringen und wo Sie das im neuen Job gewinnbringend einsetzen können.
Entscheidend ist, dass Sie für den Leser und dessen Interessen schreiben. Der Personaler muss eine leere Stelle besetzen – möglichst schnell, möglichst optimal. Der Eindruck, den Sie im Anschreiben erzeugen, muss also sein: Da ist einer, der unser Geschäft versteht und mein Problem löst! Was nicht funktioniert: Fähigkeiten anbieten, die der ausgeschriebenen Stelle nicht entsprechen. Motto: »Ich habe zwar keine Erfahrung im Marketing, aber ich interessiere mich für Werbung.«
Zum Schluss zum Aufbau. Jedes Anschreiben besteht letztlich aus vier Teilen:
Einleitung: Idealerweise beginnt Ihr Anschreiben mit einem Knall, Ihrer Motivation (für diesen Job), Ihrem stärksten Argument und einem originellen Satz. Lassen Sie dabei kurz und subtil einfließen, dass Sie Ihre Hausaufgaben gemacht und sich mit dem Unternehmen, seinen Produkten, seiner Kultur bereits intensiv beschäftigt haben. Die Betonung hierbei liegt allerdings auf kurz und subtil. Also bitte nicht zu dick auftragen. Mehr als drei bis vier Zeilen haben Sie nicht.
Hauptteil: Er dient dem Eigenmarketing und der Darstellung Ihrer sozialen Kompetenzen. Hier macht der Bewerber klar, welche Stärken, Erfahrungen er oder sie mitbringt. Wichtig ist, dass Sie nicht alles aufzählen, was Sie können oder in einem Berufswahltest über sich herausgefunden haben, sondern nur auswählen, was zu dem Job passt, auf den Sie sich bewerben.
Unternehmensbezug: Hier wird eine Verbindung zum Arbeitgeber in spe hergestellt und der einzigartige Mehrwert begründet, den Ihre Kompetenzen in der angepeilten Stelle schaffen. Es geht also darum, einen Bezug zwischen Ihrem Werdegang und der Stellenanzeige beziehungsweise dem angepeilten Job herzustellen. Man könnte auch sagen: Sie spinnen hier den roten Faden, damit Ihr Karriereschritt so wirkt wie eine natürliche Entwicklung, die in diesem Unternehmen münden muss. Die Reihenfolge dieser ersten drei Punkte ist nicht fix, sondern flexibel.
Schlussteil: Am Ende können Sie sich in einem Schlusssatz für das Interesse bedanken, nennen – falls verlangt – Ihre Gehaltsvorstellung oder den Eintrittstermin und stellen heraus, dass Sie sich über einen Vorstellungstermin freuen. Dann noch die passende Grußformel und Ihre Unterschrift.
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/bewerbungsschreiben/
Der Lebenslauf ist das Herzstück jeder Bewerbung. Er wird in der Regel zuerst gelesen (auch wenn er nicht obenauf liegt). Und er ist Ihre erste Arbeitsprobe. Seine Gestaltung zeigt bereits, wie gewissenhaft oder sorgfältig ein Bewerber ist!
Ob der Lebenslauf »amerikanisch« – also mit der aktuellen Position zuerst – oder »chronologisch« verfasst wird, ist Geschmacksache und variiert von Personaler zu Personaler. Doch eher üblich ist derzeit die »amerikanische« Variante. Wichtiger ist, dass das curriculum vitae schnell erfasst werden kann. Die wenigsten Personalentscheider investieren hierfür mehr als fünf Minuten. Das Wesentliche muss also sofort ins Auge springen.
Bewährt hat sich hierbei der sogenannte »tabellarische Lebenslauf«. Der hat eine Länge von zwei, maximal drei DIN-A4-Seiten und folgt einem klassischen Aufbau:
Persönliche Daten: Vor- und Nachname, Adresse, Geburtsdatum und Geburtsort, Telefonnummer, E-Mail-Adresse
Angestrebte Position: Dieser Eintrag ist kein Muss, aber ein psychologischer Trick. Sie beziehen sich damit auf die ausgeschriebene Stelle und bekräftigen Ihren Berufswunsch. Kleine Zeile, großer Effekt!
Beruflicher Werdegang: Berufliche Stationen (lückenlose Angaben nach dem Muster: MM/JJJJ – MM/JJJJ: Unternehmen, Ort und Tätigkeit), Praktika, relevante Studentenjobs oder geringfügige Beschäftigungen
Ausbildung: Studium (mögliche Stipendien), Ausbildung, Schulbildung und Schulabschlüsse (inklusive Abschlussnote)
Qualifikationen und Kenntnisse: Sprachkenntnisse, Zertifikate, Computerkenntnisse (z. B. Typo3, HTML …), Designkenntnisse (z. B. Photoshop), Weiterbildungen und Workshops
Interessen und Hobbys: Hobbys runden das Bild einer Persönlichkeit ab und werden von Personalern durchaus mit Interesse gelesen. An dieser Stelle können Sie sich also differenzieren, etwa durch: Ehrenamt, Auslandserfahrung, Sprachreisen, Auszeichnungen, Stipendien, Publikationen, Referenzen. Erwähnt wird aber nur, was für die Stelle qualifiziert und relevant ist.
Ort, Datum und Unterschrift: Immer handschriftlich in den Lebenslauf einfügen. Das Datum unterstreicht dessen Aktualität und signalisiert: Dieser Lebenslauf wurde nicht recycelt.
Dieser Aufbau des tabellarischen Lebenslaufes lässt sich beispielsweise in der Textverarbeitung WORD besonders leicht als Tabelle mit 2 Spalten (alternativ nutzen Sie die TAB-Taste – NIE die Leertaste!) einrichten.
Falls Sie noch ein Bewerbungsfoto in den Lebenslauf einfügen (seit Inkrafttreten des AGG müssen Sie das nicht mehr), verwenden Sie bitte nur hochwertige Fotos, nichts aus dem Automaten, keine Schnappschüsse oder Selfies, und das Foto als Abzug aufkleben, nicht einen Ausdruck verwenden. Standardformat: 6 mal 9 Zentimeter. Motiv: Porträt in Business-Kleidung und mit gepflegten Haaren. Das Foto kommt auf den Lebenslauf rechts oben in die Ecke. Befestigt mit Klebestift, nicht mit einer Büroklammer.
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/tabellarischer-lebenslauf/
Es kommt öfter vor, als viele meinen: Mehr als jeder dritte Bewerber macht falsche Angaben im Lebenslauf oder im Anschreiben. Die meisten lügen in der Bewerbung bei Angaben zum früheren Job, den Erfahrungen und Erfolgen. Andere frisieren die Bewerbung bei Praktika, Sprachkenntnissen, Bildungsabschlüssen oder gar Abschluss- und Arbeitszeugnissen. Riesenfehler!
Fliegt der Schwindel auf, steht nicht nur die Karriere, sondern auch der Arbeitsplatz auf dem Spiel. Falschangaben in den Bewerbungsunterlagen und Lebenslaufkosmetik können zur fristlosen Kündigung führen – auch noch Jahre nach der Probezeit.
Kritisch und juristisch heikel wird es immer bei Falschangaben und handfesten Lügen zu …
Das ist dann schon Hochstapelei, im Einzelfall sogar Urkundenfälschung. Und dafür kassiert so manch übereifriger Bewerber später die Quittung. Arbeitsrichter halten dies für kein Kavaliersdelikt, die Rechtsprechung ist da recht eindeutig: Wer seine Bewerbungsunterlagen fälscht, riskiert die fristlose Kündigung. Arbeitgeber können den Arbeitsvertrag dann auch Jahre später noch wegen arglistiger Täuschung anfechten. Folge: Der Arbeitsvertrag ist nichtig, das Arbeitsverhältnis also sofort beendet und der Arbeitsplatz futsch. Arbeitgeber können mitunter sogar Schadenersatz verlangen.
Urkundenfälschung kann wiederum mit bis zu fünf Jahren Haft oder einer saftigen Geldstrafe geahndet werden. Allein der Versuch ist eine Straftat. Wer sich mit Lügen im Lebenslauf den Job erschleicht, riskiert also viel. Eine Verjährungsfrist gibt es zwar – sie läuft aber erst an dem Tag ab, an dem der Arbeitgeber vom Schwindel erfährt und dauert dann noch ein Jahr.
Mehr dazu: https://karrierebibel.de/bewerbung-falsche-angaben/
Auch wenn klassische Bewerbungsmappen auf Papier wohl nie aussterben werden: Jede dritte Stelle wird heute über Online-Formulare besetzt. Die elektronische Bewerbung hat allerdings Tücken.
Grundsätzlich sollten Sie zwischen zwei Varianten der Online-Bewerbung unterscheiden, die immer wieder synonym verwendet werden, aber unterschiedliche Formen haben:
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, verlangen dem Bewerber aber eine unterschiedliche Vorbereitung ab. Für beide Formen gilt: Sie müssen genauso fehlerfrei und seriös formuliert sein wie die Briefbewerbung. Ein lockerer Umgangston – wie in privaten Mails – ist ein Erfolgskiller.
Für eine Online-Bewerbung können und sollten Sie zudem vorab wichtige Unterlagen zum späteren Hochladen vorbereiten und aktualisieren. Dazu gehören:
Achten Sie darauf, Ihre Dateien eindeutig zu benennen. Also nicht nur »Lebenslauf.pdf«, sondern besser »Lebenslauf_Susanne_Mustermann.pdf«. So können die Dateien zugeordnet werden, falls im System etwas durcheinandergerät.
Füllen Sie unbedingt immer ALLE Felder aus! Unvollständige Angaben führen regelmäßig zum Aus des Kandidaten, weil die Vorauswahl oft eine Maschine macht. Und die arbeitet stumpf wie ein Algorithmus nach der Regel: unvollständige Angaben bedeutet Absage.
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Ein simples Dankeschön. Es kam einen Tag nach dem Vorstellungsgespräch per E-Mail und mit persönlichen Zeilen – und verfehlte seine Wirkung nicht. Denn das ist selten nach Bewerbungsgesprächen.
Die Mehrheit handelt so: Der Tag läuft gut, das Interview war angenehm. Dann fahren die Kandidaten nach Hause und warten auf Antwort. Falsch ist das nicht, aber auch nicht clever. Wie mir einige Personaler bestätigt haben, bedanken sich nur etwa drei von 100 Bewerbern mit einem persönlichen Brief. Dabei könnten sie sich so besser abheben als durch knallbunte Mappen.
Betonen Sie mit einem so genannten Dankschreiben, dass Sie das Gespräch anregend fanden und jetzt erst recht wissen, wie gut der Job zu Ihnen passt und dass die angenehme Atmosphäre und der Gesprächspartner Ihren Wunsch erhöht haben, für dieses Unternehmen zu arbeiten. Wiederholen Sie ein bis zwei Erkenntnisse des Gesprächs und beantworten Sie offene Fragen. Danken Sie für die Zeit und Aufmerksamkeit – falls Sie gemeinsam essen waren, auch dafür – und freuen Sie sich auf eine baldige Antwort. Das alles sollte nicht länger als eine halbe Seite (oder Postkarte) sein. Selbst wenn Sie nicht mehr an dem Job interessiert sind, sollten Sie sich respektvoll bedanken. Man sieht sich immer zweimal im Leben!
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Bewerbungsgespräche sind heikel: Binnen weniger Minuten soll man das Schlaueste sagen, was einem jemals über die Lippen gekommen ist, soll vor Inspiration und Engagement nur so sprühen, soll sympathisch und motiviert sein, einen guten ersten Eindruck hinterlassen und obendrein auch noch subtil herausstreichen, warum das die einmalige Chance für das Unternehmen ist, die Bestbesetzung für die offene Position einzustellen. Jetzt, hier und heute. Und das alles unter dem hohen Stress einer typischen Prüfungssituation. Geht doch gar nicht!
Doch, geht: Tatsächlich verlaufen die meisten Bewerbungsgespräche nach einem Muster – in 5 typischen Phasen.
1. Gesprächsphase: Smalltalk
Ob wir jemanden sympathisch finden oder einstellen, entscheidet sich oft in den ersten 20 Sekunden, so das Ergebnis einer Studie der Universität von Kalifornien in Berkeley. Achten Sie daher auf Ihre Kleidung, die Körpersprache und Mimik. Halten Sie stets Blickkontakt und lächeln Sie. Bedanken Sie sich für die Einladung, aber setzen Sie sich nicht sofort hin. Das dürfen Sie erst, wenn man Sie bittet, sich zu setzen. Falls Sie den Eindruck haben, dass das Eis noch nicht gebrochen ist, erzählen Sie eine amüsante Anekdote zur Auflockerung.
2. Gesprächsphase: Kennenlernen
Oft stellt sich an dieser Stelle zuerst das Unternehmen vor – insbesondere die Stelle, die es zu besetzen gilt. Achtung: Schalten Sie jetzt bloß nicht ab, sondern beweisen Sie Präsenz! Durch entsprechende Anmerkungen (ohne Ihrem Gegenüber ins Wort zu fallen) können Sie zeigen, dass Sie gut vorbereitet sind.
3. Gesprächsphase: Selbstpräsentation
Jetzt wollen die Personaler Sie besser kennenlernen. Gern genutzte Gesprächseröffner sind Fragen wie: Erzählen Sie etwas über sich. Warum haben Sie sich bei uns beworben? Warum möchten Sie diesen Job? Warum sollten wir Sie einstellen? Sie dürfen davon ausgehen, dass Ihre Gesprächspartner die Bewerbungsunterlagen kennen. Deshalb geht es nicht darum, Ihren Lebenslauf Station für Station runterzubeten, sondern strukturiert und überzeugend wichtige Qualifikationen für den ausgeschriebenen Job herauszustreichen. Kurz: Zeigen Sie, dass Sie a) für die angestrebte Stelle qualifiziert sind und b) die Stelle für sich als logischen Karriereschritt betrachten.
4. Gesprächsphase: Rückfragen
Nun stellt Ihnen der Personaler die Frage, ob Sie noch etwas wissen möchten oder noch Fragen haben … Haben Sie, immer! Dies ist Ihre Chance, noch mehr über das Unternehmen, den Job, den Chef, die Anforderungen und die Kollegen zu erfahren. Und: Dies ist ein Test, der Ihr wahres Interesse abklopft. An der Tiefgründigkeit und Cleverness Ihrer Rückfragen kann selbst ein ungeübter Personaler erkennen, wie motiviert Sie sind.
5. Gesprächsphase: Abschluss
Das Gespräch ist fast zu Ende – und hoffentlich gut gelaufen. Auch jetzt bleiben Ihnen ein paar Optionen: Klären Sie alle wichtigen Fristen, wann und wie es weitergeht, wie lange der Auswahlprozess dauert und wann mit einer Antwort zu rechnen ist.