1

Um den Roque Nublo

Gehzeit 2.00 h

7

Die beliebteste Inseltour

Der 1803 Meter hohe Roque Nublo (»Wolkenfels«) ist das Wahrzeichen Gran Canarias, ein in vielen Liedern besungener altkanarischer Kultplatz. Der Felsfinger erhebt sich gleich einer gigantischen Skulptur 65 Meter über dem Sockelgrund und thront majestätisch über der Caldera de Tejeda. Er ist das Relikt eines ehemaligen Vulkanschlots, der durch Erosion abgetragen wurde – nur das harte Kerngestein vermochte der Kraft von Wasser und Wind zu trotzen.

Ausgangspunkt: La Goleta, 1577 m. GC-600 Km 11,2. Parkplatz; keine Busverbindung. Anmarsch möglich mit Tour 3 ab Ayacata (2 Std. zusätzlich). Höhenunterschied: Je 220 m im An- und Abstieg. Anforderungen: Recht kurze, vorwiegend leichte Wanderung auf gut ausgebauten Wegen. Hinweis: Busreisende wählen Linie 18 bis Ayacata und erreichen La Goleta mit Tour 3. Den »Wolkenfels« erlebt man am schönsten morgens und nachmittags, wenn die Touristenscharen noch nicht da oder schon abgezogen sind. Variante: Von der Degollada Blanca (3) kann man in 45 Min. nach La Culata hinablaufen und hat dort Anschluss an Tour 28 nach Tejeda sowie an Tour 25 nach Cruz de Tejeda.

Drei Wanderwege starten vom Steinplateau La Goleta (1) an der Straße GC-600 Ayacata – Cueva Grande. Wir wählen den mittleren Weg (S-70 Roque Nublo), der links am Berghang entlang verläuft, dabei anfangs nur geringfügig, später moderat ansteigt. Im Südwesten sehen wir das breite Tal von Ayacata, die weißen Häuser des Dorfes gruppieren sich um eine kleine Kirche. Vor uns der Roque Nublo, links von ihm der kleinere El Fraile (»der Mönch«), dessen Silhouette an einen betenden Klosterbruder erinnert. Wir erreichen ihn nach gut 800 m, halten uns an der Gabelung (2) rechts Richtung La Culata und beginnen – entgegen dem Uhrzeigersinn – die Umrundung des Roque Nublo. Der Weg geleitet uns an Ginsterbüschen und Kiefernbäumen vorbei in 700 m zur Gabelung Degollada Blanca (3). Wir ignorieren den Rechtsabzweig nach La Culata und bleiben stets unterhalb der steilen Felswand des Roque Nublo. Nach einer weiteren Linkskurve genießen wir eine fantastische Aussicht auf das Zentrum und den Westen der Insel: Im Vordergrund die Barrancos rund um den Roque Bentayga, dahinter die Hochebene von Acusa mit dem kantig aufragenden Massiv des Altavista. Wir gehen weiter um den Roque Nublo herum und kommen zur Gabelung Hoyetas del Nublo (4), ein kleines Schild verkündet La aventura comienza en ti (»Das Abenteuer beginnt in dir«). Geradeaus weist ein Schild nach El Aserrador (vgl. Tour 2). Wir aber schwenken mit dem Wegweiser La Goleta nach links. Der Weg verläuft vorübergehend steil bergan und führt nach wiederum 15 Min. zum Pass Las Palomas (5). Auch hier halten wir uns links und folgen dem Wegweiser zum Roque Nublo (auf dem Rückweg werden wir die Stelle erneut passieren). Über einen in Fels geschlagenen Steig laufen wir aufwärts und kommen sogleich auf das weite Nublo-Plateau. An seiner Kopfseite kauert der »Frosch« (La Rana), über ihm erhebt sich majestätisch der »Wolkenfels«. Spektakulär sind die Blicke in alle Himmelsrichtungen! Wir steuern La Rana an, lassen ihn links liegen und gelangen wenig später zur Abbruchkante des Roque Nublo (6). Auch hier ist der Blick grandios: Durch ein Felsfenster sieht man in die Tiefe – bei klarem Wetter zeichnet sich am Horizont der Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa ab. Auf dem Rückweg kehren wir – jetzt mit Blick auf eine gezackte Felswand – zum Pass Las Palomas (5) zurück, biegen links ein, an der Gabelung (2) nach 300 m rechts und laufen leicht abschüssig zur Einsattelung La Goleta (1) zurück.

Roque Nublo
Der Roque Nublo ist das Relikt eines ehemaligen Vulkanschlots, der durch Erosion abgetragen wurde – nur das harte Kerngestein vermochte der Kraft von Wasser und Wind zu trotzen. Links der »Frosch«, rechts der «Wolkenfels«.

2

Vom Aserrador zum Roque Nublo

Gehzeit 3.30 h

8

Alternativaufstieg zum »Wolkenfels«

Der klassische Aufstieg zum »Wolkenfels« (vgl. Tour 1) ist Gran Canarias meistbegangene Tour. Wer Einsamkeit sucht, kann sich dort freilich leicht fehl am Platz fühlen. Auf der hier vorgeschlagenen Wanderung, die das Nublo-Massiv von der Südwestseite erschließt, ist man meist allein und durchwandert ein malerisches Tal mit Mini-Stausee, versprengten Felsgiganten und Mandelbäumen. Anschließend geht es im Uhrzeigersinn um das Gipfelplateau des Nublo herum – und wer will, unternimmt einen kurzen Abstecher zum Fuß des Wolkenfels. Anders als bei der klassischen Nublo-Tour ist der Ausgangspunkt dieser Tour mit dem Bus erreichbar.

Ausgangspunkt: Hoya de la Vieja, GC-60 Km 12, 1418 m. 3 km westlich von Ayacata. Haltestelle Buslinie 18. Höhenunterschied: Je 350 m im An- und Abstieg. Anforderungen: Steile Passagen wechseln mit höhehaltenden ab, auf geröllige folgen bequem zu begehende Wegstrecken. Trotz der moderaten Länge eine vor allem bei hohen Temperaturen anstrengende Tour. Hinweis: Geht man am Pass Las Palomas hinauf zum Plateau des »Wolkenfels« (vgl. Tour 1), verlängert sich die Tour um 30 Minuten. Variante: Steigt man an der Degollada Blanca (3) links ab, erreicht man in 30 Min. das Dorf La Culata und kann von dort mit Tour 28 weiterwandern nach Tejeda oder mit Tour 25 nach Cruz de Tejeda.

Vom Pass Hoya de la Vieja (1), gegenüber dem Bushäuschen an der GC-60 Km 12, steigen wir auf einer breiten Betonrampe am Rand eines abgedeckten Wasserreservoirs bergan. Sogleich nimmt uns eine Erdpiste auf, die nach 150 m links einschwenkt und sich zu einem steingepflasterten Weg verengt (gelbe Markierung). Von Mandelbäumchen flankiert, schraubt er sich in schweißtreibenden Kehren hinauf. Nach dem Steilaufstieg ändert sich das Landschaftsbild: Am Fuß schwarzer Felswände liegt ein kleiner grüner Stausee, von dem sich ein Tal rampenartig hinaufzieht – weiträumig von Felsen flankiert. Wir steigen in Richtung Stausee hinab, dann wendet sich der Weg von ihm ab. Jetzt geht es wieder bergauf, nun aber auf einem bequemen, gemächlich ansteigenden Weg, der hin und wieder von Felsplatten unterbrochen ist – Steinmännchen helfen bei der Orientierung. Vereinzelte Kiefernbäume spenden an heißen Tagen etwas Schatten. Nach insgesamt 1,1 km – ungefähr auf der Höhe einer Höhle zur Linken – kommt erstmals der »Wolkenfels« in den Blick; vor ihm kauert unverkennbar der »Felsfrosch«. An der Y-Gabelung nach weiteren 300 m halten wir uns rechts und es geht wieder steiler bergauf. An der markanten Gabelung Hoyetas del Nublo (2) folgen wir dem Wegweiser nach La Culata (geradeaus) und beginnen die Umrundung des Nublo-Massivs im Uhrzeigersinn – von rechts werden wir später zurückkkommen. Abermals wandelt sich die Szenerie: Über weite Täler und Schluchten schaut man nach Westen und sieht an klaren Tagen die Nachbarinsel Teneriffa. Fast höhehaltend führt uns der Weg bequem ums Massiv. Sobald er rechts einschwenkt, besteht die Möglichkeit, ausgetretenen Spuren ein paar Minuten nach links zu einem natürlichen Aussichtspunkt zu folgen (Steinmännchen). Wir aber bleiben auf dem Hauptweg und genießen den Blick über kiefernbestandene Hänge auf Gran Canarias zweithöchsten Berg, den an einer Militärkugel erkennbaren »Schneegipfel« (Pico de las Nieves). Nach weiteren 100 m, an der Degollada Blanca (3), ignorieren wir den Linksabzweig nach La Culata (s. Variante) und laufen mit dem Wegweiser S 70 La Goleta weiter bergan. An der Gabelung (4) nach knapp 700 m biegen wir scharf rechts ab (halb links geht’s nach La Goleta) und steigen 320 m steil zum Pass Las Palomas (5) hinauf. Großartig ist das Panorama, das sich an diesem Pass bietet: An klaren Tagen schaut man von den Dünen von Maspalomas bis zum Teide auf Teneriffa! Dem Wegweiser zum Roque Nublo folgend könnte man von hier wie in Tour 1 rechts hinauf zum spektakulären Plateau des Roque Nublo steigen (siehe Hinweis). Wer den Abstecher auslässt, steigt geradeaus ab in Richtung El Aserrador. An der unscheinbaren Gabelung nach 40 m halten wir uns rechts und lassen uns hinabtreiben zu der bereits vom Hinweg bekannten Gabelung Hoyetas del Nublo (2). Wir schwenken links ein und laufen 2,3 km – diesmal mit Blick auf das sich weit öffnende Tal – zurück bis zum Ausgangspunkt am Pass Hoya de la Vieja (1).

Degollada de las Palomas
Großartig ist das Panorama, das sich an diesem Pass bietet: An klaren Tagen schaut man von den Dünen von Maspalomas bis zum Teide auf Teneriffa!
Rückweg
Nette Bekanntschaft auf dem Rückweg

3

Von Ayacata nach La Goleta

Gehzeit 2.00 h

8C

Malerischer Zubringer mit mehreren Anschlusstouren

Gezackte Steilwände und versprengte Felsblöcke verleihen dem Ayacata-Tal eine dramatische Note. Im Frühjahr ist der Weg in ein gelbes Meer getaucht, von Ayacata bis hinauf zum Roque Nublo (»Wolkenfels«) erblühen Ginsterbüsche. Im Winter präsentiert sich das Tal in weißem Gewand, allerorts öffnen sich die Blüten der Mandelbäume.

Ausgangspunkt: Ayacata, 1290 m. Haltestelle der Buslinie 18; Parkmöglichkeiten gegenüber der Bar Melo im Ortskern von Ayacata. Höhenunterschied: Je 300 m im Auf- und Abstieg. Anforderungen: Aufgrund des zu bewältigenden Gefälles anstrengende, doch gut markierte Wanderung auf restauriertem Königspfad. Einkehr: Bar in Ayacata, oft auch ein mobiler Imbissstand in La Goleta. Hinweis: Die Tour ist für Buswanderer ein obligatorischer Zubringer, denn kein Linienbus fährt am Roque Nublo vorbei und auch nicht zum Pico de las Nieves. Aber auch wer mit Auto unterwegs ist, kann an dieser Tour Gefallen finden. Varianten: Kombinationsmöglichkeiten ab La Goleta mit den Touren 1, 4 und 6.

An der Kirche von Ayacata (1) biegen wir in die Straße GC-600 zum Roque Nublo ein. Nach 15 m folgen wir einem betonierten Weg nach links (Richtungsschild S-70 La Goleta), der eine lange Straßenkehre abkürzt, sich nach wenigen Minuten der Straße annähert und wieder von ihr entfernt; vor uns die schmal aufragende Skulptur des Roque Fraile, rechts das Montañón-Massiv. Zwischen versprengten mächtigen Felsen wachsen zarte Mandelbäumchen, die ab Mitte Januar erblühen – ein fantastischer Anblick! An der Finca La Huerta Grande (2) erreichen wir nach gut 1 km die Straße und folgen dieser knapp 50 m nach links. Gegenüber dem Haus Nr. 48 nehmen wir einen über Steinstufen aufwärtsführenden Pfad. Nach weiteren 400 m haben wir erneut Kontakt mit der Straße GC-600 nahe Km 12 (3), folgen ihr 200 m nach rechts, bevor sich links der Camino Real fortsetzt. Nach weiteren knapp 350 m Aufstieg ist das Aussichtsplateau La Goleta (4) erreicht. Mehrere herrliche Wege bieten sich hier an (s. Varianten). Da man sich beim Rückweg nicht immer an die Abzweigungen des Hinwegs erinnert, sei jener hier kurz skizziert: Man nimmt den linken der drei vom Steinplateau abzweigenden Wege. Er führt in südwestlicher Richtung abwärts und mündet wenig später bei Km 12 (3) ein erstes Mal in die Straße. Nach 200 m zeigen Steinmauern zur Linken an, wo sich der Weg fortsetzt. Hinter einem Haus steigt man über Stufen abermals zur Straße hinab und folgt dieser 50 m nach links. Hinter der Finca La Huerta Grande (2) biegt man rechts in einen Weg ein, der abwärtsleitet, dann in eine Piste übergeht und in einer Kurve fast die Straße berührt. Ohne Probleme geht es weiter hinab, der Weg endet nahe der Dorfkirche im Ortszentrum von Ayacata (1).

Im Aufstieg
Im Aufstieg

4

Malerische Runde ab La Goleta

Gehzeit 4.00 h

C

Fast immer gemütliche Tour seitlich des ››Wolkenfels‹‹

Entgegen dem Uhrzeigersinn geht es am Rand der Caldera entlang mit großartigem Blick auf das Nublo-Massiv. Unterwegs passiert man einen Stausee und läuft durch lichte Kiefernhaine, im Dorf La Culata stärkt man sich, bevor man den Aufstieg in Angriff nimmt.

Ausgangspunkt: La Goleta, 1577 m. GC-600 Km 11,2. Parkplatz; keine Busverbindung. Höhenunterschied: Je 550 m im Auf- und Abstieg. Anforderungen: Anstrengend ist nur der Schlussaufstieg, sonst eine Genusstour auf restaurierten und markierten Wegen. Einkehr: Bar in La Culata, oft auch ein mobiler Imbissstand in La Goleta. Unterkunft: Zeltplatz und Holzhäuschen im Campamento El Garañón (s. Kapitel »Camping«). Hinweis: Die großartige Tour ist gleichermaßen für Bus- und Autoreisende geeignet. Mit Bus 18 führt man nach Ayacata und kommt mit Tour 3 in einer Stunde zum Startpunkt in La Goleta. Autofahrer erreichen La Goleta via Ayacata (GC-60 Km 14,3, Abzweig Roque Nublo). Varianten: 1) Kombinationsmöglichkeit mit Tour 5 bei El Garañón (2). 2) Abstecher ab Degollada de la Cumbre (5) zum Aussichtsplateau an der Degollada de Becerra (vgl. Tour 25).

In La Goleta (1) folgen wir der Straße in östlicher Richtung (ausgeschildert Llanos de la Pez / Campamento El Garañón) und kommen nach 400 m zu einem kleinen runden Aussichtsplateau mit Steinbänken am Cruz de Juan Pérez. Auf einem gepflastertem Weg steigen wir 300 m zur Talsperre Los Hornos hinab und überqueren die Staumauer. Nach weiteren 800 m gelangen wir zu einer Ebene hinauf, biegen rechts ein auf eine Piste und kommen nach 200 m zum Freizeitcamp Campamento El Garañón (2), 1680 m. Geradeaus geht es zum Pass Cruz Grande (vgl. Tour 5); wir aber wählen den links abzweigenden Fahrweg und gehen an (eingezäunten) Sportanlagen vorbei Richtung Cruz de Tejeda. Nach 300 m knickt der breite Weg rechts ein, schwenkt aber rasch auf den Ausgangskurs zurück und verläuft nun längs eines Kiefernwalds. Nach 150 m verlassen wir den Fahrweg auf einem links abzweigenden Pfad (3), Holzschild: anfangs rechts, dann links eines ausgetrockneten Bachbetts. Im weiteren Verlauf ist der Pfad stets durch Seitenmauern und Steinmännchen angezeigt. Wir kreuzen nacheinander zwei Pisten, die links zu einer Campingzone führen und kommen nach 20 Min., erst ab-, dann aufsteigend zur wenig markanten Gabelung Corral de los Juncos (4). Rechts geht es zur Kreuzung Cruce Llanos de la Pez, wir hingegen wählen den steingepflasterten Weg nach links. Über Stufen geht es aufwärts, danach ist der Weg mit groben Steinen gepflastert und führt höhehaltend am Hang entlang. Vom Sockel des Berges Montaña del Toro blicken wir hinab in den Weiler La Culata, hoch oben ragt einsam der Roque Nublo auf. Nach 10-minütigem Abstieg kommen wir zur Gabelung an der Degollada de la Cumbre (5). Hier ignorieren wir den rechts zur Straße führenden Weg und wählen den Pfad links nach La Culata (von dem sogleich rechts der Weg nach Cruz de Tejeda abzweigt – auch er bleibt unbeachtet). Am Westhang des Berges Andén del Toro steigen wir in zahlreichen Kehren hinab, ignorieren unterwegs einen Rechtsabzweig. Nach knapp einer Stunde erreichen wir die Finca La Palmita (6), das erste Wohnhaus von La Culata. Wir gehen 150 m auf der Asphaltstraße abwärts, biegen an der Gabelung rechts ein und steigen nach weiteren 200 m links über Stufen in 10 Minuten zum Dorfzentrum von La Culata (7) hinab. Die Bar und Bushaltestelle befinden sich rechts, wir gehen die Hauptstraße 200 m nach links und biegen hinter dem Haus Nr. 55 rechts in einen steingepflasterten Weg ein. Wir kreuzen den üppig bewachsenen Barranco und kommen zum Wendeplatz einer Straße, wo sich der Weg rechts fortsetzt. Ein Stück führt er an weiß getünchten Häusern vorbei aufwärts. Wir ignorieren alle Rechtsabzweige, machen Rast auf einer Steinbank (8) und kommen in gut einer Stunde zum Parkplateau von La Goleta (1).

Degollada de la Cumbre
Großartiges Panorama: Hinter Bentayga grüßt der 3718 m hohe Teide auf Teneriffa.
Abstieg zum Cumbre-Pass
Abstieg zum Cumbre-Pass

5

Von Ayacata zum Pass Cruz Grande

Gehzeit 4.15 h

8C

Camino de la Cumbre: spektakulärer Höhenweg durchs Zentralmassiv

Der Weg zum Cruz Grande, dem »großen Kreuz« am gleichnamigen Pass, führt über kiefernbestandene Hänge und felsige Höhen, vorbei an versteinerten vielfarbigen Lavaströmen. Immer wieder eröffnet er atemberaubende Ausblicke in das weitverzweigte Schluchtennetz der Insel. Im Schlussdrittel ist er fugendicht gepflastert und von Seitenmauern flankiert: nicht nur ein Paradebeispiel für einen traditionellen Königspfad, sondern zugleich einer der spektakulärsten Abstiege der Insel! Zwischen schwindelerregenden Steilwänden steigt man auf einer kurzen Strecke 400 Höhenmeter hinab.

Ausgangspunkt: Ayacata, 1290 m. Haltestelle der Buslinie 18. Endpunkt: Cruz Grande, 1249 m, Straßendurchbruch an der GC-60 Ayacata – San Bartolomé Km 19,5 (nahe Haltestelle der Buslinie 18). Höhenunterschied: 530 m im Aufstieg, 570 m im Abstieg. Anforderungen: Wanderung meist auf gut ausgebautem Camino Real, kurzzeitig auf Piste, Straße fast nie; aufgrund des Höhenunterschieds etwas anstrengend. Einkehr: Bar in Ayacata, oft auch ein mobiler Imbissstand in La Goleta. Hinweis: Diese Tour lässt sich am besten mit dem Bus Linie 18 organisieren. Dieser fährt sowohl über Ayacata als auch Cruz Grande. Tipp für Autofahrer: Um am Ende keinen Stress mit dem Fahrplan zu bekommen, könnte man das Auto am Endpunkt Cruz Grande parken und von dort mit Bus 18 zum Start nach Ayacata fahren. Varianten: 1) Abstecher zum Pico de las Nieves mit Tour 7 ab Degollada de los Hornos (5). 2) An der Passhöhe Cruz Grande stehen mehrere Anschlusswanderungen zur Wahl. Um nach San Bartolomé zu gehen, hält man sich auf der Straße rechts und folgt noch vor dem Felsdurchbruch der links abzweigenden, durch eine Kette für Autos gesperrten Piste (ausgeschildert S-50 San Bartolomé, vgl. Tour 37).

Der Aufstieg von Ayacata (1) nach La Goleta (2) ist identisch mit Tour 3. Wir lassen den Roque Nublo links liegen, folgen der Straße ostwärts und kommen nach 400 m zu einem Aussichtsplateau mit Steinbänken am Cruz de Juan Pérez. Auf einem gepflastertem Weg steigen wir 300 m zur Talsperre Los Hornos hinab, queren die Staumauer und gelangen nach weiteren 800 m zu einer Ebene, wo wir rechts in eine Piste einschwenken, die uns in 200 m zum Freizeitcamp (Campamento) El Garañón (3) bringt. Hier ignorieren wir den am Anfang des Camps links abzweigenden Fahrweg (vgl. Tour 4) und gehen noch 50 m geradeaus, um dann rechts einzubiegen. Ein breiter, 600 m langer Weg bringt uns südwärts zur Straße GC-600, die wir queren, um dem ausgeschilderten Weg SL-50 Cruz Grande 5,4 km zu folgen. Dieser verläuft parallel zur Straße durch lichten Wald. Nach etwa 600 m, kurz bevor er die Straße berührt, folgen wir links dem als Camino de Santiago (4) ausgeschilderten Treppenweg bergauf. Er führt uns entlang mehrerer Grenzsteine in 20 Min. zum höchsten Punkt der Wanderung, der 1719 m hohen Degollada de los Hornos (5) – erkennbar an einem in der Mitte zerbrochenen Betonpfosten und einem Naturparkschild. Von dort genießen wir einen herrlichen Blick über das zentrale Bergmassiv mit den Gipfeln Moriscos, Roque Nublo und Pico de las Nieves – Letzterer ist über einen Pfad zur Linken erreichbar (s. Variante). Der Weg bleibt vorerst auf Südwestkurs und verläuft durch lichten Kiefernwald abwärts. An der Gabelung nach knapp 500 m gehen wir geradeaus (hier könnte man den Steinmännchen rechts in wenigen Minuten zum Felsauge Ventana al Nublo hinauffolgen). Nach wieder 130 m ignorieren wir einen Linksabzweig in ein steiles Seitental. 400 m weiter thront zur Rechten ein Kreuz (6), cruceiro, über dem Weg, errichtet von einem Pilger anno 1996. Wo der Weg nach weiteren 400 m eine große steinige Mulde quert (Mäuerchen!), empfiehlt sich ein kurzer Abstecher nach rechts, um ein dramatisches Panorama aufzunehmen: Über felsige Abgründe schaut man auf den Wolkenfels, links von ihm erscheint bei klarer Sicht der Zuckerhut des Teide auf Teneriffa. Wieder zurück auf dem Hauptweg kommt nach 400 m erstmals der Chira-See in den Blick – tief unter uns glitzert er in der Ferne. Wenig später gelangen wir auf die felsige, herb-raue Hochebene Pargana (7) und halten uns links der Erosionsrinne. Wo der Weg links einschwenkt, stoßen wir auf einen gepflasterten Camino Real – der dramatischste Teil der Tour darf beginnen: In vielen steil angelegten Kehren führt der von dicken Mauern eingefasste Weg am Rande einer fast senkrechten, von Höhlen durchlöcherten Felswand hinab. Wir genießen einen überwältigenden Ausblick auf den grünlich schimmernden Chira-See, die Ortschaft Cercados de Araña und zwei kleine, seitwärts in die Felswand eingekerbte Stauseen. Weiter unten kreuzt der Weg einen kleinen Barranco, wird allmählich flacher und erreicht, vorbei an einem Anwesen mit Kreuzen, die von Ayacata nach San Bartolomé führende Straße GC-60. Wir biegen rechts ein und stoßen sogleich auf den Felsdurchbruch Cruz Grande (8) – die Bushaltestelle befindet sich knapp 100 m jenseits des Durchbruchs.

Königsweg
Der Königsweg ist fugendicht gepflastert.

6

Über den Montañón zur Degollada de los Hornos

Gehzeit 1.50 h

.

Abenteuerlicher Aufstieg zu einem verborgenen Kultplatz

Wie der Roque Nublo und der Roque Bentayga war auch der Montañón eine altkanarische Kultstätte. Auf seinem luftigen Gipfelplateau fühlt man sich dem Himmel näher als der Erde und genießt spektakuläre Blicke in alle Richtungen. Im ersten Abschnitt steigt man längs einer labyrinthischen Felsfestung hinauf, deren Höhlen einst die Ureinwohner nutzten. Der zweite Abschnitt der Tour hat eher gemütlichen Charakter. Für den Rück- bzw. Weiterweg wählt man eine von mehreren großartigen Varianten.

Ausgangspunkt: La Goleta, 1577 m. GC-600 Km 11,2. Parkplatz; keine Busverbindung. Höhenunterschied: Je 240 m im Auf- und Abstieg. Anforderungen: Im ersten Teil steile Abschnitte und Kraxelpartien, Orientierungssinn ist angesagt; insgesamt eine kurze, aber aufgrund fehlender Markierung vor allem bei dichten Wolken schwierige Tour. Hinweis: Wanderer fahren mit Bus 18 nach Ayacata und erreichen La Goleta mit Tour 3 in 1 Std. Autofahrer erreichen La Goleta via Ayacata (GC-60 Km 14,3 Abzweig Roque Nublo). Varianten: Ab der Dogollada de los Hornos (5) südwestwärts nach Cruz Grande mit Tour 5, oder auf den Pico de las Nieves mit Tour 7 und anschließend über El Garañón mit Tour 25 nach La Goleta zurück.

Vom unteren Rand des Parkplatzes La Goleta (1) führt ein geländergesicherter Pfad steil bergauf. Von Steinmännchen markiert schlängelt er sich – an Kiefern und Ginsterbüschen vorbei – in vielen Windungen bergauf und schwenkt rechts ein. Auf einer Kuppe erreichen wir einen betonierten Grenzpfosten (2), an dem der Steilaufstieg vorerst zu Ende ist. Der Pfosten ist der erste von mehreren mit der Aufschrift Cabildo 1953, die die Grenze zwischen den Gemeinden San Bartolomé und Tejeda markieren. Vor uns sehen wir die Kuppel auf dem Schneegipfel, hinter uns die steinerne »Prozession« des Roque Nublo. Wir gehen am Betonpfosten links vorbei und halten uns nach 260 m an einer unscheinbaren Gabelung halb links. Nach nur 80 m eine weitere Gabelung: Von unten sieht die vor uns aufragende Felswand unbezwingbar aus, doch gibt es einen Weg, sie zu erklimmen! Wir halten uns an besagter Gabelung rechts und kraxeln längs der Steilwand auf einem Steig bergan, wobei man nicht umhinkommt, die Hände zu Hilfe zu nehmen. Steinmännchen helfen bei der Orientierung. Auf einer kleinen Anhöhe inmitten der Felsarena können wir verschnaufen. Der Pfad schwenkt dann nach links und führt durch einen Felsdurchbruch, anschließend rechts und durch einen Felsgang zu einer Steilstufe, über die man kraxelnd einen sich vor uns auftuenden Felseinschnitt ersteigt. Auf dem Gipfelplateau des Montañón (3), schwarz-weißes Metallschild, erwartet uns ein überwältigendes Panorama: Der Montañón, Bindeglied zwischen »Wolkenfels« im Nordwesten und »Schneegipfel« im Südosten, bietet Ausblick auf beide – dazwischen liegen kiefernbestandene Steilhänge, Schluchten und Hochflächen. Über grauen, von Felsbrocken übersäten Basalt laufen wir in Richtung des Gipfelpfostens, um rechts unterhalb von ihm weiterzugehen (Steinmännchen!). Der deutlich sich herausbildende Weg ist von einer Trockenmauer gesäumt und eröffnet Ausblick auf die drei Stauseen Niñas, Soria und Chira. Wo die Mauer an einer Steilstufe unterbrochen ist, kraxeln wir vorsichtig über Fels hinab, wenig später bildet sich die Mauer erneut heraus und wir gelangen zu einer Einsattelung (4) an einem weiteren Betonpfosten. Ab hier ist der Weg problemlos, am Kamm entlang laufen wir aufwärts durch lichten Kiefernwald. Zur Linken blitzt zeitweilig der Stausee Los Hornos auf. Nach 800 m stehen wir an der Einsattelung und Wegkreuzung Degollada de los Hornos (5), erkennbar an einem Gemeindegrenzpfosten anno 1953 und dem Schild Monumento Natural Riscos de Tirajana. Wer nicht auf demselben Weg nach La Goleta (1) zurückgehen will, wählt eine der Varianten.

Felsdurchbruch
Kraxelpassage unterhalb des Montañón

7

Von Cruz Grande auf den Pico de las Nieves

Gehzeit 6.00 h

8C

Spektakulärer Aufstieg zum ››Schneegipfel‹‹

Ein großartiger Weg: Über weite Strecken steingepflastert und in bequemen Serpentinen angelegt, führt er vom trockenen Inselsüden durch mehrere Klima- und Vegetationszonen ins Zentrum hinauf. Zwar gilt der »Schneegipfel«, 1949 m, seit 2019 nicht mehr als Gran Canarias höchster Berg – diese Ehre gebührt dem benachbarten, 1956 m hohen Morro de la Agujerada –, doch die Aussicht, die er bietet, ist grandios!

Ausgangspunkt: Cruz Grande, 1249 m. An der GC-60 Ayacata – San Bartolomé Km 19,5; Haltestelle Buslinie 18. Höhenunterschied: Je 750 m im Auf- und Abstieg. Anforderungen: Aufgrund des Höhenunterschieds anstrengend. Einkehr: Imbissstand am Ziel.

Vom Felsdurchbruch Cruz Grande (1) gehen wir 50 m Richtung San Bartolomé zurück und biegen links in den aufwärtsweisenden breiten Weg ein (ausgeschildert S-50 = Camino de Santiago). Wenig später knickt er rechts ein und führt zu einem Rastplatz mit drei Kreuzen. Am benachbarten Haus (oft Hundegebell!) geht der Weg in einen steingepflasterten Camino Real über, der steil aufwärtsführt und Tiefblicke in den Kessel von San Bartolomé, später auch ins Tal von La Plata eröffnet. Nach 20 Min. kann man auf einer höhehaltenden Wegpassage verschnaufen, bevor der dramatische Aufstieg beginnt: In kühn angelegten Kehren, kunstvoll gepflastert und, wo nötig, durch Seitenmauern abgestützt, krallt er sich in den Steilhang – ein Meisterwerk lokaler Baukunst! Unter uns der Abgrund, über uns gigantische Felsbrocken – so steigen wir im Schweiß unseres Angesichts hinauf. Wir passieren ein kleines, in den Fels gekerbtes Staubecken und erreichen die Llanos de Pargana (2), eine rötliche Hochebene, die mithilfe von Steinmännchen und Trittspuren in Richtung Kiefernwald gequert wird. Der bald wieder deutliche Weg verläuft nun gemächlich durch schütteren Wald, knapp unterhalb des Bergkamms. 15 Min. nach der Hochebene passiert man ein Holzkreuz, nach rechts öffnet sich ein Abgrund: der Oberlauf des tief eingeschnittenen, zerklüfteten Barranco de Tirajana. Vom Holzkreuz geht es erst höhehaltend, dann über weit trassierte Stufen ansteigend zum Pass Degollada de los Hornos (3), der an einem zerbrochenen, vom Inselrat aufgestellten Betonpfosten und einem Naturparkschild erkennbar ist. Geradeaus geht es auf breitem Königsweg weiter zur GC-600, wir aber wechseln nach rechts in einen Waldpfad, der von Wanderern mit Steinmännchen markiert wurde. Durch lichten Kiefernwald führt er uns in 15 Minuten zu einer größeren Einsattelung, der Degollada de los Gatos (4), »Katzen-Pass«, und von dort, linksseitig dem Kammverlauf folgend, nach 670 m zu einer Gabelung (5): Rechts könnte man in zusätzlich 30 Minuten (hin und zurück) den Campanario ersteigen, wir aber laufen geradeaus, kreuzen nach 400 m einen breiten Weg und stehen nach weiteren 300 m an der Einsattelung Degollada Piedras Blancas (6). Von hier geht es geradeaus weiter, vorbei an Gemeindepfosten aus dem Jahr 1953. Bald wird der Blick frei auf die Militärstation auf dem höchsten Berg der Insel. Man quert steiniges Gelände, schwenkt links ein und passiert einen Mauerdurchbruch zum Mirador (Aussichtsplateau) am Pico de las Nieves (7), 1939 m. Dort genießt man eine herrliche Aussicht und kann sich an einem Imbissstand erfrischen, bevor man den – nun fast immer abschüssigen – vom Aufstieg bekannten Rückweg nach Cruz Grande (1) antritt.

Steilwand am Königsweg
Steilwand am Königsweg
Degolladas Piedras Blancas
Degolladas Piedras Blancas
Mirador Pico de las Nieves
Vom Mirador am Pico de las Nieves geht’s ein paar Schritte hinauf zur Aussichtskanzel.

8

Von Llanos de la Pez auf den Pico de las Nieves

Gehzeit 2.40 h

C

Kurzaufstieg auf den höchsten Gipfel der Insel

Vom Aussichtsplateau am Pico de las Nieves, dem »Schneegipfel«, genießt man bei klarem Wetter eines der schönsten Panoramen, das die Insel zu bieten hat. Im Nordwesten schieben sich die Bergketten der Tejeda-Schlucht wie Festungsmauern ineinander. Kaum weniger dramatisch ist der Südwesten, wo zerklüftete, senkrecht abfallende Felsen die Caldera de Tirajana umrahmen.

Ausgangspunkt: Picknickplatz Llanos de la Pez, 1655 m. GC-600 Km 8,1. Keine Busverbindung. Höhenunterschied: Je 320 m im Auf- und Abstieg. Anforderungen: Mittelschwere Wanderung vorwiegend auf guten Wegen, ab der »Schutzhütte« (Refugio) bis zum Pico de las Nieves ist Orientierungssinn nötig. Einkehr: Imbissstand auf dem Aussichtsplateau des Pico de Las Nieves, oft auch Bar in Llanos de la Pez. Unterkunft: Zeltplatz und Holzhäuschen im Campamento El Garañón (s. Kapitel »Camping«). Hinweis: Die Tour lässt sich am besten mit Auto organisieren. Busreisende haben die Wahl: Entweder mit Bus 18 nach Ayacata, dann mit Tour 3 nach La Goleta und weiter mit Tour 4 nach El Garañón. Oder mit Bus 305 nach Cruz de Tejeda und mit Tour 25 ebenfalls nach El Garañón. Von dort 600 m zur Straße GC-600 und links in 5 Minuten zum Ausgangspunkt.

Am Rastplatz Llanos de la Pez (1), GC-600 Km 8,1, startet gegenüber der ummauerten Wasserstelle eine Forstpiste in den Wald. Sie bringt uns in 700 m zu einem Refugio (2), einer »Schutzhütte«, die inzwischen zu einem Ausflugsheim für Schüler ausgebaut worden ist. Hinter dem ersten der beiden zugehörigen Häuser folgen wir der links einschwenkenden Piste, verlassen sie aber bereits nach 150 m auf einem links abzweigenden und unscheinbaren, durch Steinmännchen markierten Pfad. Steil führt er hangaufwärts und mündet gut 200 m weiter in ein trockenes Barrancobett, dem wir aufwärts folgen. Wo es nach 250 m abflacht, ignorieren wir den rechts abzweigenden breiten Weg, schwenken stattdessen ein paar Schritte weiter halb rechts in einen schmalen Pfad ein (Steinmännchen), der in einer kleinen Senke verläuft. Über uns sehen wir zwischen Kiefernbäumen unser nächstes Etappenziel, den hellen Saum des Kamms aufblitzen. Der schmale Camino führt nun wieder steiler bergauf und bringt uns in wenigen Minuten – immer von Steinmännchen gesäumt – zum Pass Degollada Piedras Blancas (3) – auf dem hier vom Inselrat postierten Betonpfeiler liest man Cabildo Insular 1953. Grandios ist die Szenerie: Wie mit dem Beil abgeschlagen bricht die Wand nach Süden hin ab, aus dem Abgrund ragt ein Felsgigant auf, hinter dem sich die riesige Wand eines Berges mit »Felsauge« erhebt. Wir gehen nach links, steigen bergan und passieren mehrere Gemeindepfosten. Bei gutem Wetter eröffnet sich der Blick auf die Militärstation auf dem höchsten Berg der Insel. Zuletzt schlängelt sich der Weg über felsigen Grund und schwenkt links ein. Durch eine unterbrochene Mauer und Leitplanke gelangen wir zum Mirador (Aussichtsplateau) am Pico de las Nieves (4), 1939 m, und genießen den Weitblick über die Insel. Anschließend kehren wir in 25 Minuten zu der vom Hinweg bekannten Degollada Piedras Blancas (3) zurück. Geradeaus halten wir auf eine Felskuppe zu, queren einen breiten Weg und ignorieren nach weiteren 5 Minuten an einer Gabelung (5) den Linksabzweig zum Aussichtsberg Campanario. Fortan verläuft der bequeme, immer gut sichtbare Weg an der rechten Hangseite – mal höhehaltend, mal abfallend. Nach 600 m durchlaufen wir die Passhöhe Degollada de los Gatos (6) und lassen uns nach kurzzeitigem Anstieg 800 m zur Wegkreuzung am Pass Degollada de los Hornos (7) hinabtreiben. Er ist erkennbar am nicht mehr intakten Gemeindepfosten und dem Schild Monumento Natural Riscos de Tirajana. Links geht es nach Cruz Grande (s. Tour 5), geradeaus zum Montañón (s. Tour 6, schwierig). Wir dagegen halten uns rechts und wandern über einen gut ausgebauten Königsweg, den Camino de Santiago, 1,3 km hinab. Das letzte Stück legen wir über Steinstufen zurück, dann sehen wir vor uns die Straße GC-600 (8). Um nicht auf Asphalt laufen zu müssen, schwenken wir rechts ein und spazieren durch Kiefernwald parallel zur Straße zum Startpunkt zurück. Nach 500 m, an einer Straßenkurve, ignorieren wir den links nach El Garañón abzweigenden Weg und gelangen in gut 5 Minuten zum Rastplatz Llanos de la Pez (1), dem Ausgangspunkt der Tour.

Mirador Pico de las Nieves
Sonnenuntergang am Pico des las Nieves, über dem Wolkenmeer mit Blick in Richtung Teneriffa, überragt vom Teide

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Von Cruz de Tejeda zu den Cuevas del Caballero

Gehzeit 2.50 h

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Aussichtsrunde am zentralen Pass

Kurz ist die Runde, doch sie bietet viel: Grandios sind die Blicke über verwitterte Gebirgsfestungen und das Meer hinweg bis Teneriffa! Schon die Ureinwohner hat die Aussicht berauscht: Am Wendepunkt des Wegs entdeckt man, zwischen Felsbrocken versteckt, die »Höhlen des Herrn«. Sie sind mit Dreiecksgravuren verziert, die aufs weibliche Geschlecht anspielend wahrscheinlich Fruchtbarkeitsritualen dienten. Zurück geht es auf einer bequemen Waldpiste, von der man an lichten Stellen und bei klarer Sicht über Gran Canarias Nordhänge bis Las Palmas blicken kann.

Ausgangspunkt: Parador Cruz de Tejeda, 1509 m. Schnittpunkt wichtiger Inselstraßen, GC-15 Km 24,5; Haltestelle der Buslinie 305. Höhenunterschied: Je 360 m im Auf- und Abstieg. Anforderungen: Nur anfangs steil und anstrengend, danach in leichtem Auf und Ab auf gut ausgebautem Weg und Forstpiste. Bei starkem, böigem Wind und dichten Wolken ist der Wegabschnitt zwischen Wegpunkt 3 und 4 für Schwindelanfällige etwas riskant, dann besser auf der Forstpiste bleiben. Einkehr: Restaurants am Cruz de Tejeda. Unterkunft: Hotel Parador in Cruz de Tejeda (s. Kapitel »Unterkünfte«), Unterkünfte aller Preisklassen in Tejeda. Varianten: 1) Wer mit dem Auto unterwegs ist und sich das steile Anfangsstück ersparen möchte, beginnt die Wanderung am Aussichtspunkt an der Degollada de las Palomas (2), erreichbar über die Straße GC-150 Cruz de Tejeda – Pinos de Gáldar nahe Km 9. 2) Kombination ab Cuevas del Caballero (4) mit Tour 10 nach Artenara. 3) Hinter der Kreuzung am Cruz de los Moriscos (5) kann man mit Tour 20 nach Pinos de Gáldar weiterlaufen und von dort nach Fontanales (Tour 21) oder Guía (Tour 55).