Vorwort

Liebe Freunde des unterhaltsamen Horrorfilms,

das Jahr 2017 hielt einige denkwürdige Momente bereit: Horror-Meister George A. Romero ging im Alter von 77 Jahren von uns, die 3. Staffel von "Ash vs. Evil Dead" wurde abgedreht - kommt aber erst 2018 heraus - und der eigenwillige Slasher "Get Out" sahnte bei den diesjährigen Gotham Awards mal so richtig ab. Damit hat er sogar gute Chancen, als "Bester Film des Jahres" bei der kommenden Oscar-Verleihung gekürt zu werden. Und auch eine Neuigkeit in eigener Sache: Horrormagazin.de unterstützte als offizieller Partner eine Filmreihe mit dem Namen "Fright Night", die in einem kleinen Kino in Norddeutschland lief.

Selbstredend haben wir in unserem Kompendium wieder jede Menge Filme, die irgendwas mit dem Tod zu tun haben. Darum heißt der Titel für das Horrorfilm-Jahrbuch 2017 auch "Das tote Fenster". Die ausgewählten Filme kommen aus allen unseren Qualitätsstufen. Kurz gesagt: 20 Filme, die man lieben oder hassen kann. Wir tun das, indem wir sie auf einer Skala von 1 (mies) bis 5 (brillant) Sternen bewerten. Von gierigen Zombies über verfluchte Häuser bis hin zu skrupellosen Killerpuppen ist mal wieder alles dabei. Viel Spaß beim Lesen.

An dieser Stelle möchte ich auch einen herzlichen Dank an das Redaktionsteam von Horrormagazin.de aussprechen. 2017 bestand es aus Andreas Harms (Martin Riggs), Michael Derbort (Angus Sc.), Michael Hahn (Rick Deckard) und mir (Ash Williams).

Viele Grüße

Janko Sebök
Mitgründer und Redakteur von Horrormagazin.de


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Cult of Chucky


Die Mörderpuppe mischt jetzt eine Irrenanstalt auf.

Chucky die Mörderpuppe ist zurück, mal wieder. In seinem mittlerweile siebten Abenteuer macht der kleine Racker eine Irrenanstalt unsicher. Auch andere alte Bekannte sind mit von der Partie.

Die Geschichte


Vier Jahre nach den Ereignissen in "Curse of Chucky" sitzt Nica Pierce (Fiona Dourif) in einer Irrenanstalt. Sie glaubt, ihre Familie ermordet zu haben, und hält Chucky für ein Hirngespinst.

Ihr Psychiater versucht an ihr eine neue Behandlungsmethode – die Konfrontation mit einer Chucky-Puppe. Als sich merkwürdige Ereignisse häufen und es zum ersten Mordfall in der Anstalt kommt, wachsen in Nica ernsthafte Zweifel, ob nicht vielleicht doch mehr an der Geschichte um das mörderische Kinderspielzeug dran ist.

Filmkritik "Cult of Chucky"


"Cult of Chucky" ist der bereits siebte Teil der langlebigen Reihe um die zum Leben erwachte Killerpuppe. Wie gewohnt sorgt im englischen Original Kultschauspieler Brad Dourif für dessen markante Stimme. Und wie bereits im Vorgänger "Curse of Chucky" ist auch Dourifs Tochter Fiona wieder dabei. Außerdem gibt es abermals ein Wiedersehen mit Andy (Alex Vincent), dem Chucky schon in den ersten drei Teilen das Leben schwermachte, und Chuckys Braut Tiffany (Jennifer Tilly). Für Drehbuch und Regie zeichnete erneut Don Mancini verantwortlich. Er ist der Erfinder der Reihe und war Regisseur der vorherigen Teile.

Einen Chucky-Film zu sehen fühlt sich also mittlerweile an, als ob wir einen alten Bekannten wiederträfen. So auch beim neuen Werk. Wirklich spannend oder aufregend ist das alles also leider nicht mehr. Auch wenn Mancini der ausgelatschten Handlung ein paar neue und selbstironische Aspekte abgewinnen kann und zumindest am Ende endlich mehr Leben und ordentlich Blut in die Bude kommen.

Daneben setzt der Filmemacher vor allem aber auf überbordenden Stil: Der Schauplatz in einer abgelegenen Irrenanstalt sorgt mit Dauerschnee und hellen Innenräumen im wahrsten Sinne des Wortes für coole und teils surreale Bilder. Außerdem wartet Mancini mit filmischen Mitteln wie Split-Screens und ausgefeilten Kamerafahrten auf. Leider sieht man dem Film aber auch an, dass er direkt für den Videomarkt produziert wurde. Das schmälert den positiven visuellen Eindruck.

Mit rosaroter Chucky-Brille und Nostalgie-Bonus macht das insgesamt noch drei Sterne. Für einen möglichen achten Teil hat Mancini übrigens in Aussicht gestellt, dass Chucky wie schon Kollege Jason Voorhees den Weg ins All findet. Na dann …

Die Versionen


Der Film erscheint bei uns in der längeren Unrated-Version, die vor allem gegen Ende ziemlich blutig wird und von der FSK ab 18 Jahren freigegeben ist. Passt schon.

Das Urteil von Horrormagazin.de


Leidlich spannender Eintrag der Endlos-Reihe, der zumindest erzählerisch und visuell neue Akzente setzen soll.

3 von 5 Sterne (Rick Deckard)

Filmdaten


Regie: Don Mancini
Jahr: 2017
Land: USA
Verleih: Universal Pictures

http://www.horrormagazin.de/filmdatenbank/cult-of-chucky/

Wrong Trail – Tour in den Tod


Ein Wald, ein Fahrrad, ein Virus

Was in Chile beim Mountainbiking so alles passieren kann, zeigt "Wrong Trail – Tour in den Tod" auf dramatische Weise. Der Filmtitel heißt im Original übrigens "Downhill" und bekam für den deutschen Markt den deutlich deutscheren Namen "Wrong Trail". Aha. Akustische Ähnlichkeiten mit dem Horror-Hit "Wrong Turn" sind natürlich rein zufällig.

Die Geschichte


Das Pärchen Joe (Bryce Draper) und Stephanie (Natalie Burn) lässt sich von Kumpel Pablo (Ariel Levy) zu einem Downhill-Wettkampf in Chile überreden. Bei diesem halsbrecherischen Sport geht es darum, möglichst schnell mit dem Fahrrad den Berg herunter zu rasen. Joe zögert zunächst, denn bei seinem letzten Rennen starb ein guter Freund von ihm.

Die beiden wollen vor Wettkampfbeginn schon einmal die Strecke testen. Allerdings kommen sie nicht weit. Ihre Tour wird von Schüssen unterbrochen. Sie suchen nach der Ursache und finden in einem Auto einen lebensgefährlich verletzten Mann. Der Unbekannte scheint mit einem Virus infiziert worden zu sein. Als sie per Funk Hilfe anfordern, wird eine Gruppe Killer auf sie aufmerksam. Noch wissen sie nicht, dass sie sich in höchster Lebensgefahr befinden – nicht nur, weil sich auch Joe mit dem Virus angesteckt hat.

Filmkritik "Wrong Trail – Tour in den Tod"


Vielleicht war es ein Fehler, aus "Wrong Trail" keinen typischen Found-Footage-Film zu machen. Schließlich bringt ein amateurhaft verwackeltes Bild immer ein bisschen das "Mitten-im-Geschehen-sein"-Gefühl mit. Das funktioniert bei "Wrong Trail" nämlich nicht so richtig. An vielen Stellen werden wir uninspiriert berieselt. Ein paar dieser schnellen Filmaufnahmen gibt es zwar schon, das ist aber einfach zu wenig.