Das große Evangelium Johannes, Band 1

Studienausgabe




Jakob Lorber (Autor)


Gerd Gutemann (Herausgeber) Text aus www.j-lorber.de


Annabelle Garcia Wisser (Cover) www.annigrafik.com




Autor und Herausgeber


Jakob Lorber (Autor)


Jakob Lorber (1800-64) war als Person einfach, bescheiden, hilfsbereit und großzügig. Er lebte und arbeitete unauffällig und zurückgezogen im Stillen. Was aber seine Tätigkeit zwischen 1840-64 als 'Schreibknecht Gottes' betrifft, ist sie von Inhalt, Bedeutung und Umfang nicht nur außergewöhnlich, sondern erfüllt eine Vielzahl von Vorhersagen aus dem biblischen Johannes-Evangelium:   

Der Evangelist Johannes hat in seinem Evangelium bei Weitem nicht alles über Jesu Wirken und Lehren überliefert (Joh. 21,25), weil dazu  damals die verständnismäßigen Voraussetzungen nicht vorhanden waren. Jesus versprach, dass er selbst  (Joh.14,21) seine damaligen  Lehren, Ereignisse, Heilungen, Zeichen und Wunder und weitere Inhalte in späterer Zeit viel ausführlicher  (Joh.14,26; Joh.16,13) erneut durch Propheten offenbaren werde (Joh.14,21). Die  ursprünglichen Lehren sollen dann unverhüllt-offen statt in schwer verständlichen Gleichnissen und Entsprechungen erfolgen (Joh.16,25).  Diese Wiederoffenbarung erfolge durch innerlich deutlich hörbare Worte (Joh.16,13), die dann  (wie bei einem Diktat) vom Offenbarungsempfänger niedergeschrieben werden können. Ebenso würde Jesus selbst aktuellere Zukunftsvorhersagen und weitere Mitteilungen zu wichtigen Themen übermitteln. (Joh.16,13).

Jede einzelne diese Verheißungen Jesu wurden durch den 'Schreibknecht Gottes' Jakob Lorber eingelöst und haben sich dadurch als Wahrheit erwiesen. Durch diesen Propheten offenbarte Jesus durch das 'innere Wort' erneut wie in einer Biografie anschaulich, spannend und gut verständlich - vor allem aber sehr ausführlich (über fünftausend Seiten, 10 Bände!) - seine Lehren, Ereignisse, Kontakte, Taten und die Reaktionen seiner Jünger und Gegner in den Jahren 23-27 n. Chr. 


Noch kein anderer Prophet hat auch so viele Vorhersagen (lt. Joh.16,13) zu verschiedensten Bereichen vermittelt, von denen der größte Teil bisher eingetroffen ist. Das verheißt, dass auch die noch offenen Zukunftsereignisse wie vorhergesagt, eintreten dürften.


Da durch Lorber auch zahlreiche weitere Themen (weitere ca. fünftausend Seiten) durchs 'innere Wort' niedergeschrieben wurden, erfüllten sich auch diese Verheißungen aus dem biblischen Johannes-Evangelium. (Joh.16,13)

Er erfüllt darüber hinaus viele weitere Kriterien, die für einen echten Propheten Gottes zutreffen müssen. Vom Umfang und der Differenziertheit seiner Offenbarungen her gesehen dürfte Lorber damit der größte und wichtigste Prophet Gottes aller Zeiten sein.  


 

Gerd Gutemann (Herausgeber)

Herausgeber Gerd Gutemann digitalisierte zusammen mit zwei Freunden zwischen 1986-1999  in Privatinitiative alle Werke Jakob Lorbers, die auf der Homepage www.j-lorber.de veröffentlicht sind.

Für dieses eBook nahm der Herausgeber folgende Aktualisierungen und Nutzungserweiterungen im Vergleich zur 7. Druckauflage des Lorber-Verlages (1981) vor:

1. Alle Überschriften wurden neu formuliert.

2. Die Texte der verwendeten Auflage wurden anhand eines Vergleichs mit der gescannten Erstauflage im Bedarfsfall wieder stärker dem Urtext angeglichen. Sprachlich inzwischen veränderte Worte und Schreibweise wurden der heutigen Sprechweise und Rechtschreibung angepasst, ohne den Sinn zu verändern.

3. Zusätzliche externe Links aktualisieren, erweitern und vertiefen wichtige Stichworte, Inhalte oder Personenbeschreibungen im Internet.

So wird das eBook nicht nur ein ideales Lese- und Nachschlagewerk, sondern auch  zu einer Studienausgabe. Dies erweitert seinen Nutzen im Vergleich zum gedruckten Buch beträchtlich.


Inhalts-Kurzfassung, Bemerkungen zum Titel 'Das große Evangelium Johannes'

Der Evangelist Johannes hat am Korrektesten den zeitlichen Ablauf der öffentlichen Lehrzeit Jesu (23-27 n. Chr.) dargestellt. Was er über Jesu Lehren und Wirken in seinem Evangelium berichtet, umfasst nur einen kleinen Teil des damals von Jesus Gelehrten und Gewirkten (s. Joh. 21,25).

Dem Ablauf des biblischen Johannes-Evangeliums von Vers zu Vers folgend, erhielt Jakob Lorber zwischen 1851 bis 1864 sehr viel ausführlicher die Lehren, Ereignisse, Kontakte, Taten und Wunder Jesu, sowie die Reaktionen seiner Jünger und Gegner durch die 'innere Stimme' wörtlich diktiert. Diese verbal-inspirierten Berichte über Jesu Lehrzeit aus den Jahren 23-27 n. Chr. sind sozusagen eine 'Biografie der Lehrzeit Jesu aus dem Jenseits' aus der Sphäre Jesu. Sie sind so differenziert, genau und umfassend, dass sie 10 Bände mit jeweils über 500 Druckseiten füllen. Darum sind diese Bände aus Lorbers Niederschriften auch betitelt als 'Das große Evangelium Johannes'.  


Im 1. Band werden die Verse des biblischen Johannes-Evangeliums vom Anfang bis Kapitel 4,54 chronologisch dargestellt. Zeitlich umfassen die Schilderungen des ersten Bandes den Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu einige Wochen vor Ostern bis zum Sommer. 


Was im biblischen Johannesevangelium in teils schwer verständlichen Gleichnissen und Entsprechungen geschildert ist, wird in Lorbers Offenbarungen unverhüllt-offen (gemäß Joh.16,25), in klaren, eindeutigen Worten von Jesus ausgelegt. In lebendigen, spannenden, gut verständlichen Schilderungen kann man geradezu wie ein Teilnehmer das öffentliche und private Leben Jesu mitverfolgen.


Ein tieferes, besseres Verständnis der Verse des biblischen Johannes- Evangeliums entsteht dadurch, dass in dieser 'Biografie-Wiederoffenbarung' Vers für Vers erkennbar wird, wie es zu einer Lehre, einem Heilungs- oder sonstigen Wunder kam und wie die Umgebung darauf reagierte. Da nicht nur Jesu Zuhörer, sondern auch seine Jünger (und Bibelleser) viele Gleichnisse nicht verstanden, erhellen die wieder offenbarten Erklärungen Jesu, was unter den jeweiligen Lehren gemeint ist.  


So entfaltet sich auch lebendig-anschaulich die Art, wie Jesus Kontakte pflegte z.B. zu Familie, Jüngern, Priestern, Pharisäern, lokalen und überregionalen römischen Machthabern und vielen weiteren Personen, die nur zum Teil in den Evangelien erwähnt werden.

 
Viele Details zu Personen, Orten, Landschaften, Kultur, Religion, Politik, Militär etc. - vor allem von Juden, Römern und Griechen - vermitteln auch aufschlussreiche Einblicke in die Verhältnisse um die Zeit von 23-27 n. Chr.  

 



1. Prolog: Gottes ewiges Wort wird Mensch in Jesus.

 

Johannes.01,01 ] Im a Anfang war das Wort, und b das Wort war bei Gott, und c Gott war das Wort. (a 1. Mose.01,01; 1. Johannes.01,01-02; Offenbarung.19,13.; Sprüche.08,22-23; Kolosser.01,17; Offenbarung.01,02; jl.ev08.116,03 bSprüche.08,29-30; Johannes.17,05; Johannes.06,46; Johannes.17,24; cPhilipper.02,06; 1. Johannes.05,07; Johannes.20,28 f.; jl.gso1.051,23)


01] Dieser Vers hat schon eine große Menge von allerleigestaltigen Irrdeutungen und Auslegungen zur Folge gehabt; ja, es bedienten sich sogar barste Gottesleugner eben dieses Textes, um mit dessen Hilfe Meine Gottheit umso sicherer zu bestreiten, da sie die Gottheit im Allgemeinen verwarfen. Wir wollen aber nun solche Finten nicht wieder vorführen, wodurch die Verwirrung nur noch größer statt kleiner würde, sondern sogleich mit der möglich kürzesten Erklärung ans Tageslicht treten; diese, als selbst Licht im Licht des Lichtes, wird von selbst die Irrtümer bekämpfen und besiegen.

02] Ein Hauptgrund des Unverständnisses solcher Texte liegt freilich wohl leider in der sehr mangelhaften und unrichtigen Übersetzung der Schrift aus der Urzunge in die Zungen der gegenwärtigen Zeit; allein es ist gut so. Denn wäre der Geist solcher Texte nicht so wohl verborgen, als er es ist, so wäre das Heiligste darin schon lange allertiefst entheiligt worden, was da von größtem Übel wäre für die gesamte Erde; so aber hat man nur an der Rinde genagt und konnte zum lebendigen Heiligtum nicht gelangen.

03] Nun aber ist es an der Zeit, den wahren inneren Sinn solcher Texte zu zeigen Allen, die da würdig sind, daran teilzunehmen; dem Unwürdigen aber soll es teuer zu stehen kommen, denn Ich lasse bei solcher Gelegenheit mit Mir durchaus keinen Scherz treiben und werde nie einen Handel annehmen.

04] Nach dieser nötigen Vorerinnerung aber folge nun die Erläuterung; nur bemerke Ich noch Das hinzu und sage, dass hier nur der innere, seelisch-geistige Sinn zu verstehen ist, nicht aber auch der allerinnerste, reinste Himmelssinn. Dieser ist zu heilig und kann für die Welt unschädlich nur Solchen erteilt werden, die ihn suchen durch ihren Lebenswandel nach dem Wort des Evangeliums. Der bloß innere, seelisch-geistige Sinn aber lässt sich leicht finden, manchmal schon durch die richtige, zeitgemäß entsprechende Übersetzung, was nun sogleich bei der Erläuterung des ersten Verses sich zeigen soll.

05] Sehr unrichtig und den inneren Sinn sehr verhüllend ist der Ausdruck 'Im Anfang'; denn dadurch könnte sogar der Gottheit ewiges Dasein bestritten und in Zweifel gezogen werden, was auch von einigen älteren Weltweisen geschehen ist, aus deren Schule die Gottesleugner dieser Zeit auch so ganz eigentlich hervorgegangen sind. So wir aber nun diesen Text recht geben werden, da wird die Hülle nur sehr dünn erscheinen, und es wird nicht schwer sein, den inneren Sinn durch solche leichte Hülle recht wohl und manchmal sehr genau zu erspähen.

06] So aber laute die richtige Übersetzung: Im a Urgrund, oder auch in der Grundursache (alles Seins), war das Licht (der große heilige Schöpfungsgedanke, die wesenhafte Idee). b Dieses Licht war nicht nur in, sondern auch bei Gott, das heißt, c das Licht trat als wesenhaft beschaulich aus Gott und war somit nicht nur in, sondern auch bei Gott und umfloss gewisserart das urgöttliche Sein, wodurch schon der Grund zu der einstigen Menschwerdung Gottes gelegt erscheint, was im nächstfolgenden Text auch schon von selbst ganz hell ersichtlich wird. (a1. Mose.01,01; 1. Johannes.01,01-02; Offenbarung.19,13.; Sprüche.08,22-23; Kolosser.01,17; Offenbarung.01,02; jl.ev08.116,03 bSprüche.08,29-30; Johannes.17,05; Johannes.06,46; Johannes.17,24; cPhilipper.02,06; 1. Johannes.05,07; Johannes.20,28 f.; jl.gso1.051,23)

07] Wer oder was war denn so ganz eigentlich dieses Licht, dieser große Gedanke, diese heiligste Grundidee alles künftigen, wesenhaften, freiesten Seins? - Es war unmöglich etwas Anderes als eben a Gott Selbst, weil in Gott, durch Gott und aus Gott unmöglich etwas Anderes als Gott Selbst nur Sich in Seinem ewig vollkommensten Sein darstellte; und so mag dieser Text auch so lauten: (aJohannes.01,01*; Philipper.02,06; 1. Johannes.05,07; Johannes.20,28 f.)

08] a In Gott war das Licht, das Licht durchfloss und umfloss Gott, und c Gott Selbst war das Licht. (aJohannes.01,01*; Sprüche.08,29-30; Johannes.17,05; Johannes.06,46; Johannes.17,24; bPhilipper.02,06; 1. Johannes.05,07; Johannes.20,28 f.) 


Johannes.01,02 ] Dasselbe war im Anfang bei Gott. (a 1. Mose.01,01; Sprüche.08,22; Johannes.08,58)


09] So nun der erste Vers zur Genüge erleuchtet, von Jedermann einigen Lichtes leicht begriffen werden kann, so erklärt sich der zweite Vers von selbst und besagt nur zeugnisweise, dass das obbeschriebene Wort oder Licht oder der große Schöpfungsgedanke nicht ein in der Folge des Urgottseins entstandener, sondern ein mit Gott als Selbst Gott gleich ewiger ist und somit nimmer irgend einen einstigen Entstehungsprozess in sich birgt, darum es denn auch gewisserart zeugnisweise erklärend heißt: a Dasselbe war im Anfang oder im Urgrund alles Seins und alles späteren Werdens als Urgrund selbst bei, in und aus Gott, also Selbst durch und durch Gott. (aJohannes.01,02*; 1. Mose.01,01; Sprüche.08,22; Johannes.08,58; jl.ev01.001,09)


Johannes.01,03 ] a Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. (a Psalm.033,06; 1. Korinther.08,06; Kolosser.01,16-17; Epheser.03,09; Hebräer.01,02; Offenbarung.04,11)


10] In diesem Vers bezeugt sich das nur gewisserart als betätigt und handgreiflich, was da schon im ersten Vers sich als das 'Wort' oder 'Licht' im Urgrund alles Seins und Werdens völlig gegenwärtig, aber noch nicht als schon ausgegangen bewerkstelligt, klar dargestellt hatte.

11] Es soll demnach dieser dritte Vers rein gegeben auch so lauten: a Alles Sein wurde aus diesem Ursein, welches in Sich Selbst ist der ewige Urgrund Seines Seins durch und durch. Dieses Seins Licht, Wort und Wille stellte Sein höchst eigen Licht, Seine urewige Schöpfungsidee aus Sich Selbst ins feste beschauliche Dasein, und nichts gibt es in der ganzen ewigen Unendlichkeit, was nicht aus demselben Urgrund und auf demselben Weg ins erscheinliche und beschauliche Dasein getreten wäre. (aJohannes.01,03*; Psalm.033,06; 1. Korinther.08,06; Kolosser.01,16-17; Epheser.03,09; Hebräer.01,02; Offenbarung.04,11; jl.ev10.010,11-12)

12] Wer nun diese drei ganz klar erläuterten Verse vollends aufgefasst hat, dem ist der Vers 4 schon von selbst notwendig einleuchtend klar.


Johannes.01,04 ] In a Ihm war das Leben, und das Leben war das b Licht der Menschen. (a Johannes.05,26; 1. Johannes.05,11; bJohannes.08,12; Johannes.09,05; Johannes.12,35 .46)


13] Es versteht sich ja schon bei weitem von selbst, dass ein Urgrundsein alles Seins, das Licht alles Lichtes, der Urgedanke aller Gedanken und Ideen, die Urform als der ewige Urgrund aller Formen fürs Erste nicht formlos und fürs Zweite nicht Tod sein konnte, da dieser den vollsten Gegensatz alles wie immer gearteten Seins im Grund des Grundes bezeichnet. a In diesem Wort oder Licht oder in diesem großen Gedanken Gottes in Gott, und im Grund des Grundes Gott Selbst, war sonach ein vollkommenstes Leben. Gott war so das urewigste, vollkommenste Grundleben in und aus Sich Selbst durch und durch, und dieses Licht oder Leben rief aus Sich die Wesen, und dieses Licht oder dieses Leben war das Licht und so auch das b Leben in den Wesen, in den aus Ihm hervorgegangenen Menschen; und diese Wesen und Menschen waren sonach völlig ein Ebenmaß des Urlichtes, das in ihnen das Sein, Licht und so auch ein dem ewigen Ursein völlig ähnliches Leben bedingte. (aJohannes.01,04*; Johannes.05,26; 1. Johannes.05,11; bJohannes.08,12; Johannes.09,05; Johannes.12,35 .46)

14] Da aber das Urleben Gottes ein ganz vollkommen freies ist und sein muss, da es sonst so gut wie gar kein Leben wäre, dieses gleiche Leben aber in den geschaffenen Wesen ein und dasselbe Leben sein muss, ansonst es auch kein Leben und als sonach Nichtleben auch kein Sein wäre, so ist es ja nur zu handgreiflich klar, dass den geschaffenen Wesen, Menschen, nur ein vollkommen allerfreiestes Leben gegeben werden konnte, das sich selbst als ein vollständiges Fühlen, aber aus eben diesem Gefühl auch ersehen musste, dass es kein aus sich selbst hervorgehendes, sondern nur als ein völlig ebenmäßiges aus Gott nach Dessen ewig allmächtigem Wollen hervorgegangen ist.

15] Diese Wahrnehmung musste in allen geschaffenen Wesen vorhanden sein gleich der, dass ihr Leben und Sein ein völlig Gott ebenmäßiges sein muss, ansonst sie wieder weder ein Leben noch irgend ein Sein hätten.

16] So wir aber diesen Umstand näher betrachten, so ergibt es sich, dass sich in den geschaffenen Wesen notwendig zwei Gefühle begegnen müssen und zwar erstens und zunächst das Gefühl der göttlichen Ebenmäßigkeit oder des Urlichtes Gottes in ihnen und zweitens aus eben diesem Licht aber dann auch notwendig das Gefühl des zeitgemäßen Werdens durch den Urwillen des Schöpfers.

17] Das erste Gefühl stellt das Geschöpf unbedingt dem Schöpfer gleich und wie aus sich hervorgehend völlig unabhängig von dem ewigen Urgrund, als gleichsam solchen in sich selbst fassend und bergend; das zweite aus diesem ersten notwendig hervorgehende Lebensgefühl aber muss sich dennoch als ein vom eigentlichen Urgrund aus sich hervorgerufenes und erst in der Zeitenfolge als in sich selbst als frei manifestiertes und somit vom Haupturgrund sehr abhängiges ansehen und betrachten.

18] Dieses demütigende Gefühl aber macht das erste Hoheitsgefühl ebenfalls zu einem Demutsgefühl, was fürs Hoheitsgefühl freilich wohl eine höchst und unumgänglich nötige Sache ist, wie es in der Folge ganz klar gezeigt wird.

19] Das Hoheitsgefühl streitet ganz gewaltig gegen solch eine Erniedrigung und will das zweite Gefühl erdrücken.

20] Durch solchen Kampf aber entsteht dann Groll und am Ende Hass gegen den Urgrund alles Seins und aus dem gegen das niedere Demuts- oder Abhängigkeitsgefühl; dadurch erlahmt und verfinstert sich aber dann das Hoheitsgefühl, und es wird aus dem Urlicht im geschaffenen Wesen Nacht und Finsternis. Diese Nacht und diese Finsternis erkennt dann kaum mehr das Urlicht in sich und entfernt sich so, als blind und dabei dennoch selbständig, vom Urgrund seines Seins und Werdens und erkennt solchen nicht in seiner Verblendung. 


Johannes.01,05 ] Und das Licht a scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. (a Johannes.03,19; Matthäus.04,16; jl.ev01.021,09) 


21] Daher mag dann dieses a Urlicht leuchten in solcher Nacht, wie es auch leuchten mag; da aber die Nacht, die wohl auch aus dem Licht entstanden ist, keine ordentliche Sehe mehr hat, so erkennt sie das Licht nicht, das da kommt in solche Nacht, um selbige wieder ins rechte Urlicht umzugestalten. (aJohannes.01,05*; Johannes.03,19; Matthäus.04,16)

22] Sogestaltig kam denn auch Ich als das ewige Ursein alles Seins und als das a Urlicht alles Lichtes und Lebens in die Welt der Finsternis zu denen, die aus Mir waren; aber sie erkannten Mich nicht in der Nacht ihres ermatteten Hoheitsgefühls! (aJohannes.01,05*; Johannes.03,19; Matthäus.04,16)

23] Denn dieser 5. Vers deutet eben darauf hin, wie nach und in den ursprünglichen Maßen und Verhältnissen Ich als ganz Derselbe, Der Ich von Ewigkeit war, in diese von Mir und aus Mir geschaffene Welt komme und diese Mich nicht erkennt als ihr eigenstes Grundsein.

24] Aber Ich als der Urgrund alles Seins musste ja aus Meinem urewigen Alllicht sehen, wie das Hoheitsgefühl als Urlicht in den Menschen durch den fortwährenden Kampf stets matter und schwächer und sonach als Lebenslicht auch dunkler und am Ende gar finster wurde, und dass demnach die Menschen, so Ich zu ihnen in dem ihnen aus Mir gegebenen Ebenmaß käme, Mich nicht erkennen würden, wenigstens gar sehr Viele nicht, besonders so Ich als ein reiner Deus ex machina (plötzlich auftretender Gott, d. Hg.) ganz unerwartet und unvorbereitet in beschränkter Menschenform zu ihnen käme, und Ich es Mir dann Selbst zuzuschreiben hätte, dass Mich die Menschen als unvorbereitet auf solch Meine Ankunft, unmöglich erkennen könnten. 


Matthäus.03,01] Zu der Zeit kam a Johannes der Täufer und predigte in der Wüste des jüdischen Landes (a = Markus.01,02-04; = Lukas.03,02; = Johannes.01,06*; Lukas.01,13)


25] Ja, wohl sah Ich das von Ewigkeit ein und ließ daher den Menschen schon von ihrem ersten aus Mir geschiedenen Entstehen angefangen bis zu Meiner wirklichen Ankunft durch viele tausend Seher, die im Kampf das Licht nicht verloren, eben solche Meine Ankunft vorhersagen und die Art und Weise und sogar den Ort und die Zeit Meiner Ankunft treulich bezeichnen, und bei Meiner wirklich erfolgten Ankunft ließ Ich große Zeichen geschehen und erweckte einen a Mann (Johannes, d. Hg.), in dem ein hoher Urgeist Wohnung nahm, dass er den Blinden verkünde Meine Ankunft und volle Gegenwart auf der Erde. (aMatthäus.03,01; = Markus.01,02-04; = Lukas.03,02; = Johannes.01,06*; Lukas.01,13)


2. Johannes der Täufer zeugt von Jesus. Wesen Gottes. Fall des Menschen. Gottes Erlösungswege.

Matthäus.03,01] Zu der Zeit kam a Johannes der Täufer und predigte in der Wüste des jüdischen Landes (a = Markus.01,02-04; = Lukas.03,02; = Johannes.01,06*; Lukas.01,13; jl.ev01.001,25*) 

Matthäus.03,02] und sprach: »Tut a Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!« ( a = Lukas.03,03; = Markus.01,04; Matthäus.04,17; Römer.12,02) 


01] Dieser Mann hieß aJohannes, der am Jordan b die Buße predigte und die Bekehrten mit dem Wasser taufte. In diesem Mann wohnte der Geist des Propheten Elias, und dieser war ebenderselbe Engelsgeist, der den Luzifer im Urbeginn besiegte und später auf dem bekannten Berg um den Leichnam Mosis mit ebendem Luzifer rang (also Erzengel Michael, d. Hg.). (aJohannes.01,06*; = Matthäus.03,01; = Lukas.03,02; Markus.01,04; bMatthäus.03,02; = Lukas.03,03; = Markus.01,04; Matthäus.04,17; Römer.12,02) 


Johannes.01,07] Dieser kam zum a Zeugnis, auf dass er von dem Licht zeugte, auf dass sie b alle durch ihn glaubten. (a Apostelgeschichte.19,04; bJohannes.05,33-35)

 

02] Dieser kam als a ein alter und neuer Zeuge von oben, das heißt vom Urlicht als Licht, auf dass er zeugen würde vom Urlicht, vom Ursein Gottes, Das nun Selbst das Fleisch annahm und in vollgleicher Menschenform als Selbst Mensch zu Seinen Menschen, die aus Ihm sind, kam, b um sie in ihrer Nacht neu zu erleuchten und sie sogestaltig Seinem Urlicht wieder zurückzugeben. (aJohannes.01,07*; Apostelgeschichte.19,04; bJohannes.05,33-35) 

 

Johannes.01,08] a Er war nicht das Licht, sondern damit er zeuge von dem Licht. (aJohannes.01,20; Johannes.03,28)

 

03] a Dieser Mann war freilich wohl das eigentliche Urlicht nicht Selbst, sondern gleich allen Wesen nur ein Teillicht aus dem Urlicht. Aber ihm wurde es so gegeben, im Verband mit dem Urlicht zu verbleiben durch seine überwiegende Demut. (aJohannes.01,08*; Johannes.01,20; Johannes.03,28)

04] Da er aber so im steten Verband mit dem Urlicht sich befand und Dieses wohl unterschied von seinem Licht - da er wohl auch aus dem Urlicht hervorgegangen ist, aber dennoch nicht das Urlicht, sondern nur ein Ablicht Desselben war, auf dass er Dasselbe erkennte und Demselben ein rechtes Zeugnis gäbe -, so gab er denn auch ein vollgültiges Zeugnis dem Urlicht und erweckte dadurch so viel des rechten Lichtes in den Herzen der Menschen, dass diese dann, wenn schon anfangs nur sehr schwach, aber mit der Zeit doch stets stärker und heller erkennen konnten, dass das Urlicht, Das nun im Fleisch eingehüllt, dennoch Dasselbe ist, Dem alle Wesen und Menschen ihr selbständiges Dasein verdanken und es als selbständig für ewig behalten können, so sie es wollen.


Johannes.01,09] Das war das a wahrhaftige Licht, das alle Menschen b erleuchtet, die in diese Welt kommen. (a Johannes.01,04; Jesaja.49,06; Psalm.027,01; 1. Johannes.02,08; b Johannes.12,46)


05] Nicht der Zeuge, sondern sein Zeugnis und Der, von Dem er zeugte, waren a das rechte Urlicht, Das vom Urbeginn an alle Menschen, die in diese Welt kommen, b erleuchtet und belebt hat und nun noch stets mehr belebt und erleuchtet; darum heißt es denn auch im 9. Vers, dass eben Das das wahre und rechte Licht ist und war, Das alle Menschen in ihrem Urbeginn zum freien Dasein gestaltete und nun kam, um dasselbe in aller Fülle zu erleuchten und es Ihm Selbst wieder ähnlich zu machen. (aJohannes.01,09*; Jesaja.49,06; Psalm.027,01; 1. Johannes.02,08; bJohannes.12,46) 

 

Johannes.01,10 ] a Es war in der Welt, und die Welt ist durch dieses gemacht; aber die Welt erkannte es nicht. (a Johannes.01,03-05; Hebräer.01,02; Hebräer.11,03)


06] Wiegestaltig Ich oder das Urlicht von dieser Welt, das heißt von den verfinsterten Menschen, die in allem ihrem Sein aus Mir oder, was Eines ist, aus dem Urlicht (Wort) hervorgegangen sind, habe a verkannt werden können trotz all den Vorboten und Verkündern Meiner Ankunft, ist bereits schon im 5. Vers klar erörtert worden; nur ist noch ganz besonders zu erwähnen, dass hier unter 'Welt' nicht die Erde als die Trägerin gerichteter Seelen, die eigentlich die Materie ausmachen, sondern bloß nur die Menschen, die zwar wohl zu einem Teil aus dieser Materie genommen sind, aber als einmal freigestellte Wesen nicht mehr dieser urgerichteten Seelenmaterie angehören oder angehören dürfen, zu verstehen sind; denn welch eine Zumutung wäre das auch, so Ich von dem noch im tiefsten Gericht liegenden Stein verlangen würde, dass er Mich erkennen würde!? Solches kann nur von einer freigewordenen Seele, die Meinen Geist in sich hat, voll rechtlich verlangt werden. (aJohannes.01,10*; Johannes.01,03-05; Hebräer.01,02; Hebräer.11,03)

 

Johannes.01,11 ] Er kam a in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (a Johannes.01,03; Lukas.19,14; Apostelgeschichte.03,26; Apostelgeschichte.13,46; Psalm.024,01; 2. Mose.19,05; 5. Mose.07,06; jl.schr.010) 


07] Also nicht die Erde, wie vorerwähnt, sondern lediglich nur die a Menschen ihrem seelisch-geistigen Wert nach sind hier als das eigentliche Eigentum des Herrn anzusehen und zu betrachten, und darum Eigentum, weil sie sogestaltig selbst Urlicht aus Meinem ewigen Urlicht sind und somit mit Meinem Urgrundwesen in Eins zusammenfallen. (aJohannes.01,11*; Johannes.01,03; Lukas.19,14; Apostelgeschichte.03,26; Apostelgeschichte.13,46; Psalm.024,01; 2. Mose.19,05; 5. Mose.07,06; jl.schr.010)

08] Aber da sie in ebendiesem Wesen, das sich in ihnen als das Hoheitsgefühl ausspricht, geschwächt sind, welcher Schwäche halber Ich auch zu ihnen als in a Mein Ureigentum kam und noch immer gleichwegs komme, so erkannten sie Mich nicht und somit auch nicht sich selbst und ihr höchsteigenes Urgrundsein, das da nimmer vernichtet werden kann, weil es im Grund des Grundes Mein Wesen ist. (aJohannes.01,11*; Johannes.01,03; Lukas.19,14; Apostelgeschichte.03,26; Apostelgeschichte.13,46; Psalm.024,01; 2. Mose.19,05; 5. Mose.07,06; jl.schr.010) 

 

Johannes.01,12 ] Wie Viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, a Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, (a Galater.03,26; Jesaja.56,06; Römer.08,16; 2. Petrus.01,04; 1. Johannes.03,01; jl.hag2.082,20-26; jl.hag2.083,03 ff.)


09] Es versteht sich aber so gut wie von selbst, dass bei allen Jenen, die Mich nicht aufnahmen oder nicht erkannten, die Urordnung gestört blieb und mit dieser Störung ein leidender Zustand, das sogenannte 'Übel' oder die 'Sünde' blieb; wogegen bei vielen Anderen aber, die Mich aufnahmen, das heißt, die Mich in ihren Herzen erkannten, sich dieses Übel notwendig verlieren musste, da sie wieder mit Mir als mit der Urordnung und Urmacht alles Seins vereint wurden, sich darin selbst fanden und Mein Urlicht als das gestellte ihrige in ihnen und in diesem das ewige, unvertilgbare Leben.

10] In solchem Leben aber fanden sie auch, dass sie dadurch notwendig nicht nur Meine Geschöpfe, was sich aus ihrem niederen Lebensgefühl nur herausstellt, sondern, weil sie Mein Selbst in sich bergen, was nur durch Meine Willensmacht aus Mir frei hinausgestellt wurde, unfehlbar a Meine höchsteigenen Kinder sind, da ihr Licht (ihr Glaube) gleich ist Meinem höchsteigenen Urlicht und daher in sich selbst die volle Macht und Kraft hat, die in Mir Selbst ist, und aus solcher Macht heraus auch das vollste Recht, Mein Kind nicht nur zu heißen, sondern auch in aller Fülle zu sein! (aGalater.03,26; Jesaja.56,06; Römer.08,16; 2. Petrus.01,04; 1. Johannes.03,01; jl.hag2.082,20-26; jl.hag2.083,03 ff.)

11] Denn der Glaube ist eben ein solches Licht, und Mein Name (Jesus-Jehova, d. Hg.), an den die mächtigen Strahlen dieses Lichtes gerichtet sind, ist die Kraft und die Macht und das eigentliche Wesen Meines Urseins, durch die Jeder in sich selbst die vollrechtliche und vollgültige Kindschaft Gottes bewerkstelligt. Darum heißt es denn auch im 12. Vers, dass alle, die Mich aufnehmen und an Meinen Namen glauben werden, sage - die Macht in sich haben sollen, vollrechtlich 'Kinder Gottes' zu heißen! 

 

Johannes.01,13 ] welche nicht a von dem Blut noch von dem Willen des Fleisches noch von dem Willen eines Mannes, sondern b von Gott geboren sind. (a Weish.07,02; bJohannes.03,05-06; Jakobus.01,18; 1. Petrus.01,03 .23; 1. Johannes.02,29; jl.ev01.019,01)


12] Dieser Vers ist nichts als eine nähere Bestimmung und Erläuterung des früheren Verses, und es könnten in einer mehr verbundenen Sprache die beiden Verse nebeneinander auch so lauten: Die Ihn aber aufnahmen und an Seinen Namen (Jesus-Jehova, d. Hg.) glaubten, denen gab Er die Macht, a 'Kinder Gottes' zu heißen, die nicht von dem Geblüt, noch vom Willen des Fleisches (Begierde des Fleisches), noch von dem Willen eines Mannes, sondern b von Gott geboren sind. (aGalater.03,26; Jesaja.56,06; Römer.08,16; 2. Petrus.01,04; 1. Johannes.03,01; jl.hag2.082,20-26; jl.hag2.083,03 ff.) bJohannes.03,05-06; Jakobus.01,18; 1. Petrus.01,03 .23; 1. Johannes.02,29)

13] Es versteht sich aber schon von selbst, dass hier nicht von einer ersten Geburt als Fleisch aus dem Fleisch, sondern lediglich nur von einer zweiten Geburt aus dem Geist der Liebe zu Gott und aus der Wahrheit des lebendigen Glaubens an den lebendigen Namen Gottes, der da heißt Jesus-Jehova-Zebaoth, die Rede sein kann, welch zweite Geburt auch gut definiert 'die Wiedergeburt des Geistes durch die Taufe aus den Himmeln' heißt.

14] Die 'Taufe aus den Himmeln' aber ist der volle Übergang des Geistes und der Seele samt allen ihren Begierden in den lebendigen Geist der Liebe zu Gott und der Liebe in Gott Selbst.

15] Ist solcher Übergang einmal aus des Menschen freiestem Willen geschehen und befindet sich nun alle Liebe des Menschen in Gott, so befindet sich durch solche heilige Liebe auch der ganze Mensch in Gott und wird allda zu einem neuen Wesen ausgezeitigt, gekräftet und gestärkt und so nach Erlangung der gerechten Vollreife von Gott wiedergeboren; nach solcher zweiten Geburt, der weder des Fleisches Begierde noch des Mannes Zeugungswille vorangeht, ist dann der Mensch erst ein wahres Gotteskind, das er geworden ist durch die Gnade, die da ist eine freie Macht der Gottesliebe im Herzen des Menschen.

16] Diese Gnade aber ist auch eben der mächtige Zug Gottes im Geist des Menschen, durch den er, als vom Vater gezogen zum Sohn, das heißt zum göttlichen Urlicht, oder, was eins ist, zu der rechten und lebendig mächtigen Weisheit Gottes gelangt.


3. Gott (das Wort) wurde in Jesus Mensch. Lebenswinke zur Wiedergeburt. Erste und zweite Gnade.

Johannes.01,14 ] Und a das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen b seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. ( a 1. Timotheus.03,16; b2. Mose.33,18; Jesaja.60,01; 2. Petrus.01,16-17)


01] Wenn der Mensch sogestaltig durch die Wiedergeburt zur wahren Kindschaft Gottes gelangt, in die er von Gott, dem Vater, oder von der Liebe in Gott förmlich eingeboren wird, so gelangt er zur a Herrlichkeit des Urlichtes in Gott, das da eigentlich das göttliche Urgrundsein Selbst ist; dieses Sein ist der eigentliche, eingeborene Sohn des Vaters so, wie das Licht in der Wärme der Liebe inwendig verborgen ruht, solange die Liebe es nicht erregt und aus sich hinausstrahlen lässt. Dieses heilige Licht ist sonach aber auch die eigentliche Herrlichkeit des Sohnes vom Vater, zu der jeder Wiedergeborene gelangt und da selbst gleich wird dieser Herrlichkeit, die da ist ewig voll b Gnade (Gottes-Lichtes) und voll Wahrheit, die da ist die wahre Wirklichkeit oder das Fleisch gewordene Wort. (a2. Mose.33,18; Jesaja.60,01; 2. Petrus.01,16-17; bKolosser.01,19; Kolosser.02,03 .09)


Johannes.01,15 ] aJohannes gibt Zeugnis von ihm und spricht: »Dieser war es, von dem ich gesagt habe: b 'Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war c eher als ich.' (a Johannes.01,32; Johannes.03,32; Johannes.05,33; bMatthäus.03,11; Markus.01,07; Lukas.03,16; Johannes.03,31; cJohannes.08,58; Kolosser.01,17)


02] Davon gibt wieder aJohannes ein rechtes Zeugnis und macht die Menschen gleich nach der Taufe im Fluss Jordan darauf aufmerksam, dass eben der Mensch, den er nun getauft hatte, Derjenige ist, von Dem er schon die ganze Zeit seiner Predigt zur Buße, um Ihn würdig aufzunehmen, zu dem Volk geredet hatte, dass Er, Der b nach ihm (Johannes) kommen werde, vor ihm gewesen, also c eher war denn er. Was im tieferen Sinn wieder so viel heißt als: Dies ist das Urgrundlicht und Urgrundsein alles Lichtes und Seins, Das allem Sein voran war, und alles Sein aus diesem Sein hervorging. (aJohannes.01,32; Johannes.03,32; Johannes.05,33; b = Matthäus.03,11; Markus.01,07; Lukas.03,16; Johannes.03,31; Johannes.01,27 .30; cJohannes.08,58; Kolosser.01,17) 


Johannes.01,16 ] Und von seiner a Fülle haben wir alle genommen b Gnade um Gnade. (a Johannes.03,34; Epheser.01,06-08; Kolosser.01,19; Kolosser.02,09 .10; Epheser.01,23; bApostelgeschichte.04,33)


03] Dieses Urlicht aber ist auch die ewig große Herrlichkeit in Gott, und Gott Selbst ist diese Herrlichkeit; diese Herrlichkeit war von Ewigkeit Gott Selbst in Gott, und von der a Fülle dieser Herrlichkeit haben alle Wesen ihr Sein und ihr Licht und freies Leben genommen. (aJohannes.01,16*; Johannes.03,34; Epheser.01,06-08; Kolosser.01,19; Kolosser.02,09 .10; Epheser.01,23)

04] Alles Leben ist daher eine a Gnade aus Gott und erfüllt die Leben tragende Form durch und durch. Das Urleben in jedem Menschen ist daher, weil es in sich die gleiche Herrlichkeit Gottes ist, eine erste Gnade Gottes; diese aber hatte Schaden gelitten durch die bekannte Schwächung des Hoheitsgefühles mit dem niederen Gefühl des Werdens und der dadurch erfolgten notwendigen Abhängigkeit von dem Urlicht und Urgrund alles Seins.

05] Da sonach diese erste Gnade im Menschen nahe völlig untergehen wollte, so kam das Urlicht Selbst in die Welt und lehrte die Menschen dahin, dass sie diese erste Gnade dem Urlicht wieder anheimstellen oder eigentlich in dies Ursein völlig zurücktreten sollen und da nehmen für das alte Licht ein neues Leben; und dieser Umtausch ist das Nehmen der a Gnade um Gnade, oder gleichsam das Hingeben des alten, geschwächten, für nichts mehr tauglichen Lebens um ein neues, unvertilgbares Leben in und aus Gott in der Fülle. (aJohannes.01,16*; Apostelgeschichte.04,33)

06] Die erste Gnade ist eine Notwendigkeit gewesen, in der keine Freiheit, daher auch keine Beständigkeit waltet; die zweite Gnade aber ist eine volle Freiheit, jeder Nötigung ledig, und daher, weil durch nichts gedrängt und gezwängt, auch für ewig unverwüstbar. Denn wo es keinen Feind gibt, da gibt es auch keine Zerstörung; unter Feind aber wird Alles verstanden, was auf ein freies Sein, wie immer gestaltig, hemmend einwirkt.


4. Gesetz und Gnade. Erlöser und Gesetz. Vater und Sohn wie Flamme und Licht. 

Johannes.01,17 ] Denn a das Gesetz ist durch Moses gegeben; die b Gnade und c Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. ( a Römer.10,04; 2. Mose.20,01; 5. Mose.04,44; 5. Mose.05,01; 5. Mose.33,04; Johannes.07,19; Apostelgeschichte.07,38; bRömer.03,24; Römer.05,21; Römer.06,14; Johannes.08,32; Johannes.14,06) 


01] So ist a das Gesetz, das dem ersten Leben gegeben werden musste, und zwar im Anfang schon dem ersten Menschen und im Verfolg der Dinge durch Moses, der hier in diesem Vers auch als ein Repräsentant des Gesetzes angeführt wird. Aus dem Gesetz aber konnte wohl niemand je die wahre Lebensfreiheit erlangen, da das Gesetz eine Hemmung, nicht aber eine Förderung des Lebens ist. (aJohannes.01,17*; Römer.10,04; 2. Mose.20,01; 5. Mose.04,44; 5. Mose.05,01; 5. Mose.33,04; Johannes.07,19; Apostelgeschichte.07,38

02] Durch ein positives Muss aus der Urmacht unwandelbarem Willen wurden die ersten Schöpfungsideen in ein isoliertes, wie selbständiges Sein hinausgestellt; was sonach die Trennung und das Formen des durch Raum und Zeit beschränkten Seins betrifft, so war dieses durch ein unwandelbares Muss bewerkstelligt.

03] Nun war das Wesen, der Mensch, da, in sich gewisserart die Gottheit Selbst, oder was eines und dasselbe ist: das Ursein Gottes Selbst, nur getrennt von seinem Urgrund, sich aber dennoch Dessen bewusst, nebst dem aber dennoch gebunden in begrenzter Form und gehalten durch ein unwandelbares Muss. a Dieser Zustand wollte dem so gestellten Wesen nicht munden, und sein Hoheitsgefühl kam in einen gewaltigen Kampf mit seiner notwendigen Beschränkung und Hinausstellung. (a »Jugend Jesu«, Kap. 196)

04] Da in der urersten Wesenreihe (Geistern, d. Hg.) der Kampf immer heftiger wurde, so musste das große Grundgesetz verschärft werden und die Wesen in ein zeitweiliges, festes Gericht (Bannung in Materie, d. Hg.) fassen; darin bestand die Darstellung der materiellen, festen Weltkörper und die dadurch bewirkte größere Teilung der Urwesen.

05] In der zweiten Reihe der Wesen erscheint dann der Mensch ins Fleisch gehüllt, stehend auf dem Boden seines ersten Gerichtes. Trotz der nun dreifachen Trennung von seinem Urgrund erkannte er in sich doch bald Denselben wieder und wurde trotzig, hochmütig und ungehorsam einem leichten und nicht mehr mit 'Muss', sondern nur mit 'Du sollst' gegebenen Gesetz.

06] a Weil er aber dies leichte 'Sollst' sich nicht wollte gefallen lassen, so wurde ihm dafür ein schwereres und gewaltig sanktioniertes gegeben und die Sanktion bei Nichtachtung dieses zweiten Sollst pünktlich ausgeführt (siehe die Sündflut und Weiteres der Art!, d. Hg.). (s. a »Jugend Jesu«, kjug-192)

07] Nach dieser Zucht begab sich das Gottwesen in Melchisedek zur Erde und führte die Menschen; aber die fingen bald wieder zu kämpfen an und mussten durch neue Gesetze gebunden und zur Ordnung geführt werden, so, dass ihnen nur eine maschinenartige Bewegung, nahe gegen alle ihre Neigungen stehend, übrigblieb.

08] Durch das Gesetz war demnach eine weite Kluft gestellt, über die kein Geist und kein Wesen mehr einen Sprung machen konnte, wodurch denn auch die Aussicht und das innere Bewusstsein von einer ewigen Fortdauer des inneren, sogestaltig sehr eingeschränkten Lebens in eine sehr zweifelhafte Frage gestellt wurde.

09] Auf solch eine Einschränkung erscheint dann das göttliche Ursein in Seiner eigenen Urfülle, und zwar in der Person Christi.

10] Hier kommt also die a Urgnade wieder, nimmt auf Sich alle Schwächen des Lebens der Menschen und gibt ihnen dafür eine neue Gnade, ein neues Leben, voll des b wahren Lichtes und zeigt ihnen in diesem und durch Sich Selbst den rechten Weg und den rechten Zweck ihres Seins. (aJohannes.01,17*; Römer.03,24; Römer.05,21; Römer.06,14; bJohannes.08,32; Johannes.14,06) 


Johannes.01,18 ] a Niemand hat Gott je gesehen; der b eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, c der hat es uns verkündigt.«(a Johannes.06,46; 2. Mose.33,20; 5. Mose.04,12; Matthäus.11,27; Lukas.10,22; 1. Timotheus.01,17; 1. Timotheus.06,16; 1. Johannes.04,12 .20; bJohannes.01,14, Johannes.03,16 .18; 1. Johannes.05,09; cMatthäus.11,27)


11] Jetzt erst bekamen, die Ihn erkannten, eine wahre Kenntnis von Gott und konnten nun zum ersten Mal a Gott, Den vorher nie ein Wesen in Seiner Fülle schauen konnte, neben sich und außer sich beschauen und erkennen und durch Ihn auch sich selbst und die eigene allerfreieste Lebensbestimmung. (Johannes.01,18*; aJohannes.06,46; 2. Mose.33,20; 5. Mose.04,12; Matthäus.11,27; Lukas.10,22; 1. Timotheus.01,17; 1. Timotheus.06,16; 1. Johannes.04,12 .20)

12] Und nun ist auch die unübersteigbare Kluft, die durch das Gesetz gestellt wurde, wieder aufgehoben worden, und jeder Mensch konnte und kann nun immer aus dem Joch des Gesetzes treten, so er seinen alten Menschen gegen den neuen aus Christo umtauscht, darum es denn auch heißt, dass man den alten Menschen ausziehen und den neuen anlegen solle, oder: wer das alte Leben lieb hat, der wird es verlieren; wer es aber flieht, der wird es, als nämlich ein neues, erhalten. Das ist denn die Verkündigung aus dem Schoß des Vaters und das lebendige Evangelium Gottes.

13] Der Ausdruck aber, wo es heißt: a 'Der in des Vaters Schoß ist', besagt soviel als: Die Urweisheit Gottes oder das eigentliche innerste Gottwesen ist in der Liebe, gleichwie das Licht in der Wärme zu Hause ist, ursprünglich aus der Liebe mächtigen Wärme entsteht und entspringt und endlich durch sein Dasein abermals Wärme erzeugt, und diese allzeit wieder Licht. Ebenso entsteht aus der Liebe, die gleich ist dem Vater und im Grund des Grundes der Vater Selbst, das Licht der göttlichen Weisheit, das da gleich ist dem Sohn oder der eigentliche Sohn Selbst, der aber nicht Zwei, sondern völlig Eins ist mit Dem, das da 'Vater' heißt, gleichwie da Licht und Wärme oder Wärme und Licht Eines sind, indem die Wärme fortwährend das Licht und das Licht fortwährend die Wärme erzeugt. (aJohannes.01,14; Johannes.03,16 .18; 1. Johannes.05,09)


5. Zeugnis des Johannes von sich selbst. Grund der Verleugnung seines Eliasgeistes. Demut des Wegbereiters. Falsche Vorstellungen der Templer vom Kommen Christi. Taufe. Hütte in der Wüste. Erste Jüngeraufnahme.

Johannes.01,19] a Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden sandten Priester und Leviten von Jerusalem, auf dass sie ihn fragten: »Wer bist du?« 


01] Dieser Vers stellt eine pure äußere Tatsache dar und hat daher keinen inneren Sinn; nur das lässt sich aus dieser Mission leicht entnehmen, dass das Hoheitsgefühl der Juden in dieser Zeit schon zu ahnen begann, dass das Urlicht oder das Urleben Gottes sich den Erdenmenschen zu nahen beginne und schon auf der Erde sein müsse, und es mutmaßte, dass dieses Urleben alles Lebens sich in dem Johannes befinde und er etwa der verheißene Messias sei.

02] Darum sandten sie denn auch, aus obbesprochener Ahnung mehr als durch den Predigerruf Johannis genötigt, Auskundschafter zu ihm, auf dass sie ihn fragten, a wer er sei, ob Christus, ob Elias, oder ob ein anderer Prophet. (aJohannes.01,19*; = Lukas.03,15 .16) 


Johannes.01,20] a Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: »Ich bin nicht Christus.« (= Lukas.03,16) Johannes.01,21] Und sie fragten ihn: »Was dann?


Bist du a Elias?« Er sprach: »Ich bin es nicht.« »Bist du ein b Prophet?« Und er antwortete: »Nein«. (a Maleachi.03,23; Matthäus.17,10-13; b5. Mose.18,15)

03] Der Grund aber, a warum sie den Johannes auch fragten, ob er entweder Elias oder ein anderer neuer b Prophet sei, lag darin, weil es in ihren prophetischen Schriften hieß, Elias werde vor dem verheißenen Messias kommen und ganz Israel auf die große Ankunft des Messias vorbereiten! - So sollten in solcher Zeit auch noch andere Propheten erstehen, die gleichfalls auch als Herolde dem Messias vorangehen werden. Solches also wussten die der Schrift kundigen Abgesandten aus Jerusalem und fragten den Johannes so; dieser aber bekannte, dass er das alles nicht sei. (Johannes.01,20-21*; aMaleachi.03,23; Matthäus.17,10-13; b5. Mose.18,15)


Johannes.01,22] Da sprachen sie zu ihm: »Was bist du denn? Damit wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?«


04] a Und so mussten sie ihn denn natürlich weiter fragen, wer er sonach denn wäre. (aJohannes.01,22*) 


Johannes.01,23] Er sprach: a »Ich bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: 'Bereite den Weg des Herrn!', wie der Prophet Jesajas gesagt hat.« (a Jesaja.40,03; = Matthäus.03,03; = Markus.01,03; = Lukas.03,04)


05] Worauf Johannes dann erst bekannte, dass a er bloß nur ein Rufer in der Wüste sei und bereite - nach Jesajas' Vorhersage - dem Herrn den Weg! (a Jesaja.40,03-05; mal.03,01; = Matthäus.03,03; =Markus.01,03; = Lukas.03,04-06; = Johannes.01,23*)

06] Man kann hier ganz füglich fragen, warum Johannes solches tue in der Wüste, von der man doch voraussetzen kann, dass in ihr sicher sehr wenig Menschen wohnen werden; dass es demnach wohl angezeigter wäre, an solchen Orten einen derartigen Vorläufer zu machen, die reichlich von Menschen bewohnt sind. Was kann in der toten Wüste ein solches, wenn auch noch so kräftiges Rufen nützen, wo des Rufes Schall lange eher verhallt, als bis er an irgend ein Ohr gelangt? Und gelangt er auch zufälligerweise an irgend ein Menschenohr, so genügt das ja doch lange nicht bei einer Sache, die für alle Menschen doch von der allerwichtigsten Art ist!

07] Auf diese vorleitende Frage sei das gesagt, dass da unter dem Ausdruck 'Wüste' nicht so sehr die kleine Wüste von Bethabara, jenseits des Jordans gelegen, zu verstehen sei, als vielmehr die geistige Wüste in den Herzen der Menschen. Die Wüste von Bethabara, wo Johannes wirklich lebte, predigte und taufte, war daher nur darum gewählt worden, auf dass sie ein Vorbild dem Menschen wäre, wie es aussähe in seinem Herzen, nämlich ebenso öde, leer, ohne edle Früchte, nur voll Dornen und Disteln, allerlei Unkrautes und voll Nattern und anderen schmeißlichen Gewürms; und in solch einer Wüste der Menschen tritt Johannes wie ein erwachtes Gewissen, das er in rein geistiger Beziehung auch vorstellt, auf und predigt Buße zur Vergebung der Sünden und bereitet so dem Herrn den Weg zu den Herzen ganz wüst gewordener Menschen.

08] Es bleibt hier nur noch die Frage übrig, warum sich Johannes nicht als Elias oder als ein Prophet bekannte, da er sowohl das Eine wie sicher auch das Andere nach Meinem höchst eigenen Zeugnis war, denn Ich Selbst habe es ja bei einer wohl schicklichen Gelegenheit den Aposteln wie auch anderen Anhörern Meiner Lehre gerade heraus gesagt: Johannes war der Elias, der vor Mir kommen sollte, so ihr es annehmen wollt.

09] Der Grund solch einer Negation (Verneinung) liegt darin, dass Johannes sich hier nur nach der tätigen neuen Bestimmung und nicht nach der alten, so seinem Geist im Elias gegeben wurde zu seiner Erdzeit, benennt. Elias musste strafen und zerstören den Moloch; Johannes aber rufen zur rechten Buße, erteilen der Sünde Vergebung durch die Wassertaufe und so Mir den Weg bereiten. Und nach solcher Tätigkeit gab er sich denn auch nur als Das aus, was er nun der Tat nach war. 

 

Johannes.01,24] Und die gesandt waren, die waren von den Pharisäern,

joh.01,25] und fragten ihn und sprachen zu ihm: »Warum taufst du denn, wenn du nicht Christus bist, noch Elias, noch ein Prophet?«


10] Da er aber dennoch taufte, was sonst nur den Priestern und den erwiesen dazu berufenen Propheten gestattet war, so fragten ihn die a von den eifersüchtigen Pharisäern abgesandten Priester und Leviten, b warum er denn hernach die Menschen taufe, da er weder das eine noch das andere sei? (aJohannes.01,24*; Johannes.01,25*; bMatthäus.03,11)

 

Johannes.01,26] Johannes antwortete ihnen und sprach: a »Ich taufe mit Wasser; aber er ist b mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt.« (a = Matthäus.03,11; = Lukas.03,16; = Johannes.01,26*; jl.ev04.110,02 bLukas.17,21; = Lukas.03,16; = Markus.01,08)


11] Johannes aber sagt: »Ich a taufe nur mit Wasser, das heißt, ich wasche nur und bin ein Wäscher unrein gewordener Herzen zum würdigen Empfang des Einen, Der gewisserart schon lange in eurer b Mitte sich aufhält, Den ihr aber eurer Blindheit wegen nicht erkennt!« (a = Matthäus.03,11; = Lukas.03,16; = Johannes.01,26*; jl.ev04.110,02 bJohannes.01,26*; Lukas.17,21)

12] Hier werden auch alle jene Mich, den Herrn, äußerlich wo Suchenden durch diese Forscher dargestellt, die Länder und Meere durchziehen und da alle Weisen fragen: »Wo ist Christus, wann und wo kommt Er?« - Den wahren, Der inmitten ihrer Herzen eine Wohnstätte für Sich erbaute, und Der nur da zu finden ist, (O - solcher Irrsucher!) Den suchen sie nicht, wenigstens dort nicht, wo Er einzig und allein zu suchen und zu finden ist!

 

Johannes.01,27 ] »Der ist's, der nach mir kommen wird, welcher vor mir gewesen ist, und ich bin nicht wert, dass ich seine Schuhriemen auflöse.« (= Matthäus.03,11; = Markus.01,07; = Lukas.03,16; jl.ev01.005,13-19; Apostelgeschichte.01,05)


13] »Wie sehr doch gibt Johannes a ein allerdemutsvollstes Zeugnis vor den Priestern und Leviten, da er es wohl weiß, Wer in Christus die Erde betreten hat; aber was kümmert dies das hochweltweise Priestertum! Das allerwahrste Zeugnis des Johannes ließ sie unangefochten; denn sie wollten keinen demutsvollen, armen und glanzlosen Messias, sondern einen solchen, vor dem sogleich alles vor Furcht und Schreck hätte zusammenfahren sollen!« (a = Matthäus.03,11; Markus.01,07; = Lukas.03,16 b; = Johannes.01,27*; Johannes.01,33; Apostelgeschichte.01,05)

14] Der Messias hätte gleich beim ersten Erscheinen - natürlich nirgends anders als in Jerusalem - und linea recta (geradewegs) sichtbarlich mit mehr denn Sonnenglanz feurig strahlend, von Myriaden Engeln begleitet, vom Himmel herabkommend und nur im Tempel Wohnung nehmend, alle damaligen Potentaten aufheben und vernichten sollen, - und hätte darauf die Juden auch sogleich völlig unsterblich machen, ihnen alles Geld der Erde verschaffen, wenigstens etliche Hunderte von überflüssig scheinenden Bergen mit starkem Gekrache ins Meer schleudern und dabei aber auch das arme schmutzige Gesindel sogleich hinrichten sollen! Dann hätten sie an Ihn geglaubt und auch gesagt: »Herr, Du bist gar entsetzlich stark und mächtig, alles muss sich vor Dir tiefst beugen und in den Staub werfen, und der Hohepriester ist nicht würdig, Dir die Schuhriemen zu lösen.«

15] Aber Christus kam ganz arm und klein und anscheinend schwach zur Erde, gab nahe volle dreißig Jahre (außer bis zu seinem zwölften) kein Zeichen vor den Augen der Großen von Sich, sondern arbeitete schwere Arbeiten, war samt Josef