9783961223237.jpg

11840.jpg

Über den Autor

Max Lucado ist Pastor der Oak Hills Church in San Antonio, Texas. Er ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und Autor mehrerer Bücher. Die Zeitschrift Christianity Today zählt ihn zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas. Tatsächlich erreichten seine Bücher bisher eine Gesamtauflage von über 50 Millionen Exemplaren und gewannen einige Preise.

Seit 1991 ist Max Lucado auch im Hörfunk engagiert. Die Radiosendung „Upwords“, in der er jede Woche mit aktuellen Kurzpredigten zu hören ist, kann man auf über 1.200 Radiostationen rund um die Welt empfangen.

Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags für externe Links ist stets ausgeschlossen.

Das amerikanische Original erschien im Verlag

Thomas Nelson, Nashville, Tennessee, unter dem Titel „Outlive your Life“.

All Rights Reserved. This Licensed Work published under license.

© 2010 by Max Lucado

© 2012 der deutschen Ausgabe by Gerth Medien GmbH, Asslar,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München

Die Bibelzitate wurden, sofern nicht anders angegeben, der folgenden Übersetzung entnommen: Hoffnung für alle, Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica Inc.. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Brunnen Verlags.

Alle weiteren Rechte weltweit vorbehalten.

Weitere verwendete Bibelausgaben:

Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung. © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (GN)

Luther, revidierte Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung.

© 1984 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (LÜ)

Neues Leben. Die Bibel. © 2002 und 2006 SCM R. Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten (NL)

Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen.

Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. (NGÜ)

Willkommen daheim. © 2009 by Gerth Medien GmbH, Asslar, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München (WD)

ISBN 978-3-96122-323-7

Umschlaggestaltung: Michael Wenserit; James W. Hall, JWH Graphic Arts

Umschlagfoto: Steve Gardner, PixelworksStudios

Satz: Marcellini Media GmbH, Wetzlar

Umsetzung eBook: Greiner & Reichel GmbH, Köln

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.

Denalyn und ich möchten dieses Buch

meiner Schwester und meinem Schwager

Jacquelyn und Ken Wallace widmen.

Es mag warmherzigere Menschen geben –

aber nicht diesseits des Himmels.

Wir lieben euch.

Inhalt

Auf der Suche nach Vater Benjamin

Eine Erzählung

Kapitel 1

Eine einmalige Gelegenheit

Kapitel 2

Ganz gewöhnliche Menschen sind gefragt

Kapitel 3

Lassen Sie Gott Ihren Panzer aufbrechen

Kapitel 4

Vergessen Sie das Brot nicht

Kapitel 5

Im Team arbeiten

Kapitel 6

Öffnen Sie Ihre Tür, öffnen Sie Ihr Herz

Kapitel 7

Die Not sehen, den Schmerz lindern

Kapitel 8

Verfolgung: Sich darauf einstellen, standhaft bleiben

Kapitel 9

Gutes tun – in aller Stille

Kapitel 10

Für die Habenichtse eintreten

Kapitel 11

Eine gesunde Selbsteinschätzung

Kapitel 12

Ein paar Mauern sprengen

Kapitel 13

Schreiben Sie niemanden ab

Kapitel 14

Lassen Sie das hohe Ross im Stall

Kapitel 15

Beten, beten und nochmals beten

Kapitel 16

Der da mit der Geige, das ist Jesus

Werden Sie ein kleiner Held.

Danksagungen

Anmerkungen

Auf der Suche nach Vater Benjamin

Ungünstige Winde drängen das Schiff vom Kurs ab und dabei entdecken die Segler bislang unerforschte Inseln. Ein halbes Dutzend Berge erhebt sich aus den blauen Wassern der Südsee. Der Kapitän gibt Befehl, Anker zu werfen, und lässt sich an Land rudern. Er ist ein kräftiger Mann mit breiter Brust, Vollbart und großer Entdeckerlust.

Auf der ersten Insel begegnet ihm nichts als Traurigkeit. Unterernährte Kinder. Verfeindete Stämme. Keinerlei Landwirtschaft, keine medizinische Versorgung für die Kranken, keine Schulen. Nur einfache Menschen, die kaum das Nötigste zum Leben haben.

Auf der zweiten und den nachfolgenden Inseln bietet sich ihm das gleiche Bild. Dem Kapitän tut der Anblick in der Seele weh. „Das ist doch kein Leben!“ Aber was soll er tun?

Dann betritt er die letzte und größte Insel. Die Menschen dort sind gesund und gut ernährt. Die Felder werden künstlich bewässert und die Dörfer sind durch Straßen miteinander verbunden. Die Kinder haben leuchtende Augen und sind kräftig. Der Kapitän bittet den Stammesältesten um eine Erklärung. Wie kommt es, dass diese Insel den anderen so weit voraus ist?

Der Stammesälteste, der von etwas kleinerer Statur ist als der Kapitän, diesem aber an Selbstbewusstsein in nichts nachsteht, antwortet ohne zu zögern: „Vater Benjamin. Er hat uns alles gelehrt, von der Landwirtschaft bis zur Gesundheitsaufklärung. Er hat Schulen und Krankenhäuser gebaut und Brunnen gebohrt.“

Der Kapitän fragt: „Darf ich ihn kennenlernen?“

Der Stammesälteste nickt und bedeutet zwei Männern, ihn zu begleiten. Sie führen den Kapitän über einen bewaldeten Gebirgsrücken zu einem schlichten, großräumigen Krankenhaus. Dort gibt es saubere Betten und ausgebildetes Personal. Sie zeigen dem Kapitän die mit Medikamenten gefüllten Regale und stellen ihm die Mitarbeiter vor.

Der Kapitän ist zwar beeindruckt, doch von Vater Benjamin keine Spur. Er wiederholt seine Bitte: „Ich würde gerne Vater Benjamin kennenlernen. Können Sie mich zu seinem Wohnort bringen?“

Die drei Einheimischen sehen verwirrt aus. Sie beraten sich untereinander. Nach ein paar Minuten schlägt der Stammesälteste vor: „Folgen Sie uns zur anderen Seite der Insel.“ Sie gehen an der Küste entlang, bis sie zu einer Anlage von Fischteichen gelangen. Die Teiche sind über Kanäle mit dem Ozean verbunden. Mit steigender Flut werden die Fische in die Teiche gespült. Dann lassen die Insulaner Kanalwehre herunter und fangen so die Fische.

Wieder ist der Kapitän erstaunt. Er trifft Fischer und Arbeiter und Wehrwärter und Netzeauswerfer. Aber Vater Benjamin sieht er nicht. Er fragt sich, ob er sich vielleicht nicht verständlich genug ausgedrückt hat.

„Ich kann Vater Benjamin nirgends entdecken. Bitte bringt mich zu ihm.“

Das Trio bespricht sich wieder. Nach einer kurzen Diskussion bietet der Stammesälteste an: „Lasst uns auf den Berg steigen.“ Sie führen den Kapitän einen steilen, schmalen Pfad hinauf. Nach vielen Biegungen führt der Pfad sie schließlich zu einer grasbedeckten Kapelle. Die Stimme des Ältesten ist sanft und feierlich. „Er hat uns von Gott erzählt.“ Er begleitet den Kapitän ins Innere und zeigt ihm den Altar, ein großes Holzkreuz, etliche Bankreihen und eine Bibel.

„Wohnt Vater Benjamin hier?“, fragt der Kapitän.

Die Männer nicken und lächeln.

„Kann ich ihn sprechen?“

Die Gesichter werden plötzlich ernst. „Oh, das ist unmöglich.“

„Warum?“

„Er ist schon vor vielen Jahren verstorben.“

Der verblüffte Kapitän starrt die Männer an. „Ich bat darum, ihn zu sehen, und ihr habt mir ein Krankenhaus, eine Fischfangstation und eine Kapelle gezeigt. Von seinem Tod war nie die Rede.“

„Sie haben nicht nach seinem Tod gefragt“, erklärte der Stammesälteste. „Sie wollten sehen, wo er lebt. Und genau das haben wir Ihnen gezeigt.“

Kapitel 1

Eine einmalige Gelegenheit

Als Sie wussten, wie man es nennt, steckten Sie schon bis über beide Ohren drin. Tapsend und brabbelnd, an Buntstiften kauend, mit Spielzeugautos spielend, glucksend und giggelnd hatten Sie die Windeln hinter sich gelassen und kamen in der Kindheit an.

Sie hatten festgestellt, dass Jungs keine Mädchen sind und Hunde keine Katzen und dass Spinat nicht an Pizza herankommt. Und dann, irgendwann zwischendurch, traf die Erkenntnis Sie mit voller Wucht. Vielleicht bei der Beerdigung Ihres Großvaters. Vielleicht, als Sie Ihrem Bruder nachwinkten, der von zu Hause auszog. Sie erkannten, dass es im Leben nicht nur um Eisessen, Hausaufgaben und Pickel geht.

Und in Ihrem Leben gibt es Sommer und fröhliche Lieder, aber auch graue Himmel und Tränen. Sie haben nicht darum gebeten, aber Sie haben eines. Einen ersten Tag. Einen letzten Tag. Und ein paar Tausend dazwischen. Sie haben ein waschechtes menschliches Leben bekommen.

Sie haben Ihr spezielles Leben bekommen. Niemand sonst hat Ihre Ausgabe. Sie werden niemals zufällig sich selbst auf der Straße treffen. Sie werden niemals jemandem begegnen, der genau dieselbe Mischung aus Vorfahren, Vorlieben und Vorhaben hat. Ihr Leben wird niemals von jemand anderem gelebt werden. Sie sind kein Mantel auf einem Dachboden, der nach Ihrem Ableben weiterverwendet werden kann.

Und wer hat aufs Gaspedal gedrückt? Kaum ist ein Tag vorbei, voilà, da kommt schon der nächste. Die Vergangenheit ist vergangen und die guten alten Zeiten sind genau das: alte Zeiten, der Stoff für Erinnerungsalben, das, was man im Rückspiegel sieht. Das Leben rast vorbei, und wenn Sie und ich nicht aufpassen, werden wir uns eines Tages umsehen und feststellen, dass wir unsere Chance, das Leben zu gestalten, bereits verpasst haben.

Es gibt Menschen, die sich über so etwas nicht den Kopf zerbrechen. Sie schlittern durch ihren Alltag, ohne nach rechts oder links zu blicken. Sie leben und sie sterben, und sie fragen sich niemals, wozu.

Doch zu dieser Sorte Mensch gehören Sie nicht. Sonst hielten Sie kein Buch mit dem Titel „Du machst den Unterschied“ in den Händen. Es reicht Ihnen nicht, Ihr Leben nur im Griff zu haben. Sie wollen mehr. Sie wollen, dass Ihr Leben Spuren hinterlässt. Sie wollen so leben, dass die Menschen einmal froh darüber sind, dass Sie so und nicht anders gelebt haben.

Doch wie sollen Sie das schaffen? Wie soll ich das schaffen? Kann Gott uns überhaupt gebrauchen?

Auf diese Frage habe ich 120 Antworten. 120 Einwohner im alten Israel. Sie waren die Gründungsmitglieder der Gemeinde in Jerusalem (nachzulesen in Apostelgeschichte 1,15). Ein paar waren Fischer. Andere Steuerbeamte. Ein ehemaliges Strichmädchen und ein oder zwei bekehrte Terroristen waren auch dabei. Sie hatten keine Beziehungen zum Kaiser, keine Freunde im Hohen Rat. Genau genommen hatten sie nichts weiter als das: den brennenden Wunsch, die Welt zu verändern.

Dank Lukas, der ihre Erlebnisse in der Apostelgeschichte festhielt, wissen wir, wie es ihnen ergangen ist. Und wir wollen uns diese Geschichte einmal anhören. Ganz richtig, wir wollen uns die Apostelgeschichte anhören. Sie knistert und sprüht nur so von dem sich immer weiter ausbreitenden Werk Gottes. Halten Sie sich das Buch doch mal ans Ohr, und lauschen Sie, wie Gott in die Ecken und Winkel dieser Welt vordringt.

Hören Sie, wie die Predigten von den Tempelmauern widerhallen. Das Spritzen des Taufwassers, das Lachen der Menschen, die gerade ein neues Leben angefangen haben. Hören Sie das Kratzen des Löffels in der Schüssel, wenn ein weiterer hungriger Magen gefüllt wird.

Hören Sie, wie sich Türen öffnen und Mauern einstürzen. Türen nach Antiochien, Äthiopien, Korinth und Rom. Türen zu Palästen, Kerkern und römischen Plätzen.

Und die Mauern. Das uralte Vorurteil der Juden gegenüber Samaritern – nieder damit! Die strikte Trennung zwischen Juden und Heiden – krach! Die trennenden Mauern, die Männer und Frauen voneinander fernhielten, Grundbesitzer von Bettlern, Herren von Sklaven, schwarze Afrikaner von Juden aus dem Mittelmeerraum – Gott riss sie alle ein.

Die Apostelgeschichte verkündet: „Gott ist unterwegs!“

Ist er das immer noch?, fragen wir uns. Würde Gott mit uns das Gleiche vollbringen wie mit seinen ersten Nachfolgern?

Weiß der Himmel, das hoffen wir. Wir leben in schlimmen Zeiten: 1,75 Milliarden Menschen sind bitterarm1, 1 Milliarde hungert2, Millionen werden in die Sklaverei verschleppt, pandemische Krankheiten haben ganze Nationen im Griff. Jedes Jahr werden fast zwei Millionen Kinder weltweit im organisierten Sex-Geschäft ausgebeutet3. Und in den fünf Minuten, die Sie gebraucht haben, um bis hierher zu lesen, sind fast 90 Kinder an Krankheiten gestorben, die man eigentlich vermeiden könnte.4 Mehr als die Hälfte aller Afrikaner hat keinen Zugang zu moderner medizinischer Versorgung. In der Folge sterben jedes Jahr 10 Millionen von ihnen an Durchfall, Atemwegsinfektionen, Malaria und Masern. Viele dieser Todesfälle könnten mit einer Impfung vermieden werden.5

Doch mitten in diesem Scherbenhaufen stehen wir, die moderne Ausgabe der Jerusalemer Urgemeinde. Sie und ich mit unserer beispiellosen einzigartigen Gelegenheit, etwas zu unternehmen.

Christen waren noch nie so reich wie heute. Wir sind gescheit, gebildet und erfahren. Wir können in 24 Stunden einmal um die Erde reisen oder in einer Millisekunde eine Nachricht verschicken. Wir haben Spitzenforschung und -medizin direkt vor unserer Haustür. Wir haben Ressourcen in Hülle und Fülle. Schon 2 Prozent der weltweiten Getreideernte würden reichen, wenn man sie gerecht verteilte, um das Problem von Hunger und Unterernährung weltweit zu beseitigen.6 Es gibt genügend Nahrung auf unserem Planeten, dass jeder Mensch täglich 2.500 Kalorien zum Leben haben könnte.7 Wir haben ausreichend Nahrungsmittel, um die Hungernden zu sättigen.

Und wir haben genug Wohnraum, um die Waisen zu beherbergen. Die Rechnung geht wie folgt: Weltweit gibt es 145 Millionen Waisenkinder.8 An die 236 Millionen Menschen bezeichnen sich in den USA als Christen.9 Rein statistisch gesehen haben also allein die US-amerikanischen Christen die Mittel, um jedem Waisenkind auf der Welt ein Zuhause zu geben.

Natürlich ist nicht jeder dazu in der Lage. Viele Menschen sind alt, gebrechlich, arbeitslos oder fühlen sich einfach nicht dazu berufen, ein Kind zu adoptieren. Und doch: Was wäre, wenn ein kleiner Prozentsatz das täte? Ein Prozentsatz von, hmmm, sagen wir einmal, 6 Prozent. Damit könnten wir den über 14,1 Millionen afrikanischen Kindern südlich der Sahara, die durch die Aids-Epidemie ihre Eltern verloren haben, ein liebevolles Zuhause bieten.10 Wie macht sich dieser Vorschlag unter all den zahlreichen anderen ehrenwerten Anliegen der Kirche? „Amerikanische Christen setzen sich für Aids-Waisen ein.“ Wäre das nicht eine begrüßenswerte Schlagzeile?

Ich möchte diese äußerst komplexen Sachverhalte keineswegs zu stark vereinfachen. Wir können nicht einfach nur mit den Fingern schnippen und erwarten, dass das Getreide plötzlich ungehindert über Grenzen hinwegfließt oder dass Regierungen Auslandsadoptionen erlauben. Bestimmungen und Gesetze bremsen die aufrichtigsten Bemühungen aus. Internationale Beziehungen sind gespannt. Korrupte Beamte bereichern sich auf Kosten anderer. Das weiß ich auch.

Doch so viel ist klar: Die Vorratskammern sind gefüllt. Die Vorräte sind nicht das Problem; das Problem liegt in der Verteilung. Gott hat dieser Generation, unserer Generation, alles Nötige gegeben, um etwas gegen das Leid der Menschheit zu tun.

Vor einigen Jahren erschütterten drei Fragen meine kleine Welt. Sie wurden von verschiedenen Personen innerhalb eines Monats an mich herangetragen. Frage Nr. 1: Wenn Sie im Zweiten Weltkrieg in Deutschland gelebt hätten und Christ gewesen wären, hätten Sie Hitler dann Widerstand geleistet? Frage Nr. 2: Wenn Sie während des amerikanischen Menschenrechtskonflikts ein Südstaatler gewesen wären, hätten Sie sich dann gegen Rassismus zur Wehr gesetzt? Frage Nr. 3: Wenn Ihre Enkelkinder einmal feststellen, dass Sie zu einer Zeit gelebt haben, in der es 1,75 Milliarden Arme und 1 Milliarde Hungernde gab, was werden sie dann über Ihr Verhalten denken?

Die ersten beiden Fragen störten mich nicht weiter. Sie waren rein hypothetischer Natur. Ich würde gern annehmen, dass ich meine Stimme gegen Hitler und den Rassismus erhoben hätte. Doch diese Zeiten sind vorüber und diese Fragen stellten sich mir nicht. Aber die dritte Frage hat mir nachts den Schlaf geraubt. Ich lebe heute, genau wie Sie. Wir haben die Wahl … die Möglichkeit, in schwierigen Zeiten viel zu bewegen. Was wäre, wenn wir das täten? Was wäre, wenn wir die Welt mit Hoffnung aus den Angeln heben würden? Alle Ecken und Winkel mit Gottes Liebe und Leben durchdringen würden? Was wäre, wenn wir dem Beispiel der Gemeinde in Jerusalem folgten? Diese winzige Sekte wuchs zu einer weltverändernden Macht heran. Wir trinken immer noch aus ihren Brunnen und essen von ihren Bäumen des Glaubens. Was war ihr Geheimnis? Was können wir von ihrer Leidenschaft und ihren Prioritäten lernen?

Lassen Sie uns über ihre Lebensgeschichten nachdenken, die wir in den ersten zwölf Kapiteln der Apostelgeschichte finden. Lassen Sie uns jedes Ereignis durch das Brennglas des folgenden Gebets betrachten: Tu es wieder, Jesus. Tu es wieder. Denn schließlich hat Gott „etwas aus uns gemacht: Wir sind sein Werk, durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nur, was Gott schon im Voraus für uns vorbereitet hat“ (Epheser 2,10). Wir wurden von einem großen Gott erschaffen, um große Dinge zu tun. Er lädt uns ein, ein Leben zu führen, das über uns hinausweist.

Am Ende dieses Kapitels möchte ich einen Toast ausbringen, einen Toast auf ein langes Leben: Güte, die das Grab überdauert, Liebe, die den letzten Atemzug überlebt. Mögen Sie so leben, dass der Tod lediglich der Anfang Ihres Lebens ist.

„Nachdem David den Menschen seiner Zeit so gedient hatte, wie Gott es wollte, starb er und wurde bei seinen Vorfahren begraben“ (Apostelgeschichte 13,36; NGÜ).

Oh, Herr, was für eine erstaunliche Gelegenheit hast du mir vor die Füße gelegt – die Chance, in einer Welt, in der so vieles aus dem Gleichgewicht geraten ist, für dich etwas zum Guten zu verändern. Hilf mir, die Nöte zu sehen, die ich nach deinem Willen sehen soll, so darauf zu reagieren, dass du dadurch geehrt wirst, und für andere zum Segen zu werden, indem ich ihnen fröhlich diene und deine Liebe ganz praktisch zum Ausdruck bringe. Hilf mir, Jesu Hände und Füße zu sein, und gib mir durch deinen Geist die Kraft und die Weisheit, die ich brauche, um deinen Plan für mich in meiner eigenen Generation zu erfüllen. Amen.