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Widmung

Gewidmet jenen Menschen, die nicht aufteilen zwischen Kopf und Herz, Verstand und Gefühl, Leistung und Geschenk; allen, die sich gerne verschenken und sich auch selbst beschenken lassen.

Gewidmet allen Menschen, die wissen, dass zu jedem Leben Glück und Leid, Sonne und Regen, Schönheit und Dreck dazugehören – und dass alles seinen Zweck hat.

Wie beschreibt Valdemar Roos in Hakan Nessers wunderbarem Roman über „Das zweite Leben des Herrn Roos“ das Leben so treffend? „Besser als jetzt wird das Leben nie mehr … Die Pausen, dachte er häufig, es sind die Pausen zwischen den Ereignissen, in denen ich mich zu Hause fühle …“

David Labusch

Hermann Buß | David Labusch

Viva la Vita

Eine Hommage an das Leben

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Melancholische
Geschichten
und
Bilder

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David Labusch (59), erzählt Geschichten. Geschichten, die er selbst erlebt hat. Zugegeben, manchmal etwas zugespitzt und auf den Punkt gebracht; nicht immer trennend zwischen Wahrheit und Dichtung, Erinnerung und Empfindung, wohl aber unterscheidend zwischen dem bloßen Anschauen der Realität und dem verstehenden „Sehen“ der Wirklichkeit.

Der Autor hatte privat und beruflich immer viel mit Menschen zu tun. Dieses Buch erzählt von ihnen, Menschen mit Kopf und Bauch, mit Fleisch und Blut, liebe und böse, ehrliche und hinterhältige. Vielleicht weckt dieses Buch ja eine Sehnsucht, selbst einmal genauer hinzuschauen. Das Leben ist es wert. Es ist nicht immer schön, aber immer ehrlich.

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Hermann Buß (68), ist Künstler, Maler und ein alter Seemann. In Ostfriesland geboren, lebte er, wenn er an Land war, immer nah am Deich. Ausgebildet als Kunstpädagoge und viele Jahre an der Schule tätig, widmet er sich seit vielen Jahren nun ausschließlich seinen Bildern, Altarretabeln und anderen künstlerischen Arbeiten. „Meine Bilderwelt ist eine Innenwelt, artikuliert in einer Außenwelt!“ Der Maler Hermann Buß steht in der realistischen Tradition, die er nahezu perfekt beherrscht. Im Tiefsten getroffen wird der Betrachter seiner Bilder aber durch die diesen innewohnende metaphorische Dimension, die ihn wie ein Spiegel immer wieder direkt zu sich selbst führt.

Inhalt

Ehe-Glück

Begabungen

Demokratie

Die Alte und der Junge

Einfach nur ein Mensch

Der verwirrte Prinz

Der Verkäufer

Der Horizont

Nichts ist wichtig

Das Mädchen

Die Fee

Weil ich dich brauche

Kleine Vogelkunde

Bilder im Kopf

Worauf es ankommt

Immer zu früh

Widmung

Autor/Künstler

Vorwort

Vorwort

„Wenn du etwas loslässt, bist du etwas glücklicher.
Wenn du viel loslässt, bist du viel glücklicher.
Wenn du ganz loslässt, bist du frei.“

Ajahn Chah

Dieses Buch erzählt Geschichten. Geschichten, die der Autor selbst erlebt hat.

Es erzählt von Menschen. Wirklichen Menschen, mit Kopf und Bauch, mit Fleisch und Blut, mit Herz und Sele, mit Gefühl und Verstand. Wir werden uns alle erkennen. Vielleicht könne uns die Geschichten dabei helfen, uns selbst nicht mehr für ganz so wichtig zu halten. Etwas lockerer zu werden. Lassen wir uns locken. Das Leben wird leichter, wenn wir nicht mehr alles so ernst nehmen.

David Labusch

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Ehe-Glück

30 Jahre – das bedeutet: ca. 300 x Sex. Der ja bekanntlich (laut Coelho) nicht immer gleich gut ist, aber im Durchschnitt 11 Minuten dauert. Macht ungefähr 3.300 Minuten, das sind in etwa 55 Stunden, also ca. koitale 3 Wach-Tage. 3 Tage von 10.950. Das ist nicht viel.

Am 1. Tag entdeckte ich deine Stimme. So rau und weich. So wunderbar du. Es war gut so. Und es war ein Geschenk.

30 Jahre – das bedeutet ein Leben zu zweit. Gemeinsam unterwegs, in Bergen und Tälern. Mit Lachen anstecken, die Tränen trocknen. Ein Haus bauen. Oder auch zwei. Im Winter den Ofen anheizen. Und dann zusammen davor sitzen und träumen.

Am 2. Tag entdeckte ich deine Augen. So blau und klar. So wunderbar du. Es war gut so. Und es war ein Geschenk.

30 Jahre – das bedeutet 1.500 gemeinsam Bücher zu lesen, sicher 10.000 mal zusammen einzuschlafen, bestimmt 15.000 mal gemeinsam zu spülen, vielleicht auch 20.000 km zusammen zu laufen, über 800.000 km gemeinsam mit dem Auto zu fahren. Und sich sicher weit mehr als 1.000.000 mal in die Augen zu schauen.

Am 3. Tag entdeckte ich deinen Duft. So erdig und zart. So wunderbar du. Es war gut so. Und es war ein Geschenk.

30 Jahre – das bedeutet Lebenswege kreuzen, vor Ampeln stehen bleiben, Hürden überspringen, Hindernisse wegräumen. Entwürfe umsetzen, Hoffnungen entwickeln, Pläne begraben. Türen öffnen, Welten entdecken, Schritte synchronisieren.

Am 4. Tag entdeckte ich deine Haut. So sanft und hell. So wunderbar du. Es war gut so. Und es war ein Geschenk.

30 Jahre – das bedeutet Leben weiterzugeben, manchmal sogar vier oder fünf, über Generationen hinweg. Gemeinsam genetisch weiterzuleben, im Gedächtnis zu bleiben. Gemeinsam gebären, zusammen feiern, gemeinsam verabschieden, zusammen trauern. Zu zweit überleben.

Am 5. Tag entdeckte ich dein Herz. So stark und rein. So wunderbar du. Es war gut so. Und es war ein Geschenk.

30 Jahre – das bedeutet gemeinsames Wachsen. Zum einen körperlich: miteinander immer größer und später wieder kleiner werden (und manchmal auch einander ähnlicher).

Aber auch geistig, seelisch, spirituell: zusammen die Welt deuten, das Leben verstehen, alt und ein wenig verrückt werden.

Am 6. Tag entdeckte ich deine Liebe. So ehrlich und offen. So wunderbar du. Es war gut so. Und es war ein Geschenk.

30 Jahre, das sind 15.768.000 Minuten. Das ist sehr viel. Wie ein ewiger 7. Tag.

Am 7. Tag entdeckte ich deine Seele. So göttlich und tief. So wunderbar du. Es ist gut so.

Es ist so gut. Alles ist gut, wunderbar gut. Und es bleibt ein Geschenk.

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Begabungen

Meine Mutter war eine Frau, die man nie vergisst. Würde man mich nach einer hervorragenden Eigenschaft, einer besonderen Begabung fragen, fiele mir zunächst nichts ein; sie war einfach in sich stimmig, ein Gesamteindruck, ein Gesamtkunstwerk.

1965