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Manfred Mohr

DEINE
ZAHLEN

Deine Sterne

… sich selbst erkennen –
andere verstehen

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Omega-Verlag ist ein Imprint des Verlages »Die Silberschnur« GmbH

Copyright © 2019 Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-89845-617-3

eISBN: 978-3-89845-719-4

1. Auflage 2020

Umschlaggestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung verschiedener Motive von © Anastasiia Kucherenko, www.shutterstock.com

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstr. 1 · 56593 Güllesheim

www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

INHALT

Einleitung

Kleine Kurzanleitung zum Lesen dieses Buches

KAPITEL 1: Wie dieses System der Zahlen und Sterne entstand

KAPITEL 2: Astrologie und Numerologie

KAPITEL 3: Die Berechnung deiner Lebenszahl

KAPITEL 4: Alle neun Lebenszahlen im Überblick

KAPITEL 5: Zur Verbindung des Sternzeichens mit deiner Lebenszahl

KAPITEL 6: Die 108 Typen – die Kombinationen von Sternzeichen und Lebenszahl

Sternzeichen Widder

Sternzeichen Stier

Sternzeichen Zwilling

Sternzeichen Krebs

Sternzeichen Löwe

Sternzeichen Jungfrau

Sternzeichen Waage

Sternzeichen Skorpion

Sternzeichen Schütze

Sternzeichen Steinbock

Sternzeichen Wassermann

Sternzeichen Fisch

Nachwort

Register der aufgeführten Persönlichkeiten

Anhang

Verwendete Literatur

Veröffentlichungen und Seminare

von Manfred Mohr

Über den Autor

EINLEITUNG

Dieses Buch ist aus meinem Bedürfnis entstanden, mich selbst und die Menschen um mich herum besser verstehen zu lernen.

Im Laufe der Zeit habe ich dabei einige Methoden entdeckt und erlernt, mit deren Hilfe sehr einfache Einblicke in die Persönlichkeit eines Menschen gelingen. Die bekanntesten davon sind wohl die Astrologie und die Numerologie – beide jedoch mit dem Handicap, sehr aufwendig und kaum ohne die Mitwirkung eines Computers anwendbar zu sein.

Mir war dies alles viel zu kompliziert. Eher aus der Not heraus, etwa wenn ich auf Seminaren den Teilnehmern etwas zu ihrer Lebenszahl sagen wollte, entwickelte ich ein eigenes System, das ich hier erstmals der Öffentlichkeit vorstelle. Meine Erfahrung dabei ist immer wieder: Die Menschen fühlen sich gesehen, wenn ihnen in dieser Weise Einblicke geschenkt werden, wo ihre Lebensthemen sind und welche Stärken und Schattenseiten sie aufweisen. Alles, was dazu benötigt wird, ist das Geburtsdatum, und dieses hat ja jeder netterweise immer im Kopf. Mittlerweile besitze ich mehr als 20 Jahre Erfahrung in dieser Technik und konnte sie mit vielen hundert Menschen praktisch ausprobieren und dabei verfeinern.

Im ersten Ansatz geht mein System davon aus, dass alle Menschen offensichtlich verschieden sind und sich ihre wesentlichsten Unterschiede sehr leicht durch die Kenntnis ihres Geburtsdatums herausarbeiten lassen. Zum einen entscheidet es über das Sternzeichen, zum anderen lässt sich die Lebenszahl daraus recht einfach errechnen.

Außerdem zeigen gleiche Sternzeichen häufig sehr ähnliche Verhaltensweisen, genauso wie es auch gleiche Lebenszahlen tun. Darauf beruhen sowohl Astrologie als auch Numerologie in ihrer jahrtausendealten Menschenkunde. In »Deine Zahlen – deine Sterne« stelle ich hier ein neues System vor, das beide Betrachtungsweisen des menschlichen Verhaltens vorteilhaft zusammenführt. Durch Kenntnis von Sternzeichen wie auch der Lebenszahl kann ein Verhaltenstyp herausgearbeitet werden, der mehr Aussagekraft besitzt als nur eine der beiden Sichtweisen/Methoden alleine.

Dazu gleich ein Wort vorweg: Vermeiden möchte ich dabei ganz besonders, den Eindruck zu erwecken, dass ein Mensch in seinem Verhalten durch das Geburtsdatum unabänderlich definiert und sein Leben lang festgelegt ist. Nein, ganz im Gegenteil. Dieses System ist nicht statisch, sondern eher als fließend zu verstehen. Jeder Mensch verfügt über bestimmte Potenziale und Fähigkeiten, ebenso haben wir alle unsere Fehler und Schwächen. Sternzeichen und Lebenszahlen können daher in einer gewissen Spannweite im Licht oder im Schatten gelebt werden, abhängig nur davon, wie bewusst ein Mensch sich dieser bestimmten Fähigkeiten wird.

Außerdem ist es mir wichtig, die Verhaltensweisen der Typen nicht zu ernst zu nehmen. Ich habe sie darum eher so überzeichnet, dass sie belächelt werden können. Es wäre schön, wenn dir als Leser beim Studium der einzelnen Typen häufig ein Lächeln um den Mund spielt, ob der manchmal schon grotesk anmutenden Verhaltensweisen der einzelnen Charaktere. Gern darf über die Eigenschaften anderer geschmunzelt werden, besser aber sogar noch über die eigenen kleinen Unzulänglichkeiten. Über dem Ganzen steht die Liebe zu uns selbst und die Fähigkeit, uns so anzunehmen, wie wir nun einmal sind. Dort, wo ich über mich und andere lachen kann, ist die Tür zur Akzeptanz meiner eigenen Macken und Fehler sperrangelweit geöffnet.

Als Beispiel für solche Übertreibungen hier zur Einstimmung gleich ein erster Ansatz. Stell dir vor, es ist Sommer, und die Sternzeichen fahren nach Italien in den wohlverdienten Sommerurlaub. Wie verhält sich so ein Sternzeichen nun typischerweise am Strand? Listen wir sie doch einmal der Reihe nach auf:

imageDer Widder fängt einen Streit mit seinem Strandnachbarn an, weil der ihm in der Sonne steht.

imageDabei isst der Stier seine dritte Portion vom selbstgemachten Kartoffelsalat mit Ei.

imageDer Zwilling redet lautstark am Handy mit seiner besten Freundin, und der ganze Strand darf mithören.

imageDer Krebs späht überall am Strand nach der Liebe dieses Sommers.

imageDer Löwe spielt mit einem Ball, zeigt dabei seinen gut gebauten Körper und heischt nach Bewunderung.

imageNebenan legt die Jungfrau sicherheitshalber die fünfte Schicht Sonnencreme auf.

imageDie Waage widmet sich intensiv dem Bräunungsvorgang und ist vollauf damit beschäftigt, schön zu sein.

imageDer Skorpion sucht fieberhaft nach einer Möglichkeit, irgendwo Sex zu haben, aber leider sind einfach zu viele Leute hier.

imageDer Schütze schwimmt ganz allein aufs Meer hinaus, so weit, dass niemand ihn mehr sehen kann.

imageDer Steinbock hat seinen Metalldetektor dabei, um Münzen am Strand zu suchen.

imageDer Wassermann trägt sehr exzentrische Badebekleidung und sammelt eifrig Unterschriften für eine von ihm gegründete Bürgerbewegung.

imageDer Fisch ist ein wenig eingeschlummert und träumt davon, mal wieder ganz woanders zu sein.

In diesem Sinne soll das Ziel dieses Buches die humorvolle Selbsterkenntnis und die entspannte Akzeptanz der eigenen Stärken und Schwächen sein – dicht gefolgt von der wachsenden Fähigkeit, meine Mitmenschen wie mich selbst immer mehr mit einem Augenzwinkern so nehmen zu können, wie sie nun einmal sind. Dieses Buch möchte dazu einladen, im praktischen Feldversuch die einzelnen Charaktertypen im näheren Umfeld zu sondieren, um auf diese Art besser und liebevoller mit ihnen umgehen zu können.

Um die Methode »Deine Zahlen – deine Sterne« zu entwickeln, habe ich eine ganze Weile einfach gesucht und herumprobiert. Ich wünsche dir bei der Anwendung, ebenso wie ich immer wieder mit kleinen Geistesblitzen beschenkt zu werden, in der Art: »Aha, diese Kollegin hat die Lebenszahl 6, die ist immer so, nicht nur bei mir!« Wenn ich mehr über die Charaktertypen weiß, kenne ich ihre Stärken und Schwächen, nehme nicht mehr alles nur persönlich und mache mir mein Leben damit sehr viel leichter. Das gilt unter Kollegen ebenso wie unter Freunden und Bekannten.

Im Grunde spielen wir alle doch nur eine bestimmte Rolle in unserem persönlichen Theaterstück, das Leben heißt. In gewisser Weise stehen wir alle immer nur auf einer Bühne und handeln nach einem unbewussten Drehbuch, das bei unserer Geburt bereits geschrieben ist. Wie wir diese Rolle aber interpretieren und auf die Bretter bringen, die tatsächlich die Welt bedeuten, liegt alleine an uns. Wir tun es umso besser und freudvoller, wenn wir die Regieanweisungen kennen, die in unseren Zahlen und Sternen geschrieben stehen.

Schließen möchte ich diese kurze Einleitung nun mit einem zweiten Beispiel zur Astrologie. Überlege einmal, welche Rolle würdest du wohl im Kasperle-Theater übernehmen? Vielleicht hat schon das etwas mit deinem Sternzeichen zu tun? (Bevor du weiterliest, schenk dir einen Moment, um darüber nachzudenken …)

Kleine Analogie

Astrologie im Kasperle-Theater: Wer spielt welche Rolle?1

Hier die Besetzungsliste:

Der Widder:

Krokodil oder Räuber

Der Stier:

Gretel oder Mariechen

Der Zwilling:

Briefträger

Der Krebs:

Großmutter oder Königin

Der Löwe:

König

Die Jungfrau:

Seppl (Freund vom Kasperle)

Die Waage:

Prinzessin

Der Skorpion:

Teufel, Hexe oder Zauberer

Der Schütze:

Bischof oder Pfarrer

Der Steinbock:

Polizist oder Schutzmann

Der Wassermann:

Kasperle oder Narr

Der Fisch:

Geist oder Tünnes

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Entdecken und Erkennen!

In Verbundenheit

Manfred Mohr

1) Siehe Literaturhinweis, Seite 245.

KLEINE KURZANLEITUNG ZUM LESEN DIESES BUCHES

Um herauszufinden, welcher der 108 Charaktertypen du selbst bist (oder die Menschen deiner Umgebung sind), brauchst du nur das Geburtsdatum. Dann gehst du wie folgt vor:

1.Bestimme das Sternzeichen, das bei diesem Geburtstag vorliegt. Oft weißt du das schon, sonst verwende diese Tabelle hier:

Widder

21.3.

bis20.4.

Stier

21.4.

bis20.5.

Zwilling

21.5.

bis21.6.

Krebs

22.6.

bis22.7.

Löwe

23.7.

bis23.8.

Jungfrau

24.8.

bis23.9.

Waage

24.9.

bis23.10.

Skorpion

24.10.

bis22.11.

Schütze

23.11.

bis21.12.

Steinbock

22.12.

bis20.1.

Wassermann

21.1.

bis19.2.

Fische

20.2.

bis20.3.

2.Nun brauchst du außerdem noch die Lebenszahl. Dazu rechnest du die Zahlen des Geburtsdatums einzeln zusammen. Wie das genau geht, habe ich dir im Kapitel »Die Berechnung deiner Lebenszahl« genauer beschrieben. Damit hast du schon alles zur Hand, was du brauchst.

3.Beginne nun, die Bedeutung der Lebenszahl nachzulesen. Du findest die Beschreibung dazu im Kapitel »Alle neun Lebenszahlen im Überblick«. Hier bekommst du einen ersten Eindruck in die Stärken und Schwächen deiner Zahl.

4.Nun schlage im Kapitel »Die 108 Typen – die Kombinationen von Sternzeichen und Lebenszahl« nach und lies dort zuerst die allgemeine Beschreibung mit ihren Licht- und Schattenaspekten.

5.Dann suche dir in diesem Kapitel deinen der 108-Typen heraus. Du findest ihn unter deinem Sternzeichen bei der Beschreibung der einzelnen Kombinationen, etwa »Wassermann mit der Zahl 5«. Lies deinen Text dazu und überlege dir selbst einmal, wie die Verbindung von Sternzeichen und Lebenszahl bei dir wirksam werden könnte. Schau dazu auch gern, ob du mehr über die dort beschriebene bekannte Persönlichkeit herausfinden möchtest.

6.Nun kannst du für deine Familie, Freunde und Bekannten dasselbe tun. Such dir ein paar Geburtstage heraus, berechne die Lebenszahlen und bilde die Kombinationen von Lebenszahl und Sternzeichen. Schau unter den betreffenden 108 Typen nach, welcher Typ dieser Mensch ist, und überlege dir anschließend, welche Stärken und Schwächen damit verbunden sind.

7.Und jetzt gilt wie bei allem – Übung macht den Meister! Je mehr du dich mit diesem System beschäftigst, umso fruchtbarer kann es für dich werden. Vergleiche zum Beispiel gleiche Sternzeichen in deinem Bekanntenkreis oder gleiche Lebenszahlen. Denk dich in dieses System hinein und finde dabei immer wieder kleine Anhaltspunkte, mit diesem Menschen anders und besser umgehen zu können. Dann ist der Zweck von diesem Buch bereits erfüllt!

Kapitel 1

WIE DIESES SYSTEM DER ZAHLEN UND STERNE ENTSTAND

Schon seit ich denken kann, wollte ich verstehen, warum andere Menschen so handeln, wie sie es nun mal tun. Darum habe ich schon immer voller Interesse neue Systeme erforscht, die den Charakter eines Menschen wiedergeben möchten. Als echter Naturwissenschaftler (ich durfte in physikalischer Chemie promovieren) habe ich alle diese Methoden im »Versuchslabor Leben« einer drastischen Realitätsprüfung unterworfen und ein wenig wie Aschenputtel »die Guten ins Töpfchen« (und die Schlechten ins Kröpfchen) ausgesiebt. Mit der Zeit ist dabei ein eigenes System entstanden, das Astrologie mit Numerologie in einer neuen Art und Weise zusammenführt. Eben »Deine Zahlen, deine Sterne«.

Mir ist klar, es gibt bereits viele gute Systeme, um den Charakter eines Menschen zu beschreiben. Warum nun also noch ein weiteres? Dafür habe ich vor allem vier gute Gründe:

imageErstens konnte sich meine Methode in nunmehr zwei Jahrzehnten des Praxistests immer mehr bewähren und verfeinern. Mit vielen hundert Menschen habe ich dieses System bereits ausprobiert und viel gutes Feedback erfahren. Immer häufiger wurde ich in letzter Zeit gefragt, ob ich denn schon ein Buch dazu geschrieben hätte, wo all dies nachzulesen sei. Dieser Bitte komme ich nun mit Freuden endlich nach.

imageZweitens ist mein System sehr einfach. Es hat den Charme, nur die wesentlichsten Charakterzüge einer Persönlichkeit darzustellen. Viele Menschen sind der Meinung, Astrologie sei viel zu kompliziert und darum nur vom Fachmann anwendbar, Numerologie nicht minder. Dem möchte ich einen Satz von Albert Einstein hinzufügen, der meinte: »Wenn du es nicht einfach erklären kannst, hast du es noch nicht gut genug verstanden.« Zugegeben, das klingt nun doch sehr nach Vorschusslorbeeren, die ich mir hier selbst aufsetze, aber entscheide du doch einfach selbst, nachdem du mein System ein paar Mal angewendet hast. Ich selbst habe meine Typenkunde schon häufig auf Partys in geselliger Runde vorgestellt und kann dies nur empfehlen. Es ist eine nette neue Form von »Smalltalk«, bei der man Bekannte und Unbekannte mit ein wenig Tiefgang kennenlernen kann.

imageZum Dritten hat jedes System seine Lücken, geht es doch hier um nicht weniger als die hervorstechendsten Eigenschaften von uns Menschen, die mitunter sehr vielschichtig sein können. Bei meiner Herangehensweise, Zahlen und Sterne zu verbinden, gelingt es häufig, die Mängel und Fehler des einen Systems durch Hinzunahme des zweiten zu überdecken. Es wird so auch oft schnell deutlich, warum etwa ein Widder sehr ausgeprägt in seinen Eigenschaften auftritt, wenn er zum Beispiel durch die Lebenszahl 1 oder 5 darin bestärkt wird. Stattdessen werden die Lebenszahlen 2 oder 7 seinen Typus eher mildern und weniger offensichtlich machen in seinem Auftreten. Mir geht es vor allem darum, etwas anzubieten, das verschiedene Blickwinkel auf einen Menschen erlaubt, um so die Scheuklappen abzulegen, mit denen wir unsere eigenen Mängel und Charakterzüge nicht sehen können. Und ein kräftiger Schuss Humor hilft auf diesem Weg der Selbsterkenntnis bekanntlich sehr.

imageDen letzten Anstoß für dieses Buch gaben schließlich die Ferienseminare, die ich seit 2017 im Lichtquell im Schwarzwald gebe. Hier ist immer die Selbstliebe das große Thema, und eher aus dem Bauch heraus habe ich damit begonnen, mein Konzept der Zahlen und Sterne dort vorzustellen. Denn um uns selbst mehr lieben zu können, sollten wir genauer auf unsere Stärken und Schwächen blicken. Beide hängen zumeist untrennbar zusammen. Erst wenn ich meine Schwächen kenne, liebe und akzeptiere, wird sich der Schatz zeigen, der hinter meinem scheinbaren Mangel verborgen liegt und nur darauf wartet, wie im Märchen endlich wachgeküsst zu werden.

Wie bin ich nun zu meinem System der Typbeschreibung gekommen? Ich bin am 23. Juli geboren, und dieses Datum fällt nach der allgemeinen Einstufung der Sternzeichen bereits in den Löwen. Bis ich Mitte zwanzig war, habe ich darum gedacht, ich sei ein Löwe. Und da fand ich mich nun wirklich (noch) nicht treffend beschrieben. Wie der Zufall es wollte, war aber die Sekretärin meines Professors an der Uni eine begeisterte Astrologin. Als ich ihr einmal sehr geholfen hatte, bot sie mir zur Belohnung an, ein eigenes Horoskop für mich zu erstellen. Etwas unsicher sagte ich zu. Und es stellte sich heraus, ich bin früh an diesem 23. Juli geboren und damit noch im Sternzeichen Krebs. Für mich war das zuerst einmal eine herbe Enttäuschung. ›Hm‹, dachte ich mir, ›so eine Bescherung.‹ Zuerst glaubte ich, ein stattlicher und stolzer Löwe zu sein, der macht ja schließlich richtig was her. Nun wurde mir mitgeteilt, ein glitschiger und unansehnlicher kleiner Krebs zu sein. Damit musste ich mich erst einmal anfreunden.

Was die nette Sekretärin mir aber über das Zeichen Krebs erzählte, ergab für mich viel mehr Sinn. Hier wurden meine Eigenschaften deutlich besser beschrieben und ich wurde neugierig. Ich las verschiedene Bücher zur Astrologie und fand das Ganze jedoch zugegebenermaßen viel zu kompliziert. Hellhörig wurde ich dann, als an meinen Lehrstuhl ein Professor der Bayer AG kam, der vorher im Personalbereich dieser Firma tätig gewesen war und nun langsam in den Ruhestand ging. Er unterrichtete eigentlich Technische Chemie und Patentrecht, erzählte uns aber immer wieder aus dem Nähkästchen von seinen Erfahrungen in der Firma. Er hatte sich tatsächlich auch mit Astrologie beschäftigt und die passendsten Stellenbewerber für einen bestimmten Job nach astrologischen Kriterien ausgewählt – und das mit sehr großem Erfolg. Es musste also wirklich etwas Wahres daran sein! Ich forschte darum zu diesem Thema mit wissenschaftlicher Neugier weiter. Mein Studium sollte ja schließlich auch noch zu etwas gut sein!

Bekanntlich gibt es verschiedene Systeme und Meinungen zur Astrologie, und ein wenig ist es dabei so, wie zum Arzt zu gehen. Jeder behandelt dich ein bisschen anders. Der eine beherrscht die Schulmedizin, der andere ist Heilpraktiker, mancher hilft dir mit Akupunktur und der nächste mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM). Das Schöne ist, jeder macht dich gesund, auf seine Weise. Und: Wer heilt, hat recht! Ich habe bei meiner Forschung zur Astrologie gemerkt: Den einen Stein der Weisen, die eine (einzige) richtige Sichtweise gibt es leider (oder zum Glück!) nicht. Jeder Astrologe macht es auf seine Weise – und darum immer ein wenig anders als andere. Die Frage nach richtig oder falsch stellt sich darum weniger, sondern vielmehr: Was kann ich aus dieser Betrachtung der Astrologie für mich lernen? Was stimmt für mich?

Ein wenig ist dies auch das Motto dieses Buches geworden. Mir geht es nicht darum, es hier besser zu wissen oder Recht zu haben mit dem, was ich über ein bestimmtes Sternzeichen oder eine Lebenszahl sage. Das, was ich hier niederlege, ist in jahrelanger Beratung und Auseinandersetzung mit dem Thema entstanden. Also empirisch, aus der praktischen Anwendung und der dabei gemachten Erfahrung heraus. Frage dich darum bitte beim Lesen immer wieder aufs Neue: Was könnte davon auf mich zutreffen – und was weniger? Jeder noch so kleine Aha-Moment der Selbsterkenntnis ist dabei für mich viel gewinnbringender und macht mich viel mehr froh, als wenn ich zwar dauernd mit allem Recht hätte, aber bei dir nichts wirklich ankommen würde. Es geht mir vor allem um den Einblick in dich selbst, den du beim Lesen dieses Buches für dich gewinnst.

Wenn der Funke der Begeisterung auf dich übergesprungen ist, was ich mir sehr wünsche, habe ich eine Reihe von Büchern zur Astrologie in den Anhang aufgenommen.2 Das Verständnis über die Wirkungsweise der Sterne wird nämlich umso genauer und besser, je tiefer man sich mit der Materie beschäftigt. Für mich kann ich sagen, dass ich nicht nur Krebs bin durch mein Sternzeichen, sondern auch Stier durch meinen Aszendenten, Löwe durch viele Planeten im Zeichen Löwen und Waage durch den Stand meines Mondes im 7. Haus. In Prozenten ausgedrückt bin ich näherungsweise daher 40% Krebs, 30% Stier, 20% Löwe und 10% Waage (huch, sind das jetzt auch wirklich 100%? Ja, zum Glück!). Krebs ist nur der Stand der Sonne zu meinem Geburtszeitpunkt und damit besonders aussagekräftig. Aber nicht nur er macht mich aus.

So genau möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht in die Materie einsteigen, hoffe aber, doch ein wenig die Neugier bei dir zu wecken. Lies doch einfach auch die anderen Beschreibungen durch, vielleicht erst einmal nur, um die Sternzeichen deiner Freunde, Bekannten und Familienangehörigen zu entdecken und sie so besser verstehen zu können. Möglicherweise erkennst du ja bestimmte Eigenschaften anderer Zeichen auch bei dir. Du kannst dir ja spaßeshalber ebenfalls so eine Prozentzuordnung des Tierkreises für dich anfertigen. (Es sollen aber bitte am Schluss auch 100% dabei herauskommen!)

Erwähnen möchte ich jedoch noch einige Sonderfälle. Bei manchen Menschen ist die Verteilung der Planeten im Horoskop sowie deren Gewichtung aussagekräftiger als das eigentliche Sternzeichen, in dem sich ja »nur« ihre Sonne befindet. Eine meiner besten Freundinnen ist am 26. Oktober geboren, hat aber gleich 5 Planeten in der Waage und im 7. Haus, das ebenfalls der Waage zugeordnet wird. Darum ist ihr Verhalten viel mehr durch die Waage als durch den Skorpion gefärbt. Außerdem liegt bei ihr der Geburtstag gleich drei Tage nach dem Wechsel von Waage zum Skorpion, hat also noch eine gehörige Portion Waage mitgenommen. Bei mir ist es ähnlich, wie gesagt bin ich genau auf dem Wechsel von Krebs zum Löwen zur Welt gekommen. Ich bin aber noch im Krebs geboren und damit sozusagen »auf dem Weg« zum Löwen, soll es also noch werden.

Ganz allgemein kann man sagen, dass die Geburtstage, die um den Wechsel von einem Zeichen zum anderen liegen, immer besonders mit dem vorherigen oder darauf folgenden verbunden sind. Sollte dein Geburtstag schon im beginnenden neuen Zeichen liegen, dann »kommst« du aus dem gerade vergangenen und trägst dessen Prägung noch in dir. Lies also am besten den Text für beide und schau, wo du dich wiederfinden kannst. Oft ist es dann das gerade vergangene Zeichen. Solltest du gerade noch im ausgehenden Zeichen geboren sein, dann »gehst« du sozusagen schon ins kommende Zeichen. Dort willst du hin, was sich oft erst im späteren Leben zeigt. Mir ist es als Kind und Jugendlicher zum Beispiel ein Graus gewesen, in der Klasse nach vorn zu gehen und auf dem Präsentierteller zu stehen. Mein Löwe, der es liebt, im Mittelpunkt und auf der Bühne zu stehen, hat sich damals noch versteckt. Ich konnte es mir damals gar nicht vorstellen, öffentlich Vorträge zu halten.

An dieser Stelle der Betrachtung wird hoffentlich deutlich, was die Astrologie so schwierig, gleichzeitig aber auch so spannend macht. Sie hat nämlich auch noch etwas mit unserem Lebensalter zu tun. Jeder von uns geht als Mensch durch seine persönliche Entwicklung, wir lernen uns im Laufe unseres Lebens immer besser kennen und wachsen dabei immer mehr in unsere wirkliche Persönlichkeit hinein. Das bedeutet, wir entdecken in unseren späteren Jahren vielleicht Charakterzüge, die uns vorher an uns noch völlig fremd waren. Das Horoskop unserer Geburt bleibt aber immer dasselbe! Wie kann das funktionieren? Ganz einfach: Wir ändern uns, werden uns der speziellen Eigenschaften unserer Person immer mehr bewusst und erkennen einfach mehr in unserem Horoskop als noch Jahre zuvor. Wir verändern uns und unsere Sichtweise – und damit automatisch auch unseren Blick auf die Sterne!

Wenn ich unseren Lebensweg als Mensch einmal aus dieser Perspektive betrachten darf, dann leben wir anfangs in unserer Jugend vor allem unseren Mond. Bei mir ist dies die Waage, die anpassungsfähig ist und am liebsten Harmonie in ihrer Umwelt möchte. Der Mond entspricht unserem Gefühl, und dem folgen wir als Kind eben noch ganz besonders. Erwachsen geworden wird die Sonne immer dominanter, und unser Sternzeichen prägt unser Verhalten immer mehr. Ab der zweiten Lebensspanne kommt nun ein Entwicklungsschritt hinzu, der mit Berufung zu tun hat und der Frage, wo wir in diesem Leben eigentlich hin möchten. Hier spielt vor allem der Mondknoten eine wesentliche Rolle, der bei mir, welch Zufall, im 5. Haus im Löwen steht. Man könnte es als seelisches Ziel dieser Inkarnation beschreiben – es ist das, was wir in diesem Leben erreichen und vollbringen möchten.

Ganz allgemein ist es mein Eindruck, dass in der ersten Lebenshälfte eines Menschen vor allem die Selbsterkenntnis im Vordergrund steht. Ich entdecke meine Eigenheiten, Stärken und Schwächen und werde mir über meine wesentlichen Charakterzüge klar. Dann, in der zweiten Lebenshälfte, möchte das Universum jedoch noch mehr von mir. Es möchte, dass ich ganz werde, und ich soll darum auch Charakterzüge integrieren, die mir bis dato noch völlig fremd erschienen.

Meine Lebensmitte war durch einen Umzug von Köln nach München geprägt, bei dem ich kurz danach heiratete und eine Familie gründete. Selbstverständlich änderte sich damit auch meine Umgebung und alle Menschen um mich wechselten komplett. Auffällig war für mich besonders, nun plötzlich mit dem Sternzeichen Zwilling mehr als jemals zuvor konfrontiert zu werden. Meine Frau Bärbel war Zwilling-Aszendent und meine Sekretärin, mit der ich den ganzen Arbeitstag zu tun hatte, gleich dreifacher Zwilling mit Zwilling-Sonne, Zwilling-Aszendent und auch noch Merkur, der zum Zwilling gehört, im ersten Haus des Aszendenten. Mehr Zwilling geht nicht! Ich lernte darum die Eigenheiten des Zwillings kennen und lieben, ich hoffe, das darf ich sagen. Und was bezweckte das Universum damit bei mir? Beim Zwilling geht es vor allem um den Austausch zwischen den Menschen und damit um das Reden und Schreiben. Das sollte ich offenbar kennenlernen, und heute kommt es mir sehr zugute. Dieser Anteil, der in meinem Horoskop eher versteckt liegt, wurde nun endlich auch noch mit Leben erfüllt. Aber erst in »der zweiten Hälfte« meines Lebens.

So weit also mein kurzer Ausflug in die Astrologie und wie ich sie kennenlernte. Nun widmen wir uns im nächsten Kapitel der Numerologie, in gleicher Weise. Denn zu ihr kam ich tatsächlich unfreiwillig, mehr wie die Jungfrau zum Kind …

2) Siehe Literaturhinweis, Seite 245.

Kapitel 2

ASTROLOGIE UND NUMEROLOGIE

So gern ich mich ab etwa Anfang 30 mit Astrologie beschäftigt habe, so weit entfernt erschien mir dagegen die doch eigentlich ganz ähnliche Arbeit mit Zahlen, die Numerologie. Beide Systeme wollen Aussagen über die charakterlichen Eigenschaften von uns Menschen machen, jedoch passten beide Herangehensweisen für mich anfangs rein gar nicht zusammen. Es brauchte eine gehörige Portion Zufall, um mich eines Besseren zu belehren. Und das kam so …

Anfang der 90er Jahre interessierte ich mich für viele neue Dinge, und besonders das Feng-Shui begann damals immer bekannter zu werden. Als immer mehr Freunde mit mir darüber sprachen, las ich einige Bücher dazu und fand das Ganze bald darauf dann spannend genug, um einen Wochenendkurs zu buchen. Es war sogar als richtige Ausbildung zum Feng-Shui-Berater angelegt, die über vier Wochenenden mit Abschlussarbeit ging.

Freudig ging ich also zum ersten dieser Termine und war total überrascht: Die Leiterin ging das ganze Wochenende über nur die Hausnummern durch und sprach über die Bedeutung von Zahlen. Die Frage lautete, welche Bedeutung hat die Hausnummer für die Bewohner? Welche Lernaufgabe, welcher Lebensabschnitt wird damit beschrieben? So wie es kein Zufall ist, dass ich in ein bestimmtes Haus ziehe mit einer bestimmten Nummer, so ist es offenbar kein Zufall gewesen, dass ich in diesem Seminar über Feng-Shui mit den Grundzügen der Numerologie konfrontiert wurde. Nachdem meine erste Überraschung verflogen war, fand ich das System der Zahlen plötzlich ganz einfach. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. So, wie es hier dargestellt wurde, konnte ich mit meinem Wissen über Astrologie recht einfach Analogien zwischen Zahlen und Sternen herleiten. Die Lebenszahl 1 weist viele Ähnlichkeiten zum Prinzip Widder und Wassermann auf, die 2 ähnelt in ihrer Art am meisten der Waage und dem Stier und so weiter. Dieses Seminar wurde darum zum Grundstein für das System, das ich dir hier vorstelle. Plötzlich begeisterte mich diese Ähnlichkeit der Zahlen und Sterne so sehr, dass ich die Ausbildung in Feng-Shui dann gar nicht mehr weiterführte. Denn eine Sache verblüffte mich ganz besonders: Die Zahlen gaben mir endlich einen verständlichen Hinweis darauf, warum ich mit bestimmten Menschen besonders eng befreundet bin. Als ich nämlich meinen engsten Bekanntenkreis anhand ihrer Lebenszahlen näher anschaute, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Meine vier engsten Freunde hatten dieselbe Lebenszahl wie ich, alle sind numerologisch eine (29/11)! So viel Übereinstimmung konnte kein Zufall sein, so viel stand für mich fest. Gleiche Zahlen entsprechen einer gleichen Lebensenergie, einer ähnlichen Herangehensweise an die Herausforderungen unseres Lebens und wie wir diese lösen. Gleiche Zahlen stehen darum für große Übereinstimmungen im Charakter und im Verhalten.

Nebenbei gesagt hatte ich in der Astrologie leider bis dato noch keine gute Erklärung für die Anziehungskraft gefunden, die zwischen meinen Freunden und mir bestand. Es war sogar immer ein großer Wunsch von mir gewesen, über diese Wirkkräfte etwas mehr herauszufinden. Die Numerologie lieferte mir nun endlich eine gute Erklärung, und ich ging dieser Fährte weiter nach, wie ein Spürhund.

Natürlich gibt es bei der Numerologie genauso wie bei der Astrologie viele verschiedene Auslegungsarten und Systeme. Je nach Interpretation bekommen die Zahlen dabei mitunter sehr unterschiedliche Bedeutungen zugewiesen.3 Besonders mühsam finde ich es, wenn die einzelnen Buchstaben von Geburtsnamen in Zahlen umgerechnet werden müssen, damit schließlich ein Name einer Zahl entspricht, die dann erst gedeutet werden kann. Hier konnte ich zum einen kein wirklich überzeugendes System entdecken, zum anderen verwenden je nach Blickweise manche Theorien Zuordnungen der Buchstaben zu den Zahlen 1 bis 8, andere dagegen von 1 bis 9. Welche ist nun die richtige oder bessere? Für mich fand ich dazu keine Lösung.